allgemeinen Krise herumzudoktern. Es gilt entschieden zu han deln und schnell zu handeln. Mitte Februar nächsten Jahres wird die Stillhalteaktion ihr Ende erreicht haben. Vis dahin müßten also die notwendigen politischen Er eignisse vorliegen, um nicht das Reich und mit ihm schließlich die ganze Welt unabsehbaren Folgen auszuliefern. Bei der Stillhalteaktion hat das Reich leider nicht vermocht, seine berechtigten Forderungen in vollem Umfang durchzusetzen. Es ist den Vertretern
der ausländischen Gläubiger gelungen, in das allgemeine Stillhalteverfahren durch ein besonderes Ab kommen über die Markguthaben eine Bresche zu legen. Man wird sich nicht verhehlen können, daß die Sonder behandlung der MarkguLhaben eine empfindliche Schä digung unserer Export bilanz mit sich bringen wird. Die ausländischen Markguthabenbesitzer werden nämlich in der Lage sein, einen Teil des deutschen Exports statt in De visen, auf deren Zustrom Deutschland so bitter angewiesen ist, in Reichsmark zu bezahlen
. Die Wühlarbeit gegen die Zollunion. Es gibt kaum eine Gelegenheit, die die Gegner der deutschen Wirtschaftseinheit, bezw. der österreichisch-deutschen Zollunion, voriibergehen lassen, um der Bevölkerung einzureden, die öster reichisch-deutsche Zollunion sei schädlich, sie werde die österrei chische Wirtschaft ruinieren, sie nütze nur der deutschen In dustrie, der Plan sei nur geeignet gewesen, die Front der Gegner Deutschlands und Oesterreichs enger zu schließen, ja es werden Stimmen laut
miteinander in Verbindung ge bracht. Man behauptet, Oesterreich werde wohl die Anleihe vom Völkerbunde erlangen, dies aber mit dem Verzicht auf die Zollunion bezahlen müssen. Aber nicht nur das, man erzählt noch, die österreichische Regierung habe schon jetzt, also vor der Völkerbundtagung, einen Verzicht auf die weitere Verfolgung des Zollunionsplanes ausgesprochen. Alles Lug und Trug. Weder Oesterreich noch das Deutsche Reich denken nur im ge ringsten daran, von dem Wege, den sie mit dem Zollunions plan
eingeschlagen haben, auch nur einen Schritt abzuweichen. Die Zollunion bleibt allem, was geschehen mag, zum Trotz, das wirtschaftspolitische Programm der beiden deutschen Staaten in Mittel europa. Stellungnahme der tausmännilchen Angestellten zur Wirtschastsnot und Gesetzgebung. Am 15. August fanden sich in Innsbruck Vertreter der deut schen Privatangestellten aus allen Bundesländern zur 12. Reichskonserenz deutschgeleiteter Gehilfenausschüsse österreichischer Handelsgremien und Genossenschaften ein. Rach