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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 15.12.1859
Umfang: 6
auf diesem Gebiet befördert werden» so wird der deutsche Staatsmann ihn setzt wo anders suchen müssen: in der Ausführung der gegebenen Form, in der Be lebung des bestehende» Organismus. Die Bundesverfassung bittet in dieser Hinsicht weiten Spielraum für gemeinnützig- nationale Bestrebungen. , Man wird auf diesem Wege, ohne Hand an die Grundgesetze des Buntes zu legen. und dadurch nur erfolglos die bestehende» Antipathie» ,u schärfen, die ma teriellen Interessen der deutschen Staate» in Bezug auf den äußern

Verkehr einander näher bringen, da« höhere geistige Kulturleben der Nation in Bezug auf das Recht ii> feiner weiteste» Aükdehnnng von Land zu Land mit einander ver knüpfen können; man wird dem politischen Charakter des ge meinsamen Organs eine innigere Uebereinstimmung mit dem politischen Fortschritt in den Einzelstaaten zu geben vermöge», der bei der innern Entwicklung des deutschen konstitutionellen Lebens immer die größte politische Arbeit der deutsche» Nation sein wird; endlich wird man die äußere

sind, wie es mit den ungelheilte» Wünschen aller deutschen Vaterlandssreunte übereinstimmt, so muß dieS darin liegen, daß man bisher nicht die rechte Art wählte, sie zu befruchten. Und blicke» wir nun zurück auf die bisherige Ge schichte tes teutschen Bundes, so springt zunächst in die Auge», daß von lSlS bis lSiS, während welcher Zeit der Bund von den beiten deutschen in Harmonie lebenden Großmächten be- herrscht war, nur ein Gedanke ausschließlich tie BundeS- thätigkeit regelte, der nämlich, tie äußere und innere Sicher

heit des Bundes zu wahre». Aber eS hätte nicht das einzige Ziel sein sollen, welche» rem deutschen Nat,vnalt>eist gestellt wurde — ja, in seiner ängstlichen Festhaltung für die innern politischen Zustänte Deutschlands hinderte eS die Entwicklung des nationalen Lebens, wahrend cS zugleich ten Bund um die innigere Berührung mit dem Fortschritt der Einzelstaaten brachte, und ihn dadurch sremd in Deutschland selbst erschei nen ließ. Die Folge war, «S ist nicht zu verkennen, eine tiefe Abneigung

des monarchischen Prinzips die Interessen und Bedürfnisse Deutschlands klarer erkenntlich und leichter zu befriedigen machen würde. Im Lause eines DecenniumS ist das deutsche Volk bis auf einige Parteien, welche ihre Lieblingstheorien eigciistnnig festhalte», über jene Irrthümer gründlich und oft hart genug belehrt worden. Jtealistische Vorstellungen einer »deutschen Einheit« sind von ihm gewichen. Das Vertraue» zu einer radikalen Fertigkeit, die schwierigsten und verwickelt- sten Verhältnisse umzugestalten

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 15.04.1859
Umfang: 6
erhielte Galizicn und Posen. 6. Preußen sollte durch Holstein und Hannover für Posen ent schädigt und gegen Oesterreich bestochen werden. 7. Un garn würde von Oesterreich abgerissen und erhielte den rufttschen Großfürsten Konstantin zum König. 3 Oester reich sollte auf seine deutschen BundeSstaaten beschränkt bleiben. Man sieht, daß dieser Plan mit der berüch- tigten „Landkarte' von Europa im Jahre 1360' nicht genau übereinstimmt. London, 7. April. In der gestrigen Unterhaus- Sitzung erhob sich Lord

herabgeitimmt habe. Allein es bleibe That sache, daß der edle Lord jene Drohung sollen ließ, deren Ausführung eine grobe Rücksichtslosigkeit gewesen wäre. Italien. Turin, 7. April. Es gefiel die letzten Tage dem „Moniteur de l'Armee'. eine statistische Zusammen stellung deS deutschen BundeSbeereS zu veröffentlichen, die auch in piemontefische Blätter überging, und man chen ziemlich respekteinflößend , dünken mochte. Um die etwaigen Gedenken darüber aber von vornherein zu zer streuen, wurden sogleich

Kommentare beigegeben, die sür die Deutschen lehrreicher s.'iu sollten, als alle Aufrufe deulfcher Patrioten, dieweil sie vom Reichsfeind kom men, der, um sich selbst zu «rösten, auch uns die Wahr heit sagt. In diesen Kommentaren heißt es unter An- dcrm: „Materiell betrachtet, ist die Streilkraft deS deutschen BundcS wirklich eine imposante, wie sie eS auch in frühern Zeiten stctS war. Und doch konnte diese unge heuere Militärmacht einem Andrängen der Franzosen niemals widerstehen. Die Ursachen davon

sind der Mangel an Gleichartigkeit und Einheit; die Ver schiedenheit der Religion, d-r Stämme und der In teressen; der Neid, der Haß Und die Schelsucht zwischen den verschiedenen Regierungen; die tiefgehende Neben buhlerschaft zwischen den beiden deutschen Großmächten, und endlich die sireitsuckt und der Mangel an Ver- ständigungSsinn, wie eS die nie zu Ende gehenden querelles ll'^IIomand täglich beweisen. Die Vergangen heit ist uns in dieser Beziehung Bürge für die Zukunft, und wenn Oesterreich

, um sich in die Brust zu werfen, mit dem deutschen BundeShcer prahlt, so macht es eben Gebrauch von einer rhetorischen Figur, über welche die Deutschen selbst lachen müssen.' Also, hört eS Z Das deutsche BundeSheer nichts weiter als eine rbetorifche Figur, ein Gegenstand deS Spottes für die Deutschen selbst! Vielleicht ist Dcuis.bland selbst auch nichts an deres, als ein geographischer Begriff! Warum sollte der Vordersatz unmöglich sein, »renn der Nachsatz, daß eS kein deutsches Heer gibt, ncbiig wäre? Möchte bald

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 23.06.1860
Umfang: 8
will wissen. Der Kaiser habe dem Prinz-Regenten ver sichert, Frankreich bedürfe im höchsten Grade des Friel dens. Ein Krieg mit Deutschland wäre ein Krieg mit England, und dieser sei unmöglich, sei es auch nur aus dem Grunde, weil die französische Flotte mit der englischen sich nicht messen könne. — Die deutschen Fürsten bliebe» nach der Abreise des Kaisers noch versammelt, und traten am 18.' Nächmittags mit dem Prinz-Regenten zu einer Besprechung zusammen, in welcher ihnen der letztere seinen Dank

aussprach, daß sie ihm bei seiner Begegnung mit dem Kaiser der Franzosen zur 'Seite gestanden, um gemeinsam die ftiedlichen Versicherungen desselben zu empfangen. Die Wahrung der Integrität Deutschlands werde stets erste Sorge des Regenten sein. Er werde sich in Er füllung dieser Aufgabe auch dadurch nicht beirren lassen daß seine Auffassung über den Gang und die Ziele der preußischen und der deutschen Politik von einigen seiner Bundesgenossen nicht getheilt werde. Oesterreich habe Schritte

zur Verständigung gethan, auf welche der Prinz-Regent großen Werth lege. Wenn dieselbe erzielt sei. werde er die deutschen Fürsten davon in Kenntniß setzen. Der Prinz-Regent halte fest an dem Weg. wÄchen er in Preußen und Deutschland bisher eingeschlagen, und hoffe, daß sich auf demselben immer mehr deutsche Regierungen mit ihm vereinigen werden — Der „Neuen Franks. Ztg.' wird aus Baden-Baden berichtet: Der Prinz-Regent theilte den Inhalt seiner Unterredung mit Napoleon III dem Könige von Würt- emberg

schriftlich mit. Die übrigen Fürsten beobach teten ein gleiches Verfahren gegenüber dem Prinz-Re genten »md untereinander. In Bezug auf eventuelle Entwaffnung wurde nichts beschlossen. Das Resultat der Zusammenkunft wird als ein negatives bezeichnet. Das Verhältniß zwischen dem Prinz-Regenten und den in Baden-Baden anwesenden deutschen Fürsten ist das freundschäftlichste. München. Ueber die Fürstenzusammenkunft sagt die N. Münchn. Ztg.: Die Unterredung zwischen dem Prinz-Regenten von Preußen

, und im voraus nicht vermuthetes, doch wird dasselbe hoffentlich kein erfolgloses sein; denn die Anwesenheit dieser beiden, owie auch anderer deutschen Fürsten, welche sich ohne Zweifel auf Einladung des Prinz-Regenten gleich falls in Baden-Baden eingefunden haben, gibt offen kund, daß unter den Fürsten wie unter den Völkern Deutschlands dem Ausland gegenüber unerschütterliche Einigkeit herrscht, und wenn aus dem Munde dieser Fürsten einstimmig der feste Entschluß für die Inte grität des deutschen Bodens

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 19.11.1850
Umfang: 6
. Was will Preußen? waS will Oesterreich? Als im Jahre IS48 ins Herz des deutschen Volkes der junge Strahl der Freiheit fiel, und das Frübjahr desselben Jakres einen goldenen Maien kündete, traten die Männer in der .Paulskirci c zusammen, um den neuen Staaten» bau zu gründen. Es war ein vnreifcS Kind, das dort die Welt erblickte — ein Kind der Phantasie, daS mit den Armen nach den Wolken griff, aber nicht auf den Füßen zu sieben vermochte. DaS Blut Lichnowsky's und AuerwaldS befleckte seine Windeln, nnd bald

, daS sie seit Jahrhunderten an die Habsburger knüpfte, gesprengt. Die Revolution in den deutschen Provinzen ward be kämpft. WaS die Reichstage zu Wien und Kremsicr nicht zu Stande brachten, mußte unter der Aegide eines jugendlichen Monarchen geschaffen werden. ' ES erschien die Koustituliou vom 4. März 184g, welche den Völ kern, die unter den Flügeln des DoppelaarS wohnen, konstitutionelle Freiheit in geregelter Form aus Basis deS monarchischen Prinzipes sicherte; in Italic» folgte der Sieg den kaiserlichen

Fahnen, das ungarische Volk mußte — leider mit fremder Hilfe — nach langen blu tigen Kämpfen zum Gehorsam zurück geführt werden. Nun erst konnte Oesterreich mit Hand anlegen an den Aufban deS verjüngten Deutschlands. ES bot den Ein, tritt seiner sämmtlichen reichen Provinzen in den deut sche» Bund, ein- vereinbarte Verfassung v,,'» Volksver tretung, wo die Erekutivgewalt zwischen den vorzüglich- sten deutschen Reiche» wechselte. ES bot ein starkes ^ Bollwerk gegen Osten, ein flegreiches Heer

zum Schutz gegen äußere Feinde, einen weiten Mark« für die deutsche ^Industrie und woblfeile Rohstoffe für die Produktion. ! ES wollte die Schöpfung ei'neS großen mächtigen Deutsch lands mit Kraft nach Außen, geregelter Frcibeit im Innern.. ES öffnete dem deutschen Handel feine Mee resküste, der deutschen,,Ilebervölkernug seine ungarischen Länder zum Anbau. ES wollte ein Reich, mächtig, wie es, in neuer Zeit nur ein Napoleonlscher Stern ephemärisch schuf, das der Unterdrückung im Osten, der Revolution

im Wssten und Süden und dem Welthandel Englands die Stirne zu weisen vermochte. Während Oesterreich im eigenen Hause Ordnung machen mußte, bqtte Preußen liebäugelnd mit der ihm von danaifchen Händen zu Frankfurt angebotbenen Kai serkrone nin die Hegemonie Deutschlands gebublt. Es datte die kleinern deutschen Staaten'umgarnt, ihre Truppen mit den scinigen verschmolzen, den Schleswig- Holsteinern, nm sich Deutschlands Sympathie zu er werben, Hilfe gebothen, zu Erfurt ein Parlament von geköderten

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 26.04.1860
Umfang: 6
, denn eS ist für den ES- compte von Wechseln erster Klasse zu Perzent mehr Geld vorhanden, als Verwendung findet, wäh rend doch Handel und Gewerbe im Allgemeinen sich einer ersprießlichen Wiederbelebung zu ersreuen haben. Deutschland. Berlin, 21. April. An die Vertreter Preußens bei den verschiedenen deutschen Höfen ist vor wenigen Tagen eine Cirkulardepesche von hier ergangen, in wel cher nochmals in eingehender Weise die Borschläge Preußens in Bezug auf die Abänderung der Bundes- kricgSverfassung beleuchtet

werden, indem zugleich die Einwendungen, welche gegen diese Vorschläge erhoben worden sind, scharf in 'S Auge gefaßt werten. Bor Allem wild die Grundlosigkeit veS Mißtrauens, welches sich an die preußischen Borschläge geknüpft hat, darzu- thun versucht. Auch wird auf den Ernst der Lage der Dinge mit dringender Mahnung hingewiesen. Die Doppelleitung der deutschen Streitkräsle durch Oester reich und Preußen wird als eine gebieterische Nothwen digkeit aus daS Entschiedenste »erklärt, und ein beson- dereS Gewicht

auf das rasche Zusammenfassen der ge- sammten deutschen Wehikrast in Folge des sofortige» Anschließenö der Streitkräsle der mittlern und kleinern deutschen Staaten an die Heere Preußens und Oester reichs in einem konkreten Fall gelegr. Eine Abänderung der organischen Bestimmungen derselben sei daher unab weisbar. Einem WahlbundeSseldherrn würde Preußen unter keiner Voraussetzung seine Gesammtiuacht anver trauen. ES erkläre dies fest und unumwunden. Die Bertreter Preußens werden schließlich ausgcsordert

, alles aufzubieten, um diese für daS gesammte deuische Bater, land bedeutungsschwere Angelegenheit ihrerseits zu för dern und der Auffassung d -S preußischen Kabinetö bei den deutschen Negierungen, welche abweichende An schauungen hegen eine volle Würdigung zu verschaffen. Schweiz. Genf. 19. April. Nachrichten, welche gestern AbendS auf telegraphischem Weg von Bern hier anlangten, stellen die Lage der Dinge etwas günstiger dar, und sprechen die Hoffnung aus, daß der BundlSrath dem, nächst- „beruhigende

auS Paris wiedciholt gemeldet: Preußen biete alles auf. eine Konferenz zu Stande zu bringen. Die preußische Regierung, welche durch die letzte BesänfligungSdipesche deS Hrn. Thouvenel keines wegs beiuhigt sei, habe bestimmtere Ausleerungen hin sichtlich der Rheingränzen von Frankreich verlangt, wel- chen Forderungen von der lehtein Macht das hartnäckigste Schweigen entgegengesetzt wurde. Preuße such- nun um jeden Preis die Konferenz zu Stande zu bringen, um dort die Angelegenheit der deutschen

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 02.08.1860
Umfang: 6
über ^en Zweck der Zusammenkunft in Teplitz mittheilen zu können. Der Kaiser von Oester reich, soll es darin beißen, dabe den Wunsch zu erkennen gegeben, sich mit dem Prinz-Regenten über die Lage Etjro- Pa'S, und zwar nameutlich über die deutsche Frage, zu besprechen. Zugleich werde die Hoffnung ausgesprochen, daß aus der Zusammenkunft ei» guteö Einvernehnien zwi schen den beiden deutschen Großmächten hervorgehen werde. — Jedenfalls ist. die unten folgende Mittheilung der Pr. Ztg. eine mehr eingehende

als die im Rundschreiben, daS vor der Zusammenkunft abgefaßt scheint. Dieser bemerkte Artikel der Preuße Zeitung wird alle diejenigen befriedigen, denen eS um die Erhaltung der Einigkeit der deutschen Staaten Ernst ist. Preußens und Oesterreichs' Verständigung ist danach eine vollendete That- sache. Einem Pariser Telegramm der Morning Post vom 27. v. M«S. zufolge wird der Regent von Preußen in Ostende mit d-m Könige der Belgier zusammentreffen. Der offiziellen »Mailänder Zeitung» schreibt man aus Paris

den üblen Eindruck, n!>c^chen Lord Pal- nierstonS Fingerzeig bei MoNvirung der Nothwendigkeit- englischer Befestigung in den Tuilcrieit hervorgebracht habe. Lord Palnierstons Demonstration gegen den treuen Allikr-« ten, mit welchem Arm in Arm'er das Jahrhundert in' die «Schranken fordern zu wollet« schien, ist in der That! sonderbar genug und beweist aüsS Neue die Beweglichkeit? des' englislhen AlcibiadeS'. Im grellen Gegensatz gegen die uuzusriedenen Ä>l>ße-< rungen so vieler deutschen Parteiblätter

über Teplitz spke^ chen sich zwei englische Blätter verschiedener Färbung mit! Hoffnung über die Begegnung der' beiden großen deutschen' Monarchen auS. „Die Zusammenkunft ij<S' Kaisers von^ Oesterreich mit dem Prlnz ^Regeiilen in Teplitz, schreibt Morning Post, Lord PalmerstonS Organ, wird von ganz. Deutschland al« ein Anzeichen njltdtrkeh«^dtl! Htt'jllchktt zwischen den beiden deutschen Großmächten mit Jubel be grüßt werden. SS ist eine Bürgschaft Von Nöthen, daß Oesterreich und Preußen eine g4M

»inschastliche auswärtige Politik verfolgen» Wen» die» nicht erreicht wird^ bleibt .Deutschland zersplittert und ohnmächtig. gege,»üb«r fei»»' starkes» militärischen Nachbarn. ES sind die» Betrachtun gen, welche bei den beiden großen deutschen. FdVstm 5 Ht jetzt mit einander berathe», gewiß schwer i>r »i« Wag schale gefallen sind. Welche Beweggründe st« auch pn- mittelbar zusammengeführt haben mögen, auf jeden F«Ll beweist die Zusammenkunft, daß gegenwärtig mehr Ernst, Patriotismus und Einigkeit

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 14.10.1859
Umfang: 6
Vorbereitungen zu einer bescheidenen Schillerfeier trifft, damit auch das deutsche Element in Italien in dieser edlen Demonstration deutschen GemeinsinnS nicht zurückstehe. Der Schauplatz ist in dem Saale eines Palastes, in welchem die Nachkommen Dante'S gewohnt halten, ein jedenfalls klassisches und der Feier würdiges Lokale. X Neapel, 3. Okt. ES soll, wie man hier wissen will, zwischen einer Abtheilung der Garibaldi'schen und den Päpstlichen Truppen zu einem Gefecht gekommen sein; das gewisse

täglich von 16 bi^ 24 und 25<> Reaumur im Schatten. — In Messina haben ernstliche Unruhen stattgefunden, über welche man bis zur Stunde noch nichts Positives erfahren komte, und in Palermo hat die Polizei ebenfalls einige sAbelige und andere junge Leute arretiren lassen. > Wien, S. Okt. Die „vstd. Post« stellt -in Pro, gramm der deutschen Oesteruicher auf, dem, wie sie hofft, sich auch die nichtdeutsaen Oesterreicher anschließen werden, die auS denselben mlürlichen und historischen Gründen

wie die deutschen S-ämme nur in einer natur gemäßen sreien Konföderation das Heil ihrer indivi duellen Selbstständigkeit erblicken können. Wir wollen, sagt sie, keine Hegemonie in Deutschland, weder eine preußische noch eine österreichische. Wir wollen ein lebenskräftiges fest konfödcn'rtcS Deutschland auf den Grundlagen, welche der eingeborne Charakter deS deutschen Volkes, die geschichtliche Entwicklung desselben und die natürliche Lage, Eintheilung und Abgränzung deS deutschen Gebiets selber gegeben

lebenskräftigen Union allerdings erschweren, aber keineswegs unmöglich machen. Mit den Schwierigkeiten wächst die Ehre und der Ruhm sie zu überlvinden. Sie sind nicht unüberwindlich. Wer daö bezweifelt und an der großen Nationalausgabe ver zweifelt, der beschimpft die Kraft deS deutschen Geistes, der-ist nicht werth, ein Deutscher zu heißen. Wenn man nur den Begriff deS Bundes richtig auffaßt und ehrlich anerkennt, so wird das rechte Bundesgesetz sich von selbst ergeben. Dann, aber werden die Mon archien

sich nicht von den Republiken beschämen lassen; sie werden dem Gesetz gehorchen; sie werden sich nicht gegen daS Majorisiren sträuben, und nicht daran den ken, die andern Bundesgenossen zu minorisiren. Wir wollen weder eine österreichische oder preußische Separat-, noch eine bayerisch-schwäbisch-sächsifche TriaSpolitik. Wir wollen eine ächte und rechte, hochsinnige und großherzige Nationalpolitik. Der Genius Deutschlands fordert diese Politik, weil ohne dieselbe die Deutschen insgesammt, die Großen wie die Kleinen

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Der Bote für Tirol
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Seite 3 von 6
Datum: 28.06.1860
Umfang: 6
der deutsche» Fürstenkonfereiiz wird der »Allg. Ztg.« geschrieben: Für die Aufrcchthaltnng der ungeschmälerten Integrität Deutsch lands mit alle» z» Gebote stehenden Kräfte» gegen jede Gefährdung derselben von außen fest vereint einzustehen, nicht eine Scholle deutschen LandeS verloren gehen zu lassen, betrachten alle Fürsten als heilige Pflicht, und wenn nicht alles trügt, so hat nicht bloS die Einmüthigkcit dieser Erklärung, sondern insbesondere auch der bestimmte, feste, fast gleichlautende Ausdruck

derselben, wie er ihm aus dem Mund jedes einzelnen deutschen Fürsten zu Theil wurde, auf Napoleon, einen tiefen Eindruck zu mache» nicht verfehlt, der nahebei bis zum Betrossensein gegangen sein soll. Solchen entschiedenen und vollen Einklang scheint er offenbar nicht erirartet zu habe», und eS ist anßer allein Zweifel, daß er mit dem Gefühl, daß ihn, ein gewaltiger Strich durch die Rechnung gemacht sei, nach Paris zurückgekehrt ist. Wir haben hier auch be reits Nachrichten aus vollkommen glaubwürdiger Quelle in Paris

, und von den Fort schritten ans dieser Bahn den resvektiven Kabinetten Mit theilung machen zu wollen. ES ist kaum anzuuehmeu, daß in den Besprechungen der deutschen Fürsten unter sich nicht auch die unter den Verhältnisse», wie sie »uu ein mal üi. Italien sich gestaltet haben, sehr nahe liegende Eventualität eineS iicnen Angriffs ans den Oesterreichs in Oberitalicn noch verbliebenen Besitzstand, von dessen Auf» rechlhaltung auch die Sicherheit unserer denische» Süd- gränzen in so hohem Grad abhängt

, .nicht zur Sprache gekommen sein sollte. Zu der von den anerkanntesten militärischen Autoritäten betonten Wichtigkeit deS Besitzes der Mincio-Linie und des bekannten FcstlingsviereckS iu den Händen einer deutschen Macht für Deutschland viel leicht noch niellr als für Oesterreich selbst, gesellt sich hier auch noch ein hochwichtiges koinincrjiclleS, volkSwirthschast- liches Interesse sür Deutschland, das sich den direkten un- Atrktvr i»It de»n adriatischc» Meer über den Hafenplatz Venedig nicht abschneiden lassen

darf, dadurch daß eS Oesterreich auch von dort verdrängen ^ Venetien in »»bedingt den deutschen Interessen feindselige Hände falle» ließe. Darüber wird sich wohl niemand tänschen, daß eine ernstliche Verständigung Preußens init Oester reich nur denkbar ist, wenn letzterem die Gewißheit ge boten wird, in einem seinerseits nicht provocirte» neuen Kamps um seinen Besitzstand dort, und zur Vertheidigung seines gute» NechtS, nicht abermal allein stehen zu müssen, wie dies leider im vorigen Jahr der Fall

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 06.06.1860
Umfang: 6
von Preußen und mit dem König von Bel gien zusammentreffen dürste. Die von allen Seiten drohenden Gefahren machm ein engeres Aneinander- schließcn Deutschlands zu einer unbedingten Nothwen- digkeit. König Mar beabsichtet nun vor' Allem eine engere Verbindung der Mittelstaaten, deren nächste Auf. gäbe dann die wäre, eine Verständigung und Versöh, nung zwischen Preußen und Oesterreich und damit eine Einigkeit aller deutschen Staaten herbeizuführen, zum Zweck der gemeinschaftlichen Abwehr des deutschen

und dem Verkehre übergeben werden, so wird damit der direkte Verkehr zwischen Wien und München hergestellt. Be der Wichtigkeit dieses Anschlusses für Bayern haben unsere beiden Gemeinde-Kollegien beschlossen, unseren deutschen Nachbarn einen herzlichen Empfang in hiesiger Stadt zu bereiten. Gestern wurde eine Kommission niedergesetzt, welche die Aufgabe hat, die Einleitungen zu dieser großartigen Festlichkeit zu treffen. ES werden dazu auch Einladungen an die übrigen an Bayern gränzenden Staaten, mir denen

In strumente und Noihapotheken in Bereitschaft gehalten, und auch jeler Personenzug soll mit gleichen Hilfsmit teln versehen werden. MeineS Wissens besteht diese humane Einrichtung noch bei keiner deutschen Eisenbahn. DevtstÖlkIk. Berlin, t. Juni. AuS bester Quelle wird der „D. A. Z.' gemeld.'t, daß eö mit der zwischen Berlin und Lt. Petersburg eingetretenen Spannung ernstlicher gemeint ist, als es ancsieht. »Die Abreise deS Prinz- Regenten an den Rhein vor der eine Stunde darauf erfolgten Ankunft

der Einverleibung Belgiens in Frankreich, versteht sich gegen eine reiche Entschädigung auf Kosten der deutschen Bundesgenossen. Herr v. BiSmark-Schönhaujen, am russischen Hofe als Ftcuud einer territorialen E-wei, terung Preußens bekannt, bat vielleicht vor seiner Krank, heit dort die Illusion genährt, daß Preußens Streben, moralische Eroberungen in Deutschland zu machen, Wohl auch noch ein anderes Streben in sich trage. Wegen, seiner Abwesenheit von St. Petersburg hat er später dieser Illusion

nicht entgegentreten können, auch wenn er gewollt hätte. Durch die entschiedene Zurückweisung der russischen Anträge hat der Prinz-Regent seine selbst lose Hingebung an daS Vaterland großartig bewährt, und eS wird nun endlich wohl einstimmiger seinen Wün schen für daS Heil desselben auch von Seiten der deutschen Regierungen entgegengekommen werden.' Schweiz. Bern, 30. Mai. „Die Plane LouiS Napoleons auf daS linke Rheinufer,' schreibt man aus Paris, „haben seither keine Aenderung erlitten. Die Maßregeln

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 16.10.1855
Umfang: 6
der Armen. Aus Wien, lll. Okt., wird der »Grazer Ztg.' geschrieben: Die Wünsche nach einer Reform der Bundesverfassung sind im Laufe dieses Jahres in vielen deutschen Staaten wieder laut geworden, und deutsche Kammern haben sich zum Organ gemacht, um dem in dieser Richtung sich mächtig erhebenden Bedürfnisse Ausdruck zu geben. Es hat nicht fehlen können, daß, diesen Kundgebungen gegenüber, sich die Augen der Welt, insonderheit der deutschen Welt, sofort der ersten und mächtigsten deutsche» Großmacht

, Oesterreich, zuwendeten. Dieser natürliche Zug der Erwartungen ist, wie begreiflich, in Berlin nicht eben angenehm vermerkt worden, und eS wimmelt in der preußischen Presse nun wieder an höhnischen Hinwei sungen auf den Umstand, daß die «zur Erfrischung der armen deutschen Gemüther' verbreitete Nachricht über eine von Wien aus in Anregung gebrachte na tionale Entwicklung der deutschen Bundesverfassung wieder in sich zerfallen sei, und daß die „Geschichte' jetzt wieder schweige »über die hohen Ziele

durch den Erfolg der iüngsten Frankfurter Verhandlungen über die orien talische Frage mächtig erschüttert worden sein, denn zum guten Theile ist den mangelhaften Bundeseln» richtungen zuzuschreiben, daß nicht ein kräftiger Ent schluß des Bundes in dieser die deutschen Interessen so tief und dauernd berührenden Angelegenheiten er, zielt werden konnte. Auch liegt es so ziemlich am Tage, daß der übereinstimmende Wunsch nach inne ren Bundesreformen in Deutschland eine Folge und ein Ausdruck der Mißstimmung

ist, die sich ziemlich allgemein in deutschen Landen über die äußere Politik des Bundes verbreitet hat. Darin liegt auch das Heilmittel deS Uebels. Nicht etwa, als ob Oester reich die von ihm anerkannten Mängel der Buudes- einrichtnnqen heute wieder hoch anschlüge, oder zu deren Beseitigung die Hand zu bieten weniger als ebemals geneigt wäre; allein die Anregung dieser de likaten Frage auf dem Wege, wie es hie und da in Deutschland geschehen ist, hat, vom konservativen Standpunkte, immerhin ihre Bedenken

. Oesterreich muß vor Allem wünschen, daß die deutschen Regie rungen über das wahre Motiv der nationalen Re gung ihrer Unterthanen das richtige Verständniß ge winnen. Heute steht die Frage der äußeren Politik allerwärts, auch in Deutschland, im Vordergrunde der Erwägung. Oesterreich glaubt vor Allem, daß in Deutschland die Frage der inneren Politik nur auf dem Wege der äußeren gelöst werden könne. Wien, >3. Oktober. — Privatnachrichten ans Jfchl zufolge ist Se.Ercell. der Herr Finanzminister

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 6
Datum: 04.02.1851
Umfang: 6
und zwar das l29ste, 'welches am 3. Okt. 1850 vorläufig blos in der deutschen Allein- Ansgabe erschienen ist und die Nnmmcr 367 , 363 und 369 enthält, in der böhmisch-, italienisch-, slo wenisch- und kroatisch -deutschen Dopp^lanSg.ibe, das >46ste aber>, welches am 5. November 1850 vor läufig blos in der deutschen AlleinanSgabe, am 14. Dezember 1850 in böhmisch-, italienisch-, magyarisch-, kroatisch-, serbisch- und roiuaii 'sch-deutscher, und am 16. Dezember 1850 in sloveuisch -deiltsciier , endlich

am 24. Dezember 1850 in rntbenisch -dkUtsclier Dop pelausgabe erschiene» ist und die Nummer 436 cut hält, in polnisch -deutscher Doppelausgabe ausgegeben und versendet worden. Am 30. Jänner I85l ist ebenda daS 3te Stück des allgemeinen Ncichsgefetz- uud Regierungsblattes vom Jahre 1850 iu der böbmisch.deulschcu'Doppel- äusgabe.auSgegebeu u versendet worden. Dieses Stück, welches die Nummer 3 enthält, wurde am 8. Jan. vorläufig blos in der deutschen AlleinanSgabe, am 28. Sept. 1850 aber in der slovenisch

-dcutschen, am 24. Okt. 1850 in der itali'^nisch-dentschen und am 2. Dez. 1850 in der magyarisch-deutschen Doppel- Ausgabe ausgegeben und versendet. Die Inhaltsübersicht über die in den genannten 3 Stücken enthaltene» Erlässe und Verordnungen wurde bereits bei der Ankündigung des Erscheinens jener Stücke in der deutschen Sllleinansgabe gegeben. .Am 3l. Jänner >85l ist in der k. k. Hof- imd Staatsdruckerei iu Wien das 5te Stück des all gemeinen Rel'chsgesctz- und Regierungsblattes vom Jahre 1851, sowohl

in der deutschen Alleinausgabe als sämmtlichen neun Doppel-Anöga6en ausgegeben und versendet worden. Dasselbe enthält unter Nr. 18. Den Erlaß des Ministers des Kultus u. Unterrichts vom 6. Jänner 1851, wodurch die Mo dalitäten bestimmt werden, nnter welchen auslän dische Aerzte in die Kollegien der philosophischen u. medizinischen Fakultät an der Wiener und Prager Universität aufzunehmen sind. Nr. 19. Die Verordnung des Ministers dcö Kul- us und UnterrilhtS vom !ü. Jänner 185t, betref- !k»d die abgesonderte

das Jnhaltsregister der im Monate Jänner 1851 erschienenen Stücke dieses Gesetzblattes ausgegeben und versendet, indem von nun an schon mit dem Abschlüsse eineS jeden eiuzelueu MouatS und zwar längstens mit. dem im nächstfolgende» Monate zuerst anszugebenden Stücke «in solches Jndaltsregister für den vorangegangene» Monat aus gegeben werden wird. Am 4. Febrnar l85l ist das 3te Stück deS ?an- desgefetz- und Regierungsblattes in der deutschen Alle/nausgabe ausgegeben. und versendet worden. *) Wien, 30. Jän

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Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 2 von 4
Datum: 12.07.1851
Umfang: 4
6 76 Mag darum immerhin Herr v. Waldheim Recht haben, wenn --er sagt: „Nicht die Verfassung vom 28. Mai schließt Oesterreich vom deutschen Bundesstaate aus, sondern diese Verfassung ist ent standen, weil Oesterreich in einen deutschen Bundesstaat weder eintreten will, noch kann', so folgt daraus doch nicht, daß Oester reich aus Deutschland scheiden, sondern nur, daß Deutschland auf das Ideal des preußischen Bundesstaates verzichten müsse. Und das wird es nicht zu bereuen

haben! Denn wie damit die Spaltung, die auf religiösem Gebiete eingerissen, neuerdings — trotz der in den Ereignissen seit dem Jahre 1803 augenscheinlich hervortretenden entgegengesetzten Absiebten der Vorsehung — neuer dings auch politisch festgestellt und dadurch unheilbar gemacht worden wäre; so würden andererseits, durch die Verfassung jenes Vundesstaates, die revolutionären Kräfte im Innern desselben eine solche Concentration und intensive Steigerung erhalten haben, daß damit die gänzliche Auflösung der deutschen Staaten

unabwendbar geworden wäre. Wie nämlich Hr. v. Radowitz durch seine preu ßische Idiosynkrasie (krankhafte Neigung) verleitet wird, den Pro testantismus als ein bleibendes constitutives Element im deutschen Staatsleben anzuerkennen und gelten zu lassen, so sieht er sich na türlich auch gedrungen, den revolutionären Irrlehren, die der Pro testantismus im Gebiete der Politik ausgeboren hat, eine innere Wahrheit zuzugestehen, die er nur in ihren extremen Eonsequenzen, aber natürlich vergebens zu bekämpfen

sucht. Er merkt nicht, daß, die Nationalität-zur ersten Grundlage der deutschen Verfassung machen, nichts weiter heißt, als die Volkssouverainetät in Deutschland auf den Thron erh.eben, daß die „selbstständige Macht', die er für den Thron seines Königs in Anspruch nimmt, sich ohne einen selbst- ständigen Beruf, den sie nur aus göttlichem Auftrag ableiten kann, jenem Principe gegenüber auf keine Weise zu behaupten ver mag, und daß, ohne die lebendige Vermittelung einer unabhängigen Kirche

und vorsichtig bemessenen Verfassungsbestimmungen, „trotz alledem und alledem' doch nur das große ZerstörungS- und Auflösungswerk auf einmal und unaufhaltsam vollbracht haben, das wir drei und dreißig Jahre lang in den einzelnen deutschen Bun desstaaten immer siegreich haben fortschreiten und zuletzt nur durch die Zersplitterung der deutschen Parlamente gegenüber der compaclen Macht der außerhalb ihres Zauberkreises stehenden Heereskräfte haben scheitern sehen. Hr. v. Radowitz, der in Frankfurt gesessen

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 28.12.1850
Umfang: 8
prr>5ßifchen Staate angemessene Partiknkarrolitik zu kand> aben. Dies bewies sich in der „»»glückfelizen dänischen Affaire,' in welcher Preiißen entweder, statt Krieg zu fübren, sich einen nützlichen Bundesgenossen an Dänemark suchen, oder den nolbwendig geworrenen .Krieg mit so'chem Nachdrucke ins Wrrk bätie setzen sollen, daß Dänemark mit Schleswig-Holstein für die (Garantie Preußens zur Erlaltung des dänischen GesammtstaateS dem deutschen Bunte dauernd beizutreten gcnvibiczt worden wäre Statt

jetzt nicht von ibm fordern.' Es bat ebrlicher geban- telt als Preußen- n»d darum steigt sein Einfluß in Deutschland, wäbrciid Preußens Einfluß sinket. Bald nach dem Akte der Ablebnuug der deutschen Kaiserkrone, die man zu Berlin nicht ans den Händen der Volkssonverain>'tät in Frankfurt »ebmen wollte, gründete die preußische Politik die Unio II mit dem Satze: „Das deutsche Reich bestellt ans den Gebiete» derjenigen Staaten de5 bisherige» deutschen Bundes, welche die R,ichsvcrfassiing anerkennen.- Mit gerechter

Entrüstlina mackt die Broschüre ans die Täuschung'auf- inerksam, welche angenschrinlich darin liegt, eine Reichs- Verfassung >» propon ren für einen noch unbekannten Bnndeskörper, und d'e Eigenschaft eilieS Deutschen von dem Beitritt? zn einer preußisch aufgedeckten Union ab hängig zu erklären. Wie unwürdig speknlirte man in Berlin auf die Ausstände in Sachsen, Bade» II. Pialz! Für die tort geleistete Hilfe »nd dcßbalb aiifgcdriingene Union ward Preußen in Deutschland verkaßt, und nach gerate zieben

ist. . . .' Die Oonserenzeli seien das Tbor, durch wrlches fremder Ein fluß eindringt und eine neue Schmach über das Vater land kommt. Preuße» möge sich auf die BlllidcSver- fassjlllg und ans sonst nichlS weiter stützen; eS möge sich nicht dem Dentschtbnni an den Hals werfen, sondern nm sich werben lassen. Das müsse zur Erzielunq der wabren Einbeit Denischlands rücksichtlich deö großen PartiknlarstaateS Preußen noturnotliwendig von selbst gescheben; „die Verfassnnzsform der deutschen Zukunft ist der Föderalismus

.' Die Einb,,t werde ja deß- balb am meisten angestrebt, »in die Nation zu kräftign!. Was aber bisher versucht worden, wäre darauf kinanS- gelanfen, den deutschen Körper noch mehr zu verstüm meln, indem ma» »in so bidententeS Glied wie Oester reich davon trennen wollte. Weinen sollten die Patrio ten über idre Mißgriffe, aber weise werden. Diesen schönen Schlilßwnnsch der inbaltreichen Bro schüre möge die Vorsebung nicht nur in Preußen, son tern in allen Glieder» top deutschen Reiches »nd zu nächst

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 26.02.1859
Umfang: 6
und Süd, in West „und Ost, ein jeder deutsche Bruderstamm stolz ist, zu „der großen deutschen Nation zu gehören; daß jeder „Bruderzwist der großen Idee deutscher Eintracht ge- „wichen ist, daß die Zeiten vorüber und unmöglich ge worden sind, wo deutsche Stämme deutsche Brüder be kämpften; daß jeder Deutsche, dem die blutigen Lehren „der Geschichte nicht abhanden gekommen sind, über- »zeugt ist, daß, wo immer ein Angriff auf einen „Bundeöstaat, ein Angriff auf das G esa m ui t - Vater, „land besteht

. Zeuge dessen die beinahe Einstimmigkeit „der deutschen Presse, die patriotischen Anträge verschie dener deutscher Kammern, wie auch die gewiß von der „Hohen Kammer mit großer Befriedigung vernommene „ministerielle Erklärung, daß die Kriegsgefahr Deutsch» „lands Regierungen einig finden werde. Auch wir, „die Hohe Kammer der ReichSräthe, die Repräsentantin „eines großen Theils der historischen Geschlechter und „eineS Theils deS großen Grundbesitzes dieses Landes, „wir können und wollen in unserer

vater ländischen Begeisterung nicht zurückblei ben uud ihr dadurch einen AuSvruck verleihen, daß „wir der hohen StaatSregierung auf 'S Wärmste an 'S „Herz legen, wie eS Noth thue, in dieser Zeit der „ernstesten Ereignisse mit vollster Entschiedenheit „vorzugehen und allen Einfluß dahin aufzubieten, daß «die Einigkeit deutscher Regierungen und deutschen Volkes, „die in jeder vaterländischen Brust sich kundgibt, auch „eine Wahrheit werde; Gut und Blut sind „wir bereit, sür BaiernS, für deS ganzen

deutschen Vaterlandes Ehre und Macht stellung freudigen HerzenS zu opfern.' Der erste Präsident, Frhr. Schenk v. Stauffen- berg (mit gehobener Stimme): „Die politischen Ge fühle, welche Herr ReichSrath Graf von Arco-Valley so eben ausgesprochen, werden gewiß von dem ganzen Hause getheilt. Wir wollen hoffen, daß ein eini ges Deutschland jedem Angriffe von außen kräftig und rechtzeitig entgegentreten werde. Wenn aber nrn das angestammte hohe Herrscherhaus sür BaiernS Ehre neue Opfer nöthig sein sollen

Verfasser der „Geschichte der Deutschen' und einer „deutschen Literatur' bekam daS Werk unter die Hände und konnte in seinem Literaturblatte sich nicht enthalten, auszurufen: wie lange noch wird inan fortfahren, „dies« feilen Seelen und käuflichen Speichellecker der Gewalt zu vergöttern!' Zschokke'S Erben erhielten Kunde von diesem Ausfall und sie erhoben Klage, die heute in öffentlicher Sitzung vor dem Krimiualamte verhandelt wurde. Allerdings konnte der Kläger sagen, Dr. Menzel verfolge schon seit

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 19.09.1860
Umfang: 6
deutschen Nationalvereines hat eine Zuschrift des italienischen Nationalvereins aus Turin mit sol- gendem Schreiben beantwortet: »Ihre geehrte Mit theilung vom 30. August ist gestern Nachmittags in meine Hände gelangt während des Laufs der Gene ralversammlung des deutschen Nationalvereins. Ich habe mich verpflichtet gehalten der Versammlung von dieser Zuschrift durch Vorlesen derselben Kenntniß zu geben. Mit Rücksicht auf die in Deutschland verkün digten Bundestagsbeschlüsse über politische Vereine

geehrter Herr, daß ich persönlich Ihnen noch einen Wunsch und eine Hoffnung aussprcche. Sie sagen, daß die Italiener Werth legen auf die Sympathie uno Freundschaft des deutschen Volks. Sie haben sich in diesem Jahr überzeugen können aus den öffentlichen Blättern Deutschlands, und werden es lesen in den Mittheilungen..der. Blätter über die Verhandlungen der Generalversammlung des deutschen Nationalvereins» daß im deutschen Volk die Sympathie für die große nationale Bewegung Italiens weit verbreitet

ist. Wenn aber die Italiener in der That es für wichtig halten. daß diese Sympathien bewahrt und verstärkt werden, dann wird es eine wichtige Aufgabe und die drin gendste Pflicht des italienischen Volks sein, darauf zu sehen, daß die italienische Bewegung in ihrem Verlauf nicht wesentliche und große Interessen des deutschen Volks und der deutschen Politik verletzt, und damit beklagenswerthe Conflicte zwischen beiden Völker»: noth- ivcndig macht. Denn Sie werden sich in ven letzten Monaten aus vielfach-» Kundgebungen veS

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 16.07.1859
Umfang: 6
. Deutschland. Berlin- In einer Neihevo» Auf sätzen über PreuHm und die i^limischel! Frage sagt die Pr- Ztg.': -Selbsten dem- Lrgsten-Schwi»- del der deutschen NationalitätSschwäwierei waren doch — wie ein Neuerer sagt — „die deutschen Patrioten Rechte auf HxbMheile. Mche sie ÄS Eigenthum 'des deutschen Volke? betrachteten, aufzugeben oi>er sich der Vortheile zu entschläge»/ welche die reichen Provinzen und die Handelsmärkte des österreichischen Italiens darboten.^ Nur die clas» sische Bornirtheit

und Jndolmz deS deutschen Philisters macht eS erklärlich, wenn heute von so vielen Seiten.' lelbst 'in Deutschland. daS Aufgeben des deutschen Ein flusses in Italien als eine Stärkung Oesterreichs und Deutschlands »gepriesen und die Vertreibung derDeut- Fchey aus Italien als die Grundbedingung- dex Wie dergeburt .Zt^lliei>s und des italienischen Geistes be- zeichnet wird. ' Nur in Deutschland ist es eben mög lich. daß der in der Löwenhaut des Deutschthums einherstolzirende literarische Pöbel dem deutschen

wird keinen Aügenblick zweifelhast' sein' auf welcher Seite Erkennen und Wollen^ dessen 'liegt' was dem deutschen Vaterland jetzt vor allem noHHuti Fraukfurt, 7. Juli. 'Die Neuigkeit ist/ daß Oester reich in der heutige» Sitzung des -Bundestags iuÄlb- Wesenheit des preußischen Gesandten, der noch in Ber lin weilt, den Antrag. eingebracht ^»!» (ausführlich Wo- tivirt. hat. alle Koittingente deS Bundesheeres zu mo« HMsiren und den Prinzen^.vo» PreüßM .'zu ersuche», auf Grund des Artikels-tF der Blmdeskriegsverfas

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 16.04.1859
Umfang: 8
durch) die deutschen Länder, cS gehl ein Geist durch das deutsche Volk, daS an seine herrlichsten Tage und Thaten erinnert. Wir wollen nicht untersuchen, waS eine ein zelne Negierung noch meditiren mag. Die Vermittlung ist ein schönes Amt sür einen großen Staat, aber im Angesichte deö entschiedensten Uebeiwollenö und der nack testen Perfivie nur vermitteln, immer vermitteln, nichts als vermitteln unv daS Gelingen dieser Vermittlung vorzugsweise darin suchen, daß man einer in ihren klarsten nnd theuersten Rechten

bedrohten deutschen Macht Nachgiebigkeit anräth gegen die Anmaßungen unv Ueber, gxiffe eineS Fremden — daS ist eine Rolle, welche, wie gut gemeint auch immer, vor dem Nichterstuhl der deutschen Würbe und Ehre nicht bestehen könnte, und welche im eigenen Lande nicht am wenigsten laut und energisch verurtheilt werden würde. Doch nichlS mehr davon. Aber entgegen halten wollen wir dieser überge- Heimen NeutralitätS- und VermiitlungSpolitik den hohen und edlen Geist, der im ganzen deutschen Vaterlande

, der Vater großer Ent schlüsse und großer Thaten, der eben jetzt wieder in einer deutschen Ständeversammlung, in einem einstim, migen Votum der ersten Kammer KurhessenS, feinen kräftigen Ausdruck gesunden, und der, wir hoffen eS zu Gott, wenn die Zeit gekommen, unter allen deutschen Stämmen, keinen einzigen ausgeschlossen, in gleicher Stärke lebendig sein wird. Eintracht und Festigkeit — das ist daS Zeichen, unter dem wir siegen werden. (Oester. Ztg.) M ünche n, 13. April. Zum Justizminister wurde

deutschen Großmächte zur Einigkeit, zur Einigung vor der Konferenz, dem einzigen Mittel, um vielleicht die abenteuerliche KriegSlust deS Franzosen - Kaisers und seines Turiner Korporals abzukühlen. Es muß in d-r That schlimm aussehen, wenn das genannte Blatt nicht nur die österreichischen Separatverträge in einem bezüg lichen Aitkel unerwähnt läßt, sondern sogar seinen ge wöhnlichen-Standpunkt, ven der vornehmen Kritik vor liegender Thatsachen, aufgibt und begreift, daß die freie Press- eben so gut

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 11.12.1854
Umfang: 8
der 4 Garantiepunkte mit dm Waffen zu unterstützen. An Preußen und an den deutschen Bund werden von Seite der drei Atkiirten, Oesterreich, Frankreich und England, Aufforderungen ergeben von dem letzten Punkte der Allianz, durch welchen dieselbe für andere Mächte vffengehalten wird, mittelst Anschluß Gebrauch zu wachen. Die Ratifikation der Allianz wird bis Mitte Dezember allseitig erfolgt und ausgewechselt sein. Mit den zu ratifizirenden Verträgen sind abge- Mngen: nach Paris der kaiserl. Legationsattachö Graf

. Z.) sf-j- W i e n, 3. Dez. Bei Gustav Remmelmann in Leipzig ist eine interessante Broschüre: »Ein Krieg des österreichischen Kaiserstaates ein deutscher Krieg' betitelt, erschienen. Die Darstellung ist durch ein dringende Schärfe und sorgfältige geschichtliche Be gründung ausgezeichnet. Der Verfasser behauptet nicht bloß, sondern er beweist, daß eS in den unbestritte nen Befugnissen des deutschen Bundes liegt, zur Mah lung seiner äußern Sicherheit, ungeachtet einiger scheinbar widerstreitender Bestimmungen der Schluß

akte, allfällig auch einen Offensivkrieg zu beginnen. Er weist nach, daß diese Bestimmungen nur getroffen worden seien, um nicht Kriege des Ehrgeizes und der Eroberungssucht von Deutschland ausgeben zu lassen und um der großen, deutschen Föderation den Cha rakter der Mäßigung und strenger Gerechtigkeitsliebe in sämmtlichen internationalen Beziehungen aufzu prägen. Weiter zu gehen, den deutschen Bund zu feiger Passivität selbst dann zu verurtheilen, wenn seine wichtigsten zukünftigen Geschicke

auf dem Spiele stehen, wäre nach der treffenden Meinung des Ver fassers eine ganz und gar ungerechtfertigte Auslegung. Ist diese Ausführung meisterhaft zu nennen, so gilt dieß nickt weniger von jener Parthie der Schrift, welche die politischen Momente der großen schweben den Tagesfrage zusammenfaßt. Müßte Oesterreich zur Wakrung seiner Rechte und seiner Machtstellung in der Gegenwart und Zukunft zum Kriege gegen Rußland schreiten/ so gebieten dem deutschen Bunde Ehre und Vortheil, Oesterreich darin treu

Buol, eine zweistündig Unterredung. Es sind übrigens Gründe Vorhände» anzunehmen, daß, wenn die als Ultimatum geltenden Friedensversuche der deutschen Großmächte in Peters bürg scheitern sollten, Preußen dem Beispiele Oester reichs folgen und der Allianz beitreten werde. Seit den letzten Eröffnungen, welche Graf Arnim dem hie sigen russischen Gesandten Fürsten Gortschakoff macht/ sollen die Beziehungen dieser beiden Gesandten merk.' bar kälter geworden sein. Aus Berlin wird uns fer ner geschrieben

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 6
Datum: 14.02.1855
Umfang: 6
Pflicht, dem unseli gen Treiben dieser verblendeten Partei, so viel wir nach schwachen Kräften können und dürfen, entgegen zu treten. Wie wir von Anfang Hell und Rettung nur in der Einigkeit aller Staaten Europas erblick ten, so liegt setzt, wo diese Einigkeit größtenthells schon erreicht ist und sich täglich enger schließt, jedem red lichen Deutschen die Pflicht ob, so viel an ihm ist, die Einigkeit in seinem eigenen Daterlande zu beför dern, alle Meinungs-Verschiedenheiten, welche in die sem

geschrieben, daß in Frankfurt der Bund nicht zu dem Beschlusse komme, ein Heer gegen Rußland aufzn- stelle». In diesem Falle fordert Oesterreich diejenigen Staaten auf, die in der Minderheit verblieben sind, ihre Truppen mit den österreichischen zu vereinigen. Für einen Bundes-Feldherrn gibt es eine Ober-Be hörde: den Bund; für den Ober-Befehlshaber jenes von Oesterreich und vielleicht wenigen deutschen Staa ten gebildeten Heeres gibt es eine solche Ober-Behörde nicht, und Gras Buol schlägt

in diesem Falle vor, den Oberbefehl als Vertrauenssache, dem Kaiser von Oesterreich zu übertragen. Die Absicht Oesterreichs ist klar: Oesterreich wünscht die Eifersucht seiner Ver bündeten möglichst zu schonen, und setzt gewiß mit Recht voraus, daß z. B. ein baierischer General lieber den Kaiser selbst als Ober-Befehlshaber anerkennen werde, als einen österreichischen Feldzeugmeister. Das ist der Inhalt der Depesche. Das Streben Oesterreichs nach Suprematie, nach der deutschen Kaiserwürde kann man gewiß

nur darein hineinlesen, nicht daraus heraus. Solche un bestimmte Beschuldigungen lassen gar keine andere Prüfung zu, als daß man untersucht, ob Oesterreichs Vorschläge mit dem deutschen Bundesrechte überein stimmen. Graf Buol behauptet, er gehe damit nur den bundesmäßigen Weg. Allerdings jbestimmt der Artikels der Wiener Schluß-Acte, daß in Fällen, wo die Mehrheit des B«l»eS Hemettischastlki»« U»?, theidigUWgs'-Dloßeegeln nicht H»^n5»hw«Mg erkeMi, denjenigen Bklidesstaaten, »el<«,f voll dek Wirklichkeit

, die das Recht des Krie ges und des Friedens im weitesten Maße in Anspruch nahm, mit dem größten Nachdruck, und unmöglich kann gerade Preußen jetzt Oesterreich das Recht be- streiten, kraft dieses Artikels sich mit eirikgen ändekeK deutschen Staaten Vorübergehend zu verbinden. Die am meisten angegriffenen Worte der Depesche sind diejenigen, daß Oesterreich seinen Verbündeten ihren Länderbestand verbürgen und ihnen von den in Folge eines Krieges zu erlangenden Vortheilen nach Maßgabe der angewandten Kräfte

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Der Bote für Tirol
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Seite 2 von 8
Datum: 27.08.1855
Umfang: 8
staatsmäüüischem Blick die eigentlichen Resultate der bisherigen Aus« weichnngspolitik Preußens überschlagen, müssen sich schon jetzt eingestetien, daß der einigermaßen günstige Anschein, der sich dabei herausstellt, doch nur dem maßvollen und besonnenen Vorschreiben Oesterreichs am deutschen Bundestage verdankt wird. Zugleich n>ird man sich aber damit klar machen müssen, daß dieses rücksichtsvolle Geleiten und Vorivärtsschleben der deutschen Politik, wir eö daS österreichische Ka binet sich bisher angelegen

sein ließ, nur bis zu einem gewissen Punkt möglich bleiben kann und bald von dem Fortgang der übrigen europäischen Eventuali täten abhängig und bedingt werden muß. Die nächste entscheidende Wendung, die der Krieg im Osten nimmt und mit der er sich auch auf die übrigen Ver hältnisse Europas, namentlich aber Deutschlands, zu- rückwerfen muß, wird das Berliner Kabinet über die wirkliche Gestalt und Bedeutung der deutschen Interessen belekiren. Die Trennnng der deutschen von den europäischen Interessen

wird sich dann als eine faktische Unmöglichkeit und die Solidarität der vier Garantiepunkte als eine prinzipielle Wahrheit erwei sen! Dieser Moment der Aufklärung kann und wird von den nachtheiligsten Folgen für Preußen begleitet fein, die nur durch ein noch offen gelassenes Einlen ken auf die Bahn einer wirklich deutschen National- politik, welche zugleich eine neue Machtposition Deutsch lands in Europa gründet, verhütet werden können. Es wird daher zugleich als eine providentielle Auf gabe Oesterreichs in Deutschland

erscheinen müssen, daß es durch rein innerliche Wirkungen den Moment zn reifen sucht, in dem, ohne daß die Gewaltsam keit äußerer Ereignisse dazu hintreibt, eine Entschei dung der deutschen Politik in dem bezeichneten Sinne erfolgen kann. Es wird dies der Moment der Ver einigung der deutschen Nationalpolitik mit dem öster reichischen Programm sein, wodurch allein auch die Gefahren und Nachtheile beschworen werden können, denen Preußen bei fortgesetzter isolirter Haltung Sei tens der Westmächte

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Der Bote für Tirol
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Seite 1 von 4
Datum: 21.03.1851
Umfang: 4
werden. Die Zeitnngsbestellnngen bitten wir mit dem Prä- nnwerationsbetragc uns srankirt cinziisenden. Nelcrstcht. Amtliche«. Innsbruck, die -östr- Correixondenz- über die Unzulässig- keit einer Volksvertretung beim deutschen Bunde. Au« dem Oberiiinthale, der Anbau de« Lau«, kraute« für is>it eingestellt. .Wien, Corresxondenz über die bevorstehenden Reformen im Preßgesitze und in der Gerichlsorganlstrung. — Auf. tauidende Gefahr Hamdurgi scher Conkurrenz für Trieft. Bauernseld'« Prei«lustspiel durchgefallen. VIe „Ststeii

.) Am IS. März 135l ist in der k. k. Hof» und Staatsdrnckerei in Wien das l4te n. ISte Stück des allgem. Zkeichsgesetz- und Regierungsblattes vom Jahre 1851, und zwar beide Stücke sowohl in der deutschen Allcinansgabe als sälnintlicheii n e u n Doppelans- .gaben ausgegeben und versendet worden. Am 12. März 1851 wurde ebenda das am 23. November 1850 vorläufig bloß in der deutschen Alleinansgabe, dann am 22. Februar >851 in ma gyarisch-, rutbcni'sch-, serbisch- und romanisch-dcntscher Doppelausgabc erschienene

151ste Stück des allgem. Reichsgesetz- und NegiernngSblatteS vom Jahre 1850 in der slovenisch- nnd kroatisch-deutschen Doppelans gabe ausgegeben nnd versendet. Ebenfalls den >2. März 1851 wurde ebenda die polnisch-deutsche Doppelausgabc des am 6. Jänner 1350 vorläufig blos in der deutschen AlleinSanSgabe, am ti. September 185» in slovenisch-, am 27. Sept. 1850 in italienisch-, am 29. Oktober 1850 in kroa tisch, am 3. Dezember 185» in böhmisch-, am 14. Jänner 1351 in magyarisch- nnd am k. März 1851

in rnthenisch-, serbisch- nnd romanisch-deutscher Dop- pel-Ansgaöe erschienenen 2ten Stückes des allgem. Reichsgesetz- nnd Regierungsblattes vom Jahre 1350 ausgegeben »nd Versender. ^ I n n sbr» ck, 21. März. Der in «nsereni gest rigen Blatte erwähnte Aufsatz der ministeriellen „öster. Korrespondenz« über d k e II n z n l ä s si g k c.i t einer Volksvertretung beim deut schen Bunde lautet wie folgt: Die Idee eines deutschen Nationalparlaments, welche abgethan schien durch die Ereignisse und Er fahrungen

, wo alle Versuche frei, alle Hoff, nnnaen wall, und nllr Zk-Ie regerrvo waren, das erste Parlament berufen, mit unbestimmten Voll machten und Aufgaben. War damals der Augen blick zu fragen, was soll dies Parlament? Es soll was es kann. Der Augenblick ist nicht mehr. Die Staatengruppen, welche den deutschen Bund bilden, baten wieder eine feste Gestaltung gewonnen^ Niemand kann jetzt ernst lich daran denken, die neue Gliederung Deutschlands ans den gewaltsamen Umsturz dieser Staaten grün

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