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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 15.12.1927
Umfang: 20
es, mit aller Innigkeit an die Allmutter Italien. Als aber die italie- nischen Truppen mit aller Vorsicht Wer Salurn hinaus in die deutschen Gebiete vorrückten, zeigte sich alsbald ein ganz anderes Bild. Von einem Jubel der Bevölkerung keine Spur. Man ließ geschehen, was man nicht hindern durfte, über allen Gebieten lag tiefe und würdige Trauer. Diese Verschiedenheit des Empfanges südlich und nördlich von Salurn ist damals 'den italienischen Truppen sehr unangenehm ausgefallen. Hatte man sie doch planmäßig dahin

die Wegnahme des deutschen Südtirol recht- fertigen wollen, sind -derart ungeheuerlich un'd erlogen, daß sie für jeden, welcher Land und Leute in Südtirol und deren Geschichte auch nur einigermaßen 'kennt, eine freche Lächerlichkeit sind. Die Italiener mögen es unter- lassen, die Welt mit solchen Irreführungen noch weiter belästigen zu wollen. Denn sie werden dadurch doch keinen ernst zu nehmenden Mann zur Annähme bringen, man habe bei der Wegnahme des 'deutschen Südtirol im guten nationalen Glauben

versichert worden, man benötige von Südtirol in keiner Weise die dortige Bevölkerung, dafür aber umso mehr das dortige Land. Nun sind aber die 230.000 Deutschen Südtirols trotzdem da. Man hat auch schon an eine V o lk s en tw u r z e l u n g gedacht, ähnlich derjenigen, welche die alten Assyrier und Babylonier am Iudenvolke vorgenommen hüben oder welche in neuester Zeit zwischen der Türkei und Griechenland durchgeführt worden ist. Darnach sollten die Deutschen Südtirols zur Auswanderung bewogen

oder gezwungen werden und anderswo neue Wohnsitze erhalten. In das dadurch menschenleer gewordene Südtirol -aber sollen Italiener einwandern. Ein 'derartiger Plan ist so hart und aben- teuerlich, daß auch Italien dessen Inangriffnahme nicht wagen dürfte. Was zwischen der Türkei und Griechen- land möglich ist und von Europa geduldet wird, dürfte inmitten der europäischen Kulturwelt doch eine Unmög- lichkeit bleiben. Die armen Deutschen Südtirols sind vorläufig den Italienern auf Gnade un'd Ungnade

Staaten noch immer so lebhaft, daß jedes Auftreten zu- gunsten der Deutschen in Südtirol als Bruch der be- stehenden Verträge aufgefaßt und damit die frühere deutschfeindliche Weltkoalition neuerdings ins Leben ge- rufen würde. Diesen Stand der Dinge kennen 'die Itaue- ner sehr genau. Sie meinen, daß sie mehrere Jahrzehnte zur Verfügung haben, um aus Südtirol und den 'dortigen Deutschen das zu machen, was sie anstreben, ohne daß sie an dieser Arbeit von außen ernstlich gehindert werden. Auf Grund

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Der Südtiroler
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Seite 54 von 89
Datum: 01.08.1937
Umfang: 89
4 11 Süd 1 iroler fieimal w Dezember 1937 Folge 12 Gedenken an Südtirol Möge dieser Tag auch in anderen deutschen Gauen ein Tag des Gedenkens jener Treuen und Tapferen sein, die ihrem unverdienten harten Schicksal trotzen und sich be haupten, selbst wenn ihnen Mutlosigkeit das Herz be schweren möchte, ob der letzten Frage: Warum? Wohin führt unser Weg? Iung-Wien, 17. Dezember 1937. Gedenken an Südtirol- Ein Tag im Jahre ist dem öffentlichen Gedenken an das deutsche Land jenseits des Brenners

geweihtz, an dem die gesamte Öffentlichkeit, unser ganzes heutiges Tirol in Trauer und Treue, die unabhängig von allem zeitlichen und politischen Wandel bleiben, Südtirols und seiner deutschen Bewohner, unserer Brüder gedenkt, mit denen uns Blut Abkunft, Sprache, Heimat und Kultur untrennbar verbinden. Zeitgeschichte Men, Nr. 17. Südtirol. 250.000 Deutsche. Die Zerreißung Tirols durch die gewaltsame Brenner grenze, die das unglückliche Land in drei Teile zertrennte: Südtirol, Osttirol, Nordtirol

. Das abgetrennte Südtirol mißt über 14.000 Quadratkilometer, das heutige Nord- und Ositirol nur mehr 12.650 Quadratkilometer. Die Berichte über die Lage in Südtirol zeigen ganz eindeutig, daß leider in keiner Weise eine Besserung eingetreten ist; die deutsche Sprache wird bekämpft, deutsche Kleider und Sitten werden verboten. In tausenderlei Maßnahmen wird die Absicht der langsamen Abtötung des Deutschtums deutlich. Grenzland, Zeitschrift des Deutschen Schulvereines Südmark, Graz, Dezember 1937. Südtirol

bedeuten. Vielleicht wird auch Italien dadurch ein wenig angeregt, nachzudenken, ob seine Entnationalisierungspolitik südlich des Brenners auf die Dauer das Richtige sei. Sie beruht doch im wesentlichen auf dem Grundgedanken, durch unerbittliche Härte binnen kür zester Zeit das deutsche Volkselement zu beseitigen und damit die gesamte europäische Welt für alle Fälle vor eine vollendete Tatsache zu stellen. Die Zähigkeit der deutschen Südtiroler ist aber doch erheblich größer, als Italien

sie eingeschätzt hat und der Entdeutschungsvorgang.dauert da her viel länger, als man sichs gedacht hätte. Italien könnte den Folgen dadurch Vorbeugen, daß es den deutschen Süd tirolern wenigstens dieselben Rechte einräumt, die es den abessinischen Mohammedanern gewährt. Es ist betrüblich, dies sagen zu müssen und beschämend für das Europa des zwanzigsten Jahrhunderts, daß man für einen Teil der Be. wohner eines seiner Großstaaten den Zustand eines unter worfenen Kolonialvolces als erstrebenswertes Jdial

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Tiroler Grenzbote
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Seite 4 von 6
Datum: 06.05.1931
Umfang: 6
Heimat auch als einen der Invaliden und Opfer des Krieges. Er dankte besonders den reichs deut scheu Gästen, die zu uns gekommen sind, um gemeinsam mit uns das Andenken der deutschen Helden zu feiern. Insbesonders drückte er den herzlichsten Dank dem Herrn Bundespräsidenten Miklas dafür aus, daß er das Land Tirol und die Stadt Kufstein durch seine Anwesenheit aus gezeichnet hat. Er schloß mit einem Hoch auf den Bundespräsidenten, worauf die österr. Bundes hymne gesungen wurde. Gesandter

Dr. Rieth -es Deutschen Reiches überbrachte die Grüße der deutschen Reichs- regierung und betonte, daß er das erstemal in öffentlicher Mission in Oe st erreich erscheine und sich besonders freue, daß dies aus Anlaß des Gedächtnisses an unsere toten Helden geschehe. Sämtliche Deutsche sind unzer trennbar verbunden durch gleiche Ge schichte und Kultur und das gemeinsame große Ideal des Gedächtnisses an die Helden. Die Toten fordern gebieterisch von den Lebenden, daß die Schicksalsgemeinschaft fortgesetzt

werde. Es ist der feste Wille der Reichsregierung, daß alle Deutschen fest entschlossen Hand in Hand mit Oesterreich den Weg ins Freie gehen, um einer besseren Zukunft entgegenzublicken. Die Orgelklänge, weit hinaus schallend, gemahnen uns an die Verpflichtungen, die wir den Toten gegenüber haben. Er schloß mit dem Wunsche auf ein gemeinsames, frohes Schicksal eines großen deutschen Volkes. Bayer. Staatsminister Goldenberger: „Mit freudig erfüllter Pflicht bin ich der Ein ladung zu der vaterländischen Feier

auf freund nachbarlichem Boden gefolgt. Wenn wir Bayern die Grenze überschreiten, haben wir das Gefühl, wir kommen in ein Bruderland. Die Pflicht, die uns Ueberlebende erfüllt, der To ten zu gedenken, verbindet die deutschen Stämme diesseits und jenseits der Grenze, lleber das Gebiet der Kunst hinaus sind wir in der Rechtsangleichung weiter gekommen und haben in der jüngsten Zeit einen bedeut samen Schritt unternommen, der uns auf wirtschaftlichem Gebiete neue Wege öffnen soll, die unbedingt notwendig

. Die Bayern haben heute die Kufsteiner Feste wiedererobert mit uns zusammen und wir wollen sie festhalten in alle Ewigkeit. Der selbe Rhythmus ist in allen deutschen Herzen. Die ses herrliche Fest hat den Zusammenhang aller deutschen Herzen gezeigt. Die Klänge des Andreas- Hofer-Liedes griffen uns allen ans Herz. Wir er lebten Stunden seelischer Erhebung und innerer Andacht in dieser gemeinsamen Heldenfeier. Das Vermächtnis der Toten ist die Erringung der Einig keit und Freiheit für das ganze deutsche

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Der Südtiroler
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Seite 3 von 8
Datum: 01.07.1926
Umfang: 8
und die Fremden gastfreundlich ausgenommen wurden.) „Gior- itflle d'Jtalia" bedauert schließlich, daß die vorgenannte Erklärung Münz nicht genügt habe und daß er die folgenden Erwägungen anstellt: „Es gibt in Südtirol etwas weniger als 260.000 Teutsche. Solange Südtirol unter österreichischer Herr schaft stand, haben die Italiener in Trient und Rovereto -u keinem Zeitpunkte eine derartige Behandlung erfahren, Hie sie heute den Deutschen beispielsweise in Bozen und Meran, um nur die wichtigsten Städte

er in den trüben Gewässern der ihm so ans Herz gewachsenen deutschen Zeitungen gefischt hat." Dies ist eine bewußte Entstellung der Tatsachen: Bekanntlich sind die drei ersten Volksschulklassen in ganz Adtirol rein italienisch, auch der früher in Aühang- iuitben gepflogene "deutsche Unterricht ist längst aus geschaltet. 'In gleicher Weise werden dem Privatunter- :ichte in deutscher Sprache die allergrößten Schwierig-, leiten bereitet, selbst wenn es sich nur um einen Unter licht außerhalb der Schulstunden

handelt. Die Lehr kräfte werden mit allen Mitteln Verfolgt. Was die Ent schließung der deutschen Lehrerschaft betrifft, so wurden tiefe gezwungen, einen von italienischer Seite ver-? ichten Protest zu unterfertigen; würde die deutsche Lehrerschaft die Unterschrift dieser Entschließung ver-, loeigert haben, so wäre 'ihre unverzügliche Entlassung! He notwendige und natürliche Folge gewesen. Dies alles i heute längst bekannt und dürfte auch dem iwlie- ilischen Verfasser der Polemik nicht unbekannt

Vom Frühjahre 1926 hingewiesen, in denen festgestellt wird; „Die Deutschen Südtirols sind seit mehr als 13 Jahrhunderten in ihrem Lande bodenständig. Sie sind hier zu geschlossener Ansiedlung gelangt, lange bevor eine italienische Nation jm späteren Sinne entstanden ist. Die Tatsache, der vor ändert-, halb Jahrtausenden erloschenen römischen Herr-, schast über Deutschsüdtirol, gibt dem im 19. Jahr-i Hunderte entstandenen italienischen Nationalstaate! keinerlei geschichtliches Anrecht auf dieses Land

. Die deutschen Ansprüche auf den Boden Deutschsüd- tirols und auf eine gerechte Behandlung seiner Bevölkerung gründen sich vor allem auf das Recht, daß vielhundertjährige deutsche Arbeit gegeben hat. Ist doch erst durch deutsche Bauern der größte Teil des Bodens Deutschsüdtirols dem Ausbau erschlossen worden, sind doch hier blühende deutsche Städte und Märkte erstanden und anerkannte Hjöjchstlei^ stungen deutscher Kultur erreicht worden. Natur, Wirtschaft und Kultur sind die gleichen nördlich und südlich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 19.11.1930
Umfang: 8
und Verlag: Innsbrucker Buchdruckerei und Verlagsanstalt. — Verantwortlicher Redakteur: Alois Aricochi. - Sämtliche in Znnsbruck. Mentlgaffe 12 Rr. 266 Innsbruck. Mittwoch Ben 19. November 1939 38. Fnbrnang. Ein Brief aus Bozen an den Landeshauptmann. Wir haben gestern folgende, in Innsbruck aufgegebene Mfchrift eines Briefes aus Südtirol erhalten, die wir unge kürzt der Oeffentlichkeit übergeben wollen. Er ist ein einziger Vorwuri. daß sich die Nordtiroler Deutschen, vor allem die Landesregierung

, die über den Brenner herein darf, haben wir erfah ren, in welch ehrenvoller Weise die Nordtiroler Heimwehren den aus Italien zurückkehrenden Major Pabst sowohl am Brenner als auch in Innsbruck selbst empfangen und begrüßt haben. Wenn dieser Major Pabst lediglich ein Führer der österreichischen Heimwehrbewegung wäre, so würden wir deutschen Südtiroler uns nicht um ihn kümmern und es den Nordtirolern überlassen, mit dem Manne ihre politischen Kämpfe ausznfechten. Nachdem aber Pabst sowohl am Bren ner

nicht zu wissen scheint, daß der von ihm so sehr gepriesene Faschismus eine Viertelmillion Deutsche in Südtirol in der unerhörtesten Weise knechtet und unterdrückt, und es dieser „deutsche" Mann nicht unter seiner nationalen Würde ge sunden hat, ausgerechnet am Brenner, der künstlichen Grenze zwischen dem deutschen Süden und Norden, seine Huldigung dem Faschismus darzubringen, so sei Ihnen, Herr Landeshauptmann, ins Gedächtnis zurückgerufen, was dieser von Ihrem Freunde, dem Herrn Pabst, so gelobte Faschismus

sür Südtirol bedeutet: „In Deutsch-Südtirol herrscht heute die Ruhe eines Kirchhofes, die deutschen Gemeindeverwaltungen und deren Vermögen sind dem selbstherrlichen Regime staatlicher Kom missäre oder faschistischer Amtsbürgermeister ausaeliefert: das einst vorbildliche deutsche Schulwesen ist vollständig vernichtet, der deutsche Privatunterricht mit schweren Stra fen bedroht; die deutschen Vereine aller Art sind ausgelöst, ihr Vermögen konfisziert. Der Gebrauch der deutschen Sprache

im öffentlichen, im geschäftlichen, ja selbst im kirch- lichen Leben ist streng verboten und zieht die schwersten Fol gen nach sich. Das deutsche Theater ist unmöglich gemacht. Unsere deutschen Zeitungen gibt es nicht mehr. In den wirt schaftlichen Verbänden und Gesellschaftsunternehmungen sitzen Faschisten mit entscheidendem Einflüsse. Die Grenzen gegen Norden sind durch Ausreiseverbote und Polizeimaß regeln dermaßen gegen Oesterreich abgeschlossen, daß Süd tirol auch der persönliche Zusammenhang

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 14
Datum: 29.07.1923
Umfang: 14
auch zu halten. Es scheint wirklich, daß der Apfel nicht weit vom Stamm fällt; zu dieser Ansicht mutz man kommen, wenn man das Vorgehen der Italiener gegen un sere Landsleute in Südtirol betrachtet. Nahezu fünf Jahre sind vergangen, seit Deutsch südtirol von Italien besetzt wurde. Es schien an fangs, als sollte das Land einer glücklichen oder wenigstens erträglichen Zukunft entgegengehen. Das Dasein des südl. der deutschen Stämme schien nicht bedroht. Die hervorragendsten und maßgebendsten italienischen

Ehren pflicht sein für Regierung und Parlament, den Deutschen — abgesehen von den Maßnahmen für die militärische Sicherheit — ihre autonomen Ein richtungen zu bewilligen; sie müssen sich frei und unbehelligt fühlen in der Ausübung ihrer kulturel len und religiösen Bedürfnisse, im administrativen und ökonomischen Leben . . ." Auf der Konferenz von Paris, deren Ergebnis der Staatsvertrag von St. Germain war, weigerte sich Italien, sich den Minderheitsschutzverträgen zu unterwerfen

(Schilder) der Geschäfte. Die Sache wird so gemacht: In Italien besteht eine Jnschriftensteuer. Nun werden aber fremdsprachige Aufschriften — und als solche gellen auch deutsche im deutschen Gebiet — der vierfachen Taxe unterworfen. Um die Steuer nicht zweifach entrichten zu müssen, sind viele kleinere Geschäfts leute gezwungen, nur italienische Schilder anzu- bringen. Und so begegnet man in Marktflecken mit kaum 1 Prozent italienischen Mitbürgern nicht sel ten rein italienischen Geschäftstafeln

, also zur Belehrung dieser Funktionäre, wurde ver boten. Das gleiche Schicksal erfuhr ein Verein zur Pflege der deutsche!: Sprache mit der tiefsinnigen Begründung, daß die Tätigkeit des Vereines ent weder den Bestrebungen der Behörde entspreche, oder aber sich diesen entgegensteiie; im ersteren Falle sei seine Betätigung überflüssig, im zweiten Falle gesetzwidrig. Sogar ein Feuerwehrgautag ivurde verboten. Der Gebrauch der deutschen Mut tersprache in Kirche, Schule und vor den Behörden ist bei weitem

nicht gewährleistet. Nachdem bisher schon den Gemeinden Salurn, Buchholz, Laag, Neumarkt, Kurtinig, Margreid, Branzoll, Leisers, St. Jakob, weiters den vier deutschen Genieinden des Nonstales, sowie den zwei deutschen Gemein den des Fleimstales ihre deutschen Si5>ulen ge nommen und die italienische an deren Stelle be fohlen worden ist, ist dieser Tage ein neuer Erlaß gekommen, nach dem wieder eine ganze Reihe von deutschen Gemeinden von demselben Schicksal be troffen werden. Die Präfektur Trient hat ange ordnet

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Der Südtiroler
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Seite 2 von 6
Datum: 01.07.1928
Umfang: 6
Mussolini in Rom. Die Friedensverträge haben dem heutigen Ungarn einein halb Millionen Magyaren ihres geschloffenen Sprachgebietes geraubt und unter die Hyänen des Weltkrieges verteilt, was Eure Exzellenz mit Recht als revisionsbedürftig bezeichnet haben. Mehr wie drei Millionen Deutsche aus dem Zentrum des deutschen Sprachgebietes find der Tschechoslowakei und unter anderem 230.000 ganz geschloffen wohnende, ein besonders ker niges, uraltes biederes Volkstum darstellende Südtiroler, Ita lien zugewiesen

worden. Es ist gewiß nicht Gerechtigkeitsgefühl der sieben Millionen Tschechen gegenüber den zusammen ebenso starken fremden Völkern, wenn in der Tschechoslowakei größere Minoritätsrechte zugebilligt werden, als zum Beispiel in Jta- lien. Anderseits ist aber zu bedenken, daß die Tschechen ohne die deutschen Randgebiete schwer ein staatliches Eigenleben führen können, während das kleine Deutfchsüdtirol für das große Italien in der Zeit des Gas- und Flugzeugkrieges auch mili tärisch und strategisch

kaum in Betracht kommt. Deutschsüdtirol vom Brenner bis Salurn sprachlich, kultu rell und historisch harmonisch vom italienischen Volksgebiet abgegrenzt, ist aber für uns Deutsche in ganz beson derem Maße auch eine Herzensangelegenheit. Land und Leute gerade dieses Ländchens sind dem deut schen Volk wie kaum ein anderes Gebiet ein Stück Paradies, ein Stück Sonne und Heimat edelster Ueberlieferung. Glauben Sie nicht, daß irgend jemand in deutschen Landen jemals mehr wollte, als das Land bis Salurn

des Weltbolschewismus? Ihre Feinde schätzen die Kraft selbst des entwaffneten 70 Millionen-Volkes der Deutschen Europas offenbar höher und richtig ein — auch Ihr ehrlicher Freund, der ungarische Ministerpräsident, Gras Bethlen, der die tatsächlichen und ge- sühlmäßigen Realitäten Zentral-Europas genau kennt, verweist aus die drohende und störende Wunde Deutschsüdtirols. Gott hat Ihnen und England eine riesige Verantwortung nicht nur gegenüber dem eigenen Lande in die Hand gegeben. Alle rechtsgerichteten Deutschen

dankbar sein, daß er sich unserer Frage annimmt; aber daß dieser Brief zu dem Schicksal verurteilt ist, das so viele seiner Vor läufer teilen mußten (Papierkorb), dürste ziemlich sicher sein. Mussolini i st eben nicht jener überragende Staatsmann, als der er von Dr. Riehl angesprochen wird. Wenn Mus solini ein solcher Politiker wäre, so hätte er längst die Freundschaft mit dem deutschen Volke höher bewertet, als den traurigen Gewaltbesitz von Deutschsüdtirol. Er wäre zur | Erkenntnis des größeren

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Neueste Zeitung
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Seite 6 von 6
Datum: 02.09.1939
Umfang: 6
Dir Politik der Beutestücke Vor dem stWerstutil der Gefdiidite Ein deutscher Martyrium - War Versailler beschloß - Selbst Llemenreau traute den Polen nicht Täglich mußten wir nun von den polnischen Terrormaß nahmen gegen unsere deutschen Volksgenossen hören und lesen und die Zahl der deutschen Flüchtlinge aus Posen, Westpreußen und Ostoberschlesien ging in die Tausende. Aber eine andere Zahl steht hinter dieser und ein nun bald zwanzig Jahre wäh rendes deutsches Martyrium

, wie es sich in einem solchen Aus maß wohl kaum in der Geschichte bis heute jemals zugetragen hat. Hohe polnische Regierungsbeamte nannten es den „gro ßen hi st arischen Prozeß der Entdeutschung", richtiger noch sprach schon kurz nach dem Raub unserer alten deutschen Kulturprovinzen der polnische Oberprokurator K i e r s k i von der „Politik der Beutestücke'. Diese Politik stellt in der polnischen Geschichte einen fast gesetzmäßig ablaufenden historischen Prozeß dar. Ihn kannten auch die englischen und französischen Staatsmänner

von Versailles. Kein Wort ist zu verlieren, daß die Deutschen in Westpreußen .Posen und Oberschlesien keine Minderheit, sondern eine über wältigende Mehrheit gebildet haben. Alle polnischen Forderungen hat Clemenceau, der Deutschenhasser, mit leidenschaftlicher Hartnäckigkeit unterstützt. Aber mit derselben Hartnäckigkeit verlangte sogar er: kein polnisches Recht an den deutschen Menschen, keine polnischen Gesetze über dem deutschen Land! Es genügte Frankreich damals nicht die feierliche Versiche rung

, daß dieser Minderheitenschutzvertrag eine „der Hauptbedingungen unserer Unabhängigkeit" ist. Zwölf Millionen Nichtpolen waren also in dem neuen Polen, dem „Mischmasch von Nationalitäten" durch Vereinbarungen internationalen Charakters und durch die polnische Verfassung selbst — was nichts bedeutete — in ihrem völkischen Eigen leben, ihrer Sprache und ihrer Religion geschützt. Wir führen hier die Sache der Deutschen. In den um ihre Volksbefragung betrogenen, wider jedes feierliche Versprechen und jedes Recht den Polen ausgelieferten deutschen Provinzen

und aus der furchtbaren Leidensgeschichte der letzten zwanzig Jahre diese „erprobten Hausmittel". Es sind: planmäßige Ver hetzung der polnischen Bevölkerung durch Behörde, Geistlichkeit und Presse, Androhung von Deutschen-Verfolgungen, wenn die deutsche Bevölkerung nicht binnen vierundzwanzigStunden das „urpolnische Städtchen oder Dörfchen" verläßt, Massenplünde rungen und Mißhandlungen, Requisitionen und Verhaftungen von mißliebigen Konkurrenten, wirtschaftlicher Boykott, An drohung der Liquidation, um den deutschen

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 7 von 12
Datum: 24.01.1919
Umfang: 12
. Politische Bündnisse hoben erfahrungs gemäß nur sehr beschränkte Lebensdauer. Auch der Bund unserer Feinde ist nicht von Ewigkeitswert. Und wenn einmal dieser Bund icker kurz oder lang anderen Beifall.) Gestaltungen Platz macht, dann wird auch das heute ge schlagene deutsche Volk wieder eine Macht sein, mit der gerechnet werden muß. Und ein kluger Rechner wird sich vielleicht auch fragen, ob es politisch vorteilhaft sein wird, dem Landhunger Italiens, den deutschen Süden unseres Landes auszuliefern

eine kluge Politik anknüpfen, die für das deutsche Volk retten will, was unter den gegenwärtigen Verhältnissen ge rettet werden kann. Eine solche Politik darf freilich hi ch t so aussehen, wie die unserer sogenannten Staatsmänner, ois derzeit in Wien die Macht an sich gerisien haben und die nichts Eiligeres zu tun ,süß ten. als den Anschluß der österreichischen Deutschen an das Deutsche Reich zu verkünden, ohne die Brüder im Reiche überhaupt vorher um die Meinung gefragt zu haben. Für England und Amerika

war doch der ganze Kreuz zug gegen Deutschland und seine Verbündeten im Grunde nichts anderes, als ein kaufmännisches Unter nehmen, das den unbequem gewordeneu deutschen Kon kurrenten auf dem Weltmärkte ausschalten sollte. Und das Ziel unserer Gegner ist unsere möakickste Dehrlosin- keit, damit sie die Früchte ibres Sieges tunlickst lange ungestört gerneßen könnew Wenn nun dem aescklaaencn deutschen Volke schon jetzt, noch vor dem Friedens- schlusie, frisches Blut aus den deutschen, ehemals öster- reichi'chsn

Ländern zuströmt, die bisher durch die Do naumonarchie von Großdeutfchlarrd serngebolten waren, so werden die Angelsachsen an eurer solchen Durch kreuzung ihres geschäftlichen Unternehmens selbstver ständlich keine große Freude haben. Und darum werden sie eine solche Vereinigung aller Deutschchen entweder mit Gewalt verhindern oder an allen Ecken und Enden der deutschen Länder für Amputationen sorgen, um den Schoden av-zugleicken üild aflentbalben die Abtrennuna deutscher Grenzgebiete vornehmen

, die dann unter fremde Herrschaft kommen sollen. Das wird mit Deutschböhmen, mit den Rheinlanden, mit Schlesien und endlich auch mit Südtirol geschehen. . Eine Abtrennung des. deutschen Südtirol geht aber uns ans Leben. Denn, geht das Stammgebiet des Lan des on den Feind verloren, so gibt es kein Tirol mehr, dgM sind die Opfer, die unsere Altvordern im vergan genen Jahrhundert gebracht, umsonst gewesen, dann ist , die Blüte unserer besten Landeskinder in den letzten Blutjahrey sinn- und zwecklos dahnraemordet worden

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Südtiroler
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Seite 4 von 6
Datum: 01.12.1925
Umfang: 6
guten Grund, wollen doch gewisse faschistische Kreise selbst eine deutschgeschriebene Tageszeitung mit rein italienisch-fa schistischen Tendenzen herausgeben und das schon in der nächsten Zeit. Die angekündigte Faschistenzeitung wird jetzt durch Ministerialbeschluß Wirklichkeit. Als Leiter wurde Negrellt bestimmt, der aber der deutschen Sprache nur höchst unvoll kommen mächtig ist. Negrelli hat sich übrigens in verschiede nen faschistischen Provinzblättern als unflätiger Schimpfer

im Umlauf gesetzt werden. Die neuen Maß nahmen der Regierung zielen darauf, der pangermanistischen Propaganda Einhalt zu tun und die Deutschen von der historischen Tatsache des venezianischen Sieges zu überzeugen." Wer steckt nun hinter der Gründung dieser „Deutschen Tageszeitung faschistischer Prägung" ? In erster Linie der bis herige Direktor der Agentur Brenner, Eav. Neri Leonardi, ein Faschist reinsten Wassers. Die Agentur Brenner hat mit 31. Oktober 1925 ihre Tätigkeit eingestellt und Neri sucht

sich eine neue, ebenso einträgliche Beschäftigung. Neri bezog nämlich außer seinem staatlichen Gehalt noch von den Zei tungen monatlich 2000 Lire, die ihm die Zeitungen wohl oder übel zahlen mußten, um sich vor diesem „allgewaltigen Pressediktator" Ruhe zu verschaffen. Genutzt hat ihnen die Tributzahlung nichts, denn Neri hat die deutschen Journa listen verhetzt, wo er nur konnte. Jetzt, wo das Geschäft mit der Agentur nicht mehr einträglich ist. sucht er sich eben ein anderes Betätigungsfeld

als Zeitungsherausgeber großen Stils. Denn selbstverständlich soll die neue Tageszeitung großen Formates sein, ganz nach reichsdeutschem Muster; Nachrichtenblatt erster Güte, auf den ersten Blick vollkommen neutral, erst bei genauem Lesen würde man auf die eigent liche Tendenz daraufkommen. Ueberflüssig zu erwähnen, daß auch die Redakteure keine Italiener sein werden. Neri inserierte in mehreren deutschen Zeitungen, worauf sich ungefähr zwanzig deutsche Journalisten (Wien, Berlin, Hamburg Breslau) mel deten. Pfui

über diese Ehrvergessenen! Erwähnt sei noch, daß Neri kein Journalist ist, er ist zu dem Posten als Direktor der Agentur Brenner nur durch Protektion gekommen und mit der gleichen Protektion erhofft er sich eine Regierungs unterstützung für seine neue Zeitung. Hier in Südtirol ist alles faschistische „Freunderlwirtschaft" in höchster Potenz. Die deutschen Südtiroler rechnen nun damit, daß kein deutscher oder österreichischer Journalist diesem faschistischen Unternehmen durch Uebermittlung von Nachrichten oder son

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Südtiroler
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Seite 41 von 89
Datum: 01.08.1937
Umfang: 89
können und werden wir nicht rasten und ruhen, bis das völkische Leben der Südtiroler geachtet und gesichert ist. Vorarlberger Tagblatt, 2. Oktober 1937. Nichts verbittert Völker so sehr als ungute Behandlung. Nun ist der Schöpfer Neuitaliens in Berlin zu Gaste und wird mit Recht groß gefeiert. Wir sprechen wahrhaftig nicht vorwurfsvoll von Preisgeben und Verkaufen: wir freuen uns aufrichtig über die Ehrung des deutschen Namens durch einen solch illustren Besuch und erwarten zuversichtlich da von eine Milderung des deutschen

Südtirols — selbstredend ohne auch nur im min desten befragt zu werden — einer ihm höchst unerwünschten Fremdherrschaft überantwortet worden. Es sollte damit nicht nur dem deutschen Volkstum ln seiner Gesamtheit ein bitteres Unrecht und schwerer Schaden zugefügt, sondern auch ein trennender Keil zwischen Deutschland und Italien hineingetrieben werden, um deren Annäherung für ewige Zeiten zu verhindern. Es wird derzeit, und zwar mit Rück sicht auf „reakpolitische" Erwägungen und Bindungen

, als nicht „zeitgemäß" bezeichnet, sich darüber in Wort und Schrift allzusehr zu verbreiten. Anderseits wird aber so wohl im Reiche draußen als auch bei uns in Oesterreich in den Regierungskreisen wohl keineswegs an eine Preis gabe des Verteidigungskampfes des deutschen Volkstums in Südtirol gedacht. -..Das ist es, worauf wir warten: ob die mit vielen schönen Worten u. so feierlich behauptete „Herzensfreundschast" sich auch zu befreienden Taten aufschwingen wird? Um ganz affen und aufrichtig zu sprechen

ausgebreitet, rote Bleistifte lagen bereit, um die neuen Grenzen zu zie hen. Aber die Karten waren tot. Sie erzählten den großen Männern nichts vom deutschen Südtirol, von seinen Men schen, ihrem Tun- und Treiben, ihrem deutschen Bekenntnis. Und keine der Bitten, die damals vom Tiroler Volk ausge sprochen wurden, damit Nord- und Südtirol zusammen bleibe, drang in die Zimmer von Paris. Plötzlich begann einer der Herren mit dem roten Bleistift die Grenze zu ziehen. Wie Blut schien der Strich, und er trennte

, 4. Oktober 1937. Denkt an Südtirol. Vergessen sind heute alle Erklärungen und Forderungen aus früherer Zeit. Weiß man nicht mehr, daß in Südtirol rund eine Viertel Million Deutscher nicht etwa nur in ei nem fremden Staate, sondern unter Fremdherrschaft leben? Weiß man es nicht, daß es dort keine deutsche Schule mehr gibt? Daß die deutsche Jugend zwangsweise in die italie nische Balilla gesteckt wird? Daß die Kenntnis der deutschen Schrift und Kultur aufs schwerste in Frage gestellt

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Zeitungen & Zeitschriften
Der Südtiroler
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Seite 4 von 6
Datum: 01.10.1925
Umfang: 6
und zwar ausschließlich italienisches. Nicht ein Fremder, nicht ein Deutscher. Die Parole war gewesen: „Boykott". Und das ist für die Bozner Deutschen, unge bildete Lümmel, am Handel reich geworden und unfähig jeden Genusses, der aus künstlerischer Quelle stammt, etwas sehr leichtes. Die Weinstuben voll, das Theater leer. Wenn es ein Zirkus mit Menagerie gewesen wäre, würde die Sacke schwerer gegangen sein. Die Viecher würden gelaufen sein, um Viecher zu sehen. (Zirkus Gleich: in 5 Vorstellungen 300.000 Lire

Kassaeinnahmen!!!) Der Kommissär wird die Bürgerschaft auch noch beleh ren über die Normen eines guten Zusammenlebens zwischen Italienern und Deutschen. Er wird jenem geschwollenen Fleischwanst, der auf den Namen Staffier hört (Hotel Greif, Bristol und Laurin) lehren, wie er zu leben hat, und auch einige andere Gehilfen, die die Reklamezettel der italienischen Opernsaison zwei Minuten, nachdem sie auf den Tischen im Hotel Greif ausgeteilt worden waren, schon wieder „gebührend" weggenommen

„weltmännisches Benehmen" beibringen. Wir bedanken uns für Erziehungsmethoden, die außer in Italien nur in Sowjet-Rußland Anwendung finden. Achtung kann man sich nicht mit Rizinusöl und Gummiknüppel ver schaffen, sondern nur durch Recht und Gerechtigkeit, das Halten gegebener Versprechungen und Eide und menschen würdige Behandlung anderssprachiger Staatsbürger. Dies möge sich der Schreiber obiger Zeilen, der sich mit „Jl controllore" zeichnete, gesagt sein lassen. Farinacci und die Deutschen südlich

haben sie äu ßerlich gegen den Stachel zu löcken versucht. Was können diese 280.000 Deutschen gegen die ganze Entente mit Widerstand ausrichten? Die Welt kennt jetzt das Unrecht. Solange die Grenzpfähle statt bei Salurn auf dem Brenner stehen, bleibt den Südtirolern nichts anderes übrig, als sich mit ihrem Rechte als italienische Staats bürger durchzusetzen. Was jedem Italiener zusteht, darf auch ihnen nicht verweigert werden. Jedes Ausnahmegesetz, jede Gewalttat im einzelnen müssen sie als soche hin stellen

und dem deutschen Volke und der Welt zu Ohren bringen. Sie dürfen das Minderheitenrecht für sich ver langen, was in den Friedensverträgen verheißen ist und dürfen nicht aufhören, das immer und immer wieder zu tun, Positiv haben sie dafür zu besorgen, daß ihr Land das Erbe ihrer Kinder bleibt, daß sie sich ihre Fröni- migkeit, Sprache und Sitte und Volkstum in der Hoheit, Freiheit und Reinheit bewahren, die dem Tiroler Bawr zu eigen ist. Sie müssen ihre völkische Ehre darin sehen, so ehrbar und streng zu bleiben

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Der Südtiroler
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Seite 4 von 4
Datum: 15.03.1925
Umfang: 4
hatten wir im deutschen Grenzgebiet schon An laß zur Entrüstung über die Ignoranz, die gewisse Kreise im Reich in den für uns wichtigsten nationalen Fragen immer wieder an den Tag legen. Vor uns liegt eine Propaganda schrift mit dem werbenden Titel: „Quanto vi costa? Quanto vi rende?“, die das Messeamt der deutschen Stadt Frankfurt a. M. versendet. Wer möchte es nun für möglich halten, daß ein reichsdeutsches Mesieamt diese nur in italienischer Sprache lautenden Prospekte an unsere deutschen Kaufleute

und Ge werbetreibenden in Südtirol schickt, in gänzlicher Verleugnung der Tatsache, daß unsere deutschen Brüder im Süden diese Werbeschrift gar nicht lesen können und sich darüber nur entrüsten. Die „Signori in Jtalia", als welche die Frankfurter Messeleitung unsere deutschen Kaufleute anspricht, bedanken sich voll Empörung für die Zumutung, mit Deutschen in italienischer Sprache zu verkehren und im Handelsverkehr mit Stammesbrüdern die deutsche Sprache zu verleugnen, für deren Erhaltung und gegen deren

Unterdrückung sie einen harten Kampf auszufechten haben. Soll das die Unterstützung deut schen Wesens und deutscher Kultur im Ausland sein, wie sie in hochtönenden Worten bei anderen Gelegenheiten von jenen Kreisen versichert wird, die auch dem Frankfurter Messeamt nicht unbekannt sein dürften? Oder sollte dieses Messeamt nur aus Deutschen bestehen, denen jedes nationale Empfinden für die Belange der unterdrückten deutschen Stämme an der Grenze fehlt, aus Deutschen, die unwissend darüber

sind, daß die deutschen Kaufleute und Gewerbetreibenden die Zumutung, italienisch zu lernen, um das zu verstehen, was ihnen die Frankfurter zu sagen haben, als eine Beleidigung und als eine empörende nationale Gewissenlosigkeit auffassen? , .Quanto vi costa? Quanto vi rende?“ Der Stand punkt „Was kostet es, wieviel verdient man dabei", scheint der allein maßgebende für die Frankfurter zu sein. Ein fran zösisches Amt, das etwas Aehnliches unternähme, ein italieni sches Unternehmen, das sich so skrupellos

über nationale An ständigkeit hinwegsetzen würde, wären der Aechtung in ihrem Lande sicher. In vielen Zeitschriften an uns kommt dies zum Ausdruck und allen deutschen Geschäftsleuten sei dieser Vor gang des Frankfurter Messeamtes ein Wink für die Ablehnung der in deutschen Landen mtt rein italienischer Propaganda angestrebten geschäftlichen Beziehungen. Andrea» Hofer in der — Kar. Wenn wir es nicht schwarz auf weiß gelesen hätten, würden wir es nicht glauben können, daß in einer im „Brünner Tagesboten

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Der Südtiroler
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Seite 6 von 8
Datum: 01.10.1929
Umfang: 8
, weil mit Ausnahme der höchsten Richter alle Funktionäre absetzbar sind und ihre Unabhängigkeit nicht durch die Verfassung geschützt ist. So ist es durchlaus möglich, auch die Justiz in den Dienst des nationalen Unterdrückungskampses zu stellen. Biressi wurde von der Südtiroler deutschen Bevölkerung als einer der H aupt anstift er der gerichtlichen Verfol gung der Notlehrerinnen bezeichnet. Er ist aber zweifellos auch- an der A!u fb a us ch u n g einer! Reihe von Strafprozessen der letzten Jahre ausschlag gebend

geleiteter Untersuchung dadurch! doch auf den richtigen Weg zwingen würde, unter gänzlich- unhaltbarer. Verdächtigung feiner politischen Gesinnung für 3 Iahte nach! der Insel PoNza verbannte wurde. Die Abberufung Birefsis ist, soweit man nach! den übrigen Vorgängen in Südtirol urteilen kann, nicht als eine der oft angekündigten und bisher nie eingetreten Kursänderungen zu bertrachten, sondern dürfte wohl aus Gründen des inneren Dienstes erfolgt sein. —o— Sommertage im deutschen Süden. Von Hildegard

auf und ab, kein deutsches Wort war zu hören und zu lesen. Von der Brennerpaßhöhe ging e s hinunter ins Eisacktal, zum wildfchüumenden Gebirgsfluß, den die alte Römerstraße begleitet. All die deutschen Ortsnamen sind verschwunden; wer das erstemal hinunter kommt, kann den Unterschied von einst und jetzt nie so recht erfassen. Gern hätte ich die Deutschen im Ahrntal besucht, aber es wärtz ganz ausgeschlossen, unbeobachtet mit ihnen zu reden. Abge schnitten von jedem Verkehr leben sie, Tag und Nacht von Augen des Argwohns

. Ich hatte es gut, mein Besuch war bei den Deutschen angemeldet. Ent zückende liebe Südtirolerinnen zeigten mir ihr Heimatland; und wie dankbar war ich dafür. Ich hätte es sonst nicht ausgehalten. Wie lieben sie ihr Bozen, und es ist wahr haftig wert, geschätzt zu werden; die alte Streitergasse mit den Bogen, die wundervolle Gotik der Pfarrkirche und die Barockaltäre. Die Lauben sind der Sammelplatz für die Kaufleute. An verschiedenen Schulen, die früher alle deutsch waren, geleiteten mich meine Führerinnen

er- reicht, die italienische Schule könne den Geist und die Einflüsse des deutschen Elternhauses nicht verwischen. Ter „Brennero" macht nun Vorschläge, wie die Methoden verbessert werden sollen: Man muß! zu den Südtiroler Kindern in Hinkunft mehr und offener über Oesterreich sprechen. Durch Schweigen erwirke man nur das Gefühl, als vb Italien sich vor Oesterreich fürchte. Von O Österreich nicht zu reden, so als ob es nicht existiere, sei falsch!, weil in diesen Gebieten Oesterreich nicht tot sei

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Der Südtiroler
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Seite 5 von 8
Datum: 15.09.1927
Umfang: 8
Am Südrirol. i5on Prof. Dr. Luwig Maldecker, Königsberg i. Pr. Gelegentlich der Genfer Märztagung gewährte der Ver treter Italiens im Völkerbundrate dem Korrespondenten der „Täglichen Rundschau" in Genf eine Unterredung, in der er u. a. auf die Südtiroler Frage zu sprechen kam. Scialoja betonte hierbei, daß man eine Lösung für die Südtiroler Frage finden müsse. Das Schicksal von 180.000 Deutschen, M denen die Mehrzahl zum mindesten mit ihrem wirt schaftlichen Lose ganz zufrieden seien, könne

, daß man in Rom einsieht, wie sehr die Politik des amtlichen Italien gegenüber den Südtiroler Deutschen die Brücke gefährdet, deiche das deutsche Südtirol dank einer anderthalb Jahr tausende umfassenden Geschichte zwischen dem deutschen Norden und Italien bildet. Es ist auch möglich, daß matt heute unter dem Drucke Englands gewisse Folgerungen As dieser Einsicht zu ziehen bereit ist. Aber wie hinter der Vergewaltigung der Südtiroler Deutschen zu einem sehr erheblichen Maße reine Prestigegesichtspunkte stehen

die Aeußerung dan Saulys, die Deutschen im Memelgebiet sollten erst einmal gehorchen, das weitere werde sich finden, schiebt Maloja eine „andere Frage von viel größerer Bedeutung liir Deutschland" vor, die „in Italien ganz anders beurteilt ^ürde, wenn man die Gewißheit hätte, daß Südtirol aus der politischen Gedankenwelt in Deutschland ein für allemal kschwunden wäre." Gemeint ist mit dieser „anderen Frage" der Anschluß Zutsch ö st e r r e i ch s an das Reich, hinsichtlich dessen 'sch Mussolini

in seinen vorjährigen Reden ja ebenfalls heutig in verneinendem Sinne festgelegt hatte. Wir es gern im Reiche, daß er damals nicht das letzte gesprochen hat, sondern nur einer augenblicklichen Zustellung Ausdruck gab. Aber für uns im Reiche find vusere Südtiroler Landsleute so wenig politisches Schacher- Ejekt, wie es die Deutschen im besetzten Rhein- und Ruhr- ^biet, welche ja so mancher „Interessent" 1923 und 1924 jj etn preisgegeben hätte. Wir wissen im Reich viel zu gut, die Staaten, die heute den Anschluß

wird sich finden, sagte Saulys den Deutschen im Memelland, und genau so wird uns heute wieder einmal das Bild hinsichtlich Südtirols ge malt. Aber wie Mussolini hinsichtlich der als Preis ge botenen Anschlußfrage vor einem Jahre so anders sprach, so kann heute bei entsprechendem Wechsel der politischen Szene, den man notfalls bestellt, das amtliche Italien auch wieder einmal umgekehrt von den heutigen Sirenenklängen nichts mehr wissen wollen. Und so könnte leicht das Ende vom Lied sein, daß wir endgültig

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Der Südtiroler
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Seite 3 von 8
Datum: 15.04.1927
Umfang: 8
einer Artikelserie unter dem Titel „L'Jtaliana delft Alto Adige" im „Brennero" vom 29. März und 1. April 1927 darauf, als Gegenbeweis für die geschichtliche, geographische und kulturelle Zugehörigkeit Südtirols zum deutschen Volks- tume die oft gehörten Lügenmärchen auszuwärmen. Ohne vorläufig zum Inhalte der Gegenbeweise Stellung zu nehmen, aus dessen Einzelheiten wir zurückkommen wer den, lassen wir dem Verfasser das Wort. Die Schrift Fin- gellers ist bekanntlich in 26 Abschnitte gegliedert, von wel chem

in der Bevölkerung nicht zu ersticken. Die Rhätoromanen und Ladiner der Dolomitentäier widerstanden der fremden Assimilierung und hielten am Traum der Er lösung (!) fest. Daß die deutschen Eindringlinge sich mit dem Ueberschreiten des Brenner auf italienischen Boden wähnten, beweist die Tat sache, daß Friedrich Barbarossa im Jahre 1154 im Augenblicke, als er den Brenner überschritt, seine kaiserliche Souveränität über Italien geltend machte; Ludwig IV., der Bayer, über schritt die Alpen im Jahre 1327 und empfing

religiöser Kämpfe in Verbindung mit der Reformationszeit zu verleihen versuchte. Die Protestkundgebungen der deutschen Universitäten von Wien und Innsbruck in Folge der Antwortrede Mussolinis an Stresemann enthalten durchaus unrichtige und anfechtbare Be hauptungen wie beispielsweise: „Die Tatsache der vor anderthalb Jahrtausenden er- „loschenen Herrschaft über Deutsch-Südtirol gibt dem im „19. Jahrhunderte entstandenen italienischen Nationalstaate „keinerlei g«schichtliches Anrecht auf dieses Land

. Mit gleichem „Rechte wie Deutschsüdtirol könnte Italien die deutschen „Donau- und Rheinlande, den größten Teil Oesterreichs, „aber auch Frankreich, Spanien und England beanspruchen, „weil diese Gebiete einstmals zum römischen Reiche gehört „haben und ihre Bewohner infolge der römischen Herr schaft romanisiert worden sind." Dieser Trugschluß könnte nicht haltloser sein. Es ist nicht ^gebracht. Völker, wie das französische, spanische, englische und österreichische zum Vergleiche heranzuziehen, die ungeachtet

'Mr Zugehörigkeit zum römischen Weltreiche nur als änge- gnederte Gebiete, nicht aber als integrierender Bestandteil des ttalienischen Volkes und Bodens betrachtet wurden, wie man o>es von den Bewohnern jener Gegenden, welche die von der ?ann ^ ^ ur ^Nündung italienische Etsch durchfließt, sagen Was den Einwand anbelangt: „Dreimal länger als die Römerherrschaft währte, hat „dann Südtirol als deutsches Land zum Deutschen Reiche "Und zu Oesterreich gehört," m antworten wir: Nach dem Zusammenbruchs des „Heiligen

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Der Südtiroler
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Seite 3 von 8
Datum: 15.05.1928
Umfang: 8
Also erst wenn die Deutschen sich vom Deutschtum selbst lossagen, wenn sie ihr Blut und ihre Geschichte ver raten werden, dann, aber echt dann werden sie loyale Staatsbürger im faschistischen Sinne sein und Mussolini ro i r 5 sie — möglicherweise — anders behandeln, falls er sie nicht wie den Mohr behandelt, der seine Schuldigkeit getan hat. Und während Mussolini stets behauptet, datß der nationale Gedanke zur Weltgeltung führe, beklagt er sich darüber, wenn das deutsche Volk

, die in keinem anderen Lande so grausam ins Werk gesetzte Zerstörung deutschen Wesens mit dem Ausdruck, des Mitgefühls, oft der Em pörung, verzeichnet. Es wohnen scheinbar zwei Seelen in dieses Mannes Brust, die sich fortwährend selbst bekriegen. Aber auch diese Episode traurigster Zeit wird füsr Südtirol vorübergehen und Italien wird zur Einsicht kom men, daß der Faschismus das Spiel verloren hat. Denn zwischen Deutschland und Italien steht Südtirol. Die Veranslallungen der VDA. Tagung in Gmunden, Pfingsten 1928

, Leipzig. Auf dieser sprechen Minister a. D. Dietrich, Baden und Pros. Dr. Hugelmann, Wien. Am 27. Mai findet auch eine Tagung der Schulgruppenvertreter und aus- landdeutschen Jugend statt. Sportwettkämpfe der VDA. Jugend und ausland deutschen Jugend um die VDA. Plakette sind für den 24. Mat festgesetzt. Auch der S i n g w e t t st r e i t wird in diesem Jahre am 28. Mai wiederhoA. An Feiern und festlichen Veranstaltun gen finden statt: Begrüßungsabende der Landesver bände am 26. Mai, Gottesdienste

deutschen Bevölkerungskreise für Italien gestaltet haben. Der Berichterstatter schreibt im genannten Blatte unter anderem wörtlich: „Noch niemals zuvor hat die deutsche Bevölke rung der Städte und Dörfer ihrer Bewunderung für unser Land mit soviel Begeisterung Ausdruck verlie hen. Rührung und Stolz haben wir empfunden, als uns die Volksmenge bei der Durchfahrt mit dem römische n Gruße empfing. Selbst die kühlen zu rückhaltenden Norddeutschen kennen heute die Geste, welche das Symbol unserer stolzen

Latinstät bildet. Auch in der Hauptstadt Berlin hat man Nacht stunden gewacht und auf unsere Ankunft gewartet. Der Empfang, der uns dort zuteil wurde, ist unver geßlich. Man erhebt die Gläser und trank auf das! Wohl Italiens, des Duce und Nobile's. Und dazwi schen sprühte ein Grammophon die elektrisierende Melodie der „Giovinezza" und des „Piaveliedes^ in den Raum In deutschen Blättern hat man weder von dem rö mischen Gruße, den die deutsche Bevölkerung den italieni- schev Fahrtteilnehmer geleistet

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Alpenland
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Seite 2 von 12
Datum: 10.10.1920
Umfang: 12
- Vertrages von St. Germain sowie die Annexion Deutsch-Südtirols angenommen. Es ist somit der Raub dieses alten kerndeutschen Terles unseres Heimatlandes auch vom italienischen Volke gebilligt. Diese himmelschreiende Ungerechtigkeic. diese Vergewaltigung eines deutschen, tapferen freiheitsliebenden Volkes kann niemals die Grundlage eines dauernden Friedens bilden. Vor dem- Waffenstillstände wurde, das Selbstbestimmnngsrecht der Völker proklamiert und jedem Volle die freie Abstimmung be treffs

Sitzung zu versammeln, um den Gefühlen unserer tiefen schmerz lichen Trauer über die Zerreißung unseres alten lieben deutschen Tiroler Landes würdigen Ausdruck zu verleihen und entschiedenen Protest zu erheben gegen die Vergewaltigung unserer deutschen Brüder in Südtirol. Weiters um die feierliche Erklärung abzügeben, daß wir es als unsere heiligste Pflicht erachten, alles aufzubreten, um kein Mittel unversucht zu lassen, bis die Wiedervereinigung aller deutschen und ladinischen Tiroler erreicht

ist. Niemals werden wir auf Deutsch-Sudtirol verzichten, wir fühlen uns mit den Südtirolern als ein einiges Voll, werden sie stets als unsere Brüder und Volksgenossen betrachten und nicht auf hören. ihre Befreiung vom fremden Joche zu verlangen. Wir sind felsenfest überzeugt daß die Einigung aller deutschen Stamme voll zogen werden mutz und wir wünschär nichts sehnlicher, als unsere Wiedervereinigung mit Deutsch-Sudtirol im Rahmen des großen deutschen Reiches. Der Gewaltfrieden von St. Germain

, welcher das heilige Recht der Selbstbestimmung der Völker mir Füßen tritt, kann nicht von Dauer sein, weil er widernatürlich und daher nicht aufrecht zu erhalten ist. Es ist ein Gewaltakt ohne gleichen, den deutschen Tirolerstamm, der dieses Land seit vielen Jahrhunderten bewohnte und zu eher Kultur brachte, der Vernichtung preiszugeben. Genau so wie die italienisch sprechende Bevölkerung- Tirols so lange die Vereinigung mit Italien angestrebt hat, bis sie ihr Ziel erreichte, ebenso werden wir Deutsch-Tiroler

nicht ruhen, bis die Vereinigung Südtirols mit Nordtirol im Rahmen des Deutschen Reiches durchgeführt sein wird. Die Befreiung Deutsch-Südtirols vom italtenischsn Joche rst nicht nur eine Tiroler Angelegenheit, sie ist eine Forderung des ganzen deutschen Volles und eine Ehrensache derselben. Eine so große Nation, wie die deutsche, vermag eine Fremdherrschaft nicht zu ertragen und wird die Ketten über kurz oder lang zerreiß »n. Wir haben die Pflicht, es unfern Kindern und Enkeln auf die Seele zu binden

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Der Südtiroler
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Seite 5 von 8
Datum: 01.01.1926
Umfang: 8
des Privatunterrichtes in Sruneck. Martha Gemaßmer begab sich Montag, 23. Noo. 1925 wie immer in die Turnhalle, um Oort einigen Kin dern nach dem obligaten Schulbesuch deutschen Privat unterricht zu erteilen. Bald nach 4 Uhr klopfte es und ein Herr in Zivil trat ein. Die Karabinieri hatte sich vor der Türe versteckt. Martha Gemaßmer fragte die Beiden nach ihrem Begehr. Sie antworteten „wir haben den Auftrag, eine deutsche Schule aufzuheben." Frl. Gemaßmer bat sie, sich auszuweisen, worauf sie angaben

, von dem Unter- präfekten gesandt worden zu sein und nochmals auf den Auftrag, den deutschen Privatunterricht auflösen zu müssen, hinwiesen. Frl. Gemaßmer ersuchte die Herren um die Erlaubnis, die Kinder heimschicken zu dürfen und wollte ihnen zum Unterpräfekten der Stadt Bruneck folgen, um sich von ihm das Strafbare und Ungesetzliche ihrer Tätig keit zeigen zu lassen. Mittlerweile kamen noch weiteres Karabinieri dazu. Die Kinder weinten vor Angst und klammerten sich an das Frl. Gemaßmer. Letztere ersuchte

deren nur zwei bis drei, einzelne Bataillone aten überhaupt aufgelöst und auf die übrigen verteilt!! Als besonders „gefährliche" Punkte der Front be riet der Bericht diejenigen, die von rein deutschen oder J ln ungarischen!1! Divisionen besetzt waren. So den Col le mit der 40. H. I. D., den Prassolan mit der r Kroatischen) H. I. D., die Stellung bei Quere mit und 31. H. I. D., Susegana 41. und 51. H. I. D. m Ponte di Piave 70. H. I. D. j ,® Q die genannten Honveddivisionen fast ausnahms

haben könne. Aufrichtig gemeint war deshalb auch das Ersuchen .und Bitten, daß das Fräulein Martha ja baldigst wiederum nach Bruneck kommen möge. Die Uerfolgurrg des deutschen Privatunterrichtes in Sudtirol. Cs vergeht kein Tag, wo nicht aus irgend einer Gemeinde Südtirols Maßnahmen gegen den deutschen Privatunterricht gemeldet werden. So erschien vor wenigen Tagen der Schulinspektor von Mezzolombardo in der deutschen Gemeinde Auer und es gab einen furchtbaren Auftritt, weil die deutschen Eltern

ihren Kindern, die in der italienischen Schule erfahrungs gemäß nichts lernen, außerhalb der Schulstunden deutschen Privatunterricht verabfolgen ließen, wozu sie nach den gesetzlichen Bestimmungen vollberechtigt sind. Man stellte bei dieser Gelegenheit an den Inspektor die Frage, ob denn Privatstunden in englischer und ftanzösischer Sprache erlaubt wären, welche Frage er bejahte. Die Gegenfrage, warum dann der Unterricht ausgerechnet in der deutschen Muttersprache unzulässig wäre, konnte

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Der Südtiroler
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Seite 1 von 8
Datum: 15.08.1934
Umfang: 8
zahlbar. Osterr. 8 9: Deutsches Reich RM 6; Schweiz Fr. 9. Amerika (USA) D 3; Jugoslao. D 100; übriges Ausland Schw. Fr. 9. (Nur in Osterr. und Deutsches Reich oterteljährl. Bezug mögl..Preis: 8 2.50 dezw. Rdl 1.80) Folge 16 Innsbruck, 15. August 1934 11. Jahrgang Dunkle Anders erlebt man diese Wochen im Deutschen Reiche, Inders in Oesterreich und anders besonders in Südtirol. Gewiß mag es allen Freunden unserer Heimat erwünscht sein, ein Bild der trüben Stimmung zu erhalten, die gegen wärtig

durch die Landschaft südlich des Brenners zieht. lEine trüde Stimmung!, sagten wir, eine dumpfe Trauer stimmung liegt auf Südtirol und sie wird durch zweierlei ge weckt und genährt: Durch die Schrecken der Gewalt» die in deutschen Landen umgeht und durch das tückische politische Ziel der Italiener, wie es sich unmittelbar vor den Augen der Südtiroler abrollt. Seit 15 Jahren ist Südtirol uojg staatlichen Ver band mit dem deutschen Gesamtvolk Tsgerissen. Was es einst war: ,eftn lebendiges Glied des alten Deutschen

und an der Etsch auch an jedem schweren Kummers, der das Reich oder Oesterreich trgf. Die schweren Wirtschaftskatastrophens, die bis in die letzten Jahre Oesterreich heimsuchten,, die stets verschärften Bindungens, die dem armen Donaustaate auferlegt wurden und ihn zu einem Spielball der brutalen, eigensüchtigen Po litik der Feinde machten, gehören zu jenen Ereignissen, die die Brust d,es Südtirolers mit Trauer erfüllen. Einen Unterschied zwischen dien einzelnen deutschen Lan

den zu machen ist nicht seine Sache, denn der Südtiroler ist durch sein Volkstum mit den deutschen Stämmen im Norden wie im Sichen verbunden und es ist sinnlos und ungerecht zu verlangen. daß ihm Freud und Leid an der Donau mehr oder wieniger bedeuten sollten als Freud und Leid am Rhein. In der Tat spiegelt sich in der Seele des Südtiroler Vol kes,, wenn m,an sich nicht in Kleinigkeiten verliert, das deut sche Schickjal hell und dunkel, wie es da fällt oder dort. '■ Die Gegenwart nun ist dunkel: Revolte im Deutschen Reiche

mit blutigem Gericht gegen die Aufrührer, Revolte in Oesterreich mit Kampf und Hinrichtungen,, gewaltsamer Tod des Kanzlers Dollfuß und Selbstmord des österreichischen Gesandten am italienischen Hof, Tod des alten Feldmar-- schalls von Hindenburg. Stunde Der Südtiroler ergreift ln diesen Dingen, soweit sie den Bürgerkrieg innerhalb des Deutschen Volkes bedeuten, nicht Parchi. Er weih: Das ist nicht feine Sachen er kann darauf keinen Einfluß nehmen. So mischt er sich nicht etrtv um über Recht und Unrecht

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 05.03.1938
Umfang: 16
ist? Niemand in ganz Oesterreich denkt daran, seine Sprach zu ändern, niemand denkt daran, die deutsche Kul tur abzuschwören. Kein Kind wird gezwungen, seine Mut tersprache zu verleugnen, im Gegenteil, -überall sitzen un sere Kinder in den Schulbänken und verwenden, viel Zeit, viel Mühe und vielen Schweiß, die deutsche Sprache und Literatur gründliche zu lernen. Alles ist in dieser Hinsicht in bester Ordnung, auch ohne die- deutschen Tage. Andere Sorgen wären weit vordringlicher. Wie schas sen wir Brot

, wie schassen wir- Arbeit für unsere Erwerbs losen? Wie schaffen wir unserem deutschen Namen Ansthen und Geltung in der -weiten Welt? Wie bilden wir unsere Kinder aus, daß sie später leich ter ihr Fortkommen- finden? Wie könnten wir das besser gestalten, wie jenes? Das alles wäre weit wichtiger, weit notwendiger; in nationaler Hinsicht ist nichts- gefährdet in Oesterreich, wohl aber in sozialer Hinsicht. Es« gibt schlechthin innerhalb Oesterreichs Grenze keine wirklich nationale- Frage zu lösen, zu lösen

nicht schaden — aber man' sollte sie etwas 'bescheidener auszäumen, damit wir bodenständigen Deutschen nicht allzu sehr dadurch belästigt werden. Dann gibt es einen zweiten Teil, der aus Kronländern der alten Monarchie stammt, die wir verloren haben. Diese Leute müssen noch mit österreichischer, al'penländncher Ge sinnung erfüllt werden. Für die wäre- es' recht gut, 'wenn sie an „österreichischen" Tagen teil nehmen! würden. Denn so geht es nicht, wie diese Herrschaften es sich selbist vorstellen

: daß in -Oesterreich eine wirlkliche Befriedung -erst erreicht« sei, wenn ihnen der letzte Posten in Staat. Po litik und Wirtschaft überantwortet sei. Führend bleibt der Bodenständige — fügen muß, sich der erst in der letzten Generation Eingedeutschte und der Zugereiste, das muß Grundsatz bleiben-. Allerdings lastet auch aus u-ns- bodenständigen Deut schen eine nationale Sorge. Diese aber gilt den Deutschen jenseits der Südgrenze. Benito- Mussolini geht gerade daran, seine europäi'chen Differenzen auszugleichen

. Seinem Charakter entspricht es, überall gründliche Arbeit zu- leisten, deshalb hoffen' wrr, daß er dabei auch an den, Brenner denkt. Sein staatlicher Norden ist der 'deutsche Süden. Hier Olt es, einen Ausgleich zu finden, zwischen den staatlichen Notwendigkeiten und den sprachlichen und kulturellen In teressen- der denffchen Bevölkerung. Es muß so weit kommen, daß! man i-n> Nom in- deutschen Schulen und im Bekenntnis- zum deutschen' Volkstum keine Bedrohung der italienischen Staatsinteressen sieht

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