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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 02.02.1926
Umfang: 8
Druck Des saschi- fiffchen Gewaltregimes auf SüDtirol. Nahezu seiden Tag er- .scheint irgendeine Verordnung, welche Die kulturellen Rechte 'Der Deutschen Bevölkerung einengen und ihre wirtschaft lichen Betägigungsmöglichkeiten erschweren. Alle Demüti gungen, Die da von den Anführern Der faschistischen Gewalt haufen nur ersonnen werden konnten, sind längst ausgeübt worden. Es ist so. Daß der faschistische Gewalthaufen, der sich in ganz Italien heute hemmungslos austoben und aus leben

kann, gegen Die Deutschen in Gübtirol einfach jede Schandtat für erlaubt hält. Der Faschismus scheint die deutschen Landesbürger nicht mehr als Menschen zu be trachten, oben weil sie für Italien keinerlei Begeisterung aufzubringen vermögen. Nun sind die nicht sehr uxrrmen Gefühle für Italien sehr wohl begreiflich. Man hat die Deutschen in Südtirol, Die in einem geschlossenen Sprach gebiete leben, ja nicht gefragt, ob sie an Italien angeglie dert werden wollen. Die Besitznahme Des irr deutschen Lan

des war eine Vergewaltigung der urdentschen Bevölkerung, die in ihrer Brutalität in Der ganzen neueren Geschichte kaum ein Gegenstück finden wird. Es waren Die Deutschen in Südtirol sprachlich, kulturell und wirtschaftlich so restlos mit Den Deutschen in Nordtirol, mit den Deutschen in .Oesterreich und mit dem ganzen 'deutschen Volte verbunden, wie vielleicht sich nur die Bewohner einer reichsdentschen Stadt mit ihrem Volke verknüpft fühlen können. Die Deutschen in Weimar fühlen sich mit Der 'deutschen Kultur nicht enger

verbunden, als Die Deutschen in 'Südtirol. Und man kann sehr wohl Die Gefühle verstehen, die in den Deut schen jenseits 'Des Brenners ausgelobt sind, als sie, ohne sie zu befragen, so wie irgendein wilder Negerstamm im schwär- sten Afrika, von ihrem Mutterlande losgetrennt und ge zwungen worden sind, sich als Italiener zu nennen. Diese ' zwangsweise zu Italien geschlagenen Deutschen konnten na türlich keine Italiener werden. Fürs erste, weil die über wiegende Mehrheit Der Deutschen in SüDtirol

Der italieni schen Sprache nicht mächtig ist und fürs zweite, weil Das Einleben in Die italienische Kultur sich nicht, wie es die Faschisten sich etwa vorzustellen vermögen, so vollzieht, wie ein Hem'Dwechsel. Da glaNben nun die Faschisten mit Ge walt erzwingen zu können, 'daß sich die vergewaltigten Deutschen in gute italienische Patrioten verwandeln. Die Machthaber Der faschistischen Gewalthaufen erlassen eine Verordnung um Die andere. Mit Dekreten haben sie Die Verwaltung des Landes italienisiert

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Tiroler Post
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Seite 3 von 16
Datum: 06.10.1905
Umfang: 16
Wokkstag in ISrürru. Am Sonntag hat in der mährischen Hauptstadt eine große Tagung stattgesunden, welche gegen die von der Regierung geplante Errichtung einer tschechi schen Universität in Brünn Stellung nahm. Es ist eigentümlich, daß die österreichischen Regierungen es immer darauf abgesehen haben, solche Maßnahmen zu treffen, welche zu der größten Verbitterung führen und deren Folgen sich dann in den gesetz gebenden Körperschaften sehr störend bemerkbar machen. Die Deutschen Mährens

haben sich in De putationen, Entschließungen und auch auf andere Weise gegen die Errichtung einer tschechischen Uni versität in Brünn ausgesprochen, indem sie nicht mit Unrecht eine große Gefahr für das Deutschtum darin erblicken. Da die Regierung aber trotzdem auf ihrem Vorhaben zu beharren schien, so beriefen die deutschmährischen Abgeordneten einen deutschen Volks tag ein, der die Stimmung aller Deutschen zum Ausdruck bringen sollte und auch in seltener Har monie die Deutschen der verschiedensten Parteien

zu sammenführte. Der Verlauf des Volkstages hat aber auch gezeigt, daß die Befürchtungen, welche an die Errichtung einer tschechischen Universität ge knüpft sind, leider sehr berechtigte sind, denn die Tschechen hatten ebenfalls ihre Mannen aufgeboten, um für die von ihnen geforderte Universität zu de monstrieren. Das gab Anlaß zu großen Demon strationen, die, von den Tschechen heroorgerufen, das Einschreiten des Militärs zur Folge hatten. Viele Verwundete und auch ein Toter sind zu beklagen. Die Deutschen

hatten einen großen Fackelzng veran staltet, auf den die Tschechen an verschiedenen Orten Angriffe machten. Dadurch entstanden Schlägereien, Fenster wurden eingeworfen, wie cs schon so Unsitte ist und schließlich mußte Militär zur Herstellung der Ruhe aufgeboten werden. — Abgesehen von diesen Vorgängen bot der Volkstag ein Bild der vollkom menen Uebereinsttmmung aller Deutschen. Ueber hundert Abgeordnete waren erschienen, daruntr auch die christlichsozialen Abgeordneten Dr. Weiß- kir ch n er und Sch raff

l. Letz'erer hielt bei der massenhaft besuchten Versammlung folgende, mit minutenlangem, stürmischen Beifalle aufgenommene Rede: „Liebwerte Volksgenossen! Mit großer Freude bin ich der Einladung gefolgt, in Ihrer Mitte zu erscheinen. Ich schätze es mir zur Ehre, den Deutschen Mährens namens der Christlichsozialen Vereinigung und Hunderttausenden Deutschtiroler, die ich im Parlamente zu vertreten die Ehre habe, herzlichste Grüße zu überbringen und Sie unserer Sympathien zu versichern. (Lebhafter Beifall

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Tiroler Wastl
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Seite 6 von 12
Datum: 30.11.1913
Umfang: 12
kl und Q u a t s ch t h a l e r, die bekanntlich dem Klerus untersagt haben, sich an deutschen Schutzvereinen zu beteiligen. 2n Florisdorf (Wien) hat eine Massenversamm lung für die Gesetzwerdung der lex Kolisko eine Resolution angenommen. Es waren auch Abge ordnete anwesend. Bisher sind bereits 800.000 Iln- terschriften gesammelt. Für die nächste Zeit ist ein Massenaufzug auf der Wiener Ringstraße gegen die Verwenzeslausung Wiens geplant. In der galizischen Ausgleichsfrage ist noch keine Lösung zu verzeichnen, da der ruthenische Landtags

mir meine Böhm' in Ruh". Auch gegenwärtig kann von keiner Angrisfsgesinnung der ' Deutschen die Rede sein, wohl aber rüstet man sich endlich zu einer Abwehr des tschechischen Anrempelns. Man weiß ja doch, daß im duldsamen Wien tschechische Prozessionen öffentlich das Lied brüllten: „O heiliger Wenzes- laus, jage die Deutschen aus". Und man braucht nur in die entfernteren Bezirke, insbesonders in den 10., 14., 15., 16. Bezirk zu gehen, um heulende Massen zu hören, die mit tschechischen Gassenhauern

geflissentlich die Deutschen höhnen und herausfor dern. Dazu kommen die hinterhältigen Manöver, Winkelschulen zu errichten und alljährlich Tausende stocktschechischer Lehrlinge nach Wien hereinzuschmug geln, so daß es bei dem Schneider-, Schuster- und Tischlerhandwerk schon gelungen ist, diese Gewerbe in Wien dem Wenzel zu überliefern, der bekannt lich zur Taborlinie bloßfüßig einschleicht, anfangs kriecht und duckt, dann aber den deutschen Arbeiter und Gewerbsmann unterbietet und herausbeißt

, wenn er sich einmal festgebissen hat. Heute darf man in Wien bald mit Recht sagen: „Laßt mir meine Deutschen in Ruh!". Ganz offen verkünden ja die Wenzesläuse: „Wien und Nie derösterreich muß von den Tschechen erobert werden." Mehr als lang genug hat die Stadt Wien Tau sende von Tschechen in ihren Betrieben angestellt und die Deutschen haben Mühe, unterzukommen, während zu Prag im städtischen Dienst kein einziger Deutscher Aufnahme findet. Der wackere Postler- Vertrauensmann Pogatschnigg hatte einen Sturm von Anfeindungen

, Nadereien und Spitzeleien über sich ergehen lassen müssen, weil er an der Spitze der deutschen Postbeamten für das Recht und die Gel tung des deutschen Wesens, des deutschen Verkehrs im Postdienst mit aller Energie eintrat. Nein, wenn sich die erbgesesscnen Wiener auf ihrer deutschen Scholle wehren gegen die Verwenzeslausung ihrer Väterscholle, sind sie noch lange nicht „vertrottelt", sie wären das im Gegenteile, wenn sie es nicht täten. Sie tun das ohnehin erst in elfter Stunde

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 07.06.1890
Umfang: 8
Lampe Imst, einzusenden. Ter böhmische Ausgleich. Die Verhandlungen des böhmischen Land tages, welcher znr Berathullg über die Aus gleichs-Borlagen einberusen wurde, nehmen einen für die Regierung sehr unangenehmen Verlauf. Die heftigen Angriffe, welche die Jungtschechen gegen die mit den Vertrauensmännern der Deutschen getroffenen Vereinbarungen erhoben haben, sind beu Alttschechen so sehr zu Herzen gegangen, daß sich dieselben nicht entschließen können, eine rasche Erledigung der ganzen

ist. Die Sorge um dieselben verdunkelt offenbar den ohnehin nicht stark elitwickelten Sinn für politische Ehrlichkeit bei vielen Abgeordneten aus dem Gefolge Riegels und die Ansicht, daß es zu den nationalen Verpflichtungen gehöre, die Deutschen zu überlisten, regt die angeborene Schlauheit und Findigkeit der Tschechen zur An wendung parlamentarischer Kunststücke an, durch welche die von den Deutschen errungenen Bor theile denselben wieder entrissen werden sollen. Die Stellung der Deutschen

diesen Vor- gängerl gegenüber ist keineswegs ungünstig. Zu- uächst muß die leidenschaftliche Opposition der tschechisch-nationalen Führer gegen den Ausgleich doch auch die auf deutscher Seite stehenden Gegner desselben darüber belehren, daß er den Deutschen in Böhmen nützlich und förderlich sein muß, daß zum inindesten die durch den Aus gleich zn schassende Lage einen Fortschritt gegen über den bis jetzt bestehenden Verhältnissen be deuten würde. Kommt der Ausgleich in Folge des Widerstandes der Tschechen

nicht zu Stande, dann haben die Deutschen nicht nur nichts ver loren, sondern wesentlich gewonnen. Das Mini sterium Taasfe hätte sich dann unfähig gezeigt, den Verpflichtungen nachzukommen, welche cs nicht nur den Deutschen, sondern auch der Krone gegenüber übernommen hat. Nicht die Deutschen, die allen an sie gestellten Anforderungen bereit willig nachgekommen sind, sondern die Tschechen, die in ihrer Mißgunst gegen die zweite Nation des Königreiches Böhmen selbst vor entern Wortbruche nicht zurückschrecken

, wären bann das Hinderniß für die so oft von der Regierung als wichtigster Punkt ihres Programmes gezeichnete Versöhnung der Völker. Nun ist aber mit einiger Wahrscheinlichkeit voranszusehen, daß ein für die Entwickelung der Dinge in Oesterreich mehr als in einem anderen Staate wirksamer und entscheidender Machtfaktor sich durch das loyale Verhalten der Deutschen ganz besonders veranlaßt sehen wird, ihnen zu ihrem Rechte 31 t verhelfen. Es hat den Anschein, als ob in den jüngsten Tagen sehr dringende

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Tiroler Post
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Seite 3 von 12
Datum: 17.10.1903
Umfang: 12
mit seinen wahrscheinlichen Folge-Erscheinungen in übel st er Form. Zer böhmische Kereutanz. Im Königreiche der Wenzeln rumort es mehr denn je. Während im Landtage die deutsche Obstruktion tobt, wütet im Lande selbst ein wüster Kampf des tschechischen Klerus gegen den deutschen. Aber endlich ist auch den deutschen Priestern in Böhmen der Geduldfaden gerissen. Da sie erst jüngst wieder bei der Besetzung zweier Prager Domherrenstellen ganz wider alles Herkommen übergangen wurden, fordern sie nunmehr die Schaffung

eines deutschen Bistums für Deutschböhmen, eine Forderung, die jeder vernünftige Mensch unterstützen muß. Aber gerade deswegen sind die Tschechen und die — Egerer Alldeutschen dagegen. Die tschechischen Geist lichen, deren Chauvinismus jahrzehntelang nicht bloß geduldet, sondern großgezogen wurde, trieben ihre tschechische Gesinnung soweit, daß sie in ihrer Bekämpfung alles Deutschen selbst gegen den deutschen Weihbischof Dr. Frind mit gröbstem Geschütz anfuhren, so daß dieser sich gezwungen sah

und Istrien auf nächsten Montag, den 19. ds. M., einberufen. Der istrische Landtag wird wieder in Pola tagen. Für den dalmatinischen Landtag wird gleichzeitig ein Personenwechsel in der Stellvertretung des Landespräsidenten kundgemacht. Der bisherige Landtagsvizepräsident Josef Kulisic ist von dieser Stelle zurückgetreten und durch den Ab geordneten Vladimir Simic ersetzt. — Im böhmischen Landtag herrscht Obstruktion. Die deutschen Par teien wollen sich das Recht der Ehrenbürgerfabrikation nicht nehmen

lassen. — Auch im steierischen Land tage soll einiges nicht ganz geheuer sein. Hier aber droht eine andere Gefahr. Das „Grazer Taglatt" wenigstens ist darauf gekommen, daß Baron Roki tansky in Sachen der Wahlreform mit „Klerikalen" und Slovenen bandelt und die Interessen der deutschen Volkspartei und des liberalen Großgrundbesitzes be droht. Nun, Graf Stürgkh und Dr. v. Derschatta werden gegen diesen gefährlichen Lindwurm schon die richtigen Waffen finden, die Kinder des „Grazer Tagblatt" brauchen

sich nicht zu ängstigen. Zie Wölklrvirtschaft i« St. Wötten. Man schreibt uns aus Wien: Es gehört wirk lich eine eiserne Stirne zu einem Benehmen, das der niederösterreichische Abgeordnete Völkl, Bürger meister von St. Pölten und Licbkind der Deutschen Volkspartei, an den Tag legt. Jeder Kassenbeamte wäre schon längst nach Amerika gegangen, dem das nachgesagt werden könnte, was dem Abgeordneten Völkl auf Grund amtlicher Erhebungen nachgesagt wird. Von 3600 K anvertrauten Armengeldern der Stadt St. Pölten vermag

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 18.04.1896
Umfang: 10
österreichisch-ungarischen Generals der Kavallerie. Die deutsche Kaiserin mit Maria Josefa und beiden deutschen Prinzen, der Kaiser Franz Josef mit dem deutschen Kaiser fuhren in zwei offenen Hof wagen durch die geschmückten, Kopf an Kopf ge füllten Straßen, unter begeisterten Zurufen der Menge zur Hofburg, wo die Begrüßung durch die Spitzen der Hofämter, die drei gemeinsamen Minister, die beiden Ministerpräsidenten, die österreichischen Minister und den ungarischen Minister Josika statt fand

. Mittags fuhr der deutsche Kaiser bei den am Bahnhof erschienenen Erzherzogen vor und dann mit der deutschen Kaiserin bei den Erzherzoginnen und sie gaben daselbst ihre Karten ab. Um 1 Uhr mittags fand ein intimes Dejeuner bei dem deutschen Botschafter Graf Eulenburg statt. Nach dem De jeuner hielt Fürst Hohenlohe dem deutschen Kaiser einen Vortrag. Dieser empfing um halb 5 Uhr nachmittags die Ministerpräsidenten Badeni und Banffy in besonderer Audienz. Unmittelbar hieran reihte sich das Galadiener

von Uniformen und Bändern, von Ordens sternen von Gold und Silber, doppelt belebt durch die herrlichen Toiletten und den Juwelenschmuck der Damen. In die Staats- und Militärunisormcn brachte die ungarische Gala der ungarischen Minister und Hofwürdenträger einige Abwechslung. Beim Champagner trank unser Kaiser dem deutschen Kaiser zu. Nach dem Galadiner hielten die Allerhöchsten Herrschaften Cercle. Abends wohnte unser Kaiser mit dem deutschen Kaiserpaare im Hofoperntheater der Vorstellung der Goldmark'schen

Oper „Heimchen am Herd" bei. Beide Kaiser begleiteten die deutsche Kaiserin, von einem massenhaft angesammelten Publikum aufs lebhafteste begrüßt, nach der Opernvorstellung direkt nach dem Nordbahnhofe, wo die Kaiserin mit den bereits vorher dort eingetroffenen Prinzen nach herzlicher Verabschiedung von den Kaisern um 10 Uhr abends nach Berlin abreiste. Kaiser Franz Josef begleitete den deutschen Kaiser dann vom Bahnhof zum Palais der deutschen Botschaft. Unser Kaiser ernannte den deutschen

Wetter begünstigt, einen glänzenden Verlauf; eine ungeheure Menschenmenge bereitete den beiden Monarchen einen stürmischen Empfang. Kaiser Franz Josef führte eine zeitlang die an dem deutschen Kaiser vorbeidefilirenden Truppen an und begab sich sodann an die Seite des deutschen Kaisers, welcher das Defile seiner Siebenerhußaren begann und das Regiment dem Kaiser von Oester reich vorführte. Nach Schluß der Parade ritten beide Monarchen gemeinschaftlich nach Schönbrnnn, von wo sie sich gemeinschaftlich

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Tiroler Post
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Seite 3 von 20
Datum: 18.11.1904
Umfang: 20
, welchem die Ausführung der zur Wasserleitung erforderlichen Erd- und Mauerarbeiten von der Gemeinde übergeben wurde, hatte die vorerwähnten Arbeiten an der Quelle für die deutschen Arbeiter bestimmt. Sollte jedoch die Wasserleitung noch vor dem Zuwintern fertig gebracht werden, war unum gänglich notwendig, daß gleichzeitig auch die Grund aushebung für die einen halben Kilometer lange Rohr- Leitung in Angriff genommen werde. Diese Arbeit über gab nun Herr Amort akkordweise an zehn italienische Arbeiter

. Durch diese Arbeitsvergebung hielten sich drei oder vier von den deutschen Arbeitern für benach teiligt und wußten ihre Kameraden zu überreden, daß diese ihre Arbeit an der Quelle sämtlich am 7. d. Mts. einstellten. Ein Teil der deutschen Ar beiter begab sich in erregter Stimmung zum Ge meindevorsteher Matthäus Lener in Mühlbachl und drohte dessen Haus zu demolieren. Der Vorsteher beschwichtigte die Arbeiter bis auf zwei der ärgsten Schreier, welche sich aus dem Hause des Vorstehers entfernten und zur Stelle begaben

, wo die Welschen arbeiteten. Der Vorsteher M. Lener, welcher be merkte, daß sich die zwei Deutschen anschickten, von der Straße aus aus die Welschen Steine zu werfen, lief schnell den Deutschen nach und bewog sie zur Einstellung des Bombardements. Gleichzeitig standen aber auch die Welschen zornentbrannt da und wollten sich an den Deutschen rächen. Dem Vorsteher gelang es durch sein entschlossenes und kluges Vorgehen, auch diese zu beruhigen und so war es ihm ohne Zweifel geglückt, ein großes Unglück

zu verhüten und unabsehbare Folgen hintanzuhalten. Am 8. ds. nahmen die Deutschen (mit Ausnahme von den zwei erwähnten Schreiern) ihre Arbeit bei der Quelle wieder auf und es hat sich seither kein besonderer Zwischenfall ergeben. Die Gemeinde Mühlbachl hat den Bau ihres Versorgungshauses darum dem Baumeister I. Amort übergeben und nicht zur Kon kurrenzbewerbung ausgeschrieben, um den , Leuten aus der hiesigen Gegend Arbeit und Beschäftigung zu sichern. Herr Amort hat aber auch jeden, der arbeiten

wollte und konnte, vom halberwachsenen Burschen bis zum alten Manne, angestellt und an ständig bezahlt. Herr Amort hat ein ausgedehntes Baugeschäft und bedeutenden Holzhandel, und ohne für ihn Partei zu nehmen, muß man sagen, daß in den umliegenden Gemeinden viele Familien und ein zelne Personen vom Verdienst, den sie im Geschäfte des Herrn Amort finden, leben. Die Innsbrucker Kämpfe. Noch immer laufen von deutschen Gemeinden, Vereinen u. s. w. Sympathiekundgebungen ein. Da in einem „Eingesendet" des „Tir. Tgbl

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Alpenland
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Seite 1 von 4
Datum: 20.01.1934
Umfang: 4
Unter verschärfter Borlagepflicht! Mockenlckrift der GroBdeuttcben Volkspartei für üirol Für Oesterreich halbjährig 8 4.—, Einzelverkaufspreis 8 —.20 — Im Deutschen Reiche halbjährig Goldmark 2.60. — Ausland halbjährig Schweizer Franken 6.—. — Die Bezugsgebühr ist stets im vorhinein zahlbar. — Vorauszahlende Bezieher sind bei Erhöhungen zur entsprechenden Aufzahlung verhalten. — Für unaufgefordert eingesandte Manuskripte wird keine Haftung übernommen. — Abbestellungen nur mit Ende

weltlicher Natur, d. h. bei der Beurteilung politischer Probleme, bei seiner Einstellung zu Negierungssystemen — sofern er nur auf dem Boden christlicher Grundsätze bleibt — völlig frei, nach seiner Aeberzeugung zu urteilen und zu stim men. Die politische Vertretung des deutschen Katholizismus hat auch in der Vorkriegszeit immer nach diesen, bewährter Tradiüon entsprechenden Grundsätzen verfahren. Das hat sich damals gezeigt, als Bismarck versuchte, auf die politische Stel- ümgmpme des von Windhorst

geführten Zentrums durch die päpstliche Autorität einzuwirken. Der deutsche Katholizisnius wird heute nicht weniger wie damals eifersüchtig darüber wa ten, „völlig frei nach feiner eigenen Aeberzeugung zu urteilen md zu stimmen." Ls ist auch notwendig, daß zu diesem Thema von autori tärer Stelle ein deutsches Wort gesprochen wird, um des Friedens willen, und zwar des Friedens im deutschen Volke, von dem der österreichische Stamm einen Teil bildet, und des religiösen Friedens im Reich

, der durch diese Auslassungen auf das ernsteste gefährdet wird. Der österreichische Hirtenbrief in seinem ersten Teile kann uns sehr erfreuen, weil er von dem Willen Kenntnis gibt, einen christlich deutschen Staat der Autorität in der österreichischen Heimat zu errichten. Die Fest stellung, daß die „Phrase von der falschverstandenen Volks- souveränität nicht nur gedankenlos, sondern auch unchristlich, ja im tiefsten Grund atheistisch, d. h. gottesleugnerisch" sei. zeigt, daß man nunmehr auch in Wien es billigt, das Prinzip

lismus selbst. Der Hirtenbrief spricht von dem Zwist mit dem deutschen Brudervolks, der in seinem tiefsten Wesen im reli giösen Gedankenkreise des Nationalsozialismus begründet lei. Hier wird also der Auseinandersetzung um die völkische Ein heit zwischen dem österreichischen Brudervolke und uns der Charakter eines Religionskrieges ausgeprägt. Das wäre eine Ungeheurlichkeit, von der man nur annehmen könnte, daß die Schwere dieses Vorwurfs den hochwürdigsten Bischöfen nicht bewußt geworden

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Alpenland
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Seite 2 von 4
Datum: 19.08.1933
Umfang: 4
. In der ultramontanen „Köln. Volkszeitung" besaßt sich der Wiener christlichsoziale Vundesrat Dr. Joses A. T z ö b l mit dem Problem der mitteleuropäischen Raumgestaltung von Deutschland aus und über die Stellung Oesterreichs in einem kommenden neugeordneten Mitteleuropa: „Es liegt ungeheure Tragik über dem mitteleuropäischen Raum. Was seine nichtdeutschen Völkerschaften sind, sind sie dank der deutschen Erziehung, dank der deutschen Kultur ge worden, die ihnen in der Habsburger-Monarchie zugeführt wurde. Es liegt

, kann si'ch der Gegensatz Preußen—Oesterreich niemals beseitigen lassen? Wir dürfen es nicht glauben. Beide Teile des deutschen Vol kes haben dem Ganzen soviel an Wert und Gut geschaffen, daß es nicht erträglich wäre denken zu müssen, sie könnten nicht zusammenkommen. Aus der Verschiedenheit der innerpolitischen Entwicklung der beiden deutschen Staaten darf kein dauerndes Hindernis erwachsen für die Rückgewinnung der Voraus letzungen des Ausstieges und der Zukunft. Oesterreich hat für das Gesamtvolk

" wird von jeder Großmacht vermutet. Das Deutschtum hat einen Vor posten — eine Laterne im Osten, wie Ludwig Uhland es nannte —, ihm mutet heute sicherlich niemand machtpolitische Hintergedanken zu: Oesterreich! Ueber Oesterreich gilt es han delspolitische Wege zu Ungarn und Rumänien zu bahnen als festes Rückgrat eines deutschen Großwirtschastsraumes, der eine Sammlung großer Aufbaukräfte gestattet, die in ihrer politischen Harmonie eher der Erhaltung des Friedens dienen als pazifistische Beteuerungen. Es gibt

auch andere Wege. Mag die Tagespolitik entscheiden, welcher gewählt wird. Aus alle Fälle Bahn frei der deutschen Großraumpolitik!" Das wäre der richtige, Boden auf dem sich die Herren Hitler und Dollfuß finden könnten, um fruchtbare Arbeit für das deutsche Volk zu verrichten. Die Ideen des christlich sozialen Bundesrates Dr. Tzöbl sind der Förderung wert. Wie soll das enden? Bemerkungen zum österreichisch-deutschen Bruderkrieg. ist dabei, daß in den reichsdeutschen illustrierten Blättern Prälat Kaas

aus dem Bilde verschwunden ist. Man wird wissen, warum dies geschehen ist. Prälat Kaas hat be kanntlich als ehemaliger Besucher des Kollegium Germaniuni seinen Eid in die Hand des Iesuitengenerals abgelegt und gilt als Vertrauensmann der Kurie in Deutschland. Er hat als einen wesentlichen Anteil an dem vollen Erfolg der Schaffung dieses Konkordates, das den Bestrebungen des Vatikans voll und ganz entspricht. Umsonst hat der römische Papst dem Deutschen Reichskanzler sicherlich keine so hohe Auszeichnung

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Unterinntaler Bote
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Seite 3 von 16
Datum: 28.03.1902
Umfang: 16
doch im Aus schuss für die Resolution eingetreten waren, jetzt im Hause sich mit ihren erbittertsten nationalen Gegnern verbanden, die Gründe dieser plötzlichen Schwenkung wollen wir hier nicht untersuchen, und dagegen Stellung nahmen. Die Erregung unter den deutschen Parteien aus der Linken, namentlich unter einem Theile der deutschen Volkspartei war in Folge dieser Abstim mung eine große und der Lärm, der namentlich von Seite der Alldeutschen nach der Abstimmung in Scene gesetzt wurde, war so groß, dass

an einen ruhigen Schluß der Sitzung nicht zu denken war. Wenn es auch auf Seite der Deutschen unangenehm empfunden wird, dass ihr Schritt, den sie als einen den Slovenen entgegenkommenden betrachteten, nicht die Anerkennung bei der Mehrheit des Hauses fand, so glauben wir doch, dass zu einer solchen Aufre gung, wie sie gegenwärtig in den deutschen Kreisen herrscht und in deren Organen sich ausspricht, kein Grund vorhanden ist. Es ist ungerecht dem Centrum wegen seiner Haltung in dieser Frage einen Vorwurf

zu machen, die deutschen Parteien vor allen haben keinen Grund dazu. Übrigens wird sich das Centrum durch alle lärmenden Demonstrationen nicht einschüchtern, nicht sehr ergötzlicher Anblick, wie diese braunen Burschen mit den Wellen kämpften. Denn der Fluss war hier immerhin 3—400 Meter breit, für gewöhnlich ist seine Bettbreite ein Kilometer. Nach einer halben Stunde kamen sie wieder aus dem Fluss heraus und gaben ihr Gutachten ab, wie das Wasier am besten zu überschreiten sei. Ihr Parere lautete: Durchschwimmen

des Parlaments und wünschen auch im Interesse der Deutschen iu Oesterreich, dass trotz dieses augenblicklichen Mißerfolges jeder weitere Schritt mit Ruhe und Besonnenheit überdacht wer de. Von der Annahme oder Ablehnung einer sol chen Resolution kann denn doch die Zuknnft der Deutschen nicht abhängen. Suchen wir uns gegen seitig zu verständigen. Wiener Gemeinderathswahlen. In letzter Zeit wurden in Wien die Gemeinderathswah len nach dem neuen Wahlgesetze durchgesührt. In einigen Bezirken entbrannte

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Tiroler Post
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Seite 2 von 8
Datum: 16.01.1901
Umfang: 8
zugemuthet wurde, ist Pflichtvergessen heit und rächt sich. Darmn hat den Herrn Baron v. Kaltern trotz seines Excellenz-Titels nichts vor dem Volksverdicte bei seiner Wahl- Werbung in der V. Curie retten können. Er fiel, Werl selbst die streng katholisch gesinnten Deutsch tiroler treue Erfüllung der nationalen Pflichten in solcher Zeit fordern und wälschen Mißbrauch verurtheilen. Die Regierung möge speciell aus den Schicksalen Dipaulis die Lehre ziehen, dass die systematische Niedertretung der deutschen

Staats- und Volksrechte in Oesterreich zugunsten czechischer Staatsrechtler auch Beim christlich-deutschen Volke ein „Bis hierher und nicht weiter" findet. Wundjchau. Zur Wahl in den adeligen Großgrundbesitz. Es wurden gewählt Graf Gotthard Trapp (cons.), Graf Robert Terlago (libO, Dr. v. G r a b m a y r (lib.), Graf Albert Ai a r z a n i (cons.), als Compromisscandioaten des Groß- grundbesiHes. Zu diesen Wahlen kam eigens Herr Graf Heinrich Sizzo-Noris aus Wien, der seine Besitzung im Trento

auf zunehmen, dies entschieden bedauern. Baron Dipauli war schlecht beratheu. Die nattonalen Forderungen der Deutschen in Tirol. In einer Artikelreihe der „Mer. Ztg." bespricht Dr. v. Grabmayr die nationalpolitischen Forderungen der tiroler Deutschen. Er kommt zu dem Schlüsse.: „Wir Deutsche fordern nicht, dass an den bestehenden sprachlichen Verhältnissen in Tirol irgend eine grundsätzliche Aenderung erfolge, wir anerkennen die Gleichberechtigung beider Sprachen in der Form, dass die italienische Sprache

dieselben Rechte im italienischen Gebiet, wie die deutsche Sprache im deutschen Gebiet genieße. Wohl aber fordern wir die gesetzliche Sicherstelluug der ausschließlichen Geltung der deutschen Gerichtssprache im deutschen Gebiet, damit jedem möglichen Versuch, das deutsche Tirol oder Theile desselben in ein doppelsprachiges Gebiet zu verwandeln, der Weg für immer ver sperrt wird." Bezüglich der nationalen Ver waltung forderte Doctor v. Grabmayr: Int italienischen Tirol italienische, im deutschen Tirol deutsche

Beamte! Leider sei es Thatsache, dass sich in Wälschtirol kein deutscher Richter findet, dagegen erreiche die Verwendung italienischer Richter im deutschen Gebiete eine Ausdehnung, die mau durch^keinerlei Berufung auf vorhandene Bedürfnisse zu rechtfertigen vermag. Der Reichsrath soll nach einem Budweiser Blatte auf dem 30. Jänner einberufen werden. Die V. Curie. Aus Wien wird uns ge schrieben: Endlich einmal hat auch unsere jüdisch liberale Presse einen guten Tag gehabt, sie feierte

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Tiroler Post
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Seite 3 von 14
Datum: 26.04.1902
Umfang: 14
an die welsche Gemeinde-Vorstehung, an deutsche Gemeinden nur Schriftstücke in deutscher Sprache zu richten, etwas helfen wird, bleibt erst abzuwarten. Da soll doch einmal eine kräftige deutsche Faust dreinfahren. Diese welsche Frechheit in einer deutschen Gemeinde verdient endlich eine Züchtigung. Hine Massenversammlung in Wien. Die christlichsociale Parteileitung hatte für Montag Abend in die Volkshalle des Rathhauses eine Versammlung einberufen, deren Discussionsgegenstand „Die deutsche Gemeinbürgschaft

, Bezirksvorsteher u. s. s. — Mit brausenden Hochrufen empfangen, wies der Bürger meister Dr. Lueger aus den Zweck der tagenden Versammlung, um die Willensmeinung der Partei in Frage der Deutschen Volkspartei zu hören. Es wurde sodann die Wahl des Präsidiums vorgenommen und in dasselbe gewählt: Vorsitzender Vicebürgermeister Strobach, als dessen Stellvertreter der Reichs- raths-Abgeordnete Schraffl, als Schriftführer Abgeordnete Axmann und Gemeinderath Doctor Wesselsky. — Zum Referat nahm als erster Redner

Landesausschuss Steiner das Wort, welcher die politischen Vorgänge der letzten Jahre bis zum Tage von Cilli erörterte, an welchem die deutsche Gemeinbürgschaft infolge des Austrittes der Deutschen Volkspartei gesprengt wurde. Dies war ein will kürlicher, muthwilliger Schritt der Deutschen Volks partei, und diese hatte dabei den traurigen Muth gehabt, die Sprengung der deutschen Gemeinbürg- schast den Christlichsocialen in die Schuhe zu schieben. (Anhaltende Entrüstung.) Es sei dies nicht war, und die Deutsche

; sie werde sich aber täuschen. Die christlichsociale Partei sei heute frei und wird vorgehen können. Mit stürmischem Beifall begrüßt, nahm sodann Bürgermeister Dr. Lueger das Wort, welcher die Vorgänge auf parlamentarischem Gebiete bis zur Sprengung der Gemeinbürgschaft erörterte. „Ich bin," so sagte Dr. Lueger, „von den Gegnern immer als der böse Geist der deutschen Obmännerconferenz genannt worden. Ich war in der deutschen Ob männerconferenz immer sehr vorsichtig, aber das eine kann ich sagen

, nicht die anderen haben mir nachgegeben, sondern wir haben sehr oft den an deren nachgeben müssen, um ja nicht die Einigkeit zu stören. Es ist daher leicht begreiflich, dass wir keinen Prosit von der deutschen Obmännerconferenz gehabt haben, sondern, dass wir von unseren braven Gemeinbürgern nur immer auf das schmählichste bekämpft und auf das gemeinste beschimpft wurden. Man braucht da nur an die vorhergegangenen Ge- meinderaths-Wahlen zurückblicken, das Benehmen der Herren Kienemann und Völkl zu betrachten nnd

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 27.07.1907
Umfang: 8
Redner polemisierte dann gegen Abg. Ober- leithner und sagte, er werde sich für die Arbeiter stets einsetzen. Herr Oberleithner möge zuerst bei jenen Betrieben anfangen sich für die Ar beiter ejnzusetzen, wo er Aktionär ist. (Stür mischer Bejfall bei den Sozialdemokraten. Unterbrechungen seitens der deutschen Parteien.) Der Zukunstsstaat. Abg. Schuhmeier polemisiert dann gegen den Abg. Dr. Mühlwert und dessen Ausführungen über den Zukunftsstaat, der angeblich das Pro gramm der Sozialdemokraten

weiter kommen, als Sie mit Ihrem Luther, wobei ich Luther nicht herab setzen will. Was früher eine Utopie war, ist jetzt Wirklichkeit geworden und das gibt mir Kraft, für alle zu reden und zu wirken. Eine Abrechnung mit den Deutsch- nationalen. Unter lebhaftem Widerspruch der Deutsch- radikalen widerlegt Redner die Ausführungen Mühlwerths, daß die Sozialdemokraten im Deutschen Reiche nie für soziale Reformen ein getreten sind. Wer, sagte Redner, kann sagen, daß wir nicht für soziale Reformen eintreten

, nachdem gerade wir Sozialdemokrateil schon mehr als zwanzig Jahre an den sozialen Re formen arbeiten. Die deutschen Sozialisten haben für das deutsche Volk viel mehr getan, als alle Deutsch nationalen zusammen. (Lebhafter Beifall und Händeklatschen bei den Sozialdemokraten.) j— Abg. Stransky (deutfchradikal): Da lacht eine Kuh. — Dieser Zwischenruf ruft einen lauten Widerspruch bei den Sozialdemokraten hervor, während die Deutschradikalen Beifall klatschen. Es kommt zu einem lärmenden Renkontre

zwischen Abg. Albrecht und Winarsky, Prokesch, Hannisch u. a. (Rufe bei den Sozialdemokraten: Ist das die deutsche Bildung?) Schuhmeier fortfahrend: Ich muß wohl Herrn Albrecht fragen, was würde er getan haben, wenn ich während seiner Rede einen solchen Skandal geschlagen hätte? Er würde sich wohl über sozial demokratischen Terrorismus beklagen. .Es ist ein gemeinsames Ziel aller deutschnationalen Par teien, daß sie uns als Verräter an dem deutschen Volke bezeichnen. Ich habe darauf zu ant worten

, daß wir deutsche So zialisten gerade für das deutsche Volk in Oesterreich mehr getan haben, als die nationalen Parteien. (Stürmischer Beifall bei den Sozialdemokraten, ironischer Bei fall bei den Deutschnationalen und Christlich sozialen, die jedoch von Hofrat Geßmann zurück gehalten werden.) Das deutsche Volk in Oester reich ist von niemandem mehr ge schädigt worden, als von den einzel nen Herren, die immer vorgegeben haben, die Interessen des deutschen Volkes in Oesterreich zu wahren. (Stürmische Zustimmung

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Tiroler Post
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Seite 2 von 12
Datum: 05.12.1903
Umfang: 12
des Zentralparlamentes, ein Förderer der Landtage, in welchen der Adel, vom hohen Klerus unterstützt, sein Regiment leichter und erfolgreicher aufrecht erhalten konnte, er war ein Gegner der Deutschen und ein Freund und Gönner der Slaven. Um den Widerstand der Ungarn gegen den Föderalis mus auszuschalten, war er für die Sonderstellung Ungarns. Mit Gewalt wurde ein willfähriger sieben- bürgischer Landtag hergestellt, der das 1848er Unionsgesetz restituierte, nach welchem Sieben bürgen mit Ungarn vereinigt

auf die Deutschösterreicher, weshalb der Führer der deutschen Autonomisten, die das Zentral parlament auch teilweise wenigstens befehdet hatten, Moritz von Kaiserfeld, entrüstet ausrief: „Rechtlos, verfassungslos, als Bettler schickt man uns nach Pest." Die Ungarn bequemten sich, von dem klugen Deak geführt, zu einer bloßen Revision der Verfassung vom Jahre 1848, die denn auch am 25. Juni 1866 zu stände kam. Allein der Krieg Oesterreichs mit Preußen und Italien warf vorläufig diese Revision ad acta. Ob wohl

". Das war dsr dritte und heftigste Schlag, der gegen die Deutschen in Oesterreich geführt wurde, Wie die Gaben alljährlich zusammengebracht und wie dieselben im Sinne der Geber verwendet werden darüber gibt der Rechenschaftsbericht aus dem Vor-' jahre Aufschluß. Gaben sind erbeten an einen der Unterfertigten spätestens bisanfangs Dezember*), um mach dem Er gebnis der Sammlung die Höhe der Beiträge ermessen zu können, welche wir den einzelnen Gemeinden zu zuwenden vermögen. München und Obermais

, den 5. November 1903. Dr. med. et phil. WihelmRohmeder, Referent des „Allgemeinen deutschen Schulvereines" für süd- tirolische Angelegenheiten, München, Malsenstraße 50. — Dr. med. Mazegger, Sanitätsrat in Ober mais. — Friedrich Schilde, Rentner in Obermais." So der Aufruf, dem als Anhang ein Rechen schaftsbericht über die eingegangenen Spenden und die Verwendung derselben im Jahre 1902 beigegeben ist. Diesem Berichte entnehmen wir folgende Angaben: Aus den Ortsgruppen in Koburg, Darmstadt, Frankfurt

a. M., Hanau, Kiel, Leipzig, Magdeburg, München, Quedlinburg, Wiesbaden und Zürich flössen dem Vereine Beträge zu von zusammen 1228°05 Mark, *) Das Feuilleton hätte am Samstag den 28. November erscheinen sollen. Aber die Nummer wurde bekanntlich wegen des Leitartikels beschlagnahmt der erste war gewesen: die Zerreißung des Bandes, das die österreichischen Deutschen mit Deutschland verknüpfte, der zweite die Vernichtung der Stellung, die die Deutschen in Italien besaßen. Belcredi verfolgte

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Der Arbeiter
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Seite 2 von 8
Datum: 01.04.1920
Umfang: 8
dem deutschen Volke den größten Schaden zufügten. Kramar agitierte in Paris ständig gegen uns und er setzte es durch, daß über 3 Millionen Deutsche in tschechische Sklaverei gebracht wurden. Zwar wurden den Deutschen allerhand Versprechungen ge macht, aber gehalten wurde keine einzige. Kein Wunder, denn die Versprechungen waren von tsche chischen Freimaurern ausgegangen. Und was ein richtiger Freimaurer ist, lügt, so oft er den Mund ausmacht. Die tschechische Soldateska benahm

sich in den deutschen Gebieten wie eine Kaffernhorde. In Brünn wurden z. B. gewaltsam alle deutschen Aufschrifttafeln von den edlen Legionären herab gerissen. Gegenüber der wehrlosen Bevölkerung zeigten diese Herren ja eine Schneid, die sie vor dem Feinde vermissen ließen. So haben es jetzt die Tschechen dahin gebracht, daß sie ein Oesterreich im kleinen sind. Tschechische Freiheitsbegrisfe. Sie gleichen in dieser Beziehung den Franzosen, welche ebenfalls das Bestreben haben, alle Welt zu unterjochen. Die Tschechen

sind mit sämtlichen Nach barn im Zerwürfnis. Einmal mit den Polen, denen die Tschechen das Gebiet von Teschen stehlen wollen. Mit den Ungarn leben sie seit alter Zeit in Feind schaft, und weder die „annektierten" Ungarn noch die ebenfalls in den Tschechenstaat gepreßten Slowa ken wollen etwas von ihren neuen Zwingherren wissen. Wie sie mit den Deutschen umgehen, weiß wohl jeder. Die neuen Wahlkreise sind schon so ein geleilt, daß die Tschechen überall die Majorität bekommen müssen. Das ist die „Freiheit

", die ihnen versprochen wurde. Zu allem Ueberfluß hat auch Herr Benesch erklärt, die Deutschen müßten in Zu kunft sich stets bewußt bleiben, daß die Tschechen die absoluten Herren im Hause sind. Was das bedeutet, weiß jeder. Das ist nichts anderes als der Versuch der nationalen Ausrottung. Aber die Herren haben noch größeren Appetit. Sie haben es in Paris durchgesetzt, daß wir alle „nationalen Minoritäten", mithin auch das künstlich zugewan- derte tschechische Gesindel Wiens anerkennen müssen. Diese Herrschaften

sind schon hoch daran. Sie dürfen von uns verlangen, daß wir mit unseren Steuer geldern ihnen tschechische Schulen erbauen, während die Herren Tschechen in Böhmen die deutschen Schulen ruhig sperren dürfen. Da die Tschechen eine konsequente Auswandererpolitik befolgen, so wird es nicht lange dauern und die Tschechen werden in allen Orten Nieder- und Oberösterreichs ihre gesetz lich zu respektierenden „Minoritäten" haben und dann werden sie einfach den Stiel umkehren und sagen, der Boden

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Tiroler Grenzbote
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Seite 1 von 8
Datum: 08.07.1908
Umfang: 8
werden: Vereinsturnen des T.-V. Kufstein, Freiübungen der vereinigten Frauen und Mädchenriegen, T.-V. Innsbruck am Pferd, T.-V. Stumm am Barren, T.-V. Schwaz Freiübungen, Barrenriege des T.-V. Lienz, Freiübungen vom T.-V. „Eiselen" Pradl, Sondervorführung des T.-V. Innsbrucks am Tisch, lang. Diese letzte Uebung, die für Kufstein außerdem neu war, fand ganz besonderen Beifall. Ein Haupt interesse nahmen aber die Freiübungen der Turnerinnen in Anspruch, die unter der Leitung des Herrn Turn wart Spindler vom Deutschen

T.-V. Innsbruck exakt und gefällig durchgeführt wurden. Es nahmen daran teil: Turnerinnen vom Deutschen T.-V. Innsbruck, T.-V. „Eiselen" Pradl, D. T.-V. Lienz, T.-V. Schwaz und T.-V. Kufstein. Um 8 Uhr abends vereinigte sich die ganze Turnerschaft und ihre Freunde mit Damen im Eggersaal, der vollbesetzt war. Das wirklich vor treffliche Orchester der Liedertafel hatte sich in den Dienst der guten Sache gestellt und trug wesentlich zur Verschönerung des Abends bei. Die flott und sicher gespielten Vorträge

fanden lebhaftesten Beifall. Es wechselten Musikvorträge, turnerische Vorführungen, Reden und Scharlieder, so daß die gemütliche und und festlich frohe Vereinigung dieses Abends gewiß allen Teilnehmern in bester Erinnerung bleiben wird. Alle Ungunst des Wetters war vergessen, der Geist des freien, echt deutschen Turnertums durchdrang das Ganze. Der Ernst der Zeit, die Kämpfe, die in der Zukunft sicher drohen, das klang in den Reden wieder, aber auch die freudige Entschloffenheit, der Stolz

auf das deutsche Volkstum, die unerschütterliche Liebe und Treue. Herr Dillersberger hielt die schwungvolle von echtem deutschen Geiste durchdrungene Festrede, in der er das Wesen der echten Jahnschen Turnerei darlegte. Das Turnen soll nicht Selbstzweck, sondern nur ein Mittel zur Stählung des Körpers und zur Erziehung zum deutschen Volkstum sein. Stürmische Heil-Rufe folgten seinen begeisterten Worten. Später sprach Herr Fritz Heidl als Vertreter des Bundesturnrates. In ernsten, eindringlichen Worten

, schilderte er Zwecke und Erfolge des deutschen Turnerbundes besonders in Tirol. Er wies darauf hin, daß der turnerische Ge danke auch anfange, aus den Städten in die Täler zu dringen, wie zum Beispiel der anwesende Turn verein Stumm (der schon mehrfach Gegenstand spon taner herzlicher Sympathiekundgebungen gewesen war) beweise.. Er mahnte zum treuen Festhalten an der Turnetdundsache. Herr Strach vom Deutschen Turn verein Berlin besprach in seiner vielfach mit poetischen Zitaten durchsetzten

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Tiroler Post
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Seite 4 von 10
Datum: 14.10.1903
Umfang: 10
der Beratungen wird die Oeffentlichkeit über das Ergebnis durch eine offizielle Mitteilung unterrichtet werden. — So beiläufig ver hält sich die Sache wirklich. Nnheiköar ist die Schlauheit des „Tagblatt", welches kürzlich einer Einführung des gleichen (!) Wahlrechtes in Oesterreich das Wort redete, um die Tiroler „Deutsche" Volkspartei für die Sozialdemokraten bündnisfähig zu machen, obwohl dann die Deutschen ungefähr ein Drittel ihrer Mandate einbüßen und im Parlamente einfach ohnmächtig

Privilegien der Geburt und des Besitzes gewesen wären! Die Landtags- und Versammlungs geschichte gerade von Tirol ist ein wahrhaft klas sischer Zeuge dafür. Freilich, diese Geschichte ist dem „Partei-Organ" der Deutschen Volkspartei ein mit sieben Siegeln verschlossenes Buch. Wie grauen haft dumm das Partei-Orgcm der Tiroler „Deutschen" Volkspartei ist, darüber liefert es im nämlichen Ar tikel eine verblüffende Urkunde. Das Blatt versucht nämlich unsere Behauptung zu entkräften, daß die Deutschen

in Oesterreich bei einer Einführung des gleichen Wahlrechtes nur mehr etwa ein Drittel der Reichsratsmandate erhalten würden. Und das schlaue Blatt bringt einen Beweis, der unsere Behauptung, statt abzuschwächen, noch steigert. Wir haben nämlich in der V. Kurie so beiläufig das gleiche Wahlrecht. Das „Tagblatt" gibt die Zahl der Wahl berechtigten mit fünf Millionen an und sagt, daß davon zwar 40 Prozent — also zwei Fünftel — auf deutsches Gebiet entfallen, daß aber die Deutschen nur 36 Prozent der Mandate

zu besetzen vermochten. Also bei einer Einführung des gleichen Wahlrechtes stellt sich die Sache in der Praxis für die Deutschen noch um vier Prozent schlechter, als es der Berechnung nach sein müßte! Wohl schlägt das „Tagblatt" zur Behebung dieses Nachteiles eine bessere Einteilung der Wahlkreise vor. Das ist alles Unsinn. In Oester reich betragen die Deutschen nach der Volkszählung vom Jahre 1900 nicht ganz 35 Prozent der Ge samtbevölkerung. Da können die Wahlkreise konstruiert werden, so schlau

das Tagblatt nur will, viel mehr als 35 Prozent der Mandate werden bei einer Ein führung des gleichen Wahlrechtes nie herausschauen. Und gegenwärtig besitzen die Deutschen mehr als die Hälfte! Es bleibt also dabei: Was die Tiroler „Deutsche" V o l k sp a r t e i in B e z u g auf das Wahlrecht will, ist der schamloseste Verrat am Deutschtum in Oe st erreich. Keine einzige Forderung des Deutschtums wäre dann mehr durchzusetzen, von der deutschen Vermittlungs sprache wäre keine Rede mehr; die Deutschen

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Tiroler Post
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Seite 3 von 12
Datum: 14.02.1903
Umfang: 12
von selbst versteht — im deutschen Volkstheater, wo nicht nur in den Logen leibhaftige „Logenbrüder" sitzen. Das Dr—ama des Herrn Hirschparkbesitzers Gang hofer heißt „Der heilige Rat". Von welcher Art diese „Dichtung" des Herrn Ganghofer ist, kann man so beiläufig aus dem Bericht ersehen, welchen der Theaterkritiker H. P. im Wiener „Deutschen Volksblatte" am 18. Jänner geschrieben hat. Es heißt darin: „Das gestern im deutschen Volkstheater zur ersten Aufführung gebrachte „ländliche Drama Der heilige Rat

" von L. Ganghofer ist die frechste Beschimpfung christticher rekigiöfer Hefühte, die jemals von einer Bühne herab gewagt wurde. Da durch sicherte sich der Autor freilich die Sympathien des Premierenpublikums (lauter Logenbrüder und „Stammesgenossen," Anmeldung der Schriftleitung) des deutschen Volkstheaters, das ihm demonstrativ selbst nach den rohesten Szenen applaudierte. An solchen ist das brutale Machwerk überreich. das selbst einem durch die Cochonnerien des Theaters in der Josefstadt abgebrühten

Theaterbesucher die Schamröte ins Gesicht treiben kann . . . ." So der Theaterkritiker H. P. des „Deutschen Volks blattes", der etwa nicht ein katholischer „Frömmler", sondern ein Protestant ist. — Die literarischen Böcke, durch welche Herr Ganghofer die christliche Sitte malträtiert, scheinen demnach den Hirschen, durch die er die christlichen Leutascher Bauern peinigt und quält, vollkommen ebenbürtig zu sein. Es war an der Zeit, das der christlichsoziale Abgeordneter Schraffl der Regierung den „heiligen Rat

und die Kranzl- jungfern schöne Verse aufsagen. Eine Beschimpfung. Das „Organ der Deutschen Volkspartei in Tirol" fühlt sich von uns beschimpft, weil wir uns erlaubt haben, seinen urplötzlichen, aber leicht begreiflichen antisemitischen Anfall durch den Hinweis auf das bisherige philosemitische Gebühren der Deutschen Volkspartei ein wenig zu dämpfen. Wir gestehen gerne: der Deutschen Volkspartei ihren Spiegel Vor halten, heißt, sie tötlich beschimpfen. Aber dafür können wir nichts. Das einzige

, was das „Tagblatt" an unserem Artikel auszusetzen weiß, ist, daß wir angeblich das Programm der Deutschen Volkspartei mit dem Linzer Programme verwechselt hätten. Wie wenig der Mann die Geschichte seiner eigenen Partei kennt, in deren Arche er augenscheinlich erst während der verheerenden Wolf-Sintflut Unterkunft suchte! Denn sonst müßte er doch wissen, daß bei der Formu lierung des Programmes der Deutschen Volkspartei das Linzer Programm als Vorlage gedient hat. Nähere Auskünfte hierüber erteilt

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Tiroler Wastl
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Seite 3 von 12
Datum: 18.10.1908
Umfang: 12
Direktor der Süd bahn, namens Jenny, ist nämlich, unbekannt warum und durch wen, veranlaßt worden, den Versuch zu machen, sich als Kandidat für das vom Erler nieder gelegte Reichsratsmandat aufstellen zu lassen, und weil dazu in erster Linie der deutsche Charakter des Kandi daten erforderlich ist, hat er darauf hingewiesen, daß er einer guten, deutschen Wiener Familie entstammt. Darauf hat ein Doktor Eder, welcher, ist aus dein Bericht der Ratsch-Kathl nicht zu ersehen gewesen, diesen Hinweis

damit erfolgreich der Lächerlichkeit preis gegeben, daß er ihn wiederholt, und damit quasi unter strichen hat, und alles hat, wie gewünscht, gelacht, und damit ist die Kandidatur Jennys erledigt gewesen. Daraus folgt, daß ein in Wien vor; deutschen Eltern geborener Mensch weit weniger ein Deutscher ist, als einer, der, wie der Erler wohl einen deutschen Vater, aber eine stockwelsche Mutter hat. Das ist ganz wirklich zum lachen, aber gelacht hat man über das Gegenteil, damit auch andere wieder was zum Lachen

haben, und so geht die Heiterkeit auf dieser vielver- schimpften Welt nie aus. Das ist gewiß sehr zu wün schen, aber ob es unseren Deutschen erwünscht sein wird, wenn die anderen Nationalitäten den deutschen Cha rakter Wiens auf Grund der besagten Wählerversamm lungsheiterkeit bestreiten sollten, ist sehr zu bezweifeln. Das Wiener Deutschtum heut lächerlich machen, um einen Kandidaten abzuweisen, und morgen zu den un antastbaren heiligen Gütern des deutschen Volkes gu rechnen, wird sich gegebenen Falles net gut

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Tiroler Post
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Seite 2 von 8
Datum: 30.04.1902
Umfang: 8
Staatsanwaltes in Innsbruck Einhalt zu thun? Wien, 17. April 1902. Sch raffl. D r. Schöpfer. Fink. Schreiber. Strobach. Schneider. Oberndorfer. Huber. Wohl meyer. Kühschelm. Dr. Weißkirchner. Schoiswohl. Dr. Pattai. Mayer. Daschl. Prochazka. Dchäirdkicher (Verrath j der Deutschen (VoKepartei. Es hat einmal eine Zeit gegeben, in der man große Hoffnungen auf die Deutsche Volkspartei setzen durfte. In wirtschaftlichen Fragen gieng sie mit den Christlichsocialen. Antisemitisch schien sie auch zu sein. Dr. Lueger

, unverschämter ist noch nie ein Volk verrathen und betrogen worden, als das deutsche Volk Oesterreichs von der sogenannten Deutschen Volkspartei, an der nichts deutsches mehr ist, als ihr auf Gimpelfang berechneter Name. Ihre Pforten stehen den unsaubersten Sendlingen des Judenthums a la Völkl offen. Nicht mehr dem internationalen überhaupt: wann oans wer is und was sürstellt, nach'r mach' ikane Allotri mit eahm. — Mehranda sag' i nit." Der Sagmüller lächelte geschmeichelt, denn er fühlt sich immer

und die Judasse ziehen marschbereit gegen ihre einstigen Kampfgenossen, gegen die Christlichsocialen, zu Felde. Die gesammte Wiener Juden- und Börsenpresse jubelt über die geschehene Beschneidung der Deutschen Volkspartei, die der neue Großrabbiner Dr. Derschatta jüngst bei einer Versammlung in St. Pölten vor genommen hat. Noch ist Juda nicht verloren, noch ist Hoffnung vorhanden, dass es seine furchtbare Tyrannei auch weiterhin trotz der aufreibendsten Thätigkeit Dr. Luegers ausüben kann! Die Duetsche

Volkspartei hat die so mühsam geschaffene deutsche Gemeinbürgschaft gesprengt, nicht weil sie Opposition treiben wollte, wie sie anfänglich ihre Wähler belog, sondern nur um mit den Judenliberalen zusammen eine neue Coalition gegen die deutschen Antisemiten zusammenflicken zu können! Wurde je ein schänd licheres Verrätherstück ersonnen? Wurde je dem Wunsche der Wählerschaft so frech Hohn gesprochen? Die Juden sind vergessen, die Tschechen sind ver gessen, die Slovenen sind vergessen, was die deutsche

Volkspartei gegenwärtig allein treibt und spornt, das ist der Kainskamps gegen die Christlich socialen! Da hat Dr. Derschatta noch die Unverschämtheit, coram publico zu erklären, die Christlichsocialen hätten kein Gefühl für die Ehre des deutschen Volkes! Pfui über diese plattzüngige Heuchelei! Wo bleibt das Gefühl für die Ehre des deutschen Volkes, wenn die Volkspartei die Interessen des deutschen Volkes an seine ärgsten Feinde, an die Juden, verkauft und durch den Alldeutschen Dötz in die Welt posaunen

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Außferner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 24.05.1919
Umfang: 8
, daß der Zusammenschlußplan eine „Gefahr für den künftigen Frieden" und Bedrohung Frankreichs und seiner Verbünde ten sei. Und so entstand, nachdem sich andere Mittel, den unsympathischen Plan zu verhin dern. als unwirksam herausgestellt hatten, das glatte Verbot, dem sich die Besiegten in Paris werden fügen müssen, weil sie wehrlos Und. Nationale Würde des deutschen Volkes! baden sich denn die Deutschfreisinnigen im- gar so sehr dafür eingesetzt oder haben »e nicht öfter diese Würde selbst gröblich ver letzt

? Waren es nicht deutschfreisinnige Fa brikanten. Ziegelei- und andere Werkbesitzer >" Böhmen. Diahren, Ober- und Niederöster- seich, Vorarlberg, die um ihres Geld lacks willen, ohne Rücksicht aus das veutsche. einheimische Volk, sremdnationale "weiter ins Land gerufen und ganze Kolo- Mrn von Tschechen, Italienern usw. gegrün det und einheimische deutsche Arbeiter dadurch Dr Auswanderung gezwungen haben? War das etwa Wahrung der nationalen Würde des deutschen Volkes? Glaubten nicht gar Manche dieser deuischfreismnigen Größen

, das Deutschtum damit gerettet zu haben, indem ne von ihren großen Geldhaufen ab und zu Kjiol einen Hunderter einem deutschen vchutzverein allergnsidigst zukommen ließen. Reutte, Samstag, 24. Mai 1919. wofür sie in ihrer Presse über den Schellen könig gepriesen wurden? Oder bestand die Wahrung der nationalen Würde des deutschen Volkes in dem jahrelan gen Los von iKoiu^iCiüjiei, in der Zerstörung der Treu-.: im Erhabensten und Heiligsten, was die Dienschenbrust durchzittert und das Menschenherz erhebt

und der grüßten Den ker Geist beschäftigte und zur Bewunderung hingerissen. Oder bestand jene Wahrung darin, dal. «Zur Zeit der schmählichen Los von Rom-.Bewegung ein bischöfliches Hirten- schreibe.i aus offeüUichem Platze mitten in einem katholischen Lande unter dem Geheul von Freisinnigen dem Feuer übergeben wurde, als eigens zur Schmähung und Ver höhnung des deutschen katholischen Prie stertums und des treukatholischen deut schen Volksteiles Zeitschriften gegründet wurden, die eine Gemütsverrohung und Sit

den gebracht haben. Wenn der Freisinn je einmal würdelos, ja gegen alle nationale Würde gehandelt hat, dann war es damals, als er Jahre lang sich mit dem Rufe: Los von Rom! heiler brüllte und seine Preßmamclw den das Volk zum Treubruch am Glauben feiner Väter ausforderte, als unter des Frei sinns „Wahrung nationaler Würde" im, Parlamente die Pultdeckel in Fetzen flogen -und jeder nichldeutsche Abgeordnete, auch dann, wenn er nicht ein Wort gegen die Rechte des deutschen Volkes sprach, nieder- geschrien

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