deutschen Reiche in mancher Hinsicht recht weit auseinander gehen. Nicht, daß wir süddeutsche Bewohner der Alpen- und Donaugaue etwa gern „halt' einstigen, wo unsere norddeutschen Brüder ihr mundartliches „'mal' einwerfen, daß wir „z u Haus geh'n' statt richtig „nach Haufe', daß bei uns in vielen Mundarten, na mentlich im Wienerischen, die Buchstaben n und l recht oft erweicht werden — wenn wir Umgangssprache oder Mundart sprechen, meine ich! —, sondern daß, »was wir als Hochdeutsch sprechen
und dem Wesen un serer reichen und schönen Muttersprache ent spricht, also Gemeinsprache ist und die nord deutschen Abweichungen nördliche „Provin zialismen' sind, so etwa, wenn hervorragende Redner im Rundfunk fünfzig und .funnehn, Fund und Ferd, verflichten und versiegen, gen //-Leute; sie alle suchen tapfer den Weg, Tach oder gar Tack, Schlack auf Schlack, dann der sie wieder^zurückführen wird in die Ge- aber wieder Gampf- und Sturzgampfflieger meinschaft der Werktätigen. Und sie fühlen sich wohl
ließ, um sie für den deutschen König offenzuhalten, daß aber der italienische Gegenkönig Heinrichs, Arduin von Ivrea, sie noch rechtzeitig dem Bifcbof entriß und nun hier zweimal, erst den deutschen Vor truppen und dann dem Heere des Königs selbst Widerstand leistete. Ebenso mußte sich Lothar im Jahre 1136 auch hier mit Gewalt Bahn brechen, und Friedrich Barbarossa fand bereits auf seinem ersten Zuge nach Italien 1154 Ri- ooli von Feinden besetzt... Auch im Jahre 1166 konnte letzterer
selbst weniger sprachlich Ge bildeten unter uns auf. Unser Gemeindeutsch, unsere ge meinsame Hoch-und Schriftsprache, die am Ausgange des Mittelalters in den ober deutschen kaiserlichen Hofkanzleien als Derstän- diaungsfproche für alle Deutschen eingeführt und durch Luthers Bibelübersetzung volkstüm- lich gemacht ward, i st h e u t e, wo unser lrebes Deusich Weltsprache wird und das Deutsche Reich so groß geworden ist, daß sich-seine Volks stämme, die Friesen mit den Steirern, die Sud- tiroler
mit den Ostpreußen, die Berliner mit den Wienern ohne solche Vermittlungssprache kaum verständigen könnten, eines der höchsten Güter, das wir Deutsche haben. Diese Gemeinsprache, die „gepflegte Umgangssprache der Gebildeten', eint und bindet in Liebe alle Deutschen in der ganzen Welt und verbindet uns auch viele Nicht- Deutsche; man denke mir an Houston Stewart Chamberlain, den Wagner-Forscher und Kul- turphilosophen, an den Kunstforscher Strzy- gowski, den Dichter Mirko Jelusich, an unzäh lige Dänen, Norweger