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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 03.02.1903
Umfang: 8
» noch so unbestreitbar (?) die vom Wiener Kongreß bestätigten Völksrechte sei» ner Bewohner noch so klar sein, dies alles hindert die Deutschen nicht, ihre Herrschaft durch Germani- sierung der Bevölkerung und durch Wegnahme ihres Landbesitzes zu befestigen. Oesterreich müßte längst schon ein wesentlich sla visches Reich sein; aber ein verhältnismäßig kleines Häuflein Deutscher, das nur durch das hinter ihm stehende Deutsche Reich stark ist, paralysiert die sla vische Mehrheit. Der Kampf hat sich mehr und mehr

ist, daß er zu einer auserwählten, seine Umgebung dagegen zu einer inferiorem Rasse gehört. Für den bevorstehenden Kampf können wir Slaven uns noch keinen günstigen AuSgang prophe zeien, daran ändern auch unsre Bündnisse mit Frank reich gar nichts. Die militärische Macht ist nicht ausschlaggebend. Die deutsche Diplomatie unterschrieb zwar alle Stipulationen der Haagev Friedenskon ferenz, aber Kaiser Wilhelm erklärte^ daß eine gut gepanzerte Faust die beste Bürgschaft des Friedens fei. Dessenungeachtet wird Deutschland

noch der Kampf gegen die Buren Englands Schwäche offenbarte, war man in Deutschland über zeugt, die stolzen Briten vor allem im wirtschaft lichen Kampf besiegen zu müssen und besiegen zu können. Die junge deutsche Industrie ist zu einer Weltmacht geworden, die die ehemalige englische Präpanderanz immer weiter in den Hintergrund drängt. Die Welt wird jetzt in der Tat hauptsäch» 'ch durch wirtschaftliche Interessen bewegt; große Ideen, heilige Ideale sind jetzt durch Börsenbulletins und Spekulationsobjekte

Industrie, eine geschützte Land wirtschaft, einen vortrefflich funktionierenden staat» uchen Mechanismus, ein Netz von Kolonien nKt tüchtigen Beamten und tatkräftigen Ansiedlern — sine allen Anforderungen genügende Flotte !A' ihn, noch. Aber der Deutsche Kaiser ist ent- Mossen, auch sie zu schaffen und er wlrd seinen -ivillen durchsetzen. Die Schiffe werden gebaut, die notwendigen Kanäle gegraben und auch die noch fehlenden Kolonien erworben werden. Auch die finanzielle Frage wird kein Hindernis bilden

sichtlich gesunken; auf gei stigem Gebiet zeigt es neuerdings völligen Mangel an Schöpfungskraft. Es scheint, als habe der ger manische Genius seit Verwirklichung des Neichsge» dankens es jetzt auf die Erlangung der wirtschaft lichen und politischen Herrschaft abgesehen. Der deutsche Idealismus von ehedem ist veraltet; man hält ihn für überflüssig. Entweder nach der Welt herrschaft streben oder philosophieren und die Welt mit ruhmvollen Geistestaten bereichern — beides zu vereinigen

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 12
Datum: 03.07.1901
Umfang: 12
Regierung trotz ihrer herkömmlichen „Gutmütigkeit' noch einige reich»« deutsche Prediger, die im Vereine mit den braven Alldeutschen gar zu arg in „LoS von Rom' machten, über die Grenze complimentierte, dann wäre da» wohl ein oa3U8 belli' — ein Kriegs fall! Die deutschen Katholiken sollen sich wohl in diesem heiligen Kriege todtschießen laffen, da mit in Oesterreich stet» eine kirchenseindliche Po litik getrieben wird.' „ES wäre recht wünschenswert', heißt e» in dem Artikel weiter, „wenn dem deutschen

Reichs kanzler demnächst, etwa durch eine Interpel lation de» Centrums, die Gelegenheit ge boten würde, diesen unberufenen Hetzpolitikern, die da» deutsche Reich im AuSlande nur compco- mittieren, ganz gründlich heimzuleuchten. Für da» Verhältnis mit -Oesterreich dürfte eine derartige amtliche Kundgebung nach all der Hetze nicht nur nützlich, sondern beinahe nothwendig gewor den sein. Die muthwillige Jugend hat nun nach gerade genug Fensterscheiben eingeworfen. Wenn der Weltkrieg wirklich käme

durch Zusiche- rung von Galizien und de« preußischen Osten noch viel eher mit RusSland verständigen, wie da» Deutsche Reich mit RusSland und Italien bezüglich einer Auftheilung Oesterreich». DaS wären dann freilich keine „clericalen Armeen, an deren Sieg man (nach der „Saalezeitung') nur in LourdrS glaubt'. Das» diese vereinigtem BundeSgenoffen trotz allen großen Vorzügen der deutschen Armee auf die Dauer vielleicht da»^ Deutsche Reich niederringen könnten, selbst wenn Italien auf deffe» Seite stünde

, da» dürfte kaum ein Sachverständiger im Deutschen Reiche bezweifeln. Da» Deutsche Reich hat unter Umständen Oesterreich minde stens ebenso nöthig, wie umgekehrt, und zwar trotz allen Mängeln in Oesterreich. Dar liegt in der gesammten politischen Lage. Durch die alldeutsche Hetze in Oester reich wird aber das so dringend nothwen dige feste Bündnis zwischen dem Deutschen Reich und Oesterreich ge stört Die Alldeutschen diesseits und jenseit» der deutschen Grenze stören da» Ver trauen und hindern

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 16
Datum: 17.10.1906
Umfang: 16
T o l o m e i zu Elan bei Neumarlt fein Archivio t per 1' Alto Adige con Ampezzo e Liviaalongo heraus, um in anscheinend wissenschaftlicher Form darzutun, daß das ganze deutsche Etschtal mit Ampezzo und Buchen stem bis hinaus zum Reschenscheideck, Brenner und zu den Tauern geschichtlich, ethnographisch und der natürlichen Lage nach die Grenzmark L' Alto Adige des Königteiches Italien bilde. Gegen diese litera rische Besitzergreifung Südtirols für Italien wurde damals Verwahrung eingelegt u. a. mit dem Hin weise

mit den Reichsitalienern | auch in wirtschaftlicher Beziehung zum Ausdruck gelange. Man sieht, daß alles darauf lossteuert, die italienisch sprechenden Gebietsteile von Oester reich namentlich Jtalienischtirol für den Anschluß an Italien vorzubereiten. Die Bevölkerung soll daran gewöhnt werden, nicht nur in nationaler, sondern auch in wirtschaftlicher Beziehung seine Blicke fortwährend über die Grenze richten zu müssen. Von Italien aus sollen Industrie, Handel, Gewerbe und Verkehr in Jtalienischtirol finanziell

und in dustriellen Unternehmungen ersticken und mit deutschem Kapital die Italiener in ihre Gewalt bringen. „Von Kufstein bis zur Bernerklause!' laute der Kampf ruf. Mit dem Geld« der „Trentiner' schaffe man durch industrielle und alpine Unternehmungen nach dem Dorbilde der Hakatisten in Polen in Welsch lirol deutsche Oasen, welche die bezahlten Pioniere weiterer Germanisationsbestrebungen seien. Die Ita liener aber müßten mangels an Industrie auswandern nach Deutschland und in deutsche Provinzen von Oesterreich

-Ungarn und nähmen dort deutsche Sprache, deutsche Denkart und deutsche Sitten an. Wenn es so weiter gehe, komme die Zeit, in der der göttliche Dichter Dante aus seinem Denkmal in Trient vergebens die Hand zum Schutze der Italiener ringsum ausstrrcke, weil er nur Deutsche um sich herum haben wird. Um ein national-wirtschaftliches Aufblühen Welsch tirols zu ermöglichen, beabsichtige man die wirt schaftliche Organisation zu krönen durch Gründung einer industriellen Bank. Dieser Gattung von Banken

das Land in die Hände der Deutschen und alle bisherigen Mühen und Opfer und Siege gegen den Pangermanismus (?) wären umsonst, Welschtirol müßte vor dem fremden Kapitale kapitulieren. Das „Trentino' sei industriell jungfräulicher Boden, aber reich an Wasserläufen zur Gewinnung für elektrische Kraft, reich an Natur schönheiten, reich an Arbeitskräften. Wenn das reichs italienische Kapital aus diese Einladung nicht höre, opfere Italien der Verdeutschung 360.000 seiner Söhne

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Meraner Zeitung
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Seite 6 von 14
Datum: 02.03.1910
Umfang: 14
ein wenig, Arbeit.genug!) Wohl hat es geheißen, als unsere vielgeliebte Monarchin, die Kaiserin Elisabeth,, durch einen welschen Anar chisten ihr uns 'so tcnres Leben lassen mußte, daß kein reichsitalienischer Arbeiter in Oester reich Aufgenommen werden soll, aber dies scheint man schön ganz vergessen zu haben. Und noch dazu hier auf deutsche in Boden, wo wir ohnehin mit den Welschen zu kämpfen haben, muß der arme deutsche Arbeiter unter dieser deutschfeind lichen Herrschaft leiden

fahren mit dem deutschen Geld und selbes in ihrem welschen Vaterland verzehren, Zvährend wir deutsche Arbeiter Mit dem viel kleineren Lohne uns kümmerlich in unserem Vaterlande mit den Angehörigen fort bringen müssen. Es ist schon Modus hier ge worden, ivenn ein Deutscher um Arbeit bittet, zu fragen: „Wo warst Tu im Sonnner, da geh' jetzt im Winter auch hin, Tu xoroc» t-eclesoo!' Kommt aber ein Italiener um Arbeit fragen, da sagt man in feiner Menschenliebe ganz ver klärt : un poco, lavoro !' (Warte

und wird ihm der Lebens unterhalt fraglich gemacht. Wir wünschen jenen, die das tun, mir, in unsere Lage versetzt zu sein, und daß sie es nötig hätten, bei ihren Lieb lingen im Wel'schland um Arbeit fragen zu müssen; ob sie dort auch so liebevoll aufge nommen würden,, als die Italiener bei uns? Es gibt zwar wohl einen gutdeutschen Herrn Vizebürgermeister Gemaßmer, der für uns deutsche Arbeiter auch ein Herz hat, aber nian will diesen Herrn auch uicht immer belästigen. Wir bitten daher die löbl. Stadtbauleitung

, sich uns deutscher Arbeiter anzunehmen und als deutsche Stadt auch .deutsche Dienstkräste in An spruch .zu nehmen Und ihre Kenntnisse prüfen zu wollen, damit auch deutsche Vorarbeiter ver wendet werden können. Warnm sind nur Reichs italiener Vorarbeiter,, während sich die Deutschen von den Welschen alles gefallen lassen müssen? Wir hoffen, die löbl. StaÄbanleitnng wird Unsere Klagen prüfen und die UebelWnde beseitigen. Kochachtungsvoll! Mehrere deutsche Arbeiter. Zu diesen Zeilen möchten wir hinzufügen

nicht!' — Als man ihm nachmittags ein Glas ChampagNcr reichte, weigerte er sich zuerst, es zu nahmen. Dann aber sagte er: „Geben S' her, Maden kann's ja eh nix!' (Selbstmord.) Ter bekannte Schriftsteller und Theaterkritiker L. Hevesi hat am Sonn tag abends in 'Wien seinem Leben durch einen Revolverschuß ein Ende gemacht. Die Literatur, die deutsche Kunstkritik Und Kunstwissenschaft wer den durch.has Ereignis, das dem Leben Hevesis in seinem 67. Jahre ein jähes Ende bereitete, in tiefe Trauer versetzt. Die Motive

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Volksblatt
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Seite 9 von 10
Datum: 24.09.1904
Umfang: 10
Beilaae mm „Tiroler B-Nsblatt' Nr. 77. Vermischtes. Erhöhung der MUchpreife im Deutsche« Reiche. Eine Versammlung von Breslauer Milch- Händlern und Milchinteressenten hat folgende Ent schließung angenommen: „Die Versammlunq hiesiger und answärtiger Milchhändler und Milchinter essenten ist der Ansicht, daß in Anbetracht der gegenwärtigen Verhältnisse eine Erhöhung dcr Milchpreise sich nicht mehr zurückhalten läßt, da infolge Steigerung : der--.Preise, für . Futtermittel auch gleichzeitig

ist der Preis auf 18 Pf. pro Liter Milch gestiegen. In Lauban ist der Preis ebenfalls, aus 18 Pst, bis her 15 Pf. (3 6 k). erhöht. — Man ersieht daraus, daß die Forderung der Landwirte nach Erhöhung der Milchpreise sozusagen bereits international zu- - tage tritt/ ^ ^ Das landwirtschaftliche Geuoisenschafts- wefen in Oesterreich. Mit Ende des Jahres 1903 bestanden in Oesterreich 3908 Raiffeisenkassen, davon entfallen auf die einzelnen Länder: Nieder österreich 520 deutsche, Oberösterreich 213 deutsche

, Salzburg 41 deutsche, Böhmen 473 deutsche und 732 tschechische, Mähren 238 deutsche und 325 tschechische, Schlesien 91 deutsche 46 polnische und 30 tschechische, Steiermark 236 deutsche und 7 slo- venische.- Kärnten 130 deutsche, Tirol 223 deutsche, Vorarlberg 64 deutsche, Krain, Görz und Küsten land 167 slovenische, Galizien 267 polnische, Buko wina 44 deutsche, 61 ruthenische. Außer den länd lichen Kreditgenossenschaften erfreuen wir uns in Oesterreich auch noch einer größeren Anzahl

. Ein Gebiet, auf welchem die ge nossenschaftliche Organisation ebenfalls schon Fort schritte gemacht hat, ist die Verwertung des Weines. Wir haben Kellereigenossenschasten in Niederöster reich, Tirol, Steiermark und Mähren, welche schon ganz gute Ergebnisse ausweisen. Besonders hervor zuheben sind die zahlreichen Zuchtgenossenschaften für Rindvieh, Pferde, Schweine, in Steiermark, Salzburg, Tirol, Böhmen und Mähren. Dieselben leisten, insbesondere durch die Landesvertretungen unterstützt, Bedeutendes

für die Hebung der Zuchten. Auch auf fast allen übrigen Gebieten des land wirtschaftlichen Betriebes finden wir, wenn auch in der Regel nur vereinzelt, Genossenschaften teils zur Hebung des betreffenden Wirtschaftsbetriebes selbst, teils zur Förderung des Absatzes der Erzeugnisse. Es sind das die Hopfenlagerhausgenossenschaft in Steiermark,. ObstverwertungSgenoff^nschasten, eine Holzverwertungsgenossenschaft in Niederösterreich, eine Honigverwertungsgenoffenschaft in Niederöster reich

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Meraner Zeitung
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Seite 7 von 20
Datum: 02.03.1902
Umfang: 20
Nr. 27 Meraner Zettung Seite 7 obmäimer zu einer Konferenz zusammen. Die Vertreter des verfassungstreuen Großgrundbe sitzes sprachen sich für die Ablehnung der Ein ladung der alldeutschen Vereinigung aus. Die deutsche Volkspartei hatte bereits abgelehnt und die Vertreter der deutschen Fortschrittspartei er klärten, die Angelegenheit erst ihrem Klub vor legen zu müssen. In Folge dessen wurde von einer Beschlußfassung der Obmännerkonferenz vorläufig Abstand genommen. Wien, 1. März

. Von dem Elaborate zur Sprachenfrage, welches vom Subkomitö fertig gestellt und am 33. Februar dem jungtschech ischen Exekntivkomitö vorgelegt wurde, wird in einem Kommuniquü der tschechisch-freisinnigen Parteileituug gesagt, daß die Grundsätze der selben in vollkommenem Einklang mit den Prin zipien stehen, welche in der Erklärung der Partei über die Pnnktationen vom 21. Februar 189t> zum Ausdruck kamen. Die deutsche Voltspartei' Wien, 1. März. Bekanntlich haben die Abgg. Prade und Bcurle ihre Stellen

Gefahr für das Schiff aus geschlossen. Der deutsche Kronprinz. Rom, 26. Febr. Der deutsche Kronprinz wird in nächster Zeit nach Italien reisen. Man mißt dem Besuche große politische Bedeutung bei. Prinz Heinrichs Amerika-Fahrt. New York, 28. Febr. Die Presse stellt ein stimmig fest, daß Prinz Heinrich in jeder Hin sicht den größten Triumph errang. Der Gou verneur von Kanada, Earl Minto, lud den Prin zen ein, welcher vom Niagarafall aus am 5. März die kanadische Grenze überschreiten und wenige Stunden

, Creditaktien 700.75, London visw 23V.Ü0 0, Deutsche Reichs - Banknoten 117.20 0, 20-Mark-Stücke 23.44, 20-Francs Stücke IS 07 0. Italienische Banknoten 93.30, Rand-Dukaten 11.33, Schweizer Plätze V4.85, Anglobank 235.00, Unionbank 571.—, Nordwestbahn (L) 471.—, Staats bahn 679.00, Karl Ludwigsbahn 424.—, Rubel 255 00, Nordbahn 56.L5. „Die Wage' Eine Wiener Wochenschrift Herausgeber: Dr. Rud. Lothar, E. V. Zenker. „Die Wage' stellt sich die Aufgabe, einen gebildeten Leserkreis über alle Ereignisse

, hat sich über Kurt Warmuths „Sonnenfalter' in einem Brief an den Verfasser also geäußert: „Klar und knapp im Ausdruck, von selbständiger Eigenart in der Stimm ung, reich an scharfen Pointen, frisch und warm in der Empfindung, in volksthümlichem Tone gehalten, werden diese Gedichte sicher die weitesten Kreise interessieren und Geist und Gemüth des Gebildeten wie des schlichten Mannes aus dem Volke in gleicher Weise fesseln. Als ein besonderer Vorzug der Gedichte dürfte hervorgehoben werden, daß die meisten

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Volksblatt
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Seite 2 von 16
Datum: 05.04.1902
Umfang: 16
nicht, ob vor oder nach ihm der gegenwärtige christlich sociale Aichinger in Bozen ihr Deutschthum sür den deutschnationalen Leserkreis verzapften, erließ sür den Charfreitag ^!) nachstehenden Ausrus: „Deutsche Clllier! Deutsche Kampfgenossen des Unterlandes! Erscheinet am Charfreitag (!) zahl reich bei der öffentlichen Versammlung, in welcher wir der Entrüstung und Erbitterung über dieHin- opserung Cillis lauten Ausdruck geben wollen!' — Weiters erklärt das Blatt: „Es muss das erreicht werden, wofür jeder deutsche Cillier mit feinem

bei schwerer Arbeit zugrunde— Und alles das, damit ein paar Leute rasch reich werden. Gibt es denn keine Möglichkeit, diese unersättlichen Ausbeuter zufassen, die die Arbeiter zum Diebstahl zwingen und ihre Kinder zugrunde richten?' Nach obigen Mittheilungen und Richtigstellungen. die uns von verlässlicher Seite zugiengen, w. jedermann beurtheilen können, was man von einer solchen anarchistischen Ausreizung zu halten habe; selbe wird wohl nicht versangen. So könnte nach ocialistischen Muster einfach

Trutzburg' in CM. Die „windische Trutzburg', das war das Thema, welches jüdische, „christliche' und antichristliche Blätter in der letzten Osterzeit abwandelten. Die „Meraner Zeitung' bringt als judenlibe ralen Ostergruß und als Leitartikel für das hohe Osterfest eine ekelerregende Vernaderung der katholisch- conservativen Abgeordneten von Tirol. Dieser Leid artikel verdient tiefer gehängt zu werden. Die „Deutsche Wacht' in Cilli, in welcher ehedem ein K. H. Wolf, und wir wissen

nicht hassen.' (Schiller Don Carlos, 1.) Wenn alles in Deutsch thum macht, darf die „Br. Chr.' auch nicht in diesem Chorus fehlen. Mit vollständiger Verkennung der Verhältnisse stellt die „Chr.' in der Osternummer vom 9. März, nachdem sie behauptet hatte, Cilli hätte im Jahre 1890 4452 Deutsche (ä, la Ambro sitsch, Mravlag:c.) und 1577 Slovenen ausgewiesen, folgende Frage: „Hat Bozen, ja auch Meran, nicht mehr Italiener, als Cilli Slovenen? Was würden unsere Conservativen, die von nationalen Pflichten

nichts wissen wollen, sagen, wenn die Italiener in Bozen oder Meran ein Gymnasium verlangen würden?' Im Verschweigen zeigt sich da wieder der Meister des Stiles. Kein Sterbenswörtchen dürfen die Leser der „Chronik' davon erfahren, dass die deutsche Sprachinsel Cilli gleichsam im „slovenischen Meere' schwimmt. Cilli ist einmal der Hauptort in der slovenischen Untersteiermark und als solcher der Sitz der Bezirkshauptmannschaft und des Kreisgerichtes, und wenn die Slovenen gut genug sind, die Steuern

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 17.10.1901
Umfang: 8
hingegen, dass unsere Bischöfe gar keine Macht an sich reißen wollen, dass sie froh sind, wenn man sie in Ruhe lässt, und dass sie unserem Wie Lutyer über die Deutschen und über Deutschland schimpfte. Wörtliche Citate aus Luthers Büchern und Schriften mögen darthun, wie verächtlich der eigen mächtige, eid- Und gelübdbrüchige „Reformator' Dr. Martin Luther, der mitunter doch sein eigenes Thun und Treiben verachtete, das deutsche Volk und das deutsche Reich behandelte, und wie er offen die schlimme

sind nach dem Evangelio, denn sie zuvor, vor dem Evangelio, ge wesen find. Wir erfahrens leider nachträglich, dass die Leute jetzt unter dem Evangelio größer und jene Gesetzvorlagen in Berathung ziehen, die man mit dem Sammelnamen „Ungarischer Ausgleich' be zeichnet. Es war die Situation noch nie so günstig, als jetzt, um mit den Herren Ungarn ein kräftiges Wörtlein reden zu können. Alle bisherigen Ausgleichs vorlagen müssen abgelehnt und in neue Verhandlungen eingegangen werden. Das deutsche Reich hält

Entartung der Leute infolge seiner läster lichen Reden und seines gefälschten „Evangelium' einbekannte. Wir führen diese Citate als Antwort auf die maßlosen Schmähungen an, mit welchen die radicalen Absallmänner Stein, Berger, Wols u. s. w. im Parlamente uns Katholiken bedachten, und weisen als katholische Deutsche mit Entrüstung die ver dächtigenden Auslassungen zurück, mit denen einst Luther die deutsche Nation und deutsche Treue be sudelte. Eine Reihe bezüglicher Citate aus Luthers Schriften stellte

werden möchten, so würden in das deutsche Parlament „Schwarze' und „Rothe' gemischt mit Slaven einziehen. Das könnten sie drüben nicht vertragen. Wenn da das katholische Centrum, oder die Socialdemokraten und die Slaven einen Snccnrs bekommen würden, dann möchte der deutsche Reichstag sehr gut ausschauen. Dann könnte der Kaiser Wilhelm II. noch so viel reden, der Reichstag würde doch zum Teufel gehen. Durch die „Los von Rom'-Bewegnng soll aber der Protestantismus in den österreichischen Ländern ver breitet

„Ich lege jetzt den Zacharias aus und übersetze den Propheten ins Deutsche, ein des Dankes würdigstes Unternehmen, das mir bis jetzt diese barbarische und wahrhaft bestialische Nation versagt.' (Dxx. eä, Aurl- faber II x. 328 b.) Noch schmeichelhafter meint er: „Solche schändliche Säue find wir heillose Deutsche das mehrere Theil, dass wir weder Zucht noch Ver nunft haben, und wenn wir von Gott hören> achten wir es gleich so viel, als wären es Gaukler-Märlein.' (Walch XX. 1014.) Mehr

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Der Burggräfler
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Seite 1 von 14
Datum: 26.06.1901
Umfang: 14
. „Wir wollen hin zu Preußen, wollen^ annektiert werden!' rief Herr Stein vor versammeltem KriegSvolk au».. Mit diesen politischen Bestrebungen gieng eine religiöse Agitation Hand in Hand. Offen wurde al» „Bortheil' der LoS von Rom-Be- wegung bezeichnet, dass sie die Annexion der deutschen Gebiete.'Oesterreichs durch da» Deutsche Reich erleichtere, und der Erzherog Franz Ferdinand hatte daher nur zu sehr recht, als er sagte, „Los von Rom' bedeute in diesem Falle „Los von Oesterreich'. E» scheint uns mit den Pflichten

der BundeStreue gegen da» ver bündete Oesterreich wenig vereinbar, wenn reichl- deutsche Blätter noch fortwährend gegen die Stel lungnahme de« österreichischen Thronfolger» hetzen. Leider geschieht da» noch immer von einer großen Zahl alldeutscher und auch liberaler Blätter.' Da greift da» Centrumsblatt „auf gut Glück' eine Betrachtung über da» „österreichische Problem' au» der „Saaleztg.' heraus. Dieselbe gefällt sich in kecken Ausfällen auf den Thronfolger Oester- reich-llngarn». In einer Frankfurter Wochen

, ist die Kriegser klärung an da« Deutsche Reich, da» Boll werk de»,Antichrist»'. Noch ist der Kampfruf nur die Parole einer einzigen Partei, aber ver- hängniftooll wäre e», wollte man im Vollge fühle der eigenen Kraft ihn in Deutschland über hören. Die Deutschen an der Donau halten treue Wacht, die Freischärler der LoS von Rom-Be- wegung reiten selbst herzhaft in Feindesland hinein, aber niemand weiß vorher, wie da» welt geschichtliche Ringen zwischen der clericalen Vor hut und der deutschen Wacht an der Donau

in der Weise, das» sie die KriegSgelüste den Clericalen in die Schuhe schiebt, die auf diese Weise da» Deutsche Reich, da» Bollwerk de» Antichrist», zerstören wollten. Nun ist aber die katholische Kirche in Deutschland trotz manchen noch immer

und ihrer Sprachen streng^durchzuführen.. Wahrschein lich wäre auch da» Problem längst gelöst, wenn Oesterreich nicht so verschiedenartigen Einflüssen von außen ausgesetzt wäre. Hier ist die wahre „Achillesferse^ der Lage Oesterreich» zu suchen.' Früher wühlten die Planfllavisten, jetzt werden sie von den Alldeutschen übertrumpft. „Die Sprache, welche Schönerer, Wolf, Jro, Stein, Eisenkolb im österreichischen Reich-rath führten, findet schwerlich ihren Vorgang, in der Geschichte der europäischen Parlamente

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 8 von 10
Datum: 01.02.1902
Umfang: 10
in Südafrika dürfte, wenn er noch lange Zeit dauern sollte, dem deutschen Reiche zum Vortheil gereichen, und zwar dadurch, dass die Buren aus Transvaal in Masse nach den deutschen Colonien in Afrika auswandern. DaS deutsche Schutzgebiet in Südwest-Afrika besitzt einen Flächeninhalt, der bedeutend größer ist, als der des deutschen Reiches. DaS Land ist zum Groß theil äußerst fruchtbar und reich an Mineralien. Bisher haben noch wenige Deutsche daS Glück in den Colonien ihres Vaterlandes gesucht, obwohl

das deutsche Reich, besonders in den größeren Städten, taufende Arbeitslose und Hungernde beherbergt. Das deutsche Reich musste seit der Gewinnung seiner Colonien in Südwest-Asrika jedes Jahr rund 30 Millionen Mark zusetzen, um sie zu erhMen, weil das Land an Bevölkerung sehr arm ist, und deshalb auch die Riesenschätze, welche die Colonien bergen, nicht behoben werden konnten. Die deutsche Regierung soll sich nun mit dem Gedanken tragen, den Buren die Ansiedlung in den Colonien zu erleichtern

Samstag, 1. Februar 1902 ..Der Tirols ' Seite 3 Berlin. Auf dem Bahnhof hatten sich viele Polizisten, aber wenig Volk eingefunden. Der mörderische un gerechte Krieg, den England gegen die Buren führt, ist die Ursache, dass das deutsche Volk von Berlin dem englischen Thronfolger kühl bis ans Herz gegenüberstand. — Die Lage in China wird wieder als fremdenfeindlich geschildert. In Kaumi, dem äußersten vorgeschobenen Posten der deutschen Interessensphäre, wird eine Kaserne gebaut, zum Schutze

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 26.09.1903
Umfang: 10
des deutschen Kaisers, der das deutsche Reich aufgebaut, die deutsche Arbeiter schaft Freude und Genugtuung empfinden müßte über die Eröffnung eines so ungeheueren Feldes der Tätigkeit, aus dem Sie ihre Tüchtigkeit ent wickeln können und ich sollte meinen, das auch Sie das größte Interesse daran haben, dieses Deutsche Reich ungeschmälert und ungestört zu erhalten und im Innern wie nach außen festgefügt zusammen zuhalten; denn nur in einem solchen wird die deutsche Arbeiterschaft Lohn, Lebensunterhalt

Seite 2 Tiroler VoÜsökatt. 26. September 19l)Z gemeinsamen Heeres beziehen, mir übertragen worden ist und sowie ich stets strenge darüber ge wacht habe, daß diese auf Gruud des Gesetzes über- ^ nommenen Verpflichtungen von jeder Seite ehrlich und gewissenhaft erfüllt Werden, fo bin ich gleich-' falls entschlossen, die mir zustehenden Rechte un versehrt zu behaupten und unverletzt meinem Nach folger zu überliefern. Indem das ungarische Reich dieses mein Recht anerkannt

sein. Wir können als Oesterreicher nur befriedigt sein über diese Monarchenbesuche, zeigen sich doch, welche Be deutung man der österreichischen Monarchie beimißt und zugleich welches Ansehen die erhabene Person unseres Kaisers in ganz Europa genießt. Ausland. * Kaiser Wilhelm über die Arbeiter. Bei der Denkmalenthüllung in Danzig hielt der deutsche Kaiser an eine Deputation von Arbeitern der Staats werkhütten eine Ansprache, in der er u. a. aus- sührte: „Ich sollte meinen, daß im Hinblicke auf die ehrwürdige Gestalt

und Zufriedenheit haben und mit Vertrauen in die Zukunft blicken können . . . Ich hoffe nach wie vor, daß die Gesinnungen, denen Sie heute Ausdruck ge geben haben, im Namen meiner Arbeiter der k. u. k. Werkstätten, auch in den Herzen der übrigen Ar beiter schlagen und daß nach wie vor, Sie sich mehr hewußt sind, daß Sie zunächst Deutsche sind und daß die Arbeiter das Deutschtum in Frieden nach außen zu Ehren zu bringen haben, wie Sie auch im Kriege nicht zögern werden, zur altbekannten Waffe zu greisen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 03.12.1902
Umfang: 8
abgeschlossen werden. Rücktritt des französischen Marine- Mini sters? Im Ministerrat am Montage wurde die Frage eines etwaigen Rücktritts des Marine. Ministers beraten. Der Kabinetts-Chef und der Finanz-Minister traten entschieden dafür ein, daß Pelletan auf seinem Posten verbleibe. Russische Quertreibereien. Die russische Presse ergeht sich — wie das „Gr. Tgbl.' berichtet — seit kurzem in sehr heftigen Angriffen auf die Türkei und — das Deutsche Reich. Der Grund zu dieser Gereiztheit der russischen Presse

liegt in der angeblichen Bevorzugung, die das Deutsche Reich am Goldenen Hom genieße und wodurch der Einfluß Rußlands, Englands und Frankreichs im Orient mit jeder Stunde mehr zurückgedrängt würde. Die rus sische Presse will erfahren haben, daß zwischen der Deutschen Bank in Berlin und der Pforte Verhand lungen im Zuge sind, welche die Ueberlassung beider Kaianlagen Konstantinopels an die Vertreter der Bank und den Bau einer neuen Brücke über das Goldene Horn bezwecken, wodurch eine Verschmelzung

912, auf das übrige Oesterreich-Ungarn 613, auf das Deutsche Reich 1124, auf andere Länder 539. Da die Gesamtsumme der Fremden im November 1901 2477 betrug, haben sich somit im diesjährigen No vember um 711 Fremde mehr in Bozen aufgehalten als im gleichen Monate des vorigen Jahres. ** Todesfall. Der Mag. Pharm. Emanuel Lebeda, der — wie wir bereits berichtet haben — gestern früh in Prag gestorben ist, hatte in den Jahren 1864 bis 1867 mit Kaiser Max den Zug nach Mejiko mitgemacht. 1867 kehrte

und die Bewilligung eines Kredits zur Linderung des Not» standes. Weiters wird in dieser Sitzung auch schon der Bericht des Ausschusses für das Terminhandels- Gesetz erstattet werden. Der deutsche Volksrat für Mähren hat die von der Regierung aufgestellten Grundzüge zur Regelung der Sprachenfrage in Mähren als unannehmbar erklärt. Deutschenhetze in Ungarn. Der deutsche Journalist Frisch, welcher von einem ungarischen Gerichte wegen Aufreizung (I) verurteilt wurde, ist nach Berlin geflüchtet

würde eine stillschweigende Verlängerung der Han delsverträge bis Ende 1904 kaum möglich erscheinen. Ausland. Der deutsche Zolltarif. Ein parlamen tarischer Berichterstatter in Berlin weiß zu melden: Wie verlautet, beabsichtigt der nationalliberale Ab geordnete, Frhr. Heyl zu Herrnsheim, zum Zolltarif mit Unterstützung anderer Parteien eine Resolution einzubringen, durch die der Reichskanzler ersucht wird, bei Verhandlungen mit anderen Staaten sich zu Verpflichten, daß in Zukunft MeistbegünstigungS- Verträge nicht mehr

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Volksblatt
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Seite 1 von 12
Datum: 09.10.1909
Umfang: 12
gegen uns. Was war die Folge dieser Niederlage? Die groß deutsche Idee für die Deutschen im Reich. Dank der Opferwilligkeit der deutschen Fürsten, die für die Gemeinsamkeit gar manche Vorrechte Hingaben, war dem deutschen Volke eine glänzendere Gegen wart beschieden als je zuvor. Aber um so unheil voller gestaltete sich das Schicksal der Deut- scheninOe st erreich, unserer Nachbarmonarchie. Von Deutschland, zu welchem sie von jeher gehörten, seitdem es eine deutsche Geschichte gibt, mit Gewalt losgerissen

. als Kaiseden Thron bestiegen, mit kurzen Unterbrechungen an der Spitze Deutschlands gestanden hatte, mußte durch das gewaltsame Hin austreiben Oesterreich'Ungarns pus Deutschland die Herzschlagader des Deutschtums in Oesterreich-Un garn unterbunden werden. Das fortwährend Oester reich zufließende deutsche Blut kam nicht mehr nach Oesterreich-Ungarn, und die Deutschen sind dadurch in eine schwere, man möchte fast sagen trostlose Lage versetzt worden. Was M da zu tun? Meiner Ansicht nach bleibt den Deutschen

so etwas nie mehr vorkommen in dem Verhältnisse zwischen den zwei großen Nachbar reichen. Gesiegt hat das Deutsche Reich durch Einigkeit, und was Einigkeit vermag, das haben wir gerade im letzten Jahre gesehen. Durch die Einigkeit der Deutschen mit Oesterreich-Ungarn wurde für beide ein schwerdrohender Krieg verhindert und der Frieden gewahrt. Dank dem wieder hergestellten guten Verhältnissen zwischen Deutschland und Oesterreich-Ungarn war es auch nur möglich, daß 1870 so schöne, schnelle Siege er rungen

. 16.-. E inzeln e Nummer IS d. M» Awmtz«» >»« Kl««—» s-Uu»<- »w» »««>!«»«« »icht »»f-lrt. »ttt «i» Nr. 81 Bozen, Samstag, 9. Oktober 1909 XI .VIII. Jahrgang. Iie Rede des Prinzen Kldwig voll Bayern über die . Stellung der Deutschen in Österreich/) Die Ursache der Niederlage Bayerns in dem damaligen Gefechte war die schlechte Bewaffnung und mangelhafte Ausbildung der Truppen. Der Grund des Kampfes im Jahre 1866 war die groß deutsche Idee. Wir wollten den Bund auf förde- rativer Grundlage; der Krieg entschied

wurden. Dadurch daß, dank dem Fürsten Bismarck. Preußen 1866 Oesterreich nicht einen fußbreit Boden abverlangte, wurde es ermöglicht, daß die Süd-Staaten sich anschließen konnten. So sehen wir in Mittel-Europa den Dreibund, der seit Jahren besteht und Jahre lang fortbestehen möge, zur Ehre der Nationen, die in ihm ver treten, und zur Wahrung des Friedens! Es ist eine eigene Erscheinung, daß dieser Dreibund un gefähr das Gebiet umfaßt, das das heilige römische Reich deutscher Nation umfaßte. Freude

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Maiser Wochenblatt
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Seite 4 von 12
Datum: 05.12.1908
Umfang: 12
Oesterreich und die Türkei wären wohl längst sich nach Hause begeben, wollten, mißhandelte miteinander -rm reinen -wegen der. Dinge au/ der Bälkanhalbinsel, wenn nicht gewisse Kräfte sich fortgesetzt einmischten. Diesemgewissen Kräfte sind besonders in England zu.suchen. Die Türkei war schon im Begriffe, sich mit Oester reich wegen der Annexion, von Bosnien und der Herzegowina endgültig zu verständigen, als England sie zur. Umkehr beredete und mit Ver sprechungen veranlaßtc, die fast schon

. Plötzlich fielen aus der Menge auch Revolverschüsse, daraufhin versuchten die reitenden Polizisten eine Attacke, reich bereits seinen Botschafter vom Goldenen Horn abberufen hat pnd nur die notwendigsten diplomatischen Gcschäftsbeziehungcn durch einen i wobei viele Exzedenten verletzt wurden und Gesandtschaftsbeamten aufrecht erhält. : | ein junger Bursche einen tödlichen Kopfhicb Die Kaiserseier in Prag. Man darf heute j erhielt. Die Exzesse wahrten bis in die Nacht, bereits von einer offenen Revolte

aus Revolvern, insul tierten die Offiziere, rißen die Reichsfahnen herab, die die Aemter zum Käiserjubiläum ausgestellt hatten, rmd damit all der Anarchis mus auch eine deutliche Tendcnz habe, wird „Hoch Serbien!' und „Glieder mit Oester reich!' geschrien. Es wäre aber ein Irrtum, zu glauben, daß diese für einen europäischen Tags darauf ivaren zwar die Straßenecken mit Plakaten der Statthaltcrei tapeziert, in denen bie_ Straßenansammlungen verboten und schärfste Maßnahmen angedroht wurden, aber der Pöbel

400 Mann ausgerückt war, Um die Menge vom Gräben zu ver treiben, erwies sich viel zu schwach. Sie be ging freilich den alten Fehler, erst stunden- län'g z»,Zusehen, wie die Menge das Deutsche Käsuiö Uistlägerte und deutsche Studenten, die lichkeit, die uns dann beim Wiedersehen ent gegentritt, zerstört . die. Illusion, wir sind enttäuscht und könnest kaum glaubest, selben Gegestständ vor Uns zu höben war ich denn, als ich jetzt mit meinem Reisegefährten dem Belvedere auf San Mar tin» zuschrilt

und Exzedenten, bei dem viele Personell verletzt »vurden. Die Verhängung des Ausnahme zustandes »vird direkt auf die Jniative des Kaisers zurückgeführt. Es ist historisch inte ressant, daß diese Maßregel auch am 2. De zember 1897 ergriffen »vurdc. Als erste Folge dieses Einschreitests »vird der Rück tritt des tschechischen Landmaninninisters Zereck genannt. Die Gerüchte, daß auch der deutsche Landmannminister Schreiner delnissioniere, erweisen sich als falsch. Die Hoffnung auf das Zustandekommen

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Lienzer Zeitung
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Seite 5 von 32
Datum: 16.04.1910
Umfang: 32
des Deutschen Reiches eine hervorragende Rolle spielten, machten sich in Oesterreich nicht mehr so geltend, wie dies wohl in früheren Jahren der Fall gewesen ist. Das deutsche Reich wurde immer mehr Ausland und vom deutschen Standpunkte war dies gewiß tief zu bedauern. Was sich im Lebender einzelnen Bundesstaaten des Deutschen Rei ches abspielte, fand nur geringere Beachtung. Dafür aber wurde den Deutschen in Oester reich bis zum Ueberfluß die einzelnen Pha sen der ungarischen Verwirrungen und Ent wirrungen

oder Schle per! Deutsch-Oesterreich setzt sich nun aus diesen Individualitäten zusammen und es war begreiflicherweise von jeher sehr schwie rig, diese Länderindividualitäten auf einen gemeinschaftlichen politischen Nenner zu brin gen. Erst unter dem Drange der Not kamen diese einzelnen Individualitäten zur Erkennt nis, daß sie sich enger zusammenschließen müssen, unt dem deutschen Stamme in Oester reich im staatlichen Leben den gebührenden Einfluß zu verschaffen und ihre deutsche Da seinskultur

den Deutschen in Oesterreich diese Tatsache nicht sofort zum klaren Bewußtsein, noch beherrschten die Ideen des Sturm-Jahres 1848 die Oeffentlichkeit, 5>ie damaligen Politiker wollten ihre Ideen verwirklichen und ausbauen. So stark war das Beharrungsvermögen der Achtnndvier- ziger-Jdeen, daß man noch eines vollen Jahrzehntes bedurfte, um klar zu erkennen, in welche Stellung die Deutschen in Oester reich durch die Ereignisse des Jahres 1866 gebracht worden waren. Erst bei der Gründung des Deutschen

nationale Daseinsbestand „Deutsch-Oesterreich' erforderte ein auf die ses Ganze gerichtetes Ziel. Wenn die be stehenden Länderindividualitäteu eine ein heitliche Politik noch erschwerten, so rang sich doch das Gemeinsame zu größerer Selb ständigkeit durch. Der Partikularismus wich dem großdeutschen Gedanken, der im Ge bilde „Deutsch-Oesterreich' lag. Zwei Ge sichtspunkte waren da unbedingt festzuhalten: der deutsche Einfluß auf das staatliche Le ben und die Errichtung eines Schutzwalles

, welcher eine wirksame Abwehr gegenüber dem Ansturm der nichtdeutschen Nationali täten zu bilden hätte. Der Staat, zu dem die Deutschen in Oesterreich so ungeheuer viel beisteuern, durfte nicht auf Kosten oder Unkosten der Deutschen sein Dasein führen. Die wirtschaftliche und kulturelle Er» Haltung des Deutschtums in Oesterreich wurde von den Schutzvereinen übernommen und' die gewaltige Arbeit, welche von diesen in nationaler und wirtschaftlicher Beziehung für den Bestand des Deutschtums in Oester reich geleistet

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Volksblatt
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Seite 3 von 16
Datum: 08.06.1901
Umfang: 16
man in unserem Staat Elemente hegt und pflegt, welche sich öffentlich als (Wolf: Nur . los!') Anhänger der Republik bekennen, Patriotis mus für Dummheit halten oder den offenen An schluss . an das Deutsche Reich anstreben.' — Wolf: „Zollunion, Bündnis mit dem Deutschen Reiche.' — Tollinger: „Wo verschiedene Mitglieder es offen sagen, es wäre das. Beste, Oester reich würde mit Deutschland vereinigt.' — Wolf: „Wo steht das ?' — Tollinger: „In verschiedenen Aeußerungen, die in den stenographischen Pro tokollen

des Hauses verzeichnet sind.' — Wolf: * „Die feindliche Macht für Oesterreich ist Rom und nicht die alldeutsche Bewegung.' — Der Präsident ersucht, den Redner nicht zu uuterbrechen. — Tollin ger : „Wo die Devise ausgegeben wird: Ein Reich, eine Religion. Was ist da für eine Religion, was für ein Kaiser gemeint? Bitte, heraus mit der Sprache!' — Wolf: „Für Euch ist der Papst die Krönung des Weltgebäudes.' Man sieht, der all deutsche Wahnsinn macht sich auch bereits in den Delegationen breit. Und die Zeit

über „clerikale Agitation' in Oester reich, reibt sich an den Kundgebungen katholischer Vereine für Erzherzog-Thronfolger Franz Ferdinand, sowie auch an den Processionen von Män nern und Frauen, an dem Plane des Olmützer Fürsterzbischofs, in seiner Diöcese Katholikenver sammlungen zu veranstalten, und findet die großen Ankäufe von Grundbesitz durch geistliche Orden be denklich. Dabei schreibt das Blatt wörtlich Folgendes: „So haben z. B. die Jesuiten ihren Besitz in Wolfsberg (Kärnten) sehr erweitert

nach heftigem Kampfe den Feind zurückzuschlagen. Auch vor einer anderen Stadt in der Capcolonie sind die Buren aufgetaucht. — Die Zulukaffern sollen in einer Stärke von 25.000 Mann aufgestanden sein. Die Lage in Ostasien. Waldersee ist am 3. d. abgereist. Deutsche, englische und sranzösische Truppen bleiben zurück, alle übrigen gehen nach Hause. Gut zu vertragen scheinen sich die Soldaten der verschiedenen Nationen noch immer nicht, denn das Wolffsche Bureau weiß aus Tientsin zu berichten: In der letzten

Nacht kam es in der hiesigen etwas berüchtigten Takustraße zu einem Zusammenstoß zwischen englischen Polizeisoldaten und französischen Soldaten. Letztere griffen mit dem Bajonet und Steinwürfen die Engländer an, welche darauf Feuer gaben. Die Engländer erhielten pflichtmäßige Unterstützung von der deutschen Poli zei. Nachdem französische, japanische und, wie es heißt, auch einzelne deutsche Soldaten zur Hilfe kamen, entwickelte sich ein Krawall, bei welchem angeblich ein Franzose getödtet und etwa

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 08.01.1903
Umfang: 8
. Slnzeigen sind im vor hinein zu bezahlen. Manuskripte werden nicht zurückgesandt. Mit 52 Unierhaltuiigs-Beilagen, 52 huuimstWen Beilage« »nd 2ß MsdebeilaM Schriftleitung: AtV. » Kornplatz. Donnerstag, den 8. Jänner 1ÄV3 Zenlsprechstelle: '!r. > S. SS. Jahr«. Der heutigen Nummer liegt die „Illustrierte Unterhaltungsbeilage' Nr. 1 bei. !it deutscht Beinegilng m 5N- Hin und wieder lassen sich Stimmen vernehmen, die die Behauptung ausstellen, es gebe keine deutsche Bewegung im Banate

. dieselbe werde künstlich von gewissenlosen Agitatoren hervorgerufen und finde keinen Nährboden unter den patriotischen Schwaben. Mit Verlaub, ruft das Temesvarer „Deutsche Tag blatt' aus, die deutsche Bewegung ist da und kann nicht mehr hinweg geleugnet werden. Freilich ist dies keine „pangermanische' oder „alldeutsche', aber sicherlich eine Bewegung, die die Erhaltung des Deutschtums in Ungarn, mit allen ihr zu Gebote stehenden gesetzlichen Mitteln, zum Ziel hat, und die, weil sie keineswegs föderalistischer Natur

bestritten werden kann, die die Sachlage nicht aus eigener Anschauung ken nm. Die deutsche Bewegung ist da, das beweisen die leuchtenden Blicke unserer Hochschuljugend, die mit flammendem Auge das Erbe der Väter, ihr Volkstum verteidigt und die überall dort, wo sie auf dem Plane erscheint, es mutvoll und mit Be geisterung tut. Die Zeit des Renegatentums unter der schwäbischen Jugend hat aufgehört zu sein, sie fühlen es alle, die berufen sind, das. Heil des Vater» landes zu fördern, daß man dies Heil

auch mit deutschem Herzen und mit deutscher Arbeit zum Ziele bringen kann. Erst kürzlich habe ich Gelegenheit gehabt, in das deutsche Leben unserer Hochschuljugend in Wien und Klausenburg einen Einblick zu tun und staunend wahrzunehmen, welch eine überschäumende, urger? manische Kraft in den Adern dieser Teutonen quillt und mit welch inniger Liebe sie an der ungarischen Scholle, sie an ihrer deutschen Heimat in Ungarn Denn noch haben sie eine deutsche Heimat in Ungarn, noch ist die Stätte ihrer Wiege deutsch

, und diese Heimat, diese Stalte ihrer Leiden und Freuden auch in Zukunft deutsch zu erhalten, dies ist's was sie wollen — und darin will ja hoffent lich niemand etwas Böses erblicken! Die deutsche Bewegung ist da — das beweisen die selbstbewußten Männer des Banates — ich könnte eine ganze Reihe von achtunggebietenden Namen nennen — die mit heißer und inbrünstiger Liebe, sowohl auf wirtschaftlichem als auch auf so zialem und kulturellem Gebiete, für die Erhaltung ihres Volkstums und ihrer deutschen Eigenart kämp

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 27.11.1906
Umfang: 8
verschloß man der tschechischen Sprache den ohnehin be schränkten Hirnkasten und stellte jenen als Ver räter hin, der vielleicht sogar eine Prüfung in beiden Sprachen abgelegt hatte. Die Tschechen hingegen, die wohl wußten, was Zweisprachigkeit im Böhmerlaude für einen Beamten bedeute, lernten und lernen alle die deutsche Sprache, wenn auch ihre Agitation gegen deren Erlernung, insbesondere gegen die Aufnahme tschechischer Kinder in deutsche Schulen, ein gar starkes Gepräge an sich trägt

in einer gemischtsprachigen Gegend, so wird selbstredend der Tscheche ernannt, der zum Dienstgebrauche genügend deutsch kann, und der deutsche Bewerber, der nur deutsch kann, muß zusehen, wie ihn sein slawischer Konkurrent, der in sprachlicher Hinsicht be fähigter ist, vorgezogen wird. Wie viele Bc- amtenposten die Deutschen durch eigene Schuld sich derart unzugänglich gemacht haben, wie sehr das Tfchechentum dadurch erstarkte, bedarf wohl keiner Erörterung mehr. Angesichts dieser Zustände erscheint eS nicht mehr

wunderlich, wenn der deutsche VolkSrat, der berufene Hüter und Wahrer der Interessen des deutschen Volkes im Böhmerlande, in der letzten Zeit ein Manifest erlassen hat, daS in den Worten gipfelt: „Deutsche, lernet. Tsche chisch.' Nur die bitteren Erfahrungen, welche die Deutschen, die des Tschechischen nicht mächtig find, gemacht haben, mußte mit unabweislicher Notwendigkeit eine solche Kundgebung herbei führen. Und wohl niemand wird den deutschen VolkSrat des VolksverrateS beschuldigen

und lese sie alle! Ein großes, gewaltiges Geschlecht, daS fast ein halb Jahrtausend lang die Geschicke der halben Welt in Händen hielt, ein Geschlecht, „in dessen Reich die Sonne nicht unterging', zieht in dem Buch in einer Anzahl seiner Stammesglieder vorbei. Es sind fromme und starke, wilde und zarte, gutmütige und rauhe Herzen, Männer von Eisen und schlicht-nach- giebige Naturen darunter, wie sie die Zeit, die Anlagen, die Umgebung reiften. Durch sechs Jahrhunderte begleiten wir das Haus Habs burg

, Oesterreich nur 11, Italien 6 Panzer, Oester reich nur 3, Italien 7 kleine Kreuzer, Oester reich nur 5, aber die Schiffe der österreichischen Marine find, wie schon erwähnt, speziell für die Adria gebaut. Italien dagegen kann infolge seiner geographischen Lage nie seine ganze See macht nach der Adria schicken und die Schiffe für daö Fahrwasser des Adriatischen Meeres konstruieren lassen. Der außerordentliche Tief gang der italienischen Schiffe bedingt eS. daß der einzige KriegShafen Italiens in der Adria

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 02.10.1902
Umfang: 8
haben als die Deutschen, daß für sie eine nationale Entwicklung, eine nationale Existenz nur in Oester reich, und zwar in einem konstitutionellen Oesterreich, möglich ist. Wie aus diesen Aeußerungen zu ersehen ist, steht die Deutsche Fortschrittspartei den tschechi schen Forderungen genau so ablehnend gegenüber, wie die Deutsche Volkspartei, über deren Stimmung jüngst die Mitteilungen des Abg. Prade einiges Licht verbreitet haben. Die altkatholischeKirche in Oester reich. Ende August wurde zu Warnsdorf in Böhmen

und Buchenstem) bekanntlich nach Abstam mung und Sprache weder Deutsche noch Italiener, sondern Ladiner (Rätoromanen). Das ganze ladini- sche Dolomitengebiet gehörte durch nahezu tausend Jahre in kirchlicher und (mit Ausnahme von Hay- den) auch politischer Beziehung zum ehemaligen reichs unmittelbaren Fürstbistum Brixen, dann, nach der Auslösung desselben, zu Deutschtirol. In kirchlicher Beziehung bilden die vier letztgenannten ladinischen Täler heute noch einen Teil der Diözese Brixen. Fassa aber wurde 1812

') gebildet worden, welches natürlich ausschließlich aus Fassanern be steht und in welchem die talsremde italienische Geist' lichkeit nicht vertreten ist. Deutsche gibt es in Fassa nicht. Das „deutsche Komitee' ist also ebenso eine Erfindung zu irredentistischen Verhetzungszwecken wie der (nicht vorhandene) „nationale Klerus' und wie die angebliche „Germanisierung des FassataleS'. Niemand will die Fassaner germanisieren. Sie seibst wollen auch nicht germanisiert, aber ebenso wenig italianisiert fein

; sie wollen bleiben, was sie sind: Ladiner. Alle diese Unterstellungen stehen auf gleicher Stufe mit dem Inhalte der Anrede, welche der Dekan und Reichsratsabgeordnete Delugan in St. Johann (in Fassa) nach einer Frühmesse an die Gemeinde gerichtet haben soll: „Wenn Ihr die deutsche Sprache einführt, wird Euch der Herrgott strafen und Euch die Religion nehmen und Ihr müßt alle protestantisch werden'. Der innerlich jedenfalls unwahre Protest der „sieben Gemeinden des FassataleS' ist, wenn er überhaupt existiert

das Ansinnen einhellig mit der Begründung ab: „Wir wollen keine Gelegenheit geben, das Tal zu italianisieren'. Km Mischen Schauplätze. Inland. Gegen die Obstruktion im Landtage. Auf die neulich von uns erwähnte Aeußerung im „Popolo', daß die italienischen Lehrer ihre Gehalts aufbesserung verlangen „mit oder ohne Autonomie' ist ein Echo im „Baldo', dem Organe des Rivaner Abgeordneten Dr. Stefenelli erfolgt. Dort heißt es: „Wenn die deutsche Landtagsmehrheit die Beratung des Lehrergehaltsgesetzes zulassen

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 11.12.1908
Umfang: 16
. — Erscheint - Dienstag, Donnerstag u. Samstag, abends L Uhr. — Telephon Hj. -------------- Ar. 14S Freitag, de» R1. Dezember I9V8 42. Illhrgaüg Der Deutsche Reichstag. Im deutschen Reichstag ergriff am Mittwoch Fürst Bülow das Wort Und besprach d«l Umschwung in der Türkei. Er erklärte gegenüber einigen »Rednern, daß Teutschland keinen anderen Wunsch.habe, als die Türkei po litisch Zmid wirtschaftlich gekräftigt zu sehen Und daß die Türkei innerlich gesund und stark sei. „Wenn auch die Türkei

war ich mir von vorneherein über zwei Punkte klar: 1. daß hie deutsche. Politik im diplomatischen Spiel den anderen Mächten die Vorhand lassen Mißte. Ter zweite Punkt, über den keinen Augenblick ein Zweifel bestand, war die Treue zu dem uns Verbündeten Oesterreich-Ungarn. (Vielfaches lckhaftes Bravo.) Wir find von der Msicht Oesterreich-Ungarns, die Okkupation Bos- niiens Und der Herzegowina in die Annexion UnWtwandeln, wrgefähr gleichzeitig mit Italien uM Rußland' Unterrichtet worden.' Der Zeit punkt uitd die Form

, vielmehr die alten frÄmdschaftlichen Byiehungen bestehen bleiben mußten. (Brcchv.) Ter russische Minister ver sichert? mir auch aufs nsue, daß keine offenen noch geheimen russisch-englischen Abmachungen bestünden, die sich gegen die deutschen Interessen richten.'(Hört! Hört!) Tie italienische P o litik wird .ebenso wie die deutsche von den eigenen Interessen zju einer vermittelnden Hal tung gefuhrt. In seiner neuerlichen Rede legte Titwni das eingehend dar. Ich habe die Zu versicht, daß. es möglich

sein wird, den Gegen satz,der in der jüngsten Zeit zwischen Italien üiü» Oesterreich-Ungarn Hervorgetreten ist, eben so wieder aU^ügleichen, wie es früher in vielen Nllen geschehen ist. JH .bin überzeugt, daß «Z ini Interesse Italiens liegt, nicht nUr mit TAttschlaiÄ, sondern auch mit Oesterreich-Ungarn verbüildet Ku sein. . Einer der am schärfsten blick«idyt.Diplomaten, dmen ich in meinem! Leben.Ägenet bin, Graf Nigra, sagte mir nicht lanKSor feinem Tode, Italien könne mit Oest^o- reich-llngarn itur. verbündet

haben, kommt der Reichskanzler auch auf die bedauerlichen Exzesse in Prag Und in anderen Orten der österreichischen Monarchie M sprechen. Es sei der Schaden, den deutsche Reichsangehörige dabei erlitten, festzustellen und für deren Schutz in gebührendem Maße zn sorgen. Eine weitere Einmischung sei untunlich. Zurückhaltung und Besonnenheit tue hier vor allem not. Nochmals auf die Lage im Orient zurückkommend, schließt Fürst Bülow: „Teutschland will eine gesunde Türkei; wenn auch England eine solche wünscht

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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 26.09.1908
Umfang: 16
. Das „Echo- -de Paris' meldeö aus Rom: Die Verzögerung in^ der Ab- scndnng der italienischen Antwort anf die fran zösisch-spanische Marokkonote ist darauf zurückzu führen. daß die Unterhandlungen wegen der Ant wort bis in die letzten Tage dauerten. Das Blatt behauptet. Deutschland hätte Italien und Oester reich ersucht, ihre Antwort im gleichen Sinne ab zufassen, wie die -deutsche Note, was jedoch Ita lien abgelehnt liabe. Die italienische Note werde den Vorschlägen der französisch-spanischen- Note

Nr. 221 »Wozner Ueldm»^ ^UMNroler U»>t!aitZ Samstag, den» 26. September 1908. denn-schon jene Note mußte ja wohl oder ubel Äe Berechtigung des deutschen Standpunktes grundsätzlich anerkennen, wenn auch versucht wurde, diesen Grundsatz durch eine Anzahl Be- ding-migeni abzuschwächen. . Die jetzt veröffentlichte Antwort der deutschen Regierung aus -die srankösksch-spanrsche Note zeigt- aufs neue, daß die deutsche -Politik von durchaus versöhnlichem Geist erfüllt ist. und daß -der Reichskanzler

Fürst Bülow zutreffend urteilte, wenn er ini seiner Unterredung init Sydney Whitmaiur bemerkte, daß ..in gewissen französi schen Kreisen ein leichtes Mißverständnis bezüg>- lich der deutschen Absichten zu herrschen scheint.' Man wird hossen dürfen, daß dies.„leichte Miß verständnis' durch die deutsche Antwortnote, die ja in sehr klarer und nicht 'Mißverständlicher Form abgefaßt ist, gehaben werden wird. Die deutsche Note besaßt sich zunächst mit den 'Bedingungen der französisch-spanischen Note. Wer

die eine Einigung der Mächte herbeigeführt werden soll, und dann mit der Note zweitem Teil, welcher die Ansichten -und Wünsche der französischen und -der spanischen Regierung enthielt, die mit der Anerkennung Mulay Hafids nur in indirektem Zusammenhange stehen. Schon die Aornii der Ant wortnote zeigt, daß die deutsche Regierung von dem Willen zu einer friedlich-versöhnlichen Lö sung der Marokkoangelegenheit erfüllt ist, unid auch in der Sache wird ein weitgehendes 'Entge genkommen gezeigt, denn die Vorbehalte

, die an einzelne der von Frankreich und Spanien! in Vorschlag gebrachten «Garantien, angeknüpft wer de n.^sinÄ nicht derart, daß sie eine Einigung er schweren oder gar unmöglich machen. Zunächst legt die deutsche Regierung, in ihrer Note mir Fug -und Recht darauf Gewicht, daß die Anerkennung -Mulay Hafids und die von ihm zu fordernden Garantien nicht Sache einer ein zelnen Macht, son-dern ganz Europas seien, und in -diesem Sinne wird verlangt, daß die Stel lung der Forderungen an deix^ZUltan vom ge samten

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