796 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1907/24_05_1907/TIPOS_1907_05_24_5_object_7995691.png
Seite 5 von 20
Datum: 24.05.1907
Umfang: 20
.) Redaktionsschl. Mittw. Manuskripte werde« nicht zurückgesandt. Inserate werden billigst nach Tarif be- rechnet u. nehmen solche alle soliden Annoncen bureaus^entgegen. Geldsendungen (Be stellungen) u. Leitungs reklamationen,sowie alle anderen Zuschriften sind zu adressieren: „Tiroler ~", Innsbruck, Post- Nummer 21. Innsbruck, Freitag, 24. Mai 1907. 6. Jahrgang Das große Sterben! Der 14. Mai sollte Antwort geben auf die Frage: Wie denkt das Volk in Oester reich in politischer Beziehung? Wel chen Parteien

(Frei-Alldeutsche und All deutsche) hatten im alten Hause 25 Abgeord nete; am 14. Mai konnten nur mehr drei ihr Mandat retten. Der Polenklub sank von 64 Mitgliedern nach den bis heute be- kannt gewordenen Wahlresultaten auf sechs Mandate. Alle diese Ziffern beweisen, daß jene Parteien, die im alten Par lamente alle Fragen ausschließlich nur durch die nationale Brille an gesehen haben, das große Sterben er griffen hat. Weiter sehen wir, daß alle jene bürger lichen Parteien, die ihr Parteiprogramm

nicht frei von jüdischem Geiste gehalten haben, ebenfalls ganz bedeutende Einbußen erlitten haben. So sanken die Slov enisch- liberalen von sechs auf vier Mandate und die Deutsche Volkspartei, der auch der Abgeordnete der Stadt Bozen, Dr. Pera- thoner angehörte, die am Ende oer letzten Parlamentstage noch 45 Abgeordnete hatte, gar auf fünf Mandate herab! Wir behaupten, daß, wenn die Deutsche VolkLpartei ihre Ideale — die ihr bei der Gründung vorgeschwebt haben — im Ver laufe ihrer Entwickelung

hochgehalten hätte, sie bei den Wahlen am 14. Mai nicht so elend und schandooll verkracht wäre! Diese Partei gab aber um das Linsengericht der Regierungs gunst und der „schönen" Augen des inter nationalen Judentums ein Ideal um das andere preis. Den Antisemitismus steckte die Deutsche Volkspartei in die Tasche, um etliche Ueberläufer aus dem judenliberalen Lager in ihrem Klub lokal begrüßen zu können; den Schutz des Kaufmanns- und Gewerbestandes hat sie ver gessen, damit die Mitglieder ihrer Partei fett

hatten ja die Pflicht, einen nationalen Ausgleich nach dem anderen mit den Slawen in Oesterreich zu machen. Jeder „nationale" Ausgleich, der die Slawen, wenn auch nur zum Teile, befriedigt, bedeutet aber in Oesterreich ein Zurückdrängen der Deutschen und ihres Einflusses in unserem Staatengebilde. Wenn die Deutsche Volkspartei es als ihr besonderes Verdienst betrachtet, die Deutschen Oesterreichs von dem bitteren Brot der Opposition zu den Fleischtöpfen der Regierung geführt zu haben, so hat ihr der 14. Mai

1
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Land-Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/OBEWO/1903/25_04_1903/OBEWO_1903_04_25_1_object_8027448.png
Seite 1 von 16
Datum: 25.04.1903
Umfang: 16
zu den Deutschen in Ungarn erklärte der Ministerpräsident, da es sich um das Deutsche Reich einerseits und das Königreich Ungarn andererseits handle, stehe der Regierung gar kein Recht irgend welcher Einmischung zu Er erachte die Delegationen als besser geeigneten Ort zu solchen Auseinander setzungen; dort würde sich wohl auch zeigen, ob wirklich alle Deutschen in Oesterreich geneigt seien, aus den von dem Interpellanten angeführten Grün den dem deutsch-österreichischen Bündnisse ihre Unter stützung

zu entziehen. Herr Schönerer, der früher bekanntlich so große Sympathien für das Deutsche Reich bekundete, ist plötzlich zum erklärten Feinde desselben geworden, weil es sich nicht in Dinge mischen will und kann, die lediglich die in Ungarn wohnenden Deutschen und Magyaren mitsammen auszumachen haben. Geg n den Schluß der Sitzung hin veranstalteten die Jungczechen und Czechisch- radikalen neuerlich einen Raddau, weil der Vize präsident Zacek auf eine in czechischer Sprache ge stellte Frage nicht czechisch

eintreffen. Ier deutsche Weichskanzler LSer die euro päische Lage und das Berhättmff zwischen Ientschland und Iraukreich. Der zur Zeit zum Ferialaufenthalt in Italien weilende deutsche Reichs kanzler Graf Bülow ist immer, wenn auch nicht lustig, so doch heiter. Vor einigen Tagen hat er in Sorrent den „Temps"-Redakteur Galtier em pfangen und ihm, wie Galtier erzählt, Folgendes gesagt: „Die europäische Lage ist im Allgemeinen vortrefflich. Kann man auch die Vorgänge auf dem Balkan nicht als einen Sturm

im Glase Wasser bezeichnen — das Glas ist etwas groß — so darf man doch volles Vertrauen zur Diplomatie haben, welcher es gelingen wird, die gefährliche Zone zu umgrenzen. Die deutsch-französischen Be ziehungen sind die denkbar besten; ich sehe da keinen schwarzen Punkt. Die Wiederkehr blutiger Streitig keiten ist nicht zu befürchten, und was die An näherung beider Nationen anlangt! Eile mit Weile! Das Land Pasteur's, Michelet's, Voltaire's, Moliere's hat auf die deutsche Denkart einen ebenso wohl

2
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1900/16_11_1900/TIRVO_1900_11_16_1_object_7697770.png
Seite 1 von 6
Datum: 16.11.1900
Umfang: 6
sein, in erster Linie hier in Tirol die Geister von dem furchtbaren auf ihnen lastenden Druck schwarzer Willkürherrschaft zu befreien. Dazu gehören aber Thaten und nicht blos geduldige Worte auf geduldigem Papier. Sie müßten die Macht des Clericalismus dort treffen, wo sie zu treffen ist, beim politischen Sonderrecht, indem sie das gleiche Wahlrecht auf ihre Fahne schreiben für Reich, Land und Gemeinde. Sie wollen das deutsche Volk retten und sagen, haß dies nur durch das deutsche Volk selbst ge schehen könne

. Doch der deutsche Gvoßgrundbesitzer erweitert seinen Besitz auf Kosten des deutschen Bauers, Häuslers und Pächters (auch die reichen Klöster verstehen dies vortrefflich) nnd der deutsche Fabrikant concurirt rücksichtslos den kleinen deutschen Handwerker wieder. Dem deutschen Stammesgenossen im Arbeitskittel verweigern sie jeden Einfluß auf die Gemeinde und den Landtag. Und Freisinnige waren es, die das directe Wahlrecht im Landtag zu Fall gebracht haben. Bei Streiks verbinden sich deutsche und czechische

Fabrikanten gegen deutsche und czechische Arbeiter oder auch deutsche und italienische Fabrikanten gegen deutsche und italienische Arbeiter und deutsche Fabri kanten ziehen czechische und italienische den deutschen Arbeitern vor, weil die ersteren mit geringeren Löhnen zufrieden sind. Das sieht man in Böhmen und man sieht es in Tirol und in Vorarlberg. Und nicht Fabrikanten allein handeln so, auch städtische Ver waltungen ziehen deutschen Arbeitern italienische als Lohndrücker vor. Ihnen handelt

es sich nicht um die wirthschaft- liche Noch des Volkes, ihr Kampf ist ein Streit um die Vorherrschaft in Böhmen und um die Be herrschung aller nicht deutschen Nationen in Oester reich, ein Kampf um die Besetzung der Aemter. Daß in diesem durch nationalen Fanatismus gesteigerten Kampfe die Waffen nicht gerade wählerische sind, daß beweisen die Vorgänge in Böhmen und es haben es die den Parlamentarismus zu Grnnde richtenden Vorgänge im Abgeordnetenhause bewiesen, die geeignet erscheinen, Oesterreich bei allen civili- sirten

3
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1906/09_03_1906/TIPOS_1906_03_09_5_object_7994419.png
Seite 5 von 20
Datum: 09.03.1906
Umfang: 20
sie nicht ein, daß sie auch darunter leiden sollen. In den Kreisen des österreichischen Hochadels herrscht tiefe Mißstimmung über die ein gebrachte Wahlreform für das Ab geordnetenhaus und noch mehr über die geplante Reorganisation des Herrenhauses. Der tschechische und der deutsche Feudaladel sind im Augenblicke darüber einig, daß vorerst Gautsch gestürzt werden muß, um später dann bei Hof auch die Gautsch'schen Reform- projekte hintertreiben zu' können. Wer da weiß, welch bedeutender, und schier unbesieg baren Einfluß

ihre Wahlreform pläne noch in der letzten Minute korrigieren. Die Koalition der Wörfe mit den Sozial demokraten und die Wahlreform. Es muß sehr schlecht um die politischen Aussichten der altliberalen Politiker der Fraktion „Neue Freie Presse" stehen, daß sie zur Er haltung ihres politischen Einflusses in Oester reich zu den Ministern betteln gehen. Tat sächlich ist es auch so. Verwaltungsräte, Bank direktoren, Bodenwucherer, Jndustriemonopo- listen sind der Zahl nach weniger in Oester reich als ehrliche

, dann wird sie sich auch in Oester reich betätigen wie in Deutschland, wo nicht jeder politische Charlatan die industriellen Arbeiter dorthin dirigieren kann, wo es sein Eigennutz will. Die Tendenz der „Ehrlich keit", die im allgemeinen Wahlrecht zum Ausdruck kommt, wird da den Nutzen stiften, daß allen jenen Arbeiter-„Freunden" die Maske vom Gesichte gerissen wird, die die Arbeiter für ihre Nebenzwecke mißbrauchten. Wie Nationalitätenfrage «nd das künftige Parlament. Was aber die Nationalitätenfrage betrifft, so haben gerade

wir Deutsche keinen Grund zu verlangen oder gar zu hoffen, daß sie im Parlamente ausgetragen wird. All die Leute, dir im Parlamente pr äpoterant die Füh rung der Deutschen an sich rissen, haben bis zur Stunde bewiesen, daß sie nicht das Talent besitzen, dem intelligentesten, reichsten, kulturell entwickelsten Völkerstamme die Herrschaft im Staate zu erhalten, die er von der Altväter zeiten ererbt hat. Während auf dem Gebiete der Intelligenz, der Kulturarbeit, der Betrieb samkeit und der Staatenbildung

. Das sterile Intrigenspiel der Zopf zeit hatte seine letzten Repräsentanten in Mcktel- europa im österreichischen und ungarischen Parlamente. In den politischen Fraktionen und Fraktiönchen, in der Klubpolitik wurde in den letzten zwei Jahrzehnten die gleiche Ko mödie aufgeführt, mit denen die Duodezfürsten vor über 100 Jahren die deutsche Nation in Ohnmacht hielten und dem Spotte Europas aussetzten. Die Hintermänner der „N. Fr. Pr." werden also nach der Wahtreform andere Stellen im Staate suchen muffen

4
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1905/06_10_1905/TIPOS_1905_10_06_3_object_7994038.png
Seite 3 von 16
Datum: 06.10.1905
Umfang: 16
1809 auch wieder alles ein fetzen werden, wenn es gilt, für Land und Reich ein- zurreten." — Mit einem stürmisch aufgenommenen Hoch auf Papst und Kaiser schloß der Vorsitzende die Versammlung, worauf aus der Mitte der Ver sammlung auf die Redner ein Hoch ausgebracht wurde. Es dunkelte schon, als die Versammlung beendet ward. Trotz des mitunter eintretenden Re gens hielten die Teilnehmer wacker aus. Hernach fand man sich noch zu einem labenden Trunk im gut geleiteten Gasthaus „Zum Neuwirt

" ein. Ein guter Tropfen stärkte die vom Unterinntal gekom menen Redner für den Weg, den sie unter strömen dem Regen zurücklegen mußten. Das „Airoker Uagökatt" und die Airsgkeichskrise. Das Innsbrucker Organ der Partei, die in einem Anfalle von Größenwahn sich den Namen „Deutsche Volkspartei" beigelegt hat, kennt sich nimmer aus. Gerade so konfus geht es in der Re daktion zu, wie in der Partei, welche es vertritt. Insofern ist es also das richtige Partei-Organ. Was aber die Lösung der Ausgleichsfrage

freut es uns, daß das „ Tagbla tt" an unserer Idee etwas „Gottvolles" gefunden hat, die Dummheit kann es ruhig für sich behalten und somit wären wir Handeleins. Die „Jene« Firoker Stimmen" und Dr. Lueger. Das Organ für die Interessen der Verwaltungs räte und konservative „Ehrlichkeit" behauptet zwar, daß es gegen die Christlichsozialen in Niederöster reich nicbts einzuwenoen habe; wenn cs aber ver meint, dem Führer der auch vom Protektionskind der „N. T. St." als „Ziel" angegebenen Partei eins

, die sie sich schicken lassen, stammen aus sehr trüber Quelle. Denn betreffs des Wahlrechtes bat Dr. Lueger im Wiener Gemeinderate ganz dasselbe wie im Par lamente gesagt. Aber das ist eben „ehrliche" Kampfes weise nach konservativen Begriffen, das man etwas als Voraussetzung nimmt, was gar nicht wahr ist und daraus dann die Schlüsse zieht. Das wird aber die Nachbeter der „N. T. St." nicht hindern, Stein und Bein auf die Weisheit, Ehrlichkeit und die Wahr heit der „N. T. St." auch fernerhin zu schwören. Der deutsche

Aehnliches geplant und wenn es uns gelungen ist, die Gefährdung des deutschen Besitzstandes in Tirol abzuwälzen, so danken wir das der nationalen Soli darität der Deutschen, der Unterstützung unserer Stammesbrüder in Süd und Nord, in Ost und West. Die Deutschen sind es, die den Staat Oester reich geschaffen, mit ihrem Blute gekittet und auf die gegenwärtige hohe Kulturstufe gehoben haben. Wenn die Deutschen heute kämpfen müssen zur Er haltung ihres nationalen Besitzstandes, müssen wir die Ursache

5
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1900/29_09_1900/TIPOS_1900_09_29_1_object_7988704.png
Seite 1 von 10
Datum: 29.09.1900
Umfang: 10
sich der deutsche"! Gemeinbürgschaft an biedern und angenehm machen. Mag unsere Stellung zur deutschen Gemeinbürgschaft eine welch immer für eine sein, so haben wir meines Er achtens keine Veranlassung, mit einem xatorpsoouvi vor dieselbe hinzutreten. — Die Politik, die wir verfolgt haben — und mögen die Verhält nisse momentan auch ungünstig sein, war und ist jederzeit die Gerechtigkeit und wird in Oester reich das Einzige sein, das dauernden Erfolg verspricht. Dass diese Idee weder eine antideutsche ist, uoch

und der drohenden politischen und wirtschaftlichen Kata strophen. Dieser Führer muss christlich gesinnt, treu patriotisch fein, aber auch muthig eintreten in den Kampf für die Reformarbeit und für die Interessen der deutschen Nation in Oester reich. „Ein solcher Freund mit diesen Grundsätzen ist die „Post". Das Blatt sucht nicht das Parteiinteresse, sondern das Volksinteresse, denn es ist unabhängig. Es dient nur ihren Prin- cipien, achtet dabei die Verdienste Anderer um dieselben und sucht daher

F ü y l e n dürfte er ziemlich frei sein; das Urväterblut aus Italien hat ihn noch ganz im Bann, was kein Vorwurf, sondern im Gegentheil ehrenhaft ist. Es fehlt aber dadurch Seiner Excellenz ein wichtiges seelisches Zuge hör, um zu einem richtigen Urtheil über die gegenwärtige Lage und seine nächste Entwick-. lung zu kommen. Das mag auch der Grund sein, dass Di pauli wohl davon spricht, dass „die Czechen die Aufhebung der Sprachenverordnungen sehr bitter empfunden" haben, dass sie durch die „deutsche

O b st r u c r i o n v e r f ü h r r" zur Obstruction gegriffen haben — aber kein Wort zu berichten wusste, von der bitteren Empfin dung, der sich das deutsche Volk bemächtigte, als Badeni die Sprachenverordnungen erließ, keine Entschuldigung hatte, für den zähen Kampf um deutsches Recht. Herr v. Zallinger sprach in dem auch in unserem Blatte veröffentlichten Artikel „Vor den Wahlen in Tirol" von „manchen parla mentarischen Verhältnissen und Vorgängen, die sich vielfach einer Besprechung in der Oeffentlich- keit entziehen", deren Kenntnis

an die deutsche Gemeinbürgschaft ist zu gleich eine Annäherung an die Christlichsocialen/ eine Annäherung an die Einigkeit im katholischen Lager. Damit ist der liberalen Herrschaft gewiss kein Dienst gethan, im Gegentheil. Oder ist das Schimpfen der liberalen Presse über den Vor schlag Ebenhochs, und das schmunzelnde Behagen derselben Presse bei den Worten Dipaulis nicht der klarste Beweis, dass der liberalen Partei die Stellung des Landeshauptmannes von Ober österreich gegen den Strich geht, dagegen

6
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1904/06_02_1904/TIGBO_1904_02_06_2_object_7729937.png
Seite 2 von 12
Datum: 06.02.1904
Umfang: 12
, aber auch solcher Halbheiten und Schw ichheiten, wie sie vielfach durch sogenannte deutsche Volksparteien (siehe Resolution Derschatta) zum Ausdrucke kommen, erfolgen könne. Die Versammlung spricht die Erwartung aus, daß die Herren alldeutschen Abgeordneten, wie bisher auch weiterhin die Rechte des deutschen Volkes in Oester reich in energischer und nachdrücklichster Weise vertreten. Kufstein, 2. Hornung 1904. Herr Fenk konnte noch ein vom Abgeordneten Schönerer, dem Führer der Alldeutschen, eingelaufenes

Grundsteuerentlastung für Galizien verwendete Summe beträgt 105 Millionen. Dabei ist von den rückzahl baren Beträgen bis jetzt noch nichts von den Galiziern zurückerstattet worden, was die Regierung nach einigem Zögern schließlich in einer gewundenen Erklärung zu geben mußte. Bei solchen Zuständen ist es kein Wunder, daß der deutsche Michel ansängt, sich grollend beiseite zu stellen. Die Unzufriedenheil wächst daher in allen Ständen, bei Staatsbeamten wie bei Privatbeamten, in den Kreisen

vom 16. Jänner 1869 an, in dem schon damals mit großer Genug tuung gesagt wird, daß Ungarn nur 30°/o und Oester reich 70°/o der gemeinsamen Kosten zu tragen habe. Oesterreich hat also immer die Melkkuh für Ungarn abgegeben. Und daß dieses Verhältnis immer unbe anstandet fortgegangen ist, daran ist wesentlich die Ver blendung der Liberalen schuld. Wie die politische Lage jetzt ist, muß jedes einzelne Volk Oesterreichs energisch dafür eintreten, daß ein Ausgleich mit Ungarn nie mehr zustande kommt

wird. Ungarn erhält bekanntlich für die von ihm in Oester reich gekauften, der Produktionssteuer 'unterworfenen Nahrungs- und Genußmittel (und die Erdöle) den Betrag der Produktionssteuer überwiesen, das waren im Jahre 1903 allein 9 Millionen Kronen. Wie Ungarn alles ausnützt, um Oesterreich auszubeuten, hat sich auch jetzt wieder bei der Frage der Kündigung der Handelsverträge gezeigt. Da die Regierung bei der Arbeitsunfähigkeit des Parlaments gezwungen war, die Handelsverträge einfach stillschweigend

. Wäre, wie es richtig und gerecht ist. die deutsche Staatssprache eingeführt, so wäre das anders. Und daran, daß die deutsche Sprache nicht zur Staatssprache gemacht worden, ist nach dem Abgeordneten Berger nur die deutsche Volkspartei schuld. Jetzt erhofft man eine Aenderung der Mißstände im Parlament von der Aenderung der Geschäftsordnung. Das bezeichnet Abg. Berger als eine Utopie. Denn alles, was die neue Geschäfts ordnung bringe, sei, daß die Einbringung von Inter pellationen und Anträgen

7
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1905/06_10_1905/TIPOS_1905_10_06_2_object_7994037.png
Seite 2 von 16
Datum: 06.10.1905
Umfang: 16
. (So ist es!) Und was sie jetzt bezüglich der Armee verlangen, ist ebenfalls eine Erpressung. Bis jetzt ist die Sprachenfrage in der Armee gut gelöst. Es herrscht die deutsche Armeesprache, aber jeder Offizier ist verpflichtet, die Sprache seines Re gimentes zu kennen. Die Ungarn wollen nun ihre eigene Armee und es ließe sich über diese Forderung sprechen, wenn sie nicht gleichzeitig auch wollten, daß wir diese Armee bezahlen. Die Ungarn wollen aber auch die gesamten auswärtigen und gemeinsamen Angelegen heiten beherrschen

haben, keinen Menschen zu ermorden. Ich glaube, schon in den Windeln hat er dies getan, denn es ist eine Tauffrage: Du sollst nicht morden. Wenn Graf Sternberg im Walde von einem Räuber angefallen wird, wird er ihn gewiß ohne jedwedes Bedenken vom Leben zum Tode befördern. Und so ist es auch hier. Es muß Oesterreich vo n dem un nötigen Gerümpel gereinigt werden, damit wieder freie Luft hereinzieht und dieses Reich wieder eine glänzende Macht werde. (Lebhafter Beifall.) Ist das auf Grund des allge meinen, gleichen

, direkten und geheimen Wahlrechtes durchgeführt, dann wird unser Vaterland wieder ein bündnisfähiges Reich sein. (Lebhafter Beifall.) Dann werden wieder die Nationalitäten und Klein staaten auf der Balkanhalbinsel mit Vertrauen auf Oesterreich blicken, dann werden wir ein stolzes, kräftiges Zentrum sein. Dann werden wir wieder ein mächtiges Volk und ein mächtiges Reich sein und die alte Position zurückerobern, die wir leider verlieren mußten durch die Unklugheit, Schwäche und Nichtvoraussicht

Julius Varosy soll auf Betreiben der Regierung zum Kar dinal ernannt werden und nach Kalocza kommen, statt seiner nach Stuhlweißenburg der Theologie professor Dr. Otto Prochazka. Das Bistum von Szatmar soll Adalbert Meyer, das von Fünfkirchen Julius Zichy und das von Rosenau Ludwig Balazs erhalten. — Letzte Woche wurde in Wien zur all gemeinen Erheiterung für Wien und Niederösterreich eine neue „Deutsche Volkspartei" geboren. Der Vater derselben ist ein gewisser Dr. Kornke, ein Abgefallener

wurde Reichsratsabgeordneter Heinrich Wastian mit 457 von 458 abgegebenen Stimmen zum Landtags abgeordneten gewählt. Die Deutsche Volkspartei in Steiermark ist also zum Teil auf die Sozialdemo kratie, teils auf den radikalen Wastian gekommen. — Der radikale Abgeordnete Mirman gesteht in einem in mehreren französischen Blättern veröffent lichten Briefe, daß die Laisierung der Schulen, an statt die Staatskassen zu füllen, dieselben ganz be deutend erleichtert

8
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Grenzbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIGBO/1908/29_01_1908/TIGBO_1908_01_29_1_object_7733449.png
Seite 1 von 8
Datum: 29.01.1908
Umfang: 8
und das ist ihm ge- gelungen. In diesen langen Friedensjahren hat das deutsche Reich einen bewundernswerten Aufschwung ge nommen, den der Kaiser mit vollem Verständnis för dert, wo er nur kann. Auch wir im benachbarten, verbündeten und befreundeten Oesterreich nehmen regen Anteil an allem, was den deutschen Kaiser betrifft und wünschen, daß er dem deutschen Reich in voller Frische und Rüstigkeit noch lange erhalten bleibe. PerTien. (Der türkisch-persische Grenzstreit.) Der Befehlshaber der türkischen Truppen an der per

12 ft.; bei Wiederholungen Preisnachlaß. Anzeigen werden in Abholstellen u. Ankündigungs - Remtern entgegengenommen. Crscheinungstage: Jeden Mittwoch und Samstag. verterreiev - Ungarn. Die Millelekulreiorm. Die unter dem Voisitz des Unterrichtsministers tagende Enquete über die Reform des Gymnasiums beschloß einstimmig, Erleichterungen bei der Maturi tätsprüfung einzuführen, welche noch Heuer in Kraft treten sollen. Die Details wird das Unterrichts- minperium festflellen und anordnen. Ausland. DeutTches Reich

. (Geburtstag Kaiser Wilhelms.) Am 27. Jänner beging Kaiser Wilhelm seinen 50. Geburts tag. Dieser Tag wurde im ganzen deutschen Reiche und überall, wo Reichsdeutsche im AuSlande in größerer Anzahl wohnen, gefeiert. In voller Manneskraft tritt der Kaiser in sein 50. Jahr noch 20 Jahren einer Regierung, die für ihn voller Arbeit, für das Reich voller Segen waren. Trotz seine? kriegerischen Geistes und seines lebhaften Temperamentes war es seine stete Sorge, den Frieden zu erhalten

davon; eS war ein ekelhafter Kampf mit Trug und Arglist, den die „Christlichdeutschen" unseres Landes damals führten, und auch heute noch hat man diese liebgewonnene ebensowenig christliche wie deutsche Kampfesweise nicht geändert. Allein gerade ein so maßlos gehässiges Vorgehen mußte nicht wenig dazu beitragen, daß heutzutage in Tirol kein ruhig denkender und objektiv urteilender Zuschauer an die A u f r i ch 1 i g k e i t, Wahrheits- und Friedensliebe der Chrichlichsozialen glauben

9
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1900/06_10_1900/TIPOS_1900_10_06_2_object_7988723.png
Seite 2 von 10
Datum: 06.10.1900
Umfang: 10
werden will oder nicht. Die gewerblichen Wähler und andere Leute, die auf ihr Programm bisher noch etwas gegeben, werden sich bei den Wahlen darnach zu richten wissen. Wir sagen nur soviel, dass schon so manche, sehr große Augen darüber machen, was in Mähren, Tirol, Oberöster- reich, Niederösterreich und Steiermark innerhalb dieser Partei vorgeht. Es gehört sehr wenig agitatorisches Geschick dazu, dass man bis heute über diese Volksstimmung im Unklaren ist. Die Deutsche Volkspartei wirft sich auf der einen Seite den Radikalen

, sich für diese Maßnahmen durch eine eigene Rcsulution einzusetzen, und die Vor- stehung wird gewiss nicht ermangeln, dieselbe an competenter Stelle zur Kenntnis zu bringen. Eine Partei in Acnglten. Aus Wien wird uns unterm 2. ds. Mts. geschrieben: Die Deutsche Volkspartei ist nahe daran, nicht mehr zu existieren. In Oberösterreich und Tirol hat sie sich so eng mit den Liberalen verbunden, dass ein Untergehen der Partei im Liberalismus für jene Kronländer ziemlich nahe liegt; in Niederösterreich am linken Ufer

, von der man noch nicht weiß, wohin sie die Deutsche Volkspartei tragen wird. In Graz ist man ja sogar — trotz aller Dementis — bereits sehr ernstlich mit dem Gedanken umgegangen, dem eigenen Clubmitgliede, dem bisherigen Abgeordneten Dr. Hochenburger, einen Gegencandidaten in Gestalt des Dr. D e r s ch a t t a, jenes ruhe losen völkischen Strebers, zu geben. Nicht minder bezeichnend ist es, dass dieLiberalen die Deutsche Volkspartei auf dem Parteitag zu Trautenau offen für sich schon zu reclamieren wagten

und der ehemalige Abgeordnete Dr. P f e r s ch e ausführen konnte: „Beide, Deutsche Fortschritts- und Deutsche Volkspartei, sind entschieden national, politisch freisinnig und in socialer Richtung fortschrittlich. Die Thätigkeit beider Parteien war seit ihrem Bestände f a st v o l l - ständig gleich — allerdings enthält das Programm der Deutschen Volkspartei einen antisemitisch gefärbten (!) Satz, allein derselbe enthält durchaus nicht das Dogma des Racenantisemitismus und hat für die Partei bisher

nur theoretische Bedeutung gehabt, so dass derselbe kaum die Partei- trennung vollständig zu rechtfertigen vermag — es ist doch nicht zu verkennen, dass eine große Partei von etwa 80 Stimmen im Reichsrath und in der öffentlichen Meinung einen viel größeren Einfluss ausüben könnte, als zwei kleinere Parteien." Ein solches Lob aus liberalen Munde ist schlimm für denjenigen, der es empfangen muss. Also die Deutsche Volkspartei sollte thatsächlich kein anderes Gewerbeprogramm haben, als die liberale Partei

10
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1902/17_12_1902/TIPOS_1902_12_17_8_object_7991228.png
Seite 8 von 14
Datum: 17.12.1902
Umfang: 14
werden. Sie schwören vor allem Treue zu Kaiser und Reich, und zwar zu unserem Vaterland Oesterreich und zu dem Kaiser aus dem Hause Habsburg-Lothringen; Sie schwören weiter, daß sie Ihre Pflichten als Lehrer und Lehrerinnen genau erfüllen, daß Sie insbesondere in den Kindern den Sinn für Religions gefühl, Sitte und gesetzliche Ordnung wachrufen und auch erhalten; Sie schwören, daß Sie selbst treu bleiben und auch den Kindern den Sinn für die Treue zu Kaiser und Reich wachrufen und erhalten. Diesen Eid

haben, ihren Austritt aus diesem, die Richtung Schönerers vertretenden Vereine zu erklären. Aber auch der „Brüx-Deutsche" Wolf scheint sich seines „Sieges" etwas zu stark gefreut zu haben. Er glaubte, durch seine lärmenden „Siegesfeste" würde sich die deutsche Volkspartei bewegen lassen, ihn auf Knall und Fall zum Führer auszurufen. Er ließ in dieser Hoffnung von seinem Blatte bereits ein „patriotisches" Pro gramm predigen. Aber die „Deutsche Volkspartei" scheint, wenn das Wetter nicht umschlägt, seit

ihrer furchtbaren Niederlage in Niederösterreich doch ein bißchen vorsichtiger geworden zu sein. Wolfs Wäsche scheint ihr trotz der Brüxer Waschwoche noch immer nicht besonders rein zu sein. Denn die „deutsche Volkspartei" läßt durch die deutschnationale Korre spondenz erklären: „Einige der in den letzten Tagen dem Prozeß Schalk-Wolf gewidmeten publizistischen Erörterungen sind möglicherweise geeignet, den Ein druck zu erwecken, als ob die Deutsche Volkspartei für einen der beiden Prozeßgegner Partei ergriffen

hätte. Demgegenüber wird uns von zu ständiger Seite mit aller Bestimmtheit versichert, daß die Deutsche Volkspartei absolut keine Veranlassung hat, für oder gegen die genannten Herren Stellung zu nehmen und daß auch das bisherige Ver hältnis der Deutschen Volkspartei zur All deutschen Vereinigung und zur Wolf'schen Gruppe keinerlei Veränderung erfuhr. In Fragen von allgemein-nationalem Interesse kann sich für die Deutsche Volkspartei, die nach wie vor strenge an ihrem Programme festhält, immerhin

11
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1906/13_07_1906/TIPOS_1906_07_13_5_object_7994791.png
Seite 5 von 20
Datum: 13.07.1906
Umfang: 20
Zolltarif zu beschließen. Bei den Zoll- und Handelsver trägen hat man sich nämlich mit provisorischen Verlängerungen geholfen. Aber endlich hat das Deutsche Reich und haben auch andere Staaten die Verträge mit unserer Monarchie gekündigt und so sah sich die Regierung in die Notwendigkeit versetzt, neue Verträge zu vereinbaren und von den Parlamenten be schließen zu lassen. Angesichts dieser Sachlage hat das öster reichische Parlament Vernunft angenommen, den gemeinsamen Zolltarif in Be ratung gezogen

Schraffl, Reichsrats- und Landtagsabgeordneter Dr. Aem. Schöpfer und Landtagsabgeordneter Anton Winkler. Am gleichen Tage, vormittags nach dem Gottesdienste, wird eine Versammlung des christlich soziale« Vereines in Kirchdorf beim Winter st allerwirt Georg Waltl abgehalten. Sprechen werden: Reichsrats- und Landtags- abgeordneter Josef Schraffl, Sekretär Peter Nnterkircher aus Innsbruck und Bauernrat Niedrist. Zum ZolltarWreit zwischenHester- reich und Ungarn. Bon Reichsratsabgeordneten Dr. Schöpfer

besteht keine Zollgrenze, die Waren haben herüber und hinüber freie Einfuhr. Beide Staaten sind von - einer einheitlichen Zollgrenze gegen das Ausland abgeschlossen; rS ist ganz einerlei, ob von außen etwas in Oesterreich oder Ungarn eingeführt, oder ob von Oesterreich oder Ungarn etwas ins Aus land ausgeführt wird Für das ganze Gebiet der Monarchie gellen dieselben Aus fuhr- und dieselben Einfuhrzölle. Auf Grund dieses Zoll- und Handelsbünd- nisses schließen auch nicht die Staaten Oester reich

und Ungarn, sondern das ganze Reich, die österreichisch-ungarische Monarchie, schließt mit den benachbarten Staaten die Zoll- und Handelsverträge. Die drei wichtigsten Grund sätze in dem Wirtschafts Verhältnisse zwischen Oesterreich und Ungarn sind also: 1. Es be steht ein Zoll- und Handelsbündnis zwischen beiden Staaten, auf Grund dessen beide Staaten ein einheitliches Wirt schaftsgebiet bilden ; 2. d i e ganze M o n a r ch i e hat als einh eitliches Wirtschafts gebiet nach außen einen gemeinsamen

, daß das zwischenOe st er reich undUngarnbestehendeWirt- schaftSverhältnis bis Ende 1907 fortdauern soll, unter der Bedingung, daß keiner der beiden Staaten eine Verände rung beschließt. Diese Vereinbarung ist in Ungarn durch ein Gesetz, in Oesterreich durch eine kaiserliche Verordnung zu stände gekommen. Damals wurde in Aus sicht genommen, daß es wenigstens bis Ende des Jahres 1903, wo der Zolltarif und die Handelsverträge abliefen, sowohl in Oesterreich als auch in Ungarn gelingen wird, das Zoll

12
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1908/13_11_1908/TIRVO_1908_11_13_3_object_7595733.png
Seite 3 von 10
Datum: 13.11.1908
Umfang: 10
Abgeordneter der Ad vokat Dr. Emanuel Karasso, ein Anhänger der Jungtürken, gewählt. Im allgemeinen ist die Stimmung in der Türket wieder ruhiger gewor den, auch die Boykottbewegung gegen österrei chische Waren hat an Schärfe nachgelassen. Dmztsches Reich. Der neueste Wilhelms-Skandal. Am Dienstag ist der deutsche Reichstag zusam mengetreten. Sein Zusammentritt stand natür lich im Zeichen des Kaiser-Interviews. Von allen Parteien, natürlich auch von den Sozialdemo kraten, wurden Interpellationen

: sie wollten über die Miß stimmung gegen ihre Regiererei durch die Anzette lung eines äußeren Konfliktes hinwegkommen. Und dazu sollte der Zwischenfall von Casablanca ^erhalten, Dort waren Unterb^amte des dLut- schen Konsulats wegen einiger deutschen Deser teure der Fremdenlegion mit französischen Sol daten in Konflikt geraten und recht unsanft be handelt worden. Die deutsche Regierung machte bei der französischen Vorstellungen und man einigte sich schließlich dahin, die ganze Sache einem Schiedsgericht

zu überweisen. Nun aber verlangte die deutsche Regierung plötzlich, ohne auch nur die Bildung 'des Schiedsgerichtes abzuwarten, daß die französische Regierung ihr das Bedauern aus- drücke. Natürlich lehnte die französische Regierung dieses Verlangen entschieden ab, die Presse führte eine gereizte Sprache und die alldeutschen Blätter hetzten bereits zum Kriege. Das Manöver war aber zu durchsichtig, der Coup zu- plump. Auch die übrige bürgerliche Presse verurteilte Bülows Vorgehen und so wird jetzt schon

. Gewährung von Zuschüssen aus gemeindlichen und staatlichen Mit teln an Vereinigungen, die ihren Mitgliedern bei eingetretener Arbeitslosigkeit Unterstützung ge währen. Durchführung Arier fortlaufenden Ar- beitlosenzählung. Baldige Einführung einer Ar beitslosenversicherung durch das Reich im An schluß an die bevorstehende Aenderung der Ar beiterversicherungsgesetze. Zur beschichte des Giietikarteils. Die Schädigung der eisenverarbeitenden Indu strien durch das Kartell der Wittgenstein, Roth schild

, ihnen in Wien eine Moschee zu er bauen, damit jeder Türke, der in Wien wohnt und nach Wien kommt, daselbst auch zu „Allah" beten könne. Die Toleranz des Parteipapstes für Oester reich in allen Ehren, wenn aber durch ein Bet haus der „Ungläubigen" der katholischen Kirche nicht Abbruch geschehen kann, dann wohl noch weniger durch eine den Katholiken näherstehende evangelische Christuskirche. Sollte daher die Entrüstung gegen die Chri stuskirche bloß ein christlich-klerikaler Schwindel gewesen sein?

13
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1902/01_02_1902/TIPOS_1902_02_01_2_object_7990252.png
Seite 2 von 12
Datum: 01.02.1902
Umfang: 12
wir sieben Jahre lang gewartet haben, überaus löblich. Wir werden aber mit der Thatsache rechnen müssen, dass der Bundesrath auch jetzt noch nicht zu einer Stellungnahme kommen wird. Der Freimaurer-Orden hat bedeutend mehr schwache Seiten vom Standpunkte des heutigen Rechtes, als der Jesuiten - Orden. Die Jesuiten könnten au<ff ohne das Deutsche Reich auskommen, denn die Welt sei groß; aber das Deutsche Reich könne nicht den Anspruch erheben, ein Rechtsstaat zu sein, so lange noch eine Classe

zu allerlei Listen der Großgrundbesitz aller Schattierungen, die Alldeutschen, das katholische Centrum und die Altliberalen. Für Schraffl die Christlichsocialen, Italiener und Jungtschechen, Deutsche Volkspartei, Slovenen, Socialdemokraten, im ganzen 23 von 48 waren abwesend, resp. sind vor der Abstimmung hinaus gegangen. Die katholische Volkspartei, pardon, das Centrum, thut, was die Regierung will, und die Christlichsocialen wollen, dass die Regierung thut, was sie wollen, hat Dr. Lueger

dienen. Zweige der Stechpalme mit den rothen Blüten waren als Blumenzier aufgestellt, ■ an jeder Seite des Crucifixes aus Ebenholz brannten ! Ehrenzeugnisses wird sowohl durch die Geschichte wie durch alte deutsche Gesetze bestätigt. Nach alt deutschem Recht wurde der Mann, der eine Jungfrau verführt, getödtet. (Weiß, Weltgeschichte, Band III., Seite 89.) Diese Keuschheit und Sittenstrenge gab den Germanen Kraft und Sieg über die von Sinn lichkeit entnervte römische Welt. Wehe K. H. Wolf

15
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1905/15_07_1905/TIRVO_1905_07_15_1_object_7592796.png
Seite 1 von 10
Datum: 15.07.1905
Umfang: 10
, oder ob er, da die Gemeinsamkeit heute oder morgen zu existieren aushören kann, nur für Oesterreich gelten soll. Redner kam dabei auch aus den jüngst angenommenen Hochschutzzoll- Taris zu sprechen. Er führte aus: „der ange nommene Hochschutztarif ist an sich ein Zer brechen an den Waffen des Kolkes infolge der ungeheueren Verteuerung der Lebenshaltung, aber er wird geradezu zum hellen Wahnsinn in dem Augenblicke, wo er zwar für das ganze Reich gilt, wovon wir aber, wenn dieZollinie zwischen Oesterreich-Ungarn errichtet

der Rede von Bebel zog die Masse über die Grenze in die Schweiz, wo dann die Genossen Greulich und Adler unter stürmischem Jubel der Versammlung sprachen. Die deutsche Xkll. Jahrgang Regierung hat der Sozialdemokratie wieder Agitationsstoff geliefert und sich dabei bis auf die Knochen blamiert.' Das Verbot kam erst 12 Uhr mittags von Karlsruhe an. Die Bürgerschaft verurteilte ebenfalls auf das* ent schiedenste dieses dumme Redeverbot. An Gen darmen wimmelte es in der Stadt, dafür sah man den ganzen Tag

damit die Unfähigkeit der zünftigen Diplomaten verdeckt bleibt.' Der feine Herr hat durch sein Verbot seine mageren Fähigkeiten selbst gezeigt. Gemein und bedientenhast wie immer behandelt dies Verbot die deutsche liberale. Presse. Krankreich. Die Trennung der K t r cf) e vom Staate. Der vergangene Dienstag war für Frankreich ein historischer Tag. In der Kammer wurde das Gesetz über die Trennung der Kirche vom Staate mit überraschend großer Majorität angenommen. Da hinter dieser Majorität der Wille der Nation steht

, so kann man sicher an- nehmen, daß der Senat diese Kammerentscheidnng respektieren und als Volkswille anerkennen wird. Der Papst und die römische Kirche hat mit dieser Schlußabstimmung einen furchtbaren Schlag erlitten. Frankreich die älteste Tochter der Kirche ist der römischen Vormundschaft entflohen. Die Herrschaft der katholischen Kirche, aus den ältesten Zeiten des Papismus ent sprungen, von Napoleon renoviert, ist in Frank reich zu Ende. Gewiß es war höchste Zeit. Schon war der Jesuitismus in Frankreich

16
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1908/06_11_1908/TIRVO_1908_11_06_3_object_7595243.png
Seite 3 von 12
Datum: 06.11.1908
Umfang: 12
Zeit nicht ange bracht sei, sein Mandat niederzulegen, das Maru- dat zu behalten, aber ihm gleichzeitig einen Ur laub gewährt, obwohl, wenn die Zeit kritisch, ist, der Abgeordnete doch ins Parlament gehört hätte. Das sei ein Beweis, daß man nur Zeit gewinnen wollte, um die Stimmung für Wahrmund ab flauer: zu lassen. Redner entwickelte nun das Programm der Alldeutschen. Der Grundgedanke derselben sei der bundesstaatliche Anschluß an das Deutsche Reich. Zum Schluß sagte Dr. Frank, die Volksvereinler

der Deut schen Volkspartei haben nicht, wie man glau ben sollte, die Grundsätze der Partei in der Re gierung verfochten, fordern sie haben sich un- gewehrt von der Regierung bestechen lassen und ihre Grundsätze verleugnet. Das deutsche Volk mußte die Minister schützen, statt daß die deut schen Minister das deutsche Volk geschützt Hütten. Auf die Affäre Wahrmund übergehend, führte Redner aus, die deutschen Volks vereinter hätten damals Dr. Erler bestimmt mit dem Hinweise daß es in einer so kritischen

und die So zialdemokraten als die schlimmsten Feinde des deutschen Volkes bezeichnet, welch blöde Be hauptung aus den: professoralen Munde er mit aus der Presse aufgeklaubten Lügen gegen die Sozialdemokraten zu beweisen versuchte. Die Wahl am 12. November wird ja betveisen, ob das deutsche Volk, wie Professor Hammer sagte, in den Sozialdemokraten die schlimmsten Feinde des deutschen Volkes sieht oder nicht vielmehr in jenen, die in den privilegierten Wahlkörpern und Kurien sitzen, mit den Lebensmittelwucherern rnar

fangen. Alle Häuser der Stadt Werder: beflaggt. Dieser überschwengliche Gefühlsausbruch eines chauvinistischen Nationalismus wird zweifellos wieder zu großen Demonstrationen gegen Oester reich führen. Vielleicht Wender: sich die kriegs lustigen Elemente auch gegen König Peter, der im Lande mehr als mißliebig geworden ist. Ueberhaupt rnehren sich in den letzten Tagen die Gerüchte, daß König Peter zugunsten des Kron prinzen Georg tatsächlich abdanken soll; und wer kann's wissen, ob nicht der festliche

17
Zeitungen & Zeitschriften
Unterinntaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/UIBO/1906/14_12_1906/UIBO_1906_12_14_2_object_8317309.png
Seite 2 von 12
Datum: 14.12.1906
Umfang: 12
auf. Sie ist die Reichs- und Hauptfrage, die Schickfalfrage unserer Monarchie, die eine Lösung finden muß, soll sie nicht wie Dy namit das Reich auseinander sprengen. Mit welcher Vehemenz die Frage sich gemeldet hat, das kann man daran erkennen, daß sich im Budgetausschusse der Delegierte Steiner, der nicht zu den hitzigen Draufgängern gezählt wird, veran laßt sah, die schärfsten Töne gegen einen Vorgang auzuschlagen, der eine neuerliche Untergrabung des Gemeinsamkeitsgedankens bekundet. Es handelt

wurde, die einen Triumph Ungarns in allen Punkten bedeutet. Der Delegierte Steiner hat erklärt, daß die österreichische Regierung, wenn sie wirklich die Zu stimmung zu dem Uebereinkommen gegeben hat, ver diene, in den Anklagezuftand versetzt zu werden u. stellte für diesen Fall, als sich seine Befürchtung be stätigen sollte, eine Aktion in dieser Richtung in Aussicht. Der wirtschaftliche Kamps zwischen beiden Reichshälsten droht also wieder eine Krise in Oester reich herauszubeschwören

. Das Ministerium Beck, in welchem die deutsche Volkspartei, die Deutschlibe ralen, die Jngtschechen und die Polen vertreten sind, wird noch heißere Tage erleben, als in der Wahl reformzeit. In der Frage des Verhältnisses zu Un garn versteht die Bevölkerung Oesterreichs keinen Spaß mehr. Die Excellenzen Derschatta, Prade u. Marchet mögen an jene Parlamentssitzung denken, an der über den Sturz Hohenlohes Gericht gehalten wurde. Einstimmig bekundete das Haus, daß es keine Nachgiebigkeit mehr gegenüber Ungarn

19
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1906/26_01_1906/TIPOS_1906_01_26_5_object_7994299.png
Seite 5 von 20
Datum: 26.01.1906
Umfang: 20
und zum Schaden unserer Landwirtschaft ab- geschlossen wurde. In diesem Vertrag hat sich nämlich Oester- reich-Ungarn mit einem Zoll (per Meterzent ner) von fl. 075 auf Weizen und Roggen und fl. 0-25 auf Gerste und Mais begnügt und auf Ochsen anstatt des autonomen Zolls von fl. 15'— und des sonst gültigen vertrags mäßigen Zolls von fl. 12-50 einen Zoll von nur fl. 4'— gesetzt; auch wurde ein für Ser bien recht günstiges Viehseuchenübereinkommen abgeschlossen. Die österreichische Landwirtschaft hat oft

in Afrika und Asien in ausgedehnten Ländereien die Viehzucht ungeheuer gelitten hat, der Fleischbedarf aber sehr in die Höhe getrieben wurde. Dies war ein Glück für uns beson ders deshalb, weil der neue Zollvertrag mit Deutschland der Viehausfuhr sehr ungünstig ist. Oft wurde erklärt: Der neue deutsche Zollvertrag macht die Sperrung der serbischen Grenze zur notwendigen Folge, soll unsere Viehzucht nicht unsäglichen Schaden leiden. Oesterreich wollte sich zu diesem Schritt nicht erschwingen

; nun ist es von Serbien selbst dazu gezwungen worden. Uarlamentaristerung des Mini steriums Kautsch. Es ist wirklich zum Lachen, welche Ver wirrung Exzellenz Gautsch da wieder ange richtet hat, natürlich unter jenen, die da Minister werden wollen Deren sind aber in Oester reich fast ein Bataillon. Seit der Plan der Regierung über die Berufung von Abgeordneten tn das Ministerium in die Orffevtlichkeit kam, meldeten sich täglich einige neue Mmisterkandidaten, so daß es bald mehr Kandidaten als Ministersessel gab

weiß man nicht." Bezeichnend für die Aussichten ist aber, daß unser Bürgermeister Dr. Perathoner in einer Versammlung seinem Partei-Ober haupte Dr. v. Derschatta eine sehr trübe Zu kunft voraussagt, indem er meinte, Dr. v. Der schatta werde bei der Uneinigkeit der deutsche» Parteien schwerlich drei Tage im Amte sei». Diese Uneinigkeit, sowie die Menge der Minist erkandidaten könnte uns Christlich sozialen nur erheitern, wenn im Hintergründe nicht die — Wahlreform stünde

20
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1908/07_12_1908/TIRVO_1908_12_07_1_object_7595835.png
Seite 1 von 8
Datum: 07.12.1908
Umfang: 8
imr einen deutschen Aktuarius im böhmi schen Landtag ihren Anfang nahmen, steigerten sich bis zum Standrecht in Prag, bis zur Re volverschießerei an der Wiener Universität. Deutsche schlugen Tschechen, Tschechen Deutsche, Deutsche schlugen Italiener, Italiener schossen auf Deutsche. In Prag, in Deutschböhmen arte ten die nationalen Gegensätze fast bis zum Bürger krieg aus. In Brünn richteten Deutsche und Tschechen Revolver gegeneinander. In Laibach drohten sich die schrecUichen Vorfälle vom ver

gangenen Sommer zu wiederholen. Das ganze Reich schien sich in einem die politische Unfähig keit des Bürgertums verratenden Chaos aufzu lösen und in diesem Moment hoffte die lauernde Reaktion zu dem längst geplanten Handstreich ausholen zu können. War diese Hoffnung nicht berechtigt? Nichts lag näher, als daß im Parlamente sich die ange sammelte Erregung in einer Explosion ergehe. Denn keine einzige nationale Partei verlautete vor dem Zusammentritt des Parlaments, daß sie Willens sei, durch weise

am Tage vor dem Zusammentritt des Parlaments durch das „Deutsche Volksblatt" alle deutschen Abgeord- neten auf, die Tschechischradikalen aus dem Parlamente hinauszuwerfen, über sie das parla mentarische Standrecht zu verhängen. So war die Stimmung. Und wenn den bürgerlichen Abgeordneten nicht in letzter Stunde durch den sozialdemokratischen Redner Dr. Adler die Ver derbtheit ihres Vorhabens vor Augen geführt worden wäre, sie hätten diesen Rat befolgt. Skandal und Tumult wäre der Anfang, Ver tagung

21