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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 09.05.1907
Umfang: 16
mit gut christlichen Anschau ungen könne der ihrige sein. Nicht gegen die Per son Dr. Perathoners hätten sie etwas einzuwen den, wohl aber gegen die Partei, der er angehöre, gegen die Deutsche Volkspartei. Einst habe diese dem Judenliberalismus scharf Opposition ge macht, jedoch habe die Gegnerschaft nur kurz ge dauert; bald ist die Deutsche Volkspartei in die selben Bahnen wie der Judenliberalismus ein getreten und Arm in Arm mit diesem gewandelt. Die Deutsche .Volkspartei hat in der langen Reihe

von Jahren nichts für das arbeitende Volk er reicht, ja sie sei sogar Regierungspartei gewor den. Vor Schluß der schaffungslosen Periode habe man sich noch den Anschein regen Fleißes geben wollen, es wurden einige Gesetze durchgepeitscht, aber diese Gesetze seien auch danach. Wie sehn süchtig die Arbeiter auf die Alters-Versorgung^ die Unfall-Versicherung harren; die Deutsche Volkspartei rühre dies nicht. Die Gewerbefrei heit werde immer größer und größer. Der NotH schrei des arbeitenden Volkes sei

berechtigt. Auch der Beamtenstand sei vollständig verschuldet. Wenn die Verhältnisse der arbeitenden Klassen, des Gewerbestandes besser werden, .werde auch der Beamtenstand nicht notleiden. Nachdem die Deutsche Volkspartei hiefür bisher gar nichts ge tan habe, könne man auch nicht verlangen, daß die christlichen Wähler dieser Kartei Verträum entgegenbringen. Ganz anders sei' es bei der christlichfozialen Partei. (Laute Heiterkeit.) Redner wies auf Wien hin, das unter christlich sozialer Flagge

so emporgekommen. (Lärmen der Widerspruch.) Wie sei Wengegen das Juden tum vorgegangen und welchen Fortschritt auf allen Gebieten habe.es gezeitigt. Die Christlich sozialen hätten es auch noch nie zu einer Regie rungspartei gebracht und werde eine solche nie werden, so lange die sozialen Fragen in Oester reich nicht in einem Kr das Volk günstigen Sinne gelöst seien. Auch Dr. Kronberger legte gegen die Freie Schule und die Ehereform die alte, ab gebrauchte Lanze ein und zitierte die klerikalen Gemeinplätze

Gegenrufe eines erregten Alldeutschen.) In beiden Fällen seien Juden die Urheber und i^enn künftighin nur die Wünsche der Juden in Oester reich maßgebend sein sollten, dann seien wir traurig daran. Mit derartigen Kreisen können die christlichen Parteien unmöglich Hand in Hand gehen. Ein strammer deutscher Mhrer habe ge sagt, die Ehereform schaffe einen neuen Tummel platz für die Unmoral! (Großer Lärm, verschie dene entrüstete Zurufe.) Wer für diese zwei For derungen einzutreten verspreche

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 17.10.1901
Umfang: 8
hingegen, dass unsere Bischöfe gar keine Macht an sich reißen wollen, dass sie froh sind, wenn man sie in Ruhe lässt, und dass sie unserem Wie Lutyer über die Deutschen und über Deutschland schimpfte. Wörtliche Citate aus Luthers Büchern und Schriften mögen darthun, wie verächtlich der eigen mächtige, eid- Und gelübdbrüchige „Reformator' Dr. Martin Luther, der mitunter doch sein eigenes Thun und Treiben verachtete, das deutsche Volk und das deutsche Reich behandelte, und wie er offen die schlimme

sind nach dem Evangelio, denn sie zuvor, vor dem Evangelio, ge wesen find. Wir erfahrens leider nachträglich, dass die Leute jetzt unter dem Evangelio größer und jene Gesetzvorlagen in Berathung ziehen, die man mit dem Sammelnamen „Ungarischer Ausgleich' be zeichnet. Es war die Situation noch nie so günstig, als jetzt, um mit den Herren Ungarn ein kräftiges Wörtlein reden zu können. Alle bisherigen Ausgleichs vorlagen müssen abgelehnt und in neue Verhandlungen eingegangen werden. Das deutsche Reich hält

Entartung der Leute infolge seiner läster lichen Reden und seines gefälschten „Evangelium' einbekannte. Wir führen diese Citate als Antwort auf die maßlosen Schmähungen an, mit welchen die radicalen Absallmänner Stein, Berger, Wols u. s. w. im Parlamente uns Katholiken bedachten, und weisen als katholische Deutsche mit Entrüstung die ver dächtigenden Auslassungen zurück, mit denen einst Luther die deutsche Nation und deutsche Treue be sudelte. Eine Reihe bezüglicher Citate aus Luthers Schriften stellte

werden möchten, so würden in das deutsche Parlament „Schwarze' und „Rothe' gemischt mit Slaven einziehen. Das könnten sie drüben nicht vertragen. Wenn da das katholische Centrum, oder die Socialdemokraten und die Slaven einen Snccnrs bekommen würden, dann möchte der deutsche Reichstag sehr gut ausschauen. Dann könnte der Kaiser Wilhelm II. noch so viel reden, der Reichstag würde doch zum Teufel gehen. Durch die „Los von Rom'-Bewegnng soll aber der Protestantismus in den österreichischen Ländern ver breitet

„Ich lege jetzt den Zacharias aus und übersetze den Propheten ins Deutsche, ein des Dankes würdigstes Unternehmen, das mir bis jetzt diese barbarische und wahrhaft bestialische Nation versagt.' (Dxx. eä, Aurl- faber II x. 328 b.) Noch schmeichelhafter meint er: „Solche schändliche Säue find wir heillose Deutsche das mehrere Theil, dass wir weder Zucht noch Ver nunft haben, und wenn wir von Gott hören> achten wir es gleich so viel, als wären es Gaukler-Märlein.' (Walch XX. 1014.) Mehr

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 16.08.1901
Umfang: 6
nicht unmittelbar verhängnißvoll, weit es durch seine Jnfellage so lange vor feindlichen Einfällen geschützt ist, als seine Flotte halbwegs leistungsfähig bleibt. Was bedeutete aber eine gleiche Wehrlosigkeit zu Lande für das ringsum von feindlichen Mächten umgebene deutsche Reich? Von diesem Gesichtspunkte ausgehend, muß jeder deutsche Vaterlandsfreund Agrarier sein, und es klingt wie eine steche Verhöhnung einer wohl verstandenen Fürsorge für des Reiches Bestand und Unverletzlichkeit, wenn der Leyisohn

der neue Zoll von 6 Mark nicht erhoben würde und unsere Rothweine von größerem als fiebcnprozentiaem Alkoholgehalte dem autonomen Tarifsatze,gegenüber günstiger behandelt würden. ES ist auch zu bedenken, daß es bei einem der wichtigsten Ausfuhrgcgenstände der österreichischen Alpenlander, dem Rindvieh, neben dem Zolle auf die» veterlnär-polizeiliche Behandlung desselben ankommt. Die Schutzmaßregeln, die das Deutsche Reich gegen Viehseuchen ergriffen hat, haben sich hauptsächlich gegen die sanitär

. Annoncen sind im vor hinein zu bezahlen. Manuskripte werden nicht zurückgesendet. Mit 52 Unttthaltnngs-Beilagen, 52 humoristischen Beilagen und 24 MMeilagen. Nr. 18« Schriftleitung: Kornplatz. Freitag, den 16. August 1SM. Fernsvrechstelle: Nr. W. «t. Jahrg. Der deutsche Zolltarif- Entwurf. Kein politisches Ereignis unserer Zeit ist den innern wie auswärtigen Feinden des Deutschen Reiches als ein brauchbarerer H?bel erschienen, dessen Stellung in Mitteleuropa zu erschüttern. Das internationale

im „Berliner Tagblatt' und die anderen „Shhne' vom Stamme Levi infolge der geplanten..EinHrung5 eines ergie bigen Zollschutzes für die deutsche Landwirthschaft erklären, „das Vaterland sei in Gefahr l' Da muß doch die Frage gestellt werden : „Was ist der Leviföhne Vaterland?' Von dieser allgemeinen Abschweifung kehren wix nun zur Frage von der Wirkung dieses Zoll tarifes auf die volkswirthschaftlichen Interessen der Ostmarkdeutschen zurück. Der Schwerpunkt des Tarifs liegt in den erhöhten Getreidezöllen

viel schlech teren, nahezu unkontrolierbaren Verhältnisse in Un garn gekehrt. Wäre Oesterreich gegen Ungarn durch eine Zollgrenze abgeschlossen, so würde man sich im Reiche viel leichter zu einer Milderung der Absper rungsmaßregeln entschließen. Die offiziöse und manchesterliberale Logik, der deutsche Zolltarif mache den wirthschaftlichen Zu sammenschluß Oestereichs und Ungarns zu gemein samer Abwehr dringend nothwendig, hinkte Oesterreich könnte ohne die ungarische Fessel viel leichter mit Deutschland

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 23.05.1907
Umfang: 8
Sterben Der 14. Mai sollte Antwort geben auf die Frage: Wie denkt das Volk in Oester» reich in politischer Beziehung? Wel chen Parteien schenken die Völker Oesterreichs ihr Vertrauen? Immer, wenn die Wahrheit ungeschminkt zum Ausdrucke kommt, tut sie weh! Auch die am 14. Mai in zisfernmäß iger Darstellung ausgesprochenen Darstellungen tun manchen Parteien weh. Nehmen wir di« Parteien, die ihre ganze Existenz ausschließlich aufS nationale Pro gramm gesetzt haben. Die tschechischradikal nationale Par

- tei hatte im alten Parlamente 45 Stimmen; am 14. Mai brachte diese Partei nur mehr »ier Abgeordnete durch. Die deutschradi- kalen Parteien (Frei-Alldeutsche und All deutsche) hatten im alten Hause 25 Abgeord nete; am 14. Mai konnten nur mehr drei ihr Mandat retten. Der Polenklub sank von 64 Mitgliedern nach den bis heute be kannt gewordenen Wahlresultaten aus sechs Mandate. Alle diese Ziffern beweisen, das; jene Parteien, die im alten Par lamente alle Fragen ausschließlich nur durch die nationale

Brille an gesehen haben, das großeSterben er griffen hat. Weiter sehen wir, daß alle jene bürg er- lichen Parteien, die ihr Parteiprogramm nicht frei von jüdischem Geiste gehalten haben, ebenfalls ganz bedeutende Einbußen erlitten haben. So sanken die Slovenisch- liberalen von sechs auf vier Mandate und die Deutsche Volkspartei, der auch der Abgeordnete der Stadt Bozen, Dr. Pera- thoner angehörte, die am Ende oer letzten ParlameniStage noch 45 Abgeordnete hatte, gar auf fünf Mandate herab

! Wir behaupten, daß, wenn die Deutsche Volkspartei ihre Ideale — die ihr bei der Gründung vorgeschwebt haben — im Ver laufe ihrer Entwicklung hochgehalten hätte, sie bei den Wahlen aui 14. Mai nicht so elend und schandooll verkracht wäre! Diese Partei gab «der um das Linsengericht der RegierungS- gunst und der „schönen' Augen des inter nationalen Judentums ein Ideal um das andere ! preis. Den Antisemitismus steckte die Deutsche ! Volkspartei in die Tasche, um etliche Ueberläuser ^ aus dem j^.denliberalen

der Partei Staatslicferungen und hohe Beamten stellen zuschanzen können. Die nationalen Inter essen verriet einer nach dem anderen; denn die Führer der Deutschen Volkspartei hatten ja die Pflicht, einen nationalen Ausgleich nach dem anderen mit dm Slawen in Oesterreich zu machen. Jeder „nationale' Ausgleich, der die Slawen, wenn auch nur zum Teile, befriedigt, bedeutet aber in Oesterreich ein Zurückdrängen der Deutschen und ihres Einflusses in unserem Siaatengebilde. Wenn die Deutsche Volkspartei

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 6
Datum: 15.10.1901
Umfang: 6
. Das ist der Ursprung von „Los von Rom', des halb die Millionen Mark aus Preußen zur Unterstützung der protestantischen Propaganda. Erzherzog Franz Fer dinand hat wohl die Courage gehabt, offen gegen „Los von Rom' zu sprechen, hat es offen als „Los von Oester reich' bezeichnet, aber wie schüchtern und ausweichend hat in dieser Sache Dr. v. Ko erb er auf eine Interpellation Schönerers geantwortet. Uns fehlt die Entschlossenheit, ei fehlt an Offenheit, die Furcht der österreichischen Staats Männer, ihre eigene

. Wie dieser furcht bare Sturz begreiflich wird? Die überaus schwache Wahl betheiligung beweist, dass es die deutschfortschrittliche Partei von Anfang aufgegeben hatte, in das neue System der directen Landgemeindenwahlen irgendwelche Hoffnungen zu setzen und auf jede größere Agitation verzichtet hatte. Nicht so sehr die Wählerschaft ist also vor der Partei ausge rissen, sondern zuerst die Partei vor der Wählerschaft. Die deutsche Fortschrittspartei hatte die Waffen gestreckt, ehe sie das erste Feuer bekam

und das Ende ist nun die Vernichtung. Hätten die deutsche Fortschrittspartei und die Prade'sche Volkspartei, welch letztere mit ihren drei errun genen Mandaten sich auch nicht ausgezeichnet hat, nur einigermaßen Energie, Selbstbewusstsein und Muth ge habt — es hätte ihnen gelingen müssen, aus der riesigen Zahl jener Wähler, die gestern nicht zur Urne giengen, alle ihre Verluste zu decken. Durchwegshabenja 60, 70, ja sogar 80 Percent der deutschen Wähler nicht gestimmt. Diese lässigen Wähler sind nun ganz

das Volk betrügt, wie der Liberalismus. Und das ist die tief bedauerliche Seite der Wahlentscheidung vom 8. October: dass Land und Reich mit der Decimierung der libe ralen Partei nicht das mindeste gewonnen haben. Vom rein parteipolitischen Standpunkt können wir Christ lichsociale mit diesem Tage nicht unzufrieden sein. Der christlichsociale Candidat Kletzenbauer hat in dem südböhmischen Wahlkreis von Kaplitz einen viel schöneren Wahlsieg über seine verbündeten Gegner erzielt als im Jahre 1895, so dass

wird gewissen Leuten doch endlich der Knopf aufgehen, hoch wäre es an der Zeit! ^ Wieder ei« jüdischer Mädchenmörder? In Peklo, im nordöstlichen Theile von Böhmen, wurde der Leichnam eines 15jährigen christlichen Mädchens, furchtbar verstüm melt, aufgefunden. Das antisemitische „Deutsche Volks blatt' in Wien hat einen eigenen Berichterstatter nach dem Thatorte abgesandt, um durch genaue, der Wahrheit voll kommen entsprechende Erhebungen Klarheit in die durch gefärbte jüdische Zeitungsberichte entstellte

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 06.09.1907
Umfang: 8
in Oesterreich und auf den Dreibund ausübt: „Es ist eine offene Frage, daß weder Oester reich noch Deutschland lange die Belastungs probe, welche die Jrrcdenta ihnen auserlegt, noch werden ertragen können und daß sich auch für die rankte sich Schiller empor in Zeiten, da <er unter dein Drucke äußerer Verhältnisse zusammenzu brechen drohte, sie war seine Beraterin bei oen wichtigsten Wendungen seiner Lebensschicksale. Dabei freilich mochte sie in des Dichters Jugend auch nicht ganz ohne Einfluß

zeitweilig in Sympathiekund gebungen für Oesterreich und den Dreibund er geht, wie eben jetzt nach, den Tagen von Desio, und sich in einer solchen Hurrastimmung bis zur Erklärung aufschwingt, daß die Jrrcdenta tot ist, so wissen Oesterreich und die Deutschen, welche erst jüngst die Erlebnisse von Perfen und Cal- liano erlebt haben, doch, daß die totgesagte Jrrc denta am Leben ist, jzas Bündnis zwischen Oester reich und Italien auf das ernsteste bedroht und die Achillesferse des Dreibundes bildet, an wel

chem dieser auch zu Grunde gehen muß. Wenn Italien wirklich den Dreibund und das Bündnis mit Oesterreich will, daim möge es mit Taten und nicht niit leeren Worten die Jrrcdenta töten, dann halte es aber auch Oesterreich nicht auf, wenn dieses sich anschickt, Trieft und Süd tirol von den Jrredentisten zu säubern!' Politische Nachrichten. Meran, 5 September. Zur Umbildung des Ministeriums. Aus Parteikreisen erhält die „Deutsche Volks- zeitung', die bekanntlich dem Minister Prade nahesteht, betreffs

Verhandlungen wegen Eintritts eines Parteiführers in das Kabinett gepflogen worden. Die Angelegenheit sei auch bisher nicht von der Parteileitung besprochen worden. Zu den welschen Ueberfällen auf Deutsche. Der deutschvölkische Turnverein in Plauen hatte in einer Kundgebung, die dem Reichskanzler Fürsten Bülow übermittelt wurde, von .der deutschen Regierung verlangt, diese möge bei der österreichischen Regierung vorstellig werden, da mit die den deutschen Touristen durch den Ueber- sall seitens

der Jrredentisten in Welschtirol zu gefügte Unbill gesühnt werde. Dem genannten Turnverein ist nun, wie berichtet wird, als Ant wort auf seine Kundgebung folgende Regiernngs- note zugegangen: „Dem deutschvölkischen Turn verein in Plauen erwidere ich auf die Eingabe vom 20. August d. I. ergebenst, daß die kaiser liche und königliche österreichisch-ungarische Re gierung unter dem Ausdruck, ihres Bedauerns über die irredentistischen Exzesse in Südtirol, von denen auch deutsche Reichsangehörige be troffen worden

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 12
Datum: 28.09.1901
Umfang: 12
an ihren Vätern über den Kopf zu wachsen. —Die belgische Kammer ge nehmigte mit 56 gegen 21 Stimmen das Gesetz betreffend die allgemeine Dienstpflicht. —- Krüger entsendet eine außerordentliche Gesandtschaft an den Präsidenten Roosevelt. Wird nicht viel nützen. — Der chinesische Sühneprinz Tschun verlässt dieser Tage Deutschland, um wieder in das Reich der Zöpfe zurüchukehren. Vielleicht dass er anderswo auch Zöpfe entdeckt hat oder noch sehen wird. Am Montag dürfte er an Bozen vorüberfahren, denn er fährt

über München, Innsbruck nach Genua, wo er zu Schiff seine Fahrt fortsetzen wird. —-Der Mörder des Präsidenten Mac Kinley wurde zum Tode durch Elektricität verurtheilt. tllen öffentlichen Loealen, sowie in de . Inland. DStz. und Sötkt. Am 2^. d. sprachen in Mbs a.. d. Donau der der Schönereaner Dötz und das Mitglied der Deut schen Volkspartei Völkl zusammen in derselben Ver sammlung. Wie auch Herrn Völkl bekannt sein dürfte, steht gerade jetzt die Deutsche Volkspartei mit den All deutschen in bitterster

hat also nicht weit zu Herrn Dötz — aber umso weiter die Deutsche Volkspartei zu Herrn Völkl. Doch in der großen Hühnersteige der Deutschen Volkspartei geniert das nicht! Per Wahlaufruf der Deutschen Wolkspartei in. Böhmen findet bei keiner einzigen Partei Wohlwollen. Die All deutschen behaupten gar, dass das Gute, das der Aufruf enthalte, von ihnen entlehnt sei. Die Alldeutschen sind gegen die Deutsche Volkspartei überhaupt furchtbar er bittert und verkünden ihr den Krieg bis aufs Messer. Die Liberalen

können an dem Aufrufe wieder deshalb keinen Geschmack abgewinnen, weil die Deutsche Volkspartei sich veranlasst sah, im Principe für den Antisemitismus Stellung zu nehmen. Und das ist's auch, weshalb die Socialdemokraten der Deutschen Volkspartei und ihrem Aufrufe nicht hold sind. .. Die christlichsociale Partei in Böhmen zweifelt, ob es der Deutschen Volkspartei mit ihrem Antisemitismus auch ernst ist, d. h. ihn praktisch: auch bethätigen werde. Bis jetzt hat man wenig davon gehört. Herr Völkl z. B. suchte

die Freundschaft der Judenfreunde im liberalen und socialdemokratischen Lager zu ergattern. Bis - heute suchte die Deutsche Volkspartei, es allen anderen Parteien recht machen zu können und ge rade dadurch hat sie sich mit allen mehr oder weniger ver feindet. Nachdem sie nun aber den Alldeutschen gegenüber etwas mehr Rückgrat zu zeigen scheint, darf man vielleicht eine kleine Besserung hoffen, wahrscheinlich aber dürfte es die Deutsche Volkspartei mit ihrem Antisemitismus nur auf Wählerfang abgesehen

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 14.05.1901
Umfang: 8
; da dem aber nicht so ist, so mussten wir uns mit seiner Person beschäftigen, zumal er als einer der Polterer gegen die Liguori-Moral auftreten wird.' Der deutsche Reichstag hat am 8. Mai mit 185 gegen 40 Stimmen den Antrag auf Gewährung von Präsenzgeldern und freier Eisenbahnfahrt für Reichstags abgeordnete angenommen. Der Minderheit ge- hörten die Conservativen, ein Theil der Reich»'' Partei und Fürst Bismarck an. Im Verlaufe der lebhaften Debatte wandte sich der social demokratische Jude und Millionär Singer heftig

, denn es besteht ein sehr starkes, gemeinsames Interesse aller aufrichtigen Oesterreicher: dieses Reich zu retten und zu befestigen vor jenen Elementen, welche unter dem religiösen Deck mantel gefährliche Schlagworte in die Menge schleudern, deren Lehren so wohl gegen die Grundfesten dieses Staates als auch gegen die Dynastie gerichtet sind. Die hervorragenden Politiker aller Parteien sollten trachten, alles beiseite zustellen, was ihre Parteien von einander trennt, und nur jene Grundlage suchen

, auf welcher eine Ver ständigung möglich wäre. Es handelt sich hiebei um Czechen und Deutsche, welchen -Kaiser Franz Josef durch die Errichtung der Kunstgalerie in Prag den richtigen Weg gezeigt hat, wo sie ihre Kräfte zu messen haben.' CtzriMchsoeiale Arbeit. Die jüngsten Verhandlungen im Abgeord netenhause, so über das Handelskammergesetz und das Margarinegesetz, welch letzteres in seinem Anfange und seiner ganzen Entwicklung durch die rastlose Thätigkeit des Abg. Fink gefördert wurde, haben deutlich gezeigt

Facultät, ja sogar für das ganze Reich von großem Interesse ist — die Angelegenheit der niederösterreichischen Landes- Jrrenstalt, des Findelhauses, der Gebäranstalt u. s. w. — da muss man wohl sagen, dass zegenwärtig keine andere Partei eine olHe Arbeitsfreudigkeit, begleitet von wsitiven Erfolgen, entwickelt wie die christlich- ociale Partei. Auf dem Gebiete des Versiche rungswesens hat sich neuerdings der oberöster- reichische Landtag der niederösterreichischen Landes'Lebens

-Unfallv? sicherungs'Anstalt, der Kunstakademie und der zu errichtenden Kunstgalerie, Dreitheiluna d-v Postdirection für Böhmen in eine deutsche ezechische und gemischtsprachige, Errichtung eine« Finanzdirection in Rsichenberg und Staatseisen, bahndirection für Deutschböhmen, Errichtung eines Kreisgerichtes in Trautenau, Errichtung von Staatsgewerbeschulen in Eger und BudweiS Ausgestaltung der Technik in Prag und Er richtung von landwirtschaftlichen Versuchsanstalten in deutschen Städten Böhmens

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Brixener Chronik
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Seite 5 von 10
Datum: 02.02.1901
Umfang: 10
der deutschen Vermittlungssprache und Reactlvierung der Arbeitsfähigkeit des Hauses. Die Deutsche Volksxarkei Wühlte Kaiser zum Obmanne, Derschatta und Dr. Beurle zu Stellvertretern. Der Verband zählt 42 Mitglieder und fünf Hospitanten, nämlich Dr. Erler, Tscharrn, Gmachl, Holter und Orasch. Die Aufnahme des Wiener Abgeordneten Mayreder wurde mit allen gegen vier Stimmen abgelehnt. — Ein Antrag des Abg. Kaiser, an alle deutschen Parteien Einladungen zur Be rathung jener Schritte zu richten

, welche zur Sicherstellung der deutschen Sprache als Staats sprache zu unternehmen sind, wurde einhellig an genommen. Ferner wurde über Antrag Kaisers einstimmig beschlossen, an den Verband der .Deutschradicalen und an die Deutsche Fortschritts partei Einladungen zu richten, mit der Deutschen Volkspartei Berathungen zu Pflegen bezüglich eines einverständlichen Vorgehens dieser Parteien durch Einsetzung eines gemeinsamen Ausschusses zur Wahrung der nationalen und volkswirtschaft lichen Interessen des deutschen Volkes

Meinungsverschiedenheit. Dieses Bündnis könnte auch nur unter der Bor aussetzung Zustandekommen, dass in demselben die Führung den Deutschradicalen überlassen würde. Die Deutsche Fortschrittspartei werde sich wohl nothgedrungen anschließen müssen. Aber da sie „schlappschwänzig' sei, so müsse darauf ge sehen werden, dass bei den nächsten Landtags wahlen dieser Partei in Böhmen der Garaus gemacht werde. Auch die Deutsche Volkspartei müsse von dem papierenen Psingstprogramm zum Linzer Programm sich bekehren. Es wurde schließlich

-Tarouea gewählt. Die Deutsche Bauernpartei des Reichsrathes eonstituierte sich als Club und wählte Peschka als Obmann. Der Club der juugczechischen Ab geordneten nahm bezüglich des taktischen Vorgehens einstimmig eine Resolution an, welche besagt, die parlamentarische Commission empfiehlt, in die entschiedenste Opposition gegen das gegen» wältige System zu treten und je nach den parlamentarischen und Politischen Verhältnissen die Art und Weise des taktischen Vorgehens, und wenn nothwendig

an der Zugehörigkeit zum deutschen Volksstamm festhalten. Diese Zuschrift findet in Folgendem ihre Bekräftigung: In Eichleit fand vor kurzem eine Volksversammlung statt, die folgende Entschließung annahm: „Die Erschienenen befürchten, dass durch Gewährung der Autonomie an Jtalienisch-Tirol die deutsche Schule in Eichleit in Gefahr kommt. Dieselben halten letztere absolut für die Bedürf nisse der hiesigen Bevölkerung nothwendig, da diese gezwungen' ist, auf deutschem Gebiete ihr Brot zu verdienen. Außerdem

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 12
Datum: 17.04.1907
Umfang: 12
nahm die Deutsche Volkspartei teil und erklärte durch ihre Redner, die Bestrebungen der Gewerb» treibenden aufs wärmste unterstützen zu wollen. Die im Jahre 1901 geschaffenen Gesetze sind: Rekrutenkontingent, Staatsvertrag zwischen Oesterreich und dein Deutschen Reich betreffend den Urheberschutz, Gesetz über die Verwendung der Ueberschüsse der kumulativen Waisenkassen, die Gesetze über die Eisenbahninvestitionen, Wasserstraßen und Mußregulierungeu, Gesetze be treffend

aufgezählt werden, an denen die Deutsche Volks partei im Lause der Legislaturperiode 1901— 1M7 innerhalb und außerhalb des Parlamentes teilgenommen, hat — eine Art Rechenschaftsbe richt, der deutlicher als alles andere den strikten und unwiderlegbaren Nachweis erbringt, daß die Deutsche Volkspartei wie keine andere Partei stets zum Wohle des deutschen Volkes in Oesterreich gewirkt und daß sie auf eine ungeheure Mille positiver Arbeit zurückblicken kann. Sie hat den Beweis . erbracht, daß sie getreu

auch die Verbesserun gen, welche über Eingreifen der Deutschen Volks partei bei Beratung des Margarinegesetzes, der Weinzollklausel, des Bergarbeitergesetzes und beim Gesetze über die Arbeiterwohnnngen erzielt wurden. In der die Situation hauptsächlich beherr schenden Frage der Jnvestitions Vorlage hatte die Deutsche Volkspartei die Führung über nommen und es gelang schließlich durch Aus dauer und kluge Taktik, die vielfachen offenen und versteckten Widerstände gegen die Alpenbahnen zu überwinden

. Bei den im Sommer des gleichen Jahres stattgehabten Landtagswahlen in Böhmen ent fesselten die Schönererianer ihren gewohnten ge hässigen Kämpf gegen die Deutsche Volkspartei, jedoch vergebens^ denn die Deutsche Volkspartei erlitt keinen Verlust uud Schönerer, vom Abg. Kaiser öffentlich aufgefordert, den Beweis sür seine gegen die Deutsche Volkspartei erhobenen Anwürfe zu erbringen, mußte die Autwort schuldig bleiben. Mit Recht konnte Dr. von wegen Sicherstellung der deutschen Staatssprache einzuleiten

auf die Verwaltung.' Am 13. Oktober 1901 fand in Innsbruck die vom Abg. Dr. Erler einberufene gründende Versammlung der Deutschen Volkspartei in Tirol statt. An Stelle des zurückgetretenen Abg. Prade wählte der Vorstand zn seinem Obmaniie den Abg. Dr. v. Derschatta, zu Obmannstellvertre tern die Abgg. Prade und Benrle. Die Tagesordnung des Parlaments war durch zahlreiche tschechische Driuglichkeitsauträge ver legt; die Deutsche Volkspartei sprach sich uur ür die Verhandlung der Dringlichkeitsauträge letresfend

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 24
Datum: 08.12.1906
Umfang: 24
wurde ver tagt. Die Fleischnot in Deutschland. Es bestätigt siA, daß das preußische Staats ministerium sich m seiner letzten Sitzung ein gehend mit der Frage beschäftigt hat, welche Maßnahme ngegen die Fleischver teuerung zu ergreifen sind. Die beabsichtigten Maßregeln sollen aber nicht für das ganze Deutsche Reich vorgeschlagen werden, sondern sich auf das preußische Staatsgebiet beschränken. An eine 'Oeffnung der Grenzen oder an die Errichtung von Grenzschlachthäusern ist nicht zu denken

Parteien jederzeit in ihrer Mitte sowohl bedächtige und einer ruhigen Kampfesweise zuneigende Mitglieder, aber auch solche zählen, die einem leidenschaftlichen und aggressiven Vorgehen den Vorzug geben, das ist eben im Temperament zu suchen. Mein Ideal wäre eine einheitliche deutsche Partei im! neuen Parlament, deren Kern die radikalen Elemente zu bilden hätten. Es wäre überflüssig, für diese große deutsche Partei wieder ein detailliertes Parteiprogramm in Aussicht zu nehmen, zumal uns Deutsche

. Wenn es, wie ich befürchte, zu einer vollständigen Fusion der deutschen Parteien nicht kommen wird, wäre doch wenigstens ein möglichst enger Ver band, ein gemeinsamer Klub, anzustreben, in dem die freiheitlichen deutschen Parteien gemeinsam Beratungen pflegen und Beschlüsse fassen können. Schon die Möglichkeit, einzelne Fragen in ge meinsamen Vollversammlungen zu erörtern, ver spricht große Vorteile. Wir Deutsche in Böhmen haben die Erfahrung gemacht/ daß aus solchen gemeinsamen Beratungen sich fast immer positive

der israelitischen Gemeinde, Dr. Jellineck, der gleichfalls eine Trauerrede hielt. Tarnach sprach der Bürgermeister Dr. Ritter v. Hewald namens der Stadt Wien die Trauerrede, worauf ein Meramer Zeitun g Polendebatte im Reichstag. Der deutsche Reichstag hatte am 5. ds. eine große P 0 l en d e b a t t e, die der polnische Schul streik heraufbeschworen hatte. Die Polen und das Zentrum haben Interpellationen darüber ein gebracht, daß die preußische Regierung polnische Kinder? die auf Anordnung ihrer Eltern

. Der Bundesrat wird noch in dieser Woche wegen Maßregeln gegen die Fleischteuerung für das ganze Reich beraten und auch die Ministerien der Einzelstaaten werden sich in der nächsten Zeit eingehend nzit dipser Frage beschäftigen. Aufhebung der franzosischen Strafkompagnien. Kriegsminister Picquart wird in der nächsten Woche der Kammer einen Gesetzentwurf betreffend die Aufhebungder Strafkompagnien vorlegen. . . Die Bilanz der.rnsstschen Justiz. Nach den im Justizministerium geführten Aufzeichnungen wurden

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 05.02.1901
Umfang: 8
- Nrgschast gesührt hat, hikvon Kenntnis gegeben «ld die Erklärung erneuert, dass wir an der teutschen Gemeinbürgschaft wie bisher festhalten. Selbstverständlich sind wir bereit, eine Action Wegen Sicherung des Geltungsumfanges der teutschen Sprache in unserem Vaterlande Oester reich mit aller Entschiedenheit mitzusörderx, und «ir ersuchen die verehrliche Deutsche VoWpartei, tahin zu wirken, dass der Verband der deutschen vemembkrgschastbaldmöglichstzueinerBLsprechuAg eingeladen wird. Wir verständigen

für Herbeiführungünergleichmäßigen deutschen Rechtschreibung für daS Deutsche Reich, die deutschen Sprachgebiete in Oesterreich und in der Schweiz. Der Staassecretär Posadowski erklärte vorher, dass zwischen einigen deutschen Regie rungen diesbezüglich bereits Verhandlungen einge leitet worden sind. Papst Leo XIII. beauftragte den Nuntius in B-üss l, sich nach Lonoon zu begeben und dem englischen König das Beileid d«S Papstes zum Tode dex Königin und die Glückwünsche zu seiner TyronbestcigMg auszudrücken. Frankreich und England

Verband der Deutschen VMpmtei! Zuhanden des sehr geehrten Herrn Keichsrathsabgeordneten August Kaiser in Wien. Wir bestätigen, höflichst dankend, den Empfang »er geschätzten Zuschrift vom 30. Jänner. Der Segenstand, welcher in dieser geschätzten Zuschrift lLsondzrs hervorgehoben wird, gehört in die Kompetenz der deutschen Gemein- lürgschast, deren Mitglied auch Ihre geschätzte Partei ist. Die verehrliche deutsche VoWpartei «nd insbesondere Sie, hochgeehrter Herr Collega, «erde»» sich erinnern, dass

werden, sobald die Ehemänner sich unterworfen haben.* Das ist »Humanität-! Mehrere Londoner Blätter sprachen von der Wahrscheinlichkeit einer Vermittlung im Transvaal-Streit: Kaiser Wilhelm werde als Ver mittler Krüger empfangen und Vorschläge machen. Die „Daily News' meinte, keiner sei für eine solche Rolle besser geeignet als der deutsche Kaiser. Nachträglich wurde wieder dementiert, dass Kaiser Wilhelm eine Vermittlung Plans. I?» Zürich wurde die Bildung eines Comites vorgeschlagen, welches in Verbindung

' aufgeführt. , Kurze politische Nachrichten. Auszeichnungen für Staatsober häupter. Der österreichisch-ungarische Ge sandte Otolicsmiy überreichte in Haag (30. Jänner) der Kömgin Wilhelmine das Großkreuz deS Elisaberh'Ordens mit einem Handschreiben Kaiser Franz Josefs. — Der deutsche Kaiser ernanute den englischen König zum Chef des ersten Garde- Dragoner Regimentes, dessen Chef Königin Vic toria war. Der deutsche Reichstag hat am 1. Februar eine Resolution angenommen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 22.10.1901
Umfang: 8
einstweilen noch fest verschlossen im kaiserlich königlichen Handels ministerium. So viel jedoch auch schon über diesen Ent wurf durchgesickert ist, soll er dem deutschen in Bezug auf die Höhe der Zollsätze durchaus nicht nachstehen. W enn seine Veröffentlichung vor der des deutschen Zolltarifs erfolgt wäre, würde er in Deutschland zweifellos dasselbe Aufsehen erregt haben, wie der deutsche Entwurf in Oester reich Ungarn. Wie ferner verlautet, wird gegenwärtig an der Fertigstellung eines die Durchführung

Staaten, mancherlei Opfer allein die österreichische Industrie ist sich über ihre Leistungsfähigkeit längst klar geworden und meidet Erzeugungsgebiete, in welchen sie von Anderen aus bestimmten, unabänderlichen Ursachen überboten wird. Diese Beschränkung braucht glücklicher Weise nicht groß zu sein, denn das Reich ist mit natür lichen Hilfsquellen und einer tüchtigen Arbeiter bevölkerung gesegnet, aber sie erleichtert doch deu Kampf, und wenn einst noch der Unternehmungs geist aufhört, zaghaft

! — Dienstag den 22. October wird die Deutsche Volkspartei einen neuen Clubvorstand wählen, nachdem der bisherige Vorstand, Abgeordneter Kaiser, zum Viceprästdenten des Abgeordnetenhauses ist gewählt worden. — Die „Wiener Zeitung' vom 17. October publiciert eine Verordnung des Handelsministeriums betreffend die Errichtung einer Direction für den Bau der Wasserstraßen und die Bestellung eines Wafserstraßenbeirathes. Dieser Beirath besteht aus 2V Mitgliedern, die durch die Landesausschüsse der. am Baue

zusammen. An Arbeit fehlt es dem Abgeordnetenhaufe nicht; hoffen wir, dass es den Abgeordneten auch an Arbeitslust nicht fehlen wird. Es ist vieles zu gewinnen, unter Umständen auch vieles zu verlieren. Aie Warteten des Aögeordnetenyanses gruppieren sich momentan folgendermaßen: Deutsche: 28 Mitglieder des Centrums, 1 „Wilder' (katholischer), 27 Christlichsociale, 3 Abgeordnete der Mittelpartei, 30 Abge- ordnete des Verfassungstreuen Großgrundbesitzes, 31 Abge ordnete der deutschen Fortschrittspartei

, 3 „Wilde' (Libe rale), 4 deutsche Agrarier, 47 Abgeordnete der Deutschen Volkspartei, 6 „Wilde' (Deutschnationale), 20 Alldeutsche, zusammen 200 deutsche Abgeordnete. Slaven: 53 Abgeordnete der Jungtschen, 19 conservative Großgrund besitzer, 5 tschechische Agrarier, 5 tschechischnationale Socia listen, 65 Clubpolen, 4 Mitglieder der polnischen Volks partei,. L radicale 'Ruthenen (unter ihnen ein radicaler Pole), 16 Mitglieder des slavischen.Centrums (dem außer deu Südslaven auch die gemäßigten Ruthenen

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 08.06.1907
Umfang: 16
»n sind im vor» d'neiti ,» b?zadl»n. Ua,ii '>wi» werden ni«d jurlt-?gna»dl. « » Nr. tSS Schriftltüuiig: Lonivlaz. Sauistag, den 8. Inn» NM7. Aeinwre-Sslelli. Si». M. «?. Jahrg. Die heutige Nummer ist lS Tette« stark. All dkuWatiomle Dttbmd. Als im Jänner dieses Jahres aus der» deut schen Volkstage iu Leoben unter der sudelnden Zustimmung der Versammelten von dem Abg. Dr. Beurle in beredten Worten der Wunsch ausgespro chen wurde, daß jeder künftige deutsche Abgeord nete mitwirken möge zur Bildung einer großen

des Leobener Volks tages in unzähligen Versammlungen während der Wahlbewegung ausgesprochen worden, die Kandi daten aller deutschbürgerlichsu, freiheitlichen Par teien, die Gemäßigten und Radikalen, stellen ihn an die Spitze ihres Programmes. dieWcihter stimmten freudig zu und trotz aller Zersplitterung der Wahlkämpfe klang aus der Wählerschaft im mer wieder der sehnsüchtige Wunsch: Was könn te» wir Deutsche alles erreichen, wenn wir im rich tigen Augenblick stets einig wären 1 Die Einigungsversuche

. die vor den Wahlen ^ zum Zwecke eines gemeinsamen Vorgehens unter-' nommen wurden, blieben leider in einer großen Anzahl deutscher Wahlbezirke ersolglos-, der Aus gang der Wahlen har nur zu klar gezeigt, wie schädlich es war. dem zersetzenden Fraktionszeiste neuerlich Einfluß zu gestatten. Aber nach den Wahlen schien es Heller zu werden, deutsche Agrar- partei. deutsche Fortschrittspartei, deutsche Volks- Partei und Freialldeutfche zeigten sich geneigt, einen engen Anschluß zu suchen und vier Mitglieder die ser

' werden. .Aber gerade dieser Mißerfolg der Einiguugs- beratuuz trieb zu einem entscheidenden Schritt. MW dem Chaos von kleinen deutschen Parteien in . das neue Parlament einzuziehen, wurde von allen Einsichtigen sofort als unntöglich, alsuu-- gemein gefährlich für die Stellung der. Deutscher» erkannt. Die deutsche Fortschrittspartei war durch die Wiener Frage in eine fatale unfreie Situa, tion gebracht, ^die^Areialldeutschen,'- durch ihren voreiligen Selbständigkeitsbeschluß, den auch ein Parteitag sanktioniert

die Cinigungsfordernwz des Leobener Ta yeK doH »och zur Wahrheit werden. Will ßM'Mk« FMnMk. Z«Ia»h. ! Das Gesamtergebnis der Reichs ratswahlen liegt nunmehr in offizieller Fas- ' sung vor« da auch alle zairischen Mandate besetzt sind. Es sind, soweit sich dies vorläufig! feststellen . läßt, zu Abgeordnete» gewählt: 9K Christliche- ziate (naH der Vereinigung mit den Deutschko»r- servativen), 2s der Deutschen Volkspartei. 2K Dentschfortfchrittliche, 19 deutsche Agrarier. 12 Deutschradikale (Freialldeutsche

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 08.10.1901
Umfang: 8
. — Dr. Lueger (zu demselben): Bitte, schreiben Sie es nur genau auf, es ist nothwendig!) der eine solche Bewe gung, die ausschließlich politischen Charakter hat, ge duldet hätte, wie es bei uns geschieht. Die „Los von Rom '-Bewegung ist nur dazu berechnet, Oester reich so herzurichten, damit es das Deutsche Reich leicht verspeisen kann, ohne ein gewisses Krüm men zu bekommen. Das ist gewiss noch in keinem Staate der Welt vorgekommen, dass man in einer solchen Bewegung ruhig zugesehen

hat. Es ist ja offenkundig, dass Millionen Mark nach Oesterreich geworfen wurden, um diese Bewegung zu fördern, und ungezählte deutsche Pastoren überschwemmen die ganzen. Länder, um die Bewegung. zu schüren und zu leiten. (Rufe: Schande! Das kann man nicht mehr ruhig vertragen! u. s. w.) Die ganze „Los von Rom'-Bewegung ist nichts ander es als der organisierte Landes-und Hochverrath. (Demonstrativer, minutenlanger Beifall. Rufe: Nieder mit den Landesverräthern! Weg mit den Schurken! u. s. f.) Nichtsdestoweniger scheint

man nicht in Oester reich dieser Bewegung in die Arme zu fallen; mit verschränkten Armen sieht man zu, wie die einzelnen Länder durchwühlt und unterminiert werden. Ich habe überhaupt die schlechte Erfahrung ge macht, dass diejenigen Parteien, die gut österreichisch sind und für das Vaterland und Volk eintreten, a m schlechtesten wegkommen. Uns Christlichsocialen geht es wenigstens so. Da haben wir gleich den Statthalter, der offenbar jetzt sehr wenig zu thun hat und daher jetzt fortwährend herumnörgelt

, ist damit aber überall angestoßen, da im Grazer Gemeinderath eben Leute sitzen zu verschiedenen Charakters. — Das „Jüdische Volksblatt' in Wien nennt den Abgeordneten Völkl das „einzige sympathische' Mitglied der Deutschen Volkspartei. Na, so was! Und hat sich doch die Deutsche Volkspartei den Juden verschrieben mit Haut und Haar. Undank ist, halt der — Juden Lohn. — Am 15. d. M. halten die Stall- deutschen einen Volkstag ab in Olmütz für Mähren. — In nächster Zeit steht die Auflösung der Landtage von Tirol

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 10
Datum: 29.08.1903
Umfang: 10
. Die Deutsche Volkspartei hat den Kossuthisten zum. Ansturm aus das Reich Mut gemacht. Dieses Schandmal wird die Deutsche Volkspartei von der Stirne nicht mehr herunterbringen. Sie hat durch den Geheim bund mit den Kossuthisten das Abscheulichste und Verächtlichste begangen, was jemals eine Partei be gehen kann: Sie übte Verrat am Reich und am Volke! Ausland. Hegen ßomves. Der Bischof Turinaz von Näncy hat an den Präfekten des Departements Meurthe et Moselle ein Schreiben gerichtet, in welchem er erklärt

Berück- klbtigung der österreichischen Wünsche bei den Aus- aleichsoerhandlungen gewünscht. Das find nette Enthüllungen über die .Deutsche Volkspartei'. Su denselben schreibt die Wiener „Reichspost' wie folgt: „Die Unabhängigkeitspartei ist die parla- mentarische Verkörperung des wütendsten Deutschen- bafseS. Wenn man nach den Gründen suchen würde, welche die furchtbare StaatSkrise vom Jahre 1903 heraufbeschworen haben, so wird man auch diese Enthüllung über die Deutsch e Volkspartei nicht vergessen

-Aeuigkeiten. Per dentfche Katholikentag in Köln.' In der dritten geschlossenen Generalversammlung des deut schen Katholikentages erschien Kardinal Erzbischos Fischer mit Kardinal Ferrari und der Bischof von Lüttich, um zu schildern, daß in Italien, namentlich in Neapel und Genua, viele deutsche Katholiken, besonders Dienstboten, ihren Glauben und ihr Vater land verlören. Nur in Mailand habe Kardinal Ferrari im Verein mit den deutschen Jesuiten und Priestern diesen Uebelstand erfolgreich bekämpft

an derselben Stelle, wo kürzlich amerikanische Eisenbahningenieure überfallen worden waren, von Piraten angegriffen, beraubt und durch vier. Schüsse im Gesichte schwer verwundet. Auch seine Frau, das Dienstmädchen und ein Boots mann haben Verwundungen erlitten. Homeyer ist nach Canton zurückgekehrt. Der deutsche Konsul forscht energisch nach den Tätern. Nachrichten aus Stadt und Land. Kof- und Serfovaknachrichten. König Leopold von Belgien traf am 27. ds., von Bad Gastein kommend, w Innsbruck ein und setzte heute

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 8
Datum: 06.09.1902
Umfang: 8
jener finstern Zeit von ihrem Vaterland sprechen, ist ganz erklärlich, denn es ist „reich an tüchtigen Männern im Kriegswesen, reich an Geistesmännern, die durch ihre Erfindungen sich als Wohltäter aller Völker erwiesen haben'. „Die deutsche Sprache, kernig und fest, ist nebst der lateinischen die verbreitetste und sür Kaufleute und Reisende die weitaus nützlichste,' sagte ohne Widerspruch auf einer öffentlichen Versammlung in Bologna Christ. Scheurl. — „In Deutschland,' sagte der Florentiner Macchiavelli

sich auch Blätter wie „Der Scherer', der sich „Wochenblatt für Alldeutsch land' nennt, die dem traurigen Ruhm zustreben, auf die Stufe der „Wespen' und der „Pschütt- Karikaturen' und wie dergleichen zum Gaudium vertrottelter Aristokraten geschriebene Schmier fetzen sich betiteln mögen, herabzusinken.' Der deutsche Aatholikentag in Mannheim wurde am 28. August geschlossen. — Die Ge neralversammlung wählte in ihrer Schlußsitzung Köln als Ort der nächsten Tagung. Die Begeisterung, mit der die Deutschen

dieses allzu frivolen Angriffs auf das schlechte Gedächtnis der eigenen Leser der „N. T. St.' nur auf die Tatsache hin: Die Einberufer des Klerustages und der Priesterzusammenkunst in Wien haben sich gehorsam dem bischöflichen Verbot unter worfen ; die Redaktion der „N. T. St.' hingegen hat zum Gehorsam gegen wiederholt bischöfliche Erlässe und Weisungen sich noch immer nicht erschwingen» können. Socialdemokratie und Deutsche Volksparlei.. Der Anffiger sozialdemokratische Parteitag ist den Sozialdemokraten

in Niederösterreich sehr ' ungelegen gekommen. Vonseite einiger Genossen ist dort die Deutsche Volkspartei in einer Weise mitgenommen worden, daß es, vernünftig gefaßt, eigentlich unmöglich sein sollte, daß die Sozial demokratie in Niederösterreich mit der Deutschen Volkspartei noch weiter intime Freundschaft pflegt. So hat ein sozialdemokratischer Redner, wie sozialdemokratische Blätter berichten, auf diesem Parteitag am 17. August erklärt: „Die Deutschnationalen, diese wildge wordenen Spießer, deren ganzer

Radikalismus darin besteht, die Arbeiter zu beschimpfen, sind noch schlimmer als die Christlichsozialen.' Mit diesen wildgewordenen Spießern, die die Arbeiter beschimpfen und sogar den Genossen schlechter gelten als die Christlichsozialen, sind aber auch die sozialdemokratischen Führer ver bündet. Dem Arbeiterstand zuliebe? — Unsinn l Nein, weil die Deutsche Volkspartei jetzt die Interessen des Judentums vertritt und die Inter essen des Judentums sind auch die Interessen der sozialdemokratisch-jüdischen

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 12
Datum: 27.08.1903
Umfang: 12
abgeschlossen hat, welche die nationale Ver nichtung der zwei Millionen Deutscher in Ungarn seit Jahren aufs heftigste betrieben hat; mit jener Partei, welche durch Zerstörung der Reichs einheit auch die Großmachtstellung des Reiches, die Bündnisfähigkeit desselben und dadurch den Dreibund untergräbt. Also Verrat an Reich und Volk! Das läßt nun freilich begreiflich erscheinen, daß sich die Deutsche Volkspartei in derBeiteidigung der Interessen Oesterreichs gegen Unaa^ r schlapp zeigt und der großen aeaen2i

auch von den Orten Vomp, Pill, Stans, Wörgl. Rattenberg, Achental. Es sprachen unter großem Beifall Abg. Schraffl, Professor Doktor Beirer und Schriftleiter Thaler. Vom Ab geordneten Schraffl wurde über die Reichskrise und die deutsche Gemeinbürgschast, von Dr. Beirer (aus Wiener-Neustadt) über Antisemitismus, Schulforderungen und Wahlrechtsfrage gesprochen. Man faßte dieselben Entschließungen wie in Windisch-Matrei. Die anwesenden Gegner schwiegen sich aus. Die Deutsche Volksparkei im Bund

mit den Kossuktzianern. Der Abg. Polonyi, Mitglied der unga rischen Unabhängigkeitspartei, hat die sehr in teressante Enthüllung gemacht, daß er 1899 von seiner Partei nach Wien gesandt wurde, um eine geheime Verbindung mit der Deutschen Volks partei herzustellen. Wozu? Zum Verrat am Reich. Polonyi sagt: er habe den Eindruck bekommen, daß die Abgeordneten der Deutschen Volkspartei selbst die Trennung des ge meinsamen Heeres nicht hemmen würden, wenn nur der Generalstab gemeinsam bleibe. Als Gegenleistung wünschten

sie, daß beim Ausgleich die Industrie-Interessen Oesterreichs berücksichtigt werden — wie man sieht, ein sehr bescheidener Wunsch. Polonyi droht: da die Deutsche Volks partei jene Abmachungen (von 1899) vergessen zu haben scheine, werde die ungarische Unab hängigkeitspartei sich den slavischen Parteien Oesterreichs nähern. Aus dieser Enthüllung ergibt sich, daß jene Partei, welche sich als die berufenste Vertreterin des deutschen Volkes und Schirm des Deutsch tums ausgab, mit jener Partei einen Geheim bund

des Staatssekretärs des Reichsschatzamts Freiherr» von Thielmann ernannt worden. Das hat den. Prinzregenten von Bayern so erfreut, daß er ein Telegramm an Kaiser Wilhelm sandte, der hinwieder telegraphisch die „bewährte, treue deutsche Gesinnung' des Prinzregenten bestätigte. Menotti Garibaldi, der älteste Sohn des bekannten Revolutionärs, ist am 22. August in Rom gestorben. CombeS, der wütende Kulturkämpfer, hält triumphierende Reden auf Banketten, wobei er die grausam und ungerecht verfolgten geistlichen- Orden

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 19.11.1901
Umfang: 6
in den „Münchner Neuesten Nachr.' einen Aufsatz über die Thätigkeit des Vereines, welchem wir folgendes ent- nehn.cn: Bekanntlich hat der Allgemeine Deutsche Schul- vcrein sich vor zwanzig Jahren gebildet zur Unter stützung der kämpfenden, mit dem nationalen Unter gang bedrohten Deutschen an den Sprachgrenzen, !>. h. in den Gebieten, die durch Jahrhunderte hin durch unbestrittener Besitz der deutschen Stämme waren und in die seit ein paar Jahrzehnten Ma gyaren, Slaven und Wälsche angreifend einfallen. Tiefer

das Dorf Eichleit, das sich unter kräftiger Mithilfe des Allgemeinen Deutschen Schulvereines eine neue Schule und eine hübsche Kirche gebaut hat. Hier zählte man im Jahre 1880 nur 176 Deutsche, im Jahre 1890 aber 318 und nach weiteren zehn Jahren 334, während die Wäl- schcn von 176 auf 2l) und endlich auf 14 herab gingen. In Jnnerfloruz, dessen Kirche der tapfere Kurat Gadler fast ausschließlich mit deutschem Gelde ge baut hat, ist die Zahl der Deutschsprechenden von 178 auf 330 bezw. 381 gestiegen

ihr Recht auch sich erst erzwingen mußten> obwohl in der Kirche dank dem zähen Wi derstande des irredentistischen Dekans Jnama noch immer italienisch-gepredigt wird, italienisch in wie der überwiegend deutsch gewordenen Pfarreien! Aehnlicher Erfolge kann der Verein sich rühmen in dem Gebirgsdorfe Lufern, nahe der italienischen Grenze. Seit 1894 besitzt er hier eine deutsche Schule und einen deutschen Kindergarten. 1890 hatte das Dorf neben 431 Deutschen noch 21S Wälsche, 1900 aber 876 Deutsche

und nur mehr 14 Italiener. 1899 eroberte es sich die deutsche Predigt. Auch die deutsche Amtssprache errangen sich, wie schon erwähnt, die zähen Bauern und wählten einen völlig deutschen GemeindeauSfchuß, den sie sich glücklich behaupteten all den Schwierigkeiten zum Trotz, die ihnen von der irredentistischen. Behörde zu Trient in den Weg gelegt wurden. Auch im Etschland wirkte der Verein nicht er folglos. Im Dorfe Buchholz bei Salurn — um wenigstens ein Beispiel herauszugreifen —, dem südlichsten

gemischtsprachigen Orte im Etschthal, schon näher bei Trient als bei Bozen, aber noch keines wegs an der alten Grenze bei Deutsch-Metz, zählte man 1890 nurmehr 165 Deutsche und nicht weniger als 432 Italiener, im Dezember 1900 aber schon 212 Deutsche gegen 394 Wälsche. Und wenn ein mal der geplante Kindergarten sein segensreiches Wirken entfaltet, dann wird auch hier, an diesem äußersten Vorposten im Etschland, der Sieg des Deutschthums in absehbarer Zeit entschieden sein, und wir können hoffen, alles ehedem

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Volksblatt
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Seite 3 von 14
Datum: 17.08.1901
Umfang: 14
in unsaubere Börsenspeculationen, welche in noth wendigerweise wieder mit den Gerichten ihn Conflict brachten, machten ihm endlich den Boden Roms so heiß, dass er sich aus dem politichen Leben zurückziehen mußte und in Neapel sein.Heim aufschlug, von wo ihn jetzt der Tod vor den himm lischen Richter gefordert hat. Crispis Politik war voll von Misserfolgen für fein Vaterland. Er hat nicht wenig Schuld an den verworrenen, unheilschwangeren Zu ständen, welche heute das Reich der Apenninen-Halb insel

ein Klagelied über die schrecklichen Ver folgungen angestimmt, denen die Deutsche Volks partei seitens der „Clericalen', Christlich-Socialen, Socialdemokraten und Alldeutschen ausgesetzt ist. Ferner fühlt sich die wehleidige Partei sehr geängstigt durch die „ungemessene Steigerung des clericalen Einflusses', durch die Gefahr einer Judeneinwan derung, Pardon Jesuiteneinwanderung, und endlich durch das „Anwachsen des Besitzes der todten Hand'. Wodurch denn dieser Besitz so im Anwachsen be griffen sein mag

? Etwa durch die jüngste Anleihe bei der Börse? Oder durch den Profit bei Bahn- und Wasserbauten? Oder durch die Beamtengehalts regulierung. Der Judenpunkt blieb in dieser antisemitischen Versammlung gänzlich unberührt. Auch der Frage, ob Verwaltungsräthe Volksabgeordnete sein dürfen, gieng man ängstlich aus dem Wege. Dafür wurde Attaque geritten gegen den — polnischen und cze- chifchen Landsmannminister, die in einem Beamten ministerium nichts zu thun hätten. Nun, die deutsche Volkspärtei

hat z. B. den Jungczechen so riesige Zugeständnisse gemacht, dass es geradezu lächerlich erscheinen muss, wenn sie auf emmal an dem arm seligen Landsmannminister ein Haar findet. Aber man versteht! Von der deutschen Staatssprache er wähnt der Bericht kein Wort; in dieser Hinsicht ist den teutonischen Helden von den Jungczechen die Schneid gänzlich genommen worden. - Mir bemerken nur noch, dass die Deutsche Volkspartei kein Recht hat, über die Zerspitterung der deutschen Kräfte zu klagen

, denn sie selbst ist es, die gegen andere deutsche Parteien, wie die Con servativen und Christlich-Socialen, den heftigsten Kampf sührt. Nach der Conserenz fand ein Commers statt, wobei im Saale eine Büste Bismarks und eine Statue der Germania aufgestellt waren. Von den Reden verdient die des Abg. Dr. Sylvester Er wähnung, weil sie von der Verblendung der Deut schen Volkspartei Zeugnis ablegt. Er betonte nämlich die Solidarität der Deutschen in den Alpen- und Sudetenländern. In ihrer Einigkeit liege die Macht. Gerade das Gegentheil ist wahr

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 21.10.1901
Umfang: 6
, wie bei Alten Der Geist des Lied's, das H?rz und Sinn verjüngt. Aber auch die Jubilare des Vereines feiert der Autor in wohlklingenden Versen. Stürmische Heil- rufc auf das deutsche Lied erklangen im Saale, als der Prolog mit den Worten schloß : Euch aber Sangern, die im Ueberschäumen Von Freiheit, Glück und Jugendfröhlichkeit So oft im Bann des Liedes uns ließ't träumen. Euch sei dies Glas in Dankbarkeit geweiht! Die Becher hoch! Und laß't sie hell erklingen! Es gilt dem Sang, der tief im Heqen wacht

. Laß't jubelnd nun „Das deutsche Lied' uns singen. Ihm fei am Schluß ein dreifach Heil gebracht! In m.ächtigen Klängen brausten die herrlichen Akkorde des „deutschen Liedes' durch den Festsaal, gesungen nicht allein von den Mitgliedern des jubi- lirenden Vereines und den Sängergästen, sondern auch von der gesammten Zuhörerschaft, die sich, von den Sitzen erhebend, dem. deutschen Lied ihre Hul digung brachte. Außer herzlichen Beglückwünschungen überbrachte eine Abordnung des Wiener MGV. die silberne

Beifall fand das brillant gespielte Violin- Solo des Herrn Konzertmeisters Eidler. Es war eine Freude, all den vortrefflichen Leistungen zu lauschen und alle Anwesenden waren einig in dem Lobe, daß die Vereine des Tiroler Sängerbundes das deutsche Lied mit Liebe und Kunstsinn hegen und pflegen. N»u> politische« SchanMe. Inland. Der Deutsche Wählerverein für Tirol hielt dieser Tage in Innsbruck eine außerordentliche Vollversammlung ab, über welche der „Ostd. Rsch.' berichtet

wird, daß in derselben über die Gründung des Abg. Dr. Erler berathen wurde. Dr. Lantschner sprach sich entschieden gegen die.sogenannte Deutsche Volkspartei in Tirol aus. Weiters wurden in derselben Vollversammlung über die alldeutsche Presse berathen und der günstige Stand der Angelegenheit festge stellt. Professor Tränkl sprach in fast zweistündiger Rede gegen jede Zweitheilung, namentlich mit Rück sicht auf Tirol. Es wurden den Ausführungen der Redner entsprechende Entschließungen angenommen. Zur inneren Lage. Die klerikalen

Centrums führer Kathrein und Baron Morfey waren Sams tag bei Minister Körber, um sich über die passive Haltung der Regierung gegen die „Los von Rom'- Bewegung zu beklagen und eine Stellungnahme der Regierung gegen die von deutscher Seite gegen die Einwanderung geistlicher Orden aus Frankeich ein gebrachten Anträge zu veranlassen. Körber versprach, er werde sich bemühen, die Deutsche Volkspartei zur Zurückstellung dieses Antrages zu veranlassen. — Unter den slavischen Parteien sind Bemüh ungen

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