aus dem Reich und aus Österreich. Immer mehr kamen diese mit den deutschen Fersentalern und Bewohnern der Hochebene zusammen und jene, soweit sie nicht schon vorher vielfach in die deutschen Lande in Arbeit gegangen waren, sahen den Nutzen ein, den ihnen die Kenntnis der hochdeutschen Sprache ver schaffte. Seit den siebziger Jahren hatte es im Fersental deutsche Schulen mit wechselndem Schicksal gegeben und in Skt. Sebastian und im Hauptort Filgreit hatten sich bis 1887 und 1894 Schulklassen
Tiroler deutschen Sprachinsel, bis i. I. 1862 der deutsche Priester Franz Zuchristian aus Kaltern hinversetzt wurde. Er fand zu seiner Überraschung eine alte deutsche Mundart hier vor und teilte diese Entdeckung in mehreren Zeitungen mit. So wurde Lusern bekannt und 1866 such ten es die Tiroler Professoren und Sprachforscher Ignaz von Zingerle und Christian Schneller auf. Die wissen schaftliche Ausbeute Zingerles war fein Lufernifches Wörterbuch von 1869, das freilich nur aus 39 zweispalti gen
Seiten und 9 Seiten Sprachlehre bestand. Dagegen hat uns der langjährige Kurat des Ortes, Joseph Bacher, 1905 ein wissenschaftlich hochwertiges und erschöpfendes Buch darüber geschenkt, das nicht übertroffen werden kann. Um dieselbe Zeit wies Zingerle auch auf das deutsche Fersental hin, das 2K> Stunden östlich von Trient und 1 Stunde westlich von Persen ansteigt, und so wurde man sich wieder klar, daß in dem Kreis zwischen Trient, Bas- san, Visenz und Berne (Verona), wie Andreas Schmeller es 1838
Haftung in München gegründet, die das alte Langobardenschloß erneuern und verwerten sollte. Als der Münchner Verleger Julius Leh mann, ein wirtschaftlich bewanderter Mann, 1907 dadurch, daß er und 30 andere Mitglieder je ein Zimmer auf eigene Kosten ausbauen ließen (gegen freies Wohnrecht), den Weg zur nutzbringenden Verwendung und Bewohnung wies, wurden die Burg Persen und der von der Gesellschaft er baute „Seehof' am Kalnetscher (Christopher) See Stütz- und Treffpunkte für völkische Deutsche
wird in einer Kalnetscher Urkunde am 24. Jänner 1442 ein Blasius, Sohn des gestorbenen Brigentus von Luferna, Einwohner von Asiago, als Be sitzer von 4 Masi, also Bauernhöfen, in Lusern bezeugt (Reich; Lor.). Reich (Trid., 11, S. 200, 272, 349) ver mutet, daß es Erblehenshöfe der Kirche von Brancafora gewesen seien. Am 7. Hornung 1471 wird die Gegend über „Liserna', am 27. Weinmond 1556 und am 5. Herbstmond 1559 Luferna selbst erwähnt und fortan noch öfter. Jedoch ist Lusern damals noch eine ganz spärliche An- siedlung