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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 10
Datum: 06.11.1930
Umfang: 10
. Copyright 1922 by Lik. Dur. M. Lmcke. Dresden 21. Roman von Gertrud von Brockdorff. (?tachdruck verboten.) Er dachte an Antjes Worte: „Wer jung ist und fest ini Leben steht, vermag viel —" In seinen Augen war auf einmal wieder das Grübeln. Fest im Leben! — Ach ja! — Wer stand schließlich fest im Leben? Er nicht! — Obwohl er jung war. Obwohl er zwei Hände hatte, die Menschen und Dinge packen konnten. Es nmr etwas Zerbrochenes in ihm. Ein klaffender Riß, der durch ftin Leben ging —. Prinz Christian

knöpfte den Mantel auf und stieg langsam ein paar schneebelegte Stufen hinunter. Hinter den Fenstern der altmodischen Häuser strahlte warmer, beruhigter Lichtschein. Ein blonder Frauenkopf neigte sich gegen die Lampe. Prinz Christian dachte an Antje Todsen. Nicht mehr in dem überströmenden Glücksgefühl von vorhin. Eher in einer unruhigen quälenden Sehnsucht. Ein Heim haben! Eine Familie haben! Zwei zärtliche .Hände in den seinen halten. Gab es so etwas überhaupt? -- Und gab es Menschen, die daneben

noch andere törichte WüDhe l)atten? Er lächelte vor sich hin. Eine Katze sprang neben ihm aus dem Rinnstein und sah mit glühenden Augen zu ihm aus. Prinz Christian runzelte die Strn. Er scheuchte daS Tier mit der .Hand. Das warf ihm aus schmalen Pupillen einen schiefen, bösen Blick zu und schlich über seinen Weg. Prinz Christian ging auf einmal langsamer. Es würgte ihn etwas am Haste. Er war abergläubisch und glaubte an böse Vorbedeutungen. Ihm war, als sei Antje Todsen ihm in diesem Augenblick entglitten

. Sein Herz schlug wie in einer Angst. Es war lächer lich. Er würde Antjes Hände in den seinen halten. Er ging weiter, kam über einen Platz, an einem Brun nen vorüber, aus desien verschne.'em Becken die nackte Bronzegestalt eines dunklen, schwertragenden Mannes aus- wuchs. Um ihn herum die Stimmen von Menschen, das Surren der Elektrischen. Alles unwirklich und traumhaft. Und als das allein Wirkliche nur das eine: die hohe, Manko Mädchengestalt. Prinz Christian hatte wieder sein versonnenes, grüb lerisches

Lächeln. Er ging durch belebte Straßen zu seinem -Hotel, trat aufatmend in das warme, erleuchtete Vestibül, fragte 'beim Portier nach Brieffchaften. „Ein Telegramm, Hoheit —" Prinz Christian riß das Telegramm auf und erbleichte. Der Zimmerkellner meldete mit diskreter Stimme: „Seine Erlaucht, der Herr Graf von Rittlingen warten oben." Prinz Christian schob das zerknitterte Telegramm acht los in die Tasche seines Pelzes. Er stieg die Treppe hinauf und bemerkte, daß seine durchnäßten Füße aus dem roten

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Tiroler Grenzbote
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Seite 5 von 8
Datum: 09.01.1932
Umfang: 8
- delssohn-Bertholdy. — Valerl. Weisen mit Glockenspiel. — Abends: 1. Konzert-Präludium, Opus 26, von E. Riemenschneider. 2. „An gelus" von Fr. Liszt. — Glockenspiel: „Rachtgebet", Opus 1. von Robert Curt v. Eorrissen. BlutwaUungcn, Herzbeklemmungen, Atemnot. Angstgefühl, Reroen- reizbarkeit, Migräne. Schwermut, Schlaflosigkeit können durch den Gebrauch des natürlichen „Fran;-Ioscf"-Bitterwassers oft beseitigt werden. 104 Christian Aockers Fahrt ins Dunkle Erzählung

von W o l f g a n g K e m t e r . Vertrieb: Nomanverlag K & H. Greifer. G. m. b. Rastatt 3. Fortsetzung. Zli dem materiellen Verluste gesellte sich nun auch der des Menschen, dem er in seinen Zukunftsplänen die schönste Rolle zugedacht hatte. Ein bitteres Lächeln zuckte um den Mund des Ein samen. Wie schnell hatte ihn Lena aufgegeben, nun. da er arni geworden war. Vergessen und weggeworfen wie em Spiel zeug, dessen man überdrüssig, und wie ein Werkzeug, das unbrauchbar geworden ist. Und wieder lachte Christian bitterschinerzlich

auf. Er batte die ganze Wabroest des alten Wortes erkannt: „Erst im Unglück lernst du deine Freunde kennen!" — Vor achr Tagen versicherte ihm Lena, daß sie gerne aui ihn Unarten werde. beute war sie schon einem anderen versprochen Run kam es wobl zutage daß sie nicht aus ihn. nur au» den Nockerbos gerne gewartet batte. Christian Nocker machte unwillkürlich eine eneraische Handbeweaung. als wolle er einen Strich ziehen unter diese Episode seines Lebens, aber es war ihm ^ehr web dabei zumute

. Vom Schirnbacherbofe her klang noch die Musik, aus einem Hause, an dem er eben vorüberging, aber tönte Ge sang. Ein schwermütiges Kärtnerlied: „Verlassen, ver lassen. verlassen bin i, wie der Stoan auf der Straßen, koa Dirndl mag mi . . . Am anderen Morgen kam die alte Bärbel, ein lediges Frauenzimmer, auf den Hof. Sie half zu Zeiten strenger Arbeit da und dort auf den großen Bauernsitzen aus und batte auch auf dem Nockerbofe immer guten Verdienst gehabt. Mit Christian traf sie gerade vor dem Hause zu sammen

. „Christian, gestern war's recht lustig auf dem Schirnbacherhof. Die Lena nimmt nun gar den Schmied." — „Ich hab's gehört!" sprach Christian kurz.,—. Das alte Weiblein aber meinte mit einem scharten Blick aut den jungen Menschen: „Dank Gott. Christian, daß der Schmied die Lena kriegt." — „Warum?" rief dieser er staunt. — „Warum? Ich mein' nur so. Aber du wirst einmal denken, die Bärbel bat recht gehabt'" Mit diesen fast rätselhaften Worten ließ die Alte den Christian stehen, und verschwand

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 20.11.1930
Umfang: 8
in die Kisten zurück. Antje! dachte Prinz Christian. Er griff nach der lang herabhängenden alten Seiden- schnur und klingelte der Wärterin. Dann ging er langsam und lautlos aus dem Zimmer. 10 . Als er zwei Tage später zur gewohnten Stunde bei der Herzogin eintrat, sah er eine große, schlanke Frau neben ihrem Bette stehen. Sie stand so, daß er ihr Gesicht nicht sehen konnte. Er sah nur ein weißes Kleid und einen Ansatz goldblonden Haares unter einer Fülle schneeweißer Strauß federn. Von einer Erinnerung

gestreift, trat er hasttg näher. Die Herzogin lächelte, als sie ihn erkannte. Sie nannte sei nen Namen und den der Prinzessin Theodora. Ihre Stimme klang voller und lauter als gewöhnlich. Ihr Lächeln schien sie beide zu umschließen. , Prinz Christian war einen Augenblick verwirrt, als die Prinzessin ihm ihr Gesicht zuwandte. Es war kein schönes Gesicht. Es war nicht einmal regelmäßig. Und war trotzdem bezaubernd. Alles in ihm war pikant, lebhaft und anmutig. Um ihren großen, roten Mund lag ein Zug

fraulicher Sinn lichkeit und von Zeit zu Zeit eine leichte, liebenswürdige Ironie. „Kennen wir uns nicht schon?" fragte sie lächelnd. Prinz Christian dachte an München, an den verblaßten Königsmantel über weißen Schultern. Er lächelte nun ebenfalls. -Ein wenig —" >©t« tappten wie «in nordischer Bär unter «is Schmet litfch, Anna Mager! und Eduard Span. Die Zusicherung für die Ausnahme in den Heimatverband wurde erteilt dem Alois Spornberger und der Aloisia Mair. Die Frage, ob ein Polier der Gemeinde

zu erpreßen versuchten. Aus dem GerMsjaal. Todesfahrt einer Ar-ter. Gestern hatte sich vor einem Schöffensenat in Inns bruck ein Motorradsportler — der 22jährige Anton Zoller aus Telfs — zu verantworten. Der Anklage des Staats anwaltes nach ist Zoller an einem Verkehrsunsall schuld, der terlingen. Ich hatte den Eindruck, daß Sie über meinen bunten Schnee recht grimmig erbost waren." Sie lachte laut und herzlich. „Ich war nicht in Karnevalsstimmung," sagte Prinz Christian verlegen. Ihr lebhaftes, lachendes

Gesicht wurde auf einmal ernst. „Ja — verzeihen Sie. Ich kannte Sie damals nicht. Erst als ich am Abend die alte Exzellenz in Ihrer Begleitung sah, wurde ich stutzig. Prinz Christian dachte an den entrüsteten und hilflosen Ausdruck im Gesicht de8 Kammerherrn. Er mußte lächeln. Die Prinzessin war zum Fenster getreten. „Es ist schön hier," sagte sie unvermittelt mit einem Mick auf die ver schneiten Berge. Eine tiefe, verhaltene Inbrunst lag in ihrer Stimme. Sie versteht es, alle Genüße des Lebens

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 24.11.1930
Umfang: 8
von Brockdorff. (Nochdruck verboten.) Antje war fern und unerreichbar. Der Gedanke an sie war nichts als eine Erinnerung. Aber eine Erinnerung, die einen seltsamen, bittersüßen Geschmack auf der Zunge zu- >rückließ. Einmal kam ein längerer Brief von Rittlingen. Er schrieb über die Bücher, um die Prinz Christian ihn gebeten hatte, über Neuigkeiten aus der Gesellschaft und Land- arbeiterstreiks. Prinz Christian wandte das steife, elegante Papier hin und her. Er suchte nach einer Erwähnung Antjes

. Aber von ihr stand kein Wort in dem Briefe. Rittlingen konnte es nicht zufällig vergesien haben. Er hatte die Karte aus Meran erhalten. Und Rittlingen war niemals flüchtig. Es mußte also Absicht sein. Die ganze Welt wider mich und Antje, dachte Prinz Christian. Er war zu schwach, um gegen die ganze Welt zu kämp fen. An diesem Abend war die Herzogin stiller und schwächer als gewöhnlich. Die Prinzessin Theodora war am Nachmittag zu einem längeren Besuch dagewesen. „Sie ist früher fortgegangen, weil Ihre Hoheit

uns allen sehr angegriffen vorkam/ be richtete die Wärterin. Als Prinz Christian in das Krankenzimmer trat, schien die Herzogin zu schlafen. Er beugte sich über sie. Da öffnete die Kranke die Augen und sah ihn an. Es war wieder der .stumme, flehende Blick, der ihm wehtat. Dann wandte sie sich mit einem Ausdruck der Erschöp fung zur tmb schloß die Augen. anwalt Dr. Hohenleitner wie auch der T'-.'r'::)iger des Ver urteilten Bedenkzeit vorbehielten, ist der Fall Neurauther noch nicht erledigt. „Pech!" Wildern! Wildern

. Im Bergleich zum Monat Septem ber ist die Einfuhr um 4,2 Millionen zurückgegangen, die Prinz Christian ging leise hinaus. Er ging durch den Park, die Kurpromenade entlang, stieg zwischen Zypressen und Lorbeeren hinauf, kam an eine Bank, die verlassen in mitten einer steinernen Grotte ttäumte. Auf der Bank saß die einsame Gestalt einer Frau. Ihr weißes Kleid schimmerte im Mondlicht, das fahl über die Bergspitzen floß. Sie hatte den Hut abgenommen. Das bleiche Licht lag grell auf ihrem Gesicht. Prinz

Christian erschrak. Er erkannte die Prinzessin Theodora. Sie erschien ihm in «diesem Augenblicke anders als sonst. Ganz still, sehnsüchtig und weiblich. So kannte er sie sonst nicht. Er dachte: Sie hat vielleicht noch eine zweite Seele, die sie den anderen nicht zeigt. Er wollte leise den Weg wieder zurückgehen. Aber die harten Blätter der Lorbeerbäume verursachten ein knistern des Geräusch. Die Prinzessin sah aus. Sie erschrak nicht. Sie schien auch nicht erstaunt zu sein, als sie den Prinzen Christian

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 10
Datum: 21.11.1930
Umfang: 10
8. Worte Alois, Zollwachebeamter in Innsbruck, Grasmayrstraße, 20.000 8, Wichenthaler Johann. Metzgermei'ster in Kuf- stein, 10.000 8. Zirknitzer Peter, Zollwachinspektor in Ehr- wald, 20.000 8, Kremser Heinrich. Innsbruck. Angerzell- gaste, 13.000 8, Dag Josef. HUfsavbeiter in Kitzbühel (offener .Kredit), 3006 8, Embacher Christian, Säger in Kitzbühel (off. Kredit), 3000 8, Kwas Stephan, Bundesbahnangestell- ter in Innsbruck- 704O 8, Rrnner Vinzenz. Landwirt in Meer, 25.000 8. In Vorarlberg erhielten

, welche bisher Kinder bescherungen veranstaltet oder zu solchen beigetragen haben, werden ersucht, Vertreter zu entsenden. @®@© ©i©:©:©:©!©:©:©!©!© 16 Antje Amerikan. Copyright 1922 by Lvt. Bur. M. Lmcke. Dresden 31. Roman von Gertrud von Brockdorfs. (Nachdruck verboten.) Sie sprach lebhaft und eindringlich. Ihre blassen Wan gen hatten sich während des Sprechens gerötet. Sie ist klug, dachte Prinz Christian. Und dann, unver mittelt, in jäh ansleuchtender Erkenntnis: Sie ist sehr schön

war zn Ende. Man trat auf di« Terrasse hinaus. Draußen lag die Welt in einem rosigen Leuchten. Die weißen Kuppen der Berge glühten wie Rosenbeete. Die Wege nach Schenna und Laders waren wie breite Bänder aus rosa Sammet. Die Prinzessin stand zwischen zwei riesigen Hortensien kübeln. „Wie schön ist die Welt!" sagte sie andächtig. „Sie sind ein Gottloser, Prinz Christian, daß Sie in dieser Umgebung von Arbeit reden können." Ihr Ton war verwandelt. Ihre heißen, grauen Augen suchten den Blick des Prinzen

. Der hatte für einen Augen blick das Gefühl, als ob siedendes Master ihn berühre. Er trat unwillkürlich einen Schritt rückwärts. Sie ist bezau bernd, dachte er? Sie ist eine Zauberin. Plötzlich mußte er an den großen, blonden Menschen im weißen Pierrotkostüm denken. In dessen Augen hatte da mals der Ausdruck einer wilden, flackernden Eifersucht ge standen. Prinz Christian lächelte. Der Zauber der Prinzessin fiel mit einem Schlage von ihm ab. Antje! Antje! — „Schönheit wird so leicht schal!" sagte er ruhig. Theodora

Norden-Ried lachte wieder. Ein Ausdruck mit leidigen Spottes war um ihre Lippen. „Sie sollten sich irgendwo im Urwald vergraben. Prinz Christian, und Baumwurzeln roden!" Prinz Christian nickte nachdenklich vor sich hin. „Ja, vielleicht wäre das in der Tat das Beste für mich," sagte er in einem Tone, der den Vorschlag der Prinzessin in ernst hafte Erwägung zn ziehen schien. Als Prinz Christian sich an diesem Abend von Peter ent kleiden ließ, fiel ein steifes, viereckiges Papier aus seiner Brusttasch

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 11 von 16
Datum: 10.12.1936
Umfang: 16
. Mit schweren Verbrennungen am ganzen Körper mußte das Kind in das Krankenhaus nach Meran überführt werden, wo es bald darauf starb. Der rote Kater. (Fortsetzung von Seite S.) Mit dröhnenden Schritten ging der Bauer aus der Stube... Als Christian Weitenmoser am Abend trotz alledem wieder bei seiner Nosl im Goldenen Adler in Pirnegg saß und ln einem Augenblicke, da sie allein in der Wirtsstube waren, da s Mädchen an sich zog und es herzhaft ab küßte, da hatte er längst wieder den Vater und die drohende Ent

Wein in »einem Schlucke aus, um den jähen Schreck zu bemeistern. Nach innigem Abschied fuhr Christian in die mondhelle Nacht hinein, heimzu. Auf dem Wege nach Oberau mußte er ein kleine- Gehölz, das Oberauer Wäldchen, passieren. On die Nähe gekommen, hörte er drinnen im Walde lautes Geschrei, und als er wenig später um eine Straßenbiegung fuhr, erkannte er die -Ursache. Etwa acht Burschen hatten einen einzelnen überfallen und drangen brüllend mit großen Prügeln auf ihn ein. Der einzelne ergab

sich nicht so schnell. Mit -einer blitzschnellen Bewegung hatte er dem nächsten Angreifer den Prügel entrissen und wehrte sich mit aller Kraft, aber die Uebermacht war zu groß und — — Un diesem gefährlichen -Augenblicke tauchte Christian Weitenmoser auf. Er erkannte in dem Ueberfallenen den roten Peter und ln den Angreifern acht Pirnegger Burschen. Christian Weltenmoser, der wegen seiner Bärenkraft in allen Dörfern der Umgegend bekannt war, sprang vom Nade, ließ es am Wegrand; niederfallen und sprang mit einem Satz

auf den nächsten Pirnegger zu. Er entriß ihm den Prügel und warf ihn zu Boden, daß er sich nicht gleich erheben konnte, dann sausten seine Prügel -gewaltig und hageldicht auf die anderen herab. Der rote Peter hatte den Helfer erkannt und setzte sich neuerlich zur Wehr. Vetzt war die Schlacht rasch entschieden. Brüllend vor Schmerzen entflohen die Pirnegger. AlS letzter -hinkte der von Christian so unsanft zur Erde ge worfene hinten nach und hielt sich mit beiden Händen jenen Körperteil, den man gemeiniglich

zum Sitzen benötigt. Vhnen folgte das Gelächter und die hohnvollen Ab- fchiedsworte der beiden Oberauer. Der rote Peter mußte trotz der Schmerzen — er hatte ebenfalls ein paar tüchtige Hiebe abbekommen — beim Anblicke der Flüchtenden lachen, daß ihm die Tränen hervorrannen. Dann erst wendete e? sich seinem Netter zu. „Christian, das war Hilfe zur rechten Zeit. Hab Dank! Wenn ich dir dieses -Eingreifen einmal vergelten kann, dann von Herzen gern!" „Nichts zu danken, ist gern -geschehen. Hab schon lange

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 5 von 16
Datum: 27.02.1904
Umfang: 16
für diesen Sprengel, Dr. Rudolf Huber in Hall für Bozen, Dr. Eduard von Mockowitz in Innsbruck für das Oberlandes gericht Innsbruck. Khrenmedaille. Der k. k. Statthalter hat den Dienstmägden Gertrud Peer in Sistrans und Katharina Pöll in Häring die Ehrenmedaille für 40jährige treue Dienste zuerkannt. Aeuer cheudarmerieposte». Mit 1. Mai d. I. wird in der Gemelnde Hölting ein Gendarmerieposten aus drei Mann errichtet; der Gendarmerieposten Christian Kuhhaut ging einst nach Eckland heraus, um „Türken" einzukaufen

. Er hatte einen grobleinenen Bettüberzug bei sich, den ihn der Krämer mit achthalb Streichmaß Türkenkorn füllte, worauf der Christian den Bettüberzug oben zunähte. Unterdessen kam ein Wirth, der droben am Adlerberg zuhauS war, und frug den Christian, ob er denn keinen Karren bei sich habe. „Sal brauch' i denn kuan wegen dem Pinggl!" Der Wirth, dem es auf ein Stück Geld nicht ankam, sagte, wenn er den Pinggl dis zum „GfällhauS" trage, wolle er ihm einen Kronenthaler geben. Christian Kuhhaut ging natürlich sofort

auf diese- Anerbieten ein. nahm den riesigen Pack auf seinen Kopf und Rücken und krollte sich thalein. Der Wirth und auch der Krämer gingen ihm heimlich nach, um z'r sehen, wie der Christian thue. Nach einer halben Stunde Gehens sahen sie ihn auf einmal nicht mehr und eilten des halb. um ihm »achzukommen. Als sie dann ober dem Weg in den Stauden ein Geräusch hörten, schauten sie auf und sahen den Christian Kuhhaut mit seinem schweren Pinggl auf dem Rücken droben m den Stauden, wie er die Aeste niederbog

und sich Haselnüssen brockte. Da hatte der Wirth genug ge sehen unv gab dem Christian gern den ausbedungenen Kronenthaler. Zum Schluß noch ein Geschichtrl aus einem anderen Landestheil. Etwas mehr aus dem Süden her, wo es auch seine netten „Helden" h^t. Ein solcher war unter anderen der Z e d l a ch e r „Ueh le". In einem äußerst schlechten Kornjahr hatten seine zwei erwachsenen Buben mit ihm, dem Vater, einem Nachbar aus der Kornkiste einen enzmäßigen Sack voll Korn gestohlen. Wie sie aber nach Hause kamen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 18.11.1930
Umfang: 8
hinein. Ihre umschatteten Augen forschten wieder groß und ängstlich in seinem Gesicht. Ein sonderbarer Ausdruck war in ihnen: ein Wunsch — eine Bitte. Prinz Christian hatte das Gefühl, als ob eine hagere, eiskalte Hand nach seinem Herzen griffe. Er stand auf. Hinter ihm rauschte das weiße Kleid der Wärterin. „Hoheit müssen jetzt schlafen." Das fülle, blondumrahmte Gesicht der jungen Süd deutschen erinnerte ihn an Antje. Er ging in feine Zimmer hinüber — hastig — in jäh erwachter, verzehrender Unruhe

. Die Zimmer waren groß und hell. Schwere, blaß farbige Seide hing an den Wänden. Ueberall die Bilder alter Herzoge und Herzoginnen. Ueberall Vasen und Blu- 'nen, geöffnete Fenster, durch die die starke, linde Luft her- inslutete, überall das flimmernde Blau des Himmels hin- er schneeigen Berggipfeln. Prinz .Christian lehnte -sich gegen die weiße Brüstung "nes Balkons, der von blühenden Azaleen umbuscht war. Er empfand auf einmal eine ungestüme Sehnsucht nach deiii kalten, verschneiten, dämmernden Winter

vor etwa zehn Minuten eingeschlasen wäre. Ihre Hoheit pflegte nach dem Schlafen frischer zu sein als während der Vormittagsstunden. Prinz Christian stellte noch einige belanglose Fragen über den Verlauf der Krankheit. Die Unterhaltung mit dem blonden, stillen Maochen tat ihm wohl. Sie konnte nicht mehr jung sein. Um ihren Mund liefen zarte Fält- chen, die von schweren Geschehnissen redeten. Sie hatte eine stille, gütige Art, ihm Auskunft zu erteilen. Endlich ging er. Er schlug

Christian lächelte. Er ging langsam und müde, wie ein Mensch, der eine anstrengende Arbeit hinter sich hat. In Obermais trat er in ein Restaurant, bestellte einen Schoppen Wein und kritzelte eine Ansichtskarte an Rick lingen. nicht verloren! .Kandidat war. Dort erhielt 1927 die Sozialistische Par 74.000 Stimmen. Jetzt soll der ganze Oppositionsblock nie in der Lage sein, hundert Unterschriften aufzubringen! Ueber diesen polittschen Diebstahl hinaus propagierte die Terroristen jetzt besonders

ihm mit großen Augen entgegen. Ihr weißes Pelzwerk schim merte in dem roten Licht. Prinz Christian schlug mit dem Spazierstocke in die blühende Hecke, die die weißen Tische und Stühle des Wirts hausgartens einrahmte, und ging langsam den Weg zurück, den er gekommen war. 9. Die Herzogin vermied es, während der nächsten Tage von Theodora Norden-Ried zu sprechen. Sie lag still und apathisch in den Kisten und ließ sich erzählen. Aber Prinz Christian hatte oftmals das Gefühl, daß ihre Gedanken dabei ihre eigenen

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 3 von 20
Datum: 10.04.1914
Umfang: 20
Konfisziert Konfisziert! KonfiszlerL r Konfisziert! A« den Landtagswahlen. Die Aufstellung der gemeinsamen Kandi daten der christlichen Parteien in Deutschtirol ist bereits erfolgt und haben wir schon in den beiden letzten Nummern darüber berichtet. Es erübriget uns nur noch zwei mittlerweile aufge stellte Kandidaten der konservativen Partei zu nennen. Es sind dies: D^kan Christian Strobl, in Zams und Gras FriedrichHartwig, Vize bürgermeister in Gries bei Bozen. In der Zensuskurie

für die Landge meindenbezirke: Imst, Landeck, Ried, Nauders sind also die christlichen Kandidaten Franz Habicher, Landesausschußmitglied und Dekan Christian Strobl in Zams. - In der Zensuskurie des sogenannten Kurortewahlbezirkes sind die Kandi daten: Franz von Guggenberg in Brixen und Graf Friedrich Hartig in Gries bei Bozen. Der Kandidat in der allgemeinen Kurie der Städte Bozen, Meran ist Doktor Richard Pobitzer, Advokat in Meran. In der Zensuskurie Bozen: Joses Andreatta, k. k. Profesior in Bozen

und Ernst Reinstaller, Handelskammerrat in Bozen. In der Zensuskurie Meran: Joses Hölzl, Bürgermeister in Untermais und Alois Walser, Hotelier in Meran. Für die Stadt Innsbruck haben die christ lichen Parteien folgende Kandidaten gemeinsam ausgestellt: Für den Zensuswahlbezirk der Stadt Innsbruck: Dr. Christian Graß, Advo katurskandidat; Leopold Lindner, Wachswaren- sabrikant und Hausbesitzer; Hans Ritter von Petzer, k. k. Hofrat; Dr. Karl Pnsch, Advokat Md Georg TrSger, Seilermeister

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Tiroler Post
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Seite 9 von 12
Datum: 24.02.1911
Umfang: 12
mit den darauffolgenden Ritterschüsfen von nachstehenden Schützen gewonnen: am Schlecker: 1. Alois Pockstaller, Jäger in Tösens; 2. Hans Christian, k. k. Forstinspektionskommissär in Ried; 3. Mich. Kathrein, Ladis; 4. Peter Thallner, k. k. Straßenmeister in Ried; 5. Hans Christian; 6. Josef Lins, k. k. Post meister in Ried; 7. Karl Neurauter, Ried; 8. Josef Bischofer, Serfaus; 9. Alois Ehrwein, Ried; 10. Alois Kathrein, Fitz. — Am Haupt: 1. Alois Strobl, Ried; 2. Alois Pockstaller, Tösens; 3. Josef Wille, Fieß

; 4. Ru dolf Halbeis, Ried; 5. Peter Thallner, Ried. — Auf der Ehrenscheibe: 1. Peter Thallner, Ried; 2. Karl Handle, Ried; 3. Josef Bischofer, Serfaus; 4. Karl Neurauter, Ried; 6. Mich. Kathrein, Ladis; 6 Josef Wille. Fieß; 7. Georg Eiterer, Kaunsertal; 8. Hans Christian, Ried; 9. Alois Pockstaller, Tösens; 10. Seb. Geiger, Fieß; 11. Hermann Posch, k. k. Landesgerichtsrat in Ried; 12. Isidor Greif, Ried; 13. Rudolf Halbeis, Ried; 14. Gottfried Blaas, Ried; 15. Josef Thurnus, Serfaus; 16. Otto Strobl

, k. k. Gendarmeriepostenführer in Ried. — Für die meisten Zentrumschüsse: 1. Hans Christian in Ried; 2. Alois Pockstaller, Tösens. — Für die meisten ab gegebenen Serienschüfse: 1. Hans Christian in Ried; 2. Karl Neurauter, Ried. Für die Ueberlaffung und Be heizung der Lokalitäten wird Herrn Hotelbesitzer Josef Schüler auf diesem Wege nochmals der geziemende Dank abgestattet. Um das Zustandekommen des obge nannten Schießens haben sich ganz besonders die Herren Hans Christian und Peter Thallner verdient gemacht und wird diesen sowie

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Bozner Tagblatt
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Seite 4 von 4
Datum: 18.11.1943
Umfang: 4
Christian und Matthias i'on Cu’ .fnjriü-- N i' e! e t. „od> nuid'ift’ Mrfi elren-:. fragen' rimino?' „Cur?' „Willst du meine [vrflti werden' „Deine Frau?' „Fa, meine Frau ' „Und war wird aus Matthias?' Marianne sagte es schnell, ohne sich das Dort zu überlegen. Christian machte ein erschrockenes Ge sicht. ..Liebst du denn Matthia-^' „Ich habe ihn gern.' „Und mich?' „Dich habe ich auch gern, sehr gern so gar. Christian.' „Warum denkst du dann an Matthias, wenn ich dich bitte, meine Frau zu wer

den?' „Weil mich Matthias gestern gebeten hatte, seine Frau zu werden ' „Und was hast du ihm geantwortet?' Marianne sagte leise: „Ich antwortete: Und map wird aus Christian?' ! Am nächsten Morgen kam Marianne „Ich will euch einen Vorschlag machen', sagte sie. „Christian liebt mich und be hauptet, ohne mich nicht leben zu können. Matthias liebt mich und schwört, ohne mich sterben zu müssen. Ich aber liebe euch alle zwei. Immer tqieöer frage ich. mich, wenn ich von euch lieber habe. Ich meijj es nicht. Gestern

habe ich einen Ent schluß gefaßt. Ich heirate.' Die beiden Freunde sprangen auf. „Wen. Marianne?' „Dich. Christian', sagte Marianne, „oder dich, Matthias! Meine Kraft reicht nicht aus, selbst zu entscheiden. Damm überlasse ich es dem Schicksal. Gestern ist die erste rote Rose in unserem Tarten erblüht. Ich habe sie abgeschnitten und in meinem Zimmer versteckt. Wer die Rose findet, dem will ich gehören.' „Und der andere?' fragte Matthias. „Der andere soll jtns ein guter Freund bleiben', bat Marianne, „versprecht

ihr mir das?' Sie versprachen es. Das Zimmer, in dem die Rose in einer Truhe versteckt lag. wurde vom Hellen Öicfit de-, aroken Fensters überflutet Marianne öffnete die Tür. Ihre Stimme klang unsicher. „Jetzt liegt mein Schicksal nicht mehr in.meiner Hand', sagte sie. Marianne hatte Angst. Sie wußte nicht, wovor sie sich fürchtete. Würde Christian ihr Mann werden? Sie liebte ihn von ganzem Her zen. Würde Matthias die Rose finden? Sie kannte Matthias seit ihrer Kindheit, und er war ihr sehr vertraut. Es würde vieles

in ihrem Leben bleiben, wie es mar, wenn sie Matthias heiratete. Vor Christian fürchtete sie sich manchmal, wenn sie mit ihm allein war. Aber diese Furcht machte sie glücklich. Marianne wußte nicht, für wen sie hoffen sollte, und schaute de» beiden Freunden zu. Christian stand am Fenster und suchte zw'scheu den Geranien. Matthias hatte eine Vase umgedreht und stellte sie enttäuscht auf den Tisch zu rück. Dann wandte er sich dem Spiegel zu, vor dem.-die Truhe staNd. Würde er die Truhe offnen

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 3 von 16
Datum: 08.02.1903
Umfang: 16
, die trotz der vielen Schwierig keiten während des ersten Winters ihres Bestehens eine so stattliche Schar von Sportsfreunven gesammelt hat. alle« Welt. (Die sächsische Hofaffäre.) Der zweite Sohn des Kronprinzen von Sachsen und der Prinzessin Luise, der in seinem elften Lebensjahre stehende Prinz Friedrich Christian, ist an Bauchthphus schwer erkrankt. In dem Befinden des Prinzen ist am 4. ds. früh eine bedeutende Verschlimnierung eingetreten und die Aerzte haben wenig Hoffnung, das Leben des Patien ten

zu reiten. Infolge des bedenklichen Zustandes de- Prinzen Friedrich Christian ist auch der geplant gewesene zweimonatliche Aufenthalt mehrerer Mitglieder des sächsischen Hofes in Meran aufgegeben worden. Der Besitzer der Villa Imperial, in welcher die sächsischen Fürstlichkeiten hätten Wohnung nehmen sollen, hat am 3. ds. die diesbezügliche Absage seitens der Dres dener Hofkanzlei erhalten. — Aus San Remo wird tele graphiert: Die Kronprinzessin erfuhr die Nachricht von der Erkrankung ihres zweiten

Sohnes durch die Zeitungen in der Hotelvorhalle. Sie fiel vor Schreck in Ohnniacht und wird auf ärztliches Anraten mehrere Tage das Bett Hütten niüssen. — In sächsischen Regierungskreisen scheint man, so berichtet die „Franks. Ztg." aus Dresden, anzunehmen, daß angesichts der schweren Erkrankung deS Prinzen Friedrich Christian, eine plötzliche Rückkehr der Mutter nicht ausgeschlossen sei. Alle aus dem Süden kommenden Züge werden.bezüglich ihrer In sassen scharf beaufsichtigt. — Aus Wien wird gemeldet

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Der Südtiroler
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Seite 1 von 8
Datum: 01.08.1932
Umfang: 8
oft sicherer als Der blutende Berg. " Ein Roman aus Südtirol. Von Emil Lucka. Pater Christian gab nichts für düs ^ Siegesdenkmast predigte deutsch Sonntag für Sonntag. Da ertapptem sie ihn, wie er im Widum eben den Kindern Religionsunterricht erteilte. Eine Geheimschule! Diesmal waren sie nicht genarrt wie bei der Haussuchung im Gwercherhof. Wiederholt war dem Kuraten verboten worden, deutsch zu unterrichten! Katechismus und Schulbibel wurden fortgenommen und ! auf der Straße verbrannt

; italienische Bücher wurden an j die Kinder ausgeteilt. l Am Sonntag hing ein Zettel an der Kirchentür: Ver- j zweifelt nicht! Gott wird uns helfen! Mit gestrecktem Bajonett drangen die Faschisten in j die Kirche ein, während Pater Christian die Messe las. ! Sie durchsuchten jeden Winkel, der Kommissär war hinter j ihnen mit seinem Jagdstutzen. Der alte Hörhager wurde gefaßt, der Meßner war, her - Lehrer Eisenstecken, dgr die Orgel spielt^, und die Rubatz- I scherin, die hin und wieder in 'W Kirche aufwusch

. Keinem ! konnten sie was nachweisest nach ein paar Tagen gingen \ sie frei aus, Pater Christian Schoderböck "jedoch wurde, zu ! zehn Tagen Gefängnis verurteilt, weil er gegen das Ge- ; setz privaten Religionsunterricht in deutscher Sprache er- ? teilt hatte. Am folgenden Sonntag gab es keine Messe. Nur der j alle Röggl, der einsam in seiner Keuschen gnstz nahe den - Felsen lebte und der viel zu gichtig war,, als däß er hätte ! den weiten Weg in die Kirche,-hinunter gehen können, der j saß

auch an diesem Sonntag unter den Föhren und betete ! Gebete zur rechten Zeit, eines nach; dem anderst und ! sprach sich selbst den Segen und . beging feierlich die Wand- ! lung, wie es der Pfarrer unten in der Kirche tat. Er wußte , ja nicht, daß der Pfarrer in lBruneck brummtd. An einem warmen Frühlingsabend zogen weiche Klänge übers Dorf hin, Pater Christian war zurückgekom men und saß am Harmonium. Er ließ seine Musik redest weil er sefbst nicht reden durfte,.-Keiner haste ihn kommen gesehen. Aber die Leute

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 7 von 10
Datum: 05.12.1913
Umfang: 10
. Wahrscheinlich hat er sich ermattet niedergesetzt und ist dann, vom Schlafe übermannt, erfroren. Die Leiche wurde nach Walten gebracht und am 2. d. M. dort beerdigt. Schießwesen, Jagd u. Fischerei. Bolzschützengesellschaft Imst. Bestgewinner beim 2. Bolzschießen am 29. November im Gast« hause des Josef Föger. Am Haupt: 1. Karl Leitgeb, k. k. Oberleutnant, 2. k. k. Forstkommissär Christian, 3. Julius Preyer, k. k. Steuer-Verwal ter, 4. Wilhelm Kopp, 5. Josef Föger, 6. Mathias Baumgartner

, k. k. Bezirkssekretär. Am Schlecker: 1. Karl Gabl, 2. k. k. Verwalter Preher, 3. k. k. Forstkommissär Christian, 4. Ferdinand Gopp, 5. Wilhelm Kopp, 6. Kaspar Taschler, k. k. Bez.- Wachmeister, 7. Josef Ambacher, 8. Karl Greuter. Jux best: Karl Gabl. Bestgewinner beim 3. Bolzschießen am 3. Dezember 1913: Am Haupt: 1. Wilhelm Kopp, 2. Karl Gabl, 3. Kaspar Tasch ler, k. k. Bezirks-Wachmeister, 4. Martin Feder spiel, k. k. Wachmeifter, 5. Johann Geiger, Ge meinde-Sekretär, 6. Roman Kneringer, 7. Herm. Behrer

, k. k. Offizial, 8. Josef Föger. Serie: 1. k. k. Focstkommissär Christian, 2. Wilhelm Kopp, 3. Josef Ambacher, 4. Hermann Behrer, 5. Kaspar Taschler, 6. Karl Gabl, 7. Karl Greuter, 8. Emil Schweighofer, 9. Johann Geiger, 10. Roman Kneringer, 11. Martin Federspiel,M2. Georg Wiebmer, 13. Mathias Baumgartner, k. k. Bezirkssekretär, 14. Josef Föger. I u x b e st: Karl Greuter. — Das nächste Bolzschießen findet am kommenden Mittwoch, den 10. Dezember 1913 I statt. Beginn halb 8 Uhr Abends. i Aus aller Welt

. Die vielen durch die wilde Autoraserei hervorge rufenen schweren Unglücksfälle haben die New-Aor- ker Polizei veranlaßt, eine förmliche Jagd auf diese Schnellfahrer zu veranstalten. Es gelang in kurzer Zeit, nicht weniger als 465 Automobilisten zu verhaften, die zu schnell fuhren. Die jeweiligen Strafen belaufen sich auf 200—3000 Kr. Aus dem Amtsblatte. Die Versteigerung wurde bewilligt 1. betreffend die Liegenschaften des Christian Schweiger, Hausbesitzer in Zell-Kufstein. Anmeldungen bis 22. Dezember

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Bozner Tagblatt
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Seite 7 von 8
Datum: 30.12.1944
Umfang: 8
. Fußpfleger Josef Unterfrauner übt seine Tätigkeit am 3. Jänner 1945 in Oberbozen aus. Anfrage: Pension Lora'. Am 5. Jänner 1945 in Kloben* stein. Anfragen: Hotel „Central'. Christian mußte sich eine Zigarette Dann lernte ich Erich kennen... er ist anzünden. Er war sichtlich schwer er so gut und so voller Vertrauen. Weißt schüttert. „Allah segne diesen Mann!' du übrigens, was er sich am meisten sagte er leise. „Ich möchte ihn doch wünscht? Kinder... Und ich. Christian, gern kennenlernen. Heute

und gar! Aber nur zu deinem gangenen Jahre kennengelernt. Sie Vorteil.' heißt Gabriele und ist achtundzwanzig „Danke schön. Ja. Christian, und da- Jahre alt. Keramikern mit eigenem mit wäre nun zwischen uns zweien al- Geschäft.' u !es klar, ja? Einmal, vor vielen Mona- „Und das ist also die Richtige?' ten. wünschte ich nichts sehnlicher, als „Ich hoffe es sehr.' daß du wieder zu mir kämst. Dann, als Sie schwiegen. , ich Erich kennenlernte. hatte ich Angst, Dann erhob sich Gertrud. Sie stan

- daß du erscheinen könntest. Vorhin den sehr nahe beisammen wie ein aber, als ich dich so unerwartet sah, Liebespaar das sich in der Dämmerung erschrak ich regelrecht. Doch jetzt ist trifft und viel wichtige Dinge zu spre- alles gut. Ich wünsche dir viel Glück... dien hat. „Eines möchte ich dir noch für dein ganzes Leben und aus ganzem sagen“, flüsterte sie. «ich bin dir nicht Herzen.“ böse Christian Trotz allem. Ich habe „Ich wünsche es dir auch', sagte er einmal sehr geweint, deinetwegen, aber still

... den Familiennamen wußte er nicht ein mal. Sie war so ein liebes Mädel gewe sen. sie konnte so herrlich lachen und unbekümmert : n den Tag hinein leben Der Mann, der sie bekam, machte kei nen schlechten Griff. Glück auf. kleine hübsche Gertrud! Er ging in sein Hotel. Tassilo saß vor einet- Flasche Wein und sah düster aus. wie immer, wenn er auf den Freund warten wußte. Na? — Was ist?' frag te er mißgelaunt. „Sie hat einen Schrei- krampf bekommen und schwört, daß sie ohne dich nicht leben kann — oder?' Christian

wartete, bis auch er sein Glas gefüllt hatte. „Weder dies 'noch jenes. Sie schrie nicht und kann ohne mich sehr wohl leben. Ini übrigen hat sie vierzig Kinder. Vierzig Kinder änderet- Leute natür lich'. fuhr Christian fort. „Gertrud ist Kindergärtnerin geworden. Was sagst du nun?“ „Nichts; das verschlägt mir die Spra che. „Mir ging es ähnlich. Aber damit nicht genug. Sie heiratet.' — „Dich?' „Unsinn. Einen Hauptmann. Er heißt Erich viel mehr weiß ich nicht von ihm. Aber es sieht au;, ais liebten

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Bozner Tagblatt
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Seite 4 von 4
Datum: 05.02.1945
Umfang: 4
Die Bäuerin und ihr Urlauber Von Karl Burkert lachen und scherzen Dabei entdeckt die Bäuerin, daß ihr Christian im Denken ein anderer geworden ist: ein ganzer Mann jetzt. Daß er Soldat wäre, das hatte sie sich doch immer gewünscht. Als ein Die /eit vergeht, nun steht man wie- sein Weib, als wäre er jetzt der General, £j„al^ den'Solda t enro c k^getragen*' Und der t.ei mi Winter Der Wald, der Ac<er, der einem Gefreiten ein Lob erteilt Döch wie m !? ie Christian im zweiten Kriegs- da. Dorf liegt

u..- auch drlß er 5ta „y icher geworden ist und oll. daß sie jetzt sagt: „Du hast dich nicht Vieneistun- vie ' verändert' Sie möchte eigentlich sa- K :.1 f:c.ftotz im Meisenscltlag '^im'ühren de muß ja nicht gleich alles gesagt sein, gj tdß^wie^'Ä wiT'daß 'S “ihr ?ole. ‘ragt der Kilian „Nein, den Sonn- Der Christian wurde schon sehen. jewt viel mehr gefällt. Warum sagt .sie tagsschlitten .meine ich , Rtbt ,e a '' Dann fahren sie zusammen im Schiit* das aber .„nicht? Aber so sind nun die rm zurück E.n

leichtes Lächeln geht da- ^ Na ,ürlich hat nun der Christian die Frauen. bei über ihr junges, frisches Gesic-h? Ach z jn der Han(j Es ist schon von - . , „ . . so. in d-e stadt wird gefahren! Je'zt hat * en der Leute ^nd jetzt können sie Der Christian ist da viel offenherziger: der Knecht begriffen Nun, die Schnee- ^,,ön miteinander plaudern Der Chri- »Anna, du kommst mir schier jünger bahn konnte nicht besser sein. Aber wa- W eiß dies und jenes von der Front vor“, sagt er, und die Bäuerin hört das rum

Ja, es gab wohl alle.hand, sie in diesen harten Jahren .nicht Jhub- „Icli fahr' heut selber!/ sagte sie. Und mit dem man J s j ch „Bptagen mußte, und scher geworden ist, auch sie nicht ^ber da* hört sich an, als ob sie etwas Runz v on der Sämaschine bis zum Einmieten wenn es der Christian nun glaubt, will Feines in Aussicht hatte. Was es wohl der Rüben ; st e5n we | ter Weg. Aber „sie es ohne weiteres gHlttfn lassen sein mag? Nein, aus den Augen kann braucht das denn immer alles geschrie- «j n J öber

eine weile faßt der Christian man es .ihr unmöglich herauslesen Und ^ sein? Und der Christian denkt bei »ach ihrer Hand und drückt sie Früher der Knecht kann sich nun denken, was ... irh hah * rtnch ein v ' - a urutat sie rruner ... sic '- ! cn „ naD aa ao V' 1 v n hat er das immer so gemacht. Aber da ,v w , u-,- -- M ,u. r u on Prächtiges Weib!'-' Solange er daheim war man eben noch nicht Mann,und _ y nn , S war ’ hat er daä lan S s1 mcht so gewußt. Frau Und dann kommt es sogar noch S-honein ErelJnis

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 28.07.1953
Umfang: 6
: Adolf Christian von den Wied- ner Radlern, 19 Jahre, Tapezierer. Sein her vorragendes Abschneiden ist die Ueberraschung der Rundfahrt. Um 12 Uhr war der Start zur letzten Etappe. Um 10 Uhr hatte er schon sein Renntrikot angezogen mit der Nummer und war startbereit. Er ist einer von den Nervösen, die mit sich allein fertig werden müssen. Noch mißtraut er seinem Erfolg; er ist zu schnell gekommen, das Selbstvertrauen hinkt noch hinterher. Er wird Professional werden, wenn er eine Chance

hat Seine schwerste Etappe war die Regenfahrt nach Klagenfurt. Auf den letzten 25 Kilometern verlor er zwölf Minuten. Er hungerte, weil ihm der Regen das Essen zerweichte. Christian glaubte in Linz nicht an seinen Sieg, nicht ein einziges Mal dachte er: Schmitz hin, Schmitz her, ich schlage ihn! Das muß er noch lernen. Siegen kann man nur, wenn man an sich glaubt, wider jeder Ver nunft und wider alle Wahrscheinlichkeit. Franz Deutsch. Franz Deutsch ist seit Max Bulla der Fahrer mit den größten Fähigkei ten

. Er war der stärkste Fahrer der Rundfahrt und keiner hätte ihn bezwingen können In Bad Ischl war van Looy seines Sieges gewiß. Er wird immer bei Schmitz, Christian, Gremion und Deutsch bleiben, erklärte er. Was soll dann passieren? fragte er. Den Zufall hatte er nicht in seine Kalkulation einbezogen. Nach seinem schweren Sturz am Freitag fuhr van Looy 163 Kilometer weiter bis ins Ziel. Jedermann hätte es verständlich gefun den, wenn van Looy aufgegeben hätte. Der Rettungswagen, von Bad Aussee heraufbe ordert

und die Rennleilung der OeRK folgendes fest: Der der Rennleitung gemachte Vorwurf, daß zur Zeitnehmung nur eine Uhr zur Ver fügung stand, entspricht nicht der Tatsache, da drei gleichlaufend repassierte Chronographen, welche von der Schweizer Firma Longines zur Verfügung gestellt wurden, der Zeitnehmung zur Verfügung standen Die Zeitdifferenz zwischen dem der öster reichischen A-Mannschaft angehörenden Fah rer Christian und dem später einlangenden im Gesamt-Klassement führenden Luxemburger Schmitz, wurde

nicht nur von der offiziellen Zeitnehmung, sondern von daran Interessierten darunter auch Journalisten, mit zirka 115 ge stoppt, während die offizielle Zeitnehmung ge nau 114 ergab. Die Kontrollstoppung des Renn leiters Hamedl ergab das gleiche Resultat Selbst unter Berücksichtigung einer Bestra fung von 30 Sekunden des Fahrers Christian und weiterer vier Fahrer mit je 30 Sekunden, sowie vier Fahrer mit je 1 Minute in der Etappe Ischl—Linz wegen verbotener Ge tränkeannahme — ergibt noch immer, daß diese Bestrafung

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Lienzer Nachrichten
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Seite 9 von 12
Datum: 01.05.1914
Umfang: 12
. Ir. gratis WmAr. Ae MiieMleii In Sinn. (Sensuskurie.) Das Ergebnis in Innsbruck (Wahlbezirk y. Christlichsozial-konservative Kompromißkandidaten: Dr. Christian Graß, Advokaturskonzipient, 942 St. — Leopold Lindner, Wachswarenfabrikant, 733 St. — Aeorg Tröger, Seilermeister, 937 St. — Dr. Karl Pusch, Advokat, 802 St. — Hofrat Petzer 746 St. DeutschfreiheitlicheKandidaten: Bernh. Zösmayr, Schlossermeister, 2176 St. — Dr. Friedrich Mader, Handelskammersekretär, 2216 St. — Heinrich Suske, Ingenieur, 2047

(it. Vp.) 445 Stimmen; Ingenieur Guido Sartori, Ala (it.-nat.) 643 Stimmen. Gewählt: Sartori. Wahlbezirk (0: Abgegeben 1095 Stimmen. Dionisio Gojo, Oberlandesgerichtsrat i. P. (it. Vp.) 405 Stimmen; Dr. Karl von Bellat, Borgo (it.-nat.) 657 Stimmen. — Rest zersplittert. — Gewählt: Bellat. Wahlbezirk Wahlberechtigt 7697, abgegeben 7345, gültig 7255 Stimmen. Christian Schwaig- hofer, Bauer, Fieberbrunn (christlichsoz.) 2744 Stimmen; Johann Hofinger, Kaufmann, Sankt Johann (christlichsoz.) 2838 Stimmen; Josef

ratsabgeordneter, Innsbruck (christlichsoz.) 3407 Stimmen; Engelbert Müller, Photograph, Reutte (christlichsoz.) 3140 Stimmen. Gewählt: Unter- kircher-Müller. Wahlbezirk J5: Wahlberechtigt 5928, abgegeben 5925, gültig 5675 Stimmen. Pfarrer Franz Habicher, Landesausschuß (christlichsoz.) 2743, Christian Strobl, Dekan, Stams (christlichsoz.) 2535, Haueis (kons.) 43 Stimmen. Gewählt: Franz Habicher, Christian Strobl. Wahlbezirk (6: Wahlberechtigt 6534, abgegeben 6303, gültig 6202 Stimmen. Leonhard Koster

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Bozner Tagblatt
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Seite 7 von 8
Datum: 13.01.1945
Umfang: 8
, doch so, daß Christian deutlich sehen konnte, daß sein Freund sich mit dem Handeis teil beschäftigt hatte. Mit großartiger Bewegung klopfte er die Asche seiner Zigarre in den Teller. „Da bist du ja endlich!' Er lächelte gönnerhaft „Ich hatte schon -Angst, du hättest ein ande res Hotel gewählt. Wie siehst du aus ... du bist unrasiert! Dazu dieser Kragen! Wo warst du heute nacht?' „(n Escherndorf am Main mit guten Bekannten. Ich habe* nur wenig ge schlafen.' „Pa hat man es: kaum läßt man dich ein paar Tage allein

von dieser Fahrt ab.' Christian mußte sich setzen. „Tas silo! Du bist übergeschnappt!' „Ich. bin großmütig genug, die Belei digung zu überhören', sagte Tassilo sanft. „Was verstehst du auch von Fu sionen und so! Herr Göß hat nicht übel Lust, in Frankfurt einen, kleineren Be trieb aüfzukaufen. Ich sehe mir das Werkehen an. Ich handle in festem Auftrag. Babette ist überzeugt davon, daß man sich auf mich verlassen kann. Babette hält überhaupt große Stücke auf mich. Das gleiche kann man ruhig von ihrem Vater

und ihrer Mutter be haupten. Es war ein großartiger Ge danke von dir, Christian, mich dort einzuführen.“ „Ich sehe es! Du als Vertreter einer großen Firma in Frankfurt! Tassilo, der Kunstmaler, reist für eine Farben fabrik —! „Ist das gar so verwunderlich?' Tassilo begleitete den Freund aut sein Zimmer, wo Christian seinen äuße ren Menschen einigermaßen in Ordnung brachte. Die Sitzung in Escherndorf hatte noch lange gedauert, so lange, daß keiner der drei Freunde ln das vor sorglich bestellte Bett gekommen

war; denn sie. waren, als sich die Damen empfohlen hatten, noch ^allein sitzenge blieben. bis die Nacht zu Ende gewesen und der Tag sich im Osten ankündigte. Zum Abschluß des fröhlichen Zusam menseins hatte Christian noch eine Flasche Würzburger Stein von uraltem Jahrgang spendiert, eine Kostbarkeit, die der Wirt mit ehrfürchtigem Lächeln aus dem Keller geholt hatte, ein Wein, in dem alle Sonne Frankens eingefan- geh schien. Darüber war es völliger Tag geworden. Aber man war immer noch beisathmengesessen, als bereits

wieder des Doktors Frau und Emme richs Freundin erschienen und baß er staunt waren, die drei Zecher noch vor den Gläsern zu finden. Da die Zeit ge drängt hatte und die Bamberger wieder .zurück mußten, so hatte sich auch' Christian nach nur oberflächlicher Toi lette aufgemacht zu seiner Weiterfahrt in der entgegengesetzten Richtung. In des. der Wein war gut gewesen, darum war der Kopf klar geblieben, und die kühle, vom rauschenden Regen ge tränkte Luft hattemur dazu beigetragen, Christian sogleich wieder frisch

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