534 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1956/02_11_1956/TIRVO_1956_11_02_2_object_7692388.png
Seite 2 von 8
Datum: 02.11.1956
Umfang: 8
sich Donners tag auf dem Luftwege nach Bombay, wo er an der Konferenz der Sozialistischen Parteien der asiatischen Länder teilnehmen wird. „Volkshilfe“ sendet 30 Autos mit Spenden Wien, 1. November (APA). Vom Wiener Messepalast ging Donnerstag ein Transport zug von etwa 30 Last- und Rettungsautos nach Budapest ab. Mit diesem Transport wurden Medikamente und Lebensmittel im Wert von etwa dreieinhalb Millionen Schilling nach Ungarn gebracht. Unter den Medikamenten befanden sich auch Spenden aus Berlin

. Der Transport ist von der „Volkshilfe“ und vom Arbeitersamariterbund gemeinsam organisiert worden. Er steht unter der Führung des ge- sdhäftsfülhrenden Obmannes der „Volkshilf e“, Stadtrat A f r i t s c h, und des Sekretärs des Arbeitersamariterbundes, D u s c h e k. Folgt Rumänien auch schon? Wien, 1. November (AP). In Rumänien Ist es zu antisowjetischen Demonstrationen gekommen, berichtete Radio Budapest am Donnerstag abend. Tausende von Studenten und Schülern demonstrierten der Rundfunk- meldung zufolge

Innenminister und Chef 6er ungarischen Geheimpolizei, Piros, aus Budapest geLoihen und vermutlich auf dem Weg in die Sowjetunion. Die drei ehemals führenden Kommunisten sahen in Begleitung hoher Offiziere der Ge heimpolizei die Stadt verlassen haben. Die ungarische Sozialdemokratische Partei hat sich unter der Führung von Anna Kethly, Guyla Kelemen und Josef Kömives neu kon stituiert. Sie hat das frühere Parteihaus mit der Druckerei der Tageszeitung „Nepszava“ zurückverlangt und erhalten. Die Sozial

demokratische Partei hat bereits begonnen, sich im alten Parteihaus wieder einzurich ten. Aus einer Verlautbarung de r Sozialdemo kratischen Partei Ungarns, die über Radio Budapest verlesen wurde, geht hervor, daß die Partei nach ihrer vollständigen Reorgani sierung übe r ihre Beteiligung an einer Koa litionsregierung unter Imre Nagy entscheiden wird. ten, begleiten das Wiedererstehen der Sozial demokratischen Partei Ungarns mit heißen Wünschen. Wir neigen uns in Ehrfucht vor den heldenhaften Opfern

und wieder im Amt Radio Budapest meldete, daß Kardinal Mindszenty aus dem Gefängnis entlassen wurde und nach Budapest zurückgekehrt ist. Ministerpräsident Nagy erklärte, alle Ankla gen gegen den Kardinal, der acht Jahre in Haft war, für null und nichtig. In der amtlichen Meldung - des Senders heißt es, es gebe nicht die geringste gesetz liche Grundlage für die Anklagen gegen Mindszenty. Mindszenty könne sofort seine kirchlichen Funktionen wieder normal aus üben. Die Lage in Budapest Zum erstenmal seit neun

1
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1956/25_10_1956/TIRVO_1956_10_25_1_object_7691188.png
Seite 1 von 8
Datum: 25.10.1956
Umfang: 8
sammelten sich Mittwoch abend auf dem Stalinplatz von Budapest und riefen in Sprechchören: „Russen geht heim!“ und „Nieder mit Gero!“ (dem ungarischen Par teiführer). Geheimpolizisten feuerten in der Nähe des Budapester Funkhauses in die Menge, wobei nach Augenzeugenberichten ein Mann getötet und eine Reihe von Perso nen verletzt wurden. Die Demonstration war entstanden, nach dem Gero in einer Rundfunkansprache alle Gerüchte, daß Ungarn seine Bindungen mit der Sowjetunion lösen wolle, als Lügen

zunächst, die Demon stranten mit Tränengas zurückzudrängen, dann fielen Schüsse. Inzwischen waren in ganz Budapest alle roten Sterne, die bisher über der Stadt leuchteten, verschwunden. Alle Telephonlei tungen mit dem westlichen Ausland waren nach amtlichen Angaben „gestört“. Die Tele phonleitung nach Prag blieb jedoch geheim nisvollerweise ungestört. Standrecht über ganz Ungarn Wien, 24. Oktober (AP). Imre Nagy wird wieder das Amt des ungarischen Minister präsidenten übernehmen, gab Radio Buda pest

am Mittwochmorgen nach blutigen, die ganze Nacht andauernden Ausschreitungen bekannt. Wie Reuter meldet, wurde der bisherige Ministerpräsident Andreas Hegedüs zum er sten stellvertretenden Ministerpräsidenten vorgeschlagen. Das Zentralkomitee der ungarischen Partei der Werktätigen beschloß außerdem die Re organisierung des Politbüros. Der Erste Se kretär Ernö Gero wurde in seinem Amt er neut bestätigt; Imre Nagy wurde in das Po litbüro und in das Zentralsekretariat ge wählt. Wie die APA aus Budapest erfährt

, ist über den Rundfunk für ganz Ungarn das Standrecht ausgerufen worden. Sämtliche Personen, die im Besitz von Waffen ange troffen werden, müssen mit sofortiger Er schießung rechnen. Die Verkündung des Standrechtes ist mit „Imre Nagy, Präsident des ungarischen Ministerrates“, unterzeich net. Laut Radio Budapest hat die ungarische Regierung ersucht, sowjetische Truppen mö gen die Ordnung im Lande wiederherste'i- len. Das sowjetische Oberkommando hat die sem Ansuchen stattgegeben. Der Rundfunk richtete

an die Zivilbevöl kerung den Appell, sich ruhig zu verhalten und die Sowjettruppen bei ihren Säube rungsaktionen zu unterstützen. Wie es in der Radiomeldung weiter hieß, hätten die So wjettruppen bereits mit den Operationen begonnen, wobei sich die Säuberung vorerst auf die Stadt Budapest beschränkt und wei ter auf das ganze Land ausgedehnt werden soll. Wie es in dem Bericht von Radio Buda pest weiter heißt, seien viele „Bürger, Sol daten und Funktionäre der Staatssicher heitspolizei getötet worden

2
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1956/31_10_1956/TIRVO_1956_10_31_1_object_7691050.png
Seite 1 von 8
Datum: 31.10.1956
Umfang: 8
? Im Interesse des Ganzen finden wir uns zu Lösungen zusammen, die nicht immer allge meine Befriedigung erwecken können. Aber der eine Teil darf sich nie anmaßen, das ganze spielen zu wollen. Wir bekennen uns zur ge meinsamen Arbeit, wir bekennen uns zum arbeitenden Volk von Oesterreich, unserem Land, dem wir dienen wollen, und ln diesem Geiste geben wir auch die Zustimmung zum Budget 1957. In Budapest wird noch blutig aekämpft Budapest, 30. Okt. (Reuter). Ein Reu terkorrespondent berichtete aus Budapest

, daß sowjetische Truppenverstärkungen aus der Sowjetunion in Ungarn eintreff en; die Einheiten hätten bereits die Grenze hei Zehony überschritten. Radio Budapest wiederholte neuerlich den Aufruf des Verteidigungsministers an die Aufständischen, ihre Waffen niederzulegen, um den Abzug der sowjetischen Truppen zu erleichtern In der Radiomeldung wird versprochen, daß die Bevölkerung über den Abzug der Sowjettruppen am laufenden gehalten werden würde. Die Bergarbeiterräte verlangten laut Radio Budapest

die sofortige Abschaffung des Sta- chanowsystems in den Bergwerken. Radio Budapest meldete weiters, daß Sportminister Gustav Sebes (der als Stali nist betrachtet wird) die olympische Mann schaft Ungarns nicht nach Melbourne beglei ten werde; die zehn Begleiter der Mann schaft werden, wie es in der Meldung heißt, durch „wirkliche Sportler“ ersetzt. Wie spätere Meldungen besagen, wurde bei Fortsetzung der Kämpfe in Budapest die Redaktion des Organs der ungarischen Kom munisten, „Szabad Nep“ erstürmt

und be setzt. Das kommunistische Blatt erscheint nicht mehr. Aerztliche Kreise in Budapest schätzen die Zahl der bei den Kämpfen Verwundeten auf 12.000 bis 15.000, die der Toten auf min destens 5000. Die tatsächlichen Verluste sol len jedoch weit höher liegen und lassen sich bisher nicht feststelien, D«e Ereignisse in Ungarn Bildmaterial über die blutigen Ereignisse ln Ungarn kommt nur sehr spärlich und aut „illegalen* Pfaden nach Westeuropa. Unsere Bilder zeigen oben Todesopfer der Straßenkämpfe umringt

von Regiernngssoldaten und unten ein russischer Panzer und ein sowjetischer Panzerspähwagen beim Passieren der Kossuthstraße ln Budapest.

3
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1956/04_12_1956/TIRVO_1956_12_04_2_object_7692443.png
Seite 2 von 8
Datum: 04.12.1956
Umfang: 8
Seite 2 Nr. 281 Dienstag, 4. Dezember 1&6 Haltlose Behauptungen zur Bemäntelung des russischen Versehens garischen Revanchisten sei fehlgeschiagen; ihre derzeitigen Versuche, neue Unruhe in Ungarn zu schaffen, seien ebenso vergeblich. Moskau, 3. Dezember (Reuter). Das Organ der KPdSU „Prawda* beschuldigte den Westen, den Aufstand in Ungarn ge plant und „inspiriert“ zu haben. Wie e s in eine n Bericht zweier Sonderkorresponden ten der Zeitung in Budapest heißt, lägen zahlreiche Beweise

un- Indien sendet prominente Vertreter nach Ungarn Budapest, 3. Dezember (Reuter). In dien hat innerhalb von einer Woche den zweiten Vertreter des Landes nach Budapest entsandt, um mit dem ungarischen Regie rungschef Kadar Verhandlungen auf zun ek- men. Der indische Botschafter in Moskau, K. P. 8. Menon (nicht zu verwechseln mit Krishna Menon), der auch in Budapest ak- krediert ist, ist in der ungarischen Haupt stadt eingetroffen und wird mit dem indi schen Gesandten in Prag, Dr. Jagan Nath Khosla, Hand

in Hand arbeiten, der als per sönlicher Vertreter des indischen Minister präsidenten Nehru bereits vor einer Woche zu Besprechungen mit Mitgliedern der Re gierung Kadar und anderen ungarischen Persönlichkeiten nach Budapest gekommen war. Noch immer bewaffneter Widerstand in Ungarn Wie Reuter aus Budapest erfährt, kommt es noch immer zu Zusammenstößen ungarischer Partisanen mit sowjetischen Truppen- Die Guerillakämpfer befänden sich in über das ganze Land verstreuten Widerstandsnestern, andere hielten

sich in den Bergen und Wäl dern versteckt. In den Berichten über den weiteren bewaff neten Widerstand heißt es, daß „mehrere tau send“ Nationalisten in den Mecsek-Bergen bei Pecs bereitstünden. Diese Gruppe soll bei Ge fechten und Blitzangriffen den Sowjettruppen schwere Verluste beigebracht haben. Die So wjets treffen strenge Maßnahmen, um die Lage wieder in die Hand zu bekommen. Laut Associated Press besteht keine tele phonische oder sonstige Nachrichtenverbin dung mehr zwischen Budapest und dem Berg baugebiet

um 20 Uhr wird aus dem Wiener Stadttheater die Rätselsendung „Bitte, recht freundlich“ mit dem deutschen Confe rencier Peter Frankenfeld übertragen werden. doch befinden sich die Hauptstraßen in den Händen der Sowjettruppen. Partisanen sollen auch im Gebiet von Nograd operieren. Der Zentralarbeiterrat von Budapest er klärte in einer Resolution, die Arbeiterräte vertreten die Ansicht, daß das Vorhandensein freier Gewerkschaften mit einer demokratisch gewählten Leitung, die den Interessen der Werktätigen

4
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1956/15_11_1956/TIRVO_1956_11_15_2_object_7692061.png
Seite 2 von 8
Datum: 15.11.1956
Umfang: 8
“. Wie es in der Agenturmeldung heißt, werde von nun an das Innenministerium „den Schutz der Volksregierung“ Polens gewähr leisten. Berechtigte Ablehnung London, 14. November (Reuter). Doku mentarfilme, die während der heftigsten Kämpfe in Budapest aufgenommen worden waren, wurden der sowjetischen Botschaft in London nicht geliehen, obwohl diese zweimal darum ersuchte. Die Pathe.Wo- chenschau-Filmgese’ilschaft erklärte, daß durch diese Filme tausende Menschen sowohl Ungarn als auch Russen, die zu den Ma gyaren übergelaufen

waren, inkriminiert werden könnten. Die Aufnahmen zeigen Un garn in Feuergefechten mit der Geheimpoli zei sowie Angriffe auf sowjetische Panzer. In den Kinos wird der Film au rasch ab laufen, um Personen identifizieren zu kön nen; die sowjetische Botschaft könnte jedoch die Filme kopieren und einzelne Stellen ver größern lassen. Hammarskjöld will nach Budapest fliegen Neuyork, 14. November (Reuter). Der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Hammarskjöld, hat sich bereit erklärt, nach Budapest zu fliegen

, um mit der ungarischen Regierung persönlich wegen Hilfeleistung humanitärer Art für die ungarische Bevöl kerung zu verhandeln. Hammarskjöld hatte eine Besprechung mit dem ungarischen Außenminister Horvath, - mit dem er noch einmaV Zusammentreffen wird, um möglicherweise von der Haltung der ungarischen Regierung in bezug auf sei nen Besuch in Budapest informiert zu wer den. Di« Erhöhung der Altrenien (SK) Wie die Sozialistische Korrespondenz erfährt, hat das Sozialministerium in einem Gesetzentwurf Bestimmungen

Gaspar, daß die Gewerkschaften die Forderung des Vol kes nach einem Abzug der sowjetischen Truppen aus Ungarn unterstützen würden. Gaspar versprach weiter, daß die Gewerk schaften in Zukunft völlig unabhängig von der Regierung sein würden. Die Gewerk schaften befürworteten auch eine Mehrpar- teien-Regierung, doch müßten die nicht kommunistischen Parteien Anhänger des volksdemokratischen Systems bleiben. Wie Associated Press aus Budapest mel det, setzen Tausende von Fabriksarbeitern auf der Insel

Csepel ihren Widerstand gegen die Rote Armee fort, während ganz Ungarn trotz der flehentlichen Aufrufe der Regierung Kadar weiterhin im Generalstreik verharrt. Auf der Insel Csepel, einem Industriebe zirk südlich der Stadt, haben die Arbeiter zwei Fabriken in Festungen verwandelt und weigern sich, sich den sowjetischen Pan zern zu ergeben. In Budapest selbst hat sich der General streik trotz der wiederholten Aufforderun gen der Regierung weiter ausgebreitet. Stra ßenbahner, die Montag in den weniger

5
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1956/30_10_1956/TIRVO_1956_10_30_1_object_7690855.png
Seite 1 von 8
Datum: 30.10.1956
Umfang: 8
so zu verstecken, daß sie sie jederzeit wieder bei der Hand haben können, wenn eine Fortsetzung der Kämpfe notwendig ist. Nach Mitteilung von Radio Budapest traf Montag in der Hauptstadt eine Delegation des in Raab in Westungarn gebildeten „vor läufigen Nationalrates“ ein, um mit der Re gierung zu verhandeln. Es läßt sich bisher aus keinem Anzeichen ablesen, welche Hal tung die Aufständischen gegenüber den Ver sprechungen der Regierung einnehmen. Die Nachrichtenverbindung mit Ungarn

ist nach wie vor unterbrochen, doch kann kein Zweifel mehr daran bestehen, daß das ganze Land, mit Ausnahme von Budapest und sei ner unmittelbaren Umgebung, in der Hand der Aufständischen ist, die jedoch noch ülber keine einheitliche Führung verfügen; auch die politische Zielsetzung der Aufständi schen scheint nicht einheitlich zu sein. Teile der Aurfständ ; schein sind offensichtlich der Ansicht, das Hauptziel des Aufstandes sei Neuyork, 29. Oktober (AFP). In der Sitzung des Sicherheitsrates, in der die Lage in Ungarn

Großbritanniens, Sir Pier son Dixon, wies darauf hin, daß ausländische Truppen in Ungarn kämpften, daher sei ein internationales Problem entstanden und der Sicherheitsrat sei berechtigt, sich mit diesem Problem zu befassen. Der britische Delegierte erklärte weiters, er habe Informationen erhalten, wonach zwei starke sowjetische Panzerverbände sowie Luftwaffenbodentruppen die rumänisch ungarische Grenze an drei Stellen überschrit ten hätten; die Truppen sollen sich auf ra schem Vormarsch nach Budapest befinden

erreicht; über alles andere könne jetzt mit der Regierung Nagy ver handelt werden. Radio Budapest erwähnte in den Mittags nachrichten zum ersten Male die Forderung nach freien und geheimen Wahlen. Der Sen der zitierte eine „Resolution des Revolutions komitees der ungarischen Intellektuellen“, in der über die Zugeständnisse von Nagy hinausgehende Forderungen nach allgemei nen und geheimen Wahlen und völliger Presse., Rede- und Versammlungsfreiheit aufgestellt werden. Die Regierung soll fer ner

das Verhältnis Ungarns zur Sowjetunion auf der Grundlage der Gleichberechtigung und Unabhängigkeit regeln. Aus Raab zurückkehrende Journalisten berichten heute, der Nationalrat habe sich in zwei Fraktionen gespalten, eine, die Nagy unterstützen wolle, die andere, offensichtlich größere, wolle Nagy stürzen, da er nur ein Werkzeug der Sowjets und nicht frei in sei nen Entscheidungen sei. Wien, 29. Oktober (AP) Der ungarische Regierungssender Budapest hat alle Post- und Bahnbediensteten in der Hauptstadt

6
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1957/21_01_1957/TIRVO_1957_01_21_1_object_7692183.png
Seite 1 von 8
Datum: 21.01.1957
Umfang: 8
Staatsbürgerschaft besitzen Radio Budapest meldete laut Agence France Presse, daß Josef Dudas und Janos Szaba zum Tode verurteilt und am Samstag früh hingerichtet wurden. Josef Dudas hatte an der Spitze einer Gruppe von Aufständischen da s ungarische Außenministerium gestürmt und das Ge bäude der Parteizeitung „Szabad Nep“ be setzt. Er war es, wie aus der Meldung hervor geht, auch, der über den Sender der Aufstän dischen an den Sicherheitsrat der Vereinten Nationen appellierte, bewaffnete Streitkräfte

zur Unterstützung der Freiheitskämpfer nach Ungarn zu entsenden. Janos Szabo, der zweite Hingerichtete, hatte als Anführer einer Gruppe von Frei heitskämpfern den Moskauer Platz in Buda pest gegen eine gewaltige sowjetische Ueber- macht heldenhaft verteidigt. Nach dem Ende der Kämpfe weigerte er sich, aus Ungarn zu fliehen. Er wurde später von sowjetischen Soldaten gefangengenommen. Nach der Mel dung von Radio Budapest wurde er wegen „Spionage“ zum Tode verurteilt. So sieht Kadar-Ungarn das Flüehtlings- problem

eines Vertreters des Hochkommis sars der Vereinten Nationen für das Flücht lingswesen erfolgen. Ich glaube, daß wir uns dem Flüchtlings problem gegenüber in jeder Beziehung rich tig verhalten haben. Wir haben nicht nur dem Gebot der Nächstenliebe folgend Hilfe gelei stet, sondern uns auch in Befolgung unserer Neutralität allen Staaten gegenüber pflicntge- mäß und korrekt verhalten. Der Vorhang schließt sich wieder Nachdem kürzlich drei westliche Korre. spondenten aus Budapest ausgewiesen wur

den, hat jetzt auch der Vertreter von Inter national News Service, Emen Ray, Budapest verlassen und sich nach Wien begeben. Als einziger westlicher Pressevertreter befindet sich derzeit nur noch der Vertreter von As sociated Press in Budapest. Die nationale Vereinigung der ungarische^ Journalisten wurde heute mit der Begrün dung aufgelöst, daß deren Vorstand nicht den Vorschriften entsprechend gewählt wor den sei. Nach Erklärungen von Mitgliedern des Verbandes beschuldige jedoch die Re gierung die Leitung, zur antirussischen

Re volte im Oktober aufgestachelt zu haben. Der britische Militärattache in Budapest, Oberst James Cowley, wurde laut Radio Budapest zur „persona non grata“ erklärt und aufgefordert, binnen 48 Stunden das Land zu verlassen. Cowley ist bereits in London eingetroffen. Es wird ihm vorge worfen, mit den Führern der Gegenrevolu tion vor allem in der Kiliankaserne „aktive und enge Beziehungen unterhalten“ zu ha. den. Der britische Gesandte ln Budapest be streitet energisch, daß sich Cowley bei Wahr" nehmung

7
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1956/27_10_1956/TIRVO_1956_10_27_1_object_7691985.png
Seite 1 von 12
Datum: 27.10.1956
Umfang: 12
Ihr noch weiter?“ — „Arbei ter, nehmt die Arb-'t wieder auf. Helft, die Ruinen unserer Hauptstadt aufzuräumen. Von Stunde zu Stunde werden die Schäden größer.“ Fort mit den russischen Truppen London, 26. Oktober (Reuter). Ein Spre cher des britischen Außenministeriums bestä tigte, daß die Aufständischen in Budapest den britischen Gesandten ersucht haben, Großbri tannien möge bei den Vereinten Nationen in tervenieren, um die Einmischung russischer Truppen in innerungarische Angelegenheiten zu beenden. Eine Delegation

von 50 Menschen hätte im Namen einer 2000köpfigen Menge, die sich vor der britischen Botschaft angesam melt hatte, das Ersuchen dem britischen Bot schafter überreicht. Der britische Gesandte habe der Delegation versprochen, die Regie rung in London in Kenntnis zu setzen, und zugesagt, daß die britische Regierung einge hend über die Ereignisse in Ungarn informiert werde* Laut Radio Budapest empfing Ministerprä sident Nagy eine Arbeiterdelegation, die den Abzug der sowjetischen Truppen bis zum 1. Jänner 1957

einen entsprechenden Anteil zu nehmen; dieser Wunsch ist nicht nur begreiflich, sondern auch berechtigt. Ich stimme mit den Ausführungen des Herrn Präsidenten Böhm auf der 6. Steiri schen Landeskonferenz des Gewerkschafts bundes voll überein, in denen er sagte, daß die (Fortsetzung auf Seite 2) Zustände in Ungarn gleichen denen im Krieg Radio Budapest hat Freitag früh zu er kennen gegeben, daß der blutige Aufstand in Ungarn mit unverminderter Stärke an dauert. Der Sender verbreitete eine Anweisung der Regierung

an die Bevölkerung, den gan zen Tag über ihre Häuser nicht zu verlassen, weil die Regierung „verstärkte militärische Aktionen zur völligen Niederschlagung der Revolte“ angeordnet habe. Im Gegensatz zu früheren Behauptungen erklärte der Sender, daß „alle Fabriken ge schlossen bleiben“. Radio Budapest gab weiter bekannt, daß der Generalangriff der ungarischen Armee gegen die Aufständischen in Budapest be gonnen habe; der Angriff mache gute Fort schritte. Die Ankündigung des Gegenangriffs der Kommunisten deutet

der Kommunistischen Partei „Szabad N§p“ ist zum ersten Male seit dem Aufstand wieder erschienen und befaßte sich in einem Leitartikel mit der Revo'vte. „Szabat Nep“ ruft das Volk auf, die Ruhe und Ordnung wiederherzustellen; sodann erst werde es möglich sein, die Regierung zu reorganisieren und die sowjetischen Truppen nicht nur aus Budapest, sondern aus dem ganzen Land zurückzuziehen. Dann können wir unsere konstruktive Arbeit be ginnen, erklärt „Szabat Nep“ laut Radio Budapest. Völliges Chaos herrschte

8
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1927/23_06_1927/TIRVO_1927_06_23_3_object_7644074.png
Seite 3 von 8
Datum: 23.06.1927
Umfang: 8
sich die Fa schisten untereinander. In Genua haben die Kämpfe zwi schen Faschisten derartige Ausmaße angenommen, daß Mussolini persönlich dazwischen treten und fast alle Führer abschieben mußte. Aber überall zeigt sich diese unbotmäßige Verfassung der Faschisten in der gleichen Weise. Aus Mer Welt. Ile smerikonischra We«er in Budapest. Gestern um halb 11 Uhr vormittags auf dem Flugplatz gelandet. Wien, 22. Juni. Tic amerikanischen Flieger sind um 8 Uhr 20 Minuten aus der „Miß Columbia" in Begleitung dreier

ungarischer Flugzeuge und eines der Franco-Rou- maine nach Budapest gestartet. B u d a p e st. 22. Juni. Die amerikanischen Flieger sind um 9 Uhr 50 Minuten vormittags über Budapest er schienen. Budapest. 22. Jum. (UTKB.) Die „Columbia" ist mit den amerikanischen Ozeanfliegern Chamberlin und Le vine an Bord in Begleitung von vier Flugzeugen aus Wien kommend um 10 Uhr 30 Minuten vormittags auf dem Flug platz glatt gelandet. Die Flieger wurden von einer dichten, Spalier bildenden, nach Tausenden zählenden

Menschen^ menge enthusiastisch begrüßt. Budapest, 22. .Juni. (UTB.) Zu Ehren der Ozean flieger wurde im Gellert-Hotel ein Lunch gegeben, an dem die Vertreter des diplomatischen Korps, der Regierung und der Stadt teilna'hmen. Die vor dem Hotel an gesammelte Menge wünschte Chamberlin zu sehen und begrüßte ihn. als er ans Fenster trat, mit stürmischen Eljenrufen und Hüte- schwenken. Bei der Tafel stand vor Chamberlins Platz ein aus Blumen verfertigter mächtiger Globus, aus dem das Meer durch Kornblumen

, das Festland durch rote Rosen dargestellt war. Der Rückflug nach Wien. Budapest, 22. Juni. (UTKB.) Die „Columbia" mit den amerikanischen Ozeanfliegern ist um 14 Uhr 40 Minuten in Begleitung von zwei Flugzeugen zum Fluge nach Wien gestartet. Wien. 22. Juni. Die amerikanischen Ozeanflieger, die um 4 Uhr aus Budapest hier einlangten, nahmen nachmit tags an einem Abschiedstee beim amerikanischen Gesandten teil und besuchten später die Ausstellung Wien und die Wiener. Die guten Wünsche Amerikas an Oesterreich

Behörden werden gegen Spacek, der fälschlich an- gäb, den Kanal überschwommen zu haben,, einschreiten. Spacek hat bereits eine Vorladung zur Polizeidirektion er- halten. Sinken des Wasserstandes des Plattensees. Budapest, 22. Juni. Der Wasserstand des Plattensees ist seit einiger Zeit derart gesunken, daß die Schiffahrtgesellschaft einen Teil ihrer letzthin in Verkehr gesetzten größeren Dampfer stillegen mußte, da mehrere Uferstationen nicht mehr ange laufen werden können. Der Verkehr

9
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1928/27_07_1928/TIRVO_1928_07_27_3_object_7642510.png
Seite 3 von 8
Datum: 27.07.1928
Umfang: 8
: „Hier sind meine Ab schiedsbriefe, ich übergebe mich selbst der Gerechtigkeit." Dann riß er einen Revolver aus der Tasche und jagte sich selbst eine Kugel durch den Kopf. Geflfludniffe der Horthi-Polizei. In Budapest wird jeder sechste Mensch angezeigt. — Hunderttausende werden unschuldig verfolgt. Das Statistische Amt der Gemeinde Budapest hat jetzt Ziffern über die Kriminalität der letzten Jahre in Budapest herausgegeben. Da wird vor allem dreist behauptet, daß die Zahl der Verbrechen und Vergehen in Budapest seit dem Jahre

geworden ist. Jedenfalls erfährt man, daß der jährliche Zuwachs im Budapester Polizeischnbhaus von 28.600 ans 167.900 gestiegen ist. Der Stand der Budapester Polizei ist seit dem Umsturz riesig gewachsen. Im Jahre 1918 hatte die Budapester Po lizei 2275 Wachleute, 267 Offiziere und 212 Detektivs. Dm Horthy-Polizei von Budapest verfügt heute über 4071 Wach leute, 542 Offiziere und 928 Detektivs. Das sind aber erst die Ziffern von 1926. Seitdem ist der Stand noch mehr an gewachsen. Ganz ungeheuerlich

sind die Ziffern von den erstatteten Strafanzeigen. Während vor dem Kriege in Budapest „nur" 22.000 Personen in einem Jahr angezeigt worden sind, wurden im Jahre 1919 nicht weniger als 84.000, im nächsten Jahre 104.000 und im Jahre 1923 schon über 130.000 Personen angezeigt. Das bedeutet, daß in Budapest jeder sechste Mensch jährlich einmal angezeigt wird. Ein klarer Beweis für das unerhörte Naderertum, das im Horthy-Reiche herrscht. Was da angestellt wird, ersieht man daraus

, daß nur 12 bis 15 v. H. der Beschuldigten verurteilt wurden, während 85 bis 88 v. H. der Angezeigten sreige- fprochen werden mußten. So wurden durchschnittlich 57.547 Leute in Budapest jährlich wegen Diesstahls ange zeigt. Selbst die Horthy-Gerichte konnten aber nur 2714 schuldigsprechen. Was die unschuldig Angezeigten und Ver hafteten bei der Polizei erdulden mußten, kann man sich vorstellen, wenn man sich daran erinnert, was in den ver schiedenen Prozessen über die Mißhandlungen ausgesagt wurde

10
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1957/28_01_1957/TIRVO_1957_01_28_1_object_7692079.png
Seite 1 von 8
Datum: 28.01.1957
Umfang: 8
dafür zu geben, dem österrei chischen Staatsbürger nicht behagt. So wird die Bundespräsidentenwahl in der Form durchgeführt werden, wie sie der jetzigen Verfassung entspricht — das vom Parlament beschlossene Gesetz über die Einzelheiten der Budapest. Nach einem in Budapest her- aiusgegebenen Kommunique werden sich die seit 14. Jänner in Ungarn vermißten vier englischen Studenten vor einem ungarischen Gerichtshof zu verantworten haben. In dem Kommunique heißt es, die Studen ten hätten gefälschte

Dokumente bei sich ge habt, die so abgefaßt waren, als ob sie im Namen der sowjetischen Kommandantur in Budapest am 12. Jänner 1956 ausgestellt ge wesen wären. Die Untersuchungen hätten er geben, daß sie auch im Besitz von Briefen waren, die sie von ungarischen Flüchtlingen erhalten hatten, und daß sie beabsichtigten, Kontakt mit Angehörigen des ehemaligen Revolutionskomitees in Budapest aufzuneh men. Weiter wollten die Studenten, wie es in dem Kommunique heißt, Nachrichten über die Stärke

be_ strebt sein soll, aus widerstreitenden Ansich ten etwas Einheitliche« und Gemeinsames zu des Landes, Karoly Bot, sowie sein Stellver treter Gyula Mentös wurden, wie Radio Bu dapest berichtete, gefangengenommen und wegen staatsfeindlicher Betätigung unter Anklage gestellt. Insbesondere wird ihnen vorgeworfen, fünf Armeelastwagen mit Waf fen, Munition und Ausrüstungsgegenständen während des Aufstandes „sich angeeignet'* zu haben. Sie haben Flüchtlingen geholfen Wie Radio Budapest mitteilt

, 30. Jänner, 9 Uhr, Parlament. Gemeinsame Tagung der Parteivertretung, der Abgeordneten und Bundesräte und der sozialistischen Landesregierungsmitglieder. Budapest (AFP). Radio Budapest ver breitete den Wortlaut einer Protestnote, die die ungarische Gesandtschaft in Wien an die österreichische Regierung in Beantwor tung eines Österreich. Protestes am 14. De zember v. J. wegen der Beschlagnahme eine« Lastkraftwagens durch ungarische Organe auf österreichischem Gebiet richtete. Gewalt und Terror in Ungarn

11
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1956/11_12_1956/TIRVO_1956_12_11_1_object_7690101.png
Seite 1 von 8
Datum: 11.12.1956
Umfang: 8
auf die österreichische Grenze unternommen haben; hiebei seien auch Infanterieverstärkungen eingesetzt worden. Im Laufe des Sonntags sollen etwa 1700 Personen verhaftet worden sein. Bei Zusammenstößen mit Freischärlern im der Gegend von Komarom und Szom- bathely seien 16 Personen getötet und etwa 50 verwundet worden. Gerüchten zufolge habe General Paul Ma- leter das Kommando über die Freischärler übernommen; in Dunapentele sei es zu Ar beiterdemonstrationen gekommen. Wie Radio Budapest in seinen Mittagsnach richten

meldete, hat die ungarische Polizei den Straßenverkehr von der Provinz nach Budapest unterbrochen. Da die Polizei Last autos mit Arbeitern nicht in die Schlachthäu ser von Budapest fahren ließ, wurden auch die Schlachtungen unterbunden. Kadars Verbot der Arbeiterräte bezieht sich insbesondere auf den Zentralen Arbeiterrat von Budapest, der in Verhandlungen mit der Ollenhauer: Friedenspolitik findet volle Unterstützung der asiatischen Völker Bonn, 10. Dezember (AP). Der SPD-Vor- sitzende Erich

In einem Dekret des Präsidiums der Re publik über die bewaffneten Arbeitermilizen in den Fabriken wird laut Radio Budapest erklärt, daß es „auf Grund des Eindringens gegenrevolutionärer Elemente in die Arbei termilizen notwendig geworden sei, das Waf fentragen in diesen Milizen zu regeln“. Angehörige der Arbeiternrliz, die bewaff net sind, müssen sich bis zum 12. Dezember, 24 Uhr, bei der Polizei melden, widrigenfalls sie vor ein Militärgericht gestellt werden würden. Jeder, der seinen Waffenbesitz

des Teams wird sich der holländische Rote-Kreuz-Stab in Oester reich auf 44 Personen erhöhen. Die große Fronendem»!* stration Die Lage in Ungarn hat sich wieder wesent lich verschärft. Russi sche Maschinengewehre und Panzer konnten in Budapest 30.000 Frauen nicht vom Gang nach dem Heldenplatz abhal ten, wo am Grabmal des unbekannten Soldaten zu Ehren der Opfer der Revolution Blumen nie dergelegt wurden. In langen, stummen Rei hen zogen die Frauen über den Heldeniplatz. Tag der Menschenrechte —Tag

12
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1956/18_12_1956/TIRVO_1956_12_18_1_object_7690117.png
Seite 1 von 8
Datum: 18.12.1956
Umfang: 8
erzwungen „Beruhigung“- Eine völlige Beruhigung der Lage in Vn. garn, wie sie sich abzeichnet, könnte nach Ansicht politischer Beobachter in Budapest noch vor Jahresende auch zu einer politischen Konsolidierung führen, die sich auf der Linie der Entwicklung in Polen bewegt. Obgleich die Schwierigkeiten nicht unterschätzt wer den, die gegenwärtige Lähmung de s politi schen Lebens zu überwinden, hält man die Zustimmung Moskaus zu einer „polnischen Lösung" i n Ungarn durchaus für möglich. Voraussetzung

dazu über seine Fahrt von Budapest zur Grenze, daß ihm sowjetische Soldaten nur ver einzelt begegnet seien. An der österreichisch-ungarischen Grenze wurde der AP-Korrespondent, der von dem ebenfalls ausgewiesenen Korrespondenten des Londoner „Daily Express" begleitet war, Zeuge eines interessanten Vorfalls: Ein ungarischer Diplomatenwagen und ein Lastwagen voll abgerissen gekleideter Un garn tauchte an der Grenzstation auf ungari scher Seite auf. Die Ungarn sprangen von dem Lastwagen herab, und aus dem Personenwa

, den er von Kadar gewonnen habe. Kadar zögert Aus unterrichteten Kreisen in Budapest verlautete, daß Kadar die Verkündung seines für Ende dieser Woche versprochenen „neuen Programms" verschieben wolle, bis eine „ruhigere Atmosphäre" eingetreten ist. Wie weiter verlautet, will die Kadar .Regierung ihre eigene Legalität durch eine Wiederbele bung der vorrevolutionären verfassungsmäßi gen Körperschaften wie des Parlaments und des Ministerrats abstützen. Dies dürfte jedoch auf erhebliche Schwierigkeiten stoßen

, weil keiner der nichtkomimunistischen Führer in diesen Körperschaften Sitze einnehme. In Budapest wurden Montag zum ersten Maie Plakate mit der Forderung angeschla gen, polnische Truppen sollten „auf Grund des Warschauer Vertrages" Ungarn besetzen. Die Ungarn, die diese Plakate insgeheim an brachten, scheinen durch diese Forderung — die auch in Polen selbst schon erhoben wurde — einen Abzug der sowjetischen Truppen erreichen zu wollen. Krampfhafter Optimismus Wien, 17. Dezember (Reuter). Wie Radio Budapest meldete, sind alle Arbeiter

der Tex tilfabrik in Kispest an ihren Arbeitsplätzen erschienen, doch verhinderte der Mangel an elektrischem Strom die Aufnahme der Arbeit. Das gleiche gelte für die Traktorenfabrik „Roter Stern“; dort seien 300 Arbeitswillige erschienen, die mit Instandhaltungsarbeiten betraut wurden. (Die Fabrik beschäftigt nor malerweise 6000 Arbeiter. Die Red.) Aus dem Kohlenbergwerksgebiet von Ma- travidek wurde gemeldet, daß sich 640 Berg leute zur Arbeit einfanden; diese Zahl würde sich, wie Radio Budapest

13
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1956/23_07_1956/TIRVO_1956_07_23_1_object_7690843.png
Seite 1 von 6
Datum: 23.07.1956
Umfang: 6
beeinträchtigen, wenn es auch marxi stische Ueberzeugung sei, daß jedes Land etwas Neues zum Sozialismus beitrage. Der sowjetische Regierungschef führt zu sammen mit Verteidigungsminister Schu ko w eine Sowjetdelegation, die zur Feier des „Befreiungstages“ entsandt wurde, aber wohl auch die Aufgabe hat, die Lage nach der Arbeitererhebung in Posen zu bespre chen. Mikojan führte in Budapest Regie Belgrad, 22. Juli (AFP). Mikojan, der von Budapest kam, traf unerwartet auf der Insel Brioni zu einem zweitägigen

Besuch ein, Der Besuch wurde von de r Tanjug als „privat“ bezeichnet. Der erste stellvertretende sowjetische Mi nisterpräsident Mikojan hat sich in den letz ten Tagen in Budapest aufgehalten. Mikojan hatte nach der Radiomeldung in Budapest Besprechungen mit Funktionären de r Kommunistischen Partei und der unga rischen Regierung. In politischen Kreisen gilt es als sicher, daß Mikojan den letzten Anstoß zu dem „freiwilligen“ Rücktritt Ra- kosis gab. Gerö beginnt zu säubern Verteidigungsminister Farkas

wegen Antititoismus ausgestoßen Wien, 22 . Juli (Reuter). Der frühere un garische Verteidigungsminister General Mi- hail Farkas, wurde laut Radio Budapest aller seiner Aemter enthoben und über Be schluß des Zentralkomitees der Partei der Werktätigen aus der Kommunistischen Par tei ausgestoßen. In der Resolution des Zentralkomitees heißt es, Farkas habe alte Kommunisten ohne rechtliche Grundlage verfolgt und sei verantwortlich dafür, daß sich eine Atmo sphäre des Mißtrauens entwickelt

Radio Budapest zur Loyalität. Gerö trat vor dem Zentralkomitee der Partei dafür ein, daß auch Nichtkommuni sten wichtige Funktionen im Nationalrat der Volksfront und im Präsidium dieser Orga nisation bekleiden sollten. Gerö stellte fest, der Vorsitzende der Volksfront sei ein Kom munist, während der Generalsekretär nicht der Partei angehöre. Das sei gut so, aber es ist nicht in Ordnung, daß alle übrigen Sekretäre der Volksfront Kommunisten sind. Rakosi entmachtet, aber nicht geächtet Gerö gab

14
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1957/18_01_1957/TIRVO_1957_01_18_2_object_7692550.png
Seite 2 von 8
Datum: 18.01.1957
Umfang: 8
Verlauf seiner Rede unterzog Kadar das Parteiorgan „Nep Szabadsag“ einer scharfen Kritik und beschuldigte das Blatt, daß es Regierungserklärungen ver stümmle, Berichte über Morde unter Schlag zeilen bringe und Meldungen westlicher Agenturen wiedergebe. Wie Radio Budapest meldet, ist Mittwoch abend eine ungarische Kommission nach Wien abgereist, um mit österreichischen Be hörden über die Repatriierung einer gewis sen Anzahl von ungarischen Staatsbürgern zu verhandeln, die sich in Oesterreich befin

den. Der Streik in der großen „Eszaki Javito. muhely“_Fabrik in Budapest, der in der Vor woche begann, wurde, wie Radio Budapest meldet, Mittwoch abend beendet. In der Radiomeldung wurde weiter be kanntgegeben, daß der Arbeiterrat dieses Unternehmens und das Ministerium für Schwerindustrie zu einem Uebereinikommen gelangten, das eine beträchtliche Lohner höhung für 25.000 Arbeiter vorsehe. Nach Angaben des ungarischen Justizmi nisters Ferenc Nezval sollen bisher gegen 127 Personen

hat den besten Stand Paris, 17. Jänner (Reuter). Laut Monats ausweis der EZU war Westdeutschland auch im Dezember mit einem Ueberschuß von 94,6 MW. Dollar das größte Gläubigerland und Frankreich mit einem Passivum von 39 MilL Dollar das größte Schuldnerland der EZU. Westdeutschland hatte Ende 1956 ein Ge- samtaktivum von 707,4 MW. Dollar zu ver- ze : chnen. Oesterreich hatte ein Passivum von 1,6 Millionen Dollar, das geringste in der Reihe der beteiligten Länder. Ein sehr kurzer Informationsbesuch Budapest

, 17. Jänner (AP). Der Mini sterpräsident der Volksrepublik China, Tschu En-lai, hat Budapest am Donnerstag nach einem 20stünd>gen Besuch wieder ver lassen. Tschu begibt sich nach Moskau und wird anschließend seine Reise durch Asien fortsetzen. Tschu sprach während seines Aufenthaltes in Budapest nur mit kommunistischen Funk tionären, erschien jedoch nicht in der Oef. fentlichkeit Radio Budapest gab lediglich bekannt, daß eine Erklärung in Anwesenheit von Mitgliedern der chinesischen Delegation

15
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1956/09_11_1956/TIRVO_1956_11_09_1_object_7692005.png
Seite 1 von 8
Datum: 09.11.1956
Umfang: 8
. Es wird noch immer gekämpft Der Staatsminister in der neuen ungari schen Regierung, Györgi M a r o s a n, erklärte Donnerstag über Radio Budapest, daß Re bellenbanden nach wie vor Widerstand lei sten. Radio Budapest richtete später einen Re gierungsappell an die Arbeiter der Lebens mittelindustrie, zu den Arbeitsplätzen zurück zukehren, um eine Hungersnot abzuwenden. E s sei die Hauptsorge der Regierung, diese Gefahr zu bannen. Nach unbestätigten Berichten, die laut Reuter in Belgrad eintrafen, sollen seit Sonn

tag in Budapest nahezu 7000 Personen getötet und 3000 verletzt worden sein. Zwölf so wjetische Panzer sollen vernichtet worden sein. In der Provinz werde weitergekämpft. Allerdings soll den Freiheitskämpfern die Munition ausgehen. Hauptwiderstandsnester seien Raab und Pecs. Nach neuen in Belgrad eingetroffenen Meldungen unternahmen Mittwoch ungefähr 300 sowjetische Panzer einen konzentrierten Angriff auf das Gebiet von Györ (Raab), in dem sich noch immer der Großteil der Wi derstand leistenden

, schossen. Rotes Kreuz fordert Waffenstillstand Genf, 8. November (AP). Das Komitee vom Internationalen Roten Kreuz hat die Sowjetregierung telegraphisch ersucht, einen sofortigen Waffenstillstand in Budapest zu verkünden, um den Abtransport der Ver- wundeterf'zu ermöglichen. Da s Rote Kreuz habe Berichte darüber erhalten, daß in Budapest zahlreiche Teil nehmer an den Kämpfen ohne jede Hilfe auf den Straßen liegengeblieben seien, weil kein Abtransport möglich war.

16
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1956/07_12_1956/TIRVO_1956_12_07_1_object_7690088.png
Seite 1 von 12
Datum: 07.12.1956
Umfang: 12
nicht möglich, daß der Gene ralsekretär der Vereinten Nationen, Ham- marskjöld, Ungarn am 16. Dezember besuche. Die Kadar-Regierung erklärt, Hammarskjöld scheine angenommen zu haben, daß er am 16. Dezember nach Ungarn kommen könne, um sich ein Bild von der dortigen Lage zu machen. Diesen Zeitpunkt aber halte die Re gierung für ungeeignet und daher werde der Besuch nicht stattfinden. In der von Radio Budapest verbreiteten Mitteilung wurde kein anderer, den ungari schen Behörden etwa genehmerer Zeitpunkt

für einen Besuch des Generalsekretärs der Vereinten Nationen genannt. In der Mitteilung von Radio Budapest hieß es: Von zuständiger Seite wurde der ungari schen Nachrichtenagentur MTI zu dem beab sichtigten Besuch Hammarskjölds in Budapest folgende Mitteilung gemacht: Bezüglich des Termins des Besuches hält die ungarische Re gierung ihren am 1. Dezember dem General sekretär übermittelten Vorschlag unverändert aufrecht. Der Generalsekretär ist zu einem späteren Zeitpunkt, der beiden Parteien genehm

ist, in Budapest willkommen. In Anbetracht dessen, daß der ungarischen Regierung bezüglich des erwähn ten Besuchstermins kein offizielles Ersuchen zugeleitet wurde, ferner, daß der ungarischen Regierung der angegebene Zeitpunkt nicht zu sagt, ergibt sich, daß der Besuch am 16. De zember nicht stattfinden wird. * N e u y o r k, 6. Dezember (Reuter). Der un garische Außenminister Imre Horvath er klärte, er habe seiner Regierung vorgeschla gen, sie möge den 16. Dezember als Termin für den Besuch

des Generalsekretärs Ham marskjölds zustimmen. Die Nachricht aus Budapest von der Ableh nung des Besuchstermins wurde Horvath von Reportern mitgeteilt, als er sich zur allgemei nen Debatte in die Generalversammlung be gab. Horvath erklärte, er selbst habe noch keine offizielle Antwort auf seine gestrige Botschaft an die Regierung über den geplan ten Besuch Hammarskjölds erhalten. Das Unterhaus zur britischen Nahost-Politik: Bevan spricht von Schwachsinn London, 6. Dezember (Reuter). Außen minister Lloyd eröffnete

17
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1956/15_12_1956/TIRVO_1956_12_15_1_object_7690874.png
Seite 1 von 12
Datum: 15.12.1956
Umfang: 12
. Die Wie derherstellung des normalen Eisenbahnver kehrs in Ungarn würde jedoch noch einige Tage dauern, infolge der Kohlenknappheit verkehrten nur 60 bis 65 Prozent der Perso nenzüge. Radio Budapest meldete, daß nur ein gerin ger Bruchteil der täglichen Kohlenförderung von 7500 Tonnen, die zu normalen Zeiten den täglichen Verbrauch von Budapest deckten, in den ungarischen Bergwerken gefördert wer den. Die Spitäter der Hauptstadt verfügten nur mehr über Kohlenvorräte für drei oder vier Tage. Nach diesem Zeitpunkt

wieder. Da sie ihren passiven Widerstand fortsetzen und es an Stibin und Kohle man gelt, wird jedoch sehr wenig gearbeitet. Die Stromversorgung von Budapest scheint aufs äußerste gefährdet zu sein. Zum ersten Male wurden Freitag früih in zahlreichen Stadtteilen Stromabschaltungen vorgenom men. Viele Hotels waren ohne Strom. Nach unbestätigten Berichten hat der Wirtschaftsminister der Regierung Kadar, Antal Apro, einen Nervenzusammenbruch er litten. Auch die Frau Kadars soll sicih mit einem Nervenzusammenbruch

in einem Sa natorium befinden. Laut Radio Budapest erließ der ungarische M'nisterrat ein Dekret, demzufolge Ver sammlungen und Demonstrationen nur ge stattet sind, wenn sie ordnungsgemäß bei der Polizei angemeldet und von dieser erlaubt werden. Zuwiderhandelnde würden zu Ge fängnisstrafen von sechs Monaten big zu fünf Jahren verurteilt. Wie Agenee France Presse meldet, kam es nordöstlich von Budapest zu einer Zugseüt- gleisung; man vermutet, daß es sich um einen Wie Reuter meldet, wurde der Bericht der „drei

18
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1926/08_02_1926/TIRVO_1926_02_08_7_object_7639141.png
Seite 7 von 8
Datum: 08.02.1926
Umfang: 8
werden Müsse. Sie «»garische» FranienMscher. Eine Kabinettskrise in Ungarn? Budapest, 7. Febr. Die Regierungsblätter bemühen sich, nachdem im „Pester Lloyd" Graf Emmerich Karolyi als verantwortlichen Mitschuldigen an der Fälscherassäre bezeich net und die Opposttionspresie den Sturz Bethlens in Aus sicht stellen, sestzustellen, daß von einer Kabinettskrise keine Rede sei. In einem langen Artikel sucht Bethlen im „Pester Lloyd" jetzt die Anschuldigungen Karolyis zu entkräftlgen, um schließlich zu erklären

, daß er nicht zurücktrete. Der Erzberger-Mörder Schnitze als Frankenfälscher? Budapest, 6. Febr. „Esti Kurier" behauptet heute, daß der in der Frankensälschungsassäre vielgenannte Schulze mit dem vielgenannten Erzberger-Mörder Schnitze identisch sei. Die Druckmaschine in der Donau. Budapest, 7. Febr. „Pesti Naplo" veröffentlicht Un terredungen mit dem Vertreter der Bank von Frankreich Eollard-Hostinguel und dem französischen Polizeibeamten Doulcet. Collavd erklärte, daß die Ergänzung der Unter suchung

den an sie geknüpften Hoffnungen entsprochen habe. Die Gerüchte, wonach die in Budapest verwendeten Klischees aus der Reimser Druckerei der Bank von Frankreich stam men, von wo sie seinerzeit von den deutschen Besatzungs truppen mitgenommen worden wären, bezeichnete Eollard als Ausgeburt der Phantasie und erklärte, daß die Klischees, mit denen die Franken in Budapest gedruckt wurden, nicht aus Reims, sondern von ganz anderswo stammen. Auf die Bemerkung des Berichterstatters, daß die Franzosen

Zuchthaus verurteilt worden war, den Rest der Strafe erlaßen. Die Schweiz und Rußland. London, 6. Febr. „T ily Telegraph" erfährt aus Genf, daß die Schweizer Regierung beschlossen habe, der Sowjetregierung keine weitere Konzession zu machen. Wenn diese nicht den bereits von der Schwerz angebotenen Bedin gungen zustimme, könne der vollständige Bruch erwartet werden. Das Programm der Konferenz der Kleinen Entente. Budapest, 6. Febr. Der „Universul" erfährt, daß das Programm der Konferenz der Außenmrnlster

19
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1956/10_11_1956/TIRVO_1956_11_10_2_object_7692404.png
Seite 2 von 12
Datum: 10.11.1956
Umfang: 12
noch immer auf heftigen Widerstand Radio Budapest erklärte, daß die Auf ständischen in Budapest Plünderungen von Geschäften veranstalteten; sie forderten die Bevölkerung auf, die Sachen mit sich zu russische Tanks zerstören, auf isolierte rus sische Posten schießen und dan n wieder verschwinden. Laut Radio Budapest fand nach Angelo- nehmen, ehe sie von de n Russen entwendet bung der Mitglieder des Kabinetts Kadar werden. Auch Eisenbahnzüge, die mit Nahrungs mitteln und Bekleidung in Budapest e:n- trafen

, wurden von Aufständischen beraubt und die Beute in Lastautos weggebracht. (Vor zwei Tagen hatte Radio Budapest be richtet, daß der Bahnhof von sowjetischen Truppen besetzt sei.) Viele Gebäude in der Stadt stehen in Flammen. In verschiedenen Bezirken Buda pests wurden die Parteilokale der Kommu nisten von den Aufständischen gestürmt. Die stärksten Widerstandszentren sollen in dem großen Industrieviertel Budapests Czepel und der Margaretheninsel sowie in der Industriestadt Dunapen tele

der arabischen Regierung, die die diplomatischen Beziehungen mit Großbri tannien und Frankreich abgebrochen hat gab die arabisch-amerikanische Oelgesellschaft „Aramco" bekannt, daß sie die Oellieferungen nach England und Frankreich eingestellt hat. ein Ministerrat statt. In der Erklärung Radio Budapest heißt es, ,.niemals hat sich eine Regierung in einer so schweren Lage ge sehen. Die Fabriken und der Verkehr stehen still; bewaffnete Banden schießen, die Be völkerung der Hauptstadt ist von Hungers not

20
Zeitungen & Zeitschriften
Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIRVO/1956/01_12_1956/TIRVO_1956_12_01_2_object_7692431.png
Seite 2 von 12
Datum: 01.12.1956
Umfang: 12
, wenn dieser selbst ihnen sage, daß er nicht wieder Ministerpräsident sein wolle. Die Lage in Budapest Budapest, 30. November (Reuter). Die ungarische Hauptstadt s eht, nach letzten Be richten noch immer wie eine unter Belage rungszustand stehende Stadt aus. Das Aus gehverbot wird streng eingehalten und ein Auto, das kurz nach Inkrafttreten des Ver botes an der Schweizer Gesandtschaft vor beifuhr, wurde von einem sowjetischen Pan zer beschossen. Drei der Insassen wurden ge tötet und einem gelang es, schwerverletzt

in die Gesandtschaft zu kriechen. Der Straßenbahn, unn Autobusverkehr hat etwas zugenommen. Obwohl weniger sowjeti sche Truppen als bis vor kurzem zu sehen find, bewachen dennoch sowjetische Panzer alle Donauibrücken und wichtige Straßen kreuzungen. Auch bsim Parlament, beim Verteidigungsministerium und beim Haupt quartier der Kommunistischen Partei befin den sich in großer Anzahl Panzer. Nach Berichten in ungarischen Zeitungen wurden in Budapest etwa 35.000 bis 40.000 Wohnungen zerstört oder beschädigt

Die Er- nährungslage hat sich etwas gebessert; viele Leute haben jedoch kein Geld mehr, um Nahrungsmittel zu kaufen. Besonders unangenehm macht sich gegenwärtig der Mangel an warmer Kleidung und Heizmate rial bemerkbar. Radio Budapest verlautbarte einen Aufruf des Verteidigungsministeriums, wonach alle Personen, in deren Besitz sich militärische Ausrüstungsgegenstände befinden, diese bis 10. Dezember den Militärbehörden melden oder abgeben müssen. Der ungarische Präsidentschaftsrat hat außerdem eine Amnestie

für alle jene Staatsbürger angeordnet, die seit dem 23. Oktober das Land illegal verlassen haben. Diese Leute würden keiner strafrechtlichen Verfolgung ausgesetzt werden, wenn sie bis zum 31. März 19-57 zurüebkehren. Radio Prag meldete, daß in der Nacht zum Donnerstag in Budapest Gefechte mit Ge wehren und Mischinenpistolen im Gange ge wesen seien, die von „berufsmäßigen Gang stern“ inszeniert worden seien. Die Meldung stützt sich auf einen Bericht des Budapester Korrespondenten des Senders, der daraus die Notwendigkeit

und mit einem kurzen Hinweis auf die Kraft freier Gewerkschaften in einem freien Staat leitete ein Ansager von Radio Budapest den bunten Reigen des Programms ein. Einem Mitglied der Budapester Oper, einem bekannten ungarischen Operettentenor, einer charmanten Budapester Chansonette, zwei prominenten österreichischen Artisten und einer beliebten Kapelle des Oesterreichi- schen Rundfunks gelang es von der ersten Minute an, die verhärmten Mienen der Be sucher zu glätten. Selten wohl war eine zu sammengewürfelte

21