in der „Bozner Zeitung' vom 21. d. M. kann ich Ihnen die bündigste Ehren erklärung geben, ohne mir selbst zu nahe zu treten. Sie liegt in folgender Geschichte, die zur Warnung für Kinder und Erwachsene wohl erzählt zu werden verdient. , Um den lieben Freunden, die zu dem mehrerwähn- teo Feste ihre Glückwünsche gesandt hatten, gebührend zu danken, schrieb ich am 6. d. M. einen faßlichen Aufsatz für die »Bozner Zeitung', an die ich gewiß zuerst denken mußte, da die tirolifchen Telegramme fast
alle aus dem Etschland gekommen waren. Ich sandte das Schriftstück sofort an einen Freund in Bojen, mit der Bitte, es Ihnen zu behändigen. Statt diese einfache Operation, wie geboten, Abends in KräutnerS gastlichen Hallen zu vollziehen, ging aber mein geistreicher Freund, was ich mir gar nicht erbeten, zu einem noch geistreicheren in den Bozner Vororten und ersuchte diesen was ich auch nicht verlangt, um ein Urtheil über mein Manuskript. Der zweite Freund berief, was ich ebenfalls nicht beantragt hatt', eine Art
Vehmgerichl und so wurde tn-einem alten Schloß um Mitternacht mein harm loses DanksagungSmanifest nicht nur der Ehre in der „Bozner Zeitung', zu erscheinen für unwürdig er- klärt,, sondern sogar einstimmig zum Tode verur theilt. Zu diesem Svpplicium meines armen Kindes ich weder als natürlicher Bertheidiger vorgeladen, noch ist mir eine Frist zur Berufung oder Nichtig keitsbeschwerde vergönnt worden. Der ganze Vorgang ist so unbegreiflich, daß man ihn wohl nur in Bozen begreifen kann. Beda Weber
, nie jemand Ander» für ihn zu sprechen, er spricht »n solchen Fällen im mer selber und macht es gewöhnlich besser, als aober« die ihre Reden herunterlesen. Ebenso versagt er, wenn es sich um schriftliche Emanationen handelt, auch diese eigenhändig und nimmt die Hilfe der Bozner hiezu nie in Anspruch. Sonderbarer Weise bringt auchdaS,T. B'einEinge» sandt mit den Anfangsworten: „Herr Dr. L. Steub er» sucht uns' u. s. w. Da hätte man mich doch vorher fragen sollen, ob ich mich überhaupt würdig fühle
der „Bozner Zeitung' hätte leicht sagen können, die Sache ist ja mit dem „Dr. Steub ersucht uuS' vom 11. d. M. bereits erleZigt. Xs bis in iclem; u. s. a>. Da mir damals noch nicht bekannt war. daß auch der „Tiroler Bote' schon ein „Dr. Steub ersucht uns' gebracht hatte, so bat ich nun diesen, meine unschuldige Ansprache vom ö. Juni in seine Spalte» aufzunehmen, was er auch freundlichst that. Sie haben sie dort selbst gelesen und wahrscheinlich gefun den, daß sie weder dem Staate, «och der Kirche