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Lienzer Zeitung
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Seite 30 von 32
Datum: 05.11.1910
Umfang: 32
gesagt hatte. Wütend sah er das Bild an und rief: „Das ist ja direkt empörend! Was erlaubt sich denn dieser Hungerleider!' Wütend lief er umher, denn jetzt war er an seiner empfindlichsten Stelle verletzt. Und noch in derfelben Minute verschwand das Bild in die Rumpelkammer, da wo sie am tiefsten war. Als am Abend dann Herr Karl Meinhold zum Souper kam, suchte er sein Bild ver gebens, und außerdem mußte er die Bemerkung machen, daß die Gastgeber, besonders der Mäcen, ihn recht obenhin behandel

ten; er war aber ein junger Mann mit Humor, der junge Maler, und so lächelte er nur dazu, verschwand aber sehr bald — und mied fortan das Haus Hartwig. Vier Wochen später war der große Weihnachtsbasar, den die vornehme Welt alljährlich arrangierte. Und Frau Hartwig, die auch in diesem Jahr wieder verschiedenes für die Wohltätigkeit tun mußte, schickte diesem Basar eine reiche Anzahl von Gaben, unter denen sich auch das Bild befand, das ehedem ihr Mißfallen erregt hatte; dies war — so fand

sie — eine günstige Gelegenheit, das dumme Bild aus dem Hause zu schaffen; natürlich tat sie das ohne Wissen ihres Mannes. So hing nun also das arg verlästerte Bild in den Räumen des Basars. Angesehen und belächelt wuÄ»e es auch von manchem, aber es zu kaufen, dazu entschloß sich nie mand, trotzdem es sehr billig zu haben war. Am letzten Tage des Basars ging auch Karl Meinhold durch die Räume. Er war in bester Laune, denn soeben hatte er sein erstes großes Bild: „Kühe und Teich' verkauft, — endlich war sein Stre

ben belohnt, endlich war die Anerkennung da! Und als er uun so seelenvergnügt durch die Räume wanderte, da erblickte er sein Bild, das er einst dem Mäcen gestiftet hatte. Lächelnd sah er seine so mißachtete Arbeit an, — plötzlich kam ihm eine Idee. Er kaufte das Bildchen. — Sodann fuhr er zu seinem Kunsthändler, instruierte diesen und wartete lächelnd der Tinge, die sich nun abspielen würden. Der nächste Tag schon brachte die große Überraschung für die Kunstwelt: Karl Meinhold war über Nacht

ein berühmter Mann geworden, — sein verkauftes neues Bild war ein Schlager aller ersten Ranges, ein echtes Kunstwerk, das alle in Helles Entzücken versetzte. Nun kamen Glückwünsche von allen Seiten, und der junge Künstler hatte es bisher gar nicht gewußt, daß er so viele Freunde hatte, die ihn nun für sich reklamierten. Natürlich wußten auch Hartwigs sofort die Neuigkeit. Aber während der Mäcen sich freute, wurde die gute Therese plötzlich sehr verlegen. „Jetzt werden wir ihm einen Besuch machen,' sagte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 19.02.1919
Umfang: 8
er mit seiner Person treiben läßt, was würde er wohl tun? Die Antwort ist nicht schwer: er würde mit Geißeln die ganze Gestüschaft beim Tempel hinausjagen. Die wertlosen tiaiserbirber. Die Firma R. Lechner in Wien erhob gegen die Zuckerwarengeschästsinhaberin Sophie Reichhard in der Kreuzgasse eine Klage auf Zahlung von 50 Kronen für ein am 10. August 1918 bestelltes und am 10. Dezember geliefertes Bild, die kaiserliche Familie dar stellend. Die Annahme war mit der Begründung verwei gert worden

, daß Deutschösterreich eine Republik geworden sei und man jetzt ein Geschästslokal nicyt mehr mit einem Kaiserbild „schmücken" dürfe. Gestern war vor dem Be zirksgerichte Währing die Verhandlung. Der Vertreter der Fima gab an, diese habe viele Hundete solcher Kaiserbilder Herstellen lassen und habe die Bestellung bis zur Zeit der Ausrufung der Republik nicht mehr rückgängig machen kon- nen. Es fei nicht richtig, daß das Bild jetzt wertlos fei, denn abgesehen von dem Wert des Bildes, Rahmens und Glases habe das Bild

eines Kaiserbildes in der Re publik dieselbe aufreizende Handlung begehen wie ein Ge schäftsmann, der zur Zeit des Krieges mit Italien das Bild des Königs von Italien in seinem Geschäftslokal an gebracht hätte. Wenn die Firma Lechner die Bilder nicht rechtzeitig abbestellte oder abbestellen konnte, so dürfen da für nicht die Kunden büßen. Einen historischeil Zweck werde das Kaiserbild „Die letzten Habsburger" vielleicht in fünfzig Jahren haben, jetzt von einem historischen Zweck zu sprechen, wäre sehr verfrüht

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Brixener Chronik
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Seite 4 von 8
Datum: 19.12.1914
Umfang: 8
, wollte vor dem selben der lieben Gottesmutter seine Huldigung darbringen. Da er aber persönlich nicht nach Döbling kommen konnte, wurde das Bild nach Schönbrunn gebracht und dort in der Schloß kapelle aufgestellt. Am Feste Mariä Emp fängnis wurde im Beisein des Kaisers vor dem Bilde von Kardinal Fürsterzbischof Piffl eine heilige Messe gelesen. Tags darauf wurde das Bild wieder nach Döbling zurückgebracht. Das Gnadenbild „U. L. Frau mit dem ge neigten Haupte' ist ein Oelgemälde in der Grö ße 45:60 Zentimeter

und zeigt die Gottesmut ter in einem lieblichen Brustbilde. Die Aus führung des Bildes verrät eine gute italienische Schule. Der heiligmäßige Karmelit Pater Do minikus a Jesus Maria fand das Bild einst in einem alten Schutthaufen. Er stellte es in sei ner Ordenskirche Maria della Scala in Rom auf, wo es mehrere Jahre verblieb. Nach sei nem Tode wurde das Bild durch einen from men Laienbruder des Ordens nach München gebracht, wo es kurze Zeit verblieb. Im Jah re 1631 beschlossen die Ordensobern das Gna

denbild dem Kaiser Ferdinand II., der die Kar meliterklöster in Wien und Prag gestiftet hat te, als Zeichen der Dankbarkeit zu übersenden. Das Bild kam also in die Hofburg nach Wien. Der Kaiser und seine fromme Gemahlin Eleo- nora nahmen das Bild mit größter Freude auf. In der kaiserlichen Privatkapelle aufgestellt, wurde das Bild vom ganzen Hofe sehr verehrt, von der Kaiserin mit kostbarem Schmucke ge ziert. Kaiser Ferdinand hatte eine so W14. große Verehrung zu dem Bilde, daß er es auf seinen Reisen

niedergerissen) zurück und nahm das Bild dorthin mit sich. In ihrem Testamente vermachte sie jedoch das Gnaden bild dem Kloster der unbeschuhten Karmeliten in der Leopoldstadt. In der Ordenskirche auf gestellt, begann das Bild bald viele anzuziehen und durch die wunderbaren Erhörungen, die zahlreiche Gläubige vor ihm fanden. Auch von Seite des kaiserlichen Hauses erfreute sich das Gnadenbild einer besonderen Verehrung. Kai ser Leopold I. besuchte nicht nur oft das Gna denbild, sondern ließ auch Kopien

von demsel ben anfertigen, die er seinen Kindern schenkte. Kaiserin Maria Theresia fand sich oft schon in früher Morgenstunde in der Kirche der Kar meliten ein, um vor dem Bilde ihre Andacht zu verrichten und sich der „Schutzsrau Oesterreichs' zu empfehlen. Aus der Leopoldstadt wurde das Gnaden bild 1901 in das neu errichtete Karmeliter kloster in Wien, 19. Bez., Döbling, gebracht, wo es in der herrlichen Kirche zur Heiligen Familie auf einem prachtvollen Seitenaltar aufgestellt wurde und eifrig verehrt

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Brixener Chronik
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Seite 2 von 5
Datum: 27.09.1910
Umfang: 5
und eine Tochter. Sie felämesle. Während der Begrüßung der Festgäste hatten sich die verschiedenen Korporationen vor dem Altare aufgestellt. Der weite Platz vor dem selben bot ein herrliches, ein großartiges Bild. Wehende Fahnen, fliegende Standarten. Schützen in strammer Haltung, Musikanten und Veteranen in bunter Uniform und dahinter als Abschluß des herrlichen Gemäldes Kopf an Kopf, dichtge drängt eine nach Tausenden zählende Volksmenge. Ein Bild, prächtig und schön, herrlich und groß artig

, wie es nur Tirol zu bieten vermag, ein lebendes Bild, wie man es einzig und allein nur in unserem Felsenlande zu schauen Gelegen heit hat. Einige Minuten nach 10 Uhr begann die vom hochwürdigsten Fürstbischof zelebrierte Feldmesse. Dem Bischof assistierten jdrei Dom herren. Nach dem Ende der feierlichen Messe erteilte der Fürstbischof den oberhirtlichen Segen. Nach dem Ende der Feldmesse bestieg Mon- signore Dr. Waitz die rot-weiß drapierte Redner tribüne und hielt folgende Festrede. settrese tles tMgr

Professor vr. Natts. Eure k. u. k. Hoheit hochwürdigst-durchlauchtigster Herr Erzherzog Eugen! Eure k. u. k. Hoheit durchlauchtigster Herr Erz herzog Theodor! Euer fürstbischöfliche Gnaden hochwürdigster Herr Fürstbischof! Hochverehrte Festteilnehmer! Liebe Landsleute! Im vorigen Jahre, da das Volk von Tirol mit freudigem Stolze das Gedächtnis seiner Heldenzeit erneuerte, schuf ein Tiroler Künstler, einer der ersten unseres Landes, ein ernstes, ge waltiges Bild des Jahres Neun. Das ist kein Bild

der Freude, kein Bild stolzer, siegestrunkener Helden. „Den Totentanz von Anno Neun' nennt Albin Egger-Lienz selbst sein Meisterwerk. Es führt die Schrecken jenes Jahres uns vor Augen, in welchem der Tod Herrscher war in unserem Lande. Vier Männer sehen wir auf dem Bild: sie ziehen aus zum Kampf und ihr Führer ist der Tod. Sie ziehen aus, den Tod zu senden in die Reihen ihres Feindes, zu rächen all den Frevel, den er verübt, weil er den Feuerbrand des Krieges hinein geworfen in das Land der Arbeit

wird Schützer und Trost der Witwe und den Kindern sein.' Das waren ihre Abschiedsworte. Und beider Tod war das letzte große Werk des Herrschers in dem Land Tirol, des Herrschers Tod. Das schloß die Heldenzeit und dann ging von den beiden Heldengräbern von Mantua und Bozen ein Rufen in die deutschen Lande und brachte Sühne unserem Volke. Die Völker standen auf und sühnten diesen Tod — Tod, wir verstehen dein Warten und dein Zögern. Totentanz des 20. Februar vom Jahre 10, wie herrlich ist dein Bild

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 19.12.1914
Umfang: 8
Gottesmutter seine Huldigung darbringen. Da er aber persönlich nicht nach Döl-ling kommen konnte, wurde das Bild nach Schönbrunn gebracht und dort in der Schloß kapelle ausgestellt. Am Feste Mariä Emp fängnis wurde im Beisein des Kaisers vor dem Bilde von Kardinal Fürsterzbischos Pissl eine heilige Messe gelesen. Tags darans wurde das Bild wieder nach Döbling zurückgebracht. Das Gnadenbild „U. L. Frau mit dem ge neigten Haupte' ist ein Oelgemälde in der Grö ße -15:6V Zentimeter und zeigt die Gottesmut ter

in einem lieblichen Brustbilde. Die Aus führung des Bildes verrät eine gute italienische Schule. Der heiligmäßige Karmelit Pater Do minikus a Jesus Maria fand das Bild einst in einen? alten Schutthaufen. Er stellte es in sei ner Ordenskirche Maria della Scala in Rom auf, wo es mehrere Jahre verblieb. Nach sei nem Tode wurde das Bild durch einen from men Laienbruder des Ordens nach München gebracht, wo es kurze Zeit verblieb. Im Jah re 1631 beschlossen die Ordensobern das Gna denbild dem Kaiser Ferdinand

U., der die Kar- ineliterklöster in Wien und Prag gestiftet hat te, als Zeichen der Dankbarkeit zu übersenden. Das Bild kam also in die Hofburg nach Wien. Der Kaiser und seine fromme Gemahlin Eleo- nora nahmen das Bild mit größter Freude auf. In der kaiserlichen Privatkapelle aufgestellt, wurde das Bild vom ganzen Hofe sehr verehrt, von der Kaiserin mit kostbarem Schmucke ge ziert. Kaiser Ferdinand hatte eine große Verehrung zu dem Bilde, daß er es auf seinen Reisen stets mit sich führte. Des Kai- ^ sers

von Schweden, der ärgste Feind der i katholischen Kirche und des Hauses Oesterreich, wird von den Kaiserlichen getötet.' Bald dar auf traf die Bestätigung dieser Worte ein. die Nachricht, daß der Schwedenkönig Gustav Adols in der Schlacht bei Lützen (16. November 1632) gefallen sei. Nach dem Tode Ferdinand des Zweiten zog sich seine Gemahlin in das von ihr gestiftete Karmelitinnen-Klofter in Wien (zu den Siebenbüchnerinnen in der Sterngasse, 1781 aufgehoben, 1883 niedergerissen) zurück und nahm das Bild

dorthin mit sich. In ihrem Testamente vermachte sie jedoch das Gnaden bild dem Kloster der unbeschnhten Karmeliten in der Leopoldstadt. In der Ordenskirche aus gestellt, begann. das'Bild bald viele anzuziehen und durch die wunderbaren Erhörnngen, die zahlreiche Gläubige vor ihm fanden. Auch von Seite des kaiserlichen Hauses erfreute sich das Gnadenbild einer besonderen Verehrung. Kai ser Leopold l. besuchte nicht nur oft das Gna denbild. sondern ließ auch Kopien von demsel ben anfertigen

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 08.04.1911
Umfang: 16
und dann verdunsten zu lassen. Nach dieser Prozedur ist man in der Regel sehr befriedigt, zieht seinen Scheitel und bildet sich ein, zum Sprießen und zur Konservierung der Haare das Seinige getan zu haben. Bild I. Dieses System, die Haare zu pflegen, hat gar keinen Sinn. Man vergegen wärtige sich nur, wie es in der Regel auf dem Kopfe aussieht, wie die Haare in der Kopfhaut stecken, und wie sie erfahrungsgemäß zugrunde gehen. Wie alles in der Schöpfung, ist auch der Bau des Haares, sein Halt in der Kopfhaut

und fein Wachstum.von wunderbarer Einfachhcit. Wir ver suchen das an den fünf nebenstehenden Zeichnungen klarzumachen. Bild 1 zeigt — natürlich stark ver größert — die Vertiefung in der Kopfhaut, die für die Aufnahme des Haares bestimmt ist, den soge nannten Haarbalg, an dessen Grund man eine kleine Knolle, Bild 2, die Haarwurzel, erblickt. Am oberen Ende dieses Haarbälges sitzt, wie Bild 3 erkennen läßt, eine kleine Talgdrüse in Gestalt eines kleinen Sackes. Diese fettet das in dem Haarbalg steckende

Haar (siehe Bild 4) fortgesetzt ein und erhält das selbe geschmeidig. Es ist das dieselbe weise Einrichtung, wie sie überhaupt für die menschliche Haut besteht, die eben falls fortwährend durch die Tätigkeit der Hautdrüsen mit einem leichten Fettüberzug versehen wird, der sie geschmeidig hält und auch vor äußeren Einflüssen schützt. — Diese Einfettung hat nun aber bei der Haut sowohl wie bei den Haaren den Nachteil, daß sehr häufig zu viel Fett produziert wird, das sich dann natürlich irgendwo

ist. diese Fettkrusten (Schinnen oder Schuppen genannt) auszulösen und auch das Haar vom über schüssigen Fett zu befreien. Die Selfe muß ferner einen Zusatz haben, der einen anregenden Einfluß auf die Tätigkeit der Kopfhaut und das Wachstum der Haare ausübt und gleichzeitig die parasitären Erreger von Hautkrankheiten an der Entwicklung hemmt. Als solcher Zusatz hat sich der Teer als geradezu souveränes Mittel von alters her bewährt. Bild 3. Bild 4. Sicher würden sich diese Teer-Haarwaschungen schon längst

abgegeben wird. Eine Flasche für zweieinhalb Kronen, die überall erhältlich ist, reicht bei wöchentlichem Gebrauche monatelang aus. Diese außerordentliche „ . gestattet es also auch dem weniger Bemittelten, diese vernünftige und naturgemäße Haarkultur durchzu führen. Schon nach wenigen Pixavonwaschungen wird jeder die wohltätige Wirkung verspüren, und man kann daher wohl die Pixavon-Haarwäfche als die tatsächlich beste Methode zur Stärkung der Köpfhaut und Kräftigung der Haare ansprechen. Bild

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Sonntagsblatt/Illustriertes Sonntagsblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 27.06.1913
Umfang: 8
München aufzusuchen, um dort sein Bild zu besichtigen, jenes Bild, über dessen hölzerne Hülle Fe so oft gestolpert waren. Er hinter ließ noch einmal die genaueste Weisung, wie der Tischler das eben vollnckete Bild in die so lange schon bestellte, aber richtig, noch nicht fertig gewordene Kiste verpacken solle — eine Manipulation, die zu überwachen ihm sein zuverlässiger Gehilfe Anna Bender versprochen hatte. Er übergab sein sämt liches Reisegepäck sowie das für die Aus stellung bestellte Bild

und dem Zusammentreffen mit den Andrinots zur Verfügung stand. Daß sein Äild in München eingetroffen fei, wußte er aus dem Brief eines Freundes, der ihm mitteilte, daß alle die es gesehen, des Lobes voll seien und sein Werk als eine Perle der Ausstellung bezeichneten. Luisens Dank für das ihr zugedachte Bild war ihm noch nicht zugegangen. Als sie den zuletzt in seine Hände gelangten Brief geschrieben hatte, konnte sie sich noch nicht in dem Besitz des selben befunden haben, da sie nichts von der Ueberraschung

gütig Deckt sie zur süßen Ruh' Mit ihrem Sternenschleier Die Müde Erde zu. Der Mond, der stille Wandler, Erscheint am Himmelszelt, - Und kränzt mit mildem Lichte Die schlummertrunk'ne Welt. E. m. ein wahrer Sturm von Glückwünschen und Lobpreisungen hagelte auf ihn nieder. Sein Bild war am selben Tage durch den ersten Preis ausgezeichnet Wörden! So stürmisch war die Begrüßunz, die man ihm ange- deihen ließ, daß es Guido unmöglich wurde, aus all dem Wortschwall etwas anderes heraus zu hören

Gehirn wogte es wie im Schwindel. Jenes Bild war also nichts — wirklich nichts! Die Anerkennung der Ver dienste feiner „Wallfahrt' verbot zu unwider leglich ein vorauszusetzendes Uebel!voll<m gegenüber seinen Leistungen, als daß er das soeben vernommene Urteil für ein ungerech tes hätte halten dürfen. Hatte er somit auf einem Umwege sein Ziel erreicht — oder — — —? ' Die Antwort hierauf aber blieb nicht lange aus. Guidos hilflos umherirrender Blick traf auf zwei wohlbekannte Gestalten, die langsam

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Bozner Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 02.05.1910
Umfang: 8
klarzumachen. Bild I zeigt — natürlich stark vergrößert — die Vertiefung in der Kopfhaut, die für die Aufnahme des Haare» bestimmt ist, den sogenannten Haarbalg, an dessen Grund man eine kleine Knolle, Bild 2, die Haarwurzel, erblickt. Am oberen Ende dieses Haarbalges sitzt, wie Bild 3 erkennen läßt, rine kleine Talgdrüse in Gestalt eines kleinen Sackes. Diese fettet daS in dem Haarbalg steckende Haar (stehe Bild 4 ortgesetzt ei» und «hält dasselbe geschmeidig. Es ist das dieselbe weife Einrichtung

, wie sie über Haupt für die menschliche Haut besteht, die ebenfalls fort während durch die Tätigkeit der Hautdrüsen mit einem leichten Fettüberzug versehen wird, der sie ge ' schmeidlg hält und auch vor äußeren Einflüssen ^ schützt. — Diese Einfettung hat nun aber bei l der Haut sowohl wie bei den Haaren den Nach teil, daß sehr häufig zu viel Fett produziert wird, das sich dann natürlich irgendwo nieder lassen muß. Dieses Fett trocknet ein. An Ge- (Bild 2j ficht und Händen, wo man diesen Ueberschuß infolge

deS sich daran haftenden Schmutzes bald äußerlich wahrnehmen kann/ hat man sich von jeher daran gewöhnt, diesen Ueber schuß einfach Wegzuwaschen. Auf der Kopfhaut aber, wo diese Fettablagerungen nicht so in die Augen fallen, häufen ich naturlich immer mehr an, und da die Haare große Staubfänger find, bildet sich darauf sehr bald eine dicke Schicht, die den Haarwuchs beeinträchtigt. In Bild 5 ist eine-derartige Schicht angedeutet, wie ie sich auf den meisten Köpfen, die nicht regelmäßig ge waschen

. Die Seife muß ferner einen Zusatz haben, der einen anregenden Ein fluß auf die Tätigkeit der Kopfhaut und das Wachstum der Haare ausübt und gleichzeitig sitären Erreger von Hautkrankheiten an der Entwicklung hemmt. Als solcher Zusatz hat sich der Teer als geradezu souveränes Mittel von alters her bewährte Sicher würden sich (BUd Z) die para (Bild 4) diese Teer-Haarwaschungen schon längst eingebürgert haben, wenn der gewöhnliche Teer, wie er bis jetzt in Form von f sten und flüssigen Teerseifen benutzt

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Bozner Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 27.07.1910
Umfang: 8
«in Glühen wie freudiger Gruß des Willkommens. Zuletzt kam Taute Malve auch in Heinzens Arbeitszimmer. Hier war alles unverändert geblieben. Jedes Stück hing oder stand an dem selben Platze, wie zu Lebzeiten des alten Herrn von Düringen. Nur Sydoniens Bild, das sie in einem kostbaren Gewände zeigte uud auf dem Schreibtisch stand, war das einzige neue Stück. Taute Malve nahm es in die Hand, putzte uiit ihrem Lederlappen einige Male darüber hinweg und betrachtete es lange. Sie wußte nicht, warum sie es tat

und wie es kam. Aber als sie das Bild wieder an seinen Platz stellte, schlüpfte ein leises Seufzen über ihre Lippen. Ach, und dort auf dem Wandbrett, ganz in den Hinlergrund gedrängt, stand ja auch Liese- 'lottens Bild! Wie nett und lieb das kleine Mädel aussah! Ein schelmisches, sonniges Lächeln lag auf ihren hübschen Zügen. Die beiden langen blonden Zöpfe waren über die Schulter gelegt, und in der Rechten trug sie den breitrandigen Strohhut am Gummibande. Tante Malve seufzte wieder, diesmal »och tiefer

als vorhin, und stellte Lieselottens Bild dicht neben das Sydoniens. Vergleichend betrachtete sie beide. .... Schöner, reifer war Sydonie. Das war kein Zweifel. Aber auch stolzer, kälter. Mit dem jugendfrischen Liebreiz Lieselottens, dem wannen, sonnigen Blick ihrer guten, treuen Augen, den: ganzen nnberühUen Schmelz, der über ihrer Gestalt ausgegossen lag wie tauiger Frühhauch am keuschen Märzmorgen auf duftenden Heckenveilchen, konnte sie sich in ihrem abweisenden Stolz nicht Meise,-. .Bozner Zeitung

' (Südtiroler Tagblati) ' Als Tante Malve, im Anschauen und Ver gleichen beider Silder versnnken, gerade zun» diitkn Male senszte, steckte Mamsell Dörte Wolsf, das älteste Stück Inventar Lindenecks, wie sie Heinz scherzweise manchmal gutgelaunt nannte, die erbittertste Feindin Inspektor Wiegandts, den Kopf in die Tür und bat Tante Malve für ein paar Augenblicke nach der Küche. Die Gerufene ließ beide Bilder nebeneinander stehen und ging. Später vergaß sie es, das Bild Lieselottens wieder an den alten Platz

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