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Tiroler Wastl
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Seite 5 von 8
Datum: 29.05.1929
Umfang: 8
losgeworden ist. Und der Hias läßt seinen H>ofrat nicht mehr allein gehen. Der letzte Ausweg. Humorvolle Geschichte eines Bilderverkaufes. Als der Wiener Maler Fixerl ein Bild vom Sem mering gemalt hatte, da sprachen Freunde des Malers und Kenner des Semmering einhellig in Begeisterung: „An Ihrem Bild kann man sich gar nicht sattsehen!" Der Maler nickte und legte insgeheim entscheidenden Wert auf das „nicht satt" und entgegnete: „Deshalb wünsche ich das Bild auch möglichst rcpch günstig zu ver kaufen

!" Aber die das Bild so hingebend bewunderten, fuhren lieber zum Semmering, um das Bild des Sem mering in der Natur zu bewundern. Und der Maler kam dabei 'zu kurz. Erst als er mit dem Bild auf den Semmering ge fahren war und hier an einem der seltenen Nebeltage das Bild in der Hotelhalle eines der Luxushotels ausstellte, da stiegen seine Chancen. Das Bild wurde viel und lange bewundert, viel besprochen und gelobt. Ein Käufen fand sich aber nicht. — Das verdroß den Maler. Da er ein findiger Kopf war, so entäußerte

er sich nicht der Hoffnung, duvch irgend ein stärkeres Reizmittel doch noch einen zahlungsfähigen Käu fer unter der illustren Gästeschar zu finden. Er ließ fol genden Tags seine Braut auf den Semmering kommen. Diese stand nun lockend und einladend neben dem Bild. Eine blendende Schönheit. Aber man sah jetzt nur das schöne Mädchen — und nicht das Bild. Der Maler be merkte es hinter der Beobachtungssäule hervor und ballte zornig die Malerfäuste. Das Mädchen fand raschen Ab satz. Am Abend war es bereits abgereist. Das Bild

stand immer noch. Der Maler'raufte sich das spärliche Haar. Stunderr- lang dachte er nach und suchte nicht etwa nacht der ent- ! laufenen Braut oder nach neuen Motiven für ein anderes , Bild! Nein — er suchte nach, entern passenden Titel für ! das Semmeringbild, das er unbedingt in der zahlungsfähi gen Gesellschaft zu verkaufen gedachte. Endlich hatte er's: Er befestigte an einem Regentage ein Schild am Bild, stellte Bild und Schjild in der eleganten , Hotelhalle des Luxushotels aus und wartete

auf den Erfolg. Er brauchte nicht lange zu wartsnl Da sich unter der : Gästeschar aus aller Herren Ländern auch- schwerreiche, praktische Amerikaner befattden, so fand sich an diesetn treuen, trüben, regnerischen Tage ehestens ein Käufer, denn auf dem Schild stand: „Semmering-Ersatz für schlechte Tage! Hängen Sie das Bild ins Zimmer! Sie sind dann unabhängig vom Wetter!" Ein Ministerpräsident gänzlich verarmt gestorben. Aus Paris wird gemeldet: Der ehenralige Ministerpräsident Monis ist im 84. Le bensjahre

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 9 von 16
Datum: 13.06.1931
Umfang: 16
von Memlings „Jüngstes Gericht". Ein solches abenteuerliches Schicksal hatte Memlings berühmtes Gemälde „Jüngstes Gericht". Heute hängt dieses Bild in der Marienkirche zu Danzig. Aber wie ist es dort hingelangt? Im Jahre 1473 sollte das Bild in einer Florentiner Kirche untergebracht werden. Zu diesem Zwecke wurde es von einem in Brügge ansässigen italienischen Kaufmanns- Haus namens Tani auf dem englischen Schiffe „St. Tho mas" verfrachtet. Das Schiff stand unter dem Kommando eines französischen Kapitäns

und fuhr unter burgundischer Flagge. Doch das Schiff erreichte nie seinen Bestimmungsort. Im englischen Kanal wurde es von Kapitän Beneke aus Danzig mit seiner Karavelle „Peter von Danzig" gekapert. Der Kapitän verkaufte das Schiff an seine Danziger Reederei. Diese konnte mit Memlings Bild nichts anfan gen und stiftete es der Bruderfchaftskapelle in St. Marien. Nun folgten eine ganze Reihe Beschwerden und Pro zesse. Karl der Kühne von Burgund, dessen Flagge bei diesem Raub beschimpft wurde

, und die italienischen Kauf leute in Florenz, die das Bild erhalten sollten, erhoben Klage. Doch der Prozeß blieb unerledigt und Memlings Bild in Danzig. f Im Jahre 1817 entführten es die Franzosen nach Paris. Acht Jahre später gelangte es dann nach Berlin. Aber auch dort blieb es nicht lange; denn Friedrich Wil helm III. sandte es wieder nach Danzig zurück. Ein gestohlener Gainsborough. Recht bewegt war auch das Schicksal Gainsboroughs berühmten Gemäldes „Duchesse de Devonshire". Im Jahre 1878 war dieses Bild

Eigentum der Londoner Kunsthänd lersfirma Agnew. Damals bot man für das Gemälde 60.000 Dollar. Den Gebrüdern Agnew war dieser Preis zu niedrig, und. sie beschlossen, noch eine Weile zu warten. Adam Worth, ein großer Dieb, wartete jedoch nicht. Er schnitt in einem unbewachten Augenblick das Bild aus dem Rahmen und reiste mit seiner Beute nach Amerika, wo er es an den Mann brachte. Im Jahre 1900 entdeckte ein Detektiv der Firma Pinkerton das' gestohlene Gemälde in einer Privatsammlung. Nun kaufte

es Morlang Agnew für einen exorbitant hohen Preis zurück. Trotzdem machte er ein gutes Geschäft. Er fand sofort einen Käufer, einen amerikanischen Milliardär, der ihm das Bild mit einem großen Ueberpreis abkaufte. Mona Lisa. Am 21. August 1911 erregte die ganze Kulturwelt Leonardo da Vincis berühmtes Gemälde „Mona Lisa". An diesem Tage wurde das Bild aus dem Pariser Louvre ge stohlen und erst drei Jahr später, am 12. Dezember 1914, wiedergesunden. Ein italienischer Stubenmaler, der die Aufgabe

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 3 von 18
Datum: 20.08.1910
Umfang: 18
ist von den Geschwistern Elisabeth und Magdalena Walch gestiftet. Im linken Seitenschiff der Kirche finden wir der Seitentür gegenüber die Darstellung des Vesperbildes, Maria mit dem Leichnam Jesu im Schoß, ein Bild voll rührender Andacht. Im heiligen tiefen Mutterschmerz neigt Maria ihr edles kümmerliches Antlitz dem Leichname ihres Sohnes zu und drückt ihn voll Innigkeit an ihre Mutter brust. Ueber dieser Schmerzensgruppe beugt sich mitleidig und helfend der Liebesjünger im dunkelrot leuchtenden Gewände, heilige

. Das anschließende Bild stellt Maria Heimsuchung dar. Mit dem Wanderstab in den Händen ist die junge Gottesmutter über die im Hintergründe auf ragenden Berge Judas gewandert und steht nun vor dem Hause ihrer Base Elisabeth, die ihr mit inniger Freude und Ehrfurcht im Angesicht ent gegen geht. Unter der Schwelle des Hauses steht die ehrwürdige Gestalt des Zacharias. Einfach ist die Szene und doch so weihevoll. Leider hat dies schöne Bild noch keinen Stifter gefunden. Das dem Chor nächst stehende Bild des linken

, das die Jungfrauenweihe der himmlischen Schutzpatronin darstellt. Die sechs Fenster des Chores sind im allgemeinen noch vornehmer, prunkender, farben satter gehalten. Sie beginnen, allerdings nicht in genauer chronologischer Reihenfolge. Das erste Chorfenster an der rechten Seite stellt die Verkündigung dar, im Bild ganz mittel alterlichen Charakters, an Schongauer sich stark an lehnend. Die selige Jungfrau kniet in Andacht versunken da und wendet demütig ihr Haupt dem Himmelsboten zu. In der Höhe halten zwei Englein

den Baldachin auseinander, der das stille Gemach der Jungfrau sonst den Blicken verhüllt. Der grüßende Engel mit dem Zepter ist eine wahre Prachtgestalt. In mächtigen Lichtfluten schwebt der heilige Geist, vom Vater in den Höhen aus gehend, hernieder, um das heilige Geheimnis der Menschwerdung an der demütigen Magd des Herrn zu wirken. Unten trägt das Bild das Wappen und den Namen des Stifters Dr. Friedrich Vögele. Das zweite Chorfenster zeigt uns die Geburt der seligsten Jungfrau. In einem reich

des Apostel Johannes auf Pathmos in mächtig ergreifender Auffassung und leuchtenden Farben vor Augen. Ein Engel mit einer Lilie schwebt hernieder und weist den Propheten des neuen Bundes hin auf das Bild das in den Höhen erscheint. Johannes sitzt sinnend in farbenprächtigster Gewandung mit Buch und Feder da und wendet sein Haupt aufwärts, der von der Sonne umflossenen himmlischen Frau zu. Zu seinen Füßen ruht sein Evangelium und sein Evangelistensymbol, der Adler. Wie mild strahlt aus den Höhen

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Alpenländer-Bote
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Seite 4 von 16
Datum: 04.01.1920
Umfang: 16
halten und zu er fassen sich bemühten. Aus allen Verhandlungen und Reden kann ich den Eindruck nicht gewinnen, daß man sich maßgebenderseits über den Ernst der Sache klar sei. 4 (Nachdruck verboten^ Der Luifelemaler. Eine Erzählung von Reim mich!. Da gab es gar keine andere Möglichkeit. Wer das Bild anfchaute, mußte lachen. Lachte doch auch oas ganze Bild. Es stellte närmich das Lachen dar in hinreißender Kraft und Naturwahrheit. Um einen Wirtstisch faßen zehn Personen: sechs Männer, drei Frauen

Katze förmlich das Maul, die hölzernen Stuhlköpfe lachten, die Deckel der Biergläser, das Zifferblatt der Uhr, kurz, alles lachte; alles stimmte zu einer ungeheuren Lustigkeit zusammen und zwang die Beschauer mit unwiderstehlicher Gewalt zum Mitlachen. „Lachstube" hieß das Bild, aber mit diesem Namen war viel zu wenig gesagt, man hätte es „Lachsturm" nennen sollen. Erst nach einigen Minuten konnte sich der Wiener vom krampfhaften Lachen befreien. Er wischte sich mit einem parfümierten Tüch- lein

das Wasser aus den Augen, dann schlug er dem Maler auf die Achsel und rief: „Pollux, Walter, du bist ein Teufelskerl, ein Genie, ein Künstler, ein gemachter Mann. So was macht dir kein Rafael und kein Rem- brandt und kein Rubens und überhaupt kein Maler auf der Welt nach." „Geh, geh, Kastor," wehrte der Maler, „du hast immer ein bißchen übertrieben; diese Untugend solltest du dir endlich abgewöhnen." „Keine Uebertreibung. Das Bild ist ein- fach ein Kunstwerk, ein erstklassiges Kunst werk. Aber das muß

jetzt aus die Ausstellung nach Wien oder nach München. Und weißt was? Du steckst eine Karte dazu, woraus ge schrieben steht: Preis zwanzigtaufend Gul den. — Verkauft." „Den Unsinn glaubt kein Mensch und solche Schliche sind mir zuwider." „Keine Schliche und kein Unsinn. Das Bild ist verkauft, ich bin der Käufer. Wenn dir der Preis zu nieder ist, zahl ich dreißigtau- send Gulden; aber zuerst sollen es die Men schen sehen." „Rudolf, das Bild kannst umsonst haben, es freut mich, wenn es dir ein bißchen ge fällt." „Mensch

, Rhinozeros! Du schenkst mir das Bild und ich schenke dir ein Rittergut, ha- haha . . . Nein, nein, ich mutz das Kunstwerk haben. Zwcurzigtausend Gulden und es ge hört mir." „Punktum. Pasta!" sagte die tiefe Baß stimme des Zintus. der unbemerkt eingetre* ten war und, ohne seinen Hut vom Kopfe zu rücken, dem Wiener die Hand hinstreckte. „Ah, der Herr Pate, freut mich sehr," rief dieser. „Sie kennen mich wohl noch, den Aßberg?" „Habe die Ehre vorzustellen Hyazinthus Stock und Kompagnie, Gemischtwarenhand

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Neueste Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 18.08.1923
Umfang: 4
, den Dolch zu gebrauchen, er war gedemütigt durch des Rentiers vollkommen über raschende Liebenswürdigkeit. ,^Herr Schumann, Sie haben mich erwartet, Sie haben mir also wohl geschrieben und mich zu sich bestellt?" Schumann war es willkommen, daß Alfonse ihm selbst die Möglichkeit gab, seine Worte zu entschuldigen. „Ganz recht, natürlich habe ich Ihnen geschrieben - ich wollte mit Ihnen reden." „So darf ich hoffen, e^ß Sie sich entschlossen haben, das Bild meines Vaters zu schonen?" Jetzt fiel

ihm das Bild wieder ein, dieses abscheuliche Bild, das morgen zerstört werden sollte. „Ach so — das Bild — \a — wissen Ste —" Er suchte nach Worten. Das Bild mußte fort, aber — „Herr Schumann, Sie tun ein gutes Werk — Sie müssen es schonen — Herrgott — wenn ich reich wäre — sch kaufte Ihnen das ganze Palais ab." Schumann lächelte — da bot sich ein Anknüpfungs punkt. „Ja, sehen Sie, es ist umgekehrt. Das Bild muH fort, leider, aber es geht nicht anders." „Muß fort?" „Alfonse sprang aus, in seinen Augen

leuchtete wieder der flackernde Schein, der allzu reichlich genossene Alko hol glühte in thur. Schumann erschrak vor diesen Augen, er war noch ner vös von dem Attentat seines Neffen. „Aber nein, das meine ich ja nicht so, setzen Sie sich doch, wein junger Freund und lassen Ste uns vernünftig sprechen und nach einem Ausweg suchen." Alfonse setzte sich wieder. „Sehen Sie, ich verstehe Sie vollkommen. Das Bild ist Ihnen teuer —" „Es ist ein unersetzliches Kunstwerk." „Mag sein, davon verstehe

ich nichts — schade, daß e§ so dumm gemalt ist." „Erlauben Sie —" „Ich meine, so auf die Wand, daß man es nicht abneh men kann, sonst hätte ich es Ihnen mit Freuden geschenkt: aber es ist doch nun mal mein Haus, und Sie können doch nicht verlangen, daß ich ein Bild schone, das ich nicht ansehen kann — regen Sie sich nicht auf! — ich verstehe nichts von Kunst —, das also mir in meiner Dummheit nicht gefällt, und ich darum auf einen Bau verzichte, den ich errichten will. Ich wache Ihnen einen anderen Vor schlag

. Ich will warten. Sie werden kommen und das Bild abmalen. Sie sind ja auch ein großer Künstler." Alfonse überhörte die Schmeichelei. „Sie werden es abmalen, genau so, und dann Huben Sie das Bild und können es ausstellen, wo Sie wollen, und obendrein werde ich Ihnen das Bild abkaufen. Sie haben mir selbst gesagt, daß Sie kein reicher Mann sind — es soll mir aus eine schöne Summe nicht ankommen. Ich gebe Ihnen zwanzigtausend Mark für das Bild und warte noch drei Wochen mit dem Abbruch. Ich gebe

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 04.08.1924
Umfang: 8
-ungarischen Armee be setzt war, ist das Bild, wie es in der Militärsprache des Weltkrieges hieß, „verkommen". Jetzt sahen aber Leute von der italienischen Gesandtschaft in Budapest die Reproduktion und die Gesandtschaft verlangte von der ungarischen Regierung, daß diese ihr das Bild zurückstelle. Die Regierung brachte auch heraus, wer das Bild hat: der Advokat Dr. Kovacs. Dieser hatte es gekauft, und man stellte auch fest, wer der erste Ungar war, dem das Bild „gehörte". Das war der General Julius Sipos

, und er erzählte, das Bild sei im Kriege nicht gestohlen, sondern, damit es nicht von den Kanonen zerstört werde, von den ungarischen Sol daten „aufbewahrt" worden. — Dieser General Sipos ist nur einer von den vielen, die sorgfältig Kunstgegenstände und andere wertvolle Objekte „aufbewahrt" haben, damit sie nicht von anderen gestohlen wer'den können. Terror, den sie totschweigen. Die deutsche Journalistenorganisation, der Reichsverband der deutschen Presse, bemüht sich seit längerer Zeit

, ob er mehr körperlich als seelisch litt. Er erschrak, als er in das Zimmer trat und daran . dachte, daß er das zweite Weihnachtsfest in Paris verbringen sollte. Rakowskh und Wolkoff, die ihn .schon in München ermuntert, wenn er zaghaft wurde, waren seit Monaten von Paris fort, und wenn er zurückblickte, sah er dunkle Bilder. Pro- feffor Kiesewetter war gestorben, der Preis eine Illusion gewesen und sein Bild, ein Charakterkopf, abgewiesen worden. Und als er an die Geldfrage dachte, schüttelte

Dir 50 oder mehr Francs. Wirf alle Scheu weg, das Bild bleibt Dir! . . . Und zweitens: Versuche mit der Wirtin intim zu werden! Ich lege ein Billet bei. Du wirst Kredit und schöne Stunden finden. Tue beides, ich beschwöre Dich! Dein Freund Ra- kowskh." Konrad war wie gelähmt. Lange schon hatte er seinen Schmerz verbissen, heute mußte er weinen. Nachdem er das Schluchzen im Bettkiffen erstickt, ging er zum Wandschranke und ergriff die Skizze, stellte sie nahe an das Fenster, das wenig Licht durchließ

, auf den Boden. Endlich faßte er Mut. Der Blick siel auf das Bild. „Siehst du mich?" sprach er. Ach, du weißt es nicht, und nie sollst du es wissen! Wie gut, daß mich das Auge nicht sieht! Ja, deine Augen!" ries er. ,/Und das Haar im Sonnengold, ja du, ganz meine Rosl! Nein, und hundertmal nein! Ich verkaufe dich nicht für eine Million!" „Warum ist alles so gekommen? ... Ich wollte wenig, aber auch das fehlte. Wenn ich von Glück geträumt, fand ich Enttäuschung. Wo ist der Gott der Gerechtigkeit? „Tugend geht

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Tiroler Post
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Seite 2 von 8
Datum: 09.08.1902
Umfang: 8
mit Ihrem Anzug," schrie der Maler, „um den handelt es sich nicht." Aber der Dienstmann ließ sich nicht aus der Fassung bringen. Beifällig betrachtete er das Bild. „Schön ist es," sagte er dann. „Mein Schwager ist Gastwirt, der hat auch ein schönes Schild, aber so schön doch nicht wie dies hier." „Tölpel!" murmelte der Künstler. Endlich hatte der Dienstmann das Bild richtig aufgeladen. Balissoir schärfte ihm noch die größte Vorsicht ein und schob ihn zur Türe hinaus. Zwei Stunden später waren Mann und Bild

katholische Lehrerschaft und auch andere Vereinigungen unterstützten die Petition ihrer „Was stellt es denn eigentlich vor?" sagte der Dienstmann nun gönnerhaft, nahm das Bild und wischte, wahrscheinlich, um es deutlicher zu machen, mit dem Aermel über die nassen Farben. Balissoir fuhr auf ihn los. „Was tun Sie," brüllte er, aber es war schon zu spät, statt der fried lichen Marne waren nur verwischte Farben zu sehen. „Schuft!" donnerte der Maler und schwang seinen Malstock. „Hinaus, oder ich stehe

für nichts!" „Erst mein Geld her," sagte der Mann. Balissoir warf es ihm hin und dann ihn selbst zur Türe hinaus. Zerschmettert, fassungslos stand der Künstler vor der Staffelet und betrachtete sein mißhandeltes Werk.. Ueber die ganze Fläche war der Ärmel des Dienstmannes hingestrichen, man konnte kaum mehr sehen, was das Bild vorstellen sollte, ein dichter Nebel schien über der Landschaft zu lagern. Balissoir durchfuhr es. „Wahrhaftig!" rief er. Nochmals betrachtete er aufmerksam das Bild. Ja, es ließ

Armee, die Generale und Flügel-Adjutanten des Königs, die Offiziere des großes Generalstabes, ferner Prinz Albert von Schleswig-Holstein und der Herzog von Albanp. Dann folgen Abteilungen der kolonialen, indischen und englischen Kavallerie. Neben dem Prunkwagen reiten der Herzog von Connaught „So, wie es ist, kann ich es nach dem Solon zurückschicken, nur der Name muß geändert werden." Am nächsten Tage wurde ein Bild im Solon eingereicht: „Landschaft im Nebel". Die Preisrichter gerieten davor

in Extase. „Großartig!" sagte der erste Preisrichter. „Wunderbar," riefen alle. „Das ist unglaublich. Das ist Natur! Eine solche Wirkung!" „Und welch' eigentümliche Technik!" „Es ist ein Meisterwerk!" „Meine Herren," sagte der Vorsitzende feierlich, „ein Meister ist unter uns erstanden." Das Bild wurde einstimmig angenommen. Als Balissoir es hörte, tanzte er im Atelier herum. „Die sind hereingefallen," frohlockte er. Dann machte er die Runde in allen kleinen Kneipen Paris, um die Kollegen aufzusuchen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 12 von 12
Datum: 08.09.1934
Umfang: 12
BILDER DER W O C H E Stalin reist nach Ankara? Nach Meldungen aus lstambul hat Stalin, der Staatschef der Sowjet union, die Einladung der türkischen Regierung angenommen, an den Feierlichkeiten teilzunehmen, die Ende September in Ankara am Jahrestag der Gründung der türki schen Republik veranstaltet werden l. Bild Mitte oben: Fernsprechver kehr Paris—Moskau Der französ. Außenminister Barthou (rechts) bei seinem Ferngespräch mit Moskau, mit dem er den direkten Fern sprechverkehr

zwischen der französi schen und russischen Hauptstadt ein leitete. (Links: Der Postminister Mal- larmö. Mitte: Der Vertreter der russi schen Botschaft, Eugen Hirschfeld.) 2. Bild von oben: Höchste Kriegsgefahr in Paris Der französ. Generalstab untersuchte bei den kürzlich stattgefundenen Ma növern die Frage, ob Paris gegen Luft angriffe genügend geschützt werden könne. Es stiegen „feindliche* Flug zeuge auf und unternahmen einen Luft angriff. Dabei stellte sich heraus, daß Paris ungenügend geschützt

ist. Der Pariser Flughafen zum Beispiel wurde theoretisch völlig zerstört. 3. Bild von oben: Eine riesige Katastrophe ereignete sich in der argentinischen Stadt Campana. Durch die Explosion von 24 Benzin- undPetroleumtanksent- stand ein Brand, von dem der größte Teil der Stadt zerstört wurde. Unten links: Heimkehr von der Alm Die Schneefälle haben die Hirten ge zwungen, mit ihren Herden in die Dörfer zurückzukehren. Allenthalben auf den Bergstraßen sieht man die festlich ge schmückten Herden talwärts ziehen

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 28.11.1891
Umfang: 8
!" Egon fuhr mit der Hand nach der Brusttasche seines Ueberrockes, um das fatale Bild hervorzuziehen — aber Gott sei Dank, er kam noch zur rechten Zeit burchschnittüch hunbeit, in Oesterreich-Ungarn nur achtzig Mann betrage; nur die Erhöhung des Mannschaftsstandes könne die Herabsetzung der Dienstzeit ermöglichen. Die Jahreskosten für letzter: würden etwa elf Millionen betragen. Aus dem Budget-Attsschnsse. Eine leb hafte Debatte entspann sich beim Etat des Acker banministers, und zwar bei dem Titel

thur hat fallirt; die Passiven betragen 2 Vs Mil lionen und werden meist kleinere Leute und Handwerker hievon betroffen. ZlalitN. Der Friedenskongreß in Rom wurde am 16. d. wieder geschlossen, nachdem der Antrag auf vertragsmäßige Festsetzung eines permanenten Schiedsgerichtes zwischen den Völ- zur Vernunft; sieht sie erst das Bild, dann ist alles aus! Er steckte es noch tie'er in die Briefe hinein und beschloß, sein Geheimniß für sich zu behalten. „Aber ich bitte Dich um Alles in der Welt

, was sollte ich Dir denn für ein Geheimniß mittheilen?" Amanda bekam auf einmal einen Anfall von Kopfschmerzen. Egon mußte einen Wagen requiriren. Er stieg mit seiner leidenden Braut ein und brachte sie zu den Eltern. In einer Stimmung, in der man gleichgiltig selbst den Untergang der Welt hereinbrechen sehen würde, kam Egon heute in seiner Wohnung an. Er riß das Bild aus der Tasche und schleuderte es an die Wand. „Himmel, es ist kein Zweifel, sie hat das Bild gesehen und hält mich nun für — für einen Dudley — für verheirathet

! Ich könnte nun in die Lage kommen, den Beweis führen zu müssen, daß ich noch — ledig bin! Wie mache ich das? Vielleicht durch eine Aufforderung in allen Londoner Journalen? — Was einem nicht alles passiren kann!" rief er aus und warf sich auf's Sopha. Der -Zufall führte seinen Freund Albert herbei. Wild fährt Egon auf den Arglosen zu: „Mensch, Du hast mir dieses Bild in die Tasche meines Ueberziehers gesteckt? Den Streich dankt Dir der Teufel!" „Wie sollte ich dazu kommen?" „Keine Ausflüchte, ich sehe Dir das Verbrechen

an den Augen an! Dieser Streich muß auf der Stelle wieder gut gemacht werden. Meine Braut sah das Bild und hat mich nun im Verdachte heimlich verheirathet zu sein, Weib und Kind zu besitzen! Gehe auf der Stelle hinüber zu meiner Braut und sage kern angenommen worben war. — Der nächste Friedenskongreß wird in Bern (Schweiz) ab gehalten. Frankreich. Im Departement Pas de Ca lais (Nordfrankreich) haben von 24.200 Kohlen arbeitern 15.000 die Arbeit eingestellt, nni höhere Löhne zu erzwingen. Leider kam

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 10 von 16
Datum: 28.10.1905
Umfang: 16
geweihter Markt flecken. Der Markt Oberndorf an der Salzach in Bayern wird gegenwärtig von seinen gesamten Einwohnern verlassen. Die „Auswanderer" müssen ihren Heimatort verlassen, weil dieser in abseh barer Zeit dem Untergang durch eventuell ein tretendes Hochwasser geweiht ist. Sie werden sich in der Nähe ansiedeln und eine vollständig neue Ortschaft mit neuen Häusern rc. gründen. — D as mißachtete Bild. Aus Kitzingen in Bayern meldete man: Vor einiger Zeit ver kaufte dahier eine Frau ein am Hause

angebrachtes „Mutter-Anna-Bild" um 3 Mark. Ein Bild hauer erwarb jedoch das Bild, nachdem der erste Kauf rückgängig gemacht worden war, um 200 Mark und verkaufte es wieder um 500 Mark an eine Würzburger Antiquitätenhandlung. Der Kunst- und Altertumsverein hat nun das Bild u m 5000 Mark erstanden. — Zwei Hundertjährige grüßen sich. Man meldete aus Reichenau in Sachsen: Der Privatmann Apelt, der vor wenigen Wochen 100 Jahre alt geworden war, sandte der Frau Rudeau in Mörchingen in Lothringen zu ihrem 100

. Ge burtstage seine Glückwünsche und sein Bild. Die Altersgenossin hat nicht verfehlt, ihren Dank zu übermitteln, indem sie Apelt ebenfalls ihr Bild zu sandte mit der Widmung: „Erkenntlichkeitsbezeigung einer Hundertjährigen an einen Hundertjährigen Herrn Gottfried Apelt." — Geringe Strafe. Das Kriegsgericht Posen verurteilte den Leutnant v. Leckow vom 56. Fußartillerie-Regiment, welcher am 1. Oktober in Lissa den Hausdiener Resch nachts bei einem Streite getötet hatte, zu drei Wochen und einem Tag Arrest

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 28.01.1937
Umfang: 6
. (Bilderdienst der „Neuesten Zeitung".) Vj Am Samstag, den 23., und Sonntag, den 24. d. M., fanden in Kufstein die diesjährigen Landesskimeisterschaften statt, über deren Verlauf wir in der „Neuesten Sportzeitung" vom 25. ds. ausführlich berichtet haben. Obenstehend bringen wir nun einige Bilder aus den Meisterschaftskämpfen: Bild 1: Die neuentdeckte Tiroler Langlausgröße, der Zoll- wacheläufer Wöß (links), der überlegene Sieger des Lang- laufes, und sein Trainer und „Entdecker" Baldi Nieder

- k o f l e r, der die fünftbeste Tageszeit lief. Bild 2: Unser neuer Skimeister, der Heeressportler Hubert H a m m e r s ch m i d t, ein gebürtiger Scharnitzer. Bild 3: Der Gurgler Iosl Gstrein, einer der ersten Meisterschaftsanwärter, der von allen Kombinierern die beste Langlaufleistung bot. Bild 4: Das „hohe Kampfgericht" des Sprunglaufwett bewerbes in der Hinterdux: Hannes Schneider, Peter R a- d a ch er sen., Salzburg, der Vater des weitbekannten Renn läufers „Peterl", und Ing. Robert Lezuo, der Sportwart unseres

Landesverbandes. Bild 5: Drei glückliche Sieger: Der Sieger der Iung- mannenklasie, der Kitzbüheler Franz Schneider (links), der Sieger des Abfahrtslaufes vom Brentenjoch, der Kufsteiner Franz Lucke, der zu unseren besten Kombinationsläufern zählt, diesmal aber durch Sturzpech im Sprunglauf um den verdienten Ehrenplatz kam, und der Hauptsieger und neue Tiroler Meister Hubert H a m m e r s ch m i d t. " Bild 6: Die zwei ebenbürtigen Meisterschaftsanwärterin nen in der Damenklasse, Grete Alt-Lantschner

stockte, seine Augen wurden groß und ungläubig — ein Bild, ein Gesicht, süß und lockend, Kindermund, schwellend und be törend, große fragend-leidenschaftliche Augen — ein Lächeln, das man nicht mehr vergessen konnte. Seine Kundin von heute früh — das war Anka Campari. Aber was stand dar unter? Anka Preyssac gibt ihren einzigen Tanzabend morgen, 20. Dezember, in den Kammerspielen. Karten nur noch in sehr begrenzter Anzahl hier im Geschäft und an der Abendkasse. Michael fuhr sich über die Augen: Anka

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 31.03.1933
Umfang: 8
. Der Ausbau des Wasierleitungsnetzes. bei dem die obersten Grundsätze der Hygiene beobachtet werden müßten, ist eine drin- denn sie ist so nahrhaft / Tg» Kampf um Omeaa Roman von Kurt Martin. [30 Copyright by Verlag Neues Leben, Bahr. Gmain. (Nachdruck verboten.) Als Bert Jbenstein sich ihm zuwandte, blieb er über rascht stehen. Ueber dem Schreibtisch hing ein großes Porträt, eine junge Russin in ihrer schönen Nationaltracht darstellend. — Das war doch! — Er deutete auf das Bild

. „Da haben Sie ja noch etwas Wundervolles! Das Bild ist ja entzückend! Wer ist der Maler?" Er trat dicht davor und betrachtete das Gemälde. „Ich kann den Namen des Malers nicht lesen. Wissen Sie nicht, wer es gemalt hat?" Semjon Rastowlowitsch verriet Unruhe. „Nein! — Wollten Sie nicht den Schreibtisch ansehen, Herr Doktor?" „Gleich, gleich! Ich komme von diesem Bild nicht los. — Es ist doch verkäuflich?" „Nein, das ist es nicht." „Aber, Herr Rastowlowitsch! Gerade das schönste Ihrer Besitztümer ist unverkäuflich! — Ich zahle

Ihnen jeden Preis! Geben Sie mir das Bild!" „Ich kann wirklich nicht." „Aber wenn ich Sie bitte! — Oder stellt es eine ihrer Angehörigen dar? Ihre Tochter?" „Ich stehe ganz allein in der Welt." „Warum wollen Sie mir dann das Bild nicht ver kaufen?" „Es — gehört nicht mir." „Oh - es gehört nicht Ihnen?" „Nein. Das Bild ist Eigentum meines Freundes." „Das ist etwas anderes! — Oo Ihr Freund es nicht ver kaufen würde?" „Nie!" Das klang überzeugend. „Ihr Freund liebt dieses Bild? — Er kennt gewiß

die, die dies Gemälde darstellt!" „Es ist wirklich unverkäuflich." „Schade, schade! Das Bild ist sehr schön." Bert Iben- stein schien sich schwer von dem Porträt zu trennen. Endlich betrachtete er auch den Schreibtisch. „Das ist freilich auch eine gute Arbeit. Sehr schön! — Aber ich muß immer wieder das Bild bewundern." Er zog ein Notizbuch hervor. „Ich möchte mir die Maße des Schreibtisches aufzeichnen. Ich will noch heute in dieser An gelegenheit nach Hause schreiben. Lassen sich die Möbel in meinem Zimmer

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Lienzer Nachrichten
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Seite 4 von 12
Datum: 21.01.1927
Umfang: 12
stattfindenden Brauer - Kränzchen., Beginn 8 Uhr abends. Eintritt pro Person S 1.50. Musik: „Die Iselsberger“. Juxpost usw. Zu zahlreichem Besuche ladet ein das Komitee. Ab 7 Uhr abends bis 4 Uhr früh unentgeltlicher Autoverkehr. Abfahrt station: Lienz, Johannesplatz, städt. Bräustübl. Das Geheimnis von Dubfdiinfea. 15. Kriminalroman von Erich Eben st ein. Das Bild stellte ein junges Mädchen dar, das kokett an einer Säule lehnte. Auf der Rückseite stand: „Zum ewigen Andenken an Deine Wan

da". In diesem Augenblick war die Gräfin ein getreten und habe gefragt, was geschehen sei. Mariana entschuldigte sich natürlich sehr. Die Gräfin nahm ihr das Bild aus der Hand, las die Widmung und wurde leichenblaß. So, blaß und völlig stumm, das Bild noch in der Hand, stand sie da, als der Graf nun eintrat. Und da bekam er einen so furchtbaren Wutanfall, daß er Mariana geschlagen hätte, wenn ihm die Gräfin nicht in den Arm gefallen wäre. Er zerriß das Bild in Fetzen, trat mit Füßen darauf und schrie und fluchte

. Ich bin ja noch nicht lange hier im Hause, und bekümmere mich auch nicht um fremde Geheimnisse." * „Nun ja. ich diene auch noch nicht lange hier, aber in Mendowan haben sie es mir doch erzählt, weil es sich ja dort abgespielt ha ben soll. Der Herr Graf hat ein Menschenleben aus dem Gewissen!" „Mariana!!!!" Helene starrte das Mädchen entsetzt an. Dieses nickte. „Jawohl. Eben diese Wanda, um deren Bild es' sich heute handelte. Sie war die Tochter des früheren Verwalters von Mendowan, Iaßnitzki hieß

sollen nachher ganz verkom- men sein. Die schöne Wanda aber hat sich, wie einige behaupten, in den Schloßteich gestürzt. Andere sagen, sie lebe noch, sei aber in un heilbaren Wahnsinn versunken. Jedenfalls hat der Graf ihr Leben — so oder so — zerstört. Er ist auch, so lange sein Vater lebte, nie mehr heim gekommen, und hat Mendowan erst als junger Ehemann wieder betreten." „Das ist ja schrecklich. Und sie glauben, daß es das Bild jener Unglücklichen war, das heute den Anlaß zum Verdruß gab

". „Welche Rücksichtslosigkeit, das Bild dieser Iugendgeliebten offen in seinem Hause vor den Augen der Gräfin aufzustellen!" rief Helene empört. „Nicht wahr? Aber wer weiß, was er ihr bisher darüber erzähll hat! Durum war er ja wohl auch so erschrocken, als er das Bild in ihrer Hand sah. Uebrigens hat er nie viel Rücksicht auf sie genommen."

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Lienzer Nachrichten
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Seite 9 von 16
Datum: 10.01.1936
Umfang: 16
hat seine Höhe überschritten und der Herbst kündet mit kühleren Winden schon sein Kommen ganz sachte an. Aber noch sind die Augusttage von unbeschreiblicher Schönheit. Hanna malt, und die Hunde liegen Zu ihren Füßen. Hin und wieder betteln fie um eine Liebkosung, und dann sind sie wieder ganz still, als wenn sie wüßten, daß sie die Künst lerin nicht stören dürfen. Das Bild ersteht langsam. plötzlich knurren 5-e Hunde. Hanna blickt aus und sieht den alten Sumi aus dem Walde auf sie zukommen. Unterwürfig naht

- treffen. Wieder ein neues Gemälde für Ol stenna! Darf ich mal sehen?" Die Hunde knurren, als er näher tritt, sie sehen ihn mit bösen Äugen an, aber Hannas Worte beruhigen sie. Markollen betrachtet das Gemälde. Sr tut sehr begeistert, lobt die Arbeit überschwäng lich, daß in Hanna ein leises Mißtrauen er wacht. Wie jeder Künstler, freuit fie sich gern der Anerkennung, aber hier zweifelt sie, daß es richtig ehrlich gemeint ist. „Das Bild ließe sich noch realistischer ge stalten!" sagt Markollen

schließlich. „Auf das Bild gehört der Wolf!" „Ich bin überzeugt, daß es Olstenna dann grauen würde, das Bild zu betrachten." „Sie müßten den Wolf von Olstenna! ma len, Fräulein de Groot!" „Ich habe im Zoologischen Garten schon Wölfe gesehen, aber das waren alles andere denn imponierende Gesellen. Der Wolf von Olstenna muß ein riesenhafter Kerl sein." „Das ist er auch! Groß wie ein Kalb. Tärgaöe hat recht, wenn er so sagt." „Ls hat ihn keiner näher gesehen?" „Doch . . ." spricht Markollen bedeutsam

. „Ich habe den Wolf gesehen!" Hanna hört es, grenzenlos überrascht. „Sie? Und davon haben Sie dem Grafen Olstenna noch nie etwas gesagt?" „Nein! Mit Willen nicht, denn wenn ich ihm das Bild des Wolfes zeigen würde, das ich mit Blitzlicht ausgenommen habe, er würde das Grauen noch stärker spüren." „Das Bild . . .?" „Ja! Ich bin leiden schaftlicher Amateurphotograph, und ich mache gern Aufnahmen von der Kanzel aus. Hin und wieder sogar Nachtaufnahmen mit Blitz licht. LLnd bei einer solchen Gelegenheit Habe ich'den

Wolf auf die Platte bekommen. Wol len Sie ihn sehen?" Hannas Herz schlägt schneller. „La, ich bitte darum!" Im nächsten Augenblick sieht sie das Bild des Wolfs bon Olstenna. Ein Grauen läuft über Hannas Nücken, als sie die entsetzliche Bestie sieht. Groß wie ein Kalb . . . ja, die Fährte hat nicht gelogen. Es ist ein Llntier, ein Niese unter den! Wölfen, wie ihn jedes Jahrhundert nur einmal hervor bringt. „Was sagen Sie dazu?!" „Furchtbar! Entsetzlich der Kerl!" „Wie der Leibhaftige

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Sterne und Blumen
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Seite 2 von 12
Datum: 01.08.1915
Umfang: 12
zu ihm auf. und nun war sein Blick, mit dem er zuerst das Bild auf dem Schreibtisch streifte uiid dann auf sie heftete, voll Schelmerei. „Ja" — petersen war so wenig Weltdame, daß sie meinte, sich entschuldigen zu müssen — „ich habe vorhin zufällig das Bild dort betrachtet, als ich — als ich nach dem Wetter sehen wollte — und so viel Französisch kann jedes Schulmädchen." Ström nickte lächelnd. „Ja, natürlich. Aber wohl nicht jedes würde die Worte so deuten wie Sie. Die Dame ist übrigens eine sehr gute Freundin

von, mir. Ich habe als Junge für sie geschwärmt — sie ist nur wenige Jahre jünger als ich. Sie ist schon seit vielen Jahren verheiratet und id' bin jetzt in Paris mit ihr und ihrem Manne zusammen getroffen; sie wollten nach Italien, ich war auf dem Heimweg. wir haben einen ver gnügten Tag zusammen verbracht, und beim Abschied schenkte sie mir das Bild, das eben in Paris gemacht wurde und auf dem ihr sehr geschmeichelt ist. Sie hatte ihrem Mann von meiner jugendlichen Verehrung für sie erzählt, und zur Er innerung

an die Torheit jener Tage schrieb sie die bekannten französischen Worte unter das Bild." Ach, wie gut das tat! petersen sah jetzt mit herzlichem Wohlgefallen nach dem hübschen Damettbildnis hinüber. Sie hätte es am liebsten geküßt! „Aber," fing Ström wieder an. „Sie hätten ja nicht Französisch zu schreiben gebraucht, weil Ihre Schwester es tat." „Nein — natürlich nicht; ich hätte auch gerne geschrieben, aber —" — „Aber — was?" Oer ftafen von Muckros, englischer flottenltutzpunkt aut Lemnos

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 03.03.1926
Umfang: 4
vorüberflimmer«. Bild 1. 7 - Ein. Dorf in Böhmen. Der junge Trebitsch, armer Leute Kind, l Autodidakt, liest und kernt. Verschlingt Romane und Lehrbücher. . Ein wenig Volkswirtschaft, ein wenig Geschichte, ein wenig Fremd- sprachen, ein wenig von allem. Zweck: Heraus aus dem Dorf m oos brausende Leben der Weit! Bild 2. Trebitsch in London. Im dunkelsten Whitechapel. Armut, Elend. N Jber ein neues Ziel: Heraus aus dem Eastend in das glänzende Testend der Metropole. Der Zweck heiligt die Mittel. Trebitsch

Rowntree's. Ü Bild I Üttf ^sbitfch ha Westend. Elegante Kleidung. Zylinder. Beziehungen -Aristokraten. Finanzleuten, Politikern. Trebitsch läßt sich naturali- m und nennt sich Lincoln. Unregelmäßigkeiten in dem Konto Matigkeit Rowntree. Rowntree sieht von einer gerichtlichen Mlgung ab, löst aber seine Verbindung mit Lincoln. Der hat A inzwischen nicht mehr nötig. Treibt Politik. Macht sich in Mm Wahlkreis beliebt und wird Mitglied des Unterhauses. Bild 4. Spionageasfäre. Lincoln flüchtet nach Amerika

. Schreibt fulminante Broschüre gegen das „perfide Albion". Der Krieg, i-incoln bietet sich England als Spion an, wird scheinbar onge- "Mmen, aber genau überwacht, und es stellt sich heraus, daß er ^mehrere Mächte, Freund und Feind, gleichzeitig zu spionieren °chucht. Lincoln taucht unter und verhält sich still. Bild 5. ^ach dem Kriege. Lincoln taucht in Berlin ans. Mischt sich tu <Mche Verhältnisse ein wld spielt eine Rolle iin Kapp-Putsch. "er Putsch schlägt fehl. Lincoln verschwindet von Berlin

. 9 um CD : je rttff i Bild 6. Ancaln in China. Vermittelt Waffenaufträge für verschiedene ^lrtärgo,werneure. Wird über Nacht reich und residiert mit seiner einer Deutschen, in einem chinesischen Palast. Hat Ursache, °"eder zu verschwinden. Bild 7. ßhunfa m Java. Plantagenbesitzer. Aber die Plantage reizt ihn M auf die Dauer. Er verkauft sie und geht mit dem Erlös nach -"ivnte Carlo. Bild 8. Lincoln am Spieltisch. Sein orientalischer Reichtum zerrinnt ihm ^er den Händen. B t. lgt.t Bild 9. Java. Lincoln

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 08.05.1934
Umfang: 6
Gendarmeriekontingenten umzingelt, abgeführt wurden, riesen sie: „Wir sind unschul dig!' kam aber niemals zu einem zufriedenstellenden Resultat. Sein Interesse sür dieses Stück steigerte sich von Tag zu Tag und wurde schließlich zu einer Leidenschasr. Alles, was irgendwie mit ihm zusammenhing, wurde gesammelt und alsbald war der Kunstsorscher in der angenehmen Lage, die Geschichte des geheimnisvollen «Kunstwerkes lücken los zusammenzustellen. Aus alten Schriften und Auszeichnungen war zu ersehen, daß dieses Bild bereits

Studium' ergab schließlich, daß aus Schloß Schleißheim in Bayern ein solches Bild unter andere!» auch den geheimnisvollen Frauen- kops im Kunsthistorischen Museum zeige. Der Kunstsorscher reiste nach Bayern, sertigte an Ort und Stelle einige Photos von dieser ge- malenen „Katalogseite' an, untersuchte das Bild genau und sah, daß sich dieses Gemälde in einer ganz anderen Form zeigte- als das geheimnisvolle Bild im Magazin. Es war rechteckig, während das Wiener Bild einen ovalen Ausschnitt zeigte

, weiters hatte man de» üppigen Busen der Figur mit einem Schleier übermalt. Ansonsten war es gleich dem Wiener Bild. Alsbald wurde auch der Grund sür die veränderte Form gesunden. Karl der Sechste wollte dieses Bild in einer Mauer der Stallburg einsetzen lassen. Da es aber nicht paßte, wurden die Eiken abgeschnitten. In einer Handschristensanimliing der National bibliothek konnte Dr. Wilde das Bild wieder lin den. Es war in den Katalogen des Kunsthisto rischen Museums verzeichnet, jedoch hatten süns

verschiedene Kunstkenner dieses Bild süns verschie denen venezianischen Meistern zugeschrieben. Der Knstos schenkte diese» Auszeichnungen kei nen Glauben. Er war der sesten Ueberzeugung, daß dieses Bild ein Werk Giorgiones sei, nachdem das Frauenporträt jenen eigentümlichen phanta stischen Zug zeigte, der sich bald mir Unbesangen- heit, bald mit glühender Sinnlichkeit verbindet. Diese Darstellungsweise war eine Spezialität des großen Venezianers. Bon ihm kennt man nur drei Werke. Eines davon

ist die berühmte „Ma donna mit dem heiligen Franz', das heute im Doin zu Castelfranco zu sehen ist, das zweite stellt ein Gewitter dar und besand sick) bis vor einem Jahre im Palazzo Giovanetti in Venezia. Der Meister verstarb im Alter von 32 Jahre» an der Pest. Fürst Giovanetti wollte dieses Bild an ein ame rikanisches Museum verlausen, das ihm die un glaubliche Summe von Millionen Dollar bot. Der Staat verweigerte die Ausfuhr und schließlich wurde es von der Regierung sür ö Millionen Lire angekauft

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 04.06.1929
Umfang: 8
, menschliche Erregung in ihm. Er hatte die Augen seines Fakirs gesehen. 7. Und einige Tage später saß Werner wieder vor seiner Staffelei, aber ein ander Bild stand auf ihr, ein Kind saß mitten aus einer in hohe Halme geschossenen Wiese, im Hintergrund mähten die Eltern. Der Kleine schien auszu jubeln in die sonnig warme Lust, die über die Halme hin ihm um die rosigen Backen wehte. Ein lachend frohes Bild — eben erst der Wirklichkeit dad roben am Waldrande ab gelauscht. Und wieder pochte es. Der Maler stand

auf und ging zur Tür. Er wußte, wer jetzt über die Schwelle treten würde: Johann Hardt, der Schultheiß von Guntersbach. Und richtig. Da stand er in breiter Wucht und streckte Werner die Hand entgegen. „Guten Tag, Werner, hier bin ich und sehe mir ein mal an, wie's bei Ihnen ist, darf man herein?" „Ich bitte darum, Herr Hardt —" Er nahm ihm den Hut ab, dann den Stock und stellte beides fort. Der Alte sah sich derweil um. Das Bild fesselte ihn zuerst. Er trat dicht heran, legte die rechte Hand flach Wer

' ich malen können. Nur dazu. Daß ich dem Sohne den Großvater zeigen könnte und der Sohn wie der mich seinen Kindern, das wäre meine Kunst Plötz lich verdunkelte sich das frohe Gesicht und seufzend kamen die Worte: „Ich habe ja keinen Sohn!" ^ Werner wollte ablenken und stellte ein anderes Bild unterstützt und außerdem behaupten die Belgier, daß all. Glüubigergruppen sich verpflichtet hatten, nichts zu unte'. zeichnen, bevor die belgische Forderung geregelt ist. Einig der Gläubigergruppen

. Die Produktion der Rohstoffe und die Lebensmittelerzeugung der Wirtschaft der ganzen Welt zeigen eine Zunahme von 20 Prozent, wäh ren die Bevölkerung der Welt bloß um 9 Prozent zunahm. Diel bedeutender ist aber die Zunahme der industriellen Produktion der Welt und in dieser Beziehung nimmt die aus die Staffelest Aber der zähe Alte ging nicht aus dem Gleise seiner Gedanken. „Oder die Tochter den Eltern!" fuhr er fort. „Das Bild zeigt den Alten, wie er um sie war, als sie noch rüstig schaff- ten, erinnert

sie, wenn alles anders, ganz anders geworden ist! In solchem Bilde steckt etwas. Was geht mich der Fremde an, und wenn's noch so wirklich gemalt ist." In Werner Leuthold keimte ein herzhafter Wunsch. „So würde es Sie freuen, wenn ich Ihnen die Toni malte, Herr Hardt?" Der Schultheiß nickte: „Ob's mich freuen würde? Ganz gewiß, aber geschenkt will ich's nicht haben. Was bringt euch Künstler solch ein Bild?" Forschend sah er auf Werner. Der geriet in Verlegenheit. Nichts begehrte er inniger als Toni zu malen

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