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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 24
Datum: 20.10.1912
Umfang: 24
. Much in Meran ist welche in anerkennenswerter Meise vom hie- Versandbuchhandlung einen solchen aus Ver- im „Sandhof' eine Berlitz-Schule errichtet si^en Reg'mente beigestellt wurde. Eigentüm langen kostenlos zu. worden. Näheres darüber sagt das Inserat licherweise ist auch der Koffer des Vermißten (Die Berlitz-Methode) Im Jahre der heutigen Nummer., . nicht auffindbar, den er bei seiner Ueber-, .187« wurde von Herrn Berlitz, in'Nordamerika (BiottzeK -,B!eamtenl - Lotterie) de- nachtnng

am Penegalhause ^icht bei sich hatte, die erste Sprachenschule mit dem Namen „The ren Ziehung am 9. November 1912 rm Pokzei- sondernjentweder m einem Bahnhofoder Gfist- . Berlitz School of Languages' errichtet. Die ^ großen Erfolge, die sie von Anfang an er rang, bewogen Herrn Berlitz, Zweigschulen in . verschiedenen Orten der vereinigten Staaten und später auch in den Hauptstädten der - europäischen Staaten zu gründen.. Die Berlitz- Schule nahm weiter einen derartigen Mf- pro Flasche schwimg

die Angele- die Muttersprache zu erlernen, erfordert eine Treffer auch bestehend aus Lüwelen, Gold- genye^t, wie die „Jnnsbr. Nachr.' meiden, lange. Zeit. Aber die Berlitz-Schulen können und SilbergegenWnden in ihrem Bureau aus- vor das Aivilgericht, dvn welchem Gluttig zur auf Grund ihrer Erfahrungen beim Unterricht gestellt. Lose zu 1 Krone sind in allen Wechsel- HerauKgabe des Schildes und zu den Kosten den Satz aufstellen, daß ungeMr 60 P.ivat- stuben, LottokoVkttlren' und Ta ' verurteilt wurde

unserer neuerlich in der Nähe der Kaiserbrücke eine Kröß gerenkt die zu diesem Hose gehörigen Muttersprache lernten wir Pom Hören — mit Dame, welche von Meran nach Untermais Grundstücke zu Obstanlagen umzugestalten, der Grammatik haben wir nicht angefangen, ging, von einem Strolche angefallen und ihr ^or zwei Jahren wurde dieses Auweien für Die Berlitz-Methode hat diesen Gedankm auf- die Handtasche» mit Gewalt entrissen. Die Ge- Kronen feilgeboten, ein Beispiel, wie genommen und weiter ausgebaut

, wie väuberischen Ueberfall vollführte und nach ran teilt uns mit. daß der Norddeutsche Lloyd man einst seine Muttersprache erlernte? — dem nun die Untermaiser Polizei energisch nun auch eine Linie von Venedig nach Alexan- Das ist mit wenigen Worten einer der Haupt- fahndet. / dvien'unterhÄt. Diese Verbindung ist die grundMe der Berlitz-Methode. Sobald wir (In Trafoi) hat sich infolge des schönen besteund bequemste Verbindung nach Aeghp- unsernNamen in die Schülerliste eingetragen Herbstwetters

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Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
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Seite 13 von 16
Datum: 03.04.1915
Umfang: 16
die Sache doch ein wenig anders.^ Es sprechen die englische Sprache nicht nur Engländer, sondern auch Amerikaner, darun ter Millionen von Deutschamerikanern. Zu den Letzteren gehört auch der Begründer der Berlitz-Methode, die sich durch ihre Erfolge einen Weltruf erworben hat. Die Berlitz-, Schule ist also kein englisches Unternehmen, sondern international, denn es besteht aus? 300 Filialen in allen Teilen der Erde. Die GeschäftsArache ist „amerikanisch', so wie z.B< vre.Geschchtssprache der Diplomatie

auch heut, noch die französische ist. Schließlich G die Berlitz-Schule, wie die der« ehrliche Redaktion schon bemerkt hat, eine han--» delsgerichtlich eingetragene Firma, die ich als bloßer Konzessionär kein Recht habe, zu Sn-, dern, wenn ich auch wollte. 1212 Spenäen-Nusroeis Ilr. I5Z Bei der t. t. Bezirkshauptmannschaft sind ein gegangen: Zu Gunsten des »Rot«» kreuze»': Durch Herrn Ludw. Lengauer. Wacht meister in St. Leonhard 106.08 k Von Herrn Kohn, Berlin 3.— „ Zu Gunsten der Soldaten lm Felde

. Lingekenäef. (Für den unter dieser Rudrit stehenden Inhalt über nimmt dl« Redaktion keine Verantwortung.!, Sie 6etre!äe- unä Mekibelckakkung uncl äen Qmäeskutturrat. Zn bezug auf unsere Brieskasten-Notiz in Nr., 72 betreffend die Bezeichnung „Berlitz Schoo! !oß Languages' erhalten wir von der Leitung dieser Anstalt folgende Zuschrist: Ich habe mich schon öfters darüber gewun dert, daß sich noch immer leine öffentliche Stimme vernehmen läßt, die gegen die der« ruchte „Berlitz School of Languages' donnert

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 18.09.1901
Umfang: 6
in Wien. Annoncen sind im vor hinein zu bezahlen. Manuskripte werden nicht zurückgesendet. Mit SMiiltthaltilW-Beilagen, 52 humoristischen Veilllgen Il»d 2^ Modebkilage». Nr. S14 Schriftleitung: Kornplatz. Mittwoch, den 18. September 1SO1. Fernsprechstelle: Nr. 68. 61. Jahrg. Hat die Kirche ein An recht auf die Schule? Gewiß! Sie hat die Schule geschaffen, jene Schule des Mittelalters, wo das Auswendiglernen des Katechismus die Hauptsache, die Forderung der geistigen und sittlichen Freiheit Nebensache

war, jene Schule, deren Zöglinge an Ketzerfolterungen und Hcxenverbrennungcn unbändigen Gefallen.fanden, jene Schule, die die uneniicßliche Herrschsucht der Klerikalen unterstützen und ihre Herrschaff auf allen Gebieten menschlichen Denkens und Handelns festigen half. Gegenüber dieser Schule mag sie immerhin ihre Mutterrechte geltend machen; daß sie Schöpferin dieser Schule war. will ihr niemand bestreitcn. Aber daß sich die Kirche auch heute noch mit Vorliehe als Mutter der Schule, also auch als Mutter

der Neuschule bezeichnet, das ist zumindest eine kleine lUberhebung. Was will die Kirche mit diesem AuS- spruche andeuten? Damit w!ll sie andeuten, daß sie nicht bloß als Schöpfers» der Schule zu gelten habe, sondern auch als deren natürliche Pflegerin und Erhalterin, d. h. Erhalterin? Nein doch! Als E: halterin der Schule, aufzutreten, diesen Ehrgeiz hat wir also die Mutterrechte der Kirche Huf die mittelalter liche Schule antasten wollen, sosehr müssen wrt? her vorheben, daß die Kirche aus die Neuschule

keinerlei Anspruch hat, und zwar aus dem einfachen Grunde, weil sie diese Schule gar nicht geschaffen hat, weil sich diese Schule sogar gegen den Wunsch der Kirche, ja unter deren stetiger heftigster Befehdung entwickelt i nd entfaltet hat und daher nie und niemals als deren Kind betrachtet werden darf. Die allgemeine Volksschule ist eine Errungenschaft der Neuzeit; für sie hat insbesondere das deutsche Volk freudig die größten und schwersten Opfer gebracht; es hat feine freie Schule bisher vertheidigt

gegen Feinde aller Art und wird sie auch in Hinkunft mit eiserner Kraft beharrlich vertheidigen und niemals ausliefern an jene, die zu deren Entwicklung, Ausgestaltung und Vollendung nicht das Mindeste beigetragen haben. Welche Gründe hat nun die Kirche, gegen unsere Schule anzukämpsen, gegen die Schule, die doch als ihren obersten Grundsatz aufgestellt hat: die Kinder sittlich-religiös zu erziehen und sie zu nützlichen Gliedern der menschlichen Gesellschaft her anzubilden? Trotzdem also der sittlich

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Andreas Hofer Wochenblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 12.03.1885
Umfang: 10
ehrung haben; darum ist es auch begreiflich, warum bei uns in Tyrol die Priester einen so großen Einfluß auf das Volk haben, welcher, Gott sei Dank, durch die moderne Zeitströmung nicht zerstört worden ist. Darum hat es uns aber auch doppelt wehe gethan, als dieser Klerus aus der Schule durch eine falsch verstandene Gesetzgebung hinausgedrängt wurde, aus jener Schule, für welche er sich seit Jahrhunderten bis auf die neue Aera geopfert hat und die zumeist sein Werk war. Es soll Seine Exzellenz

- zustände und diese Klagen gelangten auch durch Peti tionen in dieses Haus. Die Schule bei uns befriedigt uns nicht, weil sie sowohl in pädagogischer als auch in didaktischer Beziehung ihre Aufgabe nicht erfüllen kann, ihrer Aufgabe nicht gewachsen ist. Nach den be stehenden Gesetzen ist die Schule grundsätzlich konfessionslos, ich will damit nicht sagen, daß im ganzen Lande bei uns die Schule wirklich konfessionslos ist, und die kraffen Verhältnisse herrschen, wie sie eigent lich von der Gesetzgebung

beabsichtigt worden sind. Wenn die Schule bester ist, als sie vermöge der Gesetze sein sollte, so liegt das in den Verhältniffen, die eben außerhalb dieser Gesetze gelegen sind; allein grundsätzlich ist die Schule bei uns konfessionslos. Aufgabe der Schule ist aber die religiös-sittliche Erziehung der Kinder. Nun aber glaube ich, daß eine solche Erziehung nicht möglich ist, wo der gesammte Unterricht unabhängig vom Einflüsse der Kirche und der Religion ist, wo der Seel sorger in der Schule

Gegenständen der Naturgeschichte, der Naturlchre und der Geschichte vorzutragen. Was wir eigentlich wollen und was wir anstreben, das, meine Herren, hat schon vor zwei Jahren bei der großen Debatte über die Schulnovelle ein von mir hoch verehrter Freund und Abgeordneter aus Tyrol, der Herr Baron Jgnaz v. Giovanelli, gesagt. Wir wollen eine katholische Schule, wir wollen haben, daß Lehrer und Katechet von dem gleichen Geiste beseelt sind. wir wollen haben, daß die Religiös» als Mittelpunkt des ganzen

Unterrichtes gilt, dem sich Alles anzupassen hat, und wir wollen daher auch, daß die Schulbücher dieser Auffassung angepaßt werden. So fasten wir die Schule auf und ich begreife nicht, meine Herren, warum man unS das nicht geben soll, warum man uns dies vorenthält; stellen Sie sich doch, meine Herren, einfach auf den von Ihnen so hochgehal tenen Standpunkt der Gewissensfreiheit. Wie können Sie dann einem Volke, das durch Jahrhunderte hindurch an seine Schule gewöhnt ist, das seine Kräfte aus dieser Schule

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 04.10.1881
Umfang: 8
es aber nicht, sondern nur eine religiös-sittliche. DaS Land wolle eine kon fessionelle, eine katholische Schule. Gegen die Dauer der Schulpflicht bis zum vollendeten 14. Lebensjahre sträuben sich die Gemeinden und die Eltern. Zur Erreichung der jedem Stand un- entbehrlichen Kenntnisse: Lesen, schreiben und Rechnen, genüge die sechsjährige Schulpflicht in Verbindung mit einer Feiertagsschule vollkommen. Die achtjährige Schulpflicht sei der Erlernung der standesgemäßen Berufsarbeit geradezu hin» derlich. In Tirol mache

sich daS Bedürfniß nach Nothschulen fühlbar, diese fänden aber im Reichs- schulgefetz weder Schutz noch Platz. Bei der Lehrerbildung werde kein Unterschied zwischen Noth», Land- und Stadtschulen gemacht. Tadelt die Unzukömmlichkeiten der Schulvifitatioa und erklärt daS ausschließliche AussichlSrecht deS Staates, die AonfesfionSlofigkeit. der Schule und die alle Eigeuberechtigung des Landes verschlingende Zcn tralisation als die Hauptmängel deS ReichSschul gesetzeS. Er empfiehlt die Annahme der Anträge

der Majorität. Dr. von Wildauer, Bericht» statter der Minorität, sagt, die Gegensätze im Landtage in Betreff der Schulfrage hätten sich seit dem Jahre 18KS nicht vermindert. WaS die Rechte wolle, verwerfe die Linke, und waS die. Rechte verwerfe, halte die Linke fest. Die Rechte bekämpfe die achtjährige Schulpflicht, die Oberaufsicht deS Staates über die Schule, die Stellung deS LehrerS zum Katecheten, die Linke halte i gerade an diesen drei Punkten mit wohl gegründeter Ueberzeugung fest. Die Majorität lege

alleS Gewicht auf die kirchliche Schulaufsicht und die'koösesjioutlle Gestaltung deS.SchulwesenS, die.materiellen Sorgen sür die Schule spielten bei ihr uur eive Nebenrolle. Sie wolle erst dann die fachlichen Fragen regeln, wenn das VolkSschulwesiN in ihrem Sinne geordnet, wenn die geistliche Schulaufsicht wieder-eingeführt fei. Die Minorität, dagegen wäre : mit der bestehenden SÄHulaussicht? zufrieden. - Die Linke deS -Hauses E^darauf< gefaßt, 7 durch die Macht der Majori- überstimmt

zu werden,^sie habe: ihre Anlräge nur gestellt ; um. ihre Gesinnung-positiv zum Ausdruck zu bringen, Am dem Lande, den. Ge meinden und den Eltern zu zcigen, daß sich in diesem Hause noch Männer fänden, die ein warme^ Herz für Schule und Lehrer hätten. Der Be- richterstatter der Majorität habe behauptet, die moderne Schule basire auf drei falschen Prin zipien. DaS Gesetz verlange aber daS aus schließlich« AufsichtSrecht des StaatcS durchaus nicht, es beanspruche für den Staat nur d»'e oberste Aufsicht und Leitung. Der Kirche

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 25.02.1903
Umfang: 8
genießen dürfen, und wendet deshalb die ihm zur Verfügung stehen den Machtmittel an, katholische Eltern zu zwingen, ihre Kinder nur in eine streng katholische Schule zu schicken. Wer dem Befehle des Bischofs nicht ge horcht, darf im Beichtstuhle keine Lossprechung seiner Sünden erhalten, so wurde vorigen Sonntag von allen Kanzeln der katholischen Pfarrkirchen der Diö zese Trier verkündet. Der Besuch einer paritätischen oder interkonfes sionellen Schule wird also gleich erachtet der aller- schwersten

Anstalt war früher städ tisch, ist aber jetzt verstaatlicht. Neben derselben be steht noch eine Ursulinerinnentöchterschule, der die staatliche Schule Konkurrenz macht. Der Herr Bi schof trifft also zwei Fliegen auf einen Schlag mit seiner Androhung empfindlicher kirchlicher Strafe: er sorgt für das Seelenheil seiner Schäflein und für einen stärkeren Zuspruch an der Ursulinerinnen- schule. Zugleich mit den cberhirtlichen Maßregeln macht sich das Naderertum recht üppig, es wurde jeder mann

Liebschaften erfahren. Das ist fast so gräßlich wie der traurige Fall, der sich vor kaum Jahresfrist in einem bayerischen Dorfe zugetragen, nämlich daß Kinder beiderlei Geschlech tes, die eben die Schule zu besuchen anfingen, ein mal an einem heißen Sommertage miteinander badeten. Und als der darob in tiefster Seele er grimmte Katechet eben mit der Nute solche sündhaften Gelüste den Kindern austreiben wallte, da entschul digte sich so ein kleiner Knirps mit dem aufrichten Bekenntnis: Herr Katechet

und nun wird das Muckertum und das konfessionelle Zeloten- tum erst ungeahnte Triumphe feiern, die glorreich sten auf dem Gebiete der Schule. Da ist ohnehin in ganz Deutschland bis in die höheren Schulen hinauf der strengste Konfessionalismus die Regel, weit ärger als selbst bei uns in Oesterreich. Und doch hätte man gerade in Deutschland staatlicherseits allen Grund, den konfessionellen Gegensatz zwischen Katholiken und Protestanten gerade durch die Schule zu überbrücken und für eine möglichst einheitliche Erziehung

zu sorgen. Die Sittlichkeit und die echte, gesunde Religiosität sind am wenigsten durch die paritätische, nicht einmal durch die konfessionslose Schule bedroht, sondern nur die Herrschsucht des Klerikalismus und die konfessionelle Unverträglichkeit. Zum Vorteile gereicht die streng konfessionelle Schule niemals und nirgends dem Staate, sondern nur dem kirchlichen Zelotentume und dem konfessio nellen Unfrieden. Gleichberechtigte Bürger eines und desselben Staates oder Reiches, die mitsammen leben müssen

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Volksblatt
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Seite 5 von 16
Datum: 11.02.1888
Umfang: 16
zum „Tiroler Volksblatt' Nr. l2. Voze«. Samstag, »e« 11. Februar 1888. Der Kampf für und gegen die konfessionelle Schule. Diese Rubrik wird wohl gegenwärtig in der kathol. Tagespresse constant bleiben müssen. — Voran möchten wir wieder ein paar Facta stellen, welche die „herz rührende' Sorgfalt der Feinde der katholischen Schule ins gehörige Licht rücken. DaS erste Factum erzählt uns der Wiener Correspondent. In Graz sind vor kürzester Zeit vier Kinder (zwei

zu 15, eines zu 14 und eines zu 11 Jahren) wegen Diebstahls und Ein bruchs in 16 Fällen verschiedener Art abgeurtheilt worden^ Ein zweites Factum finden wir in der „Salzb. Chronik'. In Wien (Landstraße) wurden abermals fünf Schulknaben im Alter von 11'/« bis 12'/» Jahren wegen Diebstahls angezeigt. Sie hatten Effekten im Werthe von 21 fl. gestohlen und einen Theil für 26 kr. und den andern Theil für 1 fl. versetzt und dann den Erlös vertrunken. Die Kämpfer für die Neuschule werden einwenden, daß es auch in der alten Schule

Familienleben zu und wollen die Schule davon frei ge halten wissen. Aber wodurch ist denn das Familien leben so sehr gesunken, wenn nicht durch den Mangel an Religiosität in den Massen und wozu gibt es die Schule, wenn sie nicht die schlimmsten Wirkungen des gesunkenen Familienlebens erziehlich einschränken oder beseitigen kann? Urkomisch ist die Begründung mancher Resolutionen gegen die consessionelle Schule. So jammert der Ge- meinderath von Villach folgendermaßen: „Die Volks bildung

nicht belehren lassen. Auch die liberalen Gemeindeväter in Meran konnten es nicht unterlassen, in ihrer Resolution davon zu reden, „daß die consessionelle Schule, wenn einge führt, die Errungenschaften der letzten Jahrzehnte ver nichte, das friedliche Einvernehmen unter den bestehenden Consessionen in Meran störe und die gedeihliche Ent wicklung des Curortes hindere.' Wenn die consessionelle Schule eingeführt wird, so werden die Eisenbahnen aufhören, das Gaslicht ausgelöscht, die Maschinen zer trümmert

werden; ob auch die hohen Steuern dann aufhören, der Militarismus in bescheidenere Grenzen zurückkehre und der Niedergang des Handwerkes, wie die Verarmung der ackerbautreibenden Bevölkerung auf gehalten wird, welche ebenfalls Errungenschaften der Neuzeiten sind, darüber sind wir noch im Unklaren. Wir erinnern uns seiner Zeit gehört zu haben, daß in Deutschland großentheils die consessionelle Schule bestehe, aber nirgends haben wir gelesen, daß gerade diese das friedliche Einvernehmen der Confefsionen störe

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Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 18.02.1885
Umfang: 8
Warum leistet M gegenwärtige Schule^ nicht das, was sie leisten Me nud . leisten Mute? ^- ^ .. k..1 ''»ii ' ' ^'r - . '.r.., ' - »- ' ! ' . . ^ ? . k!- ^(Fortsetzung.) . . .. . ^ . VNl^ Eine weitere Ursache, ; die unserer-Schule hin- ^ derlich in den Weg liegt, ist der Bureaukratismus,' in den man das gegenwärtige Schulwesen Hineingezogen hat. Die Schule -kannnie und ^ nimmer'ein Beamtknapparatsein. Weder der) Lehrer l noch die Schulaussichtsorgane. dürfen nach der Schablone; des Beamten

arbeiten/ sonst erstirbt das frische Leben, l das in ihr Pulsiren muß- unddie Schüler werdeuzu ^ actenmaßigen Stücken von? jungen Menschen,, die nach; gesetzlichen Normen erledigt werden. . . .-.lon i) Der Bureaukratismus führt zu Schein erfolg e w l Wenn die Amtsfchristen ^alle in schönster- Ordnung sind/ kann man bei jedem Beamtenkörper darauf schließen) daß alles in guter Ordnung sei; nicht so in der Schule. Wenn in der Schule, Wochenbücher undKaialoge, die Absenzenbücher und Matriken

noch so ^ schön acurat geführt sind, wenn die Schüler noch so genau. statistisch nach blaueü Augen und blonden Haaren, nach schwanen Augen und schwarzen Haaren, nach Gesichts farbe, Nationalität und Consession geordnet sind, wenn jedes einzelne zehnmal eingetragen und aufgeschrieben ist, kann deßwegen die Schule doch recht herzlich schlecht sein, ja erst recht nichts leisten. Umgekehrt? aber kann Wochen buch und Absenzenbuch, Schulmatrik und Entlassungs buch gar nicht vorhanden sein und die Schule

bereits ein volles Jahr seit dem genannten Erlasse ins Land gezogen ist. Und was das Schlimmste ist, die größte Bürde deS Lehrers, das vollkommen überflüssige Wochenbuch, existirt nach wie vor und es werden immer noch Wochenbücher geführt, die daraus Anspruch machen dürfen, für kurze Zeit „Ideale' zu sein um dann bald wieder m den Kreislauf der Materie eingereiht zu werden, damit Letztere nach einem bekannten Naturgesetze immer dieselbe bleibe. — Die mit solchen Dingen vergeudete Zeit ist der Schule

hat, wird der Ju- spector nicht kontrolliren könnm. Es ist daher einleuchtend, daß auf solche Aeußerlichkeiten von Seite der Lehrer Gewicht gelegt werden muß, denn sie wissen za, daß. davon ihr Heil abhängt. Wenn ich Schulmspector wäre, würde mich das Wochenbuch in allerletzter Linie interes sieren, auch die Lehrmethode deS Lehrers würde mich ») Ich brauche wohl kaum erst zu sagm,daß ich damit nicht sämmlliche Amtsschristm aus der Schule verbmmt wissen will: Was zur Ordnung gehört, soll auch pünktlich und gewissenhast

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Südtiroler Heimat
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Seite 5 von 6
Datum: 15.07.1925
Umfang: 6
. Bereits -einige Zeit vor der Erlassung des neuen Schulgesetzes, das in ganz Italien nur mehr die italienische Schule duldet, hat nian im Unterlande die deutschen Schulen entfernt und rein italienische daraus gemacht, sodaß die armen Kinder seit mehr als zwei Jahren in allen Klassen der Schulen kein deutsches Wort mehr hören. Denn über die Vorschrift, daß mit der Umwandlung der Schule gleichzeitig der deutsche Unterricht in vier Anhangsstunden zu geben sei, setzt sich die Unterrichtsbehörde

in souveräner Weise hinaus, da in Süd tirol Gesetze nur dann angcwendet werden, soweit sie gegen die Deutschen sind. Freilich sind die Erfahrungen, die das Unterland mit seiner wälschen Schule macht, geradezu entsetzlich; oder wie soll man es sonst ausdrücken, wenn in einer Schule im gan zen ersten Schuljahre nicht mehr als sieben Buchstaben ge lehrt wurden, und wenn der beste Schüler am Ende des Jahres nicht weiß, ob 5 mehr sei als 10 und umgekehrt? Sie lernten weder lesen noch schreiben, weder rechnen

noch sonst etwas, wenn man von einigen „nationalen' Liedern absieht, die sie wie das Vaterunser aufsagen müssen. Es ist nun natürlich begreiflich, daß die Bevölkerung hochgradig unzufrieden ist mit dieser Art Schule und sie beweist dies dadurch, daß am Lande die Schulfrequenz ständig im Abneh men begriffen ist. Aber wenn die deutsche Bevölkerung ihren Kindern eine besiere Erziehung angedeihen lassen will, so wird dies von der Behörde stets zunichte gemacht. Dieser Satz möge aus folgenden Beispielen erwiesen werden: Die Privaterziehung

ist in Italien gesetzlich nicht gehindert. Die meisten „besseren' Familien haben ihre Erzieherinnen, weil sie ja wissen, was man in der Schule lernen kann. In Südtirol hingegen wird selbst diese Form der Erziehung nicht geduldet. Ein typisches Beispiel ist der Fall Seeber in Neumarkt, der zuerst fast täglich durch Carabinieri behelligt wurde, um die Nerven zu irritieren, dann eine große Anzahl Strafdekrete erhielt und schließlich den Gerichten angezeigt wurde, um die Strafen, die von den Unterrichtsbehörden

werden. Und nun hat man auch die bei Seeber angestellte Erzieherin da durch abspenstig zu machen versucht, daß man ihr eine Stelle als Lehrkraft anbot, die sie wahrscheinlich annehmen muß, weil sie sonst aller Rechte verlustig geht, aber die Familie Seeber hat bereits Ersatz gefunden! Aber nicht bloß die häusliche Erziehung an Stelle des Schulunterrichtes wird nicht geduldet, sogar ein gruppenweiser Unterricht außerhalb der Schule für Kinder, die die Schule ordnungsgemäß besuchen, ist unzulässig. Auch dafür fehlen gesetzliche

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Bücher
Kategorie:
Kulturgeschichte, Volkskunde, Musik, Theater
Jahr:
1978
¬Der¬ Kulturkampf in Tirol.- (Schriftenreihe des Südtiroler Kulturinstitutes ; 6)
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Seite 478 von 532
Autor: Fontana, Josef / Josef Fontana
Ort: Bozen
Verlag: Verl.-Anst. Athesia
Umfang: 528 S. : Ill.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Literaturverz. S. 512 - 521
Schlagwort: g.Tirol ; s.Kulturkampf ; z.Geschichte 1861-1892
Signatur: II 221.595
Intern-ID: 378096
380) In Staus holten mehrere Personen ihre Kinder aus der Schule; in Vomp gab die Lehrerin Viktoria Holzheu den Mädchen ihrer Klasse Ferien, um die Inspektion zu vereiteln; in Pertisau fehlten die Kinder; in Außerweerberg war nur die Hälfte der Schüler anwesend; in Eben führte ein Mann seine Kinder weg (Präs, ZI. 5524, 1871). 381) Präs. Schule ZI. 6717, 1871. 382) Präs. Schule ZI. 17789, 1871. 383) Präs. Schule ZI. 3492, 1871, 384) Präs, Schule ZI. 15539, 1871. Die Versetzung Maurers war schon

). Uber den Lehrer sind keine Kla gen mehr eingelangt. 385) In der Schule am Brenner waren keine Kinder, in Gossensaß 7, in Tschöfs 5, in Wiesen 7, in Sterzing in den unteren Mädchenklassen 15, in den anderen 6 bis 10 (Präs. Schule ZI. 18376, 1871; N. T. St. Nr. 94 v. 25. 4. 1871). 386) Nur in Rodeneck fehlten von 75 Kindern mehr als die Hälfte (Präs. Schule ZI, 5752, 1871). 387) Präs, Schule ZI. 1522, 1871. Durch Zufall entdeckte die Schulbehörde am Marlinger Berg eine Schule, die in den Akten gar

nicht aufschien. Der Gemeindevorsteher von Marling, Josef Zipperle, verweigerte der Behörde jede Auskunft über diese Winkelschule. 388) Präs. Schule ZI. 4184, 1871. 389) Präs. Schule ZI. 5931, 1871. 390) Präs, Schule ZI. 5830, 1871. 391) Das „Tiroler Volksblatt' (Nr. 26 v, 1. 4. 1871) schrieb: „Die Leute hier meinen, es könnte sich derselbe (der Inspektor) solche nutzlosen Ver suche in ihrem Tale ganz ersparen, denn wenn es ihm gelingt, eine Schule zu überraschen, so wird die zweite bestimmt leer

sein .,, Im ganzen Tale ist das Volk sich seiner Stellung in der Schulfrage sehr wohl bewußt, und daher dieses überraschend einmütige Verhalten, das sich nicht ändern wird, solange das Volk die Kirche von der Aufsicht über die Schule ausgeschlossen sieht.' (Der Redakteur Anton Obcrkofler wurde zu 30 Gulden Strafe und zu 60 Gulden Kautionsverlust verur teilt. Präs, Schule ZI. 9512, 1871.) 392) Präs. Schule ZI. 5931, 1871. 393) Präs, Schule ZI, 5931, 1871. 394) Präs. ZI. 28/1527, 1871. 395) Wer den Schaden

hatte, brauchte für den Spott nicht zu sorgen. So schrieb der Priester Schenk (Die katholische Schule und der Streit um dieselbe, S. 27—28): „Ich möchte aber dennoch behaupten, daß es in Tirol gewisse Schmerzenskinder gibt, Leute, die Erbarmen einflößen, weil sie mit einer nutzlosen, undankbaren Arbeit elendiglich sich ab mühen müssen. Wer im vorigen Frühjahr eine Zeitung gelesen hat, der mußte fast unwillkürlich von leichtem Mitleid beschlichen werden über die tirolischen Schmerzenskinder

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 25.02.1888
Umfang: 8
erbeten, Maonscripte nicht zurückgestellt. — Ins ertionS-^ebühr für die 4spaltige Petitzeile oder deren Raum S kr. für ein-, 7 lr. für zwei- und 3 kr. für dreimalige Sinrückung. Sei größer» Jnsertionen entsprechender Rabatt. — Zur Beannvortnng event Anfragen wird die betreffende Freimarke erbeten. M 16. Bozen, Samstag, 25. Februar 1888. XXVII. Jahrg. Zu Angelegenheit der koilfe^ionellen Schule. -Sicherer Nachricht gemäß haben die Hochwürdigsten Bischöfe Cisleithaniens in Angelegenheit

der consessionellen Schule ein Memorandum vorbereitet, und ist dasselbe m maßgebender Stelle schön überreicht, oder wird »nächstens überreicht werden. » - «q- Von hochachtbarer Seite ist uns brieflich der Wunsch l ausgesprochen worden, daß die Heiden Aussätze in Nr. 15 zdes „Volksblatt' : „Eine Art Katechismus zc.' und »„Von der Schule im deutschen Reiche' als Flugblatt nn Tausenden von Exemplaren im Volke verbreitet werden sollten, und wurden zugleich ein paar hundert Exemplare bestellt

, obgleich die Herren unver kennbar heiter waren. Man muß mit den Herren Handels- und Gewerbekämmerern Nachsicht haben, denn / nie meisten kamen offenbar mit „herabgedrücktem Bildungs- M ;', „verminderter volkswirtschaftlicher Tüchtigkeit', k sschwächter militärischer Wehrkraft' in die Sitzung, ^ ist zu wundern, daß sie in ihrem Antrage sich diese nagelneuen Schäden auch nur zu nennen getrauten, denn da diese Herren meist noch der alten Schule ent stammen und somit ihre eigene Schulbildung als unzu

länglich verdammen, so könnte es einem klugenj Kopfe ! aus der Neuschule, (und nur aus dieser können kluge Köpfe hervorgehen!) leicht einfallen, den Antrag zu stellen: „Zur Hebung des Handels und Förderung der Gewerbethätigkeit' wird als unerläßlich nothwendig er kannt. daß alle jene Herren der Handels- und Gewerbe kammer, welche der 8jährigen Schulpflicht nicht Genüge geleistet, und somit in ihrer Bildung eine augenfällige Lücke aufweisen, nachträglich noch zwei Jahre Volks schule besuchen müssen

etwas von der Sozialdemokratie läuten gehört zu haben, welche indeß ihre Elite gerade aus dem gebildeten Proletariat zu rekrutiren pflegt; auch sind erfahrungsgemäß die „studirten' Lumpen die gefährlichsten.) Herr Kammerrath Weiser, Buchbinder und Kammerrath A. Rein staller, Schlosser, machen den Eindruck, als ob sie für die katholische Schule ge sprochen hätten, gestimmt haben sie aber gegen dieselbe, nämlich für die liberale Petition. Auch eine schöne Vielseitigkeit! —Kammerrath Toblander, Schlosser, wirst die alte Schule

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Der Burggräfler
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Seite 6 von 14
Datum: 03.10.1906
Umfang: 14
den Steg beim Schietzstande überschreiten. Der Kamerad Gajos war -der Meinung, dieser könne nicht hinüber, weshalb er ihn aufhob, um ihn zu tragen. Gajo fiel ihm aus den Händen und in den Bach. Ratlos rannte der Kamerad herum. Als Passanten den Unfall merkten, war es schon zu spät, denn Gajo wurde bald darauf aus dem Rechen vor der Fabrik der Firma Musch & Lun als Leiche gezogen. „Freie Schule'-Ortsgruppe Meran — triumphiert die „Meraner Zeitung' vom Sonntag. Unlängst meldete sie, daß im „Deutschen

Bürger verein' einer der hiesigen Sozialistenhäuptlinge, Hans Veit, den Ruf nach der „Freien Schule' erhoben hat. Natürlich standen dem internationalen „Genossen' die „teutschen' Recken sofort zu Diensten und beriefen durch den allezeit bereiten Dr. Christo- mannos iin „Grafen von Meran' eine § 2-Ver- sammlung ein zur Gründung einer Ortsgruppe des Vereines „Freie Schule'. Die Zentralleitung schickte als Redner einen Lehrer Glöckl aus Wien. Einge laden und erschienen waren Alt- und Neuliberale

, Deutschradikale und internationale Sozialdemokraten. Geredet haben Christomannos, Glöckl und „Genosse' Snoy. In einer Resolution wurde die „gefetzestreüe Regierung' aufgefordert, die Bestimmungen über die Teilnahme der Schulkinder an religiösen Hebungen abzuändern. Die Leute von der „Freien Schule' wollen nämlich nicht gestalten, daß die katholischen Schulkinder in der Schule das Schukgebet verrichten, in die Kirche gehen, von der Schule angehalten werden, ihre Sonntagspfiicht zu erfüllen, zur hl. Beicht

und Kommunion- gehen, an der Fronleichnams prozession teilnehmen usw. Das alles soll angeblich gegen die den Staatsbürgern gesetzlich gewährleistete Freiheit verstoßen. Die Versammlung wählte für die Meraner Ortsgruppe der „Freien Schule' einen Ausschuß, der wie folgt zusammengesetzt w^rde: Ob mann Dr. Th. Christomannos, Dr. Julius Wenter, Obmann-Stellvertreter, Oskar ElImen» reich erster und Hans Veit, zweiter Kassier; Johann Men z erster und Dr. Z an geile zweiter Schriftführer; Dr. Hole, Ingenieur Kiefer

und Heinrich Snoy, Beisitzer. Diese Ausschußleute sollen also in Meran im Kampfe der „Freien Schule' gegen die religiösen Uebungen der katho lischen Schulkinder vorausstürmen. Daß sie hiezu besonders berufen und befähigt find, wird niemand bestreiten wollen. Herr Dr. Christomannos — er ist kein Katholik, sondern^ von Hause aus nicht unierter Grieche — geht bekanntlich von jeher gerne voran, wo eine „Hetz' los ist; sein Stellvertreter im Ausschüsse, Advokat Dr. Julius Wenter, ist im Verlaufe des heurigen

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Bozner Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 30.12.1880
Umfang: 4
jiges, blindeS, leicht zu belügendes Volk als MiV»? zu ihrem egoistischen Zwecke allein entsprechend wäre. H Vom historischen Standpunkte au S betrachtet, gebührt der Kirchs das Erstgedurtsrecht auf die Sckule. Aber das historische Recht kann im Laufe der Zeit zum lo gischen Unrecht werden. Die Kirche gründete bloS Schulen zu ihrem Zwecke, um ein Organ zur Ueber- mittlung von Religionskenntnissen zu besitzen. Uüd -rotzdem die Schule aus diesem ausgesprochen egoi stischen Zwecke in das Leben

gerufen wurde, that die Arche in keiner Beziehung etwas für dieselbe. Die „todte Hand' durch Stiftungen und Pfründen reich gefüllt, wurde fest zugehalten und die Schule tonnte mit Recht klagen: „Ich bin hungrig gewesen und ihr habt mich nicht gespeist!' :c. Auch die Städte regten, so lange der Ultramontanismus dort das Scepter führte, für die Schule weder Hand noch Fuß. Erst auf den liberalen Umschwung sah dortielbst die Schule bessere Lage. Die Schule muß ein rejutiv freier Or ganismus

sein, um nicht einseitig zu werden, und hat eine viel weitere Ausgabe, indem sie für das vielge- staltige moderne Leben zu bilden hat. Die Schule will als ethische Potenz neben und mit der Kirche zu einem Ziele streben. Sie will nicht die Ueber- - no Unter« ordnung des einen Standes über den andern. sondern ein harmonisches Nebeneinander. Die Personalunion zwischen Geistlichen und Lehrer soll gelöst werden, um eine Einigkeit in höherem Sinne zu erzielen. Wer das leidige Wort Tre n n u n g der Schule Von der Kirche

überwiesen. Und daS soll „Entchristlichung' und „Religionslosigkeit' der Schule sein! Die moderne Schule hat der Kirche vollends ein Recht sür sie eingeräumt, nur darf daraus nicht gefolgert werden, daß sie der souvräne Gesetz- geber der Schule sein kann und letztere als strategische Stellung betrachtet, um von ihr aus, politisch zu ar beiten. Ist die Emancipation einmal durchgeführt, dann ist die Quelle steter Reibereien verstopft, Kirche und Schule. Geistliche und Lehrer wirken in gegen seitiger

Achtung und Eintracht zusammen, jeder in seiner Weise und seinem Berufe. Die Kirche in ihrer Thätigkeit concentrirter als bisher kann noch mehr das religiöse Fortbildungsorgan, die Hüterin der idea len Wahrheit sein, in weicher Eigenschaft sie von der Schule freudigst unterstützt wird. Bei dieser gemein samen Arbeit wird unser Volk, vem ein so ties reli giöser Zug innewohnt, nicht dem Aber- und Unglau ben verfallen, sondern in Denken und Thun, Reden und Handeln sich als wahrhaft sittlich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 09.05.1949
Umfang: 4
die Verbundenheit zwischen Betriebsleitung und Ar beiterschaft nachdrücklichst bekundete. .70 Jahre Innsbrucker Handelsakademie Das 70jährige Bestehen der Innsbrucker Han delsakademie nahm die Leitung der Anstalt am Wochenende zum Anlaß für eine Feier. Nach einem Gedenken an die verstorbenen Lehrer und Schüler versammelten sich in der Aula der Schule am Samstag vormittag eine große Zahl von Lehrern und Schülern, ehemaligen und gegen wärtigen, sowie zahlreiche Festgäste, unter ihnen Vertreter des Landes

, der Stadt, der Schulbehör den und der Kammern. Der Direktor der Schule, Hofrat Dr. P r a n - t e r, skizzierte in einer kurzen Ansprache den Bil dungsgang in den einzelne Schularten, die in dem Hause der Handelsakademie untergebracht sind. Er betonte, daß diese Schule mit dem Le ben und der Wirtschaft eng verknüpft ist. Sie sucht allgemeines Wissen zu vermitteln und zu erziehen, obwohl die Fachausbildung durch ihren immer wachsenden Umfang trotz einer an sich schon hohen Zahl von Unterrichtsstunden

sehr viel Zeit in Anspruch nimmt. Der Sinn der Feier sei nicht ein zufriedenes Verweilen, son dern eine Dokumentation der Schulgemeinschaft zwischen Lehrern und Schülern. Wenn auch das Band zwischen den ehemaligen Schülern und der Anstalt im Lauf der Jahre immer loser wird, so verklärt doch immer wieder ein „Schimmer aus der goldenen Jugendzeit" das Berufsleben der Erwachsenen. Der Landesschulinspektor brachte einen Glück wunschbrief des Unterrichtsministeriums zur Verlesung und wünschte der Schule

, die im Ver gleich zu den humanistischen Anstalten noch auf kein sehr hohes Alter zurückblicken kann, daß sie jung bleiben möge, und den Schülern viel Erfolg im Lebenskampf, in dem sie nicht ganz vergessen mögen, wem sie ihr geistiges Rüstzeug zu danken haben. Die eigentliche Festrede hielt Prof. Hußl, der einen geschichtlichen Abriß der Entwicklung der Schule und der Geschicke ihrer Leiter gab. Die Ansprachen waren von Chören und Rezitationen der Schüler umrahmt. Der Abend vereinte nochmals Lehrer

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 14.08.1907
Umfang: 8
mit Ausnahme der in die neunte Rangs klasse eingereihten sogenannten „Astronomo-Ad- junkten' mit 2400 K jährlich festgesetzt. Der Gehalt erhöht sich nach je drei Jahren um 300 bis auf 3300 X. Die Adjunkten beziehen die Ak- tivitätszulage der neunten Rangsklasse der Staatsbeamten. — Zu gleicher Zeit veröffent licht die „Wiener Zeitung' eine Verordnung des Unterrichtsministers, betreffend die Remune rationen der Assistenten an den Universitäten, technischen Hochschulen, an der Bodenkulturhoch schule

, au den tierärztlichen und sonstigen Hoch schulen. Darnach beträgt die normalmäßige Re muneration der Assistenten mit Staatsbcamten- charakter 1400 >L jährlich; nach je zwei Jahren erhöht sich diese um je 300 X bis auf den Be trag von 2600 F. Aushilfsweise Assistenten er halten als feststehende Remuneration 1400 T. Gegen die „freie Schule'. Anläßlich der Hauptversammlung bes deutsch mährischen Lehrerbundes äußerte sich Herren hausmitglied Hermann Braß, das an der Spitze der Deutschen Volkspartei in Mähren steht

, über dxn Verein >„Freie Schule' in folgender Weise: „Wie auf allen Gebieten des öffentlichen Lebens, so ist vor allem auch auf dem Gebiete der Schule nationale Trennung nötig. Unsere kulturellen Bedürfnisse, , unsere Schulverhältnisse, unsere Volksbildung sind von denen aller an deren österreichischen Völker scharfe verschieden, nild darum können wir nur auf nationaler Grundlage etwas erreichen. Wir brauchen iauch eine scharse Waffe, nm die Freiheit der Schule zu verteidigen, aber der Verein

. > Bei Gründung des Ver eines „Freie Schule' sei Abg. Pernerstorfer an ihn herangetreten und habe ihn aufgefordert, dem Verein als Gründer beizutreten.' Redner habe da mals erklärt, er werde immer und überall zu finden sein, wenn es gelhe, die Freiheit der Schule zu verteidigen, er sei jedoch! überzeugt, idaß dieser Kampf nur auf nationaler Grundlage Erfolg haben könne. Unter die Gründer eines deutschen Vereines, welcher der deutschen Schule Freiheit und nationale Selbständigkeit sichern wolle

,' werde er allezeit mit Freuden treten; diesen Stand punkt vertrete Römer auch noch heute und des halb könne er sich für den 'Verein „Freie Schule' nicht begeistern. Er trete mach, wie > vor ein für die Bildung eines Vereines >,Freie deutsche Schule' joder aber für die Umwandlung' «des be- Mera» er Z teikmg stehenden Vereines zu einem! nationalen Verband, der von allen.parteipolitischen Bestrebungen frei bleiben müsse. An der Schule hänge die Zukunft eines Volkes, darum Müsse es die Sorge aller volksbewußten

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 27.04.1907
Umfang: 10
Seite 2 Tiroler Pol*sb!att 27. April 19M wird der Herr Kandidat doch nicht sein. Die Tätig keit des Vereines „Freie Schule' ist aber wesent lich anders und positiver als der Herr Kandidat von ihr glauben machen will. Es ist noch nicht lange her, seitdem in Innsbruck eine Bewegung in Szene gesetzt wurde, welche die religiösen Uebungen aus der Schule bannen wollte. Man hielt diesbe züglich Versammlungen, und sogar Universitäts professoren, wie Dr. Wahrmund, mühten sich ab, um die lästigen

religiösen Uebungen als Tyrannei und „klerikalen' Uebergriff zu brandmarken. Der . liberale Stadtschulrat in Innsbruck mußte die Herren von der „Freien Schule' erst belehren, daß ihr Verlangen ungesetzlich sei. Diesbezüglich hatten wir auch in Bozen schon einen Vorgeschmack. Die »Freie Schule' ist nicht das Unschuldskind, wie es der Herr Kandidat der Stadt Bozen seinen Zu hörern vorstellte, das haben Versammlungen der „Freien Schule' in Wien und Linz, wo min über haupt gegen die Religion in der Schule

ausgetreten ist, mehr als nötig dargetan. Selbst der gewiß in freisinnigen Sachen nicht verdächtige Dr. v. Grab mayr betrachtet den Verein „Freie Schule' als Hetzverein, den er ablehne, weil er gegen das Ge setz mit seinen Bestrebungen verstoße. Wir können einem Politiker, wie es Grabmayr ist, nicht zu muten, daß er die „Freie Schule' nicht kennt, sein Urteil darüber ist also ganz anders, als das des Herrn Dr. Perathoner. Es ist freilich leicht und in Bozen kann der Herr Kandidat seinem freisinnigen

Anhang damit imponieren, wenn er sagt, 99 von 100 wissen nicht, was die „Freie Schule' ist. Kann sich der Herr Kandidat nicht mehr erinnern, wie vor zwei Jahren durch Millionen-Proteste der katholischen Bevölke rung das Attentat der Loge auf Schule und Ehe abgewehrt wurde und wie kann er nach all den Versammlungen der „Freien Schule', wo die schärf sten W^rte gegen die Kirche und den katholischen Reli gionsunterricht fielen, noch eine Rechtfertigung des Hetzvereines versuchen? Wir haben zuviele

liberale und freisinnige Zeugen für die Wühlarbeit der „Freien Schule', als daß sie ein Kandidat noch in den Schafspelz kleiden könnte. Auch betreffs der „Ehereform' hat der Herr Kandidat recht sonderbare Ansichten geäußert. Für den Katholik ist die Ehe ein Sakrament, sie ist un auflöslich und diesbezüglich steht dem Staate ab solut keine Ingerenz zu. Soweit bürgerliche und Laienrechte bei der Ehe mitspielen, ist der Staat berufen, diesbezüglich seinen Einfluß zur Geltung zu bringen. Dr. v. Grabmayr

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 5 von 20
Datum: 02.01.1930
Umfang: 20
werden «die beiden Anstalten doch auch heute noch gern hin-gestellt. Von zuständiger Seite, insbefonders auch vom Finanzrefer-enten Dr. Pusch wurden die Einwendungen gegen «Imst bereits im Land- tag widerlegt und zurückgewiesen. — Zum wievielten Male -etwa? Da ist es nun g-e-wiß interessant, wie ein nicht un- mittelbar beteiligter Fachmann in «Land-wirtfchaft und Gastgewerbe ü«b-er «die Imster Schule und- den Betrieb d-es Posthotels und ihre weit-ausgreifende Bedeutung ur teilt. Man bekommt

-stolz fein, «diese Anstalt innerhalb seiner Grenzen zu besitzen. Kann nun die Schule -an «sich mit -dem th-eor-ettsch-en Unterricht -allein natürlich nicht aus- k-ommen und «b-edarf -sie hiezu -einer ge-eign-eten Uebungs- gel-e-genheit, so w-ar -es wied-erum -eine sehr glückliche Lö-fung, den altbekannten Postg-asthos, bas -ehemalige Schloß Sprengenstein, -mit ihr in V-er'birtdung zu bringen und so «durch -das In-ein-aNd-ergr-ei-fen -der «b-eid-en Schöpfun gen eine -einzigartige Bi-ldungsstelle

verlohnt, «die -verschiedenen «Ausnutz-un'gs-mö«g- lichkeiten von Posthotel und Gastwirteschule aufzuz-eigen. Das Hotel im Verein -mit d-er Schule wirkt erziehend und fördernd für Stadt und Bezirk Imst. «Es ist führend in d-er Fremd-enverkehrsw-erbun-g für «den Ort selbst und für seine näh-er-e und w-eiter-e U-mg-eb-ung. Imst, an «der stark b-esuch-ten Strecke Deutschl-and-—Engadin—Italien und anderseits -als Ausg-an-gspunkt in «die «Oetztaler und Pitz- ta-Ier «Eiswelt hat im Rah-m-en -des Fremd

. Das Posthot-el und- «die Schule -sind führend in der Frem- denw-erbung, «und zwar in -durch-aus nicht -einseitiger, ei-g-ennütziger Weise für d-as Landeshotel allein. Die Werbung umfaßt -g-anz Imst -und -feine Umgebung, f-o -daß di-e hiefür -aus-geworfenen «Summen weitesten «Kreisen zu gute kommen. Der Westttroler Autover-kehr dankt -gerade diesem En-erg-iezenttum -eine starke Bele«bung. Größere V-er-ansta-ltungen such«en -ebenfalls -das Posthotel als ge gebenen Mittelpunkt, wobei vonfeiten der Leitung

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Volksblatt
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Seite 5 von 6
Datum: 09.08.1871
Umfang: 6
Beilage zum Liroler VoMblatt' Nro K3. Correspondenzen. Bon der untern Etsch, 5.August. (Die neue Schule.) Die liberalen Blätter haben sich in letzter Zeit wieder recht viele Mühe gegeben mit allem möglichen Phrasenaufwand für die Has- ner'sche Schulordonanz Propaganda zu machen. Wie wohl leicht denk bar fehlte es dabei nicht an gehässigen und tendenziösen Ausfällen auf den Klerus und die frühere Schule, und andererseits an salbungs vollen Anpreisungen der neuen Schulordnung

, indem nur diese die Jugend zu wahrhaft brauchbaren gebildeten Menschen erziehe. Zum Beweise dessen hat man sogar einige solche Musterschulen, wo die wahre Jugendbildung blühe, namhaft gemacht und wie ich höre soll auch der Schule von Salurn diese Ehre wiederfahren sein. Es ist doch sonderbar, was diese „ungestempelten' und „altersschwachen' Blätter der Welt auftischen; es ist ja eine unläugbare Thatsache, daß die Schule unter dem neuen Regiments der Liberalen viel schlechter stehe. Wir wollen uns also eine solche Schule

. In der Mädchenschule war die Anzahl der Absenzen zwar nicht so groß, aber doch der Schul besuch auch sehr nachlässig. Ob der k. k. Inspektor Zmgerle bei der heurigen Schulvisitation diesen besonderen Vorzug der Salurner-Schule bemerkt und angemerkt hat, wissen wir nicht, jedenfalls muß es ihn unangenehm berührt haben, bei der Visitation spärlich Zweidrittel getroffen zu haben. In der Wiederholungsschule waren durchschnittlich - immer nur die Hälfte der Schüler anwesend, und ein oder zwei sind gar nie gekommen

. Das Schuljahr der Feiertagsschule mußte auch früher abgeschlossen werden, weil es den jungen Burschen nicht mehr behagte in die Schule zu gehen, und daher gaben sie sich einen Monat .früher Vakanz. Weder der k. k. Bezirksinspektor noch der k. k. Lokal inspektor haben es für gut befunden; auch nur einmal die Wieder-, holungsschule mit einem Besuche zu beehren. In Buchholz — zur Gemeinde Salurn gehörig — sind beiläufig 80 schulpflichtige Kinder und von diesen haben nach der Aussage des Lehrers

selbst nur 40 bis 44 die Schule besucht, die Uebrigen haben angeblich Privat unterricht, oder wie die böse Fama sagt, gar keinen Unterricht erhalten, Und warum, wird man fragen, solche Zustände? Weil sich jetzt um die Schule Niemand mehr kümmert. Den Priestern hat man durch die neuärarischen Schulgesetze die Thüre gewiesen, und die jetzigen Organe haben keine Macht etwas zu leisten. Oder besteht die große Sorge für die Schule nach neuesten Begriffen darin, daß man des JahreS 3 bis 4mal') auf 5 bis 10 Minuten in die Schule

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 14.01.1912
Umfang: 16
Seite 2. Nr. 6 «Meraner Zeitung' Sonntag, 14. Januar 1912 Augen, well man ohnedies kaum? durch den schwarzen Nebel, der über Tirol lagert, durch schauen kann. Ich sitz in meinem gemütlich erwärmten Bauernstuibele, Hab 's Pfeifele im Maul und köpf und köpf. Jetzt, Herr Re dakteur, Zoos, was i zu berichten weiß. Es handelt sich um die Schule. Als wir alten Schennaer Bauern noch jung waren (lang ists her) waren die Konservativen am Ruder, und die haben tool gerudert. Jetzt sind sie unter gegangen

, weil er nur zugunsten der Welschen regiert. Mit der Schule ists jetzt die gleiche welsche Wirtschaft. Oberster Grundsatz ist: Erziehung der Kinder zn reli giösen Fanatikern und Analphabeten, ganz wie im Land, wo die Zitronen blühen. Mir kimmt vür, als hätte man in der Notschule vor fünf zig Jahren mehr gelernt als heutzutage. Unsere Kinder sein nicht dümmer geworden und trotzdem ist es Wahrheit, die Kinder er lernen mit großer Mühe kaum Lesen, Rechnen und Schreiben. Ihr werdets mich fragen, wo her das kimmt

? Die Frage ist ganz leicht zu beantworten. I«? der Schule herrschen die Geistlichen mehr denn je! I kann mi gut entsinnen, als ich zur Schule ging, kam der Herr Pfarrer wöchentlich zweimal in die Schule, um jedesmal a halbes Stündele Kate chese zu halten. Jetzt kimmt der Herr Pfarrer von Schenna jeden Tag in die Schule, um eine Stunde lang Religionsunterricht zu er teilen. Die Kinder müsseil jeden Tag so viel Katechismus lernen, daß ein Erwachsener da bei ganz damisch würde. Dazu kommen die vielen

kommen noch mehr. Aus der halben Welt kommen sie zu uns nach Klösterreich gewandert. Die Kinder werden mit Katechismus überbürdet und natürlich müssen darunter die andern Fächer leiden: Rechnen, Lesen und Schreibe«. I kenne das Schulgesetz uicht genau, aber i.glab net, daß nach dem Schulgesetz es richtig ist, daß der Pfarrer jeden Tag i.i die Schule kemmen darf, um Katechese zu halten, und so den Kindern die Zeit verkürzt (gestohlen) wird, um ordentlich lesen, rechne,! und schreiben zu lernen

, was die Kinder so notwendig brauchen wie plentene Knödl und Kraut. Der Schulleiter scheint sich nicht zu getrauen etwas zu sagen, er wird halt denken: „Häsl duck dich, Häsl duck dich'. I bin der Ansicht, daß die Schule den Kindern wenigstens so viel lehren muß, wie man im gewöhnlichen bäuerlichen Leben braucht. Das tut aber die Tiroler Schule von heute nicht und die vielen Millionen, welche die Tiroler Bauern für die Lehrergehälter und die In standhaltung der Gebäude aufbringen müssen, sind weggeworfenes

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