Boten mann! Habe mit dem Schreiben jo lange ge wartet, weil ich dir eine wichtige Nachricht bringen wollte. Ich hätte dir nämlich so gern . etwas vom Schulbeginn erzählt, aber über all der gleiche Jammer. Auch bei uns sind die Pforten der Schule geschlossen, und wer weiß wie lange, noch. Und wenn sie sich ein« mal öffnen, dann soll italienisch unterrichtet werden. Hier in Pfnnders, in einem abgele genen Bcrgdörflein. in einer rein deutschen Gemeinde — es wäre wirklich zum Lachen
, wenn cs nicht so unsäglich traurig wäre! Ob cs acht Weltwunder gibt, kann ich nicht sa gen, wen» schon, dann ist dieses neue Italic» nifche Schuldekret ohne Zweifel das neunte. Nur wird unseren Kindern in der, Schule vor lauter Staunen die Zeit verrinnen, aber zum Lesen und Schreiben bringen sie es da bei nicht. — Der Gesundheitszustand ist Gottfeidank im allgemeinen recht gut. doch soll, wie man hört, draußen im Tale die alte Grippe in neuer Form wieder ausgetreten sein und bereits Todesopfer gefordert haben. Hoffen
. Es ist unbedingt not- lvendig, daß sich die Leute den Vorbesitzer jeder größeren Note merken, wenn sie nicht - zu Schaden kommen wollen, denn die falschen Noten mehren sich. — Die landw. Schule in Dietenheim wird im kommenden Herbste er öffnet werden. Bis dorthin werden alle* bau lichen Arbeiten vollendet sein. — Kürzlich ver schied in Toblach die hiesige Maria Mitter hofer geb. Reden, Tochter des verstorbenen Hutermeisters Johann Reden. Sie war zwei mal verehelicht, das erstemal mit dem im Kriege gefallenen
Spänglersohn Winkler/ Frau Mitterhofer starb eines plötzlichen To des im Alter von 35 Jahren. — Hier sowohl als auch in. unseren Nachbargemeinden hat man die nötige Vorsorge getroffen, daß unse ren Kindern, die heuer zum ersten Male di« Schule besuchen, auch der nötige Unterricht in der Muttersprache zuteil wird. Es werden damid freilich bedeutende Opfer und Kosten gefordert, allein überall bringt, man dieselben mit Freuden. — Auf der Strecke Mühln-Ut- tenheini waren an Telefonstangen letzter