von ihren Bergen herab, zogen weit in das türkische Gebiet und kamen nicht eher zurück, als bis sie Beute genug gemacht, ganze zahlreiche Herden wurden von ihnen in die Berge hinaufgetrieben. NazziaS von solchem Umfange werden heutzutage nicht mehr gemacht, wenigstens ziehen die Mirditen nicht mehr so tief in das Land hinein, ihre Raub züge geschehen näher an ihren Bergen, die ihnen im Notfalle eine sichere Zuflucht bieten. Zur Steuer der Wahrheit muß indessen gesagt werden, daß auch Hab und Gut der Christen
, die Ehre einbringt, und zwar desto größer die Ehre, als die Gefahr, die beimRaube bestanden wurde, größer und bedeutender war. Ueber diese Diebstähle haben sie aber auch ganz besondere Anschauungen, die freilich mit keinem RechtSkodex zusammenstimmen. Ich hatte einmal erfahren, daß Leute meiner Pfarre Kriesxsi, geführt von einem Capo, ebenfalls aus Kriesesi, iu die Matiaebene hinabgestiegen seien und don ein Dutzend Büffel, die einem Bey aus Tirana gehörten, in die Berge hinaufgetrieben hätten. Kurze
die Früchte derselben in Ruhe und Frieden; da kamen die Türken, die Gott verdammen möge, sie nahmen das Land und sie verdrängten die Besitzer desselben in diese öden Berge herauf. Ist eS nun ein Diebstahl, wenn ich, das Kind meiner Väter, ich, der rechtmäßige Erbe, hin und wieder da hinabsteige und einiges Vieh nehme, das groß geworden ist auf meinem Grund und Boden?' Ich bekenne eS, ich wußte auf seine Logik, wenn sie auch noch so falsch war, kaum zu erwidern, denn die Rache des Albanesen kennt