3.087 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1904/27_09_1904/SVB_1904_09_27_2_object_1948153.png
Seite 2 von 8
Datum: 27.09.1904
Umfang: 8
Seite 2 zZ^er Xiro^'er' Dienstag, 27. September 1SV4 den Gasthäusern des Trentino prangen ole Bild nisse des Königs Viktor Emanuel und der Königin Helma,' die weltlichen und auch zahlreiche geistliche Signori fühlen sich „unerlöst', der Tiroler Landtag hat bereits die Abstinenz und die Obstruk tion der Italiener zu verkosten bekommen, wobei die geistlichen Abgeordneten tapfer mitgeholfen. Die Stadt Innsbruck erlebt wegen der Italiener einen Universitätsskandal nach dem andern, und als Baron

Schwartzenau in überschlauer Weise dem Dr. v. Körber anriet, für die fast revoltierenden Italiener eine italienische Universität in Rovereto zu errichten, da war die Blamage des Baron Schwartzenau eine vollständige: sogar die Stadt Rovereto bedankte sich für dieses Ge schenk des Statthalters. Also an Unfrieden, welchen die tirolische Landes regierung beseitigen könnte und sollte, fehlt eS wahrlich nicht. Man könnte mit dem Dichter dem Baron Schwartzenau zurufen: „Was willst du in die Ferne schweifen? Sieh

' das Gute liegt so nahe!' Aber Baron Schwartzenau scheint nach dem Vorbild anderer österreichischer Staatsmänner darin seinen Ruhm zu suchen, im eigenen Pflicht kreise sich möglichst unbeholfen zu zeigen, dafür aber sich in polternder Weise in Dinge einzumischen, ^die ihn gar nichts angehen. Wie die österreichische Regierung zwar in allen Weltfragen eine herzlich kleine Rolle zu spielen liebt, dafür aber bei der letzten Papstwahl unter dem Gelächter s der ganzen Welt über den wehrlosen Kardinal

Ranipolla einen glänzenden Sieg davontrug, so hat der Statthalter Baron Schwartzenau zwar nirgends im Lande Tirol sich Beliebtheit erworben oder Erfolge errungen, dafür aber hat der schneidige Statthalter den Fürst bischof Simon vom BischofLstuhle herabsteigen — sehen. Indessen scheint Baron Schwartzenau mit diesem Lorbeer noch lange nicht zufrieden zu sein. Er hat sich nun einmal jene österreichische Regierungs methode gründlich zu eigen gemacht, welche die staatsgefährlichen Elemente hätschelt, dafür

, aber der staatStreuen Bevölkerung um so schroffer ent gegentritt. Tirol hat im laufenden Jahre zwei BischosSinthronisationen gesehen. Bei beiden Feier lichkeiten war Baron Schwartzenau dabei, beidemale ist er als Tischredner ausgetreten. Wenn man die beiden Reden, welche Baron Schwartzenau in Trient und in Brixen gehalten, miteinander vergleicht, so findet man außerordentlich viel des Interessanten und Lehrreichen. In Trient war Baron Schwartzenau den Italienern gegenüber voll Liebe und Zärt lichkeit, er stellte

1
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1935/05_07_1935/AZ_1935_07_05_4_object_1862187.png
Seite 4 von 6
Datum: 05.07.1935
Umfang: 6
es in der Ewigkeit nicht an. Außerdem brauche ich noch ein paar lustige Seiten für meine Lebensge schichte. — Der Freiherr hatte sich dem dienernden Wirt^ als Baron von Philo vorgestellt. Nach dem hal ben garnierten Hahn bestellte er eine Flasche Wein „Haben der Herr Baron sonst noch Wünsche?' fragte der Wirt dienstbeflissen. „Männer meines Standes sind zufrieden ini dem, was das Schicksal bietet. Daß ich Heidelberg heute nicht erreichen würde, las ich gestern be reits aus meinen Handlinien.' „So etwas lesen

der Herr Baron ans der Hand?' Engel blickte erstaunt in seine Hände. „Würden der Herr Baron — dürfte ich bitten, Herr Baron . . .' „Haben Sie schweigen gelernt, mein Herr? Nu»? denn! Ihre Handlinien sind harmonisch. Aber Sie sind von Natur aus ängstlich, vorsichtig. Ein guter Zug! Seien Sie draufgängerischer, riskieren Sie etwas! Ihr Glück ist besiegelt. Hier steht da Glückskreuz, das hat selten einer. Sie lieben die Tochter einer hohen Standesperson. Ha! Man will Beweise Ihrer Güte. Zeigen

Sie eine offene Hand! Man lieht ro deutlich. Es hängt nur von Ihrer Freigebigkeit ab. Wie wür's, wenn Sie dem Völkchen morgen einen Beweis Ihrer Mildtätig keit liefern würden? Essen und Trinken umsonst? Laden Sie doch den Vater des Mädchens ein, da mit er sich von der Güte seines Eidams überzeu gen kann. Der Vater wartet darauf. Die Kopf- inie lügt nicht!' „Sapperment! Mein ganzes Leben schließen der Herr Baron auf. Es ist die lautere Wahrheit. Wie mag das zugehen?' Engel erzählte seine Geschich- e haarklein

. Dieser vortreffliche Rat mußte noch mit einer Flasche begossen werden. Die Stadt soll te ihr blaues Wunder erleben. Der Gast hatte sich sogar bereit erklärt, den Bürgermeister persön lich einzuladen. Mochte es ein Stückchen Geld ko sten, die Geldkatze eines Engels schrumpfte davon nicht ein. Baron von Philo rieb sich die Hände; das hatte er gut eingefädelt. ' Als die Köchin Sonntags in aller Frühe klotzig einkaufte und von der Gratisbewirtung erzählte, hieß es: Er hat wieder eine Frau. Bis zum Kirch gang

war das Märchen durchgesickert. Beim aus gedehnten Frühschoppen hatte man Gelegenheit, Baron von Philo kennen zu lernen. Engel schwän zelte um ihn herum, als wollte er einer Henne die Eier abfangen. Heute ließ er sich nicht in die Kar ten gucken. Lächelte nur. In der Wirtsstube scharte sich alles um den Stammtisch, wo man mit aufgesperrten Mäulern den Geschichten des Barons zuhörte, die sich alle zugetragen und deren Held er war. Auch der Bür germeister war erschienen und ergötzte sich an der liebenswürdigen

2
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1935/06_06_1935/VBS_1935_06_06_4_object_3134582.png
Seite 4 von 12
Datum: 06.06.1935
Umfang: 12
sie die Abgabe von Kohlensäure und die Einatmung von Sauerstoff. „Ja, ja, wer den Betrieb hier nicht ge wöhnt ist, der verliert leicht den Kopf. Wenn Sie aber mal meinen Wagen benötigen, bitte es nur zu sagen, ich stelle ihn mit großem Ver gnügen zur Verfügung!' „Sehr liebenswürdig, Baron!' Die Herren standen auf, der Kellner half Dahlen in den Pelz. „Wir werden uns ja fetzt öfter sehen', sagte Pötten. „In welchem Stockwerk wohnen Sie?' „Im zweiten- Ich habe immer dasselbe Zimmer.' „Ich auch. Im dritten

. ÖS« gibt viel modernere Hotels in Berlin, solche mit aller lei Schnickschnack, wo einem beinahe der ge deckt» Tisch auf elektrischem Wege ins Zim. mer hopst.... na aber ich wohne lieber hier. Es ist gemütlich da. Finden Sie nicht auch?' Sie durchquerten den Splegelang, dann Hall« H. Dahlen war um einen guten Kopf größer als der Baron, dsstsn breiter, von dünnen Beinen getragener Körper in einem etwas zu jugendlichen Modeanzug steckte. „Werden Sie Mittag hier esten?' fragte er, als sie in der Mitte

, man hört» ihn draußen pfeifen. Di« Herren schüttelten sich dt« Hände. „Auf Wiedersehen, Baron!' „Auf Wiedersehen, Verehrtester!' Page I kehrte atemlos zurück. „Das Auto ist schon da!' meldete er und hob seine großen, glänzenden Augen zu Herrn von Dahlen auf. 9. Kapitel. Fünfuhrtee im Blauen Salon des Dal- maste-Hotels. Sieben Jünglinge in türkis- farbenen Smokings fitzen auf einem kleinen Podium und machen Jazzmustk. An win zigen Tischen drängt sich das Publikum, die Mitte des Salons ist frei

und noch viel entzückendere Nachmittagskomplets.- Trotzdem geht eine Welle durch den Saal, als. Miß Pkabel Wellington mit ihrer Mutter und Baron Pötten an der großen Glastür erscheint und, mit hochgezogenen Tuschaugenbrauen nach einem freien Tisch spähend, stehen bleibt. Sie ist ganz in Schwarz, nur auf dem weichen Persianerkragen, der den Halsausschnitt um rahmt. fitzt so etwas wie eine lachsrosa Blume. Der Ober schießt herbei und beteuert, sofort Platz schaffen zu wollen. Gr zaubert ein Tischchen aus dem Nichts hervor

und stellt es halb ins Tanzparfett hinein. Auch drei gol dene Stühle balancieren, von Piksasohänoen befördert, herbei. „Bequem ist anders', sagt Baron Patten, während er sich zwischen Miß Mabel und die Korpulenz ihrer Mutter klemmt. Gr hat selbstverständlich gestern abend in der Halle die Bekanntschaft der beiden Damen gemacht. Wie? Ach Gott, das ist nicht schwer, wenn man ein bißchen Hebung hat. Schön», international« Frauen wissen sofort Bescheid. Sie kennen diese Sorte von älteren Nichtstuern

3
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1934/15_02_1934/AZ_1934_02_15_3_object_1856585.png
Seite 3 von 6
Datum: 15.02.1934
Umfang: 6
Hand im Spiel sein. Wer? Der Baron? Möglich. Er hatte außer dem jeweili gen Kummer, den er, wenn auch mit Anstand, so doch immer recht deutlich zur Schau trug, den Vor teil davon. Jedesmal erbte er ein stattliches Ver mögen. Renaud ließ sich die Akten kommen, die man über den Baron besaß. Es war nur sehr we nig. Denn der Baron war niemals mit den Behör den in Konflikt geraten und hatte nur die notwen digen Papierd für ein paar Auslandsreisen, zur Naturalisierung in Frankreich, verlangt. So mußte

. Renaud berief den Gerichtsarzt, setzte ihm seine Zweifel auseinander und ließ die Leiche der letzten Baronin ohne das Wissen ihres Gatten sezieren. Nichts war zu finden. „TroMem', meinte der Gerichtsarzt, „kommt mir die Herzgeschichte bei einer so gesund und nor mal veranlagten Frau recht sonderbar vor, zumal doch in diesem Falle keine äußeren Gründe mit sprechen, wie Aufregungen, materielle Sorgen, see lische Erschütterungen.' „Wir werden den Baron auf alle Fälle etwas im Auge behalten.' Der Baron

man die beiden fa't jede Nacht bei „Ciro' sehen. Bis eines Abends de Boule und die Auburne bei „Ciro' Verlobung fei erten. Strahlend saß Jeannette neben dem Baron und nahm die Huldigungen entgegen. Ihre Wan gen glühten lind auf der Brnst trug sie das Berlo- oungsgeschenk, einen großen Amethysten, der an einer hauchdünnen Plannkette hing. Renaud kannte das Schmuckstück. Die tote Baronin hatte es immer getragen. Ein feingearbeitetes Werk. Das Fami lienstück der de Boule. Und die gab es gar nicht. Das emzige

und den Amethysten dein Kriminalbeamten in ei nem Postpäckchen zugeschickt. Renaud untersuchte den Schmuck und fand nichts, Juweliere untersuch ten ihn, Chemiker und fanden ebenfalls nichts. Der Baron hatte sich sofort mit der Kriminalpo- lizet in Verbindung geletzt und eine hohe Beloh nung ausgeschrieben. Man hatte ihn an Renaud gewiesen. Jeden Tag kam der Baron, war sichtlich nervös, erhöhte Tag für Tag die Belohnung und ahnte nicht, daß der Schmuck in der Schublade des Schreibtisches lag

ist mit seltenem Geschick in die Fassung eine winzige Menge Radium eingeschmug gelt.' — „Na, und?' — „Wenn es nur ein Milli gramm oder noch weniger ist, so genügt die dau ernde Einwirkung der Ausstrahlungen auf den Körper, einen Menschen in absehbarer Zeit zu tö ten. Wenn der Baron morgen kommt, um nach sei nem Schmuck zu fragen, dann behalten Sie ihn gleich hier. Dieses Pünktchen genügt, um ihm drei Morde u- einen begonnenen Versuch nachzuweisen.

4
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1936/18_10_1936/AZ_1936_10_18_3_object_1867547.png
Seite 3 von 8
Datum: 18.10.1936
Umfang: 8
aus der Wohnung links kam und Fräu lein Maria-Anna gehörte, die ebenfalls telepho- nierte. Fräulein Maria-Annas Stimme sagte also: HutenMorgen, Herr Baron, ich wollte Ihnen nur sagen, daß ich das Armband wiedergefunden habe, es hing am Verschluß meiner Handtasche.' „Sich — sieh, ein Baron', dachte Georg, „Fräu lein Maria-Anna hat einen Baron aufgegabelt,' »nd er dachte lächelnd an den blonden Lockenkopf der kleinen Modistin. Zu seinem Erstaunen antwortete die Stimme von Hern Braun: „Darüber bin ich ja ganz

: „Nun, haben Sie sich gestern noch gut amüsiert, Herr Ba ron?' » Und der Herr Baron antwortete: „Es war eine reichlich fade Angelegenheit. Man tut, was man muß.' „Sehr richtig!' dachte Georg — und dann rede ten beide noch etwas hin und her, aber es war kein rechter Zug in der Geschichte. Schließlich häng ten beide ab. „Einen Augenbi darf ich Sie vielleicht heute sehen und sprechen?' Eine Pause ent dann sagte sie m Stimme: „Ich b ick', bat Herr Baron Braun, tand in Maria-Annas Zimmer, t einem kleinen Zittern

nach. Dann schlich er sich zum Telephon, drehte ganz leise die Nummernscheibe und wählte die Nummer Maria-Annas. Als sie sich meldete, flüsterte er in den Apparat hinein, so daß Herr Braun drüben es auf keinen Fall hören konnte: „Wissen Sie schon) daß der Herrn Baron gar kein Baron ist!' Als Antwort geschah drüben ein kleiner Schrei. Dann rief ihre Stimme: „Wer sind Sie denn?' Wer da hatte Ge org schon wieder abgehängt. Nach einer kleinen Weile wählte er ebenso leise die Nummer des Herrn Braun: „Wissen Sie schon

mit Ihnen sprechen.' Beide schwiegen ein Weilchen. Dann begann Herr Braun: „Ich wollte Ihnen nur sagen, daß ich kein Baron bin, sondern Braun heiße; ich glau be, Sie haben mich da bei der Vorstellung miß verstanden.' Maria-Anna atmete tief auf. „Und ich wollte Ihnen sagen, daß ich gar kein Auto besitze. Ich sagte das nur, weil mich der Titel so eingeschüch tert hatte, da wollte ich Ihnen imponieren.' Beide fingen herzlich an zu lachen. Georg lachte lautlos mit: „Darf ich Sie vielleicht besuchen?' fragte Herr

Braun. „Aber bitte', antwortete Maria-Anna, „Garten straße Nr. 7, vier Treppen'. „Wie?' rief Herr Braun, „da wohne ich ja auch.' „In der geteilten Wohnung?' „In der geteilten Wohnung!' Beide lachten wieder. „Ich habe mich so geschämt,' sagte Herr Braun, „ich hätte mich nicht gemeldet, aber irgend jemand hat bei mir angerufen und mir gesagt, daß Sie Modistin sind.' „Bei mir hat auch jemand angerufen,' rief Ma ria-Anna, „er sagte, daß Sie kein Baron seien.' Eine Stille entstand. „Und jetzt weiß

5
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1900/17_11_1900/SVB_1900_11_17_6_object_1937533.png
Seite 6 von 12
Datum: 17.11.1900
Umfang: 12
. Als erster ergriff Herr Pfarrer Schrott das Wort, um für Baron Dipauli Stimmung zu machen. Er schilderte in ausführlicher Weise die Verdienste Seiner Excellenz, pries die Be mühungen des Baron Dipauli in Angelegenheit der Gebäude- und Personalsteuer und verweist darauf, dass Baron Dipauli in Wien darauf aufmerksam ge macht hat, dass in Tirol 319 Mattn mehr als das Land zu stellen verpflichtet wär, zum Heere assentiert wurden. Professor S chöpf er verweist darauf, dass die Christlich-socialen

das nicht vergessen wollen und auch nicht abläugnen,' was Baron Dipauli gethan habe. Man dürfe aber, was für Tirol erreicht wurde, nicht als ausschließliches persönliches Verdienst Baron Dipaulis ausspielen. UebrigenS sei constatiert, dass diese Verdienste seinerzeit Baron Dipauli zur- Em pfehlung seiner Candidatur selbst zusammen gestellt habe: In den letzten drei Jahren ist aber thatsächlich mehr Schlechtes geschehen als in den letzten zwanzig Jahren Gutes gemacht worden sei. Baron Dipauli müsse man den Vorwurf

mit beitragen. Das Bündnis Baron Dipaulis mit den Jungtschechen war die eine Schwenkung Seiner Excellenz. Der zweite Vorwurf, den man Seiner Excellenz macht, sei seine Haltung in Angelegenheit des österr.-ungarischen Ausgleiches. Man sagt, Baron Dipauli habe versprochen, dass er nur für einen gerechten Ausgleich eintreten werde. Als der Ausgleich publiciert wurde, habe sich Seine Excellenz auch sehr scharf, vielleicht schärfer als die Christlich-socialen, gegen diesen Ausgleich ausge sprochen

. Als es aber dazu kam, den Worten die That folgen zu lassen, als Baron Dipauli Handels minister würde) hat er sich auf den alten, Oester reich so schwer schädigenden Ausgleich verpflichtet. Dr. Schöpfer beweist, auch wie schwer Oesterreich' aus Grund des mit Ungarn geschlossenen Zoll- und HandelsVündniW in seiner Viehzucht ünd dem Vieh handel geschädigt wurden Millionen habe dadurch die österreichische Ländwirtschäft verloren infolge der Begünstigung . Ungarns. Landtags-Abgeordneter Schraffl, von der Versammlung

6
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1906/26_06_1906/TIR_1906_06_26_4_object_353734.png
Seite 4 von 8
Datum: 26.06.1906
Umfang: 8
auf der Tagesordnung. — Die Heumahd ist im besten Gange. Mit der Heu- Ernte kann man hierorts so ziemlich zufrieden sein. Auch der Roggen ist überall sehr schön. — DaS Wetter geht Heuer fast nach dem Wunsche der Bauern, man kann sagen, es ist ein Bauernwetter. Kalter«, 24. Juni. (Interessante EhrenbeleidigungLklage.) Am 15. Juni sollte eine Gerichtsverhandlung statt finden, die rätselhasterweise bereits auf 8 Uhr morgens anberaumt war. ES handelte sich um eine gegenseitige Ehrenbeleidigungsklage zwischen Baron

Andreas Dipauli und dem Besitzer und Vizebürgermeister Florian Andergassen. Zur genannten Stunde waren außer den klägerischen Parteien, der Vertreter und Zeugen, der Zuhörerraum bis zum letzten Platze besetzt, nur fehlte der Kläger, Baron Dipauli, welcher auch dem Gerichte seine gewohnte Gemütlichkeit zeigte und ewe Viertel Stunde später erschien. Als der Straf richter einen Vergleich vorschlug, erbat sich Herr Baron das Wort, damit er erklären könne, warum er eigentlich da sei und den Grund

der Beleidigung vortrage, was aber anderthalb Stunden in Anspruch nahm. Wäh rend dieser Zeit wurde eS im Verhandlungs saale sehr laut und interessant. Der Ange klagte Andergassen und seine Zeugen bestritten, daß die Trutschstraße, wie Baron Dipauli behauptet, die Ursache der geklagten Aeußerung „Schmntzian' wäre, gaben vielmehr an, daß Dipauli einen Markstein eigenmächtig zu seinen Gunsten versetzte, ferner, daß er eine Wasser leitung angebohrt habe und durch Abgrabung ewer Gemewdestraße zwecks Uebersührung

des HumuS in seinen Obstpark die Gemeinde ge schädigt habe. Auch habe der Baron der Ge meinde vorgemacht, daß er die Pläne für die genannte Straße auf feine Kosten herstellen ließ, während Herr Andergassen demgegenüber feststellen konnte, daß die Gemeinde selbst 1303 LI 56 Ii für diesen Zweck auslegte. Baron Dipauli wollte jedoch von allem diesem nicht» wissen, gab aber zu, daß die vorge worfenen Fakta von X und I ohne sein Dazu tun geschehen seien. Betreffs der Pläne mußte der Uneigennützige später

zugeben, daß er nur einen Teil der Pläne bezahlte, nämlich, daß er, während Herr Ingenieur Schlör die Straße nivellierte, denselben gratis verpflegte, was ihm aber schon aus dem Grunde schwer fiel, da Herr Schlör ein schlechter Gesellschafter sei. Der Vizebürgermeister Florian Ander gassen beauftragte unter öfteren den Ge- meindefekretär, die für feine Aussagen dienen den Akten anS der Gemeinde zu holen, was jedoch erfolglos war. Anläßlich dieser Streitig keiten hätte einmal der Gemeinderat Baron

7
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1929/20_03_1929/AZ_1929_03_20_2_object_1866775.png
Seite 2 von 6
Datum: 20.03.1929
Umfang: 6
, den sie selbst schmerzlich empfand, streifte sie den Nachbar. „Wollen wir nicht weiter reiten. Herr Baron?' „Nein, gnädiges Fräulein!' gab er fast schroff mit mühsam unterdrückter Leidenschaft ziin'.ck. „Ich möchte endlich Klarheit haben über...' „Uàr den einzuschlagenden Weg?' Thca Hellings lachte leise auf. Es klang wie ein sil briges Perlen auf duuteltönendem Gruud. „Mein Gott, das ist doch furchtbar einfach! Wir reiten die Sternallee nach rechts hinun'er zur Tiergartenstraße oder, wenn Sie noch länger -.m Grünen

quälen Sie mich seit Wochen scholl mit jedem Wort, das Sie zu mir sprechen, gnä diges Fränlein? Warum lveichen Sie mir seit jenes Abend, der Geburtstagsfeier Ihres 'lerrn Vaters, auf alle möglich« Art aus? Warum —' , Sie unterbrmb Um mit ».üuuir mit Kcukmüti-. gen Aufwerfen des schönen, blonden Kopfes: auf eine Karte zu setzen; aber es war ihm recht Ihnen bis vor Monaten noch, wie , Sie mir „Sie sehen Gespenster, Herr Baron!' so, er wollte es nicht melzr anders. Von Tag zu „Leider nein.' gnädiges

eine flüchtige Blässe verdrängte das Rot der Erregung aus seinen gebr'iunten „Was wollteil Sie sagen, Herr Baron?' fragte Thea Hellings fast heftig. „Welche An nahme deuteten sie an?.' Er zögerte noch einen Augenblick, während in sei nein Gesicht sich deutlich ein kurzer, aber schwerer Kampf spiegelte. Dan hob er den Kopf. Hoch aufgerichtet saßen sich die beiden jungen Menschen gegenüber. Ein kurzer Windstoß fuhr durch die Kronen der Bäume, die sich ächzend lind rauschend neigten. Vereinzelte

, von der allzugroßen Glut der letzten Wochen vorzeitig gewelkte Blätter flat terten hernieder nnd legten sich lautlos auf dell Weg. Das Tageslicht begann zu erbleichen. Eine ungewisse, flimmernde Helle legte sich in das eben noch leuchtende Grün, das nun mit einemmal seltsam farblos erschien. Weder der Baron noch Thea beachteten in der Aufregung dieser entscheidenden Minute die Veränderung, die um sie her in der Natur vor sich ging. kliivgenden Ton ihrer weichen Stimme zu hören, seltener und seltener wurden

dazu bietet. Sie verslichen —' „Halten Sie ein, Herr Baron!' Wie mit Blut' übergössen war Theas Antlitz. Ihr Busen wogte? der tannsnschlanke Körper bebte vor Auf-' ' regung. Wie Peitschenhiebe waren Waldemar v. Hechlingens Worte auf sie niedergesanst. Ihre Abwehr klang wie ein Schrei Der Baron hatte recht, tausendmal recht. Das wußte sie,' das .rief ihr das aufgepeitschte Ge wissen mit Donnerstimme zu,- und doch konnte sie ihm nicht recht geben. Jenes rätselhafte Etwas in ihr, das sie fühlte, seitdem

8
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1892/13_12_1892/BRC_1892_12_13_4_object_140962.png
Seite 4 von 8
Datum: 13.12.1892
Umfang: 8
er als einfacher Landesgerichtsrath zum Minister ernannt, und kaum ein Jahr später verschwindet er vom Schauplätze. Er ist der 22. Minister des Cabinets Taaffe. Es ist nicht uninteressant, die Veränderungen im Ministerium des Grafen Taaffe seit seinem Antritte am 12. August 1879 Revue passieren zu lassen. Die ersten Mitglieder des Cabinets Taaffe waren: Graf Taaffe, Präsidium und Inneres; v. Stremayr, Justiz und interimi stische Leitung des Ministeriums für Cultus und Unterricht; Baron Horst

, Landesvertheidigung; Baron Korb-Weidenheim, Handel; v. Prazak und v. Ziemialkowski, ohne Portefeuille, beziehungs weise czechischer und polnischer Landsmannminister; Sectionschef Chertek, interimistische Leitung des Finanzministeriums. Am 16. Februar 1880 wurde Chertek seines Amtes enthoben und Baron Kriegsau zum Finanzminister ernannt, während v. Stremayr das Justizportefeuille behielt und das Unterrichts portefeuille an Baron Conrad-Eybesfeld abtrat. Vier Monate später gab es einen förmlichen Minister krach

, denn am 26. Juni 1880 traten Stremayr, Kriegsau, Korb und Horst zurück und wurden durch Baron Streit, Dr. v. Dunajewski, v. Kremer und Graf Welsersheimb ersetzt. Am 14. Jänner 1881 traten aber v. Kremer und Baron Streit schon in den Ruhestand, v. Prazak wurde Leiter des Justizministeriums und v. Pino Handels minister. Nun war 4^ Jahre Ruhe. Am 5. No vember 1885 wurde Baron Conrad-Eybesfeld verabschiedet und der gänzlich unbekannte v. Gautsch dessen Nachfolger. Im Jahre 1886 zog sich Baron Pino zurück

desselben Jahres beschritt Graf Kuenburg den dornenvollen Weg eines deutsch liberalen Ministers ohne Portefeuille, und am 9. August d. I. zog sich Baron Prazak als zweites Opfer des linken Grolles zurück. Wie lange wird die Liste der Taaffe'schen „Getreuen' wohl noch werden? .... Körnten. Dem Klagenfurter Magistrat ist aufgetragen worden, slovenische Eingaben nicht nur anzunehmen, sonoern auch in slovenischer Sprache zu erledigen. Das hat die Wuth der deutschen Liberalen aufs höchste erregt. Die „Neue

10
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1891/23_12_1891/BRG_1891_12_23_9_object_745998.png
Seite 9 von 16
Datum: 23.12.1891
Umfang: 16
seiner Ge mahlin, wenn dieselbe selbst wahlberechtigt ist und drittens e>ne Stimme als Träger einer Vollmacht seitens eines Wahlberechtigten. Seitens der Wähler wurden nun von der national- j liberalen Partei und ihren deutschen Genossen Georg Baron Eyrl, Gottfried Baron Sternbach. Johann Baron Ciani und Karl Baron Unter- r chter mit 49 Stimmen in die Wahlkommiffion gewählt, während die Partei der Oesterreich sch- gesinnten mir 39 Stimmen für ihre Kandidaten Gottfried Graf Trapp, P rul Baron Bieg leben

, Heinrich Graf Sizzo-NoriS und Rudolf Baron Schn eburg in der Minderheit blieben. Seitens d.r Regierung wurden Dr. Julius v. Riccabona, Julius Graf Spaur und Karl Dr. v. Hepperger in diese Kommission berufen: Diese Zusammen setzung der Wahlkommiffion ließ kaum mehr einen Zweifel auskommen über den Ausfall der Wahl selbst. Die Nationalliberalen Wälschtiroler im Bunde mit den Deutschliberalen stellten fol gende Kandidatenliste auf: Georg Baron Eyrl, Dr. Anton Freiherr v. Longo, AloiS v. Mako- witz

, Dr. Karl v. Grabmayr und Karl Baron llnterrichter. Diese Kandidatenliste der National- liberalen drang auch mit 104 Stimmen durch gegen die Kandidatenliste der Oesterreichisch» gesinnten, welche folgende Namen auswies: Albert Graf Marzani, Franz Baron Moll, Napoleon Baron Pratv, Heinrich Graf Sizzo-NoriS und Julius Graf Spaur. De Gegner der Nationalliberalen brachten es auf 70 Stimmen. Die Wächter der nationalliberalen Pariei riefen noch in der Nacht alle ihre Parteigänger herbei und errangen

11
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1941/27_05_1941/AZ_1941_05_27_2_object_1881745.png
Seite 2 von 4
Datum: 27.05.1941
Umfang: 4
. Daran Pietro Buffa s Silandro, 26. — Aus Merano langte gestern die Trauernachricht ein. daß Baron Buffa Dr. Pietro in einein dortigen Sanatorium nach nicht langer Krankheit im 70. Lebensjahre, wohl vor bereitet am Samstag früh verschieden ist. Der Heimgegangene entstammte einem alten Adelsgeschlecht in der Provinz Trento, wurde geboren in Teloe (Balsu- gana) am 2. Jänner 1871, wirkte seiner zeit als Beamter und dann als Kommis sär bei der politischen Behörde — so auch längere Zeit in Merano

. Im letzten Jahrzehnt war Baron Buffa längere Zeit Direktor der Società Telefonica delle Ve nezie, Zweig Merano, Vizedirektor der Sparkasse Bolzano, Präfekturskommissär der Gemeinde Naturno m Venosta und dann bis vor einigen Monaten Präfek turskommissär der Gemeinde Scena. Ei ne stattliche, imponierende Persönlichkeit, rechtlich und entgegenkommend gegen alle, die mit ihm dienstlich oder außer dienstlich zu tun hatten, geht da zur letz ten Ruhe. Er hatte in den letzten Iahren seinen Wohnsitz in Silandro

, drüben in vor idyllisch gelegenen Villa Wielander bei der Parkanlage, weilte aber im öf fentlichen Dienst häufig auswärts. Die Einsegnung der Leiche fand heute in Merano statt, worauf diese nach Teloe im Valsugana übergeführt wird, um dort im Familiengrabs beigefetzt zu werden. An der Bahre trauern die Gemahlin des Verstorbenen, 3 Töchter und ein Sohn, welcher als Offizier, ist Ostafrika dient. Der auch hier allgemein verehrten Fa milie Baron Buffa drücken wir unser aufrichtiges Beileid auch namens

der hie sigen Bevölkerung aus. Ein ehrendes Ge denken wird dem guten Baron auch bei uns gewahrt bleiben. Das neue Europa in BlUte Bereits jetzt zeichnen sich die Umrisse des zukünftigen Europa, in dem alle Völker leben und gedeihen können, ab. Die Zeitschrift „Signal' wird diese er stehende und bereits sichtbare Entwick lung in einer Reihe von Aussätzen, die mit dem kommenden Machest beginnen behandeln. Das Heft wird außerdem illustrierte Berichte von den verschiede nen Fronten, vom balkanischen

, wenn man wieder herauskommt. Diese Wiesenwege sind ja viel schöner/ Wer sie findet das leider nicht, sie liebt den MH. Zm Ehe-Exil Georg Baron Muckenreiter befand sich indessen die ganze Zeit her in seiner Jagdhütte, vollkommen unentschlossen, seine Ehe schon aufzunehmen. Er hat Ha gegen eine Beschäftigung gefunden, die durch Sägen um Hämmern auch seine Körperkraft in Anspruch nimmt. Er muß sich diesen Unterstand hier noch ganz anders verbessern und die schiefe Dachung ausflicken: denn in die Schlafkammer regnet

12
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1900/07_11_1900/SVB_1900_11_07_1_object_2521225.png
Seite 1 von 8
Datum: 07.11.1900
Umfang: 8
auch, dass man die Wähler nicht so leichthin ignorieren darf. In zahlreichen öffentlichen und vertraulichen Versammlungen haben die Wähler dem Baron Di Paul i ihr Vertrauen geschenkt und erklärt, dass sie ihm das Mandat wieder übertragen wollen. Jetzt, nachdem .man an die Wähler apelliert hatte, und diese sich bestimmt und klar für DiPauli ausgesprochen haben, geht eS nicht an, sich darüber hinwegzusetzen. . . . . Die Wähler haben wichtige In teressen zu vertreten, und diese wissen sie in der Hand

Di Pauli's am besten gewahrt, Das sind That sachen, und vor diesen dars man, wenn man es mit der Bevölkerung ernstlich gut meint und sie achtet, die Augen nicht verschließen.' Köstlich sind wieder einmal die Auslassungen der über die Tiroler Verhältnisse so eigenthümlich unterrichteten „Reichspost.' Sie nennt die Worte der „T. St.' („Lieber einen ehrlichen Kampf, als einen solchen Frieden') die „Selbstanklage' der Conservativen. — Ja, wer ist denn in das Revier des Baron Di Pauli eingebrochen

, und zwar auf Wegen und mit Mitteln, die nicht ganz einwandfrei sind? Wie viel hat man auf allen Ecken und Enden gehetzt und gelogen und verleumdet, um die Wähler gegen Baron Di Pauli aufzureizen? Was hat man nicht für ein Wesen daraus gemacht aus der „Visite' bei Badeni, wenn man sie so heißen darf? Durch die Ausschrotung der „Reichs wehr'- und Duellgeschichten suchte man sogar Zweifel a<- der katholischen Gesinnung Di Paulis zu erregen. Die „Reichspost' ist nicht gerade unschuldig, daher hat. sie umsoweniger

Ursache zu klagen über Friedens störung. Ob die päpstliche Auszeichnung, die Baron Di Pauli gerade in diesen Tagen erhielt, gerade zu fällig mit den heftigsten Angriffen, denen er fortwährend ausgesetzt, zusammentrifft, oder auch nicht? Wir wissen es nicht. Jedenfalls ist sie eine glänzende Genugthuung für den Vielgeschmähten. Man wird über die Selbstlosigkeit und Groß müthigkeit der Brixner, die sie beim bekannten Com promiss an den Tag legten, billig staunen müssen, wenn man die „Rp.' hört

scheidung zu Ungunsten des Baron Di Pauli getroffen hat, obwohl diese Thatsache mehr als hin- Seppl, was meinst denn du? (Eine Wahlgeschichte aus den Tiroler Bergen von A. P.) Klein war daS „Ambacher' Häuschen, aber recht niedlich und schön. An steiler Bergeshalde gelegen, lugte eS zwischen den knorrigen Testen zweier Kastanien bäume gar lieblich ins Thal hinab. Es war nur aus Holz gebaut und hatte kleine Fensterchen, «ber alles war so nett: Die blanken Fenster mit den Geranien, Nelken und Fuchsien

13
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1901/05_11_1901/BRC_1901_11_05_2_object_151186.png
Seite 2 von 8
Datum: 05.11.1901
Umfang: 8
Seite 2. Nr. 133. Dienstag, „Brixener Chronik.' 5 November 1901. Jahrg. XIV. nur einer außerehelich geboren sei. Damit will der Herr Baron beweisen, dass das katholische Tirol in sittlicher und moralischer Beziehung abgrundtief unter dem zum Theil evangelisch«« Schlesien stehe. ^ . Diese Schande und Schmach schleudert em Baron unseren Müttern und Vätern, unseren Brüdern und Schwestern — dem ganzen Tiroler Volke in das Gesicht, und der Mann hat noch die Stirn, nach Tirol, nach Lienz zu kommen

, und wird hier — jubelnd empfangen! Das ist die höchste Schmach, die Tirol jemals erlitten.' Solche Hiebe sitzen fest. Kein Wunder, dass derselbe Mann, der das Tiroler Volk in seiner Zeitung in solcher Weise zu beleidigen wagt, nun seine hochadelige Kothspritze auch gegen den Abgeordneten Schraffl richtet und demselben die Ehre erweist, recht ungnädig zu sein. Zwar kann der Herr Baron nichts widerlegen. Denn die meisten von ihm vorgebrachten Ziff-rn und Behauptungen sind geradeso aus der Lust gegriffen

wie die 72 Pereent unehelicher Geburten in Tirol. — Ja, der Umstand, dass der Herr Baron seinen lieben evangelischen Schlesien 23 Pereent unehelicher Geburten aufdisputiert, obwohl diese zwölf Percent nicht übersteigen, beweist, dass der Herr Baron sich nicht einmal die Mühe nimmt, bei der Wahrheit zu bleiben, wenn dieselbe in seinen Kram Passen würde. Daraus kann man entnehmen, auf welches Lesepublicum der Herr Baron rechnet. Wohl bekomme es demselben! Auf ein Concurrenzlügen oder «Schimpfen

können wir uns nicht einlassen, weil uns hiezu die nöthige Vorschule und Lust abgehen. Eines wollen wir noch constatiereu. Tur Herr Baron schildert in der „Lienzer Zeitung' die Holzhändler und Sägebesitzer in einer Weise, die für einen so Hochgebomen Baron recht nett ist. Dass unter den Holzhändlern solch Böse- wlchte darunter sind» wird die Abonnenten der „Lieazec Zeitung', die zum guten Theile Holz händler sind, am meisten interessieren. Es muss ja einem Zeitungsabnehmer besonders angenehm sein, im eigenen, vielgeliebten

14
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1926/20_08_1926/BRG_1926_08_20_4_object_902907.png
Seite 4 von 8
Datum: 20.08.1926
Umfang: 8
. Sprache eine Befähigungs prüsung abzulegen. Die Beteiligung daran war über Erwarten groß. Es waren 170 Kandidaten erschienen. Das Prüfungsthema lautete: Der Kandidat gebe die Lek türe an, welche sein Gemüt am meisten angezogen hat' und erkläre auszugsweise die Gründe und den Inhalt der gelesenen Werke. Spendenausweis für den Klrchenbau in Cermes. Cer- mes: Baron Adrian van Rossem, Schlotzherr zu Leben berg, als zweite Spende 1000 Lire. Das Dienstpersonal von Schloß Lebenberg übermittelte dem Komitee

aus. Pferdediebstahl. Am 13. ds. wurde dem Besitzer Mar kus Egger, Mandlerbauer in Verschneid, eine dreijährige Stute im Werte von 8000 Lire von der Weide aus der Laoenn gestohlen. Einbruch in Tanas. Kürzlich drangen unbekannte Einbrecher in den Unterfrinigerhof in Tanas ein und (Nachdruck verboten.» Der Talmi-Graf. Roman von Arthur Zapp. (3. Fortsetzung.) Als bas nächste Rennen begann, war der Baron so liebenswürdig, Herrn Heinrich Lubenow, der neben ihm und seiner Gattin Platz genommen hatte, über die Qua lität

Sie auf, Li belle nimmt hier die Führung.... Pardauz! Lüttwitz non den fünften Dragonern hat sich von seinem Pferd Betrennt. Schmachvoll! . . . Libelle ist richttg an der Spitze, aber Sperber und Wild-West rücken auf . . . Bravo, Graf Königsmark! . . . Sehen Sie das ist er, der lange Husar dort! Unser beliebtester Herrenreiter. Ich sage Ihnen, der macht das Rennen — lotsicher und Jetzt —' e Ein lautes Händeklatschen unterbrach ihn. Ein we- . >mg unangenehm berührt, blickte sich der alte Baron um. (Fräulein

Frieda war es, die ihrer fiebernden Spannung diesen lebhaften Ausdruck gegeben hatte. Sie hatte «eben Baron Mortimer auf der nächsten Bank Platz ge- nommen. Ihre Wangen flammten, ihre Augen blitzten, mährend sie mit dem ganzen atemraubenden Interesse des Neulings dem auftegenden Schauspiel folgte. „Nicht wahr, fabelhaft interessant, genädiges Fräu lein?' fragte der Regierungsreferendar, etwas blasiert lächelnd. , „Einzig!' stieß die Geftagte mit bebenden Lippen - hervor und legte univillkürlich

riskieren kön nen.' „Zu ihrem Vergnügen?' Der Baron streifte seinen Nachbar mit einem etwas geringschätzigen Blick. „Ge statten Sie, die Herren treibt ein edleres Motiv.' „Ein edleres Motiv?' „Nun ja, der Ehrgeiz, der. Drang sich auszuzeichnen. Und dann das Interesse für die Sache.' — „Für welche Sache, Herr Baron?' „Nun, für den edlen Sport, die Hebung der vater ländischen Pferdezucht.' Heinrich Lubenow ließ ein kurzes Lachen hören. „Na, und das läßt sich nicht anders erreichen

15
Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRC/1903/01_08_1903/BRC_1903_08_01_3_object_140802.png
Seite 3 von 8
Datum: 01.08.1903
Umfang: 8
der Vorbereitung und Konservierung roher Häute und Felle laut Fiuanzministerialerlaß geänderten Be stimmungen können von den Interessenten in der Kanzlei der Handels- und Gewerbekammer Bozen während der gewöhnlichen Amtsstunden eingesehen werden. Der in Untersuchungshast befindliche Förster aus Zell a. Z., HauS Daxerer, welcher be schuldigt war, sein eigenes Haus angezündet zu haben, wurde nach sechs Wochen als unschuldig entlassen. Verhaftung des Rittmeisters Baron Horn. In Trient ist der frühere bayerische

Rittmeister und Chef einer Eskadron Jäger zu Pferd fest- genommen worden. Baron Horn hatte sich, wie die „Meraner Zeitung' meldet, im April d. I. aus München entfernt und man hatte zuerst die Vermutung, daß er einen Selbstmord plane, da er wegen eines Sittlichkeitsdeliktes in Unter suchung war. Doch später stellte es sich heraus, daß der bayerische Offizier, der sich unkenntlich gemacht hatte, geflüchtet war. nachdem er falsche Wechsel im ungefähren Betrag von T 70.000 in Umlauf gesetzt

hatte. Vor seiner Flucht hatte er an seine Gattin sowie an seinen Vorgesetzten, Baron Speidel, Abschiedsbriefe geschrieben. Baron Horn flüchtete zuerst nach Meran; durch Ab nehmen des Schnurrbarts und Färben der Haare war er ganz unkenntlich geworben. Sein Bruder folgte ihm nach Meran, fand aber nur einen Brief des Verschollenen vor, worin dieser an kündigte, daß er sich das Leben nehme« werde. In dem Kuvert des Briefes befanden sich auch alle Goldsachen und Juwelen des Offiziers; doch wurde erhoben

, daß er vor seinem Ver schwinden andere Goldsachen in Meran gekaust habe. In dem Brief an Baron Speidel hatte er angegeben, daß er das Opfer einer Erpressung geworden sei. Doch die Unrichtigkeit dieser An- gaben erwies sich bald und man erkannte, was den Offizier zur Flucht getrieben hat. Bald darauf verschwand auch der Pferdehändler Tauber aus München, der kurz vorher den Konkurs an gemeldet hatte. Man wußte, daß Baron Hom und Tauber viel miteinander verkehrt hatten und daß das Verschwinden beider im Zusammenhang

stehe. Ende April wurde Baron Horn aus der deutschen Offiziersliste gestrichen. Seine Gattin, welche die Ehescheidungsklage eingereicht hat, ist eine geborene Belgierin und hatte schon im Jahr 1897 mit Hilfe ihres inzwischen verstorbenen Vaters große materielle Opfer bringen müssen, um die Machenschaften ihres Gatten zu ver decken. Baron Horn ist der Sohn eines hoch gestellten Offiziers in München. . . ^ Gestohlen wurden einem Wirt m Eppan, während er auf der Ofenbank schlief, mehr als 300 Kronen

16
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1906/28_06_1906/TIR_1906_06_28_6_object_353855.png
Seite 6 von 8
Datum: 28.06.1906
Umfang: 8
erscheinende Erzherzog Eugen trifft in Meran am SamLtag den 30. Juni ein, wo er vom k. k. Statthaltereivizepräsidenten Baron Spiegelfeld. Landeshauptmann Doktor Kathrein, k. k. Staatsbahndirektor, k. k. Be zirkshauptmann Baron Frenberg, k. k. Ober- landeSgerichtSrat Baron MageS, Bürgermeister Dr. Weinberger, Stadtpfarrer von Meran Monsignore Dekan Glatz, weiters vom Präsi denten des VerwaltungSrateS der Vintschgau- bahn, Dr. Perathorer, und dem Kurvorsteher Dr. Huber begrüßt wird. Der Erzherzog nimmt

- eine und Schützenkompagnien an der neuen Bahnstrecke eingeladen. Es geht zu deren Be förderung am I .Juli ein eigener Bahnzug um 7 Uhr -i0 Minuten von Meran ab. Die Meraner Rcservistenkolonnen werden am Bahn hofe in MalS eine Ehrenkompagnie aufstellen. — Bisher haben ihre Teilnahme an der Er öffnungsfeier die Ncichsratsabgeordneten Prälat Treuinfcls, Schraffl, Schrott, Gras Terlago, Dr. Perathoner, Dr. Erler, R. v. Kink, die Landesauöschußmitglicder Dr. v. Wackernell Dr. Baron Sternbach, Dr. Pusch, Baron Eyrl, Dr. Conci

, die Landtagsabgeordneten Doktor v, Sölder, Dr. v, Guggenberg, Dr. Koster, weiters OberlandctgerichtLpräsident Baron Call, Exzellenz Gras Brandis, Hosrat Baron Biege leben, Scknonsches v. An der Lan:c, zugesagt. — Am Samstag gab es auf der Nintschgau- bahn die erste Entgleisung. Beim Wechsel vor dem neuen Bahnhofe entgleiste eine schwere Maschine und es kostete große Mühe, sie wieder auf das Geleise zu bringen. Weiteres Malheur passierle dabei nicht. Hcsterrcichischer Kund der Kogelsreuude Hraz. Für die in Gries

17
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1906/10_11_1906/SVB_1906_11_10_4_object_2540967.png
Seite 4 von 10
Datum: 10.11.1906
Umfang: 10
Dr. v. Lobenwein, 45 Jahre alt, gestorben. — Das 40jährige Erinnerungs- sest der 66er Veteranen ist gestern recht patriotisch und gemütlich gefeiert worden. Unter Vorantritt unserer Musikkapelle wurde von Windegg (dem An sitze des verstorbenen Hauptmanns Baron Anton Di Pauli) mit der alten Kriegerfahne unter dem Kommando des Oberleutnants Franz Sinn zur Pfarrkirche marschiert, wo hochw. Herr Dekan Hueber eine hl. Messe um 10 Uhr zelebrierte, bei welcher die beiden Veteranen Josef Roschatt und Franz Pugneth

von St. Nikolaus ministrier- ten. Die Musikkapelle brachte ein Meßlied zum Vortrage. Hernach wurde zum Friedhofe marschiert, wo der hochw. Herr Dekan, mit kirchlichen Kleidern angetan, im Vereine mit den Veteranen am Grabe des hochverehrten Herrn Hauptmannes . Baron Anton Di Pauli und am Grabe der verstorbenen Kameraden Dr. Markus v. Lutterotti und Exzellenz Baron Josef Di Pauli kurze Gebete verrichteten und je einen Kranz auf den Gräbern niederlegten. Die Musikkapelle spielte einen Trauermarsch. Her nach ging

es unter klingendem Spiele durch den Markt zum k. k. Bezirksschießstand. Dort verlas Baron Nepomuk Di Paulis der Sohn des ver storbenen Hauptmannes, ein Schreiben des amtlich verhinderten k. k. Landesgerichtsrates Baron Sternbach in Bozen, welcher bedauerte, nicht mit seinen 66er Kriegskameraden das Erinnerungs fest mitfeiern zu können. Das zweite Schreiben des österr. Gesandten a. D. Baron Rüdiger v. Biege- leben an seine Kriegskameraden und Veteranen, führte alle Ereignisse und Erlebnisse vom Auszuge am 1. Juni

hatte, wurde unter dem flotten Erzherzog Albrecht-Marsch wieder zurüst zum Marktplatze marschiert, womit das in schönster Harmonie verlausene Fest seinen Abschluß fand. Um das Zustandekommen dieser 66er Feier haben sich die beiden Veteranen Johann Andergassen und Franz Sinn große Mühe gegeben, was ihnen auch den Dank der Kameraden eintrug. Eine photographische Ausnahme am Schießstande wurde durch Baron Nepomuk Di Pauli vorge nommen. Kaltern, 8. November. Jnsolge starken Regens fand eine kleine

18
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1890/28_06_1890/SVB_1890_06_28_2_object_2453618.png
Seite 2 von 8
Datum: 28.06.1890
Umfang: 8
im Schuljahre 1889/90 im Gesänge 147, auf Streichinstrumenten 40, auf Holzblasinstru menten 6, auf Blechinstrumenten 18, zusammen 211 Schüler Unterricht, von welchen nur 43 Schüler Unter- richtSgeld bezahlten). Dank und Anerkennung der Be völkerung. . Bozeu, 25. Juni. Mit dem gestrigen Mittagszuge langte Se. Excellenz der Herr Statthalter Baron Widmann mit Frau Gemahlin hier an, um sich von Sr. kais. Hoheit dem Erzherzog Heinrich und der Beamtenschaft Bozens zu verabschieden. Oberst Baron Kopal

- berg mit mehreren Magistratsräthen, Hochw. Monsignor Probst Wieser und Canonikus Rueb, Kammerpräsident Kofler, die Spitzen sämmtlicher hiesigen Aemter, die Directoren der Schulen, sowie Oberlieutenant Gelpi in Vertretung des Landesschützen-Bataillons-Cömmandanten zur Verabschiedung eingefunden hatten. Statthalter Baron Widmann verabschiedete sich von jedem Einzelnen der Erschienenen in der liebenswürdigsten Weise, wobei er wiederholt betonte, daß ihm das Scheiden von dem Tiroler Lande

, wo ihm allseitig so herzliche Sympathien entgegengebracht wurden und wo er die kräftigste Unter stützung bei der Ausführung der übernommenen schweren Pflichten von Seite seiner Beamten gefunden habe, sehr schwer falle. Einen besonders herzlichen Character trug die Verabschiedung des Herrn Statthalters von Sr. kaiserl. Hoheit dem Herrn Erzherzog Heinrich und Frau Gemahlin, w.'lche bis zur Abfahrt des ZugeS um 4 Uhr 15 Min. am Perron verweilten. — Allent halben wird das Scheiden des Baron Widmann

zur Vermehrung der stadti schen WohlthätigkeitS-Anstalten, und er nannte den früheren Statthalter, Se. Ex zellenz Bohuslav Baron Widmann zum Ehrenbürger der Stadt Bozen. Klause», 26. Juni. Der Auftrieb von Großvieh auf dem heutigen hiesigen Viehmarkt war bedeutend, dem der Besuch von Käufern nicht entsprach, daher sowohl beim Mastvieh, als auch bei den. Kühen die Preise fielen. Auch die Schweine sanken im Preise, da viele ausgeboten wurden. Zu verwundern ist nur, daß beim lebenden Vieh die Preise fallen

zu stellen, daß nicht 4 Veteranen-Vereine, fondern 4 Schützenkompagnien beim Feste die Honneurs machten. Als Festarrangeure wurden uns folgende Herren ge nannt : Baron Andreas Dipanli, Eduard Röggla, Ritter von Mersi, Michael Riccabona. eAuf dem Programme steht: Um 8 Uhr feierlicher Einzug in die Kirche. Schon in der letzten Nummer haben wir davon gesprochen. An demselben nahmen außer dem zum ersten Male als Monsignor gekleideten Jubilare und der Ortsgeistlichkeit der von auswärts gekommene hohe

19
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1912/07_02_1912/SVB_1912_02_07_4_object_2555974.png
Seite 4 von 8
Datum: 07.02.1912
Umfang: 8
in Andrian am 12. Februar wird, da der Meraner Bezirk seuchenfrei ist, abgehalten. Glurtts, 3. Februar. (Abschieds fei er.) Am Lichtmeßtage bereiteten die Bürgerschaft und Beamtenschast von Glurns, welch letztere vollzählig erschienen war. dem Herrn k. k. Bezirksrichter Baron Nepomuk Di Pauli anläßlich seiner Uebersiedlung nach Kaltern eine wirklich herzliche Abschiedsfeier. Baron Di Pauli war 3^ Jahre als Richter in Glurns, genoß im ganzen Bezirke großes Ansehen und Vertrauen. Infolge

seiner Herablassung und Leutseligkeit wurde er vielfach als Ratgeber auf gesucht. Seine ausrichtigen und wohlmeinenden Ab- sichten ließen den Edelmann im vollsten Sinne des Wortes erkennen. Die Bürgerschaft der Stadt Glurns bedauert noch mehr seinen Weggang, da er der Stadt GlurnS in den verschiedenartigsten Angelegenheiten ein ausgezeichneter Helfer und Berater war. Baron Di Pauli war stets bemüht und bestrebt, den Interessen der Stadt Glurns nützlich und sörderlich zu sein, opferte diesbezüglich viel Zeit, Geld

und Mühe. Deshalb bezeichnete auch der hochw. Herr Pfarrer Josef Eberhard von Glurns in seiner Abschiedsansprache den Weggang des Herrn Baron Di Pauli als tief empfindlichen Verlust für Glurns und den ganzen Bezirk. Die Dankesworte, welche der hochw. Herr im Namen der Stadtgemeinde und des Bezirkes an Herrn Baron richtete, waren den vielen Bürgern und Valetteilnehmern, welche auch von den Nachbar orten herbeigekommen waren, wirklich aus dem Herzen gesprochen. Der Abschied kam allen schwer. Gott lohne

dem Herrn Baron seine Opser und Arbeiten, seine Liebe und Freundlichkeit, und möge uns Herr Baron Di Pauli auch in Zukunft ein aufrichtiger und gleichwohlwollender Freund und Helfer bleiben. Gries, 5. Februar. (Verlobung.) Im Gasthos „Badl' sand letzter Tage eine kleine Familienfeier statt, nämlich die Verlobung der ältesten Tochter des HauseS Maria Trasojer mit dem Hotelier Joses Ortler in Trasoi. Innsbruck, 5. Februar. (Zum Postdieb- stahl.) Das Ehepaar Hosmacher, welches bekannt lich unschuldig wegen

20
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1905/18_01_1905/SVB_1905_01_18_2_object_2529923.png
Seite 2 von 8
Datum: 18.01.1905
Umfang: 8
, wie. in Chaux- de-Fonds (Waadt), bei 32' 0 aus dem Bett Heraus gefallen und in ihrem Zimmer erfrieren. An Drei- königen Schnee- und Weststurm, daß nichts mehr sicher ist. Am Sonntag darauf Frühlingswehen. An Dreikönigen glatte, hals- und beinbrecherische Eisbahn auf Steg und Weg; am Sonntag darauf prächtige, von Eis und Schnee und Staub rein gefegte Straße. Auf Erden ist eben nichts beständig als der Wechsel. . zu erzeugen vermochten, ohne welche alles Bemühen umsonst ist. Baron Gautsch ist ein zu kluger

und zu erfahrener Politiker, als daß er diesen schwachen Punkt seiner Position nicht kennen würde und wir sind überzeugt, daß er Mittel und Wege gefunden haben wird, um sich vor derartigen Ueberraschungen .sicherzustellen. Nach allem also, was über die Besprechungen im Ministerratspräsidium in die Oeffentlichkeit gedrungen ist — und es ist ja doch ziemlich viel bekannt geworden — ist dem Minister präsidenten der erste Schritt geglückt. Baron Gautsch wollte sich informieren; die Informationen sind ehrlich

gegeben worden, er wollte die Abgeordneten informieren; die mit sympathischer Offenheit ge gebenen Informationen sind seitens der Abgeord neten sympathisch und vertrauensvoll, zum min desten von niemanden Mit Widerspruch ausgenommen worden. Baron Gautsch darf hoffen, die großen Parteien wenigstens zum Abwarten gebracht zu Habens soweit sie nicht, wie die Polen, das Zentrum und der konservative Großgrundbesitz, direkt erklärt haben, seine Friedensbestrebungen ausrichtig, ernst und nach besten Kräften

nur ein der Monarchie wegen ge brachtes Opfer. Wenn dazu nunmehr auch noch die staatsrechtliche und politische Hegemonie Ungarns kommen soll, so dürfte keine österreichische Regierung eine Majorität für den Ausgleich mit Ungarn im Parlamente finden. Vulgär ausgedrückt darf man sagen: Graf Tisza hat dem Baron Gautsch ordent lich in die Suppe -gespuckt. Denn es unterliegt kaum einem Zweifel. daß diese Angelegenheit sofort zu Beginn der Saison zur Sprache gebracht werden wird. Vielleicht wird Baron Gautsch dem zuvor

wie ein Orkan durch die Königreiche und Länder; die Völker erheben sich wie ein Mann g gen die Präpotenz^ des Mägyarentums. So ge- jährliche dieser Ruf Tiszas dem österreichischen Ministerpräsidenten bei seinem ersten Schritte im Parlamente werden kann, ebenso kann er auch das ganze Haus um Baron Gautsch sammeln, wenn ls diesem gelingt düs rechte Wort zu finden, wie seinerzeit auch Herr v. Koerber alle Parteien zu demonstrativem Beifalle hinriß, als er den „dist inguierten Fremden' nicht im geringsten

21