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Volksblatt
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Seite 1 von 10
Datum: 28.11.1900
Umfang: 10
, die große« Verdienste Baron Di Paulis auf zuzählen^ welche von dessen Gegr ern eipgestandener- waßen soziodl in den Blättern als auch in den Ver sammlungen allzeit planmäßig verschwiegen worden sind. Er wies nach, dass Baron Di Pauli in seiner lang« jahngcq Thätigkeit als Abgeordneter dem Lande Tirol «inen jährliche« -Steuernachlas» Z von wenigUM^/, Mil- lion Gulden erwirkt habe. Darauf wusste ein Brixner Herr, diesen SteuernachlasS habe nicht Baron Di Pauli und nicht die Abgeordneten, sondern das arme

, ausgerupfte Volk selbst erwirkt. Warum man dann überhaupt noch Abgeordnete braucht, wenn das Volk selbst alles erwirken kann, hat der Herr freilich nicht gesagt, ebenso hat er nicht gesagt, warum die Brixner Herren und insbesondere Herr von Guggenberg den Abg. Baron Di Pauli mit Bitten und Zuschriften geradezu bestürmten, um den separaten SteuernachlasS von 8000 fl. für die Brixn er Accker zu bewirken. Es genügte aber den Brixner Herren in Waid bruck nickt, die unleugbaren hervorragenden Verdienste Baron

Di PauliS in wirtschaftlicher Beziehung in Ab rede zu stellen, sondern eS durfte kein ganzer Faden an ihm bleiben, es musste auch seine religiöse Thätig keit im Parlament verdächtiget werden. Zu diesem Zwecke sagte der nämliche Dr. von Guggenberg : „Baron Di Pauli hat durch seine Ver bindung mit den Jungczechen — also durch seine politische und parlamentarische Haltung auch bei getragen, die kath o l ischeu Interessen zu sch adige n ' Dr. v. Guggenberg wiederhrlte über Aufforderung diese Behauptung zwei

- oder dreimal. Später redete er sich dahin aus, das» dies nicht direet, sondern nur rndirect geschehen sei, wiederholte aber nochmals, Baron Di Pauli habe die k a t h o l i s ch e u Interessen geschä d i g t. - .Nun kommt die »T a c t l o s i g k e i t' des AU< konservativen — der hätte nämlich so taetvoll sein und diese offene, unverantwortliche Verdächtigung des früher ein stimm i g gewählten Abg. Baron Di- Pauli ruhig hinnehmen und» lein Ävrt. der Verthei digung dagegen sagen sondern den Barön Di Panli

vor der. ganzen Welt als Verräther der katholischen Interessen brandmarken lassen sollen. Dielen Gesallen erwies er jedoch den Herren nicht, sondern sagte Folgendes: ^ ' „Meine Herren! Ich muss gegen die soeben auS dem Munde des Dr. v. Guggenberg gehörte Verdächtigung deS Baron Di Pauli ganz entschieden protestieren. Wir müssen dagegen um so lauter.protestieren, weil die nämliche Verdächtigung zu wiederholtenmalen in einer noch viel schärferen Form ausgesprochen worden ist, besonders in der christlichsocialen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 27.09.1904
Umfang: 8
Seite 2 zZ^er Xiro^'er' Dienstag, 27. September 1SV4 den Gasthäusern des Trentino prangen ole Bild nisse des Königs Viktor Emanuel und der Königin Helma,' die weltlichen und auch zahlreiche geistliche Signori fühlen sich „unerlöst', der Tiroler Landtag hat bereits die Abstinenz und die Obstruk tion der Italiener zu verkosten bekommen, wobei die geistlichen Abgeordneten tapfer mitgeholfen. Die Stadt Innsbruck erlebt wegen der Italiener einen Universitätsskandal nach dem andern, und als Baron

Schwartzenau in überschlauer Weise dem Dr. v. Körber anriet, für die fast revoltierenden Italiener eine italienische Universität in Rovereto zu errichten, da war die Blamage des Baron Schwartzenau eine vollständige: sogar die Stadt Rovereto bedankte sich für dieses Ge schenk des Statthalters. Also an Unfrieden, welchen die tirolische Landes regierung beseitigen könnte und sollte, fehlt eS wahrlich nicht. Man könnte mit dem Dichter dem Baron Schwartzenau zurufen: „Was willst du in die Ferne schweifen? Sieh

' das Gute liegt so nahe!' Aber Baron Schwartzenau scheint nach dem Vorbild anderer österreichischer Staatsmänner darin seinen Ruhm zu suchen, im eigenen Pflicht kreise sich möglichst unbeholfen zu zeigen, dafür aber sich in polternder Weise in Dinge einzumischen, ^die ihn gar nichts angehen. Wie die österreichische Regierung zwar in allen Weltfragen eine herzlich kleine Rolle zu spielen liebt, dafür aber bei der letzten Papstwahl unter dem Gelächter s der ganzen Welt über den wehrlosen Kardinal

Ranipolla einen glänzenden Sieg davontrug, so hat der Statthalter Baron Schwartzenau zwar nirgends im Lande Tirol sich Beliebtheit erworben oder Erfolge errungen, dafür aber hat der schneidige Statthalter den Fürst bischof Simon vom BischofLstuhle herabsteigen — sehen. Indessen scheint Baron Schwartzenau mit diesem Lorbeer noch lange nicht zufrieden zu sein. Er hat sich nun einmal jene österreichische Regierungs methode gründlich zu eigen gemacht, welche die staatsgefährlichen Elemente hätschelt, dafür

, aber der staatStreuen Bevölkerung um so schroffer ent gegentritt. Tirol hat im laufenden Jahre zwei BischosSinthronisationen gesehen. Bei beiden Feier lichkeiten war Baron Schwartzenau dabei, beidemale ist er als Tischredner ausgetreten. Wenn man die beiden Reden, welche Baron Schwartzenau in Trient und in Brixen gehalten, miteinander vergleicht, so findet man außerordentlich viel des Interessanten und Lehrreichen. In Trient war Baron Schwartzenau den Italienern gegenüber voll Liebe und Zärt lichkeit, er stellte

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 12.06.1913
Umfang: 8
auf einen hiesigen Kapuziner. Die Mängel imd Unrichtigkeiten der in einzel nen, Blättern erschienenen Berichte nötigen zn einer sachlichen Darstellung des Vorkommnisses: Laut Polizeibericht hat 1'. Vigil Augerer in dem am 7. Inni abends gegen dreiviertel acht Uhr, an geblich zum Zwecke der Ablegung der Beichte zu ihm in die Zelle gekommenen Baron Sordeau einen gefährlichen Geisteskranken erkannt. Leider lxute er es, alo er ihn wegschickte, versäumt, ihu persönlich zur Psorte zu begleiten. Durch die Gänge

des Musters irrend, gelangte der Baron in den Garten, Ivo er nur seinem Anliegen an l'. Alexander Kulik herauirai. Sehr bald erkannte auch dieser iu dem Fremden einen an Versolgungswahn Leidenden und es gelang ihm auch, deu Mauu durch diplomatische Behandlung bis zur Mosterpsorie zu bringen. Da ries ihm l'. Optat Minder von serne „Eave!' (Passen Sie aus!) zu. Der Baron dürfte zweifellos den Warnungsruf verstanden haben, denn nun zog er plötzlich den Revolver und ries: „Ah, sind Sie ouch

so einer?' Der Pater drängte den Irrsinnigen zur Psorte hinaus und wars die Türe zu, um sich schleu nigst in den Garten zu flüchten. Leider fiel die Türe aber nicht ganz ius Schloß. Diesen Umstand benützte der Baron, flies; die Türe aus und eilte in den Klosterhos zurück. Das war der Ansang tns »achsolgenden Mordanschlages. Wie hat sich die Sache zugetragen? Diese Frage findet im Polizeibericht keine befriedigende Antwort. Der Baron stürmte mit gezogenem Re volver in den Klosterhof herein, Ivo er mit den, Wor ten

: „Ich schieße!' sosort ans I'. Optat losdrückte. Die Schlißdistanz betrug etwa Meter. Zum Glücke versing sich dir Kugel im Aermel seines Or- denskleides und verletzte ihn nur leicht an der Vor- derspeiche des linken Armes. Im Augenblick, wo der Schuß ertönte, trat soeben der 1^. Frühprediger aus dem Garten in das Moftcrinnere. Sofort sprang er herzu, nahm l>. Optat beim Arm und suchte ihn in den Speisesaal hineinzudrängen. Iu seiner Aufregung riß sich aber ?. Optat los und stellte sich dem Baron gegenüber

mit den Worten: „Hier schießen Sie in Gottes Namen, dann sterbe ich für meinen Glauben!' <?. Optat sah nämlich in dem Fremden einen Anarchisten). Noch einmal be mühte sich I'. Marens, den Angeschossenen in die nahegelegene Wintersakristei zn locken. Tatsächlich folgte er ihm auch einige Schritte, aber auch der Baron ging mit dem Nevolver in der Hand nach. Jetzt trat der Klostersakristan an den Irren heran, der sich auch sofort gegen ihn wandte und ihm mit den, Worten: „Wollen Sie schießen ?' den Revolver

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Bozner Zeitung
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Seite 6 von 8
Datum: 20.05.1903
Umfang: 8
nach dem Speisezimmer begab, geschah es mit einem festen, unerschütterlichen Entschluß, welcher die Seele ihrer Stiefmutter mit boshafte» Freude erfüllen sollte. ..Ja. ich will es thun!' murnielte das unglück liche Mädchen, in dessen Gemüth sich keine warnendk Stimme gegen einen Schritt erhob, der am besten ge eignet war. die unheimlichen Pläne der Baronin zu fördern. ö. Kapitel. Eine verhänguißvolle Bitte. Der Baron und seine Frau waren bereits im Speisezimmer, als Nina eintrat. Dem uneingeweihten Beobachter

der kleinen Gruppe wäre der Familien- Himmel heiter und wolkenlos erschienen. Dank den Einflüsterungen der jungen Frau, trug Baron von Harding seinen gewöhnlichen Gesichtsausdruck. Bei dem krankhaften Stolz seines Charakters hatte sie leichtes Spiel gehabt. Das Mahl ging ohne bemerkenswerthen Zwischen fall vorüber. Aber in dem Augenblick, in welchem die Baronin ihre Serviette bei Seite legte, elektrifirtc Nina ihre Stiefmutter, während sie ihren Vater mit bleichem Entsetzen erfüllte. „Papa,' rief

sie. mit einem Ton unbewußter Entschiedenheit in ihrer süßen, jugendlichen Stimme. «Papa, ich möchte mir Deine Erlaubniß erbitten, in's Ausland zu gehen.' Eine Minute tödtlichen Schweigens folgte. Baron von Harding starrte in hilfloser Bestürzung auf seine Tochter, die Baronin blickte auf ihren Teller nieder, um die teuflische Freude zu verbergen, die aus ihren Augen blitzte. ..Sie arbeitet mir selbst in die Hände!' dachte sie. „Du willst in's Ausland gehen?' wiederholte der Baron, von Nina nach der Baronin

hinübersehend. Aufschauend begegnete der Blick der jungen Frau dem ihres Gatten. Die ernste, kalte Mißbilligung, die aus ihren schönen Augen strahlte, war nicht mißzuverstehen. Der Baron wendeet sich mit einer Miene strenger Enschiedenheit seiner Tochter zu. Nina's Herz sank ihr im Busen. Auch sie Halle in dem Gesicht ihrer Stiefmutter gelesen. ..Er wird die Erfüllung meiner Bitte zurückweisen.' dachte sie niedergeschlagen. „Was aber beginne ich dann?' „Du solltest Nina eine Audienz gewähren,' lächelte

und —' „Verzeihung.' unterbrach Nina ihre Stiefmutter lzochniüthig, „Verzeihung. Papa, ich möchte Dir nicht in Dein Studirziinmcr folgen, da ich Dir leine beson deren Gründe für meinen Wunsch auzuiühren habe. Ich bitte Dich nur. ihn in Erwägung zu ziehen und mir Deine Einwilligung —' „Meine Einwilligung!' sprudelte der Baron in seiner Nathlongkeit hervor. „Wie soll ich Dir meine Einwilligung gewähren? Du weißt, daß Deine Mutier nnd ich beschlossen haben, den Continent nicht vor dem nächsten Jahre zn bereisen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 24.01.1901
Umfang: 8
der Bevölkerung zu dienen hätte. Diese Anregung ist sicherlich freudigst zu begrüßen. Herichtssaak. Aaron Iipautt — als Kläger. Am 10. November schrieb daS „Tiroler Volksblatt': » .Baron Dipauli, von befreundeter Seite aus die Nummer für Nummer in der ,ReichSposs sich wiederholenden Angriffe gegen ihn aufmerksam gemacht, hält dieselben keiner Berichtigung wert.' Und am 21. November sckrieb daS genannte Blatt: „Semem Grundsätze getreu, Blätter vom Schlage der ,ReichSpos? keiner Antwort- wert zu. halten

, scheint Baron Dipauli geschwiegen zu haben, «bwohl ihm eine glänzende Rechtfertigung leicht gewesen wäre/ Bekanntlich hat seitdem Baron Dipauli -— allerdings dem ihm vom „Tiroler Volksblatt' angedichteten Grund satze ungetreu — Blätter von dem Schlage der „Reichspost' einer Correspondenz gewürdigt, nur ist bis nun die dem Baron Dipauli zugesprochene „glanzende Rechtfertigung^ — glauben sehr viele Wähler in Deutsch-Südtirol noch ausständig. Auch unsern „Tiroler' beehrte Se. Excellenz Baron Dipauli

über diesen geheimnisvollen Brief, der den Poststempel Kaltem trug, auf postalischem . Wege ablocken wolle und verweigerte darum consequenterweise die Annahme dieses Briefes. Etwa 14 Tage nach dieser Briefverweigerung erhielt der verantwortliche Redacteur unseres Blattes eine Vorladung zum Bezirksgerichte, sich wegen Uebertretuttg deS § 21 des PresSgesetzeS zu verantworten. Bei der durchgeführten Verhandlung erfuhr nun unser Redacteur, dass der geheimnisvolle Briefsender Se. Excellenz Baron Dipauli

war und daS geheimnisvolle Brieflein eine Be richtigung enthalten haben soll, die sich auf den § 19 deS PresSgesetzeS bezog. Weil aber unser verantwortlicher Re dacteur die Berichtigung nicht veröffentlichte, so stellte Se. Excellenz Baron Dipauli einen Strafautrag, unter Einem auf die Veröffentlichung der „Berichtigung' verzichtend, weil st« — fo ähnlich lautete die Erklärung deS Vertreters des Baron Dipauli — „von den Ereignissen überholt sei'. Großmüthig wollte Se. Excellenz auch auf eine Bestrafung verzichten

, wenn der verantwortliche Redacteur des „Tiroler' dazu zu haben wäre, „sein Bedauern über die Nicht- Veröffentlichung der Berichtigung auSzusprechen.' Unser Redacteur — im Bewusstsein der Uustichhältigkeit der vom Baron Dipauli erhobenen Anklagt — verzichtete auf die ihm angebotene Großmuth und beantragte die Verhandlung gegen ihn durchzuführen. Unser Redacteur verwies darauf, dass er von Sr. Excellenz Baron Dipauli keine Berichtigung erhielt. Der Brief, der aus Kaltem kam, trug weder die Angabe deS Absenders

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Alpenzeitung
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Seite 4 von 6
Datum: 05.07.1935
Umfang: 6
es in der Ewigkeit nicht an. Außerdem brauche ich noch ein paar lustige Seiten für meine Lebensge schichte. — Der Freiherr hatte sich dem dienernden Wirt^ als Baron von Philo vorgestellt. Nach dem hal ben garnierten Hahn bestellte er eine Flasche Wein „Haben der Herr Baron sonst noch Wünsche?' fragte der Wirt dienstbeflissen. „Männer meines Standes sind zufrieden ini dem, was das Schicksal bietet. Daß ich Heidelberg heute nicht erreichen würde, las ich gestern be reits aus meinen Handlinien.' „So etwas lesen

der Herr Baron ans der Hand?' Engel blickte erstaunt in seine Hände. „Würden der Herr Baron — dürfte ich bitten, Herr Baron . . .' „Haben Sie schweigen gelernt, mein Herr? Nu»? denn! Ihre Handlinien sind harmonisch. Aber Sie sind von Natur aus ängstlich, vorsichtig. Ein guter Zug! Seien Sie draufgängerischer, riskieren Sie etwas! Ihr Glück ist besiegelt. Hier steht da Glückskreuz, das hat selten einer. Sie lieben die Tochter einer hohen Standesperson. Ha! Man will Beweise Ihrer Güte. Zeigen

Sie eine offene Hand! Man lieht ro deutlich. Es hängt nur von Ihrer Freigebigkeit ab. Wie wür's, wenn Sie dem Völkchen morgen einen Beweis Ihrer Mildtätig keit liefern würden? Essen und Trinken umsonst? Laden Sie doch den Vater des Mädchens ein, da mit er sich von der Güte seines Eidams überzeu gen kann. Der Vater wartet darauf. Die Kopf- inie lügt nicht!' „Sapperment! Mein ganzes Leben schließen der Herr Baron auf. Es ist die lautere Wahrheit. Wie mag das zugehen?' Engel erzählte seine Geschich- e haarklein

. Dieser vortreffliche Rat mußte noch mit einer Flasche begossen werden. Die Stadt soll te ihr blaues Wunder erleben. Der Gast hatte sich sogar bereit erklärt, den Bürgermeister persön lich einzuladen. Mochte es ein Stückchen Geld ko sten, die Geldkatze eines Engels schrumpfte davon nicht ein. Baron von Philo rieb sich die Hände; das hatte er gut eingefädelt. ' Als die Köchin Sonntags in aller Frühe klotzig einkaufte und von der Gratisbewirtung erzählte, hieß es: Er hat wieder eine Frau. Bis zum Kirch gang

war das Märchen durchgesickert. Beim aus gedehnten Frühschoppen hatte man Gelegenheit, Baron von Philo kennen zu lernen. Engel schwän zelte um ihn herum, als wollte er einer Henne die Eier abfangen. Heute ließ er sich nicht in die Kar ten gucken. Lächelte nur. In der Wirtsstube scharte sich alles um den Stammtisch, wo man mit aufgesperrten Mäulern den Geschichten des Barons zuhörte, die sich alle zugetragen und deren Held er war. Auch der Bür germeister war erschienen und ergötzte sich an der liebenswürdigen

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Volksbote
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Seite 4 von 12
Datum: 06.06.1935
Umfang: 12
sie die Abgabe von Kohlensäure und die Einatmung von Sauerstoff. „Ja, ja, wer den Betrieb hier nicht ge wöhnt ist, der verliert leicht den Kopf. Wenn Sie aber mal meinen Wagen benötigen, bitte es nur zu sagen, ich stelle ihn mit großem Ver gnügen zur Verfügung!' „Sehr liebenswürdig, Baron!' Die Herren standen auf, der Kellner half Dahlen in den Pelz. „Wir werden uns ja fetzt öfter sehen', sagte Pötten. „In welchem Stockwerk wohnen Sie?' „Im zweiten- Ich habe immer dasselbe Zimmer.' „Ich auch. Im dritten

. ÖS« gibt viel modernere Hotels in Berlin, solche mit aller lei Schnickschnack, wo einem beinahe der ge deckt» Tisch auf elektrischem Wege ins Zim. mer hopst.... na aber ich wohne lieber hier. Es ist gemütlich da. Finden Sie nicht auch?' Sie durchquerten den Splegelang, dann Hall« H. Dahlen war um einen guten Kopf größer als der Baron, dsstsn breiter, von dünnen Beinen getragener Körper in einem etwas zu jugendlichen Modeanzug steckte. „Werden Sie Mittag hier esten?' fragte er, als sie in der Mitte

, man hört» ihn draußen pfeifen. Di« Herren schüttelten sich dt« Hände. „Auf Wiedersehen, Baron!' „Auf Wiedersehen, Verehrtester!' Page I kehrte atemlos zurück. „Das Auto ist schon da!' meldete er und hob seine großen, glänzenden Augen zu Herrn von Dahlen auf. 9. Kapitel. Fünfuhrtee im Blauen Salon des Dal- maste-Hotels. Sieben Jünglinge in türkis- farbenen Smokings fitzen auf einem kleinen Podium und machen Jazzmustk. An win zigen Tischen drängt sich das Publikum, die Mitte des Salons ist frei

und noch viel entzückendere Nachmittagskomplets.- Trotzdem geht eine Welle durch den Saal, als. Miß Pkabel Wellington mit ihrer Mutter und Baron Pötten an der großen Glastür erscheint und, mit hochgezogenen Tuschaugenbrauen nach einem freien Tisch spähend, stehen bleibt. Sie ist ganz in Schwarz, nur auf dem weichen Persianerkragen, der den Halsausschnitt um rahmt. fitzt so etwas wie eine lachsrosa Blume. Der Ober schießt herbei und beteuert, sofort Platz schaffen zu wollen. Gr zaubert ein Tischchen aus dem Nichts hervor

und stellt es halb ins Tanzparfett hinein. Auch drei gol dene Stühle balancieren, von Piksasohänoen befördert, herbei. „Bequem ist anders', sagt Baron Patten, während er sich zwischen Miß Mabel und die Korpulenz ihrer Mutter klemmt. Gr hat selbstverständlich gestern abend in der Halle die Bekanntschaft der beiden Damen gemacht. Wie? Ach Gott, das ist nicht schwer, wenn man ein bißchen Hebung hat. Schön», international« Frauen wissen sofort Bescheid. Sie kennen diese Sorte von älteren Nichtstuern

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 15.02.1934
Umfang: 6
Hand im Spiel sein. Wer? Der Baron? Möglich. Er hatte außer dem jeweili gen Kummer, den er, wenn auch mit Anstand, so doch immer recht deutlich zur Schau trug, den Vor teil davon. Jedesmal erbte er ein stattliches Ver mögen. Renaud ließ sich die Akten kommen, die man über den Baron besaß. Es war nur sehr we nig. Denn der Baron war niemals mit den Behör den in Konflikt geraten und hatte nur die notwen digen Papierd für ein paar Auslandsreisen, zur Naturalisierung in Frankreich, verlangt. So mußte

. Renaud berief den Gerichtsarzt, setzte ihm seine Zweifel auseinander und ließ die Leiche der letzten Baronin ohne das Wissen ihres Gatten sezieren. Nichts war zu finden. „TroMem', meinte der Gerichtsarzt, „kommt mir die Herzgeschichte bei einer so gesund und nor mal veranlagten Frau recht sonderbar vor, zumal doch in diesem Falle keine äußeren Gründe mit sprechen, wie Aufregungen, materielle Sorgen, see lische Erschütterungen.' „Wir werden den Baron auf alle Fälle etwas im Auge behalten.' Der Baron

man die beiden fa't jede Nacht bei „Ciro' sehen. Bis eines Abends de Boule und die Auburne bei „Ciro' Verlobung fei erten. Strahlend saß Jeannette neben dem Baron und nahm die Huldigungen entgegen. Ihre Wan gen glühten lind auf der Brnst trug sie das Berlo- oungsgeschenk, einen großen Amethysten, der an einer hauchdünnen Plannkette hing. Renaud kannte das Schmuckstück. Die tote Baronin hatte es immer getragen. Ein feingearbeitetes Werk. Das Fami lienstück der de Boule. Und die gab es gar nicht. Das emzige

und den Amethysten dein Kriminalbeamten in ei nem Postpäckchen zugeschickt. Renaud untersuchte den Schmuck und fand nichts, Juweliere untersuch ten ihn, Chemiker und fanden ebenfalls nichts. Der Baron hatte sich sofort mit der Kriminalpo- lizet in Verbindung geletzt und eine hohe Beloh nung ausgeschrieben. Man hatte ihn an Renaud gewiesen. Jeden Tag kam der Baron, war sichtlich nervös, erhöhte Tag für Tag die Belohnung und ahnte nicht, daß der Schmuck in der Schublade des Schreibtisches lag

ist mit seltenem Geschick in die Fassung eine winzige Menge Radium eingeschmug gelt.' — „Na, und?' — „Wenn es nur ein Milli gramm oder noch weniger ist, so genügt die dau ernde Einwirkung der Ausstrahlungen auf den Körper, einen Menschen in absehbarer Zeit zu tö ten. Wenn der Baron morgen kommt, um nach sei nem Schmuck zu fragen, dann behalten Sie ihn gleich hier. Dieses Pünktchen genügt, um ihm drei Morde u- einen begonnenen Versuch nachzuweisen.

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 10
Datum: 12.01.1901
Umfang: 10
Seite 2 „Der Tiro ler' SamStag, 12. Jänner 1901 ernstlicher Forschung wird man finden, dass nicht der 1° Dr. Schöpfer die Ursache aller Salami- täten ist, sondern dass die eigenen Begehungs- und Unterlassungssünden die niederschmetternde Sprache der Wahlen zur Folge gehabt haben. Wer andern eine Hruöe gräbt, fällt selbst Mein! Baron Dipauli gilt sonst als feiner, und sicher gehender Taktiker. Im Wahlkampf hat er sich als solcher nicht bewährt. Denn in alle Gruben

, welche er den Christlichsocialen gegraben, ist er selbst hin eingefallen. Baron Dipauli wollte mit dem Briefe Liechtensteins in der Hand die Pfeile der Wiener Christlichsocialen auf die Tiroler Christlichsocialen abschießen lassen, und die Pfeile flogen auf den Schützen zurück! Baron Dipauli wollte um theures Geld durch Hraby eine „christlichsociale' Falle uns stellen, und der Herr Baron hatte sich selber gefangen! Baron Dipauli stellte die Alternative: Entweder in der 5. Curie oder gar nicht will ich gewählt sein. Dadurch

kam das CompromisS zufalle. Das war eine Grube für die Christlichsocialen. Heute liegt der Herr Baron selbst' in dieser Grube drunten, und seine Anhänger senden nach Nord und Süd Depu tierte, damit dem Baron aus der selbst gegrabenen Grube irgendwie anständig herausgeholfen werde! Die Anhänger DipauliS schoben im Widerspruche mit ihrem eigenen Grundsatze: Die früheren Abgeordneten sind wiederzuwählen! den Herrn v. Zallinger, DipauliS eigenen Schwager, recht unsanft bei Seite. Ein Bauer

Verhandlung mit einhelligem Beschlusse die Candidatur Seiner Excellenz Baron Josef Dipauli, welche bereits auf den Vertrauens- männer-Versammlungen vom 30. October in Bozen und vom 42. November in Meran ausgesprochen worden war, neuerdings bestätigt und genehmigt. 5. Hat Mathias Trogmann in anbetracht, dass nur Bauern sicher nicht imstande wären, die zwei wichtigen Bezirke Bozen und Meran mit Erfolg zu vertreten, im Interesse der Wähler den lebhaftesten Wunsch und die Bitte zum Ausdrucke gebracht

, man möge ihm durch die Wahl des erfahrenen und leiswngssähigen Parlamentariers Baron Dipauli in der 5. Curie eine tüchtige Stütze an die Seite geben. Damit ist volle Klarheit in unsere Lage ge kommen. ES erscheinen endgittig Mathias Trogmann als Candidat der 4. Curie (Landwahlkreis Bozen- Meran) und Josef Baron Dipauli als Candidat der 5. Curie (Deutsch-SüdtirolS). Die Vertrauensmänner - Versammlung glaubt damit den Wählern zwei Candidaten vorzustellen, auf welche sie unbedingt vertrauen

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 09.09.1876
Umfang: 6
. Dergleichen journulistische Windbeul leien waren während der letzten Jahre des AaiserlhumS stark in der Mode. Jetzt erregen sie nur Achselzucken. Die russische Regieruag scheint jetzt energischer als bisher gegen die KriegShetzereien der Presse vorgehen zu wolleu; soeben wurde der „RuSki Mir' , wegen verzeihe, schütz-, rette Du mich vor den Fürchterlichen, die mich von Dir reißen wollten!' Der Baron erbebte. Dieser Blick, diese Stimme übten uoch einmal ihre magische Gewalt über ihn aus ; ober er wandte

der Blick de« Baron« aus Ehmig, der absichtlich etwas in den Hintergrund getreten war. „Wer find Sie, mein Herr? waS wollen Sie hier?' fragte er heftig. „Ich bitte, die Frau Baronin zu befragen, ob sie mich kenne,' autwortcte Emig und heftete seinen Blick mit zwingender Gewalt auf Hortense. Antworten Sie: .Kennen Sie mich?' Hortense neigte stumm bejahend daS Haupt. „Wenn meine Frau Sie kenn», so ist daS immer noch kein Grund, in dieser Stunde io diesem Zim mer anwesend zu sein,' sigte der Baron streng

« einige Andeutungen ge geben. „Ich kam, am Ihnen einige Papiere vorzu legen.' „Hätte das nicht Zeit, Sie sehen —' „Verzeihen Sie, Herr Baron, die Sache ist dringend.' „Aber in Gegenwart der Damen?' „Die dürste fich vielleicht al» nützlich erweisen. Wollen Sie gefälligst von diesen Wechseln Einsicht nehmen?' Er hatte bei diesen Worten eine Brieftasche her- vorgezoge», derselbe« einige Papiere entnommen und legt sie vor de« Baron hin. Mechanisch griff dieser danach und sah sie durch. ^WaS heißt daS ?' rief

er auS. .Wechsel mit mei ner Unterschrift Mer fünftausend, über zehntausend, wiederum über fünftausend, über zehntauserd, widerum über fünftausend Thaler und noch etliche kleinere und größere Beträge? Ich habe alle diese Wechsel nicht ausgestellt.' „DaS dachte ich mir, Herr Baron, ich weiß, Sie stillen keine Wechsel aus.' Der Baron wurde verlege«. „Doch,' sagte er endlich, „ich sah mich genöthigt, die» zu thun,' weil —' „Weil Dir Summen aus Deinem Bureau ent- schwuode« waren, Onkel,' fiel Ulrich

ein, .Du wirst den verbleib kennen.' Der Baron winkte abwehrend. „Genug, Ulrich, Frankreich. Die Erzbischöfe mid Beschwer. uuter deren Schutz die katholische Uaivir« fitSt von Soger» steht, habe» dort am 23. und 29 Rug»st ihre Jahre«,ers»»ml«»g gehalten. E« wurde beschlösse» die UniverHM- um einen neuen Lehrstnhl, nämlich für Völkerrecht und LAchtSgeschichte, zu vermehren, und ^die phIlölogische^Facultät im 'MvchPr zu er- Hfsuey^D«Wfür dAUalversitit von ÄtgerS' iw Wege fxeiwmiger Aeichnmigen'bia jeßt aufgebrachte Capital

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Alpenzeitung
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Seite 5 von 6
Datum: 13.11.1934
Umfang: 6
; Oberst!. Chi-riàison, Major Cirillo: Hpt. Costanza di Costiglile und Gräsin Maria P«i; Gr. Uff. Ci priano Eros 'Crivelli di Montecroce und Gräsin; On. Comm. Vittorio Dallabona; Adv. De An- geliS: Ing. Dorna-, Ing. Tesant und Gemahlin-, On. De Walder und Gemahlin: S. E. Dompieri m,d Gemahlin: Ing. Comm. Dalla Ball« und GemahNn: Cav. Di Stesano, Podestà von Bru nirò: Duca Della Posta di Civil-ella und C-e- mahlm; De Stvobel di Campo C. und Frau: Ing. Falasconii; Baron Fiorio mit Gemahlin: Flaverbacher

. Konsul Gidoni, Major Benedenti, Major Tivonlii, Major Cavalli, Centurione De Felice, Centurione' Rmicati'Cav. Usf.' Radnik- Pilla und all« GaonisonSossiziere sowie à Z^sanwalt! Cav. Uss. Tmppe von Offizi-eve-n dsr MWz Under den Gästen befand,en sich weiters: Monsignor Augner: Baron Al dm burger, Pre side des Gymnasium-Lyzeum: Feldmarschall An- driani Felioe umd GeinalKn: Monsignor Amplatz. Dekan von Merano: Ing. Allegro: Gras Alisi di Casdelvarco Antonio: Acuto Rossi und ànahlin: Amonn Enrico

und Gualtiero; Ing. Acuto Gio- vamm und Famikie; Cav. Andreocci Aldo: Cav. Uss. Broise und Gemahlin: Prof. Brazzani: Dr. Bviiam; Tsn. Col. Verdello: Fkege-rmajor Benetti; Ing. Bondaval?!: Gras Rossi Fedrigotti Ferdi- n-ando und Gemahlin; Brunattì-Bettuiazzi und Gemahlin; Cav. Barbieri Arnaldo und Gemah lin; Major Cav. Dr. Ugo Bianchi; Gras Vacci dì Capaci, Mnistsr des kgl. Hauses: Capo Ma nipolo Bravin Umberto; Dr. Camera: Col Cav. Ceard Mario mit Gemahlin: Col. De Maria mit Gemahlin; Baron Di Pauli Giorgio

; S. E. Baron Di Pauli Leo; Baron Di Pauli Luigi: Baron Di Pauli Andrea (Bressanone); Baronesse Di PauK Carlotta; Oberstbrigavi«« v. Sparber Rodolso; Exz, v. Jahl Gustavo und Gemahlin: N. H. v. Brei ben ber gcr Paolo und Gemahlin: v. Grabmaie-r-AilH-c-rlzeiin: v. Persa; Dr. v. VAtten berg Carlo und C,?nbahlin! Cent. De Felice: Mar chese De Beaumont-Bonelli. Hoskämmever I. kgl. der Herzogin von Aosta; De Borcollinis Olga: Dr. Degle Lodovico: Dolutti imd Familie; Frau Deodato Nanni; De Cadilhac; De Marchi Giu

seppe; De Nobili Contessa Jvens d-si marchesi Taon àe Revel. Palastdame I. kgl. Hoheit der Herzogin àn Aosta: Prof. Em eri; Eifondle. Direktor der Vkolomiten': Dr. Endrizzi; Baron und Baronin Ehrl; Prof. Ehronhöser Francesco; Oberst Fer vevi lmd Famili-e; Dr. Filippi und Frali: Cav. Fervwndì, Direktor der „Provincia di Bolzano''; S.'E. Franco. Podestà von Bressanone: Cent. Fräoli; Cav. Fr-accaroli. Präsident der Provi-n- nni Gemahlin; Dr. Franchi Aristide-, Oberstàt- >?cmt Fevreri von Verona;'Comm

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Alpenzeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 18.10.1936
Umfang: 8
aus der Wohnung links kam und Fräu lein Maria-Anna gehörte, die ebenfalls telepho- nierte. Fräulein Maria-Annas Stimme sagte also: HutenMorgen, Herr Baron, ich wollte Ihnen nur sagen, daß ich das Armband wiedergefunden habe, es hing am Verschluß meiner Handtasche.' „Sich — sieh, ein Baron', dachte Georg, „Fräu lein Maria-Anna hat einen Baron aufgegabelt,' »nd er dachte lächelnd an den blonden Lockenkopf der kleinen Modistin. Zu seinem Erstaunen antwortete die Stimme von Hern Braun: „Darüber bin ich ja ganz

: „Nun, haben Sie sich gestern noch gut amüsiert, Herr Ba ron?' » Und der Herr Baron antwortete: „Es war eine reichlich fade Angelegenheit. Man tut, was man muß.' „Sehr richtig!' dachte Georg — und dann rede ten beide noch etwas hin und her, aber es war kein rechter Zug in der Geschichte. Schließlich häng ten beide ab. „Einen Augenbi darf ich Sie vielleicht heute sehen und sprechen?' Eine Pause ent dann sagte sie m Stimme: „Ich b ick', bat Herr Baron Braun, tand in Maria-Annas Zimmer, t einem kleinen Zittern

nach. Dann schlich er sich zum Telephon, drehte ganz leise die Nummernscheibe und wählte die Nummer Maria-Annas. Als sie sich meldete, flüsterte er in den Apparat hinein, so daß Herr Braun drüben es auf keinen Fall hören konnte: „Wissen Sie schon) daß der Herrn Baron gar kein Baron ist!' Als Antwort geschah drüben ein kleiner Schrei. Dann rief ihre Stimme: „Wer sind Sie denn?' Wer da hatte Ge org schon wieder abgehängt. Nach einer kleinen Weile wählte er ebenso leise die Nummer des Herrn Braun: „Wissen Sie schon

mit Ihnen sprechen.' Beide schwiegen ein Weilchen. Dann begann Herr Braun: „Ich wollte Ihnen nur sagen, daß ich kein Baron bin, sondern Braun heiße; ich glau be, Sie haben mich da bei der Vorstellung miß verstanden.' Maria-Anna atmete tief auf. „Und ich wollte Ihnen sagen, daß ich gar kein Auto besitze. Ich sagte das nur, weil mich der Titel so eingeschüch tert hatte, da wollte ich Ihnen imponieren.' Beide fingen herzlich an zu lachen. Georg lachte lautlos mit: „Darf ich Sie vielleicht besuchen?' fragte Herr

Braun. „Aber bitte', antwortete Maria-Anna, „Garten straße Nr. 7, vier Treppen'. „Wie?' rief Herr Braun, „da wohne ich ja auch.' „In der geteilten Wohnung?' „In der geteilten Wohnung!' Beide lachten wieder. „Ich habe mich so geschämt,' sagte Herr Braun, „ich hätte mich nicht gemeldet, aber irgend jemand hat bei mir angerufen und mir gesagt, daß Sie Modistin sind.' „Bei mir hat auch jemand angerufen,' rief Ma ria-Anna, „er sagte, daß Sie kein Baron seien.' Eine Stille entstand. „Und jetzt weiß

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 12
Datum: 17.11.1900
Umfang: 12
. Als erster ergriff Herr Pfarrer Schrott das Wort, um für Baron Dipauli Stimmung zu machen. Er schilderte in ausführlicher Weise die Verdienste Seiner Excellenz, pries die Be mühungen des Baron Dipauli in Angelegenheit der Gebäude- und Personalsteuer und verweist darauf, dass Baron Dipauli in Wien darauf aufmerksam ge macht hat, dass in Tirol 319 Mattn mehr als das Land zu stellen verpflichtet wär, zum Heere assentiert wurden. Professor S chöpf er verweist darauf, dass die Christlich-socialen

das nicht vergessen wollen und auch nicht abläugnen,' was Baron Dipauli gethan habe. Man dürfe aber, was für Tirol erreicht wurde, nicht als ausschließliches persönliches Verdienst Baron Dipaulis ausspielen. UebrigenS sei constatiert, dass diese Verdienste seinerzeit Baron Dipauli zur- Em pfehlung seiner Candidatur selbst zusammen gestellt habe: In den letzten drei Jahren ist aber thatsächlich mehr Schlechtes geschehen als in den letzten zwanzig Jahren Gutes gemacht worden sei. Baron Dipauli müsse man den Vorwurf

mit beitragen. Das Bündnis Baron Dipaulis mit den Jungtschechen war die eine Schwenkung Seiner Excellenz. Der zweite Vorwurf, den man Seiner Excellenz macht, sei seine Haltung in Angelegenheit des österr.-ungarischen Ausgleiches. Man sagt, Baron Dipauli habe versprochen, dass er nur für einen gerechten Ausgleich eintreten werde. Als der Ausgleich publiciert wurde, habe sich Seine Excellenz auch sehr scharf, vielleicht schärfer als die Christlich-socialen, gegen diesen Ausgleich ausge sprochen

. Als es aber dazu kam, den Worten die That folgen zu lassen, als Baron Dipauli Handels minister würde) hat er sich auf den alten, Oester reich so schwer schädigenden Ausgleich verpflichtet. Dr. Schöpfer beweist, auch wie schwer Oesterreich' aus Grund des mit Ungarn geschlossenen Zoll- und HandelsVündniW in seiner Viehzucht ünd dem Vieh handel geschädigt wurden Millionen habe dadurch die österreichische Ländwirtschäft verloren infolge der Begünstigung . Ungarns. Landtags-Abgeordneter Schraffl, von der Versammlung

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 20.12.1882
Umfang: 4
. Sie hatte, wie der Präsident con- statirt, für 10 fl. 1000 fl., für 1000 fl. 10.000 fl. zu gesagt. Der Zeuge gibt weiter an, daß er für die Sache einen Theil seines Vermögens, mehr als 5000 fl. geopfert, dadurch auch seine Landwirthschafl vernach- läßigr und sein ganzes Eigenthum eingebüßt habe. Er wird nun über die Beziehung zu Baron Pawel be fragt. Darauf antwortet er: „Wir haben gebittet, er möchte uns die Sache aus Händen nehmen, er ist stndirt, aber er Hai nicht wollen annehmen wegen Kathel.' ^ Präs

.: Er hat es aber doch übernommen? — Genoud: Die Widmayr hat auch gebittet, er möchte es thun wegen arme Lent'. Da war Herr Baron so gütig und hat gehandelt mit Vollkraft und Energie. Auf die Frage, welches die Thätigkeit des Barons war, antwortet er wieder mit Nachdruck: „Thätigkeit war groß, er hat gearbeitet mit Vollkraft und Energie.' Auf die weitere Frage des Präsidenten nach den Re sultaten dieser Thätigkeit weiß Geuond nur zu sagen, daß der Baron in London mit vielen Personen ver kehrte, daß er von Doenmenten in Agra

Kenntniß er langt habe und daß die Kapuziner 300.000 fl. Abferti gung für die Erbschaft angebot e hätten, worauf der Baron jedoch nicht eingegangen wäre. — Präs.: Haben Sie selbst mit den Kapuzinern verkehrt? — Genoud: Iech habe uur in Bozen zwei Kabnziner gesehen mit dem Baron. — Präs.: Woher wissen Sie dies also? — Genoud: Herr Baron hat es gesagt. Trotz dieser freundlichen Gesinnung, die der Zeuge für den Baron äußert, bestätigt er doch, daß er demselben versprechen mnftte, seinen Namen

geht zur BeeidigunKstage über. Der Vertheidiger hält, entgegen dem Antrage des Staats-- auwalts, die Beeidigung für unstatthaft. Wenn in dieser Sache überhaupt eine Anklage gerechtfertigt wäre,, so Hätte sie vor Allem Geuoud treffen müssen, da er die Schulden conträhirt habe. Staatsanwalt: Genond's Aussage hat das Gepräge der Wahrheit. Er hat nur einmal die Unwahrheit ge sagt in Folge einer Pression des Barons Pawel. Ge noud ist ein Zwerg gegenüber dem Baron in der Kunst des Verdrehens nnd

Betrügens, er war ein Verführter:, Ich protestire feierlich dagegen, daß man hier eine Be schuldigung gegen Jemanden erhebt,, gegen welchen ich von der Verfolgung zurückgetreten. Wenn die Staats behörde ihr Verfahren cassirl hat, dann tritt der Be? treffende wieder in die Reihe anderer Staatsbürger, Vertheidiger: Ich lege entschieden Verwahrung ein, daß Herr Baron Pawel im gegenwärtigen Stadium der Sache ein Betrüger genannt wird, und hätte ge glaubt, daß ihm dieser Schutz von anderer Seite

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Südtiroler Landeszeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 05.12.1922
Umfang: 8
ter motemen Grabungen hat der berühmte Wtener Ltegyptologe Her-- mann Jimlkor ün feinem Berichte, Liter die Expe- imm jawwiwwii lier besorge. Hierzu sei mein Mann ausersehen, wofür -ihm der Graf -einen -hohen! Orden als Be lehnung versprach. Die Diamanten wurden auch gezeigt und erwiesen sich wirklich als Prachtstücke von seltener Reinheit. Mein Mann willigte ein, und man gab dem Baron F. den 5)0chze!tstermin bekannt. Nach träglich ruite aber meinen Gatten feine Dereit- milligkeit

, da er sich erstens nicht die nötige ka-mmälmifche Gewoudheit zutraute, und ihn auch zweitens das Mißtrauen -befremdete, mit welche-m man ihm auch jetzt ewig die Persona lien -seiner A-uftroggebcr verschwieg. Dies trug ihnr Vorwürfe des Grafen und auch Klagen von Seite des Barons F. ein, denn der Hoch zeitstag erlitt hierdurch eine weitere Verschie bung. Die Sache kam so weit, daß Baron F. Selbstmordabsichten äußerte. Er habe nämlich aus Grund der bevorstehenden Vermählung einen Schuldenstand -bedeutend

vergrößert und ehe sich nun von Gläubigern stark bedrängtl , Aus Rtitlerd suchte mein M-ann den Grafen aus und versprach nunmehr, die Reise nach Hol land zu machen, doch nicht gleich. Vielleicht könnte ncan den Baron F. einstweilen vor den Manichäern -schützen. Lies wurde jo arrangiert, daß die Dame sich ohne Nennmrg ihres Namens, -aber durch einen Van ge scheuen Notar, welchr-r die persönlich« jjüf- Nerv übernahm, rwrpfiichtete. du Reugeld mm 30.000 Kronen zu- bezahlen. Das Dokument wurde

aus unbekannten Gründen vordatiert und mit der Klausel versehen-, daß dessen Rückforde rung der Dame fretstehe, und- zwar unter ge wissen Vora-ussetzungen. insbesondere, -wenn sich Baron F. irgendwie als unwürdig zeigen sollte. Mein Mann fand sich in der Folge dann -an einem bestimmten Tage -auf dem Landsitze eines anderen Aristokraten ein. wo er die Diamanten übernehmen- sollte. Allein, -als -man ihm dort sagte, daß der Schmuck von verschiedenen Seiten als Eigentum reklamiert werde, weshalb größte Vorsicht

geboten fei, entfernte er -sich mit dein entschiedenen Bemerken, daß er unter, -solchen Umständen nicht mehr mitiun wolle. Dieser Ent schluß wolle als endgültig angesehen werden. Natürlich mußte er dem Baron F. -hiervon Nachricht geben, -was zu erregten Szenen -führte, den-n der Schützling meines Gatten hatte kolos sale Schulden -angehäuft und drohte nun nicht mehr mit Selbstmord, sondern mit Skandal. -Mein Mann begab sich- -sofort zum Grafen L., setzte ihn von dem Vorhaben- des Barons F. in Kenntnis

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 26.06.1906
Umfang: 8
auf der Tagesordnung. — Die Heumahd ist im besten Gange. Mit der Heu- Ernte kann man hierorts so ziemlich zufrieden sein. Auch der Roggen ist überall sehr schön. — DaS Wetter geht Heuer fast nach dem Wunsche der Bauern, man kann sagen, es ist ein Bauernwetter. Kalter«, 24. Juni. (Interessante EhrenbeleidigungLklage.) Am 15. Juni sollte eine Gerichtsverhandlung statt finden, die rätselhasterweise bereits auf 8 Uhr morgens anberaumt war. ES handelte sich um eine gegenseitige Ehrenbeleidigungsklage zwischen Baron

Andreas Dipauli und dem Besitzer und Vizebürgermeister Florian Andergassen. Zur genannten Stunde waren außer den klägerischen Parteien, der Vertreter und Zeugen, der Zuhörerraum bis zum letzten Platze besetzt, nur fehlte der Kläger, Baron Dipauli, welcher auch dem Gerichte seine gewohnte Gemütlichkeit zeigte und ewe Viertel Stunde später erschien. Als der Straf richter einen Vergleich vorschlug, erbat sich Herr Baron das Wort, damit er erklären könne, warum er eigentlich da sei und den Grund

der Beleidigung vortrage, was aber anderthalb Stunden in Anspruch nahm. Wäh rend dieser Zeit wurde eS im Verhandlungs saale sehr laut und interessant. Der Ange klagte Andergassen und seine Zeugen bestritten, daß die Trutschstraße, wie Baron Dipauli behauptet, die Ursache der geklagten Aeußerung „Schmntzian' wäre, gaben vielmehr an, daß Dipauli einen Markstein eigenmächtig zu seinen Gunsten versetzte, ferner, daß er eine Wasser leitung angebohrt habe und durch Abgrabung ewer Gemewdestraße zwecks Uebersührung

des HumuS in seinen Obstpark die Gemeinde ge schädigt habe. Auch habe der Baron der Ge meinde vorgemacht, daß er die Pläne für die genannte Straße auf feine Kosten herstellen ließ, während Herr Andergassen demgegenüber feststellen konnte, daß die Gemeinde selbst 1303 LI 56 Ii für diesen Zweck auslegte. Baron Dipauli wollte jedoch von allem diesem nicht» wissen, gab aber zu, daß die vorge worfenen Fakta von X und I ohne sein Dazu tun geschehen seien. Betreffs der Pläne mußte der Uneigennützige später

zugeben, daß er nur einen Teil der Pläne bezahlte, nämlich, daß er, während Herr Ingenieur Schlör die Straße nivellierte, denselben gratis verpflegte, was ihm aber schon aus dem Grunde schwer fiel, da Herr Schlör ein schlechter Gesellschafter sei. Der Vizebürgermeister Florian Ander gassen beauftragte unter öfteren den Ge- meindefekretär, die für feine Aussagen dienen den Akten anS der Gemeinde zu holen, was jedoch erfolglos war. Anläßlich dieser Streitig keiten hätte einmal der Gemeinderat Baron

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Volksblatt
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Seite 2 von 14
Datum: 16.04.1902
Umfang: 14
des Ackerbauministeriums dazu herhalten, um gegen den conservativen Minister Baron Giovanelli zu Hetzen. Wir lesen hierüber in den „N. T. St.' offenbar von sehr unterrichteter Seite u. a. folgendes: „Es wäre nur noch ein Wort über die Art der Pensionierung des Sectionsrathes Dr. Scheimpslug zu sagen, über die Vorgänge, die sich hiebei ab gespielt haben. Der „Chronik' scheint, nach den verwendeten Fettdrucklettern zu schließen, dieses — mehr persönliche — Thema ganz besonders am Herzen zu liegen. Die „Chronik

' behauptet, dem Dr. Scheimpslug sei vom Sectionsches Baron Beck die Wahl gelassen worden zwischen der Disciplinaruntersuchung oder der freiwilligen Überreichung des Pensionsgesuches. Da Baron Beck für den letzteren Fall eine Pensio nierung in allen Ehren, d. h. unter Verleihung des Titels eines Ministerialrathes und mit dem Zu geständnisse voller Pensionsbezüge versprochen habe, und da der Minister dieses Versprechen bestätigt habe, sei Scheimpslug auf den Gedanken der frei willig angesuchten

Pensionierung eingegangen. Damit aber sei er — so behauptet die „Chronik' — absichtlich in eine Falle gelockt worden. That sächlich sei in der Folge sowohl der Titel der V. Rangsclasse, als der volle Pensionsbezug nicht gewährt worden. Der Artikelschreiber der „Chronik' schmiedet daraus gegen den Sectionsches Baron Beck und gegen den Minister Baron Giovanelli den Vorwurf des Wortbruches. Nun, hier handelt es sich um einen, wenn nicht wider besseres Wissen, so jedenfalls sehr leicht-,, sinnig erhobenen

Vorwurf. Wir stellen Folgendes fest: Die Verleihung eines Titels sowohl, wie die gnadenweise Gewährung erhöhter Pensionsbezüge ist Sache des freien Entschlusses Sr. Majestät des Kaisers. Weder Baron Beck, noch Minister Baron Giovanelli konnten ein den Willen des Kaisers bindendes Versprechen machen; sie konnten nur versprechen, dass sie im angedeuteten Sinne den Vortrag an den Kaiser erstatten würden. Anders konnte auch Sectionsrath Dr. Scheimpslug selbst das Versprechen nicht auffassen

, und der Brief des Ministers Baron Giovanelli an ihn (Scheimpflug) vereinbarter- maßen geschrieben worden sei, um letzteren gegen fahrlässige und boshafte Ausstreuungen innerhalb der Frist zu sichern, während welcher Frist sein Pensionsgesuch in der Schublade des Ackerbau ministers vereinbartermaßen ruhen sollte. Diesen Briefwechsel hätte er lithographieren lassen und das Lithogramm befinde sich in den Händen meh rerer Personen. Dr. Scheimpflug habe aber nicht die Artikel der „Brixner Chronik

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Alpenzeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 20.03.1929
Umfang: 6
, den sie selbst schmerzlich empfand, streifte sie den Nachbar. „Wollen wir nicht weiter reiten. Herr Baron?' „Nein, gnädiges Fräulein!' gab er fast schroff mit mühsam unterdrückter Leidenschaft ziin'.ck. „Ich möchte endlich Klarheit haben über...' „Uàr den einzuschlagenden Weg?' Thca Hellings lachte leise auf. Es klang wie ein sil briges Perlen auf duuteltönendem Gruud. „Mein Gott, das ist doch furchtbar einfach! Wir reiten die Sternallee nach rechts hinun'er zur Tiergartenstraße oder, wenn Sie noch länger -.m Grünen

quälen Sie mich seit Wochen scholl mit jedem Wort, das Sie zu mir sprechen, gnä diges Fränlein? Warum lveichen Sie mir seit jenes Abend, der Geburtstagsfeier Ihres 'lerrn Vaters, auf alle möglich« Art aus? Warum —' , Sie unterbrmb Um mit ».üuuir mit Kcukmüti-. gen Aufwerfen des schönen, blonden Kopfes: auf eine Karte zu setzen; aber es war ihm recht Ihnen bis vor Monaten noch, wie , Sie mir „Sie sehen Gespenster, Herr Baron!' so, er wollte es nicht melzr anders. Von Tag zu „Leider nein.' gnädiges

eine flüchtige Blässe verdrängte das Rot der Erregung aus seinen gebr'iunten „Was wollteil Sie sagen, Herr Baron?' fragte Thea Hellings fast heftig. „Welche An nahme deuteten sie an?.' Er zögerte noch einen Augenblick, während in sei nein Gesicht sich deutlich ein kurzer, aber schwerer Kampf spiegelte. Dan hob er den Kopf. Hoch aufgerichtet saßen sich die beiden jungen Menschen gegenüber. Ein kurzer Windstoß fuhr durch die Kronen der Bäume, die sich ächzend lind rauschend neigten. Vereinzelte

, von der allzugroßen Glut der letzten Wochen vorzeitig gewelkte Blätter flat terten hernieder nnd legten sich lautlos auf dell Weg. Das Tageslicht begann zu erbleichen. Eine ungewisse, flimmernde Helle legte sich in das eben noch leuchtende Grün, das nun mit einemmal seltsam farblos erschien. Weder der Baron noch Thea beachteten in der Aufregung dieser entscheidenden Minute die Veränderung, die um sie her in der Natur vor sich ging. kliivgenden Ton ihrer weichen Stimme zu hören, seltener und seltener wurden

dazu bietet. Sie verslichen —' „Halten Sie ein, Herr Baron!' Wie mit Blut' übergössen war Theas Antlitz. Ihr Busen wogte? der tannsnschlanke Körper bebte vor Auf-' ' regung. Wie Peitschenhiebe waren Waldemar v. Hechlingens Worte auf sie niedergesanst. Ihre Abwehr klang wie ein Schrei Der Baron hatte recht, tausendmal recht. Das wußte sie,' das .rief ihr das aufgepeitschte Ge wissen mit Donnerstimme zu,- und doch konnte sie ihm nicht recht geben. Jenes rätselhafte Etwas in ihr, das sie fühlte, seitdem

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 6
Datum: 01.09.1922
Umfang: 6
ins Feuer fallen! Was ist denn nur in Sic gefah ren? Ganz unrecht kann ich meinem Neffen nicht geben, wenn er behauptet, Posch wäre so etwas nicht passiert.' ,.Dac> glaube ich sehr gern, Herr Baron. Denn Posch versolgte hier ja nicht dieselben Ziele wie ich. Uebrigens hoffe ich, Sic wer- der Pasch noch morgen abends wieder an ineinc Stelle setzen und damit einem alten, treuen Diener Gerechtigkeit widerfahren lassen.' „Na, na, jetzt kommen Sie mir nur nicht mich noch mit Empfindelei!' „Ich spreche

in vollem Ernst, Hcrr Baron. Die Vorladung ist übrigens nicht verbrannt. Ich behielt sie nur für mich zurück, da ich sie brauche. Und damit ist meine Mission als Kammerdiener nun auch erledigt.' l5r Halle ernst und bcwcgt gesprochen, nicht mehr in dem unterwürfigen Ton eines Un tergebenen, sondern wic einer, der die Lage beherrscht, Bawn David starrte ih» sprachlos an. Ferna» fuhr, ohne eine Frage abzuwar ten, fort: „Ilm Ihnen diese Worte verständ lich zu machen, Herr Baron, muß ich mii dem Geständnis

lieh men Sic dcn Blick zurück oder ...!' „Paul Fcrnllu, dcn Sie durch Dr. .Holl:, mit der Ermittlung Ihrer Enkelin bclraur haben.' „Ein Dctcktin —?' „Ja. Und mcinc Aufgabe ist, Gott sei Dank, nach allen Richtungen hin gelöst. Der Mann, wclci)cr II,rem Hausc so schwerem Leid zufü gt» wolltc, wird morgen dcr Gerechtigkeit überliefert werden.' Baron David, der aichsohl im lÄcsich! worden war. stützte sich, schwor alinend und zitternd, aus die Lohne des Arnisiohls, ne ben dein er stand. „Sic I>obci

! Adolfs Mörder entdeckt . . , . hier aus — Wielcntal?' stainmeitc er. „T^ ist nicht — Rchbach?' „Nein. Aber vor allem nehmen Sic Plalz, Hcrr Baron. Das, was ich Ihnen zu sag.'i! Hobe, ist nicht in slius Minutcn abgetan. Es wird Sic wahrscheinlich tici trcfscn, wenn cs Ihnen andcicrscits auch die ircud^c Nach richt dringt, daß Ihre Enkclin gcfundcn ist und schon morgen in Ihren ?lrmcn ruhen wird. Vielleicht wäre es klüger, wenn ich Ihnen all dies erst morgen — nach dcr Ver handlung gesagt hätte

landw. Laiidesanslalt S. Michcle, de, Lmidcslulturrot Trient Herrn Präsidenten Cov. >H. Catlrm'i, die londiv. Zentralstelle Bozen Herrn Inspektor Mader. Von seilen der londni. Bezirksgenossenschost Neumarkt intervenierte Heu Baron Felix von Longo, sowie die Vertre ter der l^emeinden. cnncsscn können, wcnn Sie meine Erzählung angehört haben werden/' Der Baron war kraftlos in den ihm zuge- scholicncii Tcslel gesunken. „Sprechen Sic!' jagte er verstört. 25. Äapitcl. Nieilcicht noch nie

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Dolomiten
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Seite 9 von 16
Datum: 04.06.1932
Umfang: 16
, als sie sich angeredet sah. „Ah. meine Gnädigste, welch unverhofftes Glück!' Der Baron stand vor ihr. »Ich sehe. Me wollen allein heimkehren, da darf ich Ihnen wohl meine Begleitung und meinen ritterlichen Schutz angedeihen lassen.' Rita war peinlich berührt. „Herr Baron, ich fürchte, ich gehe Ihnen zu schnell, ich muh eilen.' „Es wird auf einige Minuten nicht an- kommen und ich bin schon wieder viel besser M Fuß, wie immer, wenn ich mich hier im Jungbrunnen befinde. Also seien Sie barm herzig

. Ich würde es als eine beabsichtigte Kränkung betrachten, wenn Sie mich einfach stehen ließen.' Sie konnte den Patienten ihres Mannes nicht direkt beleidigen und hatte ja auch keinen bestimmten Grund, denn daß der Baron ihr kleine huldigende Aufmerksam keiten erwies, wax ja an sich harmlos. Eine Weile schritten sie stumm nebeneinander her. Es fing an dunkel zu werden und die unter gehende Sonne kam nur noch mit ganz schrä- gen Strahlen durch das dichte Laubdach. Das Schweigen des Barons war ihr noch unan genehmer

und sie selbst suchte vergebens nach einem gleichgültigen Gesprächsthema, aber es war ihr, als sei ihr die Kehl« zugeschnürt. Da begann der Baron: „Ich bin ganz besonders erfreut, -daß ich Sie allein treffe, meine Derehrungswür- digste, denn ich bin beauftragt, Ihnen einen Gmß auszurichten.' »Mir einen Gruß?' Ein Alp legt« sich auf ihre Brust. „Ja, von jemanden, den Sie sehr lieb haben und von dem Sie lange Jahre nichts gehört haben.' Eine furchtbare Angst schnürte ihr die Kehle zusammen und mit Mühe preßte

sie die Worte heraus: „Ich verstehe Sie nicht, Herr Baron.' „Nun, dann muß ich deutlicher sein. Bon Ihrem Großvater, meine schönste Rita Ear- penal' Sie schrie auf. „Um Gottes Willen, Sie wissen?' „Nun weiß ich es ganz genau. Ich glaubte es schon im vorigen Jahre, denn ich habe Sie seiner Zeit, als Sie noch als Kind in Hamburg im Zirkus auftraten, während mehrerer Wochen fast täglich bewundert, aber ich war trotz der immensen Aehnlichkeit mei ner Sache nicht gewiß. Da hatte ich das Glück, in diesem Winter

, daß der Gruß Ihres Großvaters Ihnen eine Freude bereitet hat.' Rita war wie vom Donner gerührt. Es war ihr lieb, daß es dunkelte und der Baron sie nicht sehen konnte, wie sie abwechselnd rot nnd blaß wurde. Sie ließ ihn ruhig zu Ende sprechen, denn sie mußte Zeit gewinnen, sich zu sammeln. Nun war es geschehen, vor dem sie gezittert, nun war zum zweiten Male das llnglück da und -wieder stiegen die drohenden Schatten vor ihr auf. Sie dacht« jetzt nicht daran, daß es hier vielleicht garnicht so schlimm

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Dolomiten
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Seite 5 von 12
Datum: 02.01.1932
Umfang: 12
dich! S^'im; ö tM ' 'i f-a'ie >> a> fc' ’i -n, und jetzt machst du solche Dummheiten. Wie kannst du dich denn verloben?' »Ich... ich weiß nicht wie es kam? Ich... ich sah Herrn.. Große.. so mit den anderen Damen z'.fammenftehcn, und ... er war so fröhlich und lachte mit ihnen. Und da hat mich die Wut gepackt und ich verlobte mich. Gerade in dem Augenblick brachte der Baron seine Werbung vor ' Bolle lachte grimmig. »O. so seid ihr Weiber! So 'ne Laune, die regiert. Gre:e. Grete, du mußt dich noch fo ändern. Hast

. Sie ging ihm voll Freude entgegen. „Seien Sie herzlich willkommen, lieber Schwiegersohn!' Der Baron küßte ihr die Hand und sag'e: „Gnädige Frau, Ihren Worten entnehme ich. daß Sie von Ihrer Tochter noch nicht in formiert worden sind.' S'e loh ihn erstaunt an. »Informier:? Äa, was ist denn, Herr Baron?' ! »Ihr Fräulein Tochter weigert sich, das Verlöbnis anzuerkennen. Sie hat mir einen Brief geschrieben, in dem sie m'ch bittet, von dem Verlöbnis zurückzutrelen. Sie fei ernst haft mit sich zu Rate

gegangen und muffe mir Mitteilen, daß sie doch nicht die Liede für mich empfinde, die als unbedingt notwendige Grundlage zu einer guten Che anzusehen sei.' Frau Bolle sank in den Sessel und schnappte nach Luft. »Das... das hat Ihnen meine Tochter ge schrieben? Das ist ja unerhört. Das... das werde ich gleich in Ordnung bringen. Das j kommt natürlich nicht in Frage. Herr Baron, i Meine Tochter kennt Sie lange genug. Sie hat Ihnen, ohne von den Eltern gedrängt worden zu fein, ihr Jawort gegeben. Sie wlrb

ihr Wort einlölen.' Der Baron verbeugte sich dankend. »Darum möchte ich Sie auch bitten, gnädige Frau. Ich liebe und verehre meine Braut und hoffe mit ihr sehr glücklich zu werden. Ich bin auch nicht ein iybefiebiger Shuldenbaron. der nur ein Ret ungsanker ist. Aus dem Grunde möchte ich ©i« doch bitten, mit Ihrer Tochter einmal in Ruhe und Güte zu sprechen. Ich werde meine Braut die nächsten vierzehn Tage in Ruhe lassen. Das wird gu: sein. Am Tage nach dem Großen Preis von Berlin» das ist heute

über vierzehn Tage, werde ich mir erlauben, meine Braut aufzufuchen. Ich danke Ibnen. gnädige Frau.' Der Baron erhsb sich und küßte die fette Hand Frau Volles zum Abschied. Frau Bolle blieb in größter Erregung zurück. Dann suchte sie ihre Tochter Grete auf, die sie in ihrem Zimmer fand. „Ich habe mit dir zu reden', sagte sie streng. „Sol Wohl wegen des Barons? War er da?' „2a I' „Ist *r einverstanden?' «Nein! Und ich habe ihm versprochen, daß ich dich zur Dernunft bringen werde.' „Nicht in hundert Jahren

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