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Neueste Zeitung
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Seite 5 von 8
Datum: 05.06.1927
Umfang: 8
steht in der amerikanischen Ausgabe auf der Liste der §7 Bücher, die die Bereinigten Staaten von Amerika statt ihres Anteiles von 40 dem Bolkerbundausschutz für wissenschaftliche Zu sammenarbeit für das Jahr 1925 geliefert haben,' gewiß ein Zeichen dafür, daß es weit über dem Durchschnitt steht. Abbil dungen nach eigenen Aufnahmen des Verfassers, ein Einband von Künstlerhand machen das hervorragend ausgestattete, billige Buch zu einem Geschenk von bleibendem Wert. Eine verlegerische Tat

zahl an dritter Stelle steht; vor Deutschland sind Amerika (129.5 Punkte) und Finnland (82 Punkte) zu finden, deren Punktevor sprung vor Deutschland (32.5 Punkte) als so groß bezeichnet werden muß, daß er selbst durch intensivste Arbeit bis zur Olympiade kaum wettgemacht werden dürfte. Es läßt sich natür lich schwer kontrollieren, ob die Liste, die Heinrich Troßbach Zu sammengestellt hat, vollständig ist; es ist sogar eher anzunehmen, daß eine oder die andere Leistung übersehen wurde; immerhin

ist diese Zusammenstellung aber von größtem Interesse. Wir drucken sie nachstehend teilweise ab: 100 Meter: 10.4 Sek. Körnig (Deutschland); 10.5 Wege (Deutsch land) und Thöard (Haiti); 10.6 Hauben (Deutschland); 10.7 Corts (Deutschland), Berge (Holland), Schüller (Deutschland), Fluck (Ungarn), Haidu (Ungarn), Andersen (Norwegen). 200 Meter: 20.5 Loke: 20.8 Paddock; 20.9 Borah: 21 Rüssel; 21.1 Hale und Clark; 21.3 Charles; 21.4 Norton, Sharkey und Adlermann (alle Amerika): 21.5 Körnig (Deutschland) und Hause - (Amerika

). 400 Meter: 48 Kennedy (Amerika): 48.2 Grisfith (England): 48.4 Philipps und Cook (beide Amerika): 48.6 Fitsch (Amerika); 48.7 Imbach (Schweiz) und Gestreuch (Amerika); 48.8 Burgeß, Miller, Paulsen (alle Amerika); 48.9 Dr. Peltzer (Deutschland) und Burns (Amerika). (Amerika); 1:52 Lowe (England); 1:53.2 Martin Schweiz) 1:63.4 Martin (Frankreich), Prantsuse (Amerika) und Ledesmc (Argentinien); 1:53.8 Grisfith (England) und Barst (Ungarn) 1: 54 Böcher (Deutschland). ,-Tr 1 « X d : 91.9 Wivl (Schweden

); 3:52.8 Sturmi (Finnland); 3 :54.6 Martin (Frank reich); 3 : 55.8 Berg (Finnland); 3 : 56.2 P5le (Frankreich): 3 - 57.! Sjögren (Schweden); 3:52.6 Elköf (Schweden) und Ericso, (Schweden); 4:00 Baraton (Frankreich); 4:00.3 Böcher (Deutlck land). ' ’ (Finnland); 14 : 48.9 Kinnunen (Finnland). 10.000 Meter: 31:12.2 Min. Sturmi (Finnland); 31: 52.3 Raste (Finnland); 31: 57.4 Rötkö (Finnland). 110-Meter-Hüröen: 14.6 Sek. Dye (Amerika); 14.7 Marwc (Amerika); 14.7 Atkinson (Südafrika): 14.8 Huthrie (Amerika

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 16
Datum: 04.09.1930
Umfang: 16
will ich Euch etwas erzählen vom Land des Dollar». In Amerika gibt es 1000 Städte, aber nicht ein einziges Dorf. In Amerika gibt e» 100.000 Marmorkirchen, aber keine einzige Waldkapelle, wie daheim in meiner alten Heimat. In Amerika gibt es Maschinen, wo hinten ein Tagwerk Wald hineinkommt und vorne eine Million von gedruckten Zeitungen herausspringen, aber einen Maibaum gibt es in Amerika nicht. In Amerika gibt es Dampfbäckereien, so groß wie Euer ganzes Dorf, aber einen Backofen auf dem Anger, den die Holler stauden

beschatten, gibt e» in Amerika nicht. In Amerika gibt es tausend Meilen lange, schnurgerade Bahnstrecken, aber einen heimlichen Hohlweg mit Haselnuhhecken gibt es in Amerika nicht. In Amerika gibt es riesige Fabriken mit seelenfteffenden Tag- und Nachtschichten, aber eine Hoamgartbank, einen Feier abend gibt es in Amerika nicht. In Amerika gibt es Klubs und Trusts, Kartelle und Geschäftsvereinigungen, aber keine Winterstube, kein Spinnrad, keine Rauhnacht, kein Schnada hüpfl, kein Sonnwendfeuer

, keinen Osterhasen, keine Kirch weih, alles das gibt es in Amerika nicht. Hört und fühlt man hier nicht die Sehnsucht nach all den poesteverklärten, gemüt vollen und sinnigen, trauten Sitten und Bräuchen der Heimat heraus? Spürt man nicht deutlich die Wehmut, das alles ent behren zu müssen, das Geständnis, daß diese Reichtümer des Herzens und des Gemütes durch kein Gold und Geld aufgewo gen werden können? Wundert man sich noch, daß diesem reichen Mann Amerika stets die Fremde geblieben ist, daß er darum

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Lienzer Nachrichten
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Seite 2 von 16
Datum: 07.09.1928
Umfang: 16
hinübergewechselt und der gegen, wärtige englische Kurs ist nicht- weniger als deutschfreundlich. Die von England inaugurierte franzöfisch.englische Marinepolitik stellt überhaupt in der Form, in der sie sich vollzieht, ein voll- ständige- Rovum in der Weltpolitik dar. Sie ist ein offener Affront gegen Amerika und verfolgt offensichtlich den Zweck, auf Amerika einen Druck in der Frage der Schuldenregelung auszuüben. Dieser Front kann sich Deutschland, das mit tau send Bindungen durch das Dawes.Abtommen

an Amerika geknüpft ist, unmöglich anschließen und darum sollen politische Nadelstiche und vor allem Schwierigkeiten, die man Deutschland hinsichtlich der RäumungSfrage macht und die man mit al len möglichen Voraussetzungen und Borbehaltun gen zu verknüpfen sucht, Deutschland mürbe machen. Deshalb auch sind die Schwierigkeiten für die Beordnung der Räumungsfrage neuer dings nur noch gewachsen, weil wir in diesen Dingen jetzt einer gemeinschaftlichen französisch- englischen Front uns gegenüberbefinden

haben aber eine viel weiterrei chende Bedeutung, als sie durch den Radius der deutschen, ja selbst der europäischen Politik um schrieben ist. Es bildet sich sichtbar die Front gegen Amerika heraus, die gewaltigen, die Well politik schon seit Jahrzehnten beschäftigenden, durch den großen Weltkrieg zunächst nur zurückgedräng« ten Probleme des Stillen und Atlantischen Ozeans treten mehr und mehr in den Vordergrund und England ist heute schon dabei, sich für diese Aus- einandersetzung wieder einmal einen europäischen Degen

und Bulgarien nur noch Bruchteile ihrer früheren Heere. Amerika bäit das Pulver trocken. „New-Aork Herald* (Regierungsblatt!) er klärt, die größte Gefahr für Amerika liege in der Möglichkeit, daß Amerika ein unangebrachtes % trauen in den Kellogpakt setze. Es sei gesuch Politik des praktischen amerikanischen Realisuiuj erforderlich. Dies bedeute, zwar für den Frieds zu arbeiten, aber gleichzeitig das Pulver troden zu halten. Andere amerikanische Blätter sehen in Wiederausrichtung der Entente (englisch.ftanA

sches Militärbündnis) eine Gefährdung des Nkk sriedens. Jedenfalls gelle es als sicher, daß rika nicht ein Jota von den Flottenplänen stni. chen werde. Amerika müßte sogar daran denken daß durch das englisch-französische Militärabkou,! men gestörte Gleichgewicht durch verstärkte Rü stungen wieder auszugleichen. ^"TTtTe' n g e s"e Ilse h a f t ^ "" Alfa Separator Molkerei-Maschinen- und Blechwaren- Fabrik Wien, XII., Wienerbergstrasse,45 Ein mcktiger Minijterrat. Beitritt Oesterreichs

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Lienzer Nachrichten
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Seite 2 von 12
Datum: 28.04.1933
Umfang: 12
. Der Vizekanzler erklärte, die Negierung sei auch zu der prinzipiellen Auffassung ge kommen, daß eine Novellierung der Golöklau- selverorönung erfolgen müsse, um den berech tigten Wünschen aus der Praxis entgegenzu kommen und entstandene Härten zu beseitigen. Bei öew WverstoM, der heute herrsche, sagte der Vizekanzler, bei der Verhetzung, die täg lich und stündlich betrieben wird, müssen wir alles öaransetzen, daß endlich chznüchterung eintritt. Der Dollar sich selbst überlassen. Inflation in Amerika

. Die Weltwirtschasts- Konferenz kommt. Amerika kämpft schon seit längerem mit Fi nanzschwierigkeiten. Letzte Woche beschloß der Präsident den Dollar seinem Schicksal zu über lassen. Es wurde wieder ein Goldausfuhroerbot erlassen. Die Notenbanken sollen Papiergeld im Werte von 2 Milliarden Dollar ausgeben, sodaß eine Inflation eintritt. Diese Maßnahme i überraschte umsomehr, als sich gerade Herriot ' und Mäcdonald auf der Reise nach Amerika befanden, um dort über das wirtschaftliche Weltsanierungswerk zu verhandeln

. Der Dol lar ist um 10 Prozent gefallen und soll auf der Höhe des Pfundkurses stabilisiert werden. Für Oesterreich hatte das Aufgeben des Goldstandartes in Amerika die Wirkung, daß die auf Dollar lautenden österreichischen Anlei hen einen starken Kursrückgang hatten, sodaß der Staat Riesensummen ersparen könnte, wenn er sie zurückkaufen könnte. Dafür stiegen die Kurse der Goldpfandbriefe der Hypotheken anstalten. Hinter den amerikanischen Maßnah men steckt ein Stück Manöver. Dadurch, daß England

seine Währung etwas entwerten ließ, kam Amerika ins Hintertreffen, indem haupt sächlich Südamerika mehr aus dem billigeren England als aus dem teureren Amerika kaufte. Anderseits tritt in Amerika dadurch eine Preis steigerung ein; die Bauern und die Industriel len bekommen für ihre Produkte mehr Geld und damit würde wieder eine Belebung des Absatzes erfolgen. Die Schuldner sind besser daran, weil sie eigentlich weniger zurückzahlen müssen als sie ausgenommen haben. Die Gläu biger verlieren

wieder. In Washington wurde zwischen Amerika, England und Frankreich ein Vorvertrag abge schlossen, der grundsätzliche Nichtlinien des wirtschaftlichen Weltaufbaues enthält, die der Weltwirtschaftskonferenz im Juni unterbreitet werden sollen. Alle Wirtschaftöfragen sollen dort behandelt werden: Abbau der Handels schranken, Sicherung der Währungen, die Ab rüstung und das SchuldenproblPN. Wenn man- auch derlei Konferenzen nich^, mehr ^.zuvipl Hoffnungen beimessen darf, so ist die neue

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 1 von 24
Datum: 17.12.1932
Umfang: 24
Staaten an Amerika fällig. Amerika hat den erbetenen Zahlungsaufschub abgelehnt. England hat allein 20 Millionen Goldpfund zu zahlen und wehrte sich bisher dagegen, mit der Begründung, daß der englische Handel nach Amerika in den letzten Jahren von 300 auf 100 Millionen Pfund zurückgegangen sei. Aehnliche Vorstellungen erhob auch Frankreich. Deutschland ist g l e ich b er e ch t i g t Die Fünf-Mächte-Konferenz in Genf hat nun in der Rüstungsfrage die Gleichberechtigung Deutschlands endlich anerkannt

. Deutschland hat infolgedessen seine Bereitwilligkeit ausgesprochen, an der Abrüstungskon ferenz rplieder teilzunehmen. Für Frankreich ist der Beschluß der Konferenz immerhin eine harte Nuß, denn die Gleichheit Deutschlands kann nach einer For derung Englands und Amerikas nur durch die Ab rüstung Frankreichs erreicht werden. Sturz der Regierung Herriot Unmittelbar vor der Abstimmung über den Regie rungsentwurf, der die Zahlung an Amerika bejaht und den. Abg. Chauvin in einem Initiativantrag

wie der ausgenommen hatte, verlangte der Berichterstat ter des Finanzausschusses Aufklärung über die Ge rüchte betreffend die Annahme der französischen Vor behalte durch Amerika. Ministerpräsident Herriot lehnte jedoch die Beantwortung der Anfrage ab. Daraufhin wurde der Initiativantrag Chauvin, für den die Re gierung die Vertrauensfrage gestellt hatte, mit 402 gegen 187 Stimmen abgelehnt. Damit war die Re gierung Herriot gestürzt. In rechtsstehenden Blättern wird der Ruf nach einer streng Nationalen Konzentra

Ministerialerlaß sich erstreckt, entfallen, bleiben dafür für Tirol auf recht. Ein neuer Roman Ein lustiger Zeitroman von Adolf Augu- stin beginnt in dieser Nummer. Die kleine Stadt Pulkenau hat den Ehrgeiz gehabt, Bad zu werden. In das Treiben schneit Onkel Otto aus Amerika, der alte Erbonkel der Familie. Wie sich Pulkenau unter dem gerissenen Generaldirektor der Bad A. G. zu einer Spielerstadt entwickelt,, wie sich Rudi Lenz und Dixi, die Tochter des Hoteliers, zu einem Paar finden, wie der feudale

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 14
Datum: 16.06.1927
Umfang: 14
und der Nordpol ist schon wiederholt über flogen worden. In den letzten Wochen hat es größtes Auf sehen gemacht, daß man Versuche anstellte, ob eine Ver bindung zwischen Europa und Amerika auf dem Wege eines regelmäßigen Luftvevkehres hergestellt werden kann. Das zwischen Europa und Amerika liegende Welt meer, der Atlantische Ozean, ist schon früher wiederholt überflogen worden. Am berühmtesten war die Ueberque- rung dieses Ozeans durch ein großes deutsches Luftschiff, das von Dr. Lckener geführt

bei den Luftschiffen ebenso, ja noch viel mehr, wie bei den Wettrennen von Fahr rädern, Autos und Motorfahrzeugen. Jede einschlägige Firma ist daran ganz gewaltig interessiert. Denn es gibt keine bessere Reklame als dis Tatsache, daß bei einem Wettstreit, dem die weitesten Kreise ihre lebhafteste Auf merksamkeit zuwenden, der Sieg durch ein Fahrzeug gerade aus dieser Firma errungen worden ist. Gedrängt von einer Geschäftsunternehmung, wie man erzählt, haben sich alsbald zwei 'Franzosen aufgemacht, um die amerika

nischen Preise als die Ersten zu gewinnen. Ganz Frank reich nahm an diesem kühnen Unternehmen den lebhaf testen Anteil. Aber dieser Flugversuch von Europa nach Amerika ist mißlungen. Die beiden französischen Flieger sind verschollen bis auf den heutigen Tag. Ob dieses Miß geschickes wäre beinahe eine Spannung zwischen Amerika und Frankreich entstanden. Die eitlen und über alles ruhmsüchtigen Franzosen konnten es nicht verwinden, daß nicht ihre Laüdsleute als die ersten die ausgesetzten Preise gewonnen

haben. Sofort behauptete man in Frankreich, die französischen Flieger seien von den Ameri kanern in heimtückischer Weise getäuscht und ins Ver derben gelockt worden. Man habe aus Amerika günstiges Wetter gemeldet, was eine Lüge gewesen sei! Die Auf regung der Franzosen war eine große, man drohte, die amerikanischen Flieger, falls sie mit ihren Versuchen glück licher sein sollten, bei ihrer Ankunft in Paris auszupfeiken oder gar zu mißhandeln. Es fehlte nur noch, daß die Franzosen als die eigentlichen

und letzten Urheber des Mißgeschickes ihrer Flieger in gewohnter Weife die bösen Deutschen beschuldigt hätten. Aber in Paris lebt man rasch und derartige Stim mungen verfliegen schnell. Und so konnte es ein amerika nischer Flieger bald nachher unternehmen, auf einem kleinen Flugzeug von Amerika nach Paris zu fliegen. Dieser Versuch ist gelungen. Der Preisträger war ein Amerikaner deutscher Herkunft mit Namen L i n d b e r g. Der amerikanische Flieger wurde in Paris mit unge heurem Jubel empfangen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 16
Datum: 02.12.1922
Umfang: 16
urschen Rundreise kerne Erfolge zu verzeichnen, die Stimmungsmache für die französische Gewaltpoli tik gegen Deutschland findet fast durchwegs Meh- nung. offiziellen Washingtoner Kreisen wird die Mission Clemenceaus nach Amerika als ein Fehlschlag angesehen. Man glaubt, daß dieser Besuch nicht dazu beigetragen hat, Frankreichs Sache in Amerika zu verbessern, und daß er n i ch t die Ergebnisse gezeitigt hat, die man in Frank reich erwartet hat. Clemenceaus Reden werden vom Senat scharf

kritisiert und Senator B o r a h er klärte, er würde die Gefühle Amerikas ausdrücken, wenn er auf Clemenceaus Rede antworten würde, daß Amerika nicht die Schuld an der moralischen und wirtschaftlichen Depression Europas trage, sondern daß sie von der Politik Clemenceaus bei der Friedenskonferenz den Ausgang genommen habe. Mehrere Senatoren finden, daß Clemenceau der amerikanischen Politik so fremd gegenüber steht, wie Aodge' den europäischen Angelegenheiten. Was würde Frankreichs Presie und Volk sagen

, äußern sie, wenn Amerika Lodge nach Frankreich senden und dieser dort die französische Politik kritisieren würde, wie Clemenceau es mit der amerikanischen Politik in -Amerika tut? Würde Frankreich sich das gefallen lassen? Es muß als bedeutsames Zeichen angesehen werden, daß Senator Borah, der be kanntlich die Ratifizierung des Versailler Vertra ges bekämpft hat. und zwar gegen Hitchcock und Marschall Wilson, jetzt mit den beiden gegen Cle menceau anftritt. Es hilft der französischen Sache wenig

, daß Clemenceau Hitchwck anklagt und be hauptet. ganz Amerika sei von der deutschen Pro paganda durchseucht. Dieses Vorgehen hilft nur den deutschfreundlichen -Kreisen. < Daß amerikanische Volk, welches mit seiner eigenen Politik gerade tut gegenwärtigen Augen blick vollauf zu tun hat. will von fremder Politik nichts wissen. Die -Krise in Amerika beschäftigt die Regierung, welche einen Kredit von 100 Millionen Dollar auswirsit. um sie zu beheben. Die Kriegs teilnehmer verlangen Arbeit, die Handelsmarine

verlangt Unterstützung durch die Regierung. Über all wird verlangt, daß man die Teuerung' be kämpfe. Unter diesen Umständen ist es verständ lich. daß Aufrufe zur finanziellen Hilfe für Europa in Amerika taube Ohren finden. Wenn Clemenceau sich damit zufrieden gegeben hätte, die französische Sache darzulegen und von Nichterfüllung des Versailler Vertrages durch -Deutschland zu sprechen, statt seine Angriffe gegen Amerika zu richten, dann wären seine Reden viel leicht mit der größten Sympathie

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 2 von 20
Datum: 11.10.1928
Umfang: 20
war aus btn Reihen der Republikaner hervorgegangen, während beispielsweise der Präsident Wilson, schmerzlichen Angedenkens, zu den Demokraten gehörte. Der Parteiunterschied zwischen Republikanern und Demokraten ist in kurzen Worten schwer auszu drücken. Das politische Leben ist eben in Amerika sehr bedeutend anders eingestellt als bei uns. In den Ver einigten Staaten ist beisPi'elswtisö durch Gesetz btt Genuß und somit auch die 'Einfuhr berauschender Getränke ver boten worden. Mn solches Gesetz wäre wohl

bescheidenen Verhältnissen empovgearbeitet, 'bis sie jetzt für die höchste Würde im Staate ernstlich in Frage kommen. Der Präsidentenwahl in den Vereinigten Staaten wird in der ganzen Welt mit der größten Spannung entgegengesehen. Denn es handelt sich dabei um die Stel lungnahme des reichsten und mächtigsten Staates der Welt für die kommenden Jahre. Diesen überwiegenden Einfluß hat Amerika durch den Weltkrieg gewonnen. Unsere Feinde waren so töricht und kurzsichtig, diesen furchtbarsten aller Kriege

im 'Geldwesen und solange 'die führenden Geldmenschen nicht klar sehen, welchen Kurs Nordamerikas Politik in den nächsten Jahren steuern wird, wollen sie keine grö ßeren 'Geldgeschäfte 'abwickeln. Auf solche Weise ist das nächstbeste Gemeinde- oder Landesanlehen von der Präst- dentenwahl in Nordamerika abhängig. Noch mehr ist die Weltpolitik vom Ausgang dieser Wahl abhängig. Es handelt sich unter anderem darum, ob sich der Gegensatz zwischen England und Amerika noch mehr vertiefen und verschärfen

ge wesen. Wie groß diese Schwierigkeit ist, welche der Wahl des Kandidaten der Demokraten Smith entgegensteht, haben die Amerikaner selber in nachfolgende witzige Legende gekleidet: Der Heiland sei auf seinen Wande rungen auch nach Amerika gekommen und habe allen Hilfesuchenden gerne geholfen. So sei er auch zum Präsi dentschaftskandidaten Smith gekommen und habe diesen sehr bekümmert gefunden. Der Heiland habe gefragt, was denn fehle, und' er fei sehr gerne bereit zu helfen. Aber Smith

habe geantwortet, ihm könne trotz seiner Allmacht nicht einmal der Heiland helfen. Er könne nicht Präsident werden, denn er sei Katholik! Als der Hei land dies hörte, habe er sich zum Geständnis gezwungen gesehen, daß er in diesem Falle tatsächlich nicht zu helfen vermöge! Das F I o t t e n - A b k o m m e n zwischen England und Frankreich, das in Amerika so große Verstimmungen 6957 KUnstlervorhängeperFensterS 11‘—, 15 — und höher S 8*50 Doppelbettdeeken S 18'— .24-— und höher . . .5 16-80 Scheibenvorhänge

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 13.02.1916
Umfang: 8
und Pferde zu den von der Admiralität bezahlten Preisen befördern werden. Deutschland und Amerika. Tie Verhandlungen in Washington. Rotterdam, 11. Febr. Der Washingtoner Korrespondent der „Times" ineldet unter dein 9. Februar: „Jedermann gibt jetzt zu, daß die „Lusitania"-Krise vorüber ist, oder vielmehr, daß eine Regelung der Streitfragen wegen der „Lusi tania" bworsteht. Freilich befürchtet man, wie in vielen Meldungen., wiederholt hervorgehoben wurde, seit Monaten keinen Bruch mehr. Folgende Erklärung

einer vollständigen Entschädigung für die amerikanischen Opfer be kräftigt, deren Verlust tief bedauert wird. Deutsch land wiederholt die Versicherung, daß unbewaff nete Kaussahrteischiffe • micht ahne Warnung ver senkt werden dürfen und ohne daß Sicherheits maßnahmen für die Fahrgäste und die Besatzung getroffen werden, vorausgesetzt freilich, daß das Schiff nicht zu entkommen oder sich zu widersetzen versucht." Erklärung des Reichskanzlers zu einem amerika nischen Berichterstatter. K ö l n ,10. Febr. Die „Köln

. Zeitg." meldet von der holländischen Grenze: Der Berliner Bericht erstatter'der „Neu-Aork World", Wiegand, hatte eine Unterredung mit dem deutschen Reichskanzler, der erklärte: Was die Unionsregierung verlangte, ist eine unmögliche Demütigung. Ich bin weit ge gangen, uni die Herzlich-freundschaftlichen Beziehun gen zu den Uniünsstaaten zu erhalten. Ich zeigte in der ganzen Angelegenheit mich mit Worten ver söhnlichen Sinnes gegenüber den Unionsstaaten. Ich war bereit und bleibe es, Amerika

alles zuzuge stehen, was Deutschland billigerweise in Behauptung der Grundsätze von Gerechtigkeit und Ehre zuge- stehen kann. Allein ich vermag einer Demütigung Deutschlands und des deutschen Volkes nicht zuzuge stehen. Ich kann mir die Waffen der Unterseeboote nicht aus der Hand reißen lassen. Ich kann Amerika nicht befriedigen, wenn es auf Unkosten einer na tionalen Demütigung geschehen soll. Der Wortlaut der Note Lansings ließ mir keine andere Wahl als die Ablehnung; ich verlor aber doch nicht das Ver

trauen, daß der gesunde Menschenverstand die Ober hand über die Forderungen Washingtons gewinne. Wir wünschen nicht mit Amerika in Krieg zu ge raten. Ich tat alles und werde es weiter tun, um einen Krieg zu vermeiden. Aber es gibt Dinge, die ich nicht tun kann. Wenn in Amerika der Wunsch zu einer Uebereinstimmnng zu kommen herrscht, wie bei der deutschen Regierung und dem deutschen Volke, wird es keinen Bruch in den guten, mehr als 10<Mhrigen Beziehungen beider Länder geben. Amerika und die Maßnahmen

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Innsbrucker Zeitung
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Seite 7 von 8
Datum: 31.07.1935
Umfang: 8
. JZ Metschsstspftzcholosie in Amerika und Oesterreich Der frühere Assistent am Wiener Psychologischen In stitut, Dr. Paul Lazarsseld, derzeit Professor cm der Universität in Pittsburg, hat in den letzten zwei Jahren die Methoden der Wirtschaftspsychologie in Amerika studiert und teilt darüber dem Wissenschaft lichen Pressedienst folgendes mit: In vielen Staaten hat sich bereits die Ueberzeugung durchgesetzt, daß die Wirtschastsunternehmer mehr von der Psychologie des Konsumenten wissen müssen, wenn sie erfolgreich

", der unentgeltlich die Er hebungen durchführt. Die größte Rolle spielt die Wirtschaftspsychologie in der Reklame. Die Fachleute untersuchen, welches die richtigen Argumente find und wie sie vorgebracht werden sollen. Jedem großen Reklamefeldzug gehen ausgedehnte Erhebungen voraus. Derartige Untersu chungen werden nicht nur im Dienst der Reklame durchgeführt, sondern auch zum Schutz vor ihr. Da in Amerika die Gesetze zur „Reinhaltung" derReklame noch sehr locker sind, hat sich ein eigener Schutzverband gebil det

, der die Konsumenten vor falschen Reklamebehaup- tungen schützen will. Dieser Verband hat großen Ein fluß auf die Regierung. Einer seiner meist besproche nen Erfolge ist die exakte und wahrheitsgemäße Be schriftung der Konserven, die in Amerika sehr viel ver wendet werden. Ebenso wichtig wie die der Reklame vorangehenden Untersuchungen sind Erhebungen über den Reklameersolg. Es werden große Mittel dafür auf gewendet, weil auch das Radio der Reklame dient und die Frage Radio- oder Zeitungsreklame immer

verteilt, die in wenigen Tagen die not wendigen Informationen in die Zentralstelle einlie fern. Der Häufigste Kontakt mit dem Konsumenten wird durch persönliche Interviews hergestellt. Manch mal werden auch Fragebogen verwendet und das Tele phon herangezogen. Die Verwendung der Wirtfchaftspsychologie ist in Amerika viel ausgedehnter und selbstverständlicher wie in Oesterreich Hier jedoch hat die Wirtschastspsycholo- gie das erstemal auch eine theoretische Behandlung er fahren. Vor vier Jahren wurde

, was er von den Marken erfahren hat, warum er die eine der anderen vorzieht, welche Pläne er für die nächste Zeit hat, u. a. Daraus lasten sich mehr praktische Folgerungen ziehen, wie aus dem amerikanischen Vorgehen. In Amerika bringt man den österreichischen Methoden großes Interesse entgegen. Der neugegründete Lehrstuhl für Wirtschaftspsycho logie in Pittsburg, den Dr. Lazarsseld, der gleich zeitig auch der wissenschaftliche Leiter der Forschungs stelle in Wien ist, inne hat, dient dem Zweck, die öster reichischen

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 2
Datum: 08.03.1933
Umfang: 2
, Druck und Vertag: Innsbrucker Buchdruckerei u. Verlagsanstalt, Innsbruck, Mentlgasse 12.. Für die Redaktion verantworllich: Adolf Populorum, Innsbruck, Pestalozzistraße Nr. 7 Nr. 88 Innsbruck, Mittwoch, den 8. März 1938 41. Jahrgang Kapitalismus und Faschismus Zwei Ereignisse dieser Tage verändern das Bild der Welt. Das eine ist der Sieg des Faschismus in Deutsch land. Das andere ist die beispiellose Geld- und Kreditkrise in den Vereinigten Staaten von Amerika. Amerika erlebt

jetzt in den gigantischen Dimensionen der Neuen Welt, was in viel kleinerem Umfang Oesterreich nach dem Sturze der Kreditanstalt, Deutschland nach dem Sturze der Danatbank erlebt hat. Alle Banken sind ge schlossen. Alle Börsen sind gesperrt. Notgeld wird in Um lauf gesetzt, weil das wirkliche Geld in den Kassen und Tru hen verschwunden ist. Die europäischen Börsen notieren keinen Kurs des Dollars mehr. In Amerika gibt es keine marxistische Massenbewe gung, keine sozialistische Partei, die auch nur den geringe sten

Einfluß zu üben vermöchte, nicht einmal Gewerkschaf ten größerer Bedeutung, keine Organisationen des prole tarischen Klassenkampfes, keine Arbeiterschutzgesetzgebung und keine Sozialversicherung. Und Amerika hat sich an Kriegslieserungen ungeheuer bereichert, hat Milliarden an Kriegsschulden und Reparationszahlungen empfangen, ist durch den Krieg zum reichsten Lande der Welt geworden. Und dennoch wird jetzt Amerika von einer Krise erschüttert, die noch viel riesenhafter ist, als die österreichische

Krise vom Mai und die deutsche Krise vom Juli 1931 waren. Die Vereinigten Staaten von Amerika sind das größte, das reichste, das führende Land der kapitalistischen Welt; die Verschärfung der Krise in den Vereinigten Staaten muß die Wirtschaftskrise in der ganzen Welt verschärfen. Wenn der Dollar entwertet wird, dann werden die Preise der Agrarprodukte und der Rohstoffe in der ganzen Welt neuer lich sinken, dann werden Dutzende Millionen Bauern in der Welt und werden die Arbeiter

niederzuwerfen. Darum gibt er die Demokratie auf und wirft sich dem Fa schismus in die Arme. Der zusammenbrechende Kapita lismus schleudert die Abenteurer, die Bandenführer zur Macht, weil er nur noch durch skrupellose Bandenführer seine Herrschaft schützen zu können glaubt. Aber was kann es ihm nützen? Die Krise des Kapita lismus geht weiter. Er mag sich in Deutschland unter den Ruten und Beilen des Faschismus geborgen wähnen. In dessen bricht in Amerika eine neue, verschärfte Krise

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Der Arbeiter
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Seite 2 von 10
Datum: 08.11.1933
Umfang: 10
und dem Staa tenblock des Ostens zu sitzen kommen. Gerade darum müssen wir auch ein festes Regime in Oesterreich wün schen, denn nur ein solches wird sich auch nach außen durchzusetzen vermögen. Kapitalismus und Bolschewismus begegnen sich A m e r i k a, das Land des Hochkapitalismus, und Rußland, das Land des Bolschewismus, fühlen das Bedürfnis der gegenseitigen Annäherung. Bis jetzt hat nämlich Amerika die Politik Sowjetrußlands abge lehnt und dem bolschewistischen Regime die Anerkenn nung versagt

. Kürzlich aber ist der russische Außen minister Litwinow nach Amerika eingeladen worden und das Ergebnis dieser Einladung dürfte die Aner kennung Rußlands durch Amerika bilden. Das ist kein Entschluß von heute aus morgen, die amerikanischen Kapitalisten haben die Anerkennung Rußlands durch Amerika schön sachte vorbereitet. Was wir heute erleben, ist nur die sichtbare und äußerliche Anerken nung einer schon lange bestandenen unsichtbaren und sehr innerlichen Freundschaft Rußlands und Amerikas. In Rußland

ist durch den Fünfjahrplan die Industrie mächtig in die Halme geschaffen und das war natürlich für die amerikanischen Geldleute ein gefundenes Fres sen. Es zeigt sich wieder, daß es dem Kapitalismus auf Prinzipien überhaupt nicht airkommt, denn politisch und wirtschaftlich bilden Amerika und Rußland die größten Gegensätze. Dem Kapitalismus kommt es nur auf das Geschäft an. In Rußland gab es etwas zu verdienen und Amerika hätte nicht kapitalistisch sein müssen, würde es diese Gelegenheit nicht wahrgenom men

haben. Amerika wurde der größte Lieferant Ruß lands, es versorgte Rußland vom Ingenieur angefan gen bis zu den Maschinen und half so mit am indu striellen Aufbau des Sowjetreiches, am Aufbau jenes Landes, dessen erbittertster Feind es sein mutzte. Als Lieferant Rußlands marschiert Amerika an erster Stelle, an Zweiter kommt Deutschland und an dritter England. Nun sind aber die Machthaber Rußlands keine pünktlichen Zahlmeister, sie blieben ihren indu striellen Aufbau größtenteils schuldig. Um Rußland

zum Zahlen zu zwingen, haben die amerikanischen Ka pitalisten solange keine Mittel in der Hand, als die amerikanische Regierung dem.Bolschewismus die poli tische Anerkennung versagte. Es mußte also den ame rikanischen Geldleuten zu Liebe die politische Ver bindung zwischen Rußland und Amerika hergestem werden. Dieses Bemühen beschäftigt gegenwärtig die amerikanische und die russische Regierung. Und so erleben wir das Schauspiel, daß der Kapitalist.und der Bolschewist sich die Hand reichen zum gemeinsamen

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Alpenland
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Seite 3 von 8
Datum: 11.08.1923
Umfang: 8
weniger unheilvoll war. Die Wahl zum Prä sidenten verdankte Harding allein dem großen Er folg der republikanischen Partei im Jahre 1920. keinesfalls seinem persönlichen Gericht, Amerika war damals übersättigt von der Eittmischttngspoli- tik Wilsons, dem berüchtigten -„Wilsonismus". Der Ruf „America first" schlttg zündend in die Massen und jeder „wackre Iankee" war überzeugt, daß nur die Lostmg „Der Amerikaner für Amerika" das Heil der Zukunft sei. Die . erschreckende

Veratttwortungslosigkeit des Parvenüs bekundete sich in dieser Haltung eines Volkes, das eben noch in seiner Großmannssucht in die europäischen Verhältnisse mit Wassengewalt eittgegriffen hatte und jetzt, da sich die Sachlage schief gestaltete, erklärte: „Mich geht nur mein eigenes^Wohl etwas an." Der ländliche Parvenü Harding war diesem Volk in diesem Augenblick der rechte Mann. Amerika mästete sich unter seiner Präsidentschaft mit der eigenen Ueberproduktion und beschränkte sich im übrigen auf die Rolle des Zuschauers, wobei

die Wilson scheu Phrasen in an derer Tonart weitergesponnen wurden. „Amerika ist bereit, am Wiederaufbatt Europas mitz;uarbei- ten, aber nur soweit die nationale Souveränität der Vereinigten Staaten nicht beeinträchtigt würde." So oder ähnlich lauteten die „wohlmei nenden" Erklärungen, die man von „Drüben" hörte. Amerika glaubte, es sei jetzt feine Ausgabe damit erschöpft, sich lediglich auf die Beobachtung des kranken Europas ztt beschränken. Es schien vergessen ztt haben, daß es ja durch sein bewaff

netes Einschreiten mit schuld an dieser Krank heit war, daß es seine Pflicht war, helfend beizu- stehen. Das Zitschatten war aber angenehmer, ttnd billiger ttnd so blieb man dabei. Dett -Amerikanern kam offenbar nicht ganz zum Vewußtsein, wieviel an U n m o r a l ttnd U n k u l t u r sie dadurch noch cttßen dokumentierten. Freilich, die Währung seiner Rechte hat Amerika bei alldem nicht alttßeracht gelassen. Seine Vertreter nahmen an allen wichtigen Konferenzen teil, Amerika behielt seinen Sitz

ttnd Amerika durchzusetzen. Hardings Ver- haltett lhat diese Hoffnung v!ollends zerstört. Auch bei Harding mußte natürlich die pietistische >Geste mit frommem Attgenausschlag zu ihrem Rechte

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 07.11.1946
Umfang: 4
Einzelpreis IS Groschen Sozialistisches Tagblatt für Tirol Redaktion. Innsbruck, Maximilianstraße 7 Tel. 2450 Verwaltung: Maria - Theresien - Straße 40. Tel. 2047 Eigentümer: Sozialistische Partei Österreichs, Landesorganisation Tirol Redaktionelle Einsendungen werden in der Schriftleitung übernommen Bezugsbedingungen : monatlich S 3.80, in Durch die Post oder Träger den Verschleißstellen S 3.60 Nummer 255 Innsbruck, Donnerstag, 7. November 1946 44. Jahrgang Republikanischer Wahlsieg in Amerika

Amerika wählt N e w Y o t k, Ende Oktober. Der erste Dienstag im November ist der tra ditionelle Wahltag in Amerika. Alle vier Jahre wird der Präsident gewählt, alle zwei Jahre das Abgeordnetenhaus. Die Senatoren werden für sechs Jahre gewählt; alle zwei Jahre scheidet ein Drittel der Senatoren aus und wird neu gewählt. In den meisten Bundesstaaten werden die Gou verneure, die Regierungschefs der Staaten jetzt für vier Jahre gewählt, so vor allem im größten Staat der Union in New York mit etwa

be schäftigt wie jetzt. Und doch ist die wirtschaft liche Lage, die' Versorgung des einzelnen Wählers mit Fleisch und einer Reihe anderer Waren eine der Hauptfragen in diesem Wahlkampf. Amerika durchlebt eine Periode ansteigender Preise, eine Periode wirtschaftlicher Unsicherheit, wie sie mit jeder inflationistischen Entwicklung verbunden ist, eine Periode, in der die breiten Massen der Lohn- und Gehaltsempfänger sich um die Errun genschaften ihrer Lohnkämpfe betrogen fühlen, weil die Kaufkraft

ihres Lohnes rapid schrumpft. Und inmitten einer Hochkonjunktur, die an sich durchaus nicht kurzlebig sein müßte, wenn man an den katastrophalen Gütermangel in Europa und Asien und die großen neuen technischen Er rungenschaften denkt, ist Amerika wirtschaftlich unsicher geworden. Es wird von Gespenstern einer kommenden Wirtschaftskrise gepeinigt, ebenso von Sorgen auf außenpolitischem Gebiet. Die demokratische Mehrheit im Kongreß, der 1944 gewählt wurde, war nur schwach. Die Re publikaner müssen

nur 25 Parlamentssitze er obern, um die Mehrheit im Abgeordnetenhaus zu erringen. Viele nehmen an, daß die Republikaner dieses Ziel erreichen werden. Etwas schwerer dürfte es beim Senat sein. Da nur 32 Senatoren zu wählen sind, müßten die Republikaner beinahe die Hälfte dieser Sitze erobern, um den Senat zu beherrschen. Eines der Unsicherheitsmomente bei diesen Wahlen ist die starke Registrierung von Wählern. In Amerika gibt es keine ständigen Wählerlisten, nur wer sich im Oktober in die Wählerliste ein tragen läßt

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Alpenländer-Bote
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Seite 1 von 8
Datum: 01.12.1918
Umfang: 8
und der deutschen Frauen an die Gegner, Deutschland doch nicht gänzlich dem Hungertode zu über antworten. Ueber die Zustände in Berlin hat kürzlich Scheidemann ' in erschütterndes Bild entworfen. Demgemäß wären 70 Prozent vollständig unterernährt. Bleibt also noch die Hilfe aus Amerika. Amerika hat sich nun da zu bereit erklärt, nach Möglichkeit zu helfen, u n t e r der Voraus setz u u g, daß bei uns Ruhe und Ordnung aufrecht erhalten werden. Unser Professor Mayr hat sich be kanntlich in die Schweiz begeben

und Kat dem Neffen des Präsidenten Wilson die Not lage Tirols besonders ans Herz gelegt und auch Hilfe zugesagt erhalten. Immer heißt es aber — nach Möglichkeit, was bekanntlich ein sehr dehnbarer Begriff ist. Unmittelbar nach Abschluß des Wassenstillstandes schien es, als ob Amerika und auch England geradezu über fließen würden vor Menschlichkeit, Barmher zigkeit, und Mitleid mit den armen ausgehun gerten Völkern Oesterreichs und Deutschlands. Man habe ja nicht gegen das arme Volk Krieg geführt

, sondern gegen dessen Fürsten, hieß es. Man tat, als habe man in Amerika nichts Eiligeres zu tun, als uns sofort recht gut zu versorgen. Gerade gar so großes Vertrauen habe ich auf das englisch-amerikanische Mit leid nie gehabt. Wir haben die kalte, herzlose englisch-amerikanische Politik im Laufe des Krieges genügend kennen gelernt. Wäre Eng- land'Dlmerika aus purlauterem Mitleid zu sammengesetzt. hätte es über uns Nicht durch vier Jahre rücksichtslos den Hungerkrieg ver hängt. Zeigt England-Amerika Mitleid

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 29.11.1927
Umfang: 6
als eine U e b e r r a s ch u n g. Wenn aber in England diese Berzichtleistung als eine großzügige Friedensgeste hin gestellt wird, so ist das offenbar ein Versuch, aus der Not eine Tugend zu machen. Der ein fache Grund für die englische Mäßigung ist vielmehr der, daß England im Wettrennen mtt den Vereinigten Staaten um die Vorherrschaft zur See der Atem aus gegangen ist. England hat eingesehen, daß jede Karte, die es ansspielt, von Amerika übertrumpft werden kann und wird, und daß es, wenn es aufs Wettrüsten ankommt, auf die Dauer nicht mitkommen

eine fieberhafte Ftottenexpansionspoli tt k ein. Die Engländer hatten während der Periode der amerikanischen Neutralität Amerika ihre Ueberlegenbeit zur See fühlen lassen und der amerikanischen Handels marine Beschränkungen auferlegt, die das amerikanische Prestige empfindlich geschädigt hatten Mit dem Ergebnis, daß Präsident Wilson sich sttr die Schaff, ug einer ame rikanischen Flotte einsetzte, die nicht nur jeder anderen ebenbürtig, sondern die unbedingt stärkste Flotte der Welt

sein sollte. Der ausweichende Verfechter des Abrüstungs gedankens begründete in seinem verschwommenen Idea lismus diese Haltung mit der Erklärung, daß eine, jeder anderen überlegene, amerikanische Flotte die beste Ge währ für den Frieden sei, und daß Amerika allein unter den Nationen die moralische Festigkeit besitze, ein furcht bares Instrument des Krieges nicht zu mißbrauchen, son dern es in den Dienst des Friedens zu stellen. In diesem Sinne kabelte Wilson von Versailles aus an den Kon greß die Forderung auf Bewilligung

vor der Aufgabe der eng lischen Vorherrschaft zur See. Jetzt ist er derjenige, der zuerst die Hoffnungslosigkeit des Kampfes eingesehen hat und der immer noch schlachtbegeisterten Admiralität in die Züge! gefallen ist. Die Lage ist eben einfach die, daß Amerika, wenn es die mächtigste Flotte der Welt haben will, sie haben wird, und daß England sich damit ab- finden muß. Das einzige, was England tun kann, ist, daß es Amerika von seiner brüderlichen Gesinnung zu überzeugen versucht, in der Absicht

dem Uncle Sam mit dem Oelzweig um die Nase wedeln, um ihn bei friedlicher Stimmung zu erhallen. England hat, wie die Dinge heute liegen, das größte Interesse an einer Verständigung mit Amerika über Flottenabrttstung. Daß es im Sommer in Genf diese ^Verständigung nicht herbeigeführt hat, war ein Fehler, dessen Tragweite man anscheinend in London be reits eingesehen hat. Was die Sachverständigen damals verpfuscht haben, können die Politiker heute kaum wieder gutmachen. England hat in Genf

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Alpenländer-Bote
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Seite 2 von 16
Datum: 18.01.1931
Umfang: 16
, auszubeuten. Ror-amerika oder Dom Wirtschaftswunder zum Elendswunder! Bis vor kurzem war es Weltmode, die wirtschaft lichen Verhältnisse der Vereinigten Staaten Nordame rikas nach Noten zu bestaunen. Besonders die Arbei terpresse stand bewundernd vor dem Glanze Dollariens und rühmte die Großzügigkeit der amerikanischen Ar beitgeber, namentlich die des Autokönigs Ford, in der Entlohnung der Arbeiterschaft, in der Verkürzung der Arbeitszeit usw. Nur von der herzlosen Nationalisie rung, dem ausgeklügelten

aller Staatsschulden der Erde werden aus die eine oder andere Form Amerika geschuldet. In den Augen der Europäer galt jeder Amerikaner als reich. Das Geld schien dort aus der Straße zu liegen. Man brauchte nur nach Amerika zu schreiben um einen Sack oder Waggon Geld und es konnte nicht fehl gehen. Wie viel Briefe haben wir erhalten, in denen wir um Adressen von Ameri kanern ersucht wurden, besonders von sogenannten Geld- und Jndustriekcnigen! Und in diesem Lande des goldenen Ueberflusfes stehen heute an die acht

Machtverhältnisse gedrängt werde. Wir sind überzeugt, daß die Arbeiterschaft damit bloß vom Regen in die Traufe geraten würde. Wohl aber muß die Herrschaft des Mammons gebrochen und die Wirtschaft, statt mit bloßer Raffgier und ödem Ma- terialismus, wieder mit christlichem Geiste durchdrun gen werden. Statt hemmungslos Kapitalien anzuhäu- fen und Mammut-Vermögen zu bilden, soll auch das amerikanische Unternehmertum zur sozialen Vorsorge für die Zeit der Not verhalten werden. Heute hat Amerika seinen Ruf

als soziales Vorbild eingebühr. Das Elend trifft die Arbeiterschaft in erster Linie aus dem Grunde, weil die Industrialisierung in Nord amerika allzu rasch und allzu unbesonnen vorgenom men wurde. Während des Krieges war der Handel Amerikas fast konkurrenzlos. Deutschland war gänzlich ausge schaltet und England teilweise. Nach dem Krieg konn ten in die ausgesogenen Staaten Europas kaum Be darfsartikel und Lebensmittel genug geliefert werden Die Folge war ein Hochbetrieb der Industrie, ein Auf blühen

der Wirtschaft und ein Zuströmen der Arbeiter aus der Landwirtschaft. jedermann konnte wacker Geld verdienen: Fabriken über Fabriken wurden ge baut und vergrößert. Nun hat Europa selbst Ueber- fluß an Jndustrieerzeugnissen, daher der Rückschlag; es fehlt an Absatz. Nach meiner Ansicht sind die Verhältnisse in der Landwirtschaft noch weit gefährlicher und verderblicher. Amerika ist das Land mit riesig großen Bauernwirt schaften (Farmen), und das Land der Maschinen. Mit Neid hat so mancher Bauer

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 01.03.1919
Umfang: 4
einen Frieöensvertrag zu unterzeichnen. Nehmen wir an, ' sie würden den erfreulichsten Friedensverirag schließet», jedoch mit Besorgnis wegen unserer Arbeiten nach Hause zurückkehremk dann würden wir auf dem histort- schen Tische von Versailles doch nichts anderes Himer- Lassen als einen neuen Papiersetzen, ohne den Nationen der Welt ein sicheres Dasein gewährleistet zu haben. Wer glaubt, Amerika wäre imstande, der Welt eine derartige Enttäuschung zu bereiten, kennt Amerika nicyr

, daß diejenigen, die in der Well mit ihm einig gehen, t tn:t u£ Amercka lieben. Die französische Presse über die Rede Wilsons. KB. Bern, 28. Februar. Die Rede des Präsidenten Wilson in Boston gibt der französischen Presse erneut ' Veranlassung, nachdrückltchst auf die Notwendigkeit hinzu weisen, daß Amerika ständig Mitglied der Entente bleibe, daß also die Liga der Nationen, sowie sie im Pariser Ent wurf vorgezeichnet sei, auch vom amerikanischen Senate angenommen werden müsse. Die gesamte Presse betont

in Uebereinstimmung mit dem „Somme libre", die von Ame rika angekündigte neue Zeit sei nur dann möglich, wenn Amerika in seiner großen Rolle als Menschenfreund be harren werde, und auch weiterhin für Recht und Gerech ligkeit kämpfe. „Journal des Debats" fügt hinzu, wenn Amerika jetzt im Werke der Weltbefrening innehalten würde, dann wäre es besser gewesen, es hätte überhaupt nicht eingegriffen-. Slowenische Hetze z« einem Kriede gegen Italien. KB Belgrad, 28. Februar. In der Eröffnungssitzung des Staatsrates

: die Ge legenheit müsse ergriffen werden, ehe sich die zwei Teile wieder zu trennen beginnen. Er befürchte eine Geschäfts stagnation, falls England sich nicht rechtzeitig rühre. Frankreich und Amerika würden die Lage ausnützen und England würde eine Katastrophe erwachsen. Durch Einig keit hätte England den Krieg gewonnen: diese Einigkeit müsse auch im Frieden sortbestehen. Auf diese Weise würde das Land blühen wie nie zuvor. Von der englischen Bergarbeiterschaft. KB. London, 28. Februar (Funkspruch des Tel

Strömung). 29. Die S. L. P. (Eng land). 30. I. W. W. (England). 31. I. W. os Great Bri- taiu. 32. Die revolutionären Elemente der irländischen Arbeiterorganisationen. 83. Die revolutionären Elemente der shop ftewards (Großbritannien). 34. S. L. P. (Ame rika). 35. Die linken Elemente der amerikanischen S. P. (die von Debs vertretene Strömung und die Liga der ozialistischen Propaganda. 36. I. W. W. (Amerika). 37. I. W. W. (Australien). 38. Workers International Industrial Union (Amerika

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Kitzbüheler Nachrichten
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Seite 1 von 6
Datum: 25.07.1931
Umfang: 6
zu unter nehmen, der zu einem schnellen und durchgreifen den Erfolg führt. In der jetzigen Zeit größter wirtschaftlicher Not ist ein krasser Pessimismus nicht am Platze, denn niemals dürfen wir uns selbst aufgeben. Wollen wir also trotz Allem die Hoffnung bewahren, daß die beiden Negierungen einen Weg finden, der die drohenden Folgen einer für unser Volk nicht zeitgemäßen Maßnahme hintanhält. E. F. Ein weltgeschichtlicher Wendepunkt Von Amerika kommt die Nachricht, daß Prä sident Hoover, der Negierungschef

der Kriegsschuldzahlungen eingesetzt hat, er freulicherweise nicht beendet ist, sondern von Prä sident Hoover fortgesetzt wird. Das Desinteresse ment Amerikas an europäischen Angelegenheiten, das ein Jahrzehnt gedauert, ist vorbei. Mit dem Eingreifen Amerikas in Europas An gelegenheiten wird die Lage für Deutschland auf jeden Fall erleichtert. Amerika hat den Versailler Vertrag nicht mitunterzeichnet, ist dem Völker bund stets ferngeblieben, ist also frei von allen Bindungen und Hemmungen. Der Amerikaner ist in erster Linie

und daß nicht ein Schuldner wie Deutschland plötzlich die Schalter schließt. Milliaröenverluste Englands und Frankreichs können Amerika nicht kühl lassen. Verluste, welche die europäischen Großmächte erleiden, treffen nicht nur diese, sondern auch Amerika, das bekanntlich der Hauptgläubiger Europas ist. Die amerikanische Arbeitslosigkeit und Wirtschaftskrise, die seit Mo naten die amerikanischen maßgebenden Kreise be unruhigt, sind eine unmittelbare Folge der euro päischen Wirtschaftöverhältnisse der letzten Jahre

. Dies ist der Grund, daß Amerika aus seiner „splendid isolation" plötzlich heraustritt und zum Mittler zwischen den europäischen Mächten wird. Amerikas Aktivität, die Besprechungen deut scher Staatsmänner mit französischen Politikern in Paris und die gegenwärtig in London tagende Ministerkonferenz, all dies bedeutet einen Wende punkt in der Weltgeschichte. Zur deutschen Ausreisesteuer Den allgemeinen Bemühungen zur Aufhebung der Notverordnung betreffend Einhebung einer Ausreiseabgabe durch das deutsche Neich

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Volkszeitung/Deutsche Volkszeitung
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Seite 2 von 12
Datum: 30.07.1921
Umfang: 12
Arbeit käme. 'Aus London wird gemeldet: Das Reuter- jbüro erfährt aus autoritativer Quelle, daß die Fortschritte der Vorarbeiten für den Wiederauf- ftas Verbrechen einzelner Menschen, das ist das verbre icherische Prinzip des Handels, der nichts verschenkt, der nichts verschenken darf, der nur verlauft und den, der nicht bezahlen kann, der nicht genug bezahlen kann, ver hungern läßt, verhungern lasten mutz. Da» Verbrechen von Amerika, das ist kein Zufall, mi« der große Krieg kein Zufall

war, da» ist di« konsequent« Folge, das not wendige Resultat der kapitalistischen Wirtsthastrordnung, Das ist das wahre Gesicht des kapitalistischen Staates, des heutigen Staates. Das ist das wahre Gesicht der heutigen Welt. Das Verbrechen der Getreidehändler in Amerika, das ist das Verbrechen jedes Händler», jeden Staates und jeder Regierung. Das ist unser aller Verbrechen. ' Ich will nicht nach Amerika fahren. Es gibt noch andere »Dinge zu tun. ' pDer Hafen von Neuyork ist groß und herrlich. Der ^Mississippi ist groß

Weise an der Wiederherstellung der österreichi schen Republik mitzuwirken. Keine Hilfe vor ApprrSation des Friederisver- trages mit Amerika. Aus Paris wird gemeldet: „Neuyork He rold" veröffentlicht folgende Mitteilung: Wäh rend das wirtschaftliche Schicksal Oesterreichs in der Schwebe ist, übt der Völkerbund in Washing ton seinen Einfluß aus, um die Vereinigten Staaten 31 t veranlassen, daß sie sich an der finan ziellen, Reorganisation, deren unverzügliche Durchführung die ungünstigen Verhältnisse

Oesterreichs notwendig machen, beteiligen, daß aber kein Schritt in dieser Richtung unternom men werden kann, bis der Friedensvertrag mit Oesterreich vom Kongreß approbiert sei. Mit Rücksicht auf den kritischen Zustand der österrei chischen Finanzen hat der Völkerbund die Ver- Es gibt Besserer zu tun, als nach Amerika zu fahren. Es gibt Besseres zu tun, als Bücher zu schreiben, es gibt Besseres zu tun. als Bücher zu lesen. Die „Reinigung" der ungarischen Wissenschaft. In den letzten Tagen sind wiederum

Vorbedingung sei. Die maßgebenden Kreise des Völkerbundes hoffen, daß die Vereinigten Staaten sofort Schritte tun werden, um der finanziellen Wiederherstellung Oesterreichs ihre Unterstützung zu gewähren!. Sobald Amerika eine definitive Entscheidung in dieser Angelegen heit getroffen haben wird, werde der Plan in die Tat umgesetzt werden. Man erwartet, daß im Laufe eines Monats entsprechende Kredite Oesterreich zur Verfügung gestellt werden und daß seine finanziellen Kredite dadurch und zu diesem Zeitpunkt

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