und Verdächtigungen loshämmern, als wäre es ein wahrer Störefried im Lande. Daß die Allg. Ztg. auch in'ö Horn der Verdächtigungen bläst, kommt uns sehr sonderbar vor, denn gerade sie ist es, welche gegenwärtig gegen den Wiener Liberalismus einen geharnischten Artikel aus deu andern bringt. Ein neulicher Artikel der Allg. Ztg. betitelt „Aus dem Wiener Leben' ist „ein starker Tabak.' Um zu zeigen, daß sie besser thun würde, sich selbst zu bekehren, alS uns zu verdächtigen, entnehmen wir demselben einigt Stellen
. ES ist uns darin schon das „Vaterland' (sieh Nr. 22) in Wien zuvorgekommen, welche den Artikel noch ausführlicher bringt. Die Allg. Ztg. schreibt: „Bon den neuen Ministern wird im Ganzen wenig gesprochen.' .... „Durch die liberalen Blätter Wiens freilich geht ein fröhliches Rauschen, sie rufen: Hosiannah! und streuen Weihrauch, ehe sie wissen wofür. Sie waren die Lobredner jener Abgeordneten, die heute Minister sind, sie dürfen ihre Leute nicht im Stich lassen, sie hingen und hängen durch tausend
/ Wenn eS sich um daS Concordat handelt, da haben die Leute ein großes Maul, alK.ob die ganze Welt dem Flügelschlag ihrer Seele zu wenig Raum böte, kommen aber ihre Geldinteressen auch nur ein wenig in Frage, dana schreien sie nach der Polizei. Dieses Jahrhundert hat nur einen Gott: daS Gold; nur einen Gedanken: eS zu erwerben.' Wenn die Allg. Ztg. den modernen Liberalen vorwirft, daß sie von der Phrase leben, und sich mit deiner Phrase begraben lassen, so ist daß ein curioses Eompliment, die Liberalen möHen sich dafür
bei der Allg. Ztg. bedanken. Die liberalen Blätter, die Boz. Ztg. im Chorus, versicherten uns unlängst, wie unsere eisleithanischen Minister wahrhaft Männer deS Volkes sind. Ist das vielleicht auch nur eine Phrase ? Die czechffche Bevölkerung in Prag liefert zu diesem.Aus spruch eine traurige Auslegung, denn Prag ist seit mehreren Tagen der Schauplatz bedauerlicher Ruhestörungen, womit der Pöbel der böhmischen Landeshauptstadt gegen die dem Minister Dr. Herbst bei seinem dortigen Verweilen