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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1849 - 1850
Tirols Landes-Vertheidigung oder bisher größtentheils noch unbekannte Biographien, Skizzen und Anekdoten merkwürdiger Tiroler Landesvertheidiger ....
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Seite 464 von 677
Autor: Peternader, Anton / von Anton Peternader
Ort: Innsbruck
Verlag: Witting
Umfang: VIII, 204, 244, 220 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Enth. Bd. 1. 1849. Bd. 2. 1849. Bd. 3. 1850. - In Fraktur;
Schlagwort: s.Tiroler Freiheitskampf<br />s.Tiroler Freiheitskampf ; s.Freiheitskämpfer ; f.Biographie
Signatur: II 59.745 ; II 3.422
Intern-ID: 191582
In dem im Jahre 1504 zwischen Baiern und dem deutschen Kaiser ausgebrochenen Kriege, da Churfürst Rupert von der Pfah in die Reichsacht erklärt wurde, nahm Kaiser Maximilian, als Ent schädigung der seines Theils aufgewandten Kriegskosten, die drei bairischen Städte und Herrschaften Kufstein, Rattenberg und Kitzbüchl. Ende September 1504 kam Kaiser Maximilian mit einer Hee- res - Abtheilung vor Kufstein und ließ es auffordern. Im Kriegsheere des Kaisers Maximilian befanden sich fol gende hohe

Personen: Erich, Herzog von Braunschweig; Friede rich, Casimir und Georg, Markgrafen von Brandenburg; Chri stof, Markgraf von Baden, und die Bischöfe von Freising und Würzburg. Der Schloßkommandant war Ritter Johann von Pienzenau, den der Kaiser in seiner Stelle bestätiget und als kaiserlichen Die ner in Pflicht genommen hatte. Er brach seinen Eid, und erklärte sich für die pfälzischen Prinzen, denn er war von Seite BaiernS bestochen, den Platz nicht an den Kaiser abzngeben, und drohte den Bürgern

, welche dem Kaiser die Thore öffnen wollten, sie im Jnnstrom ersäufen Zu lassen. Der Kaiser sieng also an, das Schloß Zu beschießen; da aber die Geschütze zu leicht waren und den Mauern keinen sonderlichen Schaden zufügten, verhöhnte Pien zenau auf eine einem Kriegsmanne unziemende Weise die kaiser liche Majestät; er ließ nämlich nach jedesmaligem Schüsse, den Ort der Mauern, welchen die kaiserlichen Kugeln trafen, mit Be sen, nach Andern mit einem Fuchsschwänze, abkehren. Mittler weile ließen die kaiserlichen

Regenten zu Innsbruck, Rudolf von Anhalt und Paul von Liechtenstein, zwei ungeheure CarthauneN gießen, die hundertpfündige Kugeln schossen, und zu Wasser nach Kufftem bringen. Der Kaiser, schon durch Pienzenauers Eidbruch erbittert, wurde durch dessen Spott auf's Höchste entrüstet, schwur, die Spötter auf's Strengste Zu bestrafen, 'und jeden seiner eigenen Ritter, die für selbe Fürbitte einlegen würden, mit einer Ohrfeige abZufertigen. — Die Beschießung wurde demnach aus den zwet großen Kanonen, deren

eine Purlepauß die andere Meckauf be nannt war, auf's Eifrigste begonnen und mit solchem Nachdruck sortgesührt, daß an mehreren Orten Breschen entstanden. Pienzenau kroch zum Kreuze und sandte zwei Edelknaben, .lN Weißen Kleidern, in'S kaiserliche Lager, das Schloß dem Kaiser unter der Bedingung freien Abzugs anzubieten. Maximilian aber schickte die Unterhändler mit den Morten zurück: „ So will nun der Hauptmann denn endlich einmal die Besen wegwersm, mit denen er uns so lange gefoppet? Gehet, saget

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1850
Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
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Seite 230 von 584
Autor: Kink, Rudolf / von R. Kink
Ort: Innsbruck
Verlag: Witting
Umfang: XV, 565 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1369
Signatur: II 102.282
Intern-ID: 96837
Wenig sich andererseits eine solche Abhängigkeit für die Dynasten in Tirol nachweisen läßt. — Der Herzog von Baiern war damals der machtigste Reichsfürst. Dadurch allein schon, und überdieß als Sachse, und bei den Sachsen beliebt und begütert (mit denen Heinrich IV. in steten Kämpfen war), wurde Otto dem Kaiser verhaßt. Letzterer, damals schon zu allem Schlechten fähig, bestellte einen Straßenräu ber/ Egino, welcher aussagen mußte, Otto habe ihm nach dem Leben streben

wollen, und ohne eine weitere Rechtfertigung zuzulassen, ent setzte er ihn, und verlieh Baiern, im I. 1070, an Wels, Sohn des Markgrafen Uzzo von Este und Enkel des letzten Welf, Herzogs von Kärnthen. Der Kaiser hatte nicht geahnt, daß dieses Werkzeug seiner Rache auch zugleich der Vollstrecker der Nemesis gegen ihn selbst sein würde. Drei Jahre vergingen in Eintracht zwischen Kaiser und Herzog; von 1073 angefangen waren sie geschwome Feinde. Als das Zerwürfniß mit dem päbstlichen Stuhle begann, war Welf stets auf Seite

des PabsteS, und ließ sich nicht irre machen, daß fast alle Grafen innerhalb seines Gebietes, darunter namentlich jene von An dechs und Wolftatshausen, und die meisten Bischöfe in Tirol (auch Bischof Altwin von Briren) zum Kaiser hielten. Nach der Szene zu Canossa, am 28. Jänner 1077, bewirkte Welf, daß Herzog Rudolph von Schwaben (der sein Herzogthum ebenfalls von der Kaiserin Agnes erhalten hatte) am 15. März zu Forchheim zum Gegenkaiser gewählt wurde. Plötzlich aber erschien der Kaiser, damals

(scheinbar wenigstens) mit demPabste versöhnt, auf deutschem Boden, kam über dieKrainge- birge herunter, und wußte so sehr die den Deutschen inwohnende Pie tät zu ihrem Kaiser zu erwecken, daß Herzog Welf sowohl, als der Gegen - Kaiser Rudolf vor ihren eigenen Landsaßen nach Sachsen fliehen mußten. — Kurze Zeit darauf, im I. 1080, bei Merseburg wurde der Gegenkaiser Rudolph besiegt und erschlagen. — Kaiser Heimich gedachte aus diesem weltlichen Siege geistlichen Nutzen zu ziehen, und sich zu rächen

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
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Seite 231 von 583
Autor: Kink, Rudolf / von R. Kink
Ort: Innsbruck
Verlag: Witting
Umfang: XV, 565 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1369
Signatur: II 105.274
Intern-ID: 87457
Wenig sich andererseits eine solche Abhängigkeit für die Dynasten in Tirol Nachweisen läßt. — Der Herzog von Baiern war damals der mächtigste Reichsftirst. Dadurch allein schon, und überdies; als Sachse, und bei den Sachsen beliebt und begütert (mit denen Heinrich IV. in steten Kämpfen war), wurde Otto dem Kaiser verhaßt. Letzterer, damals schon zu allem Schlechten fähig, bestellte einen Straßenräu ber, Egino, welcher aussagen mußte, Otto habe ihm nach dem Leben streben

wollen, und ohne eine weitere Rechtfertigung zuzulassen, ent setzte er ihn, und verlieh Baiern, im I. 1070, an Welf, Sohn des Markgrafen Azzo von Este und Enkel des letzten Welf, Herzogs von Kärnthen. Der Kaiser Hatte nicht geahnt, daß dieses Werkzeug seiner Rache auch zugleich der Vollstrecker der Nemesis gegen ihn selbst sein würde. Drei Jahre vergingen in Eintracht zwischen Kaiser und Herzog; von 1073 angefangen waren sie geschwome Feinde. Als daS Zerwürfniß mit dem päbfilichm Stuhle begann, war Welf stets auf Seite

des Pabstes , und ließ sich nicht irre machen , daß fast alle Grafen innerhalb seines Gebietes, darunter namentlich jene von An dechs und Wolftatshausen, und die meisten Bischöfe in Tirol (auch Bischof Altwin von Briren) zum Kaiser hielten. Rach der Szene zu Canossa, am 28. Jänner 1077, bewirkte Welf, daß Herzog Rudolph von Schwaben (der seinHerzogthum ebenfalls von der Kaiserin Agnes erhalten hatte) am 15. März zu Forchhekm zum Gegenkaiser gewählt wurde. Plötzlich aber erschien der Kaiser, damals

(scheinbar wenigstens) mit dem Pabste versöhnt, auf deutschem Boden, kam über die Krainge- birge herunter, und wußte so sehr die den Deutschen inwohnende Pie tät zu ihrem Kaiser zu erwecken, daß Herzog Welf sowohl, als der Gegen-Kaiser Rudolf vor ihren eigenen Landsaßen nach Sachsen fliehen mußten. — Kurze Zeit darauf, im I. 1080, bei Merseburg wurde der Gegenkaiser Rudolph besiegt und erschlagen. — Kaiser Heinrich gedachte aus diesem weltlichen Siege geistlichen Nutzen zu ziehen, und sich zu rächen

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1849 - 1850
Tirols Landes-Vertheidigung oder bisher größtentheils noch unbekannte Biographien, Skizzen und Anekdoten merkwürdiger Tiroler Landesvertheidiger ....
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Seite 562 von 677
Autor: Peternader, Anton / von Anton Peternader
Ort: Innsbruck
Verlag: Witting
Umfang: VIII, 204, 244, 220 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Enth. Bd. 1. 1849. Bd. 2. 1849. Bd. 3. 1850. - In Fraktur;
Schlagwort: s.Tiroler Freiheitskampf<br />s.Tiroler Freiheitskampf ; s.Freiheitskämpfer ; f.Biographie
Signatur: II 59.745 ; II 3.422
Intern-ID: 191582
Lust trunkenen Tiroler einen Begriff machen, der damals nicht selbst in Tirol war. . Der Verfasser dieses, obgleich dort erst 4 Jahre alt, erinnert sich noch recht gut, welcher Jubel in seiner Vaterstadt Kitzbücht herrschte, wie ihm zum ersten Mal von seinen Aeltern crlaick't wurde, bis 11 Uhr ausbleiben, und in der aufs trefflichste beleucht teten Stadt herumziehen zu dürfen, wie er da mit seinen Karnes raden sich heiser schrie: Vivat Kaiser Franz der Erste, wie er und seine Kameraden

im Unverstände bald riefen Franz der Erste bald der Zweite, wie dann der patriotische Bürgermeister Michael Ruedorfer mit zornigen Blicken auf. uns los kam, und uns bc^ deutete, daß er uns Alle sogleich einsperren lasse, wenn wir noch 'den Zweiten riefen, der Erste! der Erste! ist setzt unser Kaiser, schrie er, und so müßt ihr rufen. Wir erschraken nicht wenig, den Kaiser beleidigt zu haben, fürchteten uns gewaltig vor dem Einsperren, und schrien nun wieder aus-vollem Halse, so lange wir konnten, Vivat

Kaiser Franz der Erste! worauf uns in unserer kindlich unschuldigen Freude Niemand mehr störte. Diese Freudenfeste wiederholten sich/ als v. Roschmann bald darauf Tirol bereiste, und wurden aM lautesten und zum höchsten Gipfel gesteigert, als Kaiser Franz am 30. Mai 1816 zu Innsbruck die feierliche Erbhuldigung vorzw nehmen geruhte, um wie er im a. h. Patente vom 14. Mai 1816 sagte, „dem tirolischen und vorarlbergischen Volke die Gelegenheck darzubieten, feine durch alle Stürme einer verhängm'ßvollen

Zeit unter den schweiften Prüfungen so glänzend bewährte Treue und Anhänglichkeit neu zu bekräftigen.' Kaiser Franz hat auch die Von der bairischen Zwkschenregierung am 16. Mai 1818 gänzlich aufgehobene Verfassung von Tirol und Vorarlberg auf Grundlage der alten Privilegien und Freiheiten, und mit Rücksicht auf die Bedürfnisse der neueren Zeit wieder hergestellt und zwar wie das kaiserliche Wort im Patente von 24. März 1816 sich ausdrückt: „in voller Anerkennung der vielfältigen Verdienste

und der hoè herzigen Gesinnungen der biedern Bewohner des Landes Tirol. Am 30. Mai 1816, am Tage der feierlichen Erbhuldigung richtete Kaiser Franz an die. Stände von Tirol folgende schöne Worte: „Ihr steht nun wieder als die mächtige Vormauer der Mo narchie, zum Schutze des gefammtcn Reiches berufen; aber nicht allein auf eueren Bergen, in euren unzugänglichen Schluchten liegt die Sicherheit der Verthei'digung. _ , Auf eurem Sinne, auf eurer unerschütterlichen Anhänglichkeit, auf eurer Ordnungsliebe

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1849 - 1850
Tirols Landes-Vertheidigung oder bisher größtentheils noch unbekannte Biographien, Skizzen und Anekdoten merkwürdiger Tiroler Landesvertheidiger ....
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Seite 273 von 677
Autor: Peternader, Anton / von Anton Peternader
Ort: Innsbruck
Verlag: Witting
Umfang: VIII, 204, 244, 220 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Enth. Bd. 1. 1849. Bd. 2. 1849. Bd. 3. 1850. - In Fraktur;
Schlagwort: s.Tiroler Freiheitskampf<br />s.Tiroler Freiheitskampf ; s.Freiheitskämpfer ; f.Biographie
Signatur: II 59.745 ; II 3.422
Intern-ID: 191582
Den IS. Mai 1848 zog der unter den Schützen zu St. Johann paradirende Löschenbrand die besondere Aufmerksamkeit Sr. Majestät des Kaisers Ferdinand auf sich,, daher Allerhöchst derselbe einige Fragen an ihn richtete, und ihn um die Tha- ten fragte, durch welche er die 2 Medaillen verdient hatte? Löschenbrand war ganz gerührt, und so Zerstreut,, daß er den Kaiser gar nicht mehr kannte, und den neben dem Kaiser ste- ' henden Erzherzog. Franz Carl fragte: Wo denn der Kaiser sei? denn diesen möchte

er (Löschenbrand) noch gern sehen. Da ant wortete der. Kaiser selbst: „Ich bin der Kaiser.' „Ja so, sagte Löschenbrand, dann wünsche ich tausend Glück.' Dabei war Löschenbrand so bewegt, daß er, anstatt weiter zu sprechen, in lautes Schluchzen ausbrach. • Den Umstehenden ging es nicht besser. Die Gefühle und Herzensrcgungen, die sich damals der umstehenden Menge be mächtigten, lassen sich nicht beschreiben, gewiß ist es, daß sie keinem der Anwesenden jemals aus dem Gedächtnisse kommen werden. Der Verfasser

beseelt, als der /Flachländer. Auch am 8. August 1848 hatte Löschenbrand die Freude, zur kaiserlichen Ehrenwache zu gehören, und zur Audienz des Kaisers zugelaffen zu werden, woselbst er sprach: „O mein guter . Kaiser! ich wünsche Deinem Schwerte viel Glück, daß die Feinde recht hemmgeschlagen werden.' Der Kaiser entgegnete: „Es freut mich, daß du mich so k. ?

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1849 - 1850
Tirols Landes-Vertheidigung oder bisher größtentheils noch unbekannte Biographien, Skizzen und Anekdoten merkwürdiger Tiroler Landesvertheidiger ....
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Seite 200 von 677
Autor: Peternader, Anton / von Anton Peternader
Ort: Innsbruck
Verlag: Witting
Umfang: VIII, 204, 244, 220 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Enth. Bd. 1. 1849. Bd. 2. 1849. Bd. 3. 1850. - In Fraktur;
Schlagwort: s.Tiroler Freiheitskampf<br />s.Tiroler Freiheitskampf ; s.Freiheitskämpfer ; f.Biographie
Signatur: II 59.745 ; II 3.422
Intern-ID: 191582
! Die Schützen sind fort,, und ich muß zu Hause bleiben und Hühner hüthen. Das zu erle ben, hatte ich nicht geglaubt. Ich habe lange genug gelebt, mir wäre nichts lieber, als im Felde der Ehre meine Lebens lage für Gott, Kaiser und Vaterland zu beschließen. Als am 19. Mai 1848 der nach Tirol gestüchtete Kaiser Ferdinand in der Einbmchsgemeinde St. Johann feierlichst empfangen wurde, commandirte Veteranhauptmann Mischer die schnell zusammengekommenen Schützen, und als der Kaiser bei Besichtigung

dieser Schützen, vor deren Fronte ans und abge hend, über den ebenso unerwarteten als herzlichen Empfang äußerte: A „ Meine lieben und treuen Tiroler! Ich gehe jetzt nach Innsbruck und will mitten unter Euch leben und bleiben. Ihr macht mir viele Freude.' schrie Reischer mit dm 'Schützen und dem Volk : ' „Es lebe unser guter Kaiser und das Kaiserhaus hoch! Leib und Leben, Gut und Blut geben wir für ihn und sein ganzes Haus, das Herz aus dem Leibe soll er haben.' Auch sprach der festlich geschmückte Reischer

damals zum Kaiser: „ Alle Stunden ziehe ich gegen dm Feind; denn gern opfere ich mein Leben für den Kaiser, das Zuhausbleiben dauert mir schon zu lange.' Den 8. Augusts 1848 hatte Reischer die Ehre, als Ober- commandant fammtliche zusammengezogene Schützen-Compagnien anzuführen. Er und der Pàscer Schützenhauptmann Chri stian Blattl Sen., dessen Biografie folgt, und der wie Reischer seine silbernen Medaillen an der Brust hatte, stellten sich am 9. August von 5 bis 8 Uhr Morgens als Ehrenwache

mit gezogenen Säbeln vor die Zimmerthür der kaiserlichen Maje stäten. Der ehrwürdige ernste Anblick dieser Heldenwache mit ihren alterthümlichen Schützenuniformen und den ergrauten Schnurrbärten gefiel auch den kaiserlichen Majestäten, dem ge genwärtigen Kaiser Franz Josef und dem Erzherzog Franz

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1849 - 1850
Tirols Landes-Vertheidigung oder bisher größtentheils noch unbekannte Biographien, Skizzen und Anekdoten merkwürdiger Tiroler Landesvertheidiger ....
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Seite 569 von 677
Autor: Peternader, Anton / von Anton Peternader
Ort: Innsbruck
Verlag: Witting
Umfang: VIII, 204, 244, 220 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Enth. Bd. 1. 1849. Bd. 2. 1849. Bd. 3. 1850. - In Fraktur;
Schlagwort: s.Tiroler Freiheitskampf<br />s.Tiroler Freiheitskampf ; s.Freiheitskämpfer ; f.Biographie
Signatur: II 59.745 ; II 3.422
Intern-ID: 191582
als Beitrag zur Erbauung von Schießstädten, und Zur Anschaf fung von Stutzen für arme Schützen, die neue Schützenordnung w. n. k. Dadurch hat auch Se. Mafestat in Tirol und Vorarlberg das Schützenwesen neu geboren, und sich in diesem Lande unsterblich gemacht. Mit Freude und Begeisterung für seinen Kaiser benutzt nun der Schütze seine Feierstunden, um sich im Schießen zu üben, um, wie seine Borfahrer nur des Kaisers Ruf gewärtig, gegen dessen Feinde zu zielen, und selben aus den wohltreffenden

Geschossen Todt und Verderben Zuzusenden. Daß die Tiroler ihren Kaiser verstanden, und seiner Gnade nicht unwürdig werden wollten, beweiset eben deren Enthusias mus mit dem sie nun sich wieder zu den trefflichsten Schützen der Welt heranzubilden, chätigst bemüht sind, da selbst der Kaiser Na poleon, als er in der Schlacht bei Eckmühl (22. April 1809) mit seinen Landcharten beschäftiget, von einer matten Kugel im Schenkel getroffen wurde, sich äußerte: „Verflucht! das hat ge wiß ein Tiroler gethan

— denn die Kerls sind die besten Schützen der Welt!' Ebenso beweisen ihre Schützenfeste ihre Liebe und Dankbarkeit für den Kaiser, denn wohl kein solches Fest wäre dem Tiroler lu stig genug, wenn nicht dabei der kaiserliche Doppeladler figurirte, wenn nicht Schützen-Lieder mit Anspielungen auf die Hauptperson, den Kaiser gesungen würden, und wenn nicht Toaste auf den Kaiser und auf das Kaiserhaus ausgebracht würden. Ich habe immer Gelegenheit selbst in den ärmsten Gemeinden solchen Festen beizuwohnen

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1849 - 1850
Tirols Landes-Vertheidigung oder bisher größtentheils noch unbekannte Biographien, Skizzen und Anekdoten merkwürdiger Tiroler Landesvertheidiger ....
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Seite 563 von 677
Autor: Peternader, Anton / von Anton Peternader
Ort: Innsbruck
Verlag: Witting
Umfang: VIII, 204, 244, 220 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Enth. Bd. 1. 1849. Bd. 2. 1849. Bd. 3. 1850. - In Fraktur;
Schlagwort: s.Tiroler Freiheitskampf<br />s.Tiroler Freiheitskampf ; s.Freiheitskämpfer ; f.Biographie
Signatur: II 59.745 ; II 3.422
Intern-ID: 191582
101 Ihr habt mir die rührendsten Beweist gegeben, daß. in Euch der Geist eurer Väter fortlebt. . ~ . ., Behaltet und stärket diesen Geist auch sernerS, pfleget chn, Md übergebt ihn als das theucrste Erbthell ungetrübt euren Söhnen.' Entzückt von den vielen Beweisen der Liebe und tiefsten Ver ehrung, die bei dieser Gelegenheit Kaiser Franz in Tirol erhielt, 'We er in größter Freude: „Tirol sei zum Muster der Treue geworden.' Weiter äußerte Kaiser Franz anno 1816 in Tirol während er eine schone

Anhöhe erstieg. „Es ist gut, daß ich früher nie ln Tirol war; denn hätte ich ßewußt, wie man mich hier liebt, würde ich den Verlust dieses 'andes noch weniger haben verschmerzen können.' Die Tirolertreue und Liebe gibt sich am lautesten und herzlich sten kund bei Reisen, die der Kaiser oder kaiserliche Prinzen durch -^krol machen, wie Franz der Erste 1816, 1822 und 1832, dann 7 Ferdinand der Erste noch als Kronprinz im Jahre 1823, und E Kaiser im Jahre 1838, 1848 und 1849, dann Erzherzog Johann

8 . August 1838 Zu erinnern, woselbst Se. Majestät 7 Kaiser Ferdinand der Erste auf seiner HuldigungSmst nach Tirol auf tirolischer Erde daö erste Nachtlager hielt, geschweige aber ver Feierlichkeiten, mit denen an diesem Tage der Kaiser und die Kaiserin am Passt Strub, der Landeögränze und Eintrittsstelle wog Tirol, die so oft ein historisch merkwürdiger Kampfplatz und

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1850
Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
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Seite 440 von 584
Autor: Kink, Rudolf / von R. Kink
Ort: Innsbruck
Verlag: Witting
Umfang: XV, 565 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1369
Signatur: II 102.282
Intern-ID: 96837
Z27 ernennen, als es dem Papste zustand, einen Kaiser zu wählen. Der neue Papst machte sich durch seine außerordentliche Verschwendung verhaßt, und flüchtete sich endlich selbst nach Avignon, wo er im Ker ker starb. Der Kaiser hatte kein Geld, nur mehr wenig Mannschaft; sein Ansehen fiel zusehends. Auf diese Art mußte er am T. August den schimpflichsten Rückzug antreten, den jemals ein deutscher Kaiser aus Italien genommen hat. In Mailand verschloß ihm der Visconte die Thore, ließ

ihn nur Passiren, nachdem er wieder mit seiner gan zen ftühern Macht im Lombardischen eingesetzt war, und schlug sich dann ganz zu der Parthei des Papstes. — Um Weihnachten war der Kaiser wieder inTrient, abermals mit nicht viel mehr als hundert Hel men, sowie er gekommen, aber ohne die glänzenden Aussichten, die sich ihm damals eröffnet hatten, und reich beladen mit Unglück und Schimpf. Abgesehen von der eigenmächtigen Papstwahl, die ihm nicht zustand, muß man sagen, daß ihm der Erfolg in Italien Haupt

- sachlich deßhalb fehlte, weil er mit einer Zu großen deutschen Ehrlich- lichkeit vorgegangen war, und sich gescheut hatte, den Ehrgeiz der ein zelnen Partheihäupter zu seinen Gunsten auszubeuten. — Am 21. Februar 1330 war er wieder in München. Diese Wendung der Dinge, diese Abnahme kaiserlichen Glanzes hatten auch die Scala trefflich zu nützen gewußt, und daß König Hein rich im I. 1327 mit dem Kaiser einen Bund gegen sie geschlossen, half zu nichts. Im I. 1328, während der Kaiser von Rom

20
Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1850
Akademische Vorlesungen über die Geschichte Tirols bis zur Vereinigung mit Oesterreich
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Seite 232 von 584
Autor: Kink, Rudolf / von R. Kink
Ort: Innsbruck
Verlag: Witting
Umfang: XV, 565 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte Anfänge-1369
Signatur: II 102.282
Intern-ID: 96837
Kaiser Heinrich für diese Gefälligkeit sehr dank bar, und belohnte ihn durch reiche Geschenke, von denen wir noch speziell sprechen werden. — Es ist übrigens bekannt, wie wenig er diesen seinen Gegenpabst zur Geltung zu bringen vermochte. Diese Sache berührt uns jedoch nicht mehr, und ich kehre nach diesem kur zen Ausfluge aus das Brirnergebiet zu den Welsen wieder zurück. — Zu Anfang des zwölften Jahrhunderts versöhnten sich noch die beiden Gegner, Kaiser Heinrich IV. und Herzog Wels

, weil sie einsahen, daß sie beide besser gethan hätten, sich nie zu entzweien. Beide starben im Elende; der Kaiser 1106 zu Lüttich, der Herzog aus der Rückkehr von einem unglücklichen Kreuzzuge, bei dem er von dem Sultan Ki- lidsch-Atslan gefangen wurde, und als Pilger bettelnd nach Cypern entkam, wo er zu Paphos, von Wenigen gekannt, im 1.1101 starb. Den Höhepunkt ihrer Macht erreichten die Welsen unter Kaiser Lothar, indem sie, durch Heirath, zu Baiern auch noch das Herzog thum Sachsen und die Besitzungen

im Braunschweigischen und Lüne burgischen erhielten. Am 3. Dezember 1137 starb Kaiser Lothar zu Breitenwang bei Reutte (in LrsànvsnK in vilisuna essa inter Oinum et Aus Furcht vor der Macht der Welsen kamen die Freunde der Hohenstaufen im1.1138 in Coblenz zusammen und wählten eilig Konrad von Franken zum Kaiser, der auch vom Pabste Innozenz ll. destati-

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