Protektorat hatte sich nämlich Dull 1806) der sogenannte Rheinbund gebildet, dem sich schließlich alle 'deutschen Fürsten, mit Ausnahme derer von Oesterreich, Preußen, Braunschweig und Kur-Hessen, anschlössen und Her in einem ausgesprochenen Vasallenvechältms zu Frankreich stand. Unter anderem war dieser Bund auch verpflichtet, dem französischen Kaiserreich eine Truppenmacht von 63.000 Mann Zur Verfügung Zu halten. Angesichts des Abfalles fast aller deutschen Fürsten vom Reiche sah sich Franz
II. veranlaßt, ève romisch -deutsche Kaiserkrone niederZulegen (6. August 1806). Damit hatte das tausendjährige Heilige Römische Reich 18W deutscher Nation auch formell Zu bestehen aufgehört. Oesterreich allein blieb fortan der Träger der übernationalen, universalen Reichsidee. Im Sommer -desselben Jahres 1806 entschloß sich Preußen, welches seit dem schmählichen Separatfrieden von Basel (1795) dem Ringen Oesterreichs um die Freiheit Deutschlands untätig Zugesehen hatte, seinerseits die Waffen
gegen den französischen Imperator aufzunehmen. Sein Ziel war freilich nicht die Befreiung deutschen Bodens von der Fremd herrschaft) es griff vielmehr nur deshalb Zum Schwerte, weil es sich durch die Gründung des Rheinbundes in seinem eigenen Besitzstand gefährdet fühlte. Mit Rußland verbündet eröffnete Preußen im September den FeldZug, der sich von Anfang an unglücklich gestaltete. In der Doppelschlacht bei I e n a - A u e r st ä d t am 14. Oktober 1806 wurde die preußische Haupt- iMg armee vernichtend geschlagen
. Es war die größte Niederlage, die ein deutsches Heer jemals erlitten hat. Nicht unverdient wurde Preußen von dieser Katastrophe betroffen? hätte es wenigstens im österreichisch-franzö- fischen Krieg von 1805 eine andere, semer Stellung als eines deutschen Staates würdigere Haltung eingenommen, dann wäre das Unglück von Ulm vermieden worden und dem deutschen Volke, ja wohl allen Völkern Europas, unsagbar viel Unglück erspart geblieben. Durch den Friedensschluß von Tilsit (1807), der diesen Krieg beendete, wurde