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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Seite 64 von 738
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: IV, 730 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Signatur: II A-6.673
Intern-ID: 178666
Zustände in Ungarn. 59 die auszuarbeitcnden Vorschläge überließ. Wie wenig Erfolgreiches aus diesem Gauge zu entsprießen vermag, dies hat die Erfahrung in'S Helle Licht gestellt und den Beweis geboten, daß aus demselben kein Heil zu gewärtigen sei, während die Prätensionen der Stände sich in dem gleichen Maße steigerten, als die königliche Gewalt in der Abnahme war. Jedes Land bedarf vor Allem regiert zu werden; versiegt die Re gierungsgewalt in der obersten Region, welcher die Gesetze

das Recht und die Pflicht des RegierenS zuerkennen, so werden sich Gewalten in den unteren Regionen erheben, welche diese Sorge — ohne sie auch nur im beschränktesten Maße erfüllen zu können — in Anspruch nehmen. So ist es in Ungarn ergangen. In demselben Maße, in dem die Reichstage sich mit Erfolg Eingriffe in die Rechte der Krone erlaubten, haben die Comitats-Jurisdictionen die Rechte der Reichstage beschrankt, bis sie selbst unter die Zuchtruthe des Betteladels geriethen. — Beständen in Ungarn

nicht den dortigen socialen Zuständen angehörende Eigenthüm- lichkeiten, und bildete das Land nicht einen nur legislativ und administra tiv getrennten, politisch aber vereinten Theil des Kaiserreiches, so wären Ungarn und Siebenbürgen bereits längst der grossen Revolution verfal len. Nur die erceptionellen Bedingungen, unter deren Bereich die beiden Länder stehen, vermochten dies zu verhindern. Statt in Flammen aufzu- gehen, glimmen die revolutionären Elemente in selben nicht minder, und wird ihnen nicht Einhalt

gethan, so werden sie die alten Gebäude in einen Aschehaufen verwandeln. — Die ersten Schritte zur Rettung sind im Werke. Sie müssen verfolgt und zu Ende geführt werden, denn daö Ein halten in deren Ausbildung würde unausbleiblich den Ausbruch der offen kundigen Revolution herbeiführen. Dort, wo die Dinge einmal stehen, wie in Ungarn, bleiben sie nicht stehen, denn sie können es nicht. — Ungarn muß durch die Fürsorge deS Königs einer verständlichen Lage zugeführt

werden, oder es wird einer solchen Lage auf selbstgesuchten Wegen nachstreben, d. h. auf Wegen, welche denen gleichen, die Ströme sich bei Wasserfluten, ohne Rücksicht auf ihr Abfließen und die Verwüstun gen, welche sic anrichten, bahnen." Während des Kampfes gegen Frankreich, in welchem Ungarn dem Kaiser treu zur Seite stand, hatte man nicht Ruhe und Zeit gefunden, um den constitutionrllen Formen Ungarns gemäß die Fragen zu erledigen, welche die letzten Landtage offen gelassen halten. Die Ungarn warteten die Wiederherstellung

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Seite 66 von 738
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: IV, 730 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Signatur: II A-6.673
Intern-ID: 178666
gett unter seinen Räthen, welchen er das meiste Zutrauen schenkte, Waren der Ansicht, daß Ungarn nur im Wege seiner Constitution regiert werden muffe; man hielt ferner die constitutionelle Autorität des Königs für bedeutend genug, um nicht nur allein auf diesem Wege die volle Integrität des monarchischen Princips aufrecht zu erhalten, son dern dadurch überdies das Band zwischen Ungarn und dem gesummten Kaiserstaate noch fester zu knüpfen. — Allein sobald eine Verfassung, gleichviel ob alt

oder neu, nicht mit den Sitten und den Bedürfnissen übereinst,'mmt, und überhaupt weder mit dem socialen Leben eines Laydes , noch mit der ihr durch die Zeit bereiteten politischen Stel lung im Einklangesteht, wird eine solche Verfassung zur Zerstörungs- Maschine. Wir sehen dies heutzutage an mehr als Einem Beispiele; das merkwürdigste darunter ist Ungarn. Die Ungarn bereiteten feit Langem der Monarchie nur Schwierigkeiten. Wir wollen zugeben, daß die Mehr zahl dies ohne ihr Wollen und Wissen rhat

Und es redlich meinte; aber ft löst diese Mehrzahl knüpfte ihre Treue lediglich an die Person ihres Königs, und dadurch, daß sie von jeher die Person des Königs von der Person des Kaisers trennte, haben selbst die getreuesten Ungarn der Re- volntionspartei die mächtigste Waffe in die Hand gegeben. Wir haben gesehen, wie sie sich derselben zu bedienen verstanden. — Der König mußte, um in Ungarn auszutreten, sich des kaiserlichen Purpurs entklei den. Er konnte daselbst nur von Ungarns Separat-Jnterejsen

, niemals von den Gesammt-Jnteressen des Kaiserstaates sprechen. Eifersüchtig auf ihre durch die Constitution gewährte Selbstständigkeit, und zwar eifersüch tig, wie leidenschaftlich erregbare und dabei in Folge ihrer Abgeschlossen heit einseitig gewordene Naturen zu sein pflegen, wollten die Ungarn ins- gesammt und nin jeden Preis diese ihre unabhängige Stellung beibehal ten. Sie legten einen solchen Werth auf deren ungeschmälerte Erhaliung, daß sie sogar niemals danach gestrebt

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Seite 466 von 738
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: IV, 730 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Signatur: II A-6.673
Intern-ID: 178666
Magyarische Agitation in Siebenbürgen wegen der Union. 161 Völker abgesondert nach feoi Sprachen frti ut\b unter sich vollkommen gleich seien. Rur Mein dieses Princip kann für dm Frieden Oester- reich'g Bürgschaft leisten, wogegen die Hegemonie der deutschen und magyarischen Nation Niemand mehr Nebel bringen kann, als ihnen selbst. Denn im Fall als eine Hegemonie der einen Nation über die andere bestehen dürfte, so müßte solche in Oesterreich und Ungarn füglich nur der slavischcn zukommen

, weil sie die zahlreichste ist." Der Vorwurf sepa ratistischer Tendenzen wurde ans die Magyaren zurückgeworfen. „Indem Diese die königliche Macht von der Anwesenheit der königlichen Person in Ungarn abhängig machten, und an seine Stelle einen Statthalter mit unbegrenzter königlicher Machtvollkommenheit stellten, überdies in ihrem Ministerium das Portefeuille des Krieges und der auswärtigen Angele genheiten errichteten, ohne vorher versucht zu haben, in diesem Verbände mit vollständiger Garantie ihrer innern

Unabhängigkeit zu bleiben, die mit Fug und Recht jede Ration ansprechen kann: dadurch wird cs klar, daß sich die Magyaren von den österreichischen Ländern vollständig ge trennt haben und unS mit loszureißen beabsichtigen." Während die Südslaven theils zum Kampfe gegen Ungarn rüste ten, theilS ihn thatfächlich schon eröffnet hatten, der Slavencongrcß in Prag drohende Blicke nach Pcsth warf, in den nördlichen Comitaten sich eine anti-magyarische Schklderhebung der Slowaken vorbereitete, suchte Ungarn, halb

mit Gewalt, einen Dundesgenoffen an sich zu reißen: daS Großfürflenlbum Siebenbürgen. In Folge der königlichen Sanctio- nirung deS VH. GefttzartikelS deS Preßburger Landtags 1847—48, hatte zwar die Einberufung der siebenbürgischen Stände geschehen, und das magyarische Project, Siebenbürgen in Ungarn aufgehen zu machen, un ter die landeSfürftlichen LandtagSpropositionen ausgenommen werden müs sen; indeß verpflichtete dieS die Sicbenbürger keineswegs zur' Annahme jenes Vorschlages. In der Thal

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Seite 619 von 738
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: IV, 730 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Signatur: II A-6.673
Intern-ID: 178666
nischer Emigrirten und magyarischer Agenten entwarf im Frühjahre 1849 in Paris einen Thcilungsylan der österreichischen Monarchie. Es wurde dabei die Entthronung deS Hauses Habsburg und die Auf lösung seines Reiches als eine Nolhwendigkeit sowohl für die Ungarn, wie für die übrigen, dem Lcepker Oesterreichs unterworfenen Völker, und als das Ziel des Krieges gegen den Wiener Hof bezeichnet, welches die Ungarn und ihre Verbündeten zu erreichen trachten müßten. Aber nachdem das allgemeine

Jntereffe von Europa die Existenz eines mäch tigen, zwischen Rußland, der Türkei und dem westlichen Europa lie genden Staates fordere; nachdem ein Theil der Völker, welche heute die österreichische Monarchie ausmachen, als die Böhmen, Mährer, Schlesier, Illyrier und unter Vorbehalt die Galizier, geneigt sein dürf- len und ihr Interesse dabei finden würden, in Verbindung mit dem neu constituirten Ungarn einen Föderativstaat zu bilden; nachdem dieser auf Grundlage der Billigkeit und der Gerechtigkeit

gebaute Staat diejenigen Elemente von Kraft und Macht vereinigen könnte, welche geeignet sein würden, dem europäischen Jntereffe, das er zu wahren hätte, zu ent sprechen: wurde im Principe anerkannt, daß es Ungarn, welches sich durch seinen Kampf gegen Oesterreich daS Recht der Jnialive bei allen Combinationen von gemeinsamem Interesse für die besagten Völker be reits gesichert habe, zustehe, durch einen feierlichen Act und in einem gelegenen Augenblicke die Völker der österreichischen Monarchie aufzu

freigestellt werden müsse, sich abgesondert von der neuen Föderation zu constituiren und nach Gutbefinden, die einen an das deutsche Centrum in Frankfurt, die anderen an einen ita lienischen Liaal anzuschließen. In Beziehung auf die innere Frage Ungarns, hätten die Ungarn versprochen, den Kroaten, Serben und Romanen ihre volle Autonomie zu lassen, und sie an die Krone Ungarns blss durch ein Fooeralband zu knüpfen. Die Bevölkerung Böhmens erfuhr von diesen neuen abenteuer-

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Seite 67 von 738
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: IV, 730 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Signatur: II A-6.673
Intern-ID: 178666
da einerseits zu den höchsten Berwaltungsposten in den übrigen Theilen der Monarchie, desgleichen zu der Mehrzahl der Botschafter- und zu vie len Gesandtschaftsposten, Ungarn berufen wurden, andererseits die aus» schließend aus Ungarn zusammengesetzte ungarische Hofkanzlei in Wien, als die einzige Vermittlerin zwischen dem Könige und dem Laude, die un garischen Angelegenheiten besorgte. ES waren also Ungarn, denen man einen großen Einfluß auf die Führung der inneren, wie der auswärti gen

, indem die Deputirten der Nebenländer im verfassungsmäßigen Gebrauche der lateinischen Sprache bei den Landtagsdebatten beirrt wurden. Wir kommen auf diese Sprachsrage, welche so verhangnißvoll sich zu gestalten bestimmt war, weiterhin zu sprechen, Die Parteien waren dazumal sehr zerfahren , sie verschwamme« in undeutliche Gruppen. Mit Recht bemerkte Fürst Metternich zu Ende des Jahres 1844, daß es in Ungarn keine Opposition, wohl aber Opposi tionen gebe, und classificirt sie folgendermaßen: a) die constttutionelle

, obwohl dazumal von einer Partei, unter dem Aushängschilde der Ver- faffung, in Ungarn nicht die Rede sein könne; b) die liberale, größten- theils bereits in die Reihen der conservativen und radikalen Parteien ver- theilt und nur noch durch einzelne Adepten vertreten, die auf dem Felde der leeren, von aller Thaikraft entfernten Theorien leben; c) die radikale, p deren Fahne die heftigsten Vorfechter in der Reihe der ungarischen Opponenten schworen; 6) die magyarische, mit der Absicht

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Seite 687 von 738
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: IV, 730 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Signatur: II A-6.673
Intern-ID: 178666
682 Der magvar. RcichStag erklärt das regierende Haus thronvcrlusiig. Reichstage: „daß Ungarn fammi allen dazu gehörenden Theilen und Provinzen in seine unentfremdbaren Naturrechte wieder eingesetzt, der Reihe der siOstständigen europäischen Staaten wieder angeschlossen, und das Haus Habsburg-Lothringen vor Gott und der Welt des Thrones verlustig erklärt werde." Der Reichstag, zu einer gedankenlosen Sprachmaschine Kossttth's herabgesunken, zerbrach sich nicht weiter den Kopf darüber

, und in einem, von Palffy, Gorove, Szacsvay und Horvath redigirtcn, am 15. April im Namen der „ge setzlich vereinigten Magnaten und Repräsentanten der ungarischen Na tion" erlassenen Manifest Folgendes ausgesprochen: 1. „Ungarn wird mit dem gesetzlich vereinten Siebenbürgen und allen zugehörigen Län- derlhrtlen und Provinzen, als freier, selbstständiger, unabhängiger euro päischer Staat proclamirt, und die Territorialeinheit und Integrität dieses ganzen Staates für untheiibar und unantastbar erklärt. 2. In dem das Haus

HabSburg-Lothrmgen durch seinen Verrath, Treubruch und Waffenergreifung gegen die ungarische Nation, nicht minder durch das Wagniß, wonach eS die Zerstücklung der Territorralintregität des Landes, Siebenbürgens und Kroatiens LoSreihung von Ungarn, und die Tödtung dcS selbstständigen Staatslebens mit Waffengewalt zu ver suchen, und zu diesem Behufe sogar die bewaffnete Macht eines aus wärtigen Staates zum Morde des Volkes zu verwenden sich erkühnte, sowohl die pragmatische Sanction als überhaupt

jene Bande, welche auf Grundlage beiderseitiger Verträge zwischen demselben und Ungarn fammi seinen Appertinenzen bestanden, mit eigenen Händen zerrissen : so wird demnach dieses treubrüchige Haus HabSburg-Lothringen von der Herrschaft über Ungarn, Siebenbürgen und alle dazu gehörige Länder und Provinzen, hiermit im Namen der Nation aus ewige Zei ten ausgeschlossen, ausgeschieden und aus dem Gebiete des Landes und dem Genüsse aller Bürgerrechte verbannt. Demgemäß wird es hiermit

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Seite 479 von 738
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: IV, 730 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Signatur: II A-6.673
Intern-ID: 178666
474 Fruchtlose Versuche feer sirbeiib. Sachsen, die Union auszuhebcii. sich 4—7)060 Freiwillige auS jedem Bezirke. Kroatien und Slavouicn bürdete sich durch SelbstbesteuLrung und freiwillige Gaben ungeheure Laßen auf, während die Grenzer bedeutende Dorräthe an Frucht und Lebensmitteln beitrugen. Durch solches gemeinsames Wirken gelang es der Energie deS Ban in kurzer Zeit, Kanonelchespannung, Munition und Magazine zu schaffen. Seine Sprache gegen Ungarn ward jetzt eine entschiedenere

, habe aber dieser letzte Versuch einer gütlichen Beilegung der kroatischen Ratkonalangelegm- hrit sein Ende erreicht." Gegen Hrabowsky, der noch immer daS sla- vonii'che Obercommando für sich in Anspruch nahm, erklärte Jellachich jetzt offen, daß es seine Aufgabe sei: „die gekränkten Interessen eines in seinen Tiefen aufgeregten Volkes zu wahren, und den in letzter Zeit durch den muthwilligsten Eigensinn der herrschenden Partei in Ungarn nicht mehr dloS gefährdeten, sondern bereits drohend erschütterten Be stand

und Verband der österreichischen Monarchie zu erhalten.» Aehn- lich sprach er in seinen Manifesten. „Ungarn sei in den Händen einer Faction, aus deren Mitte daS gegenwärtige Ministerium mit eine« den Schein der Legalität tragenden Gewaltstreiche entstanden sei, deren sichtliches Streben aber die Herabwürdigung der kaiserlichen Ma jestät und die Vernichtung aller freundschaftlichen, seit Jahrhunderten bestandenen Beziehungen zwischen den Völkern des Königreiches, ja sogar die sactische Aufhebung

jenes, durch die pragmatische Sanction geheiligten Bandes sei, das Ungarn und die Nebenländer mit uner schütterlicher Treue an ihren König und ihre Verfassung, Zugleich auch »it aller Kraft der Bruderliebe an daS österreichische Kaiserhaus knü pfen solle." Minder kriegerisch und mehr in passiver Art, aber dennoch mit klar ausgesprochener Gesinnung, sträubten sich die sicbcnbürger Sachsen gegen die ihnen terroristisch ausgedrungene Union mit Ungarn. So gleich «ach dem Klausmburger Beschlüsse stellte sich eine Abordnung von

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Seite 589 von 738
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: IV, 730 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Signatur: II A-6.673
Intern-ID: 178666
584 Kais. Manifest vom 29. -Oktober über die Dinge in Ungarn. wehr zu erschüttern; alle Diese sind ohne Rücksicht auf Stand und Person sogleich zu verhaften. Ist Gefahr auf dem Verzüge, so können alle Commandanten zur Statuirung eines abschreckenden Beispiels mit solchen Elenden summarisch verfahren. Die Bestrafung des Schuldigen wird und muß augenblicklich, unnachsichtlich und dem Belagerung ö.- Zu stände der Stadt gemäß sein". Wien war also mit seinem großen Freiheitskriege dahin gelangt

unter allerhand Vorwärts den Wien, wo jetzt kaum mehr ein Bataillon wirklicher Studenten un ter Waffen blieb. Wie gegenüber von Wien, so sprach sich nun auch gegenüber von Ungarn, der ernste Wille des Kaisers in einem, von Ol mutz am 20. Oc- tober erlassenen Manifeste „an die Völker Ungarns, Kroatiens, Sla- voniens, Siebenbürgens und der Militargrenze", aus, in welchem be sonders das Treiben der Pesther Nationalversammlung seine Würdi gung erfuhr. Der ungarische Reichstag Haie während seiner ganzen Dauer

den unwiderlegbaren Beweis geliefert, daß er ganz unfähig sei, das Wohl deS Landes zu befördern, indem er sich seit seiner Zusam menkunft immer durch eine Faction leiten und als blindes Werkzeug nur dazu gebrauchen ließ, um den Sinn der Gesetze zu verdrehen, die zum Besten des Landes der Krone vorbehaltenen Rechte zu schmälern, und die im Interesse aller Völker der Monarchie so nothweudige Einig keit zwischen Ungarn und den übrigen Erbstaateu zu lockern. Aus An trieb derselben Faccion habe der Reichstag

einen Beschluß gefaßt, durch welchen er den Grasen Lamberg dem öffentlichen Unwillen preisgege ben und dessen meuchlerijche Ermordung veranlaßt. Rach dieser Unthat habe der Kaiser durch Rescript vom 3. October dem verderblichen Wir ken des ungarischen Reichstages ein Ziel zu setzen imD denselben auf- Alchen beschlossen, einen Oberbefehlshaber aller in Ungarn, Sieben-

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Seite 500 von 738
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: IV, 730 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Signatur: II A-6.673
Intern-ID: 178666
Ernennung deS FML. Grafen Lamdcvg zum Oberbefehlshaber in Ungarn. 495 In Wien behielt der einmal gefaßte Entschluß eines kräftigeren Auftretens in Ungarn, auch jetzt die Oberhand. Man hatte hierzu nicht nur die unabweisbarsten Gründe, sondern man hatte hierzu auch kaS unbestreitbare Recht. Die Umgestaltung der alten ungarischen Ver fassung am I I . April zu Preßburg war nämlich im Wege einer TranS - action zwischen dem ungarischen Könige und der durch den Landtag vertretenen Station geschehen

, höchst willkommen sein mußte, jetzt wieder entschieden in den Vordergrund trat. Er fühlte auch sogleich diese Kräftigung seiner Stel- luug, und seine gesteigerte Zuversicht gab sich schon am 20. Sept. in seiner fanatischen Anrede an die Nation kund, in welcher dieselbe zur Vertheidignng des Vaterlandes aufgerufen wurde. Am 25. Sept. Unterzeichnete der Kaiser in Wien zwei Manifeste. In dem ersten erklärte der Monarch, daß er, bei der gefahrvollen Lage, die der von allen Seiten in Ungarn auszubrechm

drohende Bürger krieg Hervorrufe, und bei seinem sehnlichen Wunsche, Blutvergießen zu verhindern und die Schrecken der Anarchie fern zu halten, sich bewo gen gefunden habe, seinen Feldmarschall-Lieutenant Grafen Lamberg mit dem Oberbefehle sämmtlicher in Ungarn befindlichen Truppen und bewaffneten Corps, von was immer für einer Benennung, zu betrauen *) Genesis der Rrvolution, S. 300.

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Seite 712 von 738
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: IV, 730 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Signatur: II A-6.673
Intern-ID: 178666
Die Frage, ob die russische Hilfe zur Beendigung des Bürger krieges in Ungarn überhaupt nothwendkg war, hat eine Zeitlang viele Debatten für und wider erregt. Aus wohlunterrichteter Feder ist dar auf folgende Antwort gegeben worden: „Die Lage der Monarchie war unstreitig eine sehr gefahrvolle. Der zweite italienische Feldzug war zwar mit Einem raschen Schlag in beispielloser Schnelligkeit siegreich beendigt, allein der Friede mit Sardinien noch nicht abgeschlossen; Ve nedig trotzte

, die Aufregung, welche sich noch allenthalben kundgab, hinderte die Regierung, die noch reichlich vorhandenen militärischen Kräfte ganz dem Kampfe in Ungarn zuzu wenden. Endlich forderte auch die Besorgniß erregende Lage Deutsch lands die Aufstellung eines BeobachtungScorps in Vorarlberg.— Dem- ungeachtet wagen wir, nachdem wir den vortrefflichen Geist, die Ta pferkeit und die unvergleichliche Ausdauer der österreichischen Armee zu erkennen und zu bewundern Gelegenheit hatten; demungeachtet wagen

wir, auS dem militärischen Gestchtspuncte zu behaupten, daß die öster reichische Armee auch allein im Stande gewesen wäre, den Krieg in Ungarn durchzukämpfen. Es wäre, trotz der gefahrvollen Lage im In nern der Monarchie, doch möglich gewesen, die Armee in Ungarn noch um 29,000 Mann zu verstärken. Diese sonach ans 90,000 Mann ver stärkte Armee auf einem Puncte concentrirt, geführt von kriegserfah renen, bewährten Generalen, unter dem Commando eines Feldherrn, dessen Genie und seltene Thatkraft die Bewunderung von Europa

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Seite 65 von 738
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: IV, 730 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Signatur: II A-6.673
Intern-ID: 178666
60 Zustände in Ungarn. M ziehen, und sich gegen etwaige Ueberreste der Projekte Kaiser Josefs U. Von Seite der österreichischen Regierung, zu verwahren. Graf Ficquelmont in seiner schon genannten Schrift bedauert, daß Kaiser Franz l. nicht den Moment feiner Rückkehr von Paris dazu auö- ersehen habe, den Landtag zu dem gedachten Behufs einzuberufen, weil . damals der moralische Einfluß der großen Erfolge, welche er errungen, und die Ehre, welche ihm Europa dadurch erwies, daß es sich in Wim

, hatte während der zehn Jahre, die feit Beendigung der Kriege verflossen, sich ein neuer Geist der Ungarn bcmäch igt. Die alte Föderativ-Stellung Ungarns war seit dem Tage, wo Kaiser Franz I. die deutsche Reichs kröne abgelegt hatte, eine ganz andere geworden. Früher, hatte der Glanz, den die römisch-deutsche Kaiserkrone der Macht des Herrschers in Oesterreich beifügte, und der hiermit in Europa ihm ver liehene Einfluß, keinen Gedanken einer Trennung von dieser Föderation aufkommen lassen. Nach der neuen politischen

Gestaltung aber, welche Europa durch den Wiener Congreß bekommen hatte, begann Ungarn, seinen Umfang mit jenem der Monarchie zu vergleichen, und nachzurech- mn, daß es beinahe drei Siebentheile der Gesammtbevölkerung des Kai serstaates umschlösse. Hierzu schlugen die Ungarn den natürlichen Reich thum ihres Bodens, und beanspruchten auf den Grund dieser Vorzüge auch eine bevorzugte, hervorragende Stellung in dem neuen Kaiserreiche. Durch düs s Mißverhältm'ß aber wurde das Princip des politischen Gleich

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Seite 473 von 738
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: IV, 730 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Signatur: II A-6.673
Intern-ID: 178666
468 Bundesgenossenschaft mit Deutschland. ungethrilt, untrennbar und gemeinschaftlich regiert werden sollen." Er verlangte demnach ein Centralministerium deS Krieges, der Finanzen und der auswärtigen Geschäfte, er verlangte auf Grundlage deS Rechts und der Verheißung des Kaisers, Gleichberechtigung der kroatischen Rationa lität, endlich Erfüllung der Wünsche und Ansprüche der serbischen Nation in Ungarn. Batihyany verweigerte die verlangte Wiedervereinigung der Ministerien, und daran scheiterte

, wie voranszusehcn, die Unterhandlung. Der Bruch mit Kroatien war hiermit entschieden ; die magyarische Partei ksnnte sich dies nicht länger verhehlen, und sah sich nach einer neuen Reserve um. Ihr Blick fiel auf daS revolutionsfreundliche Frankfurter Parlament. Unverholener trat man daher jetzt in Pesth mit der Ansicht hervor, daß Ungarn seinen engeren Verband mit Oesterreich ganz auf geben, hingegen zu Deutschland in ein gleiches Berhältniß der BundeS- genoffenfchast treten müsse. Der Pesth er Reichstag

erblickte in Deutsch land ein einheitliches Reich von strengster Organisation, welches die bis herigen österreichisch-deutschen Staaten ganz einschließc, während Ungarn mit feinen ßebenbürgischen, kroatisch-slavonischen Rebenländrrn den großen Oststaat, und zugleich den „Fackelträger" deutscher Civilisation im Osten bilden sollte. Am 3. August faßte das Repräsentantenhaus den Beschluß: „Inde« daß Hauß der Volksvertreter die Politik deS Ministeriums gut- heißt, welche dasselbe dem Frankfurter Parlamente

reichische Regierung milder Frankfurter deutschen Centralgewalt in Bezug auf die Einheit in einen Krieg gerathen sollte, die erstcre aus einen Bei stand von Seite Ungarns nicht rechnen kann." Man wußte nun die Scheidegrenze, auf welcher Ungarns auswär tig« Politik sich von der Gesammt-Oefterreichs trennen, den Punct, über * wekches hinaus die tricoloren Fahnen Ungarns dem Kaiseradler nicht mehr folgen sollten. Im möglichen Kampfe gegen die deutsche Revolu tion wollte Ungarn nicht auf Oesterreichs Seite

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Seite 503 von 738
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: IV, 730 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Signatur: II A-6.673
Intern-ID: 178666
Am 27. Sept. langten die kaiserlichen Manifeste — jenes vom 22. nur in einzelnen Eremplaren — in Pesth an. Noch an demselben Abende ließ der Präsident Püzmandy — angeblich durch einige und dreißig Repräsentanten dazu ausgefordert — das Haus zu einer außer ordentlichen Sitzung versammeln. Madarüß nannte die beiden Mani feste vom 25. ungesetzlich, weil darin die Gegenzeichnung eines unga rischen Ministers mangle ( s a§ Abschimgsmanlfest gegen Jellachich vom K>. Juni hatte man in Ungarn

Freiheit verfallen. Was Äoffuth so lange angestrebt, war also jetzt erreicht. Un garn hatte mit seinem Könige gebrochen, unabsehbare Ereignisse stan den in der Erwartung, und eröffmtm Kossuth die sichere Aussicht auf die nahe Diktatur. Allein um den proclamirtcn Bruch nicht in der Schwebe zu erhalten, ihn in möglichst greller Weise factisch zu be siegeln und Ungarn selbst den Rückweg abznschneiden, mußte noch etwas Außerordentliches geschehen, und auch hierzu fand man schnell die fürchterliche

Gelegenheit. Graf Lamberg ging nach Ungarn, mit der Absicht, sich selbst dem Ungarnheere einzureihen / falls seine Frie- denswahnung von Jellachich zurückgewiesen werden sollte; er kam als Vermittler, als Friedensbote. Aber schon waren die Demagogen in Buda-PHH darüber einig, welchen Empfang sie ihm bereiten wollten. Alles wurde an gewendet, um den Pöbel gerade in diesen Augenblicken

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Seite 546 von 738
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: IV, 730 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Signatur: II A-6.673
Intern-ID: 178666
m der Wiener periodischen Presse die ungarischen Interesse» vertreten wurden, vierteljährig mit 400 fl. zu besolden, und im September er- öffnete der Ministerpräsident, Graf Br'üthyäny, demselben Pulsky, daß, wenn er zur Gewinnung der Sympathien für Ungarn in Wien noch einige Tausend Gulden benöthige, er sich diese einstweilen bei einem benannten Wechsler anweisen lassen könne. Pulsky eröffnete auch wirk lich in seinem Kaffejournale eine eigene Rubrik „für Vertretung unga rischer Interessen

in der Presse". Ein österreichischer ReichstagSdepu- tirter der Linken erklärte sich bereit, die angeblich feindselige Politik der österreichischen Regierung gegen Ungarn anzugreifen, falls ihm nur die entsprechenden Daten dazu geliefert würden, und erhielt durch Kos- suth die gewünschten Anhaltspuncte mitgetheilt, um sie insbesondere ge gen Latour geltend zu machen. Goldmark bezog von Pulsky Subsidien, um für die ungarische Sache zu wirken. Tausenau mußte sich am 5. Oktober im Gasthause „zum Sperl

auch in manchen Fällen die Austheilung der Prämien. Für eine am 6. bei dem Kampfe am Tabor abgenommenc Kanone zahlte sie den baaren Lohn, und einem der Mör der Latour'S, dem nachmals justificirten Jurkovich, ebenfalls 30 fl. auS. Ein anderer, später cingezogcner Theilnehmer an der Ermordung La- tour'S verwünschte im Verhöre die Studenten als seine Verführer, und brach in die Worte ans: „Während sie selbst von dem, ans Ungarn

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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1853
Geschichte der Ereignisse in der österreichischen Monarchie während der Jahre 1848 und 1849 in ihren Ursachen und Folgen
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Seite 451 von 738
Autor: Meynert, Hermann / von Hermann Meynert
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: IV, 730 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: In Fraktur
Schlagwort: g.Österreich ; z.Geschichte 1848-1849
Signatur: II A-6.673
Intern-ID: 178666
Die Sonderstellung Ungarns in militärischer Hinsicht. 448 Opposition sehr gern; sie gewährte ihm einen trefflichen Vorwand, seine längst gehegten Plane dmchzusetzm, und eS säumte daher nicht, dem Volke die beruhigende Versicherung zu geben, daß eö durchaus nicht geionnm sei, auf die Forderung des österreichischen KabinetS emp-- gehen. Koffuth erklärte, Ungarn habe für den Haushalt Seiner Ma jestät , auf die Instandsetzung der zur ungarischen Armee gehörigen HilfScorpS und zu den Kosten

« sich wieder erneuerte, erklärte Koffuth, daß, nachdem daS ungarische Aerar sich mit der Wiener Bank in keiner verpflichtenden SolivsMät befinde, sowohl bei den Central-, als auch bei den Aera- rialkaffen des Landeöärar'S das eingehende Metallgeld um so weniger zur Einlösung von Wiener Banknoten verwendet werden könne, da Ungarn dasselbe behufs seiner eigenen Finanzoperationen bedürfe. Am 23. Mai kündigte Koffuth die Emission von verzinslichen Schatzkammer- Anweisungen an, und am andern Tage machte er bekannt

: daß, «achde» bei der Unzulänglichkeit der im (Eomfc befindlichen Silber münzen die Rokhwmdigkeit durch die Deckung sichergestellter Roten immer fühlbarer werde, die Ausgabe von ein- und zwciguldigen unga rischen Roten im Belaufe von i2*/ a Millionen Gulden (5. M. bereits in Angriff genommen worden, und deren JnconrSsehung binnen bei läufig sechs Wochen eingeleitet werden solle. Wie in der Lebensfrage der Finanzen, so bereitete Ungarn auch in V«Wg Ws die Wehrverhältniffe entschieden seine gänzliche

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