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Bücher
Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1903
Tirols Erbtheilung und Zwischenreich : 1595 - 1602
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Seite 69 von 93
Autor: Hirn, Josef / J. Hirn
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 91 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für österreichische Geschichte ; 92,2
Schlagwort: g.Tirol ; z.Geschichte 1595-1602
Signatur: II 102.389
Intern-ID: 303790
68 [338] fuhr alsbald, class sich beim Landtag auch ein steirischer Ge sandter einstellen werde gewiss nit mit leerem begehren', und daher seine Frage an den Kaiser, wie sich in solchem. Falle ein kaiserlicher Vollmachtsträger und Landtagsconimissär zu verhalten hätte, 1 Wie man begreift, fand Rudolf an solcher Concurrent wenig Gefallen. Er selbst wollte von den Ständen 4000 Mann auf sieben Monate bewilligt erhalten, und da ver nahm er, wie Erzherzog Ferdinand mittels eines eigenen Ge sandten

sich um eine ,eilende' Hilfe zu bewerben Willens sei. Der Kaiser konnte es sich nicht versagen, in Graz darauf hin zuweisen, wie sehr solches seinem eigenen Vorhaben hinderlich ' Ö wäre und .dem ganzen wesen nachteil gebären möchte'. Er ersuchte Ferdinand, davon abzustehen und ,das gemeine nit mit dem privato stecken zu lassen', da ihm kaiserliche Unter stützung ohnehin sicher sei. 2 Aber in Graz wich man nicht zurück. Man rechnete dem Kaiser nach, was er während der fünf Jahre von den verwaisten Ländern genossen

, man stellte die eigene Noth und Gefahr in beweglichen Worten vor. Und Rudolf gab nach. Er überliess an Ferdinand, was die tiroli schen Stände am kommenden Landtag bewilligen würden. Dieser ward auf Sonntag Misericordia (6. Mai) einberufen. 3 Maximilian zögerte, die Bestellung zum Landtag anzunehmen, noch im April suchte ihn Mathias mit dem Hinweis auf die Erspriesslichkeit dieser Mission zu bereden. 4 Endlich erklärte er sich bereit und gab der Regierung Befehl, für Wohnung und ,futterer in Innsbruck

zu sorgen. Gar stattlich wollte er aufziehen, er präsentierte einen Fourierzettel, lautend auf 127 Pferde. Die tirolische Kammer war entsetzt ob solcher Bescherung.. Sogleich wurde sie beim Deutschmeister vor stellig: jetzt sei die allerschliminste Zeit, Heu und Stroh selbst 1 Erzherzog Maximilian an Rudolf, 24. Februar 1601. 2 Rudolf an Erzherzog Maximilian, 21. März. A. M. Ferdinand hatte, als zu Beginn 1601 der ständische Ausschuss der Tiroler Landschaft ver sammelt war, ohne Wissen des Kaisers

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1882
¬Der¬ Temporalienstreit des Erzherzogs Ferdinand von Tirol mit dem Stifte Trient : (1567 - 1578)
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Seite 106 von 149
Autor: Hirn, Josef / nach archivalischen Quellen dargest. von J. Hirn
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 146 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für österreichische Geschichte ;64,2;
Schlagwort: p.Ferdinand <Österreich, Erzherzog, 1529-1595> ; g.Trient <Hochstift> ; z.Geschichte 1567-1578
Signatur: II 102.283
Intern-ID: 303806
eines speciellen Beweises. Das Capitei, treu zum Car dinal stehend, hatte sich bisher eonsequent wie dieser seihst geweigert, von Ferdinand ,als Castenvogt, Schutz- und Schirm herr des Stiftes* die Temporalien sich übergeben zu lassen. Ferdinand beantwortete diese Renitenz jetzt durch den Befehl, alle demselben zustehenden Einkünfte ihm vorzuenthalten und zu Händen des Christof von Wolkenstein einzuliefern . 1 Hatte er sich schon früher keinen Eingriff des Cardinais in seine Gerichtsbarkeit gefallen lassen

war seit alten Zeiten ein für die Bischöfe oft genug gefähr liches Element. Er conspirirte gern mit den italienischen Nachbarn und schloss sich auch mitunter den Landesfürsten an, wenn diese mit dem Bischof in Streit geriethen. Selbst unter Kaiser Ferdinand finden sieh hiefür Beispiele, dass die Adeligen nur dem Stabe des Landeshauptmannes zu gehorchen, aber jenem des Bischofs sich zu entziehen suchten ; 3 unter Erzherzog Ferdinand wiederholten sie sich natürlich um so eher . 4 Neben dem adeligen

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1882
¬Der¬ Temporalienstreit des Erzherzogs Ferdinand von Tirol mit dem Stifte Trient : (1567 - 1578)
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Seite 77 von 149
Autor: Hirn, Josef / nach archivalischen Quellen dargest. von J. Hirn
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 146 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für österreichische Geschichte ;64,2;
Schlagwort: p.Ferdinand <Österreich, Erzherzog, 1529-1595> ; g.Trient <Hochstift> ; z.Geschichte 1567-1578
Signatur: II 102.283
Intern-ID: 303806
76 [ 428 ] lose Thätig-keit Schecks, der in und ausser der Stadt die Rechte des Erzherzogs geltend zu machen bemüht war, so hat man die Oecupation des Stiftes durch Ferdinand als um diese Zeit vollendet und gelungen anzusehen. Trotz all 5 dem war die Stellung der Commissarien Ferdi nands in Trient keine angenehme, Abgesehen davon, dass ihnen vom Hauptmann Kuen 1 eher Schwierigkeiten als Förde rung bei ihren Unternehmungen bereitet wurden und der fac tiose Geist der Bürger und die Bestrebungen

, da sie den Cardinal über die zwischen Ferdinand und seinem kaiserlichen Bruder geführten Verhand lungen verständige, ebenso glaubte Pollweil schon Indicien zu besitzen, welche darauf hinwiesea, dass erzherzogliche Kammer- beamte mit dem Cardinal correspondirten, 2 1 Kuen starb dann im Jahre 1569. 2 In dieser Beziehung suchten sich beide Theüe, Erzherzog und Cardinal, zu überhieten. So wie Ludwig war auch Ferdinand thätig, den Ver handlungen seines Gegners nachzuspüren. Es ist diesbezüglich nicht ohne Interesse

, zu wissen, dass die bezüglichen Protokolle der Verhandlungen des kaiserl, Reiehshofrathes, der sich mit der Trientiner Angelegenheit auch zu beschäftigen hatte, im Archiv in Innsbruck liegen, sowie eine ganze Serie von Briefen, welche, über diese Sache handelnd, an den Kaiser eingelaufen sind. Schon 1567, wenn nicht noch früher, hatte Ferdinand den Secretar Ludwigs, Sig. Schenk erkauft, dass er ihm über die Pläne und Beziehungen seines Herrn Auskunft gebe. Bei den späteren Verhandlungen gelang

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1882
¬Der¬ Temporalienstreit des Erzherzogs Ferdinand von Tirol mit dem Stifte Trient : (1567 - 1578)
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Seite 12 von 149
Autor: Hirn, Josef / nach archivalischen Quellen dargest. von J. Hirn
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 146 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für österreichische Geschichte ;64,2;
Schlagwort: p.Ferdinand <Österreich, Erzherzog, 1529-1595> ; g.Trient <Hochstift> ; z.Geschichte 1567-1578
Signatur: II 102.283
Intern-ID: 303806
[363] 11 der. al tea Bischofstadt tagte, da bot er Veranlassung, seinen Luxus und seine Gastfreundschaft zu preisen und den blenden den Prunk seiner Hofhaltung zu rühmen, Selbst wenn er nicht gerade in Trient residirte, so fanden fürstliche Personen, wie z. B. der bairische Herzog Ferdinand, eine so fürstliche Aufnahme und Bewirthung, dass man darüber sein Erstaunen nicht unterdrücken konnte. 1 Reiste der Cardinal über Land, so umgab ihn ein Gefolge von nahezu 100 Personen. 2 Gelehrte

zu bekommen, dessen Sitz damals (1552) durch eine Resignation des bairischen Prinzen Ernst frei zu werden schien. König Ferdinand unterstützte ihn da bei um so lieber, da er ihn als einen Gegner Granvella’s und dessen spanischer Politik kannte, aber freilich vergebens. 4 Dafür war Christof um so eifriger, die von Bernhard ein geschlagene Bahn bezüglich Trients zu verfolgen. Zwar Hess sich Ferdinand 1539 die alten Verträge von ihm bestätigen und gab auch 1554 der Regierung in Innsbruck den Befehl

Salzburgs sind zu finden im St.-A., Brixner Archiv XXX, 11 und 12. Uebev die Beziehung des Car dinais zu Churfürst Moriz s. Druffel I, p. 418. 5 St.-A. Ferd. Strittige Partei. 0. 29. Nov. 1554. 6 Druffel, I, p. 782: hier werden Christof und Ferdinand in einem Briefe des Christof von der Strassen an Churfürst Moriz als die ,domini temporales' von Trient bezeichnet.

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1882
¬Der¬ Temporalienstreit des Erzherzogs Ferdinand von Tirol mit dem Stifte Trient : (1567 - 1578)
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Seite 71 von 149
Autor: Hirn, Josef / nach archivalischen Quellen dargest. von J. Hirn
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 146 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für österreichische Geschichte ;64,2;
Schlagwort: p.Ferdinand <Österreich, Erzherzog, 1529-1595> ; g.Trient <Hochstift> ; z.Geschichte 1567-1578
Signatur: II 102.283
Intern-ID: 303806
Besuche beim Innsbrucker Hofe anschickte, wurde angegangen, den Erzherzog bei dieser Gelegenheit gegen Trient milder zu stimmen. Nur von Gewaltschritten soll Ferdinand zurückge halten werden, die rechtliche Seite der Frage wagt der Papst — in dem Briefe an Baierà — für jetzt nicht zu untersuchen oder gar zu entscheiden . 1 Einen ebenfalls gleichzeitigen, wenn auch sehr schwachen Versuch machte auch noch der Weih bischof von Brisen. Er überbrachte einen Brief des Cardinais Ludwig nach Innsbruck

. Aber sein Empfang war ein der- artiger, dass er einen von Cardinal Christof entworfenen Ver trag, den er bei sich führte, gar nicht vorzulegen wagte; er befolgte lieber die ihm von Ferdinand selbst gegebene Wei sung, möglichst bald abzureisen. Als er bei dieser Gelegenheit noch fallen liess, man werde sich mit Umgehung der Person des Erzherzogs unmittelbar an den Kaiser wenden, so ward diesem gleich von Ferdinand darüber Mittheilung gemacht und so, wie er hoffte, einer angedrohten Umgehung vor gebeugt

Verkehrs ein mög lichst ruhiger Ton bewahrt und man begegnete sich so höflich und freundlich, dass Ferdinand nebenher eine ganze Reihe von persönlichen Bitten privater Natur durch Lancelot an den Papst gelangen liess, wie z. B. seinen Hoicaplänen die potestas absolvendi auch für Häretiker zu verleihen oder den bei Hofe 5 3t.-A. Ferd. 305, 1. September 1568: Utrins causa sit melior, nobis mi nime constat, sic tamen sentimus, aequam esse et probitate et modera tione tam catholici principis dignum

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1882
¬Der¬ Temporalienstreit des Erzherzogs Ferdinand von Tirol mit dem Stifte Trient : (1567 - 1578)
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Seite 54 von 149
Autor: Hirn, Josef / nach archivalischen Quellen dargest. von J. Hirn
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 146 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für österreichische Geschichte ;64,2;
Schlagwort: p.Ferdinand <Österreich, Erzherzog, 1529-1595> ; g.Trient <Hochstift> ; z.Geschichte 1567-1578
Signatur: II 102.283
Intern-ID: 303806
melden, ,dass sie zwar ihrer Personen halber gegen E. F. D. sich ganz dienstlich erzeigen*, aber weiter nichts nachgeben könnten. Einen zweiten Versuch machte Ferdinand durch den Domherrn Sigmund von Thun. Sein Charakter war unbe scholten, 1 und sein Alter verlieh ihm eine Ruhe, durch welche er — vielleicht der Einzige unter seinesgleichen — vom aufregen den Parteienhader fern gehalten ward. Auf die Anfrage des Erz herzogs, wie ,Thun sich verhalte* und ,ob er nit dem einen Teil mer

zu einem Vermittlungsversuche dadurch zu entziehen, dass er auf seine Körperschwäche hinwies, trotzdem ernannte ihn aber Ferdinand zu seinem Commissär 2 und hoffte also gerade von seiner Thätigkeit Bedeutendes. Aber seine Tage waren ge zahlt, er fand bald darauf einen unglücklichen Flammentod auf seinem Schlosse. Gleichzeitigen Schritt mit diesem hielt noch ein dritter und letzter Versuch. Ferdinand schickte den Nicolaus von Pöllweil, der schon das Jahr vorher mit dem Cardinal über den Vertrag verhandelt hatte, nach Trient

10
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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1882
¬Der¬ Temporalienstreit des Erzherzogs Ferdinand von Tirol mit dem Stifte Trient : (1567 - 1578)
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Seite 129 von 149
Autor: Hirn, Josef / nach archivalischen Quellen dargest. von J. Hirn
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 146 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für österreichische Geschichte ;64,2;
Schlagwort: p.Ferdinand <Österreich, Erzherzog, 1529-1595> ; g.Trient <Hochstift> ; z.Geschichte 1567-1578
Signatur: II 102.283
Intern-ID: 303806
128 [480] suchen. Sie versichern darin, weder gegen Ludwig, noch gegen Ferdinand feindliche Gesinnungen zu tragen, Ferdinand, so führen sie hier weiter aus, werde in gewissen Punkten keines falls nachgeben und werde darauf bestehen, dass der Cardinal von ihm, als seinem weltlichen Herrn, die Temporalien em pfange, aber dem Stifte könne das nur zum Vortheile ge reichen, wie dies der Bauernkrieg von 1525 beweise- ausser dem hänge Trient viel zu sehr mit Tirol zusammen, als dass eine vom Cardinal

geplante Trennung möglich wäre, denn aus Tirol beziehe man Getreide und Salz und ebendahin verhandle man den vorzüglichsten Absatzartikel des Stiftes, den Wein; in Berücksichtigung alles dessen möge Gregor den Andreas zum Cardinal erheben und dadurch dessen Vater zum Frieden mit der Trientiner Kirche bestimmen. 1 Wer immer aber zuerst dieses Mittel in Vorschlag gebracht haben mag, jedenfalls hatte er damit das geeignetste getroffen. Ferdinand, ein grosser Freund einer äusserlich glänzenden Seite

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1882
¬Der¬ Temporalienstreit des Erzherzogs Ferdinand von Tirol mit dem Stifte Trient : (1567 - 1578)
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Seite 40 von 149
Autor: Hirn, Josef / nach archivalischen Quellen dargest. von J. Hirn
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 146 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für österreichische Geschichte ;64,2;
Schlagwort: p.Ferdinand <Österreich, Erzherzog, 1529-1595> ; g.Trient <Hochstift> ; z.Geschichte 1567-1578
Signatur: II 102.283
Intern-ID: 303806
des Cardinais berichteten sogar aus Trient, dass er nicht blos den Papst zu Hilfe rufen, sondern selbst die Eidgenossen und Bündner für seine Sache auf bieten wolle und auf die Unterstützung des Herzogs von Würtemberg rechne, mit dem Ferdinand wegen einiger schwäbischen Klöster Differenzen hatte. 1 Nicht lange dauerte es, bis der Papst beim Erzherzog seine Verwendung zu Gunsten Ludwigs anbrachte. Ferdinand stand mit dem römischen Hofe bisher in sehr intimen Be ziehungen, seine der Kirche treu ergebene

Gesinnung und kräftige gegenreformatorische Thätigkeit wusste man bei der Curie nach Gebühr zu würdigen und so war er zu Beginn des Jahres 1568 vom Papste durch Verleihung des geweihten Degens geehrt worden. Daneben hatte man es aber niemals mangeln lassen an Mahnungen, die Rechte der Kirche kräftig zu schützen. 3 Nun erfolgte eine directe Mahnung des Papstes, jede Bedrückung des Stiftes Trient zu unterlassen. Ferdinand, 1 St.-A. Ferd. Versch. Trientiner Verhandl. 305 und Abth. Schlögl. Hauptschr

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1882
¬Der¬ Temporalienstreit des Erzherzogs Ferdinand von Tirol mit dem Stifte Trient : (1567 - 1578)
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Seite 121 von 149
Autor: Hirn, Josef / nach archivalischen Quellen dargest. von J. Hirn
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 146 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für österreichische Geschichte ;64,2;
Schlagwort: p.Ferdinand <Österreich, Erzherzog, 1529-1595> ; g.Trient <Hochstift> ; z.Geschichte 1567-1578
Signatur: II 102.283
Intern-ID: 303806
Ferdinand der Stadt ein Geschenk von 5000 Gulden, herein zubringen aus den schuldigen Steuerrestanten, Einzelne bedeutende Posten wurden davon einigen hervor ragenden Anhängern der österreichischen Partei, so z. B. dem Dr, Gallus sogar 500 Gulden angewiesen, 1 1000 Gulden für städtische Wasserbauten, 1000 Gulden den umliegenden Dörfern, die zum Stadtgebiete gehörten, und 2000 Gulden zur allgemeinen Vertheilung unter der Bürgerschaft, jedoch mit dem ausdrück lichen Beding, dass hievon

die ,Proseribirten‘, d. h. die eifrig sten Mitglieder des Madruzischen Anhanges, ausgeschlossen seiem Weder dem Kaiser noch der Regierung in Innsbruck wollte diese Vertheilung, die Ferdinand ganz selbstständig an geordnet hatte, gefallen. Maximilian äusserte sich hierüber sehr unzufrieden und meinte, dergleichen sei nur geeignet, diè Reibungen noch zu vermehren; er forderte geradezu eine Ab änderung des Vertheilungsmodus, nämlich dahin, dass Alle ohne Unterschied der Partei an dem Geschenke participirten

. Die Regierung fand auch diesen Vorschlag für praktischer, da man bei einer solchen Vertheilung vielleicht manche Anhänger des Cardinais zum Uebertritt in das eigene Lager bewegen könnte, aber Ferdinand liess es bei seiner erstgetroffenen Disposition. Unter all’ diesen Vorgängen nahmen die Klagen gegen die Se- qnestratoren, oder besser gegen Hendl, denn Römer zog sich seit 1571 von der Commission völlig zurück, kein Ende. Wie oft der Cardinal dessen Entfernung vom Kaiser verlangte, konnten wir bereits

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1882
¬Der¬ Temporalienstreit des Erzherzogs Ferdinand von Tirol mit dem Stifte Trient : (1567 - 1578)
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Seite 25 von 149
Autor: Hirn, Josef / nach archivalischen Quellen dargest. von J. Hirn
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 146 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für österreichische Geschichte ;64,2;
Schlagwort: p.Ferdinand <Österreich, Erzherzog, 1529-1595> ; g.Trient <Hochstift> ; z.Geschichte 1567-1578
Signatur: II 102.283
Intern-ID: 303806
24 [ 376 ] Nebenbei war aber Ferdinand noch immer der Meinung, dass die sieb ergebenden Differenzen durch gütliche Verein barung gelöst werden könnten und war daher geneigt, mit einem Bevollmächtigten des Cardinais in Innsbruck unter handeln zu lassen . 1 Man würde aber den Erzherzog unrichtig beurtheilen, wollte man diese seine Energie einzig nur seinem Streben nach Vermehrung und Erweiterung seiner landesfürstliehen Hoheit beimessen oder etwa gar einer persönlichen Animosität gegen die zwei

Landesfürsten zu bringen. Diese Recriminationen, die zum Theil noch in den letzten Lehenstagen des Kaisers Ferdinand laut wurden, bezogen sich auf die verschiedensten Dinge: wenn Pfarren im Stifte verliehen werden, so werde stets eine Pension darauf geschlagen und von einem Fremden eingezogen; kaiserliche und landesfürstliche Mandate lasse der Cardinal nicht publi- ciren unter dem Vorgehen, er sei ein freier Fürst des Reiches; mit der Justizpflege sei es gar übel bestellt, da es nur Geld

- aber keine Leibesstrafen gebe, es komme sogar vor, dass Mord und Todschlag ganz ungestraft begangen werde ;' z Car dinal Ludwig besitze keine Autorität, die ganze Gewalt ruhe in den Bänden des Kanzlers Grotta, des Hofmeisters des Stiftes Roccabrun und des Domherrn Alexandrinus . 3 Und an solche Beschwerden knüpfte man dann die directe Aufforde rung an Ferdinand, gegen das Geschlecht Madruz einen ent scheidenden Schlag zu führen, die Resignation des Cardinais 1 St.-A. Ferd. Trientiner Zollhandl. Nr. 302, 17. April 1566

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1882
¬Der¬ Temporalienstreit des Erzherzogs Ferdinand von Tirol mit dem Stifte Trient : (1567 - 1578)
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Seite 130 von 149
Autor: Hirn, Josef / nach archivalischen Quellen dargest. von J. Hirn
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 146 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für österreichische Geschichte ;64,2;
Schlagwort: p.Ferdinand <Österreich, Erzherzog, 1529-1595> ; g.Trient <Hochstift> ; z.Geschichte 1567-1578
Signatur: II 102.283
Intern-ID: 303806
Während Sporeno den diplomatischen Gedankenaustausch zwischen Rom und Innsbruck vermittelte, fand sich nun wieder, Mai 1576, ein päpstlicher Gesandter bei Ferdinand ein, um die Sache womöglich ins Reine zu bringen. Es war dies Car dinal Morone, der eben auf der Reise zum Reichstag nach Regensburg begriffen war. Morone war dem Erzherzog per sönlich befreundet und hatte sich, wie wir sahen, schon früher der Sache Ludwigs angenommen. Er versicherte Ferdinand der gnädigen Gesinnung des Papstes

, der auch geneigt sei, den Andreas ins Cardinaiscollegium aufzunehmen, und verlangte dagegen die Eingabe der Temporalien an Ludwig. Der Erz herzog erklärte sich hiezu bereit, wenn der Speirer Vorschlag unverändert angenommen werde, aber Trient müsse diese An nahme mit unzweideutigen Worten versichern. In einem ein zigen Punkte konnten sich Morone und Ferdinand nicht ver einigen, nämlich in jenem über die vom Bischof zu leistenden Hilfen. 1 Allein in der Erwartung, dass man wohl auch hierin, noch Zusammenkommen

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1882
¬Der¬ Temporalienstreit des Erzherzogs Ferdinand von Tirol mit dem Stifte Trient : (1567 - 1578)
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Seite 30 von 149
Autor: Hirn, Josef / nach archivalischen Quellen dargest. von J. Hirn
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 146 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für österreichische Geschichte ;64,2;
Schlagwort: p.Ferdinand <Österreich, Erzherzog, 1529-1595> ; g.Trient <Hochstift> ; z.Geschichte 1567-1578
Signatur: II 102.283
Intern-ID: 303806
[381] 29 wegen dessen Jugend aber versprach Christof, erst nach einer Reihe von Jahren zu resigniren. Trotzdem übertrag er ihm die einstweilige Verwaltung des Stiftes, während er sich, eines der einflussreichsten Mitglieder des heiligen Collegiums, dauernd in Rom niederliess. Die beschränkte Amtsgewalt Ludwigs und der Umstand, dass die meisten Stiftseinkünfte in die Schatulle Christofs nach Rom flössen, erzeugten sicherlich oder vermehrten manche Missstände. Noch Kaiser Ferdinand

'. Deshalb, meinte Kuen, ,tuen E. F. D. ein göttlichs guots Werk, wenn E. F. D. sorgen, damit die ver- lasnen Schaflen besser regiert werden/ 1 Erzherzog Ferdinand wollte denn auch in dieser Beziehung das Seinige thun und Hess durch seinen Hauptmann Recordin mit Christof in Rom wegen der Resignation verhandeln. Er that dies um so lieber, als er sich mit Ludwig allein viel leichter über die bestehen den Differenzen auseinanderzusetzen hoffte. Aber Cardinal Christof zeigte sich zunächst zögernd

und wollte vor seiner Abdankung seine ,Pärticularsachen' mit dem Landesfürsten ausgetragen wissen. Unterdessen hatte Ferdinand im Jänner 1567 seinen feierlichen Einzug als Landesherr in Tirol gehalten und hatte auch Cardinal Ludwig zum Huldigungslandtag nach Innsbruck berufen. Ludwig erschien und suchte bei dieser Gelegenheit vor Allem die Anstände wegen der Zölle mit dem Erzherzog zu begleichen. Dieser erklärte ihm kurz, dass er bei seinen und seines kaiserlichen Vaters Forderungen bezüglich der er höhten und neuen Zölle

16
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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1882
¬Der¬ Temporalienstreit des Erzherzogs Ferdinand von Tirol mit dem Stifte Trient : (1567 - 1578)
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Seite 107 von 149
Autor: Hirn, Josef / nach archivalischen Quellen dargest. von J. Hirn
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 146 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für österreichische Geschichte ;64,2;
Schlagwort: p.Ferdinand <Österreich, Erzherzog, 1529-1595> ; g.Trient <Hochstift> ; z.Geschichte 1567-1578
Signatur: II 102.283
Intern-ID: 303806
106 [458] tage 1 in Trient für den unter ihnen stehenden Lehensadel. Da aber der grösste Theil desselben auch im Lehensconnex mit Tirol stand, so besuchte er auch das Bozener Hofrecht und vergass darüber gerne jenes von Trient. So sehr nun Ferdinand energische Einsprache erhob, wenn, wie es auch vorkam, der Cardinal eine höhere oder weitere Jurisdiction gegen den tirolisch-trientinischen Lehens- adel zu üben suchte, als ihm zustand, so wies er doch die Versuche von Adeligen

, welche sich berechtigten Forderungen des Stiftes entziehen wollten, stets zurück. So traten eben jetzt während des Streites die dem Erzherzog gegen den Car dinal besonders treu ergebenen Mitglieder des neuen adeligen Geschlechtes der Balduinen an ihn mit der Forderung heran, sie der tirolischen Landtafel einzuverleiben und sie dadurch vom Stifte zu befreien. Dem stand aber eine urkundliche Erklärung der Könige Max und Ferdinand entgegen, derzufolge der neuere Stiftsadel, wenn er das bischöfliche Gebiet nicht überhaupt

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1882
¬Der¬ Temporalienstreit des Erzherzogs Ferdinand von Tirol mit dem Stifte Trient : (1567 - 1578)
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Seite 120 von 149
Autor: Hirn, Josef / nach archivalischen Quellen dargest. von J. Hirn
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 146 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für österreichische Geschichte ;64,2;
Schlagwort: p.Ferdinand <Österreich, Erzherzog, 1529-1595> ; g.Trient <Hochstift> ; z.Geschichte 1567-1578
Signatur: II 102.283
Intern-ID: 303806
hatte, vom Cardinal für einen Jahresgehalt von 200 Gulden und durch die Aussicht auf eine Domherrenpfründe ge wonnen, auch vom Consul Tremeno glaubte man zu wissen, dass er, vom Cardinal gewonnen, auf dessen Seite sich neige. 2 Diese Erbitterung erklärt es auch, dass die abenteuerlichsten Gerüchte geglaubt und die verbrecherischesten Absichten für wirklich bestehend gehalten wurden. Ferdinand rüstete sich nach jenem für ihn so günstigen kaiserlichen Urtheilsspruch zu einer Reise nach Trient, aber bald Hess

hatte* es war dies die kaiserliche Forderung, dass die Stadt ein Drittel der Sequestrations- und Besatzungskosten trage. Nun hatte Ferdinand, als man seinerzeit die Werbung der Kriegsknechte begann, die Bürger versichert, dass ihnen das keinerlei Auf lagen verursachen sollte. Oft wurde er nun, besonders von den Consuln, an dieses Versprechen erinnert. Da nun der kaiserliche Befehl zur Bezahlung nicht rückgängig zu machen war und um doch nicht wortbrüchig zu erscheinen und dadurch Manche zum Anschluss an den Cardinal zu bewegen

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Kategorie:
Geschichte
Jahr:
1882
¬Der¬ Temporalienstreit des Erzherzogs Ferdinand von Tirol mit dem Stifte Trient : (1567 - 1578)
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Seite 38 von 149
Autor: Hirn, Josef / nach archivalischen Quellen dargest. von J. Hirn
Ort: Wien
Verlag: Gerold
Umfang: 146 S.
Sprache: Deutsch
Anmerkungen: Aus: Archiv für österreichische Geschichte ;64,2;
Schlagwort: p.Ferdinand <Österreich, Erzherzog, 1529-1595> ; g.Trient <Hochstift> ; z.Geschichte 1567-1578
Signatur: II 102.283
Intern-ID: 303806
, wenn Ferdinand jetzt die Trientiner Stadtprivilegien bestätigte .und zwar ausdrücklich , tan quam regens dominus comitatus Tirol ensis secundum officium nostrum ac nostra regalia'. 3 Aber nunmehr begann sich in Trient offen und geheim die Opposition gegen den Landesfürsten zu bilden. Die Re signation Christofs erfolgte jetzt wirklich — allerdings unter Bedingungen, die man mit dem Erzherzog bedenklich finden kann — und alle Gegner der landesfürstlichen Hoheit des Grafen von Tirol über das Stift Trient

scbaarten sich um Cardinal Ludwig, um in Gemeinschaft mit ihm die engen Bande zwischen Trient und der Grafschaft zu trennen. Das erste Zeichen feindlicher Gesinnung gegen Ferdinand scheint die Madruzische Partei unter der Bürgerschaft der Stadt ge geben zu haben. Als die Boten die in Innsbruck confirmirten Privilegien nach Trient zurückbrachten, wurden sie ihnen öffentlich von dem Notar Andrigeto entrissen und in den Boden getreten; gleichzeitig sprach das Domcapitel gegen die Consuln

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