68 [338] fuhr alsbald, class sich beim Landtag auch ein steirischer Ge sandter einstellen werde gewiss nit mit leerem begehren', und daher seine Frage an den Kaiser, wie sich in solchem. Falle ein kaiserlicher Vollmachtsträger und Landtagsconimissär zu verhalten hätte, 1 Wie man begreift, fand Rudolf an solcher Concurrent wenig Gefallen. Er selbst wollte von den Ständen 4000 Mann auf sieben Monate bewilligt erhalten, und da ver nahm er, wie Erzherzog Ferdinand mittels eines eigenen Ge sandten
sich um eine ,eilende' Hilfe zu bewerben Willens sei. Der Kaiser konnte es sich nicht versagen, in Graz darauf hin zuweisen, wie sehr solches seinem eigenen Vorhaben hinderlich ' Ö wäre und .dem ganzen wesen nachteil gebären möchte'. Er ersuchte Ferdinand, davon abzustehen und ,das gemeine nit mit dem privato stecken zu lassen', da ihm kaiserliche Unter stützung ohnehin sicher sei. 2 Aber in Graz wich man nicht zurück. Man rechnete dem Kaiser nach, was er während der fünf Jahre von den verwaisten Ländern genossen
, man stellte die eigene Noth und Gefahr in beweglichen Worten vor. Und Rudolf gab nach. Er überliess an Ferdinand, was die tiroli schen Stände am kommenden Landtag bewilligen würden. Dieser ward auf Sonntag Misericordia (6. Mai) einberufen. 3 Maximilian zögerte, die Bestellung zum Landtag anzunehmen, noch im April suchte ihn Mathias mit dem Hinweis auf die Erspriesslichkeit dieser Mission zu bereden. 4 Endlich erklärte er sich bereit und gab der Regierung Befehl, für Wohnung und ,futterer in Innsbruck
zu sorgen. Gar stattlich wollte er aufziehen, er präsentierte einen Fourierzettel, lautend auf 127 Pferde. Die tirolische Kammer war entsetzt ob solcher Bescherung.. Sogleich wurde sie beim Deutschmeister vor stellig: jetzt sei die allerschliminste Zeit, Heu und Stroh selbst 1 Erzherzog Maximilian an Rudolf, 24. Februar 1601. 2 Rudolf an Erzherzog Maximilian, 21. März. A. M. Ferdinand hatte, als zu Beginn 1601 der ständische Ausschuss der Tiroler Landschaft ver sammelt war, ohne Wissen des Kaisers