Österreichische Reichs- und Rechtsgeschichte : ein Lehr- und Handbuch
durch ein Überein- kommen mit dem Bischof Hartmann von Augsburg <1250—1286) ein- gestellt. Letzterer zahlte nach dem Urbar von 1288 dem Tiroler Landes- sürsten jährlich als Entschädigung für die Auflassung der Münzstätte zu Innsbruck 9 Mark 6 Psd. B. — 96 Pfd. B., wodurch er seinen Pfennigen ferneren Umlauf in Tirol sicherte.***) Dies dürfte aber erst nach dem Über- entkommen der Grafen von Görz-Tirol mit dem Grafen Gebhard von Hirschberg vom l.Febr. 1263 geschehen sein, wodurch erstere das Unter- inntal
Komadin nach Italien.*) Nach dem Münzbild der Hauptseite benannt, zeigen sie einen Adler und die Umschrift COMES TIROL, auf der Rückseite ein großes in den Schriftraum DE — ME — RA — NO hineinragendes Kreuz. Die Adlergroschen waren eine Ge- meinschastsmünze beider Brüder im Werte von 13 Vernern oder ändert- halb Schillingen und blieben es über den Zeitpunkt der Länderteilung von 1271 hinaus, so lange sie geprägt wurden. Sie beschränken sich auf die Angabe, Münzen der Tiroler Grafen aus der Prägestätte
Meran zu sein, während sowohl Graf Meinhard Münzen mit dem Tiroler Adlerschild als auch Graf Albrecht solche mit dein Görzer Löwen unter ihrem eigenen Namen in der Görzer Münzstätte zu Lienz ausgegeben haben. Nachdem Graf Meinhard infolge der Länderteilung vom 4. März 1271 Alleinherr von Tirol geworden war, ließ er Zwanzigbernerstücke (Zwainziger, denarii de vigiliti, vigintinarii) mit kleineren Teilmünzen (Zehner, Vierer und Berner) prägen. Die Zwainziger, die am häufigsten vorkommen
, während die Bierer selten, die Zehner und Berner sehr selten anzutreffen sind, wiederholen Umschrift und Bild der Adlergroschen. Die Hauptseite zeigt, durch ein Doppelkreuz getrennt, den Namen MEINARDVS, auf der andern Seite den Tiroler Adler und die Umschrift COMES TIROL. 20 grossi Meranenses veteres (Adlergroschen) waren gleich 18 grossi novi (Zwainzig- bernerstücke), erstere standen um 1 / 10 in der Bewertung zurück.**) 1274 erwirkte Graf Meinhard von K. Rudolf die Freiheit, „an der Meran' münzen zu dürfen
, der Münzstätte der Markgrafen von Charretto, unter dem Konradin zugetaneu Manfred I. entstanden sind <Domanig in: NZ. XXXIII, 251 f.). **) Die Grida K. Heinrichs VII. von 1311 (M. G. Constitutiones IV/2, <s. 1271), welche den Verrnf der in den Münzstätten Ivrea, Incisa, Cortemiglia, Chivasso und Ponzano hergestellten Nachahmungen (Beischläge) von Tiroler Adlergroschen und Zwainzigern verfügen und die für den Verkehr zugelassenen guten in- und ausländischen Münzsorlen anfuhren, bemessen den Umlausswert