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Meraner Zeitung
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Seite 7 von 12
Datum: 09.06.1911
Umfang: 12
X 2,600.000 X und Prioritätsobliga tionen im Betrage von 14,540.000 Ä, znsmNMen l7,140.000 X. (Schwurgerichts Am Dienstag kam vor dem Schwurgericht Bozen ein Totschlagsfall zur Verhandlung. Der beim Bäckermeister Anton Purtauf in Eppau bedienstete Gehilfe Johann Schmitt ging am 25. April d. Jrs. nach Bera- Eppan Brot tragen. Als ihn sein Weg am Hanse des Alois Werth vorbei führte, stürzte dessen mittelgroßer Hund heraus, knurrte und bellte ihn an, biß ihn in die Ho'e und hielt ihn mit den Zähnen fest

, ohne ihn jedoch zu beißen. Schmitt jagte den Hund fort und gin absein es Weges weiter. Da er a.uf dem Heimwege gegen halb 11 Uhr vormittags wieder beim Hause des Werth vorbei mußte, schnitt er sich - ur allfMigen Verteidigung gegen einen neuerlichen Angriff feitetts Mes Hundes eine Gerte aö und versetzte dem Hunde, als dieser ihn abermals mit den Zähnen an der Hose erfaßte, einen Schlag, so daß, der Hund winselnd ins Haus zurück lief. Da kam aber sein Eigentümer Alois Werth heraus, ging dem Schmitt nach, holt

? ihn ein, erfaßte ihn mn Rockärmel und stellt» ihn ob der Mißhandlung seines Tieres zur Rede. Schmitt erzählte den Sachverhalt und erklärte, er lasse sich vom! Hunde nicht beißen, erhielt aber sofort von Werth eine Ohrfeige, so daß ihm die Miütze von« Kopfe flog. Schmitt bückte sich und hob die Kappe auf> erhielt aber einen Aweiten Schlag ins Gesicht. Nun M er im Zorn und m der Aufregung Wer. diese Behandlung sofort sein Taschenmesser, versetzte denk Werth einen St-'ch in d'e Brust und ergriff sodann die Wucht

. Werth war noch imstande, einen Stein vom Boden aufzuheben und! ihn dem Schmitt uachzufchleudern, dann aber wankte er und wurde vou seiuer Frau, welche die Szene mit augesehen hatte und ihm nachgegangen war, ins Haus geführt, Ivo er aber sofort Zu Boden sank und nach etwa 20 Minuten verschied, — Schmitt gibt zu, den Stich gegen den ihm bisher vollständig unbekannten Werth ans Zorn, über die ihm widerfahrene Behandlung geführt zu haben. Auf Grund des Schuldspruchs der ge schworenen wurde

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Der Burggräfler
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Seite 2 von 12
Datum: 16.07.1892
Umfang: 12
eines j lichkeit nämlich, daß wir unsere Münzeinheit — solchen Zustandes, derlei Verhältniße kehren sich i von den schweren Kosten abgesehen — nicht gegen unsere eigene wirthschaftliche Unabhängigkeit. > durch Silber darstellen können, weil das Silber So lange wir unabhängige Oesterreicher sein i fortwährend seinen Werth ändert. wollen, so lange, scheint mir, müssen wir fordern, daß wir mit unserem Gelde Herren im eigencn Hause seien. Wenn ich nun vorhin trotzdem sagte, Gold müsse unser Währungsmetall

ich, andere Herren das ist der Werth unserer Münzeinheit. nach mir reden. Ich beschränke mich darauf, Wenn ich hiemit auSspreche, daß eS eine > Hervorzuheben: Wir haben unseren Silber- unerläßliche Voraussetzung für die Regelung i gülden; dieser Silbergulden ist das, unserer Währung sei, unsere Münzeinheit dar- ; worauf allein alle jene Anspruch haben, zustellen durch eine genau festgesetzte Menge eines ! denen der Staat in irgend einer Weise Edelmetalles, so nehme ich natürlich hiebci darauf als Schuldner

es : Freudensnachricht wird in ganz Oesterreich sich endlich doch. Was aber die Unmöglichkeit besonders aber im Burggrafeuamte, wo MiAÄZ'» mLmJffiwIfwLn : di- -rh-rz-gUch-Braut und die ganze -rz. UNS der Gefahr aussetzen, daß unser Silbergeld, . herzogliche Familie so innig geliebt und das wir mit großen Opfern herstellen, in kurzer! verehrt sind, mit großem Jubel aufge Zeit schon wieder weniger werth wäre, als ! nommen werden. Wie wir dem „Vaterld.' jetzt wenn nämlich der Marktpreis des Silbers ! ^nehmen

, ist Erzherzogin Margaretha ^^^'2 S°Phi° °m 13. M 1870 --baren und daher zu unserem Schaden den Weg ins Aus- flkht somit iin 2 ~. Lebensjahre , sie be laub nähme. kleidete bisher die Stelle einer Aebtissin Ich sehe daher keine andere Möglichkeit vor des adeligen Damenstiftes auf dem Hradschin uns, als daß wir den Werth unserer Münzein- ^rag , welche Würde sie jedoch vor S I ihr« V°rh°ir°.u'-zurücklegt. D-- Brau. unsere Münzeinheit. j tlgam Herzog Albrecht von Würtemberg, Wir müssen also Gold zu unserem Werth

.. königl. würtembergischer Rittmeister, am Messer machen, wir müssen festsetzen, so und so- i 23. Dezember 1805 zu Wien geboren, viel Feingold, das ist der Werth unserer Münz- ist der erstgeborene Sohn des Herzogs einhe't. Natürlich kann das für das Leben, Philipp von Würtemberg. Seine Mutter, Sff ift K kraft hat, wenn die entsprechende Menge Goldes ^ ^^oh^gogs Albrecht. Die durch- im Verkehre immer der entsprechenden Menge unserer Münzeinheiten gleichkommt. Mit anderen Worten, wir müssen das Gold

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Bozner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 02.05.1894
Umfang: 4
anzuvertrauen. Die Sitte, Mädchen in einem Pensionat erziehen zu lassen, sinket sich freilich auch da. wo die örtlichen Lehranstalten genügenden Ersatz bieten könnten; allein es ist die Frage, ob dieser Brauch auch hinkünftig maßgebend bleibt. Wir sind keine Gegner der Jnsti- tutSerziehung, und wir wissen ihren Werth gebührend zu schätzen für jene Kinder, deren Erziehuug sich zu Haufe nicht in genügendem Maße bewerkstelligen Mittwoch den S. Wai läßt. Aber daß die JnstitutSerziehung unter allen Umständen

kommt, wenn er im Zusammenleben mit anderen schon frühzeitig erkennen lernt, daß seine Person nur ein Theil ist des Ganze», daß dir Gesammtheit mehr Werth und Recht besitzt als das einzelne Individuum, daß die Einheit nur dann von Nutzen ist, wenn sie sich der Allgemeinheit nnierordnet. Dieser offenbare Bortheil, der darin liegt, das Kind in die Fremde zu schicken, legt auch die Mängel einer Erziehung blos, die aus schließlich im Haufe Izurch dm Gouvernanten- und Hofmeistersystem erfolgt

auS den VolkSschouspielen. Einen ganz besonderen Werth haben die VolkS- schauspiele als Reklame für den Kurort Meran. Ganz abgesehen davon, daß das BolkSschauspiel für Reklame fast die Summe von 3000 fl. ausgegeben hat, wurde dieses Unternehmen von der ganzen europäischen Presse mit großer Sympathie aufge nommen. Zu leiner Zeit wurde Meran so viel von hervorragenden Journalisteu besucht, wie in der Periode der VolkSschauspiele und nie wurde über unseren Kurort mehr und anerkennender geschrieben, als in den letzten zwei

allzuängstliche Beobachter nicht den Muth und das Vertranen verlieren, wenn ein solches Unternehme» nicht in den ersten Jahren seine ganzen Auslagen deckt und man darf die Bretterbude, mit welcher man voraussichtlich zehn Jahre arbeiten kann, nicht als Brennholz in der Bilanz annehmen. Was ist. beispielsweise, das Betriebsmaterial einer Zweigbahn werth, so lange dieselbe flott geht und die vorhandenen Betriebsmittel austeichen? W«e hoch würde aber dasselbe Material angenommen, wenn diese Bahn

in einer Weltlinie einbezogen wird! Welchen Werth haben in Meran heute alle Geschäftshäuser, welche direkt oder indirekt mit dem Kurwesen in Vebindung find? Und würde heute das Kurwesen aufhören, nicht die Erhaltungskosten könnte man herausschlagen. Was aber Reklame für einen Kurort werth ist. braucht wirklich keine wei tere Erklärung und ist nur das eine bedauerlich, daß nnS nicht genügend Mittel zur Verfügung ste hen für diesen, jeden Verkehr fördernden Zweck. Ganz besonders wäre dringend nöthig

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Volksblatt
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Seite 3 von 12
Datum: 28.11.1891
Umfang: 12
wollen und jegliche Selbständigkeits-Regung hintanhalten möchten'. «Es haben sich in Brixen viele Lehrer, denen die Freiheit ihresWillens nicht viel werth zu sein scheint, abfangen lassen' u. s. w. In einem so wegweisenden Tone wird über alles, was nicht über den' liberalen Leisten geschlagen ist, abgeurtheilte. Selb ständigkeit und Freiheit scheint nur dort zu Hause zu sein, wo der Liberalismus herrscht, wo katholischer Geist weht, ist selbstverständlich nur „Bevormundung', »Unterdrückung jeder Selbständigkeit

, die in brixen an der Gründung des kathol. Lehrervereins teilnahmen, „die Freiheit des Willens nicht viel werth iu sein scheint', muß der § 10 deS Statutenentwurfes Erhalten, dessen letzter Absatz so lautet: „Die Mit glieder des Vereins verpflichten sich, keinem andern verein anzugehören und kein Übernehmen zu unter- stütze», dessen Tendenz mit den Grundsätzen und dem Geiste des kathol. Lehrervereins unvereinbar ist.' — ».Was hiermit gesagt sein will, weiß Jeder', sagt das ^latt weiter. Müßte iu der That

der er st e Beweis der „Bozner Ztg.', „daß den Lehrern die Freiheit des Willens nicht viel werth zu sein scheint', gänzlich in das Wasser. Ganz gleich ergeht eS dem Blatte mit dem zweiten hieherbezogenen Z18, welcher nach dem Entwürfe lautete: „An den Ausschuß fitzungen sowohl als auch an den Generalversammlungen nimmt ein Vertreter der hochwürdigsten Landesbischöfe Theil.' „Das kennzeichnet am Besten die Geistliche Vormundschaft, unter welcher die Lehrer in diesem Vereine stehen', meint die „Boznerin

der schönen Musika mit Begeisterung und Würde gefeiert und wirkte an regend in mehrfacher Beziehung auf Jung und Alt. Weil die edle Sache der hl. Cäcilia an mehreren Orten im weitausgedehnten Eppan — hier zart und dort fest und tief die Wurzeln geschlagen und Blüthen trägt, so würde jeder von den drei kirchlichen Musikchören einer eingehenden Besprechung werth erscheinen, der eine ob seiner vorzüglichen Leistungen, der zweite ob seiner noch unbesprochenen Neuheit im neuen Gotteshause der dritte wegen

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 8
Datum: 18.10.1889
Umfang: 8
werden. Was ein gut eingeschulter Polier, d. h. ein Mann, der fließend und richtig beide Laudesstzrachen spricht und schreibt, der correct rechnen, ausmessen und etwas zeichnen kann, werth ist, das weiß jeder Bauunterneh mer zu beurtheilen; er weiß, daß er einem tüchtigen Polier lieber 3 fl. täglich zahlt, als einem unzuver lässigen 1 fl. 50 kr. und er weiß, daß ihm die Uu- kenntniß oder Fahrlässigkeit eines Poliers eintretenden falls sehr theuer zu stehen kommen kann. Es würde a so das, durch diese Zeilen

angeregte Project nicht nur in Beziehung auf seine Humanität von Bedeutung sein, sondern es würde auch einen eminent praktischen Werth besitzen und deshalb hoffen wir, daß diese Worte auf fruchtbaren Boden fallen und zur Verwirk lichung dieser Idee beitragen möchten. ^Litteratur über Meran.) In Nr. 1 des neuesten Bandes der weitverbreiteten illustrirten Zeit schrift „Ueber Land und Meer' finden wir unter der Ueberschrift: „Eine Perle des deutsch-österreichischen Südens', einen längeren Aufsatz

Snlkowski dürfte nahe bevorstehen, denn im Schlosse Pantota bei Arad ist die Ankunft desselben in Begleitung seines Anwalts Stefan Taganyi für diese Woche angemeldet. — Der einzige 18jährige Sohn Richard Wagner's: Siegfried, siedelt von Bayrenth nach Frankfurt a. M. über; er wird bei dem in Mainz wohnenden Componisten Humperdinck musikalischen Studien obliegen. sK leine Nachrichten aus Tirol und Vorarlberg.) Der kürzlich in Görz verstorbene Geheimrath Carl Freiherr v. Czörnig hat seine werth volle

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Bozner Zeitung
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Seite 4 von 8
Datum: 19.11.1881
Umfang: 8
lehrS schon in frühen Tagen im Wege stand, bis es 1802 dem Bedürfnisse nach Raum weichen mußte. Aber nicht allein die Entfernung der geistlichen, immer und immer an Tonsur und Scapuliex erinnern- den Straßennamen fänden wir empsehleu-werth, son dern auch die anderen nichtsiagenden und weder durch die Geschichte, noch durch bürgerliche Pietät begründeten Bezeichnungen wie Rauschgasse, Erbsengasse. Ziegelgasse. Raingasse!c., dürften durch andere, passendere ersetzt werden. Bozen dürfte darin

nur nach dem Vorgänge Innsbrucks vorgehen, das in seiner älteren und neue» ren Geschichte Namen suchte und damit seine Straßen und Plätze schmückte, die nun förmliche Geschicht-ab- schnitte dem Wanderer durch die Stadt ins Gedächtniß rufen, wie z. B. Herzog Ottostraße, Herzog Friedrich- straße. Maria Theresienftraße. dann wieder Anichstraße, Erlergasse u. a. m. Auch Bozen hat eine Vergangenheit und verdiente Männer, die es wohl werth sind, daß ihr Andenken er» halten bleibe. (Wir erinnern nur an den ieligen Vice

» kvi.ig Erzherzog Rainer.) Diese Zeilen wollen übrigens nichts anderes als eine Anregung gebe»; vielleicht finetnian an competenter Stelle eS der Mühe werth, die Anregung zu würdigen und die Neulauf? der Straßen allmälig der Reolisirung entgegen zu führen. (Zleubawte» j Die meisten Städte unseres geliebten Vaterlandes sind seit einigen Jahren bestrebt mit der neuen Zeit des Fortschritts gleichen Schritt zn halten und nicht blos in Innsbruck und Tuem, sonde>nauch in unserer Baterstadt Bozen und deren

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Zeitungen & Zeitschriften
Brixener Chronik
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Seite 5 von 10
Datum: 07.06.1889
Umfang: 10
; beides bedeutet einen sehr werth- vollen national-ökonomischen Vortheil. Die fünfperzentige Papier rente wie die gemeinsamen Renten haben eine beträchtliche Kurs steigerung erfahren; erstere haben den Parikurs, von dem sie lange genug weit entfernt waren, bereits Überschritten letztete haben sich gegen den Kursstand zur Zeit der liberalen Aera (damals circa 68 fl. für Silberrente) um rund 17 Prozent gebessert. Es ist das bin sichtbarer Ausdruck der Besserung des Staatskredites, ciber auch zugleich

ein Beweis, daß das Ausland' denselben weitaus günstiger taxiert. Diese Kurssteigerung bedeutet Zugleich auch eine Besitzver- mehrung. Tausende und Tausende von Bürgern, darunter viele kleine Leute, haben ihre Ersparnisse in StaatÄente angelegt; der Werth derselben hat sich Erhöht ünd damit ist auch der Besitzstand all' dieser Tausende gewachsen. Es ist das ein Moment, das viel zu wenig hervorgehoben wird, aber es werden sollte, weil damit so recht die nützliche Rückwirkung der Besserung

der Staatsfinanzen auch auf das Privateigenthum zu Tage tritt. Allein diese günstige Periode, die sich glänzend von oen desolaten FinanzverhältNisstn in der liberalen Aera mit ihrer unverzeihlichen Verschleuderung werth voller Staatsgüter, ihren steten Defiziten und riesigen Schulden- macherei abhebt, sollte jetzt auch nach zwei Richtungen hin ausgenützt werden, nämlich erstens zu einer Conversion der RenteNtitres, wobei wir ein vierperzentiges Rentenpapier als den Normaltypüs öster reichischer

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Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Zeitung
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Seite 1 von 10
Datum: 05.01.1883
Umfang: 10
der freundlichen Beziehungen zu Italien die Wahrscheinlichkeit einer Coalition gegen Oesterreich - Ungarn viel kleiner geworden sei als jene einer (russisch-französischen) gegen Deutschland. In gewissen Organen war nämlich der Werth, den die österreichisch - ungarische Freundschaft für Deutschland habe, in einer die Empfindlichkeit des deutschen Reiches Verletztenden Weise und auf Kosten der Gegenleistung Deutschlands veransch'. t worden. Nunmehr ist aber durch den Tod Gaiu- ' betta's auch nach menschlicher

Berechnnng die Wahrscheinlichkeit eines Conflictes zwischenDeutsch- land und Frankreich in weitere Ferne gerückt. So wie sich für Oesterreich durch die Annäherung Italiens der Werth der dentfchen Bnndeshilfe verringerte, so erleidet sür Deutschland auch die österreichische Bundeshilfe einen Werthabbruch durch die Beseitigung der Revanchegefahr, als welche der Tod Gambetta's in Berlin und auch anderwärts aufgefaßt wird. >> ürst Bismarck rech net aber nicht nur mit Thatsachen, sondern auch genau. Frei

von aller sogar auch rcactiouärer Sentimentalität taxirt er den Werth nach dem Nutzen. Und darum sind wir jetzt um die Zukunft des deutsch-österreichischen Bündnisses weit mehr besorgt als zur Zeit der Donnerwetter-Artikel der „Kölnischen Zeitung'. Äie Gebäudesteuer-Petition. Wie bekannt, ist in der vorletzten Sitzung des Gemeinderathes ein Vierer-Comiu gewählt und mit der Abfassung einer Petktiin an die Negie rung oder den Reichsrath, betr^uo das Drückende des neuen Gebäudesteuer-Gesetzes, betraut worden

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 2 von 4
Datum: 23.08.1851
Umfang: 4
, und finden überhaupt keinen Zeitpunkt ungeeigneter, alte Sünden abzutreschen, als den, wo man dem Verlaufe des PrincipienkampfeS so ziemlich ruhig entgegensehen darf, wie jetzt. Wir lieben eS ferner nicht, wegen einzelnen Per sönlichkeiten, möge man ihren Werth über- oder unterschätzen, viel Aufhebens zu machen; — indessen wäre es doch interessant, den Namen und die Charakteristik jener Professoren kennen zu lernen, welche an einer protestantischen Universität (wir abstrahiren

von ihren Ursprungsstiftungen) in die gleiche Stellung versetzt worden sein sollen, wie diejenige ist, welche Dr. Bonitz als Dekan in Wien hätte einnehmen sollen.' Es wäre uns in mehrfacher Hinsicht um der Geschichte willen von Werth, darüber nähere Ausschlüsse zu bekommen. Im Uebrigen bleiben wir bei der Meinung, daß der ' Kampf der Principien möglichst von den Interessen und Capricen einzelner Personen unverfälscht erhalten sein sollte. Haben doch Diejenigen, welche aus Liebe zur reinen Wissenschaft und zur Bil dung

der Jugend einem Rufe an eine Universität gefolgt sind, Raum genug ihre Kräfte entfalten zu können, ohne gerade eine dominirende Stellung einnehmen oder Rechte beanspruchen zu müssen, die ihnen nicht gebühren, — wenn man nicht dunklen Plänen oder gewissen Gereitztheitcn einen höheren Werth beilegt, als sicheren Stiftungszwecken. Doch, wie gesagt, wir lieben den Frieden, und wünschen nur, daß derselbe wegen einer scheinbaren Härte gegen Höherfliegende nicht zerstört werde, und daß nicht vergessen

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Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Zeitung - Wochenblatt für Katholiken
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Seite 2 von 4
Datum: 24.06.1851
Umfang: 4
Staatsanwaltschaft und der gesammten dortigen Bureaukratie, Lind Niemand ist, der das Beispiel protestantischer Regierungen nachzuahmen Lust hat?! Das verlangt ja die bureaukratische Civi lisation?!! — Wien, 17. Juni. Die „ Austria' bringt sehr bemerkens- werthe statistische Angaben über die Wiener Industrie, aus welche ich Ihre AufmerksamLit lenken möchte. Der Werth der jährlichen ^Zeugnisse Wiens wird mit 75 Millionen in runder Summe an gegeben, und es stimmt dieß vollkommen mit der Angabe von 61 Millionen

, wie sie sich in den statistischen Tabellen findet. Man nimmt nämlich an; daß das osficiell Ermittelte immer geringer sein muß, als das wirklich Vorhandene, weil begreiflicherweise eine Masse geringer Erwerbözweige: der amtlichen Beobachtung verborgen blei ben. Nach diesen Zahlen fällt auf Wien allein der zwölfte Theil DeS/Gesammtwerthes der österreichischen Industrie. — Unter den großen Industrien steht die Seidenmanufactur oben an, die jährlich für einem Werth, von 13£ Millionen erzeugt, also ziemlich den vierten Theil

der Gesammtproduction Oesterreichs. Die Wiener Shawls sind unter diesem Namen der Welt bekannt, und die Ver gleiche in London haben selbst den Franzosen das Zeugniß abgenö tigt, daß ihre wohlfeilen Shawls den Wiener nachstehen. Der jährliche Werth belauft sich auf 3| Millionen. — An Gold- und «Lilberwaaren liefert Wien jährlich im Werthe von 4£ Millionen. Auch hier ist der Arbeitslohn verhältnißmäßig zur Kostbarkeit des Stoffs ein außerordentlicher, denn er beträgt mehr als den vierten Theil des Fabricals

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