393 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1921/19_08_1921/MEZ_1921_08_19_2_object_630717.png
Seite 2 von 6
Datum: 19.08.1921
Umfang: 6
' 1 . 4 . U ; I h 1 > ■ I,! A ■'M'. .11 \'f, ■ Seite 2 reißen. Gelegentlich hat sich in Deutschland etwas Derartiges gezeigt etwa zur Zeit des Burenkrieges. Den edelsten Beweg gründen entsprungen, ist die Burenbegeisterung doch politisch ganz nutzlos verpufft, weil die überlegene politische Führung fehlte. Im übrigen war diese Intelligenz zur Regienmgs- srommheit erzogjen und an selbständiges politisches Denken nicht gewohnt. Alle nationalen Vereine, mit Ausnahme des Alldeutschen Verbandes

, schwammen im offiziellen Fahrwasser. Der Kaiser sprach das Wort von der größeren Flotte, die Deutschland bitter nottue, und flugs bildete sich der Flotten- verein, der rechts und links schwenkte, wie es vom Marineamt gerade befohlen wurde. An der Spitze der Kolonialgesellschaft stan-d viele Jahre der kürzlich verstorbene Herzog Ioh. Albrecht von Mecklenburg, ein Mann von Wissen, Intelligenz und für einen Prinzen ungewöhnlich selbständigem Urteil. Er stand deshalb auch nicht in der kaiserlichen Gnade

' nur in Deutschland möglich war, und deshalb Ist er für die Erkenntnis der Psyche des deutschen Volkes so be lehrend. Oberschlesien! Die oberschlesische Frage, ln der der Oberste Rat «ine Ent scheidung hätte treffen sollen, Ist von einer deutschen Angelegen heit zu einer Weltfrage geworden. Es handelt sich heute nicht mehr daruin, ob Polen oder Deutschlarü» ein Stück Landes mehr oder weniger bekommen, sondern darum, ob Deutschland be stehen, ein nutzbarer Teil Europas sein soll, oder ob nach Krieg

, Waffenstillstand und Friedensnöten Deutschland jegliche Wer tung als Glied Europas Körper verlieren und der Auflösung preisgegeben werden soll. Der Reiche Schiffer hat kürzlich In Remscheid in einer Rede schon darauf aufmerksam gemacht, daß dag Ka binett Wirth nicht wieder vor den Reichstag treten könne, wenn in der oberschlesischen Frage nicht eine gerechte Lösung unter Wahrung der Abstimmungsergebnisse gefunden werde. In er weiterter Ausführung der Gedanken Schiffers kann auf Grund von Feststellungen

, wie es sei, auch noch aus Trümmern ein notdürftiges Haus zu zimmern versuchen werde. Rein! das „gute' Kabinett Wirth wird sich letzten Endes nicht mit einem Trümmerhaufen abfinden, selbst wenn es wollte, weil es gar keine Gelegenheit, gar keine Zeit dazu haben wird. Wenn Oberschlesien nicht gerecht zu Deutsch, lands Gunsten entschieden wird, dann gibt es kein „gutes' Ka- binett in Deutschland mehr, mag es Wirth oder sonst wie heißen. Dann kann nur, wenn überhaupt noch so viel Ordnung in Deutschland

1
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1938/22_02_1938/AZ_1938_02_22_2_object_1870919.png
Seite 2 von 8
Datum: 22.02.1938
Umfang: 8
Sötte 2 .Alpen zeitung' Dienstag, den 22. FelZruar l!M-xv> Heichstags-Äede Hitlers ^ von Seite i. zu betreiben. Dies würde ihm aber durch einen Sieg de? Bolschewismus verleidet werden. Im übrigen hatte Deutschland einst selbst in Ostasien Besitz. Dies ver hinderte aber gemisse Mächte nicht, durch eine Koalition von Völkern weißer und gelber Rasse das Deutsche Reich dort zu vertreiben. „Wir wünschen heute wirklich nicht mehr eine Einladung zu erhalten, etnia nach Ostasien zurückzukehren. Eben

so besitzt Deutschland keinerlei territoria len Interessen, die irgendwie einen Bezug auf den spanischen Bürgerkrieg haben könnten. Die deutsche Regierung würde in einer Bolschewisierung Spaniens nicht nur ein Element der Beunruhigung Europas, sondern auch der Störung des europäischen Gleichgewichtes erblicken.' Deutschland hat mit Japan ein Abkom men zur Bekämpfung der Tätigkeit der Komintern. Es hat aber auch immer freundschaftliche Beziehungen zu China gehabt und hegt den Wunsch, daß zwi scheu

diesen beiden großen asiatischen Völkern die Ruhe und der Friede wieder« kehre und das wäre wohl auch schon lange der Fall gewesen, wenn nicht einige Mächte, wie im Falle Abessinien, zugun sten eines dieser beide» Staaten zu sehr ihre Ratschläge und vielleicht das Ver sprechen moralischer Hilfeleistung in die Wagschale gelegt hätten. Wie immer auch dieser Konflikt im Fernen Osten aus gehen möge, Deutschland betrachte Japan in seinein Kampf gegen den Bolschewis mus stets als ein Element der Sicherheit

. Deshalb handle Deutschland keineswegs in diesem Falle gegen die Interessen der weißen Rasse. 5 Deutschland und Italien „Wir sind daher glücklich — fuhr Hitler fart — daß unsere antibolschewistische Einstellung auch von einem dritten Staat noch geteilt wird. Das deutsch-italienische Verhältnis ba fiert auf dem Vorhandensein gemeinsamer Lebens- und Staalsauffassungen. sowie auf einer gemeinsamen Abwehr der uns bedrohenden internationalen Gefahren Wie sehr diese Empfindung in Deutsch land Gemeingut

der bloße Ge danke an eine solche Möglichkeit wirkt auf einen Mann mit historischem Blick ans geschichtlichem Verantwortungsbe wußtsein grauenhafti Die Sympathie, die Lenito Mussolini in Deutschland genießt, iiehört daher einer Erscheinung von fäku- ' iärem Ausmaß. ' Die Lage, in der sich Italien befindet, ist in mancher Hinsicht ähnlich der deut- scheu. Es war unter solchen Umständen selbstverständlich, daß wir, die wir unter einer gleichen Ueberbevölkerung zu lei- den haben, Verständnis ausbringen

2
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/31_07_1923/MEZ_1923_07_31_1_object_681326.png
Seite 1 von 4
Datum: 31.07.1923
Umfang: 4
Bezugsgebühr für das Ausland l. 10^0. Fortlaufende Annahme des Blattes verpflichtet zurZahIung derBezugsgebiUir Nummer 173 Meran. Dienstag, den 31. Zuli 1923 55. )ahrgana Eine Kundgebung der deutschen Reichsregierung. Berlin, 29. Juli. Eine vom Reichspräsidenten und sämtlichen Reichsministern unterzeichnete Kundgebung lautet: Zu der schivcren Bedrückung und Knechtung, denen die Volksgenossen! des desetzten Gebietes mu Rhein und an der Ruhr ausliesest sind, ge sellt sich auch im nichtbesetzten Deutschland

stei gende Wirtschaftsnot. Bis zum heutigen Tage hinderte Frankreich jede Lösung der Neparatlonsfrage, die Doutfch- lnnd mich mir das Leben läßt. Der Einbruch In das Hnihrgebiet Hai die Wirtschafts- und Finanz- kraft Deutschlands aufs schwerste getroffen und erschüttert-, so ist Deutschland zu einer imgeheu- erllcl)on Vermehrung der ZaiMmgsmIttel gegen seinett Willen gezwungen und eine unerhörte Gnt>n>ertung «des Geldes Ist die Wirkung. Dazu kommen jetzt vor Abschluß de? Ernte natürliche

Schwierigkeiten, die die Ernährungs sorgen verschärfen. Diese Nöte sichren zu schweren körperlichen, schweren seelischen Leiden der Bevölkerung. Nach dem Urteil unbefangen urteilender Politi ker -und Sachverständiger des Auslandes, auch der Gläubigerstaaten, kann Deutschland zu einer wirklichen Gesundung nur 'durch eine vernünf tige Lösung der Reparationsfrage kommen. Bis dahin muß und wird das deutsche Volk sich aus eigener Kraft aufrecht erhalten. Die doutsche Negierung wird sortsahren, alle irgend mög

von allen Leistungsfähigen im unbesetzten Deutschland durch Vervielfachung der bereits der Geldentwertung angepaßten Einkommenfteuervorauszahwng groß« Leistun gen fordert. Diese Maßnahmen werden dem Reich rasch sehr erhebliche Geldmittel zuführen. Die Ausgabe einer wertbeständigen Anleihe soll weitesten Volkskreisen die Möglichkeit vielen, das Sparbedürfnis zu 'befriedigen, sich gegen Geldentwertung zu sichern und so auch dem un- golundsn Ansturm auf Warenvorräte und De- vlsc-n entgegenwirken. Die auf dem Gebiete

Kapitulation > Deutschlands verlange. > Regierungskrise in Deutschland? i Verl in. 31. Zuli. hinsichtlich einer Regie rungskrise steht fest, daß sie ecft nach Zusam mentritt des Reichstages akut werden wird. Ge gen Cuno herrschen eigentlich weniger Beden ken. wohl aber wird die Politik des Relchsbank- direktoro und Relchssinanzmlnlstero als ganz verfehlt betrachtet und auf die Entfernung dieser beiden Männer vom Innenministerium hinge arbeitet. In der Frage des Abwehrkampfes an der Ruhr sind alleParleien

3
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1922/03_07_1922/MEZ_1922_07_03_1_object_657287.png
Seite 1 von 4
Datum: 03.07.1922
Umfang: 4
er: Gemeindeangelegenheiten, Außendienst, tzauptschriftleitung: Meran, 884). Drahtanschrift: Landeszeitung Meran. Zchriflleilung Bozen: Obstmarkt 8 (Fernsprecher 370). Postgasse 4 (Fernsprecher yauplgeschästistelle: Meran, e 4, (Fernsprecher 376). Geschäftsstelle Bozen: Obstmarkt 6 (Fernspr. 870) a] Bezugspreis, v ___ Zustellung durch Post oder Austräger monatlich L 4.60, vierteljährlich L 13.5»; monatliche Bezugsgebühr für - Deutschösterretch und Deutschland Lire 6.—, Tschechoslowakei tschech. K 3i>.—, übriges Ausland Lire

. Wie weit deren Trag weite geht, liegt zur Stunde noch nicht vor. Im großen und ganzen hat also sowohl der Reichs tag als auch die Konferenz der Ministerpräsi denten bewiesen, daß schließlich überall das richtige Gefühl für Innerpolitische Notwendig keiten vorhanden ist. So hat man diese Woche in Deutschland wenigstens einigermaßen im Sinne des Ermordeten geschlossen, in dessen Willen es gewiß nicht gelegen hätte, daß fein Tod neue innerpolitische Zerklüftung in das deutsche Volk trage

, daß E noch manche unangenehmen Ueberraschungen r das deutsche Volk bringen werden, denn der o-vd an Rathenau hat Nicht — wie Dr. Wirth hoffte — dem Ausland gezeigt, «daß die Schika nen, «mit denen man Deutschland bis jetzt ge quält hat, ein Ende Nehmen müssen. Im Gegen- teil. «Aus dem Inhalt der am Samstag von .uns gebrachten Rede des franzdstschen Minister- Präsidenten PolncarL und «aus den Blättern km kann man deutlich entnehmen, daß eher eine Verschärfung der Maßnahmen gegen Deutschland einsetzen «wird. Optimistische

Alls fassungen «sind da wenig am Platze. In der Vorwoche ist das ganze, Deutschland zugesprochene Stück Obeischlesten» von -den M- ltiertentruppen geräumt worden. Der Abtrans port der italienischen Truppen, die sich «durch ihre korrekte Haltung in Obevschlesten «viele Sympa thien erworben haben, hat sich vollkommen glatt vollzogen. Anders war d«er Abschied von den Franzosen. Es kam zu verschiedenen, schw«oren Zusammenstößen zwischen Deutschen und Fran zosen, die durch die bis zum Schlüsse maßlos

gewalttätige Haltung der französischen Truppen hsroorgerufen «wurden. Es gcü> Tote und viele Verwundete a aus beiden Seiten. Fast -gleichzeitig mit dem schweren irmerpoliti- schen Sturm in Deutschland te in Oesterreich «dev von den «SoztcMsten vom Zaune «gebrochene Verkehrsstreik ein. Den Massen wurde weisge- macht, daß es sich hierbei keineswegs um einen politischen, sondern um einen rein -wirtschaMchen Kampf bandle. Dt« Aufklärung kam aber sehr bald und die Einsicht, daß — wie leider so oft schon

4
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1924/06_10_1924/MEZ_1924_10_06_1_object_637911.png
Seite 1 von 4
Datum: 06.10.1924
Umfang: 4
in der gleichen Richtung, wie die Erklärungen Vriands und Herriots in Gens er warten ließen. Man will Deutschland keine Schwierigkeiten, machen, «her auch keine Vor» W»stÄlung einräumen. Vor Wem soll Deutsch- »md die Kriegsschuidfrage nicht aufrollen und dt« territoriale Integrität der anderen anettennen, was zu gut deutsch heißt, vag mr un» mit dem korrupten Statu» im vM uno s»l^r «tdm«chtltch<n AMtgnumg soll«». I« schßtnt un» t«r «vmidsst» Yun^tin d«r gm^in Wng«l»«n. hilt« fall» man nicht den ÄHammBNibmchPo

beizuführen. Italien. lens ruhig iuind erwartungsvoll der Weltge- chichte überlassen will, die ihn vermutlich auch chon vorgezeichnet hat. Die gkeiche Richbung weffk auch ein Interview, das Bricrnd einem Vertreter des Berliner „Nor- wärts' gab. Er bedauert darin, dah Deutsch land und Amerika dem Mlkerbund noch ferne bleiben. Frankreich «werde kein« Schwierigkei ten machen, auch sei die Mehrheit des französi schen Volkes für eine Verständigung mit Deutschland. Es sei selblsttveoständlich, daH Deuit

chlianidi die Rolle einer Großmacht spiele, nur ei man in Genf etwas erstaunt Wer die vielen Bedenken und Bedingungen, die Deutsch land Äußert. Brianid hat nicht Unrecht, wenn er Deutschland >cmf die Bedeutung der Fragen der nationalen Minderheiten verweist, die ja gerade uns besonders am Herzen liegen, wo so viele Deutsche unter fremder Flagg« leben müssen, aber wir können ihm nicht beipflichten, wenn er in der Entscheidung des Wlterbundes über die Militärkontrolle einen Fortschritt sieht. Darüber

noch eine gewisse Zeit lang unter genau zu bestimmenden Modalitäten die freie Einsuhr gewisser elsässischer und lothringischer -Produkte in Deutschland fort zusetzen. Aus die Ansprache Reynaldis antwortete der deutsche Delegationsfiihrer, Staatssekretär T re nde lendurg, auf die positiven Vor schläge würde er erst in den nächsten Tagen eingehen, nachdem >er innerhalb der deutschen Delegation «ine eingehende Stellungnahme her beigeführt haben wüvde. Dr. Trendelenbuni sprach

über die Wirtschaftsbeziehungen zwischen Deutschland und Frankreich vor dem Kriege, die auf der Basis des allgemein anerkannten Sy stems des gemäßigten Zollschutzes uni> der all gemeinen Meistbegünstigung aufgebaut gewesen seien. Dieses System habe der Krieg zerstört, denn ihm sei der Verfall zahlreicher europäischer Währungen gefolgt, der die alsbaldige Rückkehr zu den Anständen der Vorkriegszeit verhindert habe. Gerade der >deutfch-französische Waren verkehr habe sich in den Jahren nach dem Kriege nicht erholen können. Der französische

5
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1929/27_06_1929/VBS_1929_06_27_2_object_3126040.png
Seite 2 von 12
Datum: 27.06.1929
Umfang: 12
, nicht als eine geeignete Grundlage für politische Verhand lungen und halte es für unannehmbar. Das Pariser Abkommen sei „rechtswidrig', den» Deutschland solle Zusatzleistungen zum Versailler Vertrag übernehmen, von denen die ganze Welt und jedermann in Deutschland überzeugt sei, daß sie nicht erfüllt werden könnten. Auf diese Sätze antwortete sofort der an gegriffene Minister Dr. Stresemann, der ur sprünglich die Absicht gehabt hatte, in der Rede hu seinem Etat einen außenpolitischen Gesamt überblick zu geben, fühlte

, wie zweifelhaft das Ergebnis einer leicht fertig ins Äuge gefaßten Reparationsküse fürs Deutschland wäre. Stresemann erntete im Haus große Heiterkeit und Zustimmung, als er seine Verwunderung darüber aussprach, daß der Füh rer der Deutschnationalen Partei seine Ansichten nie von der Reichstagstribüne aus zu vertreten wage. Die Deutschnationalen hätten seinerzeit durch ihre 48 Ja-Stimmen die Annahme des Dawes-Gesetzes ermöglicht. Der deutschnationale Führer Hugenberg habe dann 1926 in einer längeren Serie

von Artikeln beschleunigte Revi sion des Dawes-Planse gefordert. Dann fei Deutschland die Revision von der Gegenseite an- geboten worden und nun verlange Herr Hugen berg, man hätte solche Revisionsverhandlungen ablehnen müssen. Wenn das die Reichsregierung getan hätte, dann hätte die Geaenseite sagen können, Deutschland wolle durch Finanzmanöver die Unhaltbarkeit des Dawes-Planes beweisen. Hugenberg und die von ihm geführten Deutsch nationalen sagten nicht, was bei der Ablehnung des Poung-Planes bleiben

zu erklären. Es wäre das Ende solcher Besprechungen, wenn ste zum Gegenstand von Erklärungen in den Parlamenten gemacht würde». Mit aller Bestimmtheit müsse er aber erklären, daß für die Reichsregierunci die An nahme irgend einer Ausgleichskommission nach der Räumung außerhalb jeder Diskussion stehe. Die Reichsregierung würde die ganzen Verhand lungen scheitern lassen, wenn man Deutschland zumuten wolle, irgend eine ständige Kommission nach der Rheinlandräumung wirken zu lassen. Don deutschnationaler

Seite würde gesagt, Deutschland werde durch den Aoung-Plan eine englische oder französische Kolonie. Tatsächlich schwebe aber ganz Europa in Gefahr, eine Kolonie derjenigen zu werden, die nicht in gleicher Weise unter dem Krieg gelitten hätten. Die deutschnationalen Anträge gegen die Kriegs« schuldlüge würden offene Türen einrennen. Es gebe niemand, der die Lüge von der Alleinschuld Deutschlands am Kriege im englischen oder fran zösischen Parlament aufstellen könne, ohne den lebhaften Widerspruch

6
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1923/24_09_1923/BZN_1923_09_24_1_object_2496267.png
Seite 1 von 6
Datum: 24.09.1923
Umfang: 6
nicht an der nötigen Vorsicht fehlen lassen, und man glaubt, daß man aller Unruhen verhältnis mäßig leicht wird Herr werden können. Jedenfalls sind die Reichswehr und die Schutzpolizei in Alarm bereitschaft. Der deutsche Reichskanzler hat sich dahin ge äußert, daß von einem deutschen Zusammenbruch, von einer zusammengebrochenen Nation nicht ge sprochen werden könne. Doch sind in Deutschland und im Ausland weite Kreise anderer Meinung. Der Generalsekretär des Allgemeinen deutschen so zialistischen

Gewerkschastsverbanöes Knoll sagte einem. Vertreter des Londoner „Daily Telegraph', er könne feierlichst erklären, daß Deutschland am Ende seiner Kräfte sei, ein Ausweg müM gefunden werden. Niemand in Deutschland wünsche eine Kapitulation, aber es sei nicht ausgeschlossen, daß Deutschland schließlich dazu gezwungen, sein werde. Die Folgen eines solchen Unglücks ließen sich nicht voraussehen. Stresemanns Politik habe keine prak tischen Erfolgs gehabt, eine Verständ igung mit Frankreich sei unerreichbar

. Also wenn nicht Verständigung möglich ist. was bleibt dann angesichts des Endes der Kräfte nach der Auffas sung dieser Kreise übrig als die Kapitulation. Deutschland, sagen sie, kann nicht weiter. Nach einem heroischen Widerstand von beinahe neun Monaten, der ein geradezu gigantisches Kraft- ausgebot zur Abwehr des Unrechts an der Ruhr dargestellt hat, bricht Deutschland Zusammen. Seine Währung ist ruiniert, seine Wirtschaft verelendet, seine Neroenkrast aufkehrt. Deutschland steht allein auf der Welt. Mit Wor ten

hat sich in diesen dreiviertel Iahren so man cher feiner angenommen, mit Taten niemand. Das abgerüstete Deutschland sieht sich der größ ten Militärmacht gegenüber: es war ein Kampf mit ungleichen Waffen; Hier das Recht, dort die Macht, und niemand konnte über den Ausgang dieses Kampfes im Zweifel sein, wenn dem wehrlosen deutschen Volke nicht eine Hilfe von außen, der Beistand eines anderen Staates oder Staatenbundes, der für die Durchsetzung des Rechtes auch die nötigen Machtmittel besaß, zu teil würde. Die Hilfe blieb

, die Aerzte, die Sparer und alle jene Hunderte und Tausende der idealer Ge sinnten, die sich den schimärischen Anforderun gen der Konjunktur nicht gewachsen zeigten, die aber einstmals die kulturelle Größe Deutsch lands und seine geistige Weltstellung aus gemacht haben. Was Deutschland an diesen geistig-sittlichen Werten eingebüßt hat, läßt sich nicht in Ziffern, in Zahlen ausdrücken wie die Entwertung der- Mark, die vom Zweitausendfachen zu Beginn des passiven Widerstandes (der Dollar notierte in Berlin

7
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1926/11_02_1926/MEZ_1926_02_11_1_object_676890.png
Seite 1 von 4
Datum: 11.02.1926
Umfang: 4
zwischen Deutschland und Italien gehalten. Kennt die Reichsregie politik zu machen. Aber diese Betätigung unverantwortlicher Leute hat den italieni schen Ministerpräsidenten veranlaßt, dem deutschen Botschafter gegenüber zu erklären, daß er amtlich die Einfuhr deutscher Waren verbieten und den Boykott gegen Deutsch land proklamieren wolle, wenn diese An griffe nicht aufhören. Ich halte das für ein unmögliches Vorgehen auf eine Bewegung unverantwortlicher Kreise, die von der deut schen Regierung zugleich mißbilligt

wird, mit dem Bruch internationaler, handelspoli tischer Abmachungen antworten zu wollen. Auf solcher Grundlage läßt sich das inter nationale Leben nicht aufbauen. Was die angeblichen Expansionsbestrebungen der deutschen Politik anlangt, erklärt Strese mann, diese Behauptung sei ganz absurd. Die öffentliche Meinung in Deutschland habe in den letzten Jahren große Sympathie für Italien gezeigt. Eine Aenderung diesbezüg rung den offiziellen Text der Rede? Kann ^ lich fei erst eingetreten, als sich die Nachrich

sie dem Reichstag Aufschluß geben über die Haltung, welche sie den besagten Erklärun gen gegenüber einzunehmen gedenkt?' Im Reichstag, der sehr stark besetzt war, hat nun der Außenminister wirklich die an gesagte Rede gehalten. Darin hat er unter anderem betont, daßdie Darlegungen des italienischen Ministerpräsidenten die Bezie hungen zwischen Italien und Deutschland bis ins Innerste berühren und zugleich die Gefamtlage, wie sie vom Vertrag von Lo- carno und dem bevorstehenden Eintritt Deutschlands

, sondern im Gegenteil eine Wirkung j den kompetenten italienischen Regierungs- der Rede Mussolinis. Stresemann fügte hin stellen, dahin lautend, daß die Kultur der ! zu, daß «Mussolini sonst ganz anders von »deutschen Minderheiten ebenso wie die deut-! Deutschland gesprochen habe und den hohen sche Schule von Italien geschützt bleiben sol- ^ Wert der deutschen Kultur und der deut- len und fügte hinzu, daß die faschistische Re- ^ schen Arbeit für den Wiederaufbau Europas girung anstatt dessen die Jtalianisierung

die Stelle der Rede Mussolinis, wo derselbe von den Folgewir kungen spricht, die sich ergeben könnten, wenn die (deutsche) Regierung die Verant wortung für das, was in Deutschland sich er eignet hat oder noch ereignen werde, über nähme. Diesbezüglich erklärte Stresemann: „Ich verstehe nicht, auf was Mussolini anspielt, wenn er von der Verantwortlichkeit der deutschen Regierung für das, was in Deutschland vorgefallen ist, spricht. Wenn er damit die Worte der deutschen Presse meint, so erkläre

8
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1930/18_12_1930/VBS_1930_12_18_2_object_3127821.png
Seite 2 von 12
Datum: 18.12.1930
Umfang: 12
ohne Zwischenfall verlassen. Mit Mustk marschierten ste in Saarbrücken geschlosien zum Bahnhof und defilierten vor der Saar- regierung. von der nur das deutsche Mitglied krankheitshalber fehlte. Der militärische Saar bahnschutz existiert nicht mehr. Damit ist eine Forderung in Erfüllung gegangen, die im Saargebiet schon seit Jahren, ja gleich von Anfang an, immer wieder erhoben worden ist, und für die sich Deutschland in Genf hartnäckig eingesetzt hat. Wachstum -er National sozialisten Da» bisher unverminderte

Wachstum des Nationalsozialismus in Deutschland, besonders unter der studentischen Jugend, im früheren Mittelstand, im Beamtentum und selbst in der Arbeiterschaft Ist den Führern der Linksparteien einigermaßen beunruhigend, trotz der weg werfenden Sprache gegen die „Nazi', der sie sich bedienen. Vorläufig steigt noch die Welle des national betonten Sozialismus oder, richtiger ausgedrückt, des sozialistisch betonten Nationa lismus gegenüber dem International demokra tisch betonten Sozialismus

in Preußen sein. Der von den Nationalsozialisten und den Hugenbergern entfesselten populären Bewegung zur Revision der Verträge können sich die übri ge» Parteiep und die Regierung nicht entziehen. zilmkrira wem tfütS KrieMms In Deutschland herrschte seit den ersten Dezem bertagen heftige Erregung wegen de» Film» „Im Westen nichts Neues, der nach dem gleich namigen Kriegsbuch des Schriftsteller« Erich Maria Remarque gedreht wurde. Seit jenen Tagen war der Berliner Westen um den Nollendorfplatz herum

Reichsinnenminister ist Dr. Wirth (Zentrum), dem deswegen die demokratische und sozialistische Ö « sehr gram sind. Die Gegner des Films ien geltend, daß dieser in zwei Fastungen vertrieben wird: einer ursprünglichen ungemil» derten für da» Ausland und einer gemilderten für Deutschland, aus der die Stellen entfernt sind, die hier zu viel Aeraerniv erregen könnten. Gerade dieser Umstand trug dazu bei, daß die deutschen Gegner des Film» sagen konnten: Seht, er ist für deutsche Augen so schwer zu ertragen

, daß ihn seine Urheber in der ursprünglichen Form in Deutschland gar nicht vorzusühren wag ten. Al» bereits das Verbot der Berliner Film oberprüfstelle sicher war, erklärte die Universal Picturies Company, den Film ihrerseits frei willig aus Deutschland zurückzuziehen. Die Nationalsozialisten sind stolz auf ihren Erfolg, denn ursprünglich war der Remarque- Film zur Aufführung vom Fllmamt erlaubt. Erst als die recht» beeinflußten Länderregierungen von Sachsen, Bayern, Württemberg, Thüringen und Braunschwelg

9
Zeitungen & Zeitschriften
Bozner Nachrichten
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BZN/1922/27_01_1922/BZN_1922_01_27_3_object_2482781.png
Seite 3 von 8
Datum: 27.01.1922
Umfang: 8
- -Kredit auf einem toten Punkt angelangt zu j. da die Tschechen- so weitgehende.Garan- verlangen, daß die österreichischen Unter er es nicht wagen, ohne^ besondere Zustim- ; ihrer Regierung die Verhandlungen, zum M zu bringend ' ° ' ' Deutschland. ernüchterter Sozialdemokrat, der nichts auf dieInternationalehiilt., !er Oberpräsident der Provinz Hannovers >e. ehemaliger sozialistischer Minister- in ^in, Hielt auf der' Reichskonferenzv der so- >emokratischen Partei in «Harburg eine Rede, er er ausführte

weiter Weg. Der V ö l k erbund sei lpt. Es heiße jetzt, einpacken mit allen lalj sjerungsb estreb u ngen, so- ^die akademische- Jugend nickt gewonnen Bei allen... Abrüstungsverhandlungen in ungton sei nichts, herausgekommen. Der ^ führte dann.aus, daß man in Deütsch- n?chts auf die Gegensätze zwischen Frank- und^ England geben könne. Deutschland M Tage vermehrter Sorge' bevor. Die Mnung aller Steuern nütze nichts mehr. die Leistungsfähigkeit der Steuerzahler sei be reits überschritten.' Das sind beachtenswerte Lehren

. , Die große Zwangsanleihe. Berlin, 27. Jänner. Reichskanzler Dr. Wirth hielt gestern im Reichstag die angekündigte große Rede und erklärte zunächst, daß Deutschland durch praktische Leislungen versuchen müsse, bis an die Grenze seiner Leistungsfähigkeit den Reparations- verpflichwnMn nachNtkommen. In' Cannes Hab? man Wutschland eine/- provisottsche. Stundung ge währt und ^ute^werde Deutschland den verlangten Ä a h lun g spl a n überreichen,. Zum erstenmal fei es Deutschland in Cannes 7 gelungen

, die wirkliche Lage des Reiches darzulegen und. nach G e n u a gehe Deutschland' her-ehrlichen slbsicht, an dem euro päischen Wiederaufbau mitzuarbeiten und so viel ihm möglich zur. Wiederherstellung der internationalen wirtschaftlichen Beziehungen beizutragen. Der. Kanz ler teilte dann die 8 Punkte des Steuerkompromifses mit. Der Häuptpunkt ist natürlich die Zivangs - a n le ih e, die in den. ersten drei Jahren unver zinslich sein soll. Die ersten 57 Millionen Goldmark werden im.Jahre 1922 aufgelegt

Ersatzansprüche an Deutschland. . Die amerikanischen Ansprüche an Deutsch land, -einschließlich der Versenkung der „Lusita- nia', sind zwischen der Regierung und dem Korigreß beraten worden.- - Man kam dahin überÄn, die amerikanischen Ansprüche auf dem Wege von Verhandlungen geltend zu machen, dw zu einem ^ besonderen' Schiedsvertrag mit Deutschland führen sollen, mit dem Ziel einer Entscheidung -durch einen- Schiedsgerichtshof. Der Gesamtbetrag der amerikanischen Ansprüche wurde nicht bekanntgegeben

10
Zeitungen & Zeitschriften
Volksbote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/VBS/1925/05_03_1925/VBS_1925_03_05_1_object_3119845.png
Seite 1 von 12
Datum: 05.03.1925
Umfang: 12
6nzclne Nummern 40 Ccntdlmi. Conto correnfe cm la posta m PWent Der mW M« oetto. Mn osoganigenen Samstag, 28. Februar, ist in Bsvtm der Präsident dar deutschen Republik Friedrich E b c r t gestorben. Ebert hatte sich eitntge Tage zuvor eiinor Bünddarm- vpevation unterziehM müssen. Die Entzün dung war schon weit vorgeschritten und zog nach der Operation eine DMchfellentzünIduug nach sich, als deren Folge der Tod smtrat. * Seit «den Tagen der November-Reootution des Jahves 1918 ist Deutschland

— wie bei jeder poliitiifchen Wahl — heftige Pavtetkämpfe voraus. Wer wird nun Präsident von Deutschland werben? Ebert gehörte der soziMemobra- tischen Partei an. Cs ist nicht wahrscheinlich, daß in Deutschland wieder ein Sozialdemokrat zum Präsidenten nusovkoren wird. Die Sozialdemokratie hat die Rolle, die sie nach dem Zusammenbruch in Deutschland ' über nommen, so ziemlich ausgespielt. Jene vielen, die sich aus der ganzen Kriegs- und Zusam-. menbruchserbittevung heraus der Sozial demokratie angeschlossen hoben

, was für «tote Partoigruppie- rung sich bei solchen Präsidentenwahlen in Deutschland herausbildet. Zwei sich ge-gem über stehende Hauptgruppen sind heute schon zu sehen, nämlich Republikaner einerseits und Monarchisten msiisrerseits, wem: es auch nicht gewiß ish dich bi« Wahlparole wirklich „Hie Republik', „hie Monarchie' heißen wird. Zur republ'ikmtischen Gruppe gehören das tatho- j lifche Zentrum, Sozialdemokraten und Demo kraten (Freisinnig). Auch unter der Deut- schm Volkspartei gibt

eines Reichspräsidenten führt, genannt. Sowohl Marx als Luther genießen nicht bloß tm Reich« selber, sondern auch im Aus lands höchste Achtung. * Aus Eberls Leben. Friedrich Ebert ist geboren am 4. Februar 1871 in HeKrelberg (Baden) und besuchte die Volksschule in Heidelberg und erlernte daun das Sattlerhwndwerk. Nach der Lehre wan- derte er» wie üblich, durch Deutschland und kam hiebei auch nach Bremen. Dort nahm er bereits 1892 eine Redak tourstelle an der sozialdemokratischen „Bremer Büvgerzöitumg' ein. Ebert

während fei ner Präsidentschaft wird ihm nachgerühmt, daß er den seinerzeit bedrohlich starken Kom munismus in Deutschland Nicht aufkommen lleß. Auch sein taktvolles, äußerst geschicktes Benehmen als DermWler zwischen den oft hart auseinondorstoßenden Parteien wird all gemein anerkannt und-gerühmt. Bor einigen Jahren fragte ich einen Geis hirten, den ich im äußersten Norden Deutsch lands getroffen, wie es denn gehe bei ihnen zu Larfiie. Seine Antwort war: „Cs geht schlecht, denir

11
Zeitungen & Zeitschriften
Volksblatt
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SVB/1924/03_09_1924/SVB_1924_09_03_2_object_2543956.png
Seite 2 von 8
Datum: 03.09.1924
Umfang: 8
und der anderen Gebiete außer der Ruhr, die nach 11. Jänner 1923 besetzt wurden, demnächst geräumt n>erden. Weil die in den Londoner Vereinbarungen fest gesetzten Termine für die wirtschaftliche Räu mung von der ersten Feststellung der Repara tionskommission abhängen, so dient dieser Kom mission der 1. September als Ausgangspunkt. An diesem Tage muß zur amtlichen Feststellung geschritten werden, ob Deutschland die für die Durchführung des Dawes-Gutachtens erforder lichen Gesetze erlassen

hat oder nicht. Am 9. September wird die Zollgrenze zwischen dem besetzten und unbesetzten Deutschland «aufgeho ben. Am 20. September werden olle jetzt be stehenden Verkehrseinschränkungen zwischen den besetzten und unbesetzten Gebieten aufge hoben. Paris, 1. Sept. (Ag. Br.) Das französische Außenministerium hat dem General De- goutte bereits die nötigen Instruktionen über die baldige Räumung der Zonen von Dortmund und Hörde sowie der übrigen nach 11. Jä«ner 1923 besetzten Gebiete zukommen lassen. Mili tärische

, daß durch die Aufrollung der Kriegs schuld s r a g e die Teilnahme einiger Mitglie der der nationalen Opposition an den Regie rungsgeschäften ermöglicht und damit auch eine grundlegende Aenderung der Außenpolitik des Reiches erreicht sei. Berlin. 30. August. sAg. Br.) Die gesamte Presse bespricht eingehend die gestrige Reichs tagssitzung. wobei der Aufrollung der Kriegsschuld frage besondere Ausführ- Deutschland ro!lt die! Das Londoner Abkommen über die Repara- Freitag nach langem Ringen im deutschen Reichs tionen

der deutschen Regierung folgendes: „Die uns durch den Versailler Vertrag unter dem übermächtigen Druck der Gewalt auferlegte Feststellung, daß Deutschland den Weltkrieg durch feinen Angriff entfesselt habe, widerspricht den Tatsachen der Geschichte. Die Reichsregie- rung erklart daher, daß sie diese Feststellung nicht anerkennt. Es ist eine gerechte Forderung des deutschen Volkes von der Bürde dieser An klage befreit zu werden. Solange das nicht ge schehen ist und solange ein Mitglied der Völker

zu haben. Sollte eine solche Mitteilung eintreffen, so werde die französische Regierung sofort amtlich der deut schen Regierung Antwort geben. Doch prote stiert die französische Regierung bereits jetzt energisch gegen die deutsche Ansicht, die nicht nur gegen die Tatsachen sondern auch gegen den Wortlaut des Vertrages von Ver sailles sei. Die Weltmeinung wisse sehr gut, daß vor 1V Iahren Deutschland plötzlich Belgien angriff, das doch durch seine Neutralität ge schützt sein sollte und daß Frankreich zum Be weise

12
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1924/22_07_1924/MEZ_1924_07_22_1_object_632333.png
Seite 1 von 6
Datum: 22.07.1924
Umfang: 6
insofern erfreulich sein, al>g sie zu einem Ergebnis tonimt. Die Fra^e bleil't mir, ob es für Deutschland zulegt annehmbar ist. So wie sich die Dinge bis her entwickelt Huben, möchten wir diese Frage glattweg vernvwen. Was in den letzten zwei Tayen der vergange nen Woche auf der Mnifereng erreicht ivurde, ist nach unserer AuffaWdg mir durch Verletzung des Dawesvertvages momich gewesen. Man hat sich über die BerfechlungsNÄge geeinigt und zwar m folgender Richtung: Tin Amerilkauer tritt

schen Eisenbahnen und wollen zu diesem Zweck etwa Mvv beWsche und französische Eisenbahner dort halten, die in deutschen Dienisten zu treten hätten. Die Engländer widerstreben noch, doch haben wir kein übermäßiges Vertrauen zu ihnen. Die Einstellung von 3VVV Ausländern ist, gang abgesehen von allen anderen Erwägungen, eine wirtschaftliche Belastung, die Deutschland nicht tragen Sann. Die dritte Kommission, die sich mit den Nutlurailliefenmgen und der Transportsrage zu befassen hat. soll hingegen

werden soll. Eisenbahntarif. Jolltarif. Rückkehr der deutschen Beamten, Rückgabe der Bergwerke und Fabriken find Punkte, die ein umfassendes Studium erfordern. Man denkt sich sie Her stellung der deutschen Oberhoheit in zwei Pe rioden. Wenn Deutschland die drei Gesehe be züglich des Dawcsplanes erlassen hat. soll mit der Herstellung der deutschen Oberhoheit einge setzt werden und in der zweiten Verlode wird Deutschland mit der genauen Durchführung der eimeluen Punkte beginnen, die Franzosen und Belgier werden die letzten

Ileberreste der Be setzung abräumen. Da» Problem der militäri schen Rämung der Gebiete geht zwar über die Zuständigkeit de» Ausschüsse» hina«», muß aber notgedrungen doch immer wieder in Rechnung gezogen werden. Der Ausschuß nimmt an. daß Deutschland zirka sechs Wochen braucht, um die obgenaunten drei Gesetze fertig zu bringen. Die für die Räumung der besetzten Gebiete nötige Zeit wird allerdings weit langer dauern, wahrscheinlich mehrere Monate. Man hosst, heute über den schörssten Gegen satz

zur Sicherung der SM Millionen- Anleihe. Die französischen Fachmänner der Konferenz werden heute mit den Gesellschaften der Mor gan-Bank und mit den Direktoren der Bank von England zusammenkommen und die Bedin gungen sestsetzen, unter denen die anglikanische Geldwelt bereit wäre, schon jetzt mit den Vor bereitungen der Ausgabe der Anleihe zu be ginnen. Seiten» der Delegierten wurde der Be fürchtung der Wirtschaftler entgegengetreten, daß die von Deutschland an die ehemals seind lichen Mächte gelieferten

13
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Heimat
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/Suedt/1925/01_12_1925/Suedt_1925_12_01_3_object_558431.png
Seite 3 von 6
Datum: 01.12.1925
Umfang: 6
. Er protestierte namens seiner Partei dagegen, daß hier ein Vertrag abge schlossen werde mit einer Regierung, deren vornehmste Sorge die Unterdrückung der Freiheit des Volkes sei. Auch der demokratische Abgeordnete Mahr ging auf die Unterdrückung der deutschen Minderheiten in Südtirol ein und gab der Meinung Ausdruck, daß, ehe dies System nicht geändert werde, eine Annäherung zwischen Deutschland und Italien nicht möglich sei. Der völkische Abgeordnete Graf Reventlow protestierte gegen die Behandlung

Reichstage schreibt „Jdea Nazionale': „Wir werden uns mit Herrn Hilferding in keine Diskussion einlassen, denn der Faschismus hat das Recht, seine Gegner selbst auszuwählen und vorher ihre Bedeutung und Größe, besonders in intellek tueller Hinsicht zu messen. Bezüglich Südtirols erinnern wir nur daran, daß Deutschland den Krieg verloren hat und sich daher bescheiden muß, die Folgen der Niederlage zu tragen. Das bedeutet aber durchaus nicht, daß Italien die Südtiroler brutal behandelt, wie Herr Hilferding

habe die Leiter der Zeitungen auf fordern müssen, sich an die strenge Beobachtung der Vor schriften zu halten, die die öffentliche Presse regeln, und trotzdem ließ die Redaktion des „Landsmann' am 26. April 1925 über den Ausgang der Wahlen in Deutschland ein Flugblatt drucken und verteilen, ein Blatt, das beschlagnahmt worden ist. Ebenso ließ der „Landsmann' aus Anlaß der Wiedergabe der Kundmachung, daß die Behörde den Zeitun gen verbot, Eisenbahnfahrpläne mit den deutschen Stations bezeichnungen

teilte es auch Deutschland mit, daß es mit ihm Krieg führen wollte. Die deutschen Soldaten haben den Verrätern gezeigt, was gebrochene Verträge bedeuten. Im Verein mit den Österreichern haben sie Englands teuersten Liebling win delweich gedroschen. So weich, daß selbst das italienische Gemüt etwas davon abkriegte und verschiedene Ministerien der Wut der enttäuschten und verdroschenen Nachfahren der alten Römer weichen mußten. Als der Krieg zu Ende war, als das verratene und ausgehungerte Deutschland

, da machte es nach echter Brigantenart mit den Jugoslawen, seinen Rivalen an der Adria, Kippe. Und die Ententebrüder, die wahrhaftig nicht aus Edelholz geschnitzt sind, bekreuzigten sich und sprachen: „Italien ist der größte Halunke von uns allen.' * Nun gut, wird mancher sagen — es gibt ja so viele vergeßliche Esel in Deutschland — das war im Kriege und in der Nachkriegszeit. Jetzt ist Italien aber wieder sehr nett zu Deutschland. Der Besuch italienischer Kurorte durch die Ereme der Gesellschaft

14
Zeitungen & Zeitschriften
Der Tiroler / Der Landsmann
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIR/1914/06_08_1914/TIR_1914_08_06_1_object_133949.png
Seite 1 von 8
Datum: 06.08.1914
Umfang: 8
ist nun zur Tatsache ge- wrden. In rascher Reihenfolge entwickelten sich die Ereignisse, die von dem verhältnismäßig geringfü gigen Krieg, zu dem Oesterreich gegen die freche ser bisch« Meuchelmörderbande gezwungen worden ist, fast über Nacht den europäischen Krieg gebracht Ha ien. Ter Kriegserklärung Deutschlands a» Ruß land ist der Kriegszustand zwischen Deutschland und Frankreich, sowie ein Schritt Deutschlands in Belgien gesolgt der zu dem Zwecke unternommen wurde, um emrn Durchgang französischer Truppen

durch Bel gien zu verhindern. Da Belgien die Forderung Teutschlands, den Durchzug deutscher Truppen durch Belgien zu gestatten, ablehnte, brach Deutschland die Beziehung mit Belgien ab, und nun stellte sich Eng land auf die Seite Belgiens und erklärte dem Deut schen Reiche den Krieg. Dies sind i»p kurzen Worten die letzten Ereignisse, die in der Fürchterlichkeit ih res Inhaltes nichts weniger als die vollendete Tat sache des großen europäischen Krieges bedeuten. Nachfolgend die telegraphischen Meldungen

: Kriegszustand zwischen Frankreich und Deutschland. Berlin, August. Eine amtliche Meldung be sagt: Während deutsche Truppen bisher die fran zösische Grenze nicht überschritten haben, greifen sranzösische Truppen ohne Kriegserklärung deutsche Grenzzonen seit dem 2. August an, überschritten an verschiedenen Punkten die deutsche Grenze, halten deutsche Ortschaften seit dem 2. August nachts besetzt und zudem suchen bombsnmerfende Flieger deutsche Bahnen zu zerstören. Frankreich eröffnete oannt den Angriff

gegen Deutschland und stelle den Kriegs zustand her. Die Sicherheit des Reiches zwingt Teutschland zur Gegenwehr. Ter Kaiser erteilte die erforderlichen Befehle und wies den deutschen Botschafter in Paris an, die Pässe zurück zuverlangen. Tie besagten Grenzüberschreitungen und Be dungen deutscher Orte erfolgten in Gottesthal, Metzcral, Markirch und, wie schon berichtet, in Schlucht-Paß. Belgien verweigert den Deutschen den Durchmarsch. — Das Ultimatum Deutsch lands abgelehnt. Brüssel, 5. Aug. (Korr.Bnreau

.) Das Deutsche Reich hat an die Regierung die Anfrage gerichtet, ob sie gegen die Garan tie der Unversehrtheit und Unabhängigkeit desKömgrticheöBelgiendctt Durch m arsch ^er deutschen Truppen nicht ge halten würde, und dies^ Anfrage in Horm eines Ultimatums gestellt. Die ^gische Negieruug lehnte den All trag ab. Daraufhin verließ der deutsche Ge sandte Brüssel. Der Hof und die Negier ung haben sich nach Antwerpen begeben. Englische Kriegserklärung an Deutschland. Berlin, S .August. (Korr.-Bureau

15
Zeitungen & Zeitschriften
Der Bote für Tirol
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BTV/1848/19_09_1848/BTV_1848_09_19_1_object_2966859.png
Seite 1 von 10
Datum: 19.09.1848
Umfang: 10
, in dieser Lebensfrage unsers Vaterlandes thätig zu seyn, die atmini- stralive und repräsentative Trennung WälschtirolS der Regie- rung als das darzustellen, was sie ist, der erste Schritt, das beste Mittel zur spurlosen, aber sichern LoStrennung Wälschti rolS von Deutschland und Oesterreich. Zur Kräftigung ihrer Worte geben wir ihnen als Dokument unseres Willens eine, mit zahlreichen Unterschriften bedeckte Petition in die Hand. (5s bilde sich ein Verein, erlasse eine kurze, faßliche Darstellung der Verhältnisse

, verbreite sie im Lande, und lade zur Unterlchrist der Petition ei». DieS ist der gesetzliche, der wirkungsreiche Weg zur Erreichung unse- . res Zieles, welches ebenso vortheilhaft für Deutschland» für Oesterreich, für Tirol, als für unsere wälschtirolischen Brü der selbst ist. Deutschland hat durch sein Organ, die deutsche Nationalversammlung, seinen festen Willen ausgesprochen, keine Handbreit deutscher Erde wegzugeben; es hat die Tren- nung WälschtirolS von Deutschland zurückgewiesen. Der Grundsatz

ter Freigebung nicht deutscher Nationalitäten wird nur immer gegen, nie für Deutschland, auch von Deutschen —- Gott sey es geklagt! — angepriesen. Wie viel würde Deutschland gewinnen, wenn es einmal zu Gericht sitzen, und ReunionSkainmern der Verlornen deutschen Gebiethetyeile ein richten wollte! Tirol ist eine Bergfeste. ein Bollwerk der Treue für Deutschland und Oesterreich; jede Schwächung seiner Stärke, jede Lockerung seines innernZusainmenhangS ist vom Uebel, ist eine Bresche zu Gunsten

» etwas mehr beige« steuert haben. Und hat Wälschlirol mehr Vortheil durch seine Verbindung mit den kratelli lomlmrlN zu hoffen, als durch treues Ausharren bei Deutschland, besonders nachWegräu-- mung der Zollschranken« und-wenn bei uns das, was nach dem Zopfe riecht, und ohnehin keineZukunft hat, wegfällt? Uebersehen denn die Wälschtiroler ganz die, alles mehr als brüderliche Liebe zwischen den Lombarden und ihren piemon' tefischen Befreiern ? —Jedoch zu tauben Ohren reden, ist fruchtlose Mühe

16
Zeitungen & Zeitschriften
Der Burggräfler
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/BRG/1924/03_09_1924/BRG_1924_09_03_2_object_815454.png
Seite 2 von 10
Datum: 03.09.1924
Umfang: 10
mit: Aus Anlaß der Genehmigung der Gutachten-Gesetze durch den Reichstag ver öffentlicht Reichskanzler Marx im Namen der deutschen Regierung folgendes: «Die uns durch den Versailler Vertrag unter dem übermächtigen Druck der Gewalt auferlegte Feststellung, daß Deutschland den Weltkrieg durch seinen Angriff entfesselt habe, widerspricht den Tatsache« der Geschichte. Die Reichsregie rung erklärt daher, daß sie diese Feststellung nicht anerkennt. Es ist eine gerechte Forderung des deutschen Volkes von der Bürde

Reichskanzlers über die Kriegsschuldsrage noch keine amtkä^ Mitteilung erhalten zu haben. Sollte eine solche Mitteilung eintreffen, so werde die französische Regierung sofort amtlich der deut schen Regierung Antwort geben. Doch prote stiert die französische Regierung bereits jetzt energisch gegen die deutsche Ansicht, die nicht nur gegen die Tatsachen sondern auch gegen den Wortlaut des Vertrages von Ver sailles fei. Die Weltmeinung wisse fef)t gut. daß vor 10 Fahren Deutschland-plötzlich Belgien angriff

. das doch durch seine Neutralität ge schützt sein sollte und daß Frankreich zum Be weise seines Friedenswillens spontan seine Truppen zehn Kilometer von der deutsch-franzö sischen Grenze zurückzog. Diese Tatsachen leug nen, heiße man gegen die Sache des Friedens Vorgehen. * Es wird Deutschland ein leichtes sein, die französischen Anschuldigungen zu entkräften. Die Neutralität Belgiens bestand nicht mehr, sie war durch militärische Bündnisse und Wkom- men» die Frankreich selber mit Belgien einging, ausgeschaltet worden

. Was von der belgischen Neutralität noch vorhanden war, war nichts als die leere äußere Form. Der Inhalt war zugun sten Frankreichs preisgegeben. Deutschland drohte von Westen und Osten der Ueberfall. Rußland hatte mobilisiert und wälzte seine Dampfwalze gegen die deutsche und österreichi sche Grenze. Wenn Deutschland die Möglichkeit wahrnehmen wollte, sich zu wehren, dann durste es nicht warten, bis es nach beiden Seiten zu spät war, sondern mußte suchen sich einmal nach einer Seite Luft zu machen. Das versuchte

Deutschland durch den Einmarsch über das mit Frankreich verbandelte Belgien. Der in Aussicht stehende Protest Frankreichs wird von deutscher Seite durch die Veröffentlichung der belgisch- sranzösischen und sonstigen belgischen Militär- äbkommen zu parieren sein. Die Erregtheit ge gen die deutsche Zurückweisung der <ÄhuldIüge zeigt, wie wirksam und zeitgemäß der deutsche Schritt war. Auf diese Aufklärung der Welt darf das Reich nicht mehr verzichten. Uebrigens fin det es in den Schriften ehemaliger Gegner

17
Zeitungen & Zeitschriften
Südtiroler Landeszeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/SLZ/1921/04_02_1921/MEZ_1921_02_04_2_object_614019.png
Seite 2 von 8
Datum: 04.02.1921
Umfang: 8
Jtm » »ygrowift . gftftgg, 4 . tzivnrar TC21, ( ' « § i « 1 t i , Q i , i : \ » stört», lasse Italien »sskalt. Da« Blatt fragt sich, wl« nur in 48 Stunden rin solcher Wandel der Ansichten ,intreten konnte. Dor zwei Tagen noch habe Lloyd George ausgerufen: „Wie soll denn Deutschland nur 200 Milliarden Goldmark zahlen?' Heute billige er das Forfait, das sich samt der Abgabe auf die Ausfuhrzölle auf ungefähr 315 Milliarden belaufe. Dann wird der Stimmungswechsel des englischen Ministerpräsidenten

. Und wir müßten hier denn doch etwas sehen. Da gegen ist unbestreitbar, daß Rumänien die bessarabische Grenze im Falle eines Angriffes hartnäckig verteidigen wird. Ob ein solcher Angriff zu befürchten steht, hängt von Moskau ab. Die politische Wahrscheinlichkeit scheint dagegen zu sprechen. Politische Übersicht. Deutschland zu den Pariser Forderungen. Im Reichskabinett und im Reichstag hatte am Dienstag auch der auswärtige Ausschuß des Reichsrateo über die prakti schen und politischen Forderungen beraten

, die Deutschland aus den Pariser Beschlüssen ziehen muß. Die Sitzung der Fraktio nen sämtlicher Parteien am Montag ergab die Einmütigkeit, mich mit den Sozialdemokraten über die Unmöglichkeit der Er füllung der Pariser Forderung durch weitere Beratungen mit der Entente andere Vorschläge zu finden, auf deren Basis die Fortführung der Verhandlungen möglich wäre. Die Presse ver gleicht die gegenwärtige Lage mit den dunklen Stunden von Weimar vor der Erwägung, ob das Friedensdiktat unterzeich net werden könne

, da sie in Widerspruch zur Mei nung des ganzen deutschen Volkes träte. Die rcchtsunabhänglge „Freiheit', weil sie stets für den Ersatz wirtlich verübter Kriegs schäden durch Deutschland eintritt, habe das Recht, zu sagen, daß das Ententevorgehen mit der Wiedergutmachung nichts zu tun habe, sondern den Krieg mit wirtschaftlichen Mitteln fortsetze. Die kommunistische „Rote Fahne' steht den einzige» Ausweg in einem Bündnis mit Sowjet-Rußland. Der deutsch nationale Parteivorslhende Hergt erklärte in einer Berliner

bestätigen, nicht in die Notwendigkeit versetzen werden, sich mit der ernsten Si tuation zu befassen, die eintreten würde, falls Deutschland auch weiterhin seine Verpflichtungen nicht erfüllen würde. Bevoll mächtigte Delegierte der deutschen Regierung werden einge laden werden, sich Ende Februar mit den Delegierten der alli ierten Regierungen tn London zu treffen. Englische Stimmen. Auch der englische Wirtschaftspolittker Keynes fällt ein vernichtendes Urteil im „Manchester Guardian' und spricht

18
Zeitungen & Zeitschriften
Alpenzeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/AZ/1930/09_07_1930/AZ_1930_07_09_1_object_1861532.png
Seite 1 von 6
Datum: 09.07.1930
Umfang: 6
untereinander spricht^ knistert es bedenklich — und „Krieg' raunt es geheimnisvoll trotz Völkerbund. Kellog- Pakt und Lokarno.... Tatsächlich ist die politische Umschichtung des Europas von Versailles. Trianon und St. Ger- main In vollem Fluß, wobei bemerkenswert ist, daß wieder einmal die kleinen Möchte im Vor dergrund stehen, wcnn man von Frankreich und Italien absieht. England wendet sich mehr und mehr von nur-europäischen Problemen ab. und die beiden anderen natürlichen Großmächte — Deutschland

zu einer friedlichen Entwicklung Europas (im Sin ne der Briandsche», Paneuropa-Pläne) sei die Revision der Friedensverträge. Während Arank- reich und seine Vasallen den Zustand der Fris- densdiktale verewigen wollen, müsse Italien auf einer Slenderung zugunsten Deutschlands. Un garns und seiner selbst (Aolonialfragel) be stellen. Das sind Worte, an denen nicht zu deuteln ist. In Ungarn haben sie — obwohl man dort die Einstellung Mussolinis kennt — ihre Wirkung nicht verfehlt. Aber wie ist es in Deutschland

die Ab- rüstung. In der,Vorwoche erschien iin „Petit Parisien', dem Organ, das dem Ministerium des Äußern a mnächsten steht, ein Artikel, der einer weite ren Annäherung an Deutschland das Wort re dete, und heute früh veröffentlicht ein Briand besonders nahestehender Journalist vom „Ma- tin' einen Artikel Im Sinne einer Entente zwi schen Deutschland und Frankreich. Alle diese Be mühungen übersieht nach französischer Auffas sung die italienische Regierung, Indem sie das Ende der Unterscheidung zwischen Siegern

ein wirtschaftliches Prob lem. Aus diesem Grunde kann Deutschland auch nach keiner Richtung bin der Stabilisierung des friedensvertraglichen Statuts zustimmen. Darüber hinanx regt Deutschland an. daß zu dieser Neuorganisierung Europas auch Nußland herangezogen werden mülse^ In den Kreisen der Reichsregierung ist man in dieser Hinsicht davon ilberzeugt, daß diese Anregnng auch die Zustimmung weiterer Staaten finden wird. Sodann werden, deutscherseits einzelne prak tische Anregungen gegeben, deren Verwirk lichung

«,, zu können. à IM A MI«' Roma, 8. Juli Die ..Vossische Zeitung' schrieb In diesen Ta gen, aus ganz bestimmter Quelle zu wissen, daß Mussolini innerhalb einiger wenigen Wochen in Paris den Vorschlag eines Bündnisses gegen Deutschland und'in Berlin den eines Bündnis ses gegen Frankreich vorgebracht habe. „Il Giornale d'Italia' hebt diese neue Episode bewußter Böswilligkeit hervor und schreibt: Stresemann ist tot, doch seir. direkter Mitarbei. ter Staatssekretär v- Schubert, der demnächst als deutscher Gesandter nach Roma

19
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1925/14_02_1925/MEZ_1925_02_14_2_object_648873.png
Seite 2 von 12
Datum: 14.02.1925
Umfang: 12
«M « Zwiespalt tudendorff—yikler M A a ch e a, 14. Aebr. M«i»b»tichl.) rat L»d«ndorsf »ß? »in« Envlnm> v« nach wilih er «r und bte.?bS»o«d«w» ». Gr«f« der t d» Mandat mrvckleam. Der »öcklrM Lad««- dorsft Ist at« überrafcheub. da In dtesea lagen mtt der Vufhebuag de» il Layern Hin« wieder auf dl« ' ' tub«nborsf _... lang» «ia offen«, Seh«lm«l». Sngland-Arankrelch-IlaNen und — später Deutschland. vondon. den 14. Aibruar. (Iktgenbertcht.) Mn Mit d«? Mliomzgedank« wieder in den Vordergrund

mickelt wird, wenn e« f«lbst keine Interesse« Der Veitritt Deutschland» t werden. Zn England . Arage auf einer Konferenz zu erörtern, der auch Amerika beigezogen werden soll. Aach dem bisherigen Verhalten Amerika» möchten wir aber annehmen, daß diese Hoffnung von Anfang an illusorisch ist. und » ist den Londoner Vlatten, zu glauben, wenn sie be haupten. Amerika würde auf diese Anregungen nicht antworten. Mysteriöse Verhaftungen im Ruhr gebtete. DSfseldorf. 14. 5«br. (Eigenbericht.) So weit bekannt

geworden, sind in den letzten lagen Z3 junge Leute im Alter von 18 di» 20 Jahren oon den Franzosen verhastet worden. Die deutschen Behörden kennen nicht einmal die Namen der Verhafteten, da ihr la keiner Welse Mitteilung gemacht worden ist. Wegen Lieferungen an Deutschland bestraft. Berlin. 14. A«br. (Eigenbericht.) Da» Schwurgericht von Vrabant in Brüssel hat den Großindustriellen Soppe wegen Lieferungen an Deutschland zu einer Strafe von tS MiMo- nen Franken verurteilt. Da» Urteil hat grosze Erregung

hervorgerufen und dürfte angefochten werden. Der Personalabbau in Deutschland. Verl in. 14. Aebr. (Eigenbericht.) Der Reichstag Hot gestern einen Regierung»gesehent> warf genehmigt, der den Personallö> bau ein- stellt. Sozialistischer Parteitag. Verlln. 14. Aeber. (Ag. Ar.) Der Partei ausschuß der Vereinigten sozialistischen Partei Deutschland» ist für kommenden Dienstag zur Veratung der politischen Lag« nach Berlin ein berufen. Der zweite Ebertprozeh. Magdeburg 14. Aeber. My. Br.) Ver zweite Ebertprozeh

, und Vv eine tor ^ßer diesen -e Anzahl« Patrouille von mit Tor> nbooten. Meyerling ein vorbereiteter Gelbstmord au» Liebe zugetragen habe. Alle Dokumente und Akten seien oon unbekannter Hand entwendet worden. Gras Sternberg führt auch die bisher unbekannte Tatsache an, daß die beiden Onkel bar Mvry Vetseva. vi« Vvafen Georg To rvedogerstöve r dienst. enst Als der in Lausanne kwoten, zwei Mir Schi^^ wenn sich ebne Engländerin von ihrem deut schen Mann in Deutschland scheiden lasse, könnt« ihre Zulassung

20
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/27_08_1923/MEZ_1923_08_27_1_object_682341.png
Seite 1 von 4
Datum: 27.08.1923
Umfang: 4
Zahlungsfähigkeit Aus» druck (so etwas kann „zuverlässig' natürlich nur Frankreich! und seine Furcht vor anderer Ur teil ist begreiflich. D. Schr.) und erklärte, daß Frankreichs Standpunkt in der Iahlungssrage schon lange genug bekannt sei und nicht ge ändert werden könne. Ebenso wie Frank reich nach 1871 den guten MPen und die Ge neigtheit gezeigt habe, müsse es heute auch Deutschland tun. sonst müsse die Drohung, die im genannten Jahre die Deutschen gegen Frank reich aussprachen: «Zahlen oder bleiben!' eben

auch nun für Frankreich Geltung haben. (Wenn Poincare die Friedensschluß, und Iahlungs» geschichte 187t gründlich studieren und mit den derzeitigen Verhältnissen vergleichen will, kann es Deutschland nur recht sein, freilich wird von seinen Advokatenkniffen er auch hier sich nicht so weit freimachen können, um Frankreichs Lei» stungsmöglichkelt des damaligen deutschen Dik tates und den Wahnsinn der heutigen direkten und Indirekten einfach unerfüllbaren Forderun gen, die überdies nun nach S Jahren noch keine feste

nur sein gutes Recht' ausnütze, wenn es einen „widerspenstigen Schuldner' (wie oft hat Deutschland schon seine Zahluogsbereit- schaft auf der Basis eiuer Leistungsmöglichkeit betont! D. Schr.) zum Zahlen zwingen will. Schließlich bedauert der Ministerpräsident aber doch, daß es nach dem Kriege zu keinen» Bünd nis zwischen Frankreich und den Vereinigten Staaten gekommen sei! Der Eindruck der Kanzler-Rede in London. London. 27. August. In maßgebenden Kreisen ist man der Ansicht, daß die Freitag- Rede

>m seinem Kabinett zu verstärken und jeden Qeitei.^lung Englands uninöglich zu machen Aus dem Inhalte der heutigen Ausgabe: vevccinsbank und Kriegsanleihe. Verlangen nach Auslieferung Radic. Die Wirkungen zeigen sich auch bereits deutlich in der britisclien Presse. Was Poiinoare will, ist 'klar: Er will zunächst die Zeit Arbeiten lassen. Diese Taktik ist freilich auch für ihn nicht unge fährlich. Aber von .Cn-glmH hat er -hierbei, darüber sollte Deutschland -sich -keine Illusionen machen, trotz allem ernste

Hindernisse Wahr scheinlich nicht zu erwarten. Um so -mehr besteht sür Deutschland Anlaß. Poincar6 aus den Zahn zu fühlen. Es ist auch nicht an dem, -das; das Kabinett Stresennann untätig zusehen wird. Der ReichsfinanAnM-ister Dr. Hllferding hat zunächst einmal in seiner programmatischen Rede -klar ausgesprochen: Nichts macht die -Außenpolitilk des Reiches schwieriger als die -Erwartung, daß d>ie Zelt gegen Deutschland arbeitet. Und die Regierung «ist entschlossen, ganze Arbeit zu -leisten

21