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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 16
Datum: 01.07.1911
Umfang: 16
. — Zuschriften ohne Unc chrift werden nicht angenommen Handschriften nicht zurückgestellt — Telephon der Redaktion : Imst, Ruf Nr. 8 K 2 « Imst. Samstag, den 1. Juli 1911. .. 24. Jahrgang. daß Sie das Abonne; ment auf unsre Zei - tung jetzt erneuern, damit Sie das Blatt ohne Unterbrechung pünktlich erhalten. Rücktritt Bienerths — Baron Gautsch, Ministerpräsident. Als Rückwirkung der letztverflvssenen Reichs- ! ratswahlen ist nicht nur der Rücktritt des Handels- ministers Dr. Weißkirchner und des Eisenbahn

ministers Dr. Glombinski, eines Polen, sondern auch die Demission des Ministerpräsidenten Baron Bienerth zu verzeichnen, welch' letzterer am 26. Juni dem Monarchen sein Rücktrittsgesuch über- ! reichte. Der Kaiser nahm dasselbe an und berief • den Baron G autsch an die Spitze des derzeitigen Ministeriums. Für Baron Bienerth war das Verhalten der christlichsozialenPartei beim Rücktritt bestiminend. Die durch die Wahlen so gewaltig dezimierten Christ lichsozialen haben beschlossen, der Regierung die Liebe

, um die entschwundene Volksgunst zurückerobern zu können. Baron Bienerth ist mit mehreren christlichsozialen Parteigrößen in Fühlung getreten, um sich darüber Gewißheit zu schaffen, wie ec die Parole einer Polittk der freien Hand aufzufassen hat. Cr gewann aus den bezüglichen Besprechungen die Klarheit, daß die Frontverän derung der christlichsozialeu Partei die Arbeits fähigkeit des neuen Parlaments in Frage stelle und zog es vor, zu gehen. Er wollte ohne eine feste Mehrheit nicht vor das Haus hintreten

und \ diese Mehrheit ist durch die christlichsoziale Parole einer ! Politik der freien Hand vorläufig gesprengt worden. ' Baron Gautsch, der schon wiederholt als Helfer in der Not auf der Bildstäche erschien — er ist zum drittenmal Ministerpräsident — wird nun die Aufgabe haben, eine Parteienkoalition im Parla mente zu schaffen, welche durch enge Anteilnahme an der Negierung und vielleicht sogar infolge der Verteilung mehrerer Ministerportefeuilles an Par lamentarier eine sichere Regierungsmehrheit ver bürgt

. Der neue Regierungschef hat . bereits mehrere führende Parlamentarier aus den ver schiedensten Parteien zu sich gebeten, um die Mög lichkeit einer Durchführung dieser Aufgabe zu prüfen. Aus Tirol ist u. der Innsbrucker Ab geordnete Dr. Erler zu Baron Gautsch berufen worden. Die Aktion des neuen Ministerpräsidenten soll sich besonders in der Richtung bewegen, einen Waffenstillstand zwischen Deutschen und Tschechen zu erzielen und durch einen Eini gungsversuch zwischen diesen zwei Streitteilen

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Unterinntaler Bote
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Seite 2 von 12
Datum: 06.11.1908
Umfang: 12
eingetreten sind und für die Wohlfahrt des Reiches vorgesorgt haben. Aber auch die gemeinsame Regierung hat das Lob verdient, das ihr von beiden Delegationen ge spendet wurde. Baron Aehrenthals diplomatische Kunst hat jene Anerkennung gefunden, die ihr ge bührt, abenso das offene soldatische Wesen und die loyale Haltung des Kriegsministers, Baron Schönaich. Selbst Baron Burian, der rechtzeitig eine Schenkung vollzogen, fand eine sympathische Beurteilung seiner Haltung in der Annexionsfrage

. Zn der ungarischen Delegation wurde sogar der Mitwirkung des ungar ländischen Ministerpräsidenten lobend gedacht, nur unser Premier, Baron Beck, ging leer aus; niemand hatte ihm für etwas zu danken — einmütig aber erklärte sich die ganze Delegation ohne Unterschied der Partei gegen ihn. Daß derartiges gerade in dieser „historischen" Delegation geschehen mußte, macht diese Tatsache doppelt bemerkenswert. Die Kabinettsrekonstruktion. Wie die „Zeit" erfährt, macht sich an maßgebender Stel le das entschiedene

Bestreben geltend, die durch die Demission der beiden tschechischen Minister hervor- gerusene partielle Kabinettskrise mit aller Beschleu nigung einer definitiven Lösung zuzuführen. Baron Beck wird zunächst den Versuch machen, das neue Kabinett auf Grund der bisherigen Koalition zu bilden. Am 2. d. M. fanden bereits wichtige Be sprechungen mit den Ministern Dr. Geßmann und Prade mit Bürgermeister Dr. Lueger, mit den Abge ordneten Dr. Chiari, Frhrn. v. d'Elvert, Dr. Groß und anderen statt. Baron Beck

will möglichst rasch einen genauen Ueberbllck über die Stellungnahme der einzelnen Parteien gewinnen, und in informierten Kabinetts rekonstruktion bereits in den ersten Tagen der näch sten Woche wird durchgeführt werden können. Vorerst sind die Wünsche der einzelnen Par- teieuverbände allerdings noch so gehalten, daß eine rasche Abwicklung der Verhandlungen nicht sehr wahr scheinlich ist. Die Deutschsreiheltlicheu, Christlichso zialen und Tschechen fordern je drei Portefeuilles. Ob Baron Beck dielen Wünschen

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Bozner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 09.03.1861
Umfang: 8
Ed.. Magistratsbeanner in Trient. 9. Altenbur« ger Baron Joh. Baptist, Beamter in Venedig. 111. Auers perg Vineenz Fürst in Wien. 11. Altenburger Peter Baron in Trient, 12. Altenburger Alois Baron in Trient. 13. Auffchnaiter Jgnaz von in Gries bei Bozen. 14. Angelini Joseph von (kü Kiacomo) in Ala, IS. Avanzini Dr. Emil von in Levieo. 16. Angelini Anton v.. pensionirter LandeS- gerichtsrath in Innsbruck. 17. Alpcnburg Johann Ritter v. in Hötting, 18. Bertolini Stefan von in Riva. 19. Ber- tolini Franz von in Udine

. 20. Bnffa Baron Peter in Telve bei Borgo, 21. Bnffa Baron Raimund in Telve bei Borgo, 22. Brattia Carl Anton von in Tassnllo Bez. CleS. 23. BrandiS Graf Clemens, k. k. geh. Rathin Lana, 24. BrandiS Graf Anton in Lana, 25. BrandiS Graf Hein rich in Marburg in Steiermark. 2K. Buol Franz Baron, k. k. geh. Rath, in Wien. 27. Bellat Enstach von in Borgo. 23. Benvenuti Franz von in Calliano, 23. Bra- savola Carl von in Avio, 30. Brasavola Dr. Josef von in Avio, 31. Ciurletti Graf Element in Trient. 32. Ceschi

Anton . Baron in Borgo. 33. Cobelli Kaspar von in Ro veredo, 34. Comini Ludwig von in Bozen, 33. Call Josef von in St. Pauls. 3K. Chiufole Franz von in Roveredo, 37. Capolini Graf Bortolo v. in Riva, 38. Crivelli Graf Franz in Pergine. 39. Cresseri Simon Baron in Trient. M Cresseri Math. Baron. Kreisgerichts-Präses in Trient. 41. Cresseri Leopold Baron in Calliano. 42 Chizzali Franz v., t. k. Bez.-Vorst. in Kältern, 43. Coreth Graf August in Salurn, 44. Castelbarco Graf Carl und Joief in Mai land

- zoll, 89. Ferrari Franz Dr. von in Branzoll K0. Fioresi Johann Dr. v. in Auer, kl. Festi Graf Josef in Trient. 62. Fedrigotti Graf Anton in Roveredo, 63. FerrariS Graf Josef in Innsbruck, 64. Fiorio Baron Jakob in Riva, 68. Giovanelli Jgnaz. Baron, Landesger.- Rath in Bozen, kk. Giovanelli Ferdinand, Baron in Zwölf- malgreien, K7. Giovanelli Paul, Baron, in Bozen, 68. Giovanelli Heinrich, Baron, in Bozen, 69. Giovanelli Peter, Baron, in Bozen, 7l). Giovanelli Josef. Fürst in Venedig. 71. Gresti

^ k^ k. Hauptmann< 83. Hendl i Graf Carl in Meran, 34. Hansmann Antön Bäroil in Salurn. 88. Hausmann Franz Baron in Bojen. 3K. Hip- ^ politi Joses Baron in Borgo, 87. Ingram Anton von in Bozen, Lö. Ingram Johann Baron in Bozen. 89. Kyuen! Gabriel Graf irr Bozen, 90. Kbnen Carl Graf in St. i Michael, 9l. Knoll Theodor von, Bezirksvorsteher in Bozen,' 92. Kager Karl von in Bozen, 93. Kager Carl von in Margreit, 94. Koffer Franz. Anton von m Bozen. 98. Kle-- belsberg Dr. Karl von in Brunneck. 9K. Äünigl Graf Leo

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 18
Datum: 20.10.1900
Umfang: 18
, Baron Josef Dipauli, eine so feindselige Hal tung an den Tag legen, wie sie es gegen einen liberalen Gegner niemals gethan haben. Bekanntlich gilt Baron Dipauli, der frühere Obmann der katho lischen Volkspartei und Handelsminister im Mini sterium Thun, als einer der fähigsten Abgeordneten und gewandtesten Politiker und hat sich während seiner Amtsthätigkeit als Minister auch die Achtung der politischen Gegner erworben. Gegen diesen ver dienten Mann wird nun von Seite Dr. Schöpfer's

Führer kein gutes Haar gelasscn. L-abei wird leider nicht einmal in offener un ehrlicher Weise vorqeganien. Offen und ehrlich wäre es, den Abgeordneten einzuladen, vor seinen Wählern zu erscheinen und ihm dann die Bedenken, welche gegen seine politische Haltung obwalten, vorzutragen. So werden aber von Dr. Schöpfer und Genossen nur geheime Konventikel abgehalten und dort unge- hört über Baron Dipauli der Stab gebrochen, wäh rend man doch sonst auch dem Verbrecher vor seiner Verurtheilung Gelegenheit

giebt, zum Worte zu ge langen Auf diese Weise ist es Dr. Schöpfer ge lungen, im Pusterthal und in Bozen gegen Dipauli Mißtrauenskundgebungen zu bewerkstelligen. Bezeichnend, wie man gegen ihn vorgeht, ist auch folgender Fall: Auf Sonntag den 14. Oktober war in Mals eine Versammlung des Katholisch politischen Volksvereines anberaumt, bei der auch Baron Dipauli vor seinen Wählern erscheinen und sprechen wollte. Als man dies in Brixen erfuhr. wurde noch am 13.. also einen Tag vorher

, eine Wählerversammlung auf den 14. nach Brixen aus geschrieben, um es Baron Dipauli unmöglich zu machen, dabei zu erscheinen und chm natürlich wieder ein einstimmiges Mißtrauensvotum zu verschaffen. Die Herren hatten aber die Rechnung ohne den Wirth gemacht. Zu ihrem nicht geringen Erstaunen erschien Baron Dipauli in Brixen und hat den Herren einmal ordentlich seine Meinung gesagt. Die Art und Weise, wie auf dieser Versammlung gegen Dipauli gesprochen wurde, hat auch dem gewöhn lichsten Anstande Hohn gesprochen

. * * * Für den 14. ds. hatte, wie unsere Leser wissen, der Katholisch-politische Volksverein nach Mals eine Versammlung einberufen, an welcher auch Baron | Dipauli theilnehmen sollte. Inzwischen wurde von der „Schöpfergruppe" eine Versammlung nach Brixen angekündigt. Baron Dipauli begab sich daher nach Brixen und sprach hier über die politische Lage. Er betonte vorerst, daß er weder ein Mandat suche, noch wünsche und auch nickt kandidire, daß er aber, wenn seine politischen Freunde ihn wählen wollen, das Mandat annehme. Er zeigte

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Neueste Zeitung
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Seite 3 von 4
Datum: 15.09.1918
Umfang: 4
v. I. an den Kriegsminister Stöger-Steiner gerichtet hatte, worin Baron Aichelburg unter Bezugnahme auf eine ihm von einem deutschen Offizier gemachte Mitteilung zur An zeige brachte, daß der damalige Chef der 94. Infanterie-Division, Oberstleutnant Karl Brand! (der zur Verhandlung selbst er schienen war — Anm. d. Berichterstatters), nach der Schlacht bei Longarone eine zum Abtransporte von Verwunveten bereit gestandene Sanitätsautokolonne ihrem eigentlichen Zwecke abwendig gemacht und sie beauftragt hatte, in erster

, mich meines Ehrenwortes zu entbinden. Allem An scheine »ach haben Pn «der diese Briefe nicht erreicht, weit fallenen befindet. Ich kannte diesen Offizier schon längere Zeit hin durch. Eines Tages war er in meiner Kanzlei (Krregshilfsbureau- erschienen und erzählte mir diesen Vorfall. Auf meine Auffor derung, dieses Geschehnis selbst zur Anzeige zu bringen, antwortete er, er könne dies „ mit Rücksicht auf die Waffenbrüderschaft nicht tun. Richter: Wollten Herr Baron mit diesem Brief den Oberstleut nant beleidigen

? Baron Aichelburg: Ich wollte nichts anderes, als die kompetente Behörde von dem Vorfall in Kenntnis setzen, um sie zu osran lasten, eine Untersuchung einzustiten. Es hat mir die Schilderung des deutschen Offiziers vollkommen glaubwürdig gedünkt. Ick) glaubte ihm auch schon deshalb, weil im Kriege schon so viel vor- gekommen ist, daß man eigentlich an nichts mehr zweifelt. Bezirksrichter Freiherr von Rokitansky konstatiert, daß das Militärverfahren, das auf Grund dieser Anzeige gegen Oberst leutnant

Brand! eingelsitet worden ist, nach eingehenden Erhebun gen eingestellt worden ist. Weiter stellt der Richter fest, daß die einvernommenen Zeugen, die zur kritischen Zeit sich in der Umgebung des Oberstleutnants befunden haben, „keine posi tiven Aussagen" zu machen in der Lage waren. Hofrat Franz Freiherr von Aichelbnrg ergänzt lerne Verantwor tung dahin, daß ihm dieser deutsche Offizier noch die Mitteilung gemacht hat, daß ein Rittmeister namens Baron Vojenburg (der Name war nicht verständlich

— Anm. des Berichterstatters) ebenfalls von dieser Sache wüßte, nachdem er der Kommandant der in Rede stehenden Sanitäts-Autokolonne gewesen ist. Ich habe, sagte der Baron weiter aus, den Rittmeister, nachdem ich den Brief geschrieben hatte, zufälligerweise in Klagensurt getroffen. Wir ka- nren auf diese Angelegenheit zu sprechen, worauf er mir erklärte, daß er auch von diesem Vorfall Kenntnis erlangt hätte. Rittmeister Baron Vojenburg erklärt« in dem Militärgericht- lichen Verfahren ungefähr

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 20
Datum: 08.07.1905
Umfang: 20
(2. Lesung) wird am Donnerstag im Ab geordnetenhause in Verhandlung gezogen. Im Ausschüsse ist er bereits erledigt. Zwecks Ausarbeitung eines Gesetzes betreffend die Aender- ung und Ergänzung der Gewerbeordnung wurde heute die Einsetzung eines Sonderausschusses beschlossen und derselbe als permanent erklärt. In der heutigen Sitzung des Abgeordnetenhauses bil dete ein effektvolles Schlußkapitel die Stellung nahme des Ministerpräsidenten Baron Gautsch gegen eine Rede des Abg. Stein. Dieser Abgeord nete

hatte einen neuerlichen Dringlichkeitsantrag seiner Fraktion, auf die Trennung von Un garn abzielend, zu begründen. Diese Begründung bestand nun in einer langen Reihe von Vorwürfen und Insinuationen gegen die Regierung, gegen das Haus als solches, sowie gegen einzelne Par teien und Mitglieder desselben. Die Beschuldigung des Doppelspieles gegen die Regierung und das Hineinzerren der Krone in die Debatte veranlaßte den Regierungschef, gegen die bezüglichen Aus führungen Steins Stellung zu nehmen. Baron Gautsch tat

dies in einer so entschiedenen und nachdrücklichen Weise, daß er fast das ganze Hauv mit sich fortriß. Der Versuch der Alldeutschen, ihn durch lärmende Zwischenrufe am Sprechen zu verhindern, scheiterte an der festen Haltung des Premtzrs, der sich durch die alldeutschen Ra- daukünfte nicht beirren ließ. Und als Baron Gautsch am Schluffe seiner bemerkenswerten Rede mit besonderer Betonung erklärte, das, was die Alldeutschen tun, scheine ihm nicht der richtige Weg zu sein, der zum Ziele führe, wurde er vom Hause lebhaft

akklamiert und von den Alldeutschen angeschrieen. Wegen der slavischen Parallelklassen-Affäre hat der Landespräsident von Schlesien, Graf Thun- Hohenstein, seine Stelle niedergelegt. Zu seinem Nachfolger ist der Hofrat Marenzeller ernannt worden. Die ungarische Krise in ihren Rückwirkungen aus Oesterreich. Der Ministerpräsident Baron Fejervary verhandelte mit den Führern der Par teien des ungarischen Reichstages, ob nicht doch eine Verständigung zwischen den Parteien und der Krone möglich sei

werden schon die Steuern nicht mehr bezahlt und selbst die freiwillig bezahlten nicht angenommen. Die Zustände werden dadurch immer verwirrter. Oesterreich dringt auf Sicher heit, ob Ungarn in gemeinsame Handelsvertrags verhandlungen eingehen will oder nicht, um im verneinenden Falle selbständig vorzugeben. Hofrat Marchet hat im österreichischen Zollausschuß schon einen dahingehenden Antrag gestellt. Der öster reichische Ministerpräsident Baron Gautsch hat die diesbezüglichen Besorgnisse dadurch zerstreut

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Tiroler Post
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Seite 6 von 20
Datum: 08.06.1906
Umfang: 20
. Noch eine Absonderheit sei erwähnt: Der Milkisterpräsident Baron Beck wird als hoch konservativ erklärt; die parlamentarischen Mi nister der deutschen und tschechischen Nation gehören aber durchwegs dem sogenannten Frei sinn an. Schuld deS Barons Beck ist dies aber wohl nicht; er hat s wohl Christlichsoziale als Konservative zum Mittun etngeladen. Was das Zentrum anbelangt, so fand zuerst Doktor Ebenhoch und dann Baron Morsen zu wenig Unterstützung in der eigenen Partei. Baron Morfey wurde zwar in der Presse

mit aller Bestimmtheit als Ackerbauminister genannt, auch soll er selbst- so erzählt man sich im Parlament, die Sache schon wie ausgemacht angesehen haben. Um so bitterer war die .Ueberraschung, als sein Name auf der Minister- liste fehlte. Die hiesige Judenpreffe hat wie aus Ab sicht den Namen Lueger nie genannt, so daß man glauben mußte, Baron Beck habe mit ihm gar nicht verkehrt. Und doch war Doktor Lueger vielleicht an den sich der designierte Ministerpräfideur gewendet hat. Die Stellung nahme

oder vom Parla ment ausgenommen werde. V Nun kommt die große Frage nach dem Programm der neuen Regierung. Sobald der Name Beck genannt wurde, und insbe sondere, als die Kandidatur Ebenhoch in den Hintergrund trat und Morsey auf der Bildfläche erschien, da hieß es sofort: Die Wahlresorm ist begraben. Und jetzt erscheint sie schon wieder an erster Stelle des neuen RegierungSprogramms. Der Monarch will die Wahlreform. Baron Beck ist der dritte Minister präsident, der hierin gebundene Marschroute hat. Der neue

zu beteiligen. So gelang cS am 1. Juni dem Freiheit n v. Beck, nach langen wiederholten Konferenzen ein Ministerium zu sammen zu bringen, das" äuS folgenden Man- nern besteht: Baron Beck selbst Ministerprä sident, Minister des Innern Freiherr v. B i e nerth, Unterrichtsminister Hofrat Marchet. Justizminister Dr. Klei n, Eisenbahnminister Dr. o. D e r s ch a t t a, Finanzminister Ritter v. KorytowSky, Direktor der Finanz land eSdirektion von Galizien, Handelsminister SektionSchef Dr. Forscht

auf solche Schwierigkeiten gestoßen zu sein, daß diese Stelle provisorisch mit einem Beamten besetzt wurde. Das Zen trum hat nämlich mehrere Ministerkandidaten. Einer, der schon lange gerne Minister sein möchte, ist z. B. Baron Morseyj dieser dürste aber wegen dessen Wahlresormfeindlichkeit. von einem Teil der Konservativen adgelehnt wor den sein, während Landeshauptmann Doktor Ebenhoch wieder von einem anderen Teil her Konservativen abgelehnt worden sein dürfte, weil er sich so sehr für das allgemeine, gleiche

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Tiroler Post
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Seite 2 von 16
Datum: 04.08.1914
Umfang: 16
Die Entscheidung gefallen! Serbien hat die Forderungen abgelehnt. Der Gesandte Baron Giesl ist bereits von Belgrad ab- gereist. Wien. 25. Juli. Die serbische Ar meei st mobilisiert. DerHos und die Minister sind geflohen. Be vor die Operationen beginnen wird eine Pause eintreten. Baron Gießlistum6Uhr30 Minuten ab gereist. Aus eine dringliche telephonische Anfrage unserer Redaktion bei der Redaktion der „Reichspost" in Wien erhielten wir folgende Auskunft: Einige Minuten vor 6 Uhr er schien

Ministerpräsident Pasitsch bei dem österreichischen Gesandten Baron Gieß! und überbrachte ihm dis Antwortnote Serbiens. Diese wurde in ihrer Gesamtheit abgewiesen Um 6 Uhr 36 Minuten reiste Baron Giesl mit dem gesamten Personale ab. Die Mobilisie rung ist bereits angeordnet. Minister und Hof haben bereits Belgrad verlassen. München, 25. Juli. Die Telegraphenkor respondenz Piper meldet uns: Kurz vor 0 Uhr wurde dem österreichischen Gesandten in Belgrad die Antwortsnote überreicht. Sie wurde als ungenügend

abgebrochen sind und Baron Gietzl Serbien verlassen hat. Die Meldung wurde von den Journalisten mit stürmischen Hoch- und Hurra-Rufen ausgenommen. Montlong dankte gerührt. Die Journalisten stürmten die Treppen herunter, um der auf der Straße harrenden ungeheuren Menschenmenge, unter den Rufen: „Krieg, Krieg Krieg!" die sensatio nelle Meldung mitzuteilen. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich diese in der ganzen Stadt. Die Menge ergoß sich auf den Burgplatz und ries der Burgwache begeisterte Hochrufe

worden. Die Abreise Baron Giesls von Belgrad. " > Semlin. Aus Belgrad wird gemeldet: ! Der österreichisch-ungarische Gesandte Freiherr [ von Giesl erschien mit seiner Familie und den j Ungehörigen der Gesandtschaft nach 7 Uhr ! abends auf dem Bahnhof. Daselbst hatten sich fast sämtliche Mitglieder des diplomatischen Korps mit Ausnahme des französischen Gesandten und des russischen Geschäftsträgers eingesunden. Der Ab schied des österreichisch-ungarischen Gesandten von seinen Kollegen war ein äußerst

herzlicher. Als der Zug sich in Bewegung setzte, wurden dem Ge sandten lebhafte Ovationen bereitet, stlnter Tü- cherschwenken der Zurückgebliebenen fuhr der Zug aus der Halle. Um 9 Uhr 27 Mim hat sich Freiherr v. Giesl nach Wien begeben. Der Ge- sandtschastsstkretär Baron v. Biegelcben ist nach Budapest abgereist. Begeisterung in Berlin. Berlin. Die Nachricht von der Ablehnung der österreichischen Note in Belgrad hat hier un geheures Aussehen erregt. Noch am Abend hatten Blätter oie Nachricht

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Außferner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 02.08.1914
Umfang: 8
Die Entscheidung gefallen! Serbien hat die Forderungen abgelehnt. Der Gesandte Baron Giesli st bereitsvon Belgrad a b- g e r e i st. Wien. 25. Juli. Die-ferbische Ar meeist mobilisiert. DerHos und die Minister sind geslohen. Be vor die Operationen beginnen wirdeinePauseeintreten. Baron Gietzlist um 6 Uhr 3V Minuten ab- g e r e i st. Auf eine dringliche telephonische Ansrage unserer Redaktion bei der Redaktion der ..Reichspost" in Wien erhielten wir folgende Auskunft: Einige Minuten vor 6 Uhr

er schien Ministerpräsident Pasitsch bei dem österreichischen Gesandten Baron Gietzl und überbrachte ihm die Antwortnote Serbiens. Diese wurde in ihrer Gesamtheit abgewiesen Um 8 Uhr 30 Minuten reiste Baron Giesl mit dem gesamten Personale ab. Die Mobilisie rung ist bereits angeordnet. Minister und Hof haben bereits Belgrad verlassen. München, 25. Juli. Die Telegraphenkor respondenz Piper meldet uns: Kurz vor 6 Uhr wurde dem österreichischen Gesandten in Belgrad die Antwortsnote überreicht. Sie wurde

al^ebrochen sind und Baron Gietzl Serbien verlassen hat. Die Meldung wurde von den Journalisten mit stürmischen Hoch- und Hurra-Rufen ausgenommen. Montlong dankte gerührt. Die Journalisten stürmten die Treppen herunter, um der auf der Straße harrenden ungeheuren Menschenmenge, unter den Rusen: ..Krieg, Krieg Krieg!" die sensatio nelle Meldung mitzuteilen. Wie ein Lauffeuer verbreitete sich diese in der ganzen Stadt. Die Menge ergoß sich aus den Vurgplatz und ries der Burgwachs begeisterte Hochrufe

und der Sozialversicherungs ausschuß des Parlaments ebenso geschlossen werden und außerdem sämtliche Landtage. Die Ge schworenengerichte werden eingestellt, der Tele graphen- und Telephonverkehr eingeschränkt und der Zensur unterworfen. Jetzt bereits ist das Ausland von Oesterreich abgeschnitten. Gleich zeitig wird an das Kriegsleistungsgesetz erin nert. In Bosnien-Herzegowina und Dalmatien ist die Zivilverwaltung unter Militärdiktatur ge stellt worden. Die Abreise Baron Giesls von Belgrad. " Semlin. Aus Belgrad

Ovationen bereitet. Unter Tü- cherschwenken der Zurückgebliebenen fuhr der Zug aus der Halle. Um 9 Uhr 27 Mm. hat sich Freiherr v. Giesl nach Wien begeben. Der Ge sandtschaftssekretär Baron v. Biegeleben ist nach Budapest abgereist. Begeisterung in Berlin. Berlin. Die Nachricht von der Ablehnung der österreichischen Note in Belgrad hat hier un geheures Aussehen erregt. Noch am Abend hatten Blätter die Nachricht veröffentlicht, daß der Friede gesichert sei, indem Serbien nachgeben würd

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 1 von 18
Datum: 10.11.1900
Umfang: 18
bald zum Abschlüsse gebracht und dann die Kandidaten offiziell genannt werden, denn bis zu den Wahtmännerwahlcn dürfte nicht mehr lange hin sein. Was nun die Lage in Südtirol anbelangt, so ist dieselbe verworrener als je. Bekanntlich standen die Aussichten des Baron Dipauli in der V. Kurie trotz des ganz unwür digen Kesseltreibens, das von den Theologieprofessoren Dr. Schöpfer und Dr. Haidegger m Brixen gegen ihn veranstaltet wurde, nicht schleckt. Wie wir bereits früher berichtet haben, sprachen

das Mandat der Landgemeinden im Etschlande und das der Städte und Märkte in Deutschsüdtirol über lassen werden soll. Auf sehr eigenthümliche Weise wußte er sich für dieses Uebereinkommen die Unter schriften zweier altkonfervativer angesehener Vertrauens männer in Bozen zu verschaffen und veröffentlichte dasselbe sofort in den Zeitungen mit dem Beifügen, daß der hochwürdigste Fürstbischof von Br ixen dasselbe gebilliget habe. Baron Dipauli, der von diesem Uebereinkommen gar nichts wußte, gab sofort

habe, wenn der Friede zu Stande käme, aber dem Uebereinkommen nicht das Siegel bischöf licher Autorität habe aufdrücken wollen. Da kamen die Vertrauensmänner der konservativen Partei in Bozen zusammen und beschlossen ein- müthig, an Baron Dipauli als Kandidaten der V. Kurie festzuhalten. So liegen jetzt die Dinge in Südtirol. Der Kamps wird wütergeführt, denn Prof. Dr. Schöpfer hat sich einmal in den Kopf gesetzt, den Kampf mit Dipauli aufzunehmen, und ihn aus seinem bisherigen Wahl kreise hinauszudrängen. Daran

wird auch nichts ändern, daß Baron Dipauli vor einigen Tagen eine sehr hohe päpstliche Auszeichnung erhalten hat, die wohl nicht ganz zufällig gerade jetzt erfolgt ist und die beweist, wie hoch der heilige Vater diesen hervor ragenden katholischen Parlamentarier schätzt. Möge Baron Dipauli diese päpstliche Gnadenbezeugung einen Trost gewähren für die Schmähungen und Krän kungen die chm jetzt leider gerade von zwei Theolo gieprofessoren in Brixen und ihren Anhängern wieder- fahrcn. Daß dieses Treiben auch Seitens

des übrigen Klerus verurtheilt wird, ist begreiflich. So hat eine Priester-Konferenz in Mieming in einem offenen Schreiben an Prof. Schöpfer ihre Entrüstung über seine Umtriebe gegen Baron Dipauli ausgedrückt. Und diese Hetze, wird betrieben im Namen der Volksfreundlichkeit. Da muß man dann doch fragen: ist es volksfreundlich, in dieser politisch so kritischen Zeit, wo unsere ganze Staatsverfassung ge fährdet ist, einen der gewiegtesten Politiker zu be seitigen und durch eine Null zu ersetzen

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Tiroler Post
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Seite 2 von 16
Datum: 03.02.1905
Umfang: 16
AoMifche Aundfchau. Der Tiroler Larrdlag dürfte möglicherweise nach Ostern zu einer Tagung zusammentreten. Aaron Aosef Dipauki f. ^Am 28. Jänner starb in Wien Baron Josef Dipauli, Herrenhausmitglied, gewesener Handels minister und langjähriger konservativer Abgeordneter. An ihm verliert die Tiroler konservative Partei ihren klügsten Kopf. Im Jahre 1877 zum ersten mal inS Parlament gewählt, war Baron Dipauli anfangs einer der tüchtigsten und mutigsten Vertreter der Volksinteressen

unter den Konservativen. Er war neben seinem Schwager Franz von Zallinger der Führer der „scharfen Tonart" in Tirol und mußte sich als solcher von der Presse der .milden Tonart" Wiederholt die giftigsten Angriffe gefallen lasten. Aber niemand wandelt ungestraft unter den Feudalen und den Regierungsleuten: Baron Dipauli ver wandelte sich allmählich und nach zahlreichen wankel mütigen Schwankungen selbst in einen unbedingten RegierungSmann. Als daS Schiff Hohenwarts im Sinken war, verließ er den Hohenwartklub

und gründete die „Katholische Volkspartei", der er anfangs einen so volkstümlichen Anstrich zu geben wußte, daß sich die besten Hoffnungen an sie knüpften und die Gruppe Treuinfels sich nicht anzufchließen wagte. Als der Unglücksmensch Graf Badeni eine Regierungsmehrheit für seine Sprachenverordnungen suchte, durch welche er die Tschechen für den Aus gleich mit Ungarn gekauft hatte, lief Baron Dipauli — und das war der unheilvollste und folgenschwerste Fehler, den die konservative Parteipolitik je gemacht

— den von Badeni schon gewonnenen Judenliberalen den Rang ab und schmiedete jene tschechisch-polnisch- feudal-slovenisch-konservative Regierungsmehrheit, die dem konservativen Parteiführer Baron Dipauli nach kurzem Zuwarten einen Ministerpoften eintrug, im übrigen aber zu einem Altweibersommer des Juden liberalismus führte und die radikalen Parteien eines Schönerer und Wolf großzog; die Obstruktion wurde zu einer ständigen Einrichtung des Parlaments, sieben lange Jahre ist das Parlament arbeitsunfähig und wer

" Baron Dipauli dem „einfachen Kerzzerreißende Aöschiedsszenen öei der Wovilisterüng von russischen Weservisten. In den Krieg zieht niemand gern. Aber wenn es die Verteidigung des Vaterlandes gegen einen frechen Feind gilt, dann siegen Vaterlandsliebe und Tapferkeit über alle Bedenken der Selbsterhaltung. Anders ist es, wenn der Soldat nicht zur Verteidi gung der Heiwat, sondern zur Verteidigung einer fernen, eroberten Provinz ausrücken muß, wie der malen der russiche Kämpfer in Ostasien. Was scheren

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Neueste Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 04.07.1920
Umfang: 6
aus Brüssel: Die belgische Regierung hat die in Spa zusammentre (Nachdruck verboten.) 44 ,Arbeit adelt". Original-Roman von H. Courths-Mahler. Gitta beugte sich zu Ellinor herab. „Da ist Baron Lindeck, Ellinor. Nicht wahr, du bist nicht böse, wenn ich dich bitte, mich mit ihm allein weiter reiten zu lassen? Wir haben denselben Weg." Ellinor sah mit fragendem Blick zu ihr auf. „Ist denn „das" statthaft, Gitta? Erlaubt «das" bei euch der gute Ton?" Gitta spielte mit der Reitpeitsche. „Ach, geh, Ellinor

und zurückhaltend. „O, was für ein Heuchler ist er! Wie gut kann er sich verstellen," dachte Ellinor. Und wieder war der leise, heimliche Schrnerz in ihrer Brust, gegen den sie sich wehrte. Gittas Gesicht zeigte eine gewiss Verlegenheit, als sie sagte: / „Meine Kusine hat mir eben gesagt, daß sie mich nicht weiter begleiten will, Herr Baron. Da führt mir auch schon ein glücklicher Zufall in Ihnen einen neuen Begleiter in den Weg. Sie sind natürlich auch auf dem Heimweg, nicht wahr?" Er verneigte sich, wenig

. Es liegt darin eine Bestäti gung der traditionellen italienischen Politik, in deren Rahmen die Besetzung Balonas nur als Maßnahme ge gen die Begehrlichkeit der Nachbarn Albaniens galt. „Sie haben sich heute nicht Dianas Rücken anver traut, mein gnädiges Fräulein?" „Nun, ich wollte meiner Cousine nur ein Stück Weges das Geleit geben. Aber nun kehre ich um. Adieu, meine Herrschaften." So sagte Ellinor ziemlich brüsk, drehte sich schnell um und ging davon. Der Baron sah ihr einen Augenblick betroffen

nach. Ihre schlarrSe, elastisch ausschreitende Gestalt verschwand zwi schen den Bäumen. Wie sicher und zielbewutzt sie ihren Wog verfolgte. Sie schaute nicht mehr zurück. „Meine Kusine ist leider etwas formlos, Herr Baron. Sie müssen ihr verzeihen," sagte Gitta in seine Gedan ken hinein.^ Er schrak zusammen. „Ich wüßte nicht, was ich zu verzeihen hätte, mein gnä diges Fräulein," antwortete er, widerwillig an ihrer Seite weiterreitend. „O, das wissen Sie sehr gut, Herr Baron. Sie erhiel ten ja schon gestern

eine Probe von Ellinors Formlos; * keil — bei Ihrem Besuch in Lemkow." Seine Stirn rötete sich. „Das war nichts weiter als eine Unkenntnis unserer Verhältnisse. Fräulein von Lossow handelte nach den Formen, die sie gewöhnt ist, aber nicht formlos," ver teidigte er energisch die Abwesende. Gitta ärgerte sich darüber. „Es ist sehr anerkennenswert, Herr Baron, daß Sie Ellinors Partei nehmen. Man mutz sie eben verbrau chen, wie sie ist. Sie hat sozusagen ketne gute Kinder stube gehabt. Unter uns, Herr Baron

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Tiroler Bauern-Zeitung
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Seite 6 von 16
Datum: 14.08.1914
Umfang: 16
am Thronfolgermorde. Die Serben behaupteten damals. Hartwig sei vore unserem Gesandten Baron Giesl vergiftet worden (der Schelm denkt bekanntlich von anderen so, wie er selbst ist). Nun wurde bekannt, wie sich der Tod Hartwigs bei unserem Gesandten zu- getragen 'hat. Als unser Gesandter nach der Ermordung des Thronfolgers nach Belgrad zurückkehrte, suchte ihn der russische Gesandte Hartwig sofort auf, um sich zu rechtfertigen, da man in der Oef- fentlichkeit ihm den Vorwurf machte

, daß er an den Trauerfeierlichkeiten nicht teilgenommen habe. Hartwig bekräftigte aufgeregt, daß er nicht nur an den Trauerseierlichkeiten teilgenommen, sondern bei dieser Gelegenheit auch das Groß kreuz des Franz Josef-Ordens getragen habe, das ihm der Kaiser Franz Josef selbst gegeben und worauf er besonders stolz sei. Baron Giesl ließ den in höchster Aufregung sich befindenden Gesandten Hartwig ruhig aus- reden; hierauf aber sagte er ihm kühl und ruhig: „Wenn Ihre Exzellenz glauben, daß Sie mich mit dieser Komödie über die wahre Sachlage

hin wegtäuschen können, dann irren Sie sich!" In diesem Augenblicke zog Baron Giesl einen Brief aus der Tasche, in dem klar und unumstößlich mit Hartwigs eigenhän diger Unters ch r i f t bewiesen war, daß Hartwig um das Attentat von Sarajevo zuvor schon gewußt hatte. Das traf Hartwig wie ein Donnerschlag; er sprang vom Sessel auf und in seinem Schuld bewußtsein sank er, vom Herzschlag getroffen, wieder zusammen. Um allen Eventualitäten vor- zubeugen, ordnete Baron Giesl an, daß alle im Empfangssalon

befindlichen Gegenstände aufbe wahrt wurden, darunter auch die Ueberreste seiner zwei Zigaretten, die Hartwig beim Baron Giesl geraucht hatte und die er aus dem eigenen Etur genommen hatte. Gleich bei Beginn der Unterredung hatte nämlich Hartwig gebeten, seine eigenen Zigaret ten rauchen zu dürfen. Ferner wurde protokol larisch ausgenommen, daß Hartwig bei Baron Giesl weder etwas gegessen noch getrunken habe. Der verprügelte serbische Kronprinz. Ein serbischer Kapitän namens Dusan Pe- trowitsch prügelte

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Tiroler Post
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Seite 3 von 10
Datum: 02.07.1902
Umfang: 10
Dr. Pusch, Abt Treuinfels, Dr. Perathoner, Dr. v. Grabmayr, Dr. Conci, Baron Malfatti, Tomasi, Dr. Schorn und Schraffl. Darauf wurden die verschiedenen Ausschüsse, wie folgt, gewählt: Budgetausschuß: Dr. Wackernell, Obmann, Dr. o. Hepperger, Stellvertreter, Dr. de Bertolini, Dr. Conci Dr. Ossana, Tomasi, Geiger, Dr. Pusch, Haid, Graf Marzani, Dr. von Grabmayr, Schraffl, Dr. K a p f e r e r. Straßen-, Wasserbau- und Eisenbahn ausschuß: v. Widmann, Obmann, Graf Trapp, Stellvertreter, Baron

Malfarti, Deflorian, Dr. v. Probitzer, Don Bertamini, Platatscher, Dr. Pusch, v. Eyrl, Dr. Schorn, Rainer, Abt Wildauer. Petitionsausschuß: Monsignore Dr. Chini, Ob mann, Abt Mariacher, Stellvertreter, Dr. Pinalli, Dr. Stesenelli, Dechant Schönafinger, Haueis, Stirn bacher, Dr. v. Sternbach, Don Baroldi, Baron Longo, Rainer, Arnold. Volkswirtschaftlicher Ausschuß: Baron Moll, Obmann, Baron Longo, Stellvertreter, v. Widmann, Dr. v. Guggenberg, Dr. Schöpfer, Nizza, Dr. de Bellat, Dr. Pinalli, Lenzi, Abt

Wildauer, Kammer lander, Graf Trapp, Haid. Gemeind e-A u s s ch u ß: Abt Treuinfels, Obmann, Greil, Stellvertreter, Baron Moll, Bauer, o. Pretz, Dr. Pusch, Dr. Perathoner, Agostini, Dr. Vinotti, Dr. Joris, Dr. Pinalli, Kienzl, Pfarrer Steck. Wir müssen hier noch einen Uebelstand rügen. Den Vertretern der Presse sind auf der Gallerie Plätze angewiesen, die schon alles eher als geeignet sind, die journalistische Arbeit zu erleichtern. Die Tische sind stets von einer Menge Zuschauer so umlagert

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Gardasee-Post
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Seite 3 von 16
Datum: 27.04.1907
Umfang: 16
Armeegeist entstammten, den wir heute nicht mehr besitzen, Vertreter jener Militär-Dichter, die Leyer und Schwert vereinigen durften und konnten, weil die Armee noch reich war an Idealen. Karl Baron Torresani ist tot, und die österreichische Literatur ist ärmer um einen trefflichen Schilderer jener Typen aus Adel und Militärkreisen, welche selbst in ihren Schwä chen noch sympathisch wirken können. Beruf und Geburt brachten es mit sich, daß Torre sani vielfache und nur lebenswahre Gestalten

in die Flucht schlug, blieb er für alle Zeiten der österreichischen Kriegs geschichte erhalten. Es war im Jahre 1866, wo Tirol mit ver hältnismäßig wenig Truppen und Landes schützen gegen feindliche Invasion zu vertei digen war, als sich der junge Ulanen-Ober- leutnant Baron Torresani bei Cimego in Judi- karien den Siegeslorbeer holte. General von Kaim, welcher dort das Kommando führte, entsandte die Hauptkolonne, bestehend aus fünf Kompagnien Erzherzog Rainer-Infanterie, einer halben vierpfündigen Batterie

. Mir hat es um den. armen Menschen oft leid getan, wenn ich ihn so recht traumverloren durch mit H/ 2 Kompagnien Kaiserjäger, 5 Kom pagnien des Regiments Kronprinz von Sachsen und die Gebirgsbatterie Nr. 3/V. Links mar schierte Hauptmann Baron Baselli mit 2 Kom pagnien des Regiments Erzherzog Rainer, der Landesschützenkompagnie Innsbruck - Mieders und der halben Gebirgsbatterie Nr. 4/V. Die Verbindung zwischen der Haupt- und rechten Seitenkolonne besorgte Hauptmann Wolff mit 2 Kompagnien des Regiments Erzherzog Rainer

, einer halben Kaiserjägev Kompagnie und zwei Geschützen der Gebirgsbatterie Nr. 4/V. Um 5 Uhr früh wurde aus dem Lager von Roncone aufgebrochen. Vier Stunden später kam es zwischen Hauptmann Baron Eliatschek und den die Alphütten stark besetzt haltenden Gegnern zum Kampfe. Durch Bajonettangriff, an dem sich besonders Oberleutnant Pellegrini rühmlich hervortat, und wirksames Geschütz feuer wurde der Feind gegen Cingolo rosso zurückgedrängt. Gegen 1 Uhr nachmittag er reichte das Gros bereits den Monte

, als die Hauptkolonne die Brücke bei Cimego erreichte. Das Stutzenfeuer der Unsern und die Kanonenantwort der Italiener v> m Monte Brione wurden immer lebhafter. Schon schickten sich die letzteren an, gegen halb 4 Uhr nachmittags eine starke Abteilung auf der Straße von Condino gegen Cimego vor zusenden, als Oberleutnant Baron Torresani mit nur 9 Ulanen dieselbe attackierte und versprengte. Wie hoch der Verstorbene als Offizier a. D. auch dafür geehrt wurde, bewiesen vor allem die Festlichkeiten

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Alpenländer-Bote
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Seite 6 von 20
Datum: 19.04.1931
Umfang: 20
. Was hat dir denn an mir mißfallen, Vater; hast du mich untreu befunden? Prüfe mich von neuem und siehe, ob du einen Diener erwählt hast, der würdig ist, das Blut Jesu Christi auszuspenden." Der hl. Papst tröstete Laurentius mit den Worten: „Ich verlasse dich nicht, mein Sohn; eine größere Prü- fuirg und ein herrlicherer Sieg wird dir aufbewahrt, „Wenn Sie nur recht oft zur alten Mutter Herold kommen wollten, Baron? Sie würde sich sehr freuen." Und nun blickte ste überlegend um sich. „Soll ich Sie in unseren Salon führen

? Es sieht dort gar sehr för sterisch, jägerisch aus. Oder wollen Sie lieber mit meinem Wohnzimmer Dorlieb nehmen?" „Um Gottes willen, lassen Sie uns hier, dulden Sie mich in Ihrem Reiche. Ich vermute, daß Sie hier, in der Fensternische, Ihren Platz gewählt haben. Darf ich mir einen Stuhl heranziehen und mich gemütlich neben Sie setzen?" „Ja, ja," ries Frau Therese, „tun Sie das, Baron. Wir wollen plaudern." Und sie setzte sich mit behag lichem Fühlen in ihre Fensternische. Die Forstmeisterin

", dachte sie, „steh deinem Richard nicht nach, mach deine Sache gut!" Und gar gleichmütig nestelte sie an ihrem Gewände. „Ja, ja", sagte sie, „seit den Zeiten Ihres verstorbenen Herrn Onkels hat sich manches geändert. Damals hatten wir einen Junggesellen als Bezirksrichter, und nun ist schon seit langem diese Frau Bezirksrichter im Orte. Herr Baron, ich bin keine böse Zunge, aber sehen Sie, über diese Dame kann man nichts Gutes sagen. Die dir, der du in der Kraft der Jugend bist; du wirst in drei Tagen

ein, daß — daß vielleicht —" „Sie meinen, Baron, daß Liebe der Grund zu Anna Rieds Weh ist?" Höfer schwieg, nickte leicht. Drückend fühlte er, daß er jetzt sein heimlich Sehnen kundgetan, daß er dieser Frau hier einen tiefen Blick in seine Seele preis- gegeben. Er fcch durch das Fenster, in den sich langsam kläreirden Himmel. „Da sind Sie im Irrtum, Baron." Frau Therese hielt wieder scharfe Wacht über Hofers Gesicht, in dessen Augen plötzlich ein Leuchten trat. Frau Forstmeister lächelte. „Hm", ließ sie hören, „erst

in diesen trüben Tagen ist Ihnen diese Möglichkeit eingefallen? Da sind Sie arg schwerfällig und müssen der Liebe noch nie sehr nahegestanden haben. Jedem anderen wäre bei eines Mädchens Trauer und Weh gewiß nichts anderes zu Sinn gekommen als die Liebe." „Ich habe sie bis nun nicht gekannt, bin ihr gegen über gedankenklobig. — Und wie, wie heißt dann Fräulein Rieds Schmerz?" „Baron, ich will Ihnen kurz alles sagen, denn ich glaube, daß unsere Anna heute noch zur alten Herol din kommen dürfte." „Heute

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Tiroler Land-Zeitung
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Seite 11 von 24
Datum: 16.12.1905
Umfang: 24
, wollte die Sachen versorgen; dabei begegnete ihm ein Mädchen, welches im gleichen Hause wohnte, und Gaßner tat aus Scherz mit dem Gewehr so, als wollte er das Mädchen erschießen. Der Schuß ging los und traf das Kind ins Genick, so daß es sofort tot war. Das Mädchen, Perta Los, ist zwölf Jahre alt und war bei der Familie Brock in Pflege. Jagdunfatl. Budapefter Blätter bringen Einzelheiten über einen Jagdunfall des preußischen Gutsbesitzers Klemens Frhrn. v. Groote. Der Baron, der im Neograder Komitat Waldungen

im Ausmaße von 12.000 Joch erworben hatte, hielt sich während der Jagdsaison in seinem dor tigen Jagdschlösse auf. Samstag begab er sich mit seinem Förster und mehreren Jägern auf die Birsch. Baron Groote hatte sich auf einer Wald blöße niedergelassen, sein Expreßgewehr lehnte er an einen Baum, während er seinen Hund an die Patrontasche angebunden hatte. Eine Bewegung des unruhig gewordenen Hundes scheint nun das Gewehr zur Entladung gebracht zu haben, dessen Kugel dem Baron in den Unterleib drang. Baron

Groote feuerte wohl noch mehrere Schüsse ab, um seine Leuten ein Zeichen zu geben. Als diese an Ort uud Stelle anlangten, lebte Baron Groote noch; eine halbe Stunde später jedoch starb er infolge des großen Blutverlustes, da die Kugel eine Schlagader durchbohrt hatte. Baron Groote stand im Älter von 39 Jahren und war ein leidenschaftlicher Jäger. Eine reiche Strecke. Aus Negensburg mel dete man unter dem 12. Dez.: Auf der in voriger Woche abgehaltenen zweitägigen fürstlichen Treib jagd bei Rain

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Tiroler Grenzbote
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Seite 2 von 12
Datum: 28.10.1911
Umfang: 12
Anträgen Renner und Waber deckt, mit 23 gegen 22 Stimmen angenommen. Erweiterung der Hrbeitsmajorität. Wien. 26. Okt. Gestern abends versammelten sich beim Präsidenten Dr. Sylvester die Vertreter des Polenklubs, des einheitlichen Tschechenklubs und des Deutschnationalen Verbandes. Dr. Sylvester wies darauf hin, daß nur durch das Zusammenwirken der großen Parteien die Arbeitsfähigkeit des Hauses her gestellt werden könnte. Der Ministerpräsident Baron Gautsch begrüßte die Aktion des Präsidenten

sich der Deutsche Na tionalverband gegen die von Baron Gautsch vorge schlagene Rekonstruktion des Kabinettes durch die Er nennung von zwei tschechischen Beamten als Ressort minister ausgesprochen hat. Baron Gautsch hat gestern in seiner Konferenz mit dem Präsidenten Dr. Sylvester und Dr. Groß erklärt, er habe sich entschlossen, die Forderungen der Tschechen nach zwei Refforts im Ka binett zu unterstützen. In Betracht kommen hiebei das Ackerbau- und das Arbeitsministerium. Die parla mentarische Kommission

der bürgerlichen Parteien in Bayern nimmt ihren Fortgang. Der erst vor kurzem ins Leben gerufenen Reichspartei ist jetzt die Gründung einer konservativen Vereinigung gefolgt. Führend sind daran beteiligt die Herren Rechtsanwalt Seufferth München als erster Vorstand des Aus schusses, ferner Baron Cetto, v. Spieß, Graf Leyden, Dr. Kemmer, Graf v. Moy, Baron Breffensdorf und Baron Würtzburg. Frankreich. (Zollkrieg zwischen Frankreich und Oe st erreich?) P a r i s, 26. Okt. Hier verlautet, daß die österreichisch

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Kitzbüheler Bezirks-Bote
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Seite 11 von 16
Datum: 24.05.1908
Umfang: 16
: „Braut? Sagen wir Geliebte —" Sepp ließ sie nicht aussprechen und antwortete darauf: Auf Kampf habe ich mich gefaßt gemacht! Schmähen und beleidigen lasse ich nicht das, was mir das Höchste auf Erden ist! Margarita ist das reinste, keuscheste Mädchen, das ich hoher halte, als all die vornehmen Puppen unserer Gesellschaft, die ich kenne!" Der alte Baron erhob sich jetzt zu seiner vollen Höhe. Mit gebietender Handbewegung gebot er dem Sohne schweigen und begann mit harter Stimme: „So hast du gewählt

, mein Sohlt, ohne uns zu fragen, ohne unsere Warnungen zu beachten! Wisse, daß ich diese Schwieger tochter nie anerkennen werde! — Ich gebe dir drei Tage Bedenkzeit, deinen törichten Entschluß zu ändern, deine romantischen Ideen aufzugeben. Nach dieser Frist verlassen ivir Berlin. Ich werde dich nur Wiedersehen, wenn du frei vor mich hintreten kannst, sollst nicht!" „Vater!" rief Sepp, und seine ganze Seele lag in diesem Ausruf. „Vater, höre mich!" Doch der alte Baron drehte ihm den Rücken

, und seiner Frau den Arm bietend, fuhr er hart fort: „Deine Mutter denkt wie ich — du bist frei, zu wählen zwischen uns — und jener! Auf uns rechne jedoch in keiner Weise, bleibst du bei deiner vornehmen Wahl!" Sepp stand noch unbeweglich auf demselben Platz — als sich nach zehn Minuten die Flügeltüren wieder öffneten, durch die vorher seine Eltern verschwunden waren, und der alte Diener leise mit der Frage sich an ihn wandte, ob der.Herr Baron mit den Herrschaften speisen werde. „Nein!" war die kurze Antwort

verholsen; er hatte seine Karriere aufgegeben, war literarisch beschäftigt an einer großen Zeitung — wollte sein Doktorexamen machen, um sich als Arzt dann in Berlin niederzulassen. ^ Von den Eltern hatte er nichts, gar nichts gehört. > ühren Stolz, ihre Eitelkeit hatte der einzige Sohn und Äammhalter zu tief verletzt — beide Eigenschaften mrd ihre Vorurteile waren stärker, als ihre Liebe für ihr Kind. Die schone Villa im Tiergarten stand zum Verkauf. Baron Kollers waren auf ihren Gütern

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