und ließ es einige Tage später geheim dem Sonnino zukommen auf maschin- geschri ebenen Blättern ohne Unterschrift. Das Wasser als Heilmittel. (Nachdruck verboten.) Das Wasser allein heilt alle KrankheitenI, hat Pfarrer Kneipp der Welt verkündet: Kneipp hat sich das nicht aus den eigenen Fingern gesogen, er hat diese Weisheit aus einem Buch des Medizindokiors Hahn: Kneipp hat sich auch nicht auf seinen Spruch verlassen, denn er hat ein eigenes Buch ge schrieben über die Hausapotheke
, was jeder an Kräutern und Medikamenten im Hause hal ten soll und hat oft Medikamente verordnet, und sogar sehr scharfe, die von richtigen Ae.z- ten ror und nach ihm nur mit allergrößter Vorsicht verwendet wurden und werden; des wegen aber bleibt er koch ein guter Arzt und dos Wasser e'n sehr gutes Hilfsmittel, zur Heilung von Krankheiten und zur Verhütung von solchen. Pfarrer Kreipps Bücher sind merkwürdig: er hat geschrieben, so wie er Kranke behan delte. Die Krankheitszeichen hatte e r zu deu ten verstanden
, vermöge einer nur ihm eige nen Begabung war er befähigt, die Kräfte des Kranken sowie die Kraft des Mittels, das ist das Wasser, in seinen Anwendungen ge nau abzuschätzen. Nun wendet er sich aber in seinen Schriften an alle Leute, und man kann sich leicht vorstellen, daß der Schmied, der Bäcker, der Bauer wie die Wäscherin in ihrem Berufe sehr tüchtig sein können, aber dessen ungeachtet für Krankheitszustände kei nen richtigen Blick hoben: davon, das 'muß - man doch zugeben, hat der schlechteste Arzt
nicht eines verloren: die Angst vor dem kalten Wasser!, mögen auch Millionen von Kneippbüchern ins Dock ge drungen fein. Das Wasser wird angewendet als Heilmit tel als Abwaschung, Abreibung, als Umschlag, in heißem und kalten Zustand, als Bäder, u. zw. Vollbäder» Halbbäder, Sitzbäder, Fuß- und Handbäder, und schließlich als Duschen und Güsse.' Abwaschungen und Abreibungen werden angewendet zur allgemeinen Stärkung des Körpers, oft gebraucht niit Zusatz von Essig oder Weingeist, bei gesunden wie Kranken. Mehr
in Gebrauch find die Umschläge, die man, wenn sie über den ganzen Körper oder über die Brust umlegt, Packungen oder Wickel heißt. Kalte Umschläge sind vielfach in, Gebrauch bei Kopfweh, wobei ein leinenes oder baumwollenes Tuch mehrfach zusam mengelegt, in kaltes Wasser getaucht, fest ausgewunden über die Stirne gebunden wird. In solcher Weise angewendet dienen sie man chem, der nicht einschlafen kann, sehr. Kalte Umschläge sind gut bei allen möglichen Ent zündungen an den Gliedern: oft wirken dabei warme