freute sich schon seit Wochen auf diese Tage, denn es wat- ausgemacht. daß sie mit Gustav, ihrem Verehrer, und noch vier anderen, Freun de und Freundinnen, den Ostersamstag nachmittag bis Sonntagabend in einem kleinen Häuschen auf einer Alm ver bringen sollten, und erst am Oster montag zu Hause bei den Eltern einzu- treffen. Gustavs Eltern gehörte das Häuschen. Er hatte ihr schon oft in lebhaften Farben geschildert, wie nett und fröhlich sie alle die Stunden dort auf der Alm und im Häuschen ver leben
würden. Elfriedc hatte seinem Drängen, einmal mit ihm dort oben allein einen Tag zu verbringen, noch nie nachgegeben, aber Gustav hatte ihre Neugierde so angestachelt und ihr den Aufenthalt dort so schön ausge malt, daß sie jetzt den Augenblick der Abfahrt kaum erwarten konnte. So, fertig! Nun schnell den Staub sauger verräumt und ab ins Badezimmer. Sie duschte sich ausgiebig, warm und kalt, wusch sich die Haare, und währ end sie mit Föhn und Kamm hantierte, dachte sie nach, was sie alles in ihrem Köfferchen
, doch für die Fahrt band sie dieselben zu einem lustigen Roßschwanz zusammen. Die Zeit ver rann wie nichts und es war höchste Eile geboten, sich anzuklciden, da Gustav jeden Augenblick eintreffen würde. Nach einem letzten Blick in den Spiegel, aus dem ihr ein frisches, junges Gesicht, mit frohen erwartungs vollen blauen Augen entgegcnblicklc, 'tand sic fix und fertig gekleidet, das Köfferchen daneben, da und wartete, daß Gustav kam. sic abzuholen. Drinn, drinn, das war Gustav. Die Rolläden waren hcrabgelassen
, das Licht gelöscht, die Wohnungstür abgeschlossen, und mit Jacke und Koffer in der Hand ging sie Gustav entgegen. Doch halt; aus dem Briefkasten lugte etwas Weißes hervor. Elfriedc öffnete den Briefkasten, der sich im Stiegenhaus befand, und entnahm ihm einen Brief. Er war an sie adessiert und trug die wohlvcr- trauten Schriftzüge ihrer Mutier. Schnell steckte sie den Brief ein und lief direkt in Gustavs Arme, der vor dem 1 lause beim Auto wartete. „Fein, daß wir endlich einmal einen ganzen Tag
für uns allein haben," sagte Gustav und dachte bei sich „und die Nacht dazu ..“ „Ja, ich freue mich auch sehr,“ antwortete Elfriede. Gustav nahm El friedc den Koffer ab, verstaute ihn im Auto, und die Reise in die Oster ferien nahm ihren Anfang. „Wann kommen die anderen hinauf auf die Alm?“, fragte Elfriedc. „Ich glaube, die können erst am Abend oder morgen früh kommen, da sie vorher noch allerhand zu erledigen haben“, erwiderte Gustav.“ Elfriede genoß die Fahrt. Es war schön, einmal losgelöst