Haben. Um theures Geld mußte man Wasser kaufen und es vom weiten herholen;, man mußte außerordentlich sparsam mit demselben umgehen. Kaum durste man sich in der Frühe mit ein bischen Wasser das Gesicht'' anfeuchten,- und dann mußte man erst dieses Wasser Wieder aufbewahren, damit man unter Tags hie und da einen Mund voll nehme» konnte, wenn der Durst gar zu arg, ja ganz unleidlich wurde. Durch 4 Monate hindurch konnte aus Mangel an Wasser nie mehr ein Kleid durch Wasser gereinigt, keine Wäsche veranstaltet
werden. Nachdem in der Hauptstadt Cordofan das Wasser ganz fehlte, begab sich das Personal der MissionSanstalt nach Malbes, wo noch ein wenig Wasser zu haben war. Der Mangel an Lebensmitteln ist dort ein so großer, daß wenn man in der Frühe etwas zu sich nahm, dafür das Mittagmahl ausbleiben mußte, und wenn man Mittags speiste, dann wieder daS Nachtessen ganz wegfiel. Zu allem Ueberflusse kamen von allen Seiten und Enden alle Hungernden und Durst leidenden, Männer^ Weiber, Kinder und baten
mit herzzerreißenden Worten um ein bischen Wasser und Nahrung. Welche wahrhaft heroischen Opfer der Nächstenliebe die in solcher Noth sich befindenden Ordensschwestern brachten, daS wird im Buche des Lebens verzeichnet stehe«. Die Schwester Arsenia Le Flocht aus der Bretagne gebürtig, erhob stch um drei Uhr früh und begab sich mit einer andern sehr arbeitsamen und junge» Schwester auf den Weg. Sie nahmen einige Borma (Hönerne Gefäße, welche drei bis vier Liter enthalten) mit, machte» ZuUuß vier bis fünf Stunden
Weges, bis sie zu einem Brunnen an kamen. Hier mußten sie, weil die Brunnen von vielen Leuten um lagert waren, oft lange warten, bis die Reihe an sie kam. - Mit den Wachtern des Brunnens sich zankend und hemmstreitend, erhielten sie üblich eine höchst unreines, widerlich riechendes, schlammiges und eckelhastes Wasser und daS mußten sie theuer zahlen, die Borma um drei, vier, fünf Francs, und nun nach noch abermals vier Stunden, Zurückgelegt unter den glühendsten Sonnenstrahle», kämm
sie mit dem Nasser heim, auf welche schon alle mit heißer Sehnsucht warteten und das nun in kleine Portionen getheilt und vertheilt wurde, gerade Aviel, um den größte» Durst nicht zu stillen, sondern zu mildern. Wie oft begaben sich die beiden Schwestern zwischen drei und vier ^hr Nachmittag noch einmal auf dem Weg zu dem so weit entfernten Brunnen, um alles wieder von Neuem durchzumache« und um Mitter nacht wieder mit einigem schlechte» Wasser nach Hanse zu kommen. Tn der Nähe von Malbes gelang