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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 07.05.1921
Umfang: 8
Seite 4 Tiroler Volksblatt. 7. Mal 1SZ1 Die drei Sieger. Japan» England» Amerika. Japan, England und die Vereinigten Staaten von Amerika find die eigentlichen Steger in dem großen Krieg gewesen, aber auch sie leiden unter seinen Folgen. , Am besten ist Japan gefahren. Es hat die geringsten Opfer an Gut und Blut gebracht. Es hat wirtschaftlich und finanziell gewaltige Vorteile gehabt, die allerdings durch die große Wirtschafts krise zum Teil schon wieder aufgehoben sind. Es hat in Schantung

nicht zu einer lebendigen Macht geworden ist, denn ein Völker bund, der allen seinen Mitgliedern den ungeminderten Besitz ihres Gebietes garantiert, ist zwar nützlich für saturierte Völker, aber eine Zwangsjacke für ein hungriges, gebietslüsternes Land wie Japan. Gegenüber diesem Glücksfall muß es allerdings mit der Tatsache rechnen, daß. seine möglichen Gegner, das britische Reich und /die Vereinigten Staaten von Amerika, heute militärisch ganz anders gerüstet find als früher. » Das gilt insbesondere von England

. In ge wissem Sinne befitzt heute England eine Macht stellung wie nie zuvor. Es hat überall den größten Teil des Erbes seines gefährlichsten europäischen Wettbewerbers sich anzueignen vermocht. Sein stärkster astatischer Konkurrent, Rußland, ist trotz aller bolschewistischen Intrigen außenpolitisch un» endlich geschwächt. Von europäischen Mächten hat es nur noch mit Frankreich zu rechnen. England ist allerdings nicht mehr Schiedsrichter der euro päischen Koalitionen, da es solche nicht mehr gibt. Es muß

. Der große Krieg hat Unsummen verschlungen und England ist die einzige Macht, die immer klar erkannt hat, daß gesunde Finanzen die Grundlage jeder Weltpolitik sind, daß man seine Finanzen im Frieden sanieren muß, um sie daun mit Erfolg im Krieg ruinieren zu können. Es sieht sich daher zn einer Politik der Sparsam« keit gezwungen, die die Kraftentfaltung, die ihm seine neuen militärischen Machtmittel ermöglichen würden, ausschließt. Dazu kommen die ewigen Unruhen in Irland und die Kriegsmüdigkeit

des englischen Volkes. Vor allem aber ist eines ge blieben: die insulare Lage Englands. England ist wie eine gewaltige Industrieanlage, die ihren Strom durch Fernleitungen bezieht, und da sie über un erschöpfliche Stromquellen verfügt, eine scheinbar grenzenlose Ausdehnungsmöglichkeit besitzt. Daneben hat sie aber auch eine Verwnndbarkett, von der kleinere Werke, die mit eigener Kraft arbeiten, frei find. Das britische Reich ist über die Erde zerstreut; technische Erfindungen können die Schwierigkeiten

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Volksblatt
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Seite 6 von 6
Datum: 24.01.1872
Umfang: 6
herübergespielte hätte. (Schluß folgt.) Rundreise durch Europa. II. England. In der letzten geselligen Unterhaltung find wir im Geiste nach Rußland gereist; richten wir heute unsere Blicke nach England. Wenn ich von Rußland ein 'Nachtstück lieferte, so wollen wir diesmal um so freudiger uns stimmen lassen durch das viele Tröstliche, daS in Großbritanien zu Tage tritt und daS Herz jedes Katholiken er freuen muß. ^M DaS britische Reich hat in allen fünf Welttheilen Besitzungen. In Europa ist Großbritanien

und Irland. Die Insel Großbri tanien ist an 120 Meilen lang und besteht aus England mit Wales und aus Schottland. England und Wales haben mitsammen auf 2745 Quadrat-Meilen nahe an 21V« Millionen Einwohner; in Schott land wohnen auf 1460 Quadrat-Meilen 3V,o Million Seelen; die 1500 Quadrat-Meilen der irischen Insel sind von circa 5^ Mill. Seelen bewohnt. Seit 24 Jahren hat die Bevölkerung Irlands um fast 3 Mill. abgenommen. In Amerika besitzt das brittische Reich 45,690 Quadrat-Meilen, d. i. ein viermal

, die über 2 Mill. beträgt. In Asien sind 79,206 Quadrat-Meilen englisches Gebiet und 196,002,904 Einwohner mehr oder weniger abhängige Unterthanen deS brittischen Reiches. Wenn man die Quadrat-Meilen, welche englisches Gebiet sind, zusammenrechnet, so ergibt sich die kolossale Ziffer von 231,638 Quadrat- Meilen, während daS Festland der ganzen Welt 2,432.000 Quadrat- Meilen zählt; also besitzt das britische Reich den zehnten Theil der Welt. Wenn England in den Schooß der katholischen Kirche zurück kehrt

, welchen großen Einfluß kann es auf die Verbreitung der katho lischen Kirche ausüben! Diesen Einfluß müssen wir um so höher taxiren, weil England mit der ganzen Welt durch seinen ausgebreiteten Handel in Verbindung ist; denn Englands Handel ist der größte auf dem Erdboden, es besitzt 28,773'Handelsschiffe. Dabei müssen wir nicht vergessen, daß England an materiellen Mitteln Ueberfluß hat. Kaum irgendwo auf Erden ist ein so kolossaler Reichthum in den Kassen der Kaufleute, der Fabriksherren und des Adels

aufgehäuft, als in England. Der Herzog von Northumberland gab der Regierung seine reinen Einkünfte zu 125,000 Pfund Sterling an, was nach unserem Gelde in gerader Summe 1,250,000 fl. jährlich ausmacht. Der Herzog von Devonshire taxirte sein jährliches Einkommen ebenfalls auf 1,150.000 fl. Der im Jahre 1868 zur katholischen Kirche zurück gekehrte Marquis of Bute hat gar ein jährliches Einkommen von über 3 Millionen Gulden. Es gibt in England, nebenher bemerkt, nur Reiche und Arme; ja wenigstens

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Seite 2 von 6
Datum: 08.06.1864
Umfang: 6
sich die 15 gezogenen 100pfündigen Armstrongkanonen der Panzerfregatte „Dane- brog' befinden. (Der berühmte Dr. Haneberg, Abt v. St.Bonifaz in München) ist vom Domkapitel zu Trier zum Bischöfe erwählt worden. Noch ist nicht bekannt, ob er die Wahl annehme oder nicht. England. (Zur Conferenz.) Davon vorläufig soviel: die neutralen Mächte sind unverschämt aufdringlich. Daß sie mit ihrem Vermittlungs vorschlag auf Trennung Schleswigs antrugen, haben wir schon gesagt; aber sie wollten noch mehr thun,' nämlich

auch auf dem abgetretenen Gebiete kommandireu und aus Kiel keinen deutschen Bundeskriegs hafen und Rendsburg zu keiner Deutschen Bundesfestung machen lassen; das erstere darum, weil England Deutschland zur See ohn mächtig wissen und sich die Herrschaft in den deutschen Gewässern sichern will. Daß auch Napoleon bei dieser Einmischungsgeschichte dabei sein will, ist leicht erklärlich, indem der feine Diplomat an der Seine an der fixen Idee leidet, daß er auch deutsche Rechte und deutsche Angelegenheiten zu regeln

habe. Daß die deutschen Großmächte so was nicht geschehen lassen, hoffen wir zuversichtlich. Am allermeiste» haben aber die Mittel- und Kleinstaaten des deutschen Bundes Ursache, ent schieden auf ihrer Hut zu sein und sich gegen den Beschützer zu wehren, der sich ihnen von Paris aus aufdrängen will, gleich als ob er bereits einen neuen Rheinbund bezweckte, zu welchem der Nationalverein ihm die Wege pflastert. — Aus England wird geschrieben, daß wenn die Bevollmächtigten nnverrichteter Sache auseinander gehen, dieß

wollen nichts ver lieren). Sie wollen aber künftighin sich nicht mehr auf^dem Lande schlagen lassen, sondern zur See Krieg führen und Seeräuberei ausüben. . Gcrade lesen wir in der „Correspondenz Stern' von Berlin: Der Streit zwischen Dänemark und Deutschland zerfalle nun in zwei Haupt sragen, erstens wie groß das zu Deutschland fallende Gebiet sein soll, zweitens wer herrschen soll. Möglich, wenn auch nicht wahrscheinlich ist. daß der Krieg wieder aufgenommen werde, doch werden weder England, noch Frankreich

und das Zollhaus gelegen, einmüudeu, Rendsburg durchschneiden und bei Brunsbüttel ausmünden, überall 30 Fnß tief sein und auf circa 34 Mill. Thäler zu stehen kommen. Durch dieseu Eanal werden um 270 Seemeilen die Ver bindungen zwischen Nord- und Ostsee abgekürzt, manche Schiffbrüche im Norden verhütet werden. (Englands Fall uudRett u n g.) Es war, wenn wir nicht sehr irren, die (Äugsburger) „Allgemeine Zeitung.' —welche in den vier ziger Jahren, als England sich ganz Vorderindien zu anuectireu ver stand

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 22.08.1925
Umfang: 8
, England und Amerika nicht so staö ist. Um den spanischen Verwaltungs- und Kolonialapparat aus eigener Anschauung kennen zu lernen, verschaffte sich der junge Marokkaner nach Abschluß seiner Studien einen Posten in der spanischen Kolonialverwaltung von Nord- afrika und verstand es, dort jahrelang unter einem falschen' Namen zu amtieren. Die auf diesem Wege erworbenen Kenntnisse benutzte er bei der von ihm in jahrelanger emsiger Arbeit vorbereiteten Auf - standsbewegung. Es ist lächerlich, anzuneh men

über ein Jahr lang Hunderte von Händlern, die den spanischen Solda ten und Jntendanturbeamten erhebliche Waffenvor räte abkauften. Nachdem der damalige französische Ministerpräsident Poincare von seinen ersten Erfolgen gegen die Spanier gehört hatte, glaubte er, Abd el Krim von der französischen Einflußsphäre dadurch ablenken zu können, daß er ihm gestattete, Waffen von den Creuzotwerken zu kaufen. Sein Versuch, sich SpezialWaffen zur Bekämpfung von Flugzeugen in England zu verschaffen, scheiterte daran

, daß die englische Regierung den Fabriken in England untersagte, solche Lieferungen auszu führen, weil man in England die große politische Tragweite der marokkanischen Aufstandsbewegung Und die politischen und militärischen Fähigkeiten ihrer Führer zutreffender einschätzte als in Frank reich. Englands gefähröeteswelt- geschäft. Unter dem Vorsitz des englischen SHatzkanz- ilers Sir A. Bal so ur u^ der Mitwirkung der bekanntesten Wirtschaftsstatistiker tagt in London ein Ausschuß, der sich mit der Lage

des englischen Außenhandels beschäftigt. Man hat 5n England nachgerade das beunruhigende Ge- Khl bekommen, daß die Krisis des Wirtschafts lebens nicht, wie man zuerst vermeinte, den Charakter einer vorübergehenden, durch Nach kriegswehen bedingten „Episode' an sich trägt, sondern bedauerlicherweise Züge und Zeichen sowie auch einen Intensitätsgrad aufweist, der durchaus an eine langwierige wirtschaftliche Er krankung gemahnt. Diese Auffassung ist auch neuerdings wieder durch eine viel beachtete Rede

werde. In der Tat: die letzten Ziffern zeigen, daß England in der ersten Hälfte 1925 für 70 Mil lionen Pfund Sterling mehr ein- als ausführte, eine Zunahme des Einfuhrüberschusses von nicht weniger als 52,9 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 1924, während durch die ge sunkenen Frachtraten und andere Umstände die „unsichtbaren Ausfuhren' vermutlich geringer sein werden als im Vorjahr. Dieser Zustand eines tatsächlichen Defizits aus der Zah lungsbilanz ist für England ein völliges Novum. „Wir sind,' sagt Allan

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Seite 3 von 8
Datum: 21.02.1923
Umfang: 8
21. Npbruar 19 23 — ' ?> ecuPis erklärt, der Vertrag sei für die ita° ' . Interessen schädlich, und Meßt mit an die Dalmatiner gerichteten kartet!' Scialoja meinte, da der ^ «Äraa 'ratifi,icrt werden müsse sei e-Z besser, nicht ! 7n,„ viel Scklechtes davon zu sagen. ^ T-r Vertrag wurde sodann angenommen. j zer Streit um die KrieMuliN. Lloyd George klagt über das böse Fraskreich. ^V'r frühere englische Ministerpräsident Lloyd ' t>^orge führt in seinem neuesten Artikel bittere - anale daß England

durch seine Vereinbarungen mit>'merika in die Zwangslage kommt, seine Schul- ^ den an Amerika abstatten zu müssen, während eS i sMr von seinen Schuldnern nichts bekommt, na- mentlich dasböseFrankreich sich kalt weigert, « etwas zu zahlen. Das sei um so bitterer, da ja die z von den Engländern Amerika geschuldeten Milliar- M t>en nahezu ganz den anderen Verbündeten ßu > wecken ihrer Kriegführung von England weiterge- wichen worden seien. Jetzt müsse England das zah- ' len, tvas die anderen erhalten haben. Es handelt

verfügt, übertrumpfen wollen. » Wenn einmal sich alle zusammenfänden, um mit I vereinten Kräften der Welt zu neuer Blüte zu ver helfen, dann wird England seinen Teil beitragen. Aber eine einseitige Ordnung, die Frankreich, Ita lien und Belgien von ihren SchuÜverpflichtungen befreit, während es den Briten auferlegt, ihre - Schulden abzutragen, die sie auf die ausdrückliche ^ Bürgschaft ihrer Alliierten hin für diese eingegangen waren — das können wir nicht dulden.' Die britische Negierung

, daß England zum ersten- ! mal seit dein Kriege auf einer europäischen Konfe- ^ renz v o l l k o m m e n i s o l i e r t war. Das ist ein llngl ü ck, weil es Frankreich zu übereiltem Bor- ^ehen ermutigte. Bis zur letzten Konferenz blieben England und Italien im Grunde immer z auch wenn Frankreich und Belgien anderer ! Meinung waren, und Belgien hat nie zuvor eine ^ dieser Konferenzen im vollen Gegensatz zu England verladen. Daher hat Frankreich, das die Ruhr - b e setzung immer wollte, vor der Ausführung

ge- .i0gert, weil es sich hinein so starken und vereinigten Widerstand gegenüber sah. Für die Schuldenfrage ^ -st aber besonders die Ursache der ungewohnten Jso- ^ Großbritanniens von Belang. Der britische ' Premierminister eröffnete die Verhandlung mit j Erschlagen, die den teilweisen Nachlaß der Schul den der Alliierten an England versprachen, aber ^ Abmachungen über die Bezahlung des festes verlangten. Diese Anspielung auf die R ück- ' ^'?-^ung einigte sofort alle anderen zur Oppo- ^ nUon

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Seite 2 von 8
Datum: 17.01.1925
Umfang: 8
zu behandeln sind wie gewöhn liche Geschäftsschulden, die man für verkaufte und gelieferte Ware vorgestreckt hat. England hat diesen Standpunkt geteilt. Denn die Vereinigten Staaten haben von England Zahlung ver langt und England hat gezahlt und zahlt weiter. Es bestehen aber drei schwerwiegende Einwände, die die Anwendung des gleichen Standpunktes Frank reich und Italien gegenüber als untunlich er scheinen lassen. Diese Einwände stützen sich auf die Entstehungsart der Schulden, auf die schlimmen Folgen

, auch auszurüsten und zu ernähren. Die militärische An strengung Englands war bei weitem nicht so groß wie die Frankreichs, dafür waren die finan ziellen Mittel, die England für den Krieg geopfert hat, viel größer. Den bis zum Eintritt Ameri - kas in den Krieg war es die hauptsächlichste Auf gabe Englands, seine finanziell.'!? Mittel und seine industrielle Kraft für die Ausrüstung und Ernäh rung der anderen Verbündeten ins Treffen zu füh ren. Amerikas Anteil am Kriege war fast aus schließlich finanzieller Natur

. Die Soldaten, die die einen stellten, waren ebenso wichtig, wie das Geld, das die anderen gaben und beides war für den Erfolg des Krieges in gleicher Weise entschei dend. Es ist weder England noch Amerika eingefallen, sich von Frankreich und Italien die eng lischen oder amerikanischen Granaten bezahlen zu deutkhe Zürstsn im Exil. Wilhelm II., der ehemalige Deutsche Kaiser und König von Preußen, lebt auch heute noch in Holland, wo er das Schloß Doorn käuflich erworben hat. Er hat nach dein Tode

Ka nonen abgefeuert wurden. Es geht daher umso we niger an, sich die englischen oder amerikanischen Granaten bezahlen zu lassen, die aus französi schen oder italienischen Kanonen abgefeuert wurden. T-enn im zweiten Falle waren die Kosten für England u. Amerika viel geringer, daFrank- reich und Italien nicht nur die Kanonen bei gestellt, sondern auch die Ausrüstung der Soldaten und die Bezahlung der Verwundetenpensionen aus sich genommen haben. Auf diesen Standpunkt stel len sich aber Amerika

und England, wenn sie die volle Bezahlung der interalliierten Schulden erlan gen. Wenn Amerika mehr Soldaten nach Frank reich geschickt hätte, als es tatsächlich geschehen ist, so wäre es niemanden eingefallen, von Frankreich eine Bezahlung für die Hilfe Amerikas zu fordern. Wenn England seine Truppen nicht nur nach Frank reich, sondern auch nach Italien geschickt l)äite, so hätte niemand eine Bezahlung für diese Hilfe von Italien verlangt. Also nur deshalb, weil ameri kanische Soldaten und amerikanische

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Seite 7 von 8
Datum: 19.07.1922
Umfang: 8
die noch Streikenden nicht gemaßregelt werden, wenn sie zur Arbeit zurückkehren. Daraufhin wuros der Streik abgebrochen. Es wird auch in Zukunft nur mit dem christlichen Landarbeiterbund verhan delt. Ter sozialdemokratische Verband dürfte bis zur nächsten Lohnverhandlung ohnehin kaum mehr ein Dutzend Mitglieder besitzen, denn die Flucht aus diesem Verband ist nach dem Streik eine allgemeine. Der Steyrer Landarbeiterstreik dürfte auf ziemlich lange hinaus der letzte in Oberösterreich sein. Italien und England

. Senator Cirmeni legt in einem Artikel der Fr. Px.' dar, wie Italien von Lloyd George sür die politischen Zwecke Englands ausgenützt 5?ird, wie aber der leitende Staatsmann England Nch nicht darauf einläßt, Italien für seine Dienste erkenntlich zu sein, ja auch nur übernommene Ver pflichtungen zu erfüllen. Man müsse Lloyd George wirklich bewundern um der Unerschöpflichkeit seiner Einfälle, der Man nigfaltigkeit seiner Methoden und des Wagemutes willen, mit dem er alles in Szene setzt

, und die Sforza-Linie, die von Frankreich gewünscht wurde, fand bei der Abstimmung im Völkerbund keinen Widerstand. Italien, urplötzlich von England im Stich gelassen,.kam in Europa wie im Orient in eine schiefe Stellung, während Frankreich, das seinen Willen in Oberschlesien durchgesetzt hatte, nun überdies Sonderverträge mit der Regierung von Angora abschloß, die den italienischen Interes sen in Kleinasien zuwiderlaufen. Noch lebt frisch im Gedächtnis aller der Enthu siasmus, den Lloyd George für Italien

zeigte itt den Tagen, da die Konferenz von.Genua zu Ende ging. Es waren aber nur leere Worte. Italien'un^ terstützte in Genua mit bewunderungswürdiger Ausdauer die Politik Lloyd Georges; es verlangte nichts für sich, forderte England nicht auf, sich mit den Lebensproblemen Italiens zu befassen, erin nerte nicht einmal daran, daß England im Vertrage von London feierlich die' Aufgabe übernommen hatte, Italien koloniale Entschädigung dafür zu lei sten, daß es sich die deutschen Kolonien in Afrika

zu verstehen geben, und sie empfanden es auch so, daß England die intime Freundschaft, ja die offene Allianz mit Italien der Frankreichs vorziehe und daß von diesem Augenblick an Italien in der Entente die Stellung Frankreichs einnehmen würde. Und um noch besser verstanden zu werdeii, schloß er unter dem lauten Beifall sei ner Zuhörer: „Wir werden Italien die Rohstoffe zur Verfügung stellen, deren es so notwendig be darf!' Als dann Lloyd George über Frankreich nach England zurückfuhr, hielt

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Volksblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 04.03.1863
Umfang: 4
ist jene, welche zur Festung des Thrones am meisten beitragen würde. Um die Rhein- frage zu lösen, braucht Napoleon ein getheiltes, . uneiniges Deutsch land; i um die Mittelmeerfrage zu lösen, muß ein letzter blutiger Kampf mit England gekämpft werden. Die Nheinfrage ist feit-langer ^Zeit her vertagt worden, wie jeder Zeitungsleser weiß; jetzt handelt es sich um die Lösung der Mittelmeerfrage., Napoleon will Schutzherr' der romanischen Nation und mithin auch von Jungitalien sein, um taug liche Werkz-'uge in der Hand

zu Haben zur Ausführung.feiner Plane. Die für uns Oesterreicher so traurige italienische Einmischung war nicht ein Zweck, sondern nur ein Mittel für Napoleon. : Napoleon will Schutzherr der katholischen Kirche sein, um .die Katholiken Frank reichs für sich zu haben, um in diesem Punkte dem papftseindlichen England Widerpart zu halten. Napoleon will das Mittelmeer zur französischen See machen, um Englands Welthandel in Stocken zu bringen;- um es da hin zu bringen, daß England nicht länger mehr die erste Seemacht Euro- Pas

bleibe; um sich den Weg zu bahnen, nach Indien, damit er auch dort England auf. die Ferse treten könne. Dieses .ist der weittragende Plan, den Napoleons ränkeschmiedender Geist mit eiserner Beharr lichkeit verfolgt. Napoleon sucht sich in Mexiko festzusetzen, um einen ruhigen Platz zu haben', von dem aus er weiter, intriguiren kann. Er will zwischen dem. Norden und dem Suden der Unionsstaatenden Frieden vermitteln, damit er sich das amerikanische Volk verbindlich mache. Und warum ist ihm daran

wie gesehen, Hinter allen Handlungen 3t a poleon s.. Will England seine Größe und weltgebietende Stelle behaupten, muß ihm der Welthandel zu Gebote stehen. Zum Welthandels sind ihm feine Colomen in Amerika nothwendig, dazu braucht eü. seine Besitzungen in Indien. Damit ihm seine Besitzungen in. Indien nützlich sind, müssen sie ihm zugänglich bleiben. Ist das Mitteimeer ein französischer'See, so ist's mit dieser Zugänglichkeit ans. s Ferncrs, will England seine Größe behaupten, so muß es die erste Seemacht

^ in Europa bleiben. Dieses verstehen der alte Jntrignaut. Palmerlton - und Neinecke in Paris recht gut und jedweder hat sein Auge auf das Mittelmeer gerichtet; darum hat sich England auf Malta und in Jo- - nien festgesetzt, deßwegen möchte es die Sängamme Jnngitalienö wer den. Um ein Jnngitalien heranzuziehen, hat Palmerston 'schon seit ' Jahrzehnten in Italien seine bösen Wühlereien getrieben, hatMazzini gastlich im Lande aufgenommen. Daher sucht England aus Griechen land einen Vasallenstaat

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Seite 2 von 10
Datum: 01.02.1878
Umfang: 10
, ob man mit Ernst an die Sache gehen wird. Ob sich in Oesterreich eine Schwenkung nach England voll zieht? Es hat fast den Anschein; wenigstens gab Northcote im eng lischen Parlamente die Erklärung ab: England werde niemals sine einseitige Anordnung bezüglich der Dardanellen zugeben; Oester reich stimme gam mit England überein. Northcote erklärte ferner, wenn Rußland ^..^^ 'Konstantinopel auch nur zeitweilig zu besetzen, werde England seine Interessen zu schützen wissen. England ist weder zu schwach

, noch fürchtet es, in den Krieg zu gehen. Der „Dayli Telegraph' behauptet in einem Artikel, daß weder Oesterreich noch England Rußlands Bedingungen zugeben könnten. Wenn England die Besetzung eines großen Theiles von Asien als Pfand für eine unmögliche Kriegsentschädigung gestatten würde, so würde England vor ganz Asien erklären, daß es bloß in Folge Duldung Rußlands existire. Oesterreich kann nicht zügeben, daß ein Bulgarien geschaffen werde, wie es Rußland träumt, ein Bulgarien, das von der Donau

bis nach Salonichi reichen, den Panslavismus verbreiten und die Habs burgische Monarchie in ihren Grundfesten bedrohen würde. Oesterreich und England im Verein werden unter Dank und Beifall Europas die Großfürsten wieder zur Raison bringen und einen wirklichen Frieden herbeiführen. Ein Friede, wie ihn Rußland wünscht, würde nur zu unausbleiblichen Conflicten führen. > / U»gärn. In Buda-Pest ist man in einiger Besorgmß, das gestürzte Kabinet Auersperg könnte am Ende in seinem Sturze auch das Kabinet Tisza

. Aehnlichen Sinnes den Frie densbedingungen Rußlands gegenüber ist England, wie aus den vor einigen Tagen gemachten Erklärungen Northcote's hervorging, der be kanntlich äußerte, eine selbst nur temporäre Besetzung Konstantinopels durch russische Truppen sei für die englischen Interessen gefahrvoll und England müßte derselben mit aller Macht entgegentreten. Rußland. Die Friedenspräliminarien waren bis zum 30. d. noch nicht unterzeichnet, so meldet man aus Konstantinopel, und als Grund der Verzögerung gibt

-türkische Krieg vorläufig mit einem Friedensschluß enden soll. Sie merken ganz gut, daß sie, nachdem sie das Schwert nicht gezogen, vom Friedensschluß auch nicht Profitiren können. Sie haben wohl einige Male gethan, als wenn sie auch zum Schwerte greifen wollten, aber im Ernste es zu thun, hatten sie nicht die Courage. Einerseits hörten sie auf Rußland, das sie zum Kriegsge nossen haben wollte, andererseits ließen sie sich durch England ein schüchtern, die verschämte Hoffnung hegend, sie könnten

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Seite 4 von 8
Datum: 03.05.1916
Umfang: 8
Seite 4 Das verkaufte Portugal. Der Korrespondent des „Az Est' meldet aus Barcelona: Der ehemaligePräfiden!derportugiesischsn Republik. General Pimenta de Caftra, hat noch Vor der schicksalsvollen Beschlagnahme der deutschen Schiffs eine Flugschrift herausgegeben, worin er den Nachweis führt, daß die gekaufte Regierung CostaS das Land an England ausgeliefert habe. England schürte die Revolution der portugiesisch?» Jakobiner gegen die gemäßste Republik. Die Flugschrift wurde natürlich

beschlagnahmt, gleichwohl bin ich in der Lage, deren wichtigste Punkte mitzuteilen: Castro beginnt damit, daß die Royalisten gar bald zur Einsicht gelangen werden, daß es nicht in Eng lands Sinn gelegen ist, die Monarchie wiederher zustellen. Eine urfähige, korrupte Republik ent spricht den englischen Interessen viel besser. Die Regierung Bernardiro Machado verkaufte den Eng« ländern alle Waffen mit der dazugehörigen Munition, die England von ihr forderte. Der Kaufpreis be- trug — auf dem Papier

— 14 Millionen Pesetas. Als Castro ans Ruder kam, wollte er wissen, ob der Kaufpreis auch bezahlt wurde, er konnte aber Nirgends eine Spur davon finden. Portugal ist heute in der traurigen Lage, die Ehre der Nation nicht verteidigen zu können. Das arme Portugal bat England 14 Batterien Feldkanonen, 25.000 Gewehre und dazugehörige Munition geschenkt, und doch ist England hundertfach reicher. Am 8. Jänner 1915 hat der englische Kreuzer „Prince George' den portugiesischen Dampfer „San Miguel' unter» wegS

nach Lissabon in portugiesischem Gewässer beschossen, angehalten und 16 deutsche Reisende verhastet. Am 5. April 1915 wurden auf dem. selben Dampfer, gleichfalls in der portugiesischen Wasserzone, durch den englischen Kreuzer „Europe' drei Deutsche verhastet. Am 7. Juni 1915 lief der englische Kreuzer „PeloruS' in die Bucht von LagoS ohne Voranmeldung ein und schleppte den portugiesischen Dampfer „Laura' nach Gibraltar weg. Der Lissabovcr Korrespondent der »ABC' schreibt: Man spricht davon, daß England

sind sämtliche Flugzeuge unversehrt zurückgekehrt. Die letzte Entscheidung im Welt kriege. Nach Besprechung der KriegSereignifse der letzten Monate kommt laut der „Köln. Z.' Solonel Blood im Aprilheft der „Quarterly Review' zur Auffassung, daß der springende Punkt für England die Friedens, bedingungen seien, die Deutschland von Englands Bundesgenossen verlangen kann, wenn e§ diese im Landkruge besiegt. Es wird die Abtretung der be- setzten Gebiete verlangen, günstige Handelsbedin gungen

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Seite 5 von 8
Datum: 02.03.1921
Umfang: 8
rechnet mit einem Weiterbestände der Gesell schaft als solcher, während die Pariser Association Nationale, die Vertreterin der Prioritäre, die Idee einer Verstaatlichung der Suobahn begünstigt. Eine solche könnte aber mit Rücksicht auf die statutenmäßige Festlegung des Grundsatzes der Un teilbarkeit des Betriebsnetzes nur auf Grund voll ständig konformer Verstaatlichnugsverträge mit je dem der vier beteiligten Staaten erfolgen. Großadmiral v. Tirpitz über Deutschlands ZuKunst. England hat tatsächlich

zurzeit eine Oberherr schaft über gauz Europa erlangt. Auch Frankreich hat eine Vasallenstellung an England. Die nord afrikanischen Kolonien kann England jederzeit fassen und als Sparbüchse betrachten. Englands Herrschaft gch5 über Europa hinweg, umfaßt ganz Afrika, geht über Mesopotamien bis Indien und will noch mehr. Es ist nach seiner Art, seinem Aufbau einfach unersättlich; je mehr es bekommt, desto hungriger wird es. Dagegen steht, daß England gerade, um uns als Kriegstreiber und allgemeinen

werfung des Bolschewismus als Staat wieder auf tritt, kann man heute nicht sagen. Daß England uns alles mögliche dazwischensetzen und bei einem solchen Versuch die lokalen Interessen aufpeitschen wird, ist sicher. Aber iu weitem Sinne betrachtet, wäre das Suchen nach Anlehnung im Osten und die Ablehnung Englands richtig. Aktuell steht da gegen, daß wir das blutige Eisxn Frankreichs augenblicklich am stärksten spüren uns auf die Dauer nicht ertragen können. Daraus folgt die mögliche Notwendigkeit

, gewisse Gnadengeschenke von England anzunehmen, falls England einen Wert auf uns als Abnehmer noch legt. Wir sollten die Hoffnung hierauf aber nicht zu hoch spannen, denn England braucht meines Ecachtens weiter den Degen und das pathologische Sentiment Frankreichs zu anderen Zwecken. England pendelt hin und her zwischen Amerika und Japan; es hat Frankreich in der Hand und kann nicht wissen, wann es Frankreich wiedek braucht. Die Rede, die Lord Derby neulich gehalten hat, ist charakteristisch

. Das schließt aber nicht aus, daß wir im gegebenen Fall auch mit England zu gehen haben. Besser wäre jedenfalls, wir können uns an Amerika halten; ob das im Augenblick paßt, ist etwas anderes ; ich spreche jetzt uur von dem Grund sätzlichen. Die Politik Wilsons darf man nicht gleichstellen mit Amerika selbst; das ist ein ganz wesentlicher Unterschied, den wlr im Auge behalten müssen. Ich habe einige Fühlung mit hohen Staats männern in Japan gehabt und weiß, daß die Ja vaner sich darüber tlar

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Seite 1 von 8
Datum: 06.12.1922
Umfang: 8
- poutik an. Dabei erwähnt er, daß England st^tv ver geborene Feind der jeweils stärksten Kontinen- ainiacht sei und daß diese These nur eine Anwen dung der allgemeinen hydropolitischen Gesetze sei, Ach der Wasserkontinent der geborene Feind jedes 2-andkontinents ist. Dr. Lepsius ist als Vorkämpfer die Armenier und als Pazifist in England be Sechs Punkte englischer Kontinentalpolitik. .. l- Die Einigung aller Testlandmächte ist zu ver hindern, da sie die Aufstellung einer kontinentalen Monroelehre

zur Folge haben würde. (Anti- Monroetheorie.) 2. Jede Vorherrschaft einer einzelnen Kontinen talmacht, die die übrigen Kontinentalstaaten zu Vor'- Aeckern ihres Willens und zugleich von der britischen Weltherrschaft unabhängig machen würde, ist diplo matisch und militärisch niederzuringen. (Völker- befreiungstheorie.) keuropäische Gleichgewicht ist so zu ge halten, daß England jederzeit in der Lage ist, für Wenige Mächtegruppe, deren Unterstützung se neralstäbschef Saryannis aus: Der Oberkom mandierende

einer ausreichenden eng lischen Landarmee und zur Schonung der eigenen Kräfte sind eine oder mehrere Kontinentalmächte als „Landsoldaten' gegen die Feinde Englands zu verwenden. (Kontinentaldegentheorie.) 5. Die vertragliche Bindung der vorzuschieben den Kontinentalmacht ist für England so unverbind lich zu gestalten, daß es, sobald sein „Landsoldat' in den für England erwünschten Krieg verwickelt ist. der eigenen Verpflichtung zum Beistand überhoben bleibt und die Wahl hat, sei es sofort oder später

, in den Kampf einzutreten, sei es über den Kopf der befreundeten Macht hinweg, sich mit der befeindeten . Macht friedlich zu verständigen und den erstrebten ' Gewinn kostenlos einzustreichen. (Kastanien theorie.) L 6. Kontinentalkriege sind nicht zu hindern, son- ? dern zu fördern, da jedesmal eine Schwächung des - Kontinents und in der Regel ein überseeischer Ge- ' winn für England dabei herausspringt. (Ter- ' tius-gaudens-Theorie.) ^ t Bierzehn Punkte englischer Weltpolitik. Z ; 1. Es ist jedermanns

Schuldigkeit in England, . . . s zu Wasser und zu Lande für Mehrung.des britischen seinen Weltbesitzes zu sorgen. (ExPansionstheorie.) 2. England gebührt die absolute Seeherrschaft« (R u l e - t h e - w a v e s - T h e o r i e.) 3. Da England auf alle noch unbesetzten Gebiete der Welt eine Priorität besitzt, sind dieselben, bevor sie in andere Hände fallen, zu okkupieren. (Eng - lischeMonroetheorie.) 4. Sobald andere Mächte der Besetzung durH England zuvorkommen, ist ihre Flagge niederzu holen. (Fascho

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 10.02.1915
Umfang: 8
daS pfisfige Krämervolk auf dem europäischen Festlande die Politik des Dritten, der beim Streite der zwei anderen lacht. England schürte jedes Flämmchen, das zwischen zwei europäischen Mächten emporblitzte, zu einem Brande koch, bis sich die beiden durch Krieg zerfleischten. Dem Schwächeren sandte das reiche England »edel mütig' Geld, damit der Krieg nur recht in die Länge gezogen werde. So erreichte Britannien, daß die an und sür sich weitaus kr ästigeren Völker auf dcm Festlands all ihr Augenmerk

auf das Landheer lenkten und sür die Flotte recht wenig taten, indes England Schiff um Schiff baute und jeden wichtigen Flottenstützpunkt aller Weltteile, jedes ergiebige Plätzchen als Kolonie ungestraft in Besitz nahm und aussaugte. ES hat natürlich nicht an einsichtigen Politikern gefehlt, die gegen die Seeräuberpolitik Englands durch Erbauung einer eigenen starken Flotte austreten und auch für ihr eigenes Volt einiges an Kolonien erwerben wollten, um die nötigen Rohprodukte, wie Baumwolle, Gewürze, Erze

, Getreide usw. billig erwerben zu können. Doch England ging unerbittlich gegen diese Nebenbuhler zur See los, hetzte ihnen zu Land einen Gegner an den Hals, den eS finanziell und, wenn eS nicht anders ging, mit Truppen unterstützte, und unter dessen vernichtete die englische Flotte den schwachen Gegner zur See und nahm ihm seine ergiebigsten Kolonien. So erging eS Spanien, Portugal, Frank- reich, Holland. Der jüngste Gegner der englischen Meerherrschast ist dos junge, einige Deutschland geworden. Kaiser

der Millionenheere Rußlands, Frankreichs, trotz der verbluteten Hunderttausend Belgier, samt allen Serben und Czernagorzen steht Deutschland Oesterreich kraftvoll und ungebeugt da und schickt sich an, die Reserven inS Feld zu stellen. Wir haben Männer, Kanonen, Eisen und Gold genug sür unsere Feinde. Da wollen die Briten unS das Brot verweigern . . . Seit die Welt Kriege sührt, ist keine solche Scheußlichkeit verübt worden, als wie sie England jetzt gegen unS geplant hat. Nicht das Heer der Feinde

wird von den Engländern bekämpft; denn sie zwingen es nicht. Aber das Volk: die Familie, Weib und Kird soll vor Hunger sterben! Das ist englische Kultur! Feig und tückisch genug, daß wir es auf Jahrhunderte nicht vergessen wollen. England verbietet kurzweg den neutralen Mächten den Hardel und Transport von Nahrungsmitteln nach Deutschland-Oesterreich. Noch merkwürdiger ist, daß die Neutralen stnmm die Tyrannei der Briten ertragen aus Furcht vor der englischen Riesenflotte. Aber endlich hat die deutsche Kriegsleitung

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 01.06.1921
Umfang: 8
! 1. Juni 1921 Aussprüche Napoleons über die Engländer und englische Politik. ! In Napoleons Briefen und in Napoleons Memoiren spielt der Kampf gegen England eine bedeutende Rolle und wir ersehen daraus, daß für Napoleon dieser Kampf das treibende Element bei seinem Zug nach Aegypten und seinen Europakriegen war; er wollte zuerst Frankreich Seegeltung gegen über Englands UebergewiÄt verschaffen und nachher das Festland zu einem Schutzwall gegen England, insbesondere gegen die englische

Alleinherrschaft zur See und englische Seelyiannei verewigen. Man traute jedoch in Europa dem schlauen Zweckpolitiker n-cht, oder man fürchtete sich vor dem gewaltigen England, und so erlag er. Napoleons politische Ge danken und seine Neuerungen über ' die englische Politik und die Engländer sind von ungewöhnlichem Reiz und von aktuellstem Interesse. Wir wollen uns darauf beschränken, einige Aussprüche über diesen Gegenstand wiederzugeben, die Napoleon als englischer Gefangener auf St. Helena getan

»hat, w-e sie uns durch die Tagebücher von General Gourgaud, Las Cases und Graf Montholon über kommen sind. Der Kaiser zu'General Gourgaud: „Glauben Sie nun, was ich Ihnen immer von den Engländern sagte? Die Leute haben kein Gefühl für Edelsinn, lS sind nur, wie Paoli sagte, msroauti, Krämer!' General Gourgaud berichtet: Der Kaiser spricht über England. „Ich kse gerade Hume,' sagt er; „'^3 für ein wildes Volk sind doch diese Eng' länder! Welche Verbrechen weist ihre Geschichte auf! Ich will nur Heinrich den Achten anführen

; sie schweigt! Die verantwort- ^ T^ierung hageln versteckt sich hinter unver- ^ ' Lügen, wenn sie gezwungen wird, den Mund aufzutun.' Der Kaiser gibt seinen Getreuen von St. Helena Seniums von seinem Schreiben au den König von Holland vom 3. April 1803 betreffend die Kontinental ere, worin es über Holland und die Engländer unter anderem heißt: »Holland war der Kanal, auf welchem seit mehreren Jahren England seine Waren nach dem r führte. Die holländischen Kaufleute haben r diesem Handel unermeßliche Summen

, ihre Soldaten auf dem Festland eine Rolle spielen zu lassen.' Der Kaiser zur Tochter des Obersten Wilks: „Welches Unheil haben wir (England und Frank» reich) uns gegenseitig'zugefügt! Und welches Heil hätten wir stiften können! Ich beneidete England nicht um seinen Reichtum und sein Wohlergehen; aber ich wollte, daß auch Frankreich reich sei und gedeihe. Ich habe England nie seine Herrschaft zur See streitig gemacht; ich wollte nur, es solle zur See die Flagge Frankreichs respektieren wie sie von Rußland

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Volksblatt
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Seite 10 von 12
Datum: 21.07.1877
Umfang: 12
würde großen Raum beanspruchen, wir werden darum uns bemühen, einige Hauptzüge den Lesern vorzuführen. Diese Hauptzüge siud: Ungeheuer großer Reichthum ewiger Wenigen und unge heuer große Armuth der Volksmasse und schlechte Behandlung derselben. Gesammt-England (Britannien) besitzt nur 30,000 Grundeigenthümer, ausschließlich derjenigen Leute, welche nur Grund und Boden haben, auf welchem ihre Häuser stehen, oder einen Garten besitzen. - Solche Grund- ementhümer, die man hier zu Lande Bauern zu nennen

pflegt, gibt es in England gar nichts sondern nur Großgrundbesitzer, Farmer (Pächter) und Laudarbeiter. Ein großer Theil der landwirtschaftlichen Arbeit wird von bernmziehenden Schnitterbanden besorgt. Werber und Kinder befinden sich darunter, unter dem Commando der Treiber stehend. Letztere gehören zu den allerverkommensten Menschen. Das Schnitterbandensystem findet statt bei knappem Lohne uud aufreibender Arbeit, und ist zugleich der Ruin für die Sittlichkeit. Auch die übrigen Landarbeiter führen

) versteht man in England keine Grundeigenthümer, sondern nur einen Grobian, einen Flegel. Die 116 reichsten der 30,000 englischen Grundeigenthümer besitzen die Hälfte von England und drei Viertel von Schottland. Das Elend in Irland, wo die, welche der katholischen Religion treu geblieben, ihres Vermögens beraubt wurden, ist hinlänglich bekannt. Dort kam^i' Jahre 1846 durch die Hungersnoth eine Million Menschen um's Le Obgleich man in England Arbeiterschutzgesetze (Normalarbeitstag, schränkung der Arbeit

für Menschen. Weniger aus christlicher Gesinnung, als vielmehr aus Furcht wurden die Arbeiterschutzgesetze erlas sen, denn die Arbeiter durften mcht aussterben, und die in Folge des Elendes unter ihnen herrschenden ansteckenden Seuchen hätten auch in die Paläste vordringen können. Es gibt auch in England Armenhäuser unter dem Namen Arbeitshäuser. Die Behandlung in denselben ist aber derar tig, daß der Aufenthalt in einem Strafhause dem in jenen Häusern vor» gezogen wird. Wie in England das unbewegliche

Vermögen in dem Be sitze sehr Weniger sich befindet, so ist es auch der Fall mit dem beweglichen. Die englischen Großindustriellen und Handelsherren zählen ihr Vermögen nach Millionen. England ist das Geburtsland der sog. Manchester-Theorie in Bezieh ung auf Wirthschafts- und Social-Politik: Sehe Jeder, wie er's treibe, Sehe Jeder, wo er, bleibe. Wohin eine solche höchst unchristliche Lehre führen kann, zeigt uns in schreckenerregender Weise namentlich Schottland. Schafwirthschaft, im Großen betrieben

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 02.12.1914
Umfang: 8
war alles Tuscheln and Sticheln der englischen Staats männer nur darauf gerichtet, Frankreichs verletztes Ehrgefühl, d.i. den kalten deutschen Tusch, den eS nicht verwinden konnte, in der gemeinsten Weise auszunützen. England trommelte ganz Europa zu sammen, warb Feinde gegen Deutschland, wollte die Freunde Deutschlands abtrünnig machen. An- scheinend geschah das alles aus lauterer Freund schaft sür die Franzosen und die Herren Briten verstanden eS meisterhaft, die gekränkte Leberwurst warm zu halten

. Aber daß England nur hetzte, ahnten die Franzosen nicht; sie fanden eS ganz in Ordnung, daß Frankreichs Milliarden nach Rußland gingen, während Albion gemütlich auf seinen Geld» säck.n saß. Auch in der Türkei, in Serbien, Griechen land, Italien usw. wurde französisches Geld ange- baut, um den deutschen Handel zu unterbinden. So floß das Geld hinaus aus Frankreich. Ander- seitS wurden die in Deutschland liegenden Kapi talien gekündigt, das sollte der Hauptschlag gegen den deutschen Erbfeind

Finanzminister hinüber um 500 Millionen und erhielt eine kalte Ablehnung. Endlich England gewährte nach langem Knierutschen sage und schreibe 40 Millionen. Da neben bringt daS deutsche Volk in 10 Tagen 4200 Millionen und wir in Oesterreich werden mit 3000 Millionen unS zeigen. Die Herren Kitchener, Grey, Churchill und wie diese ehrenwerten Heimtücker alle heißen, geben 40 Millionen! Wo ist das reichte Frankreich heute? ES ist erst noch fraglich, ob die Russen die Zinsen der 20 Milliarden werden be- zahlen

!' Dann werden die Franzosen bald zusperren müssen und recht sonderlich dreingeschaut haben, wenn sie von den Engländern nur M Millionen zum Kriegführen erhielten .... ^ZEpglandS Reichtum ist außer allem Zweifel. DK Hannos England ist ein Goldbergwert. Aus den Ozeanen schwimmen englische Milliarden herum, mehr als Fettaugen auf der Suppe des Arbeiters. Millionen von Arabern, Negern, Jndiern robotten seit Jahrhunderten wie Sklaven im Dienste der englischen Geldfürsten. Und England ist stets vor sichtig in der Anlage

seiner Kapitalien. Zum Schatze derselben hat England Kriegsschiffe, mehr als die gegenwärtig Krieg führenden Staaten mitsammen besitzen. Soll also England uns den Todesstoß versetzen, da Frankreichs Gold tot geworden ist? Wir glauben es nicht. Denn die Unruhe des Weltkrieges haltet auch das reiche England auf die Dauer nicht auS; eS ist, wie eS auf gut englisch heißt, top deav?, d. h. auf einer zu schwachen Basis aufgebaut. Der Baum ist überlastet. England hat zu viele empfindliche Stellen, zu viele Arme ragen

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 15.01.1921
Umfang: 8
iu seinen Hoffnungen getäuscht. Wie die Entente gegenwärtig mit dem Orient verfährt, schildert einer der besten Orientkenner, der ArabiS- forscher Dr. Rusil. Seiner Darstellung folgen wir im nachstehenden: Aegypten, das während des Krieges von England als der Stützpunkt für seine militärischen Operationen im Orient uud im Mittelländischen Meere benutzt wurde, versprach wan die Aufhebung des Protektorates, vollständige Politische' Freiheit und die Bundesgenossenschaft. Nach Friedensschluß zögerte England

nach Paris, tu Egypten selbst aber entbrennt inzwischen ein neuer Kampf um die Unabhängigkeit. Da ferner die Ent- „heiligen Krieg' fürchtete, machte sie dem Moßscherif von Mekka Hussein Versprechungen, M seiner Mithilfe zu versichern. Hussein schloß wtt England am 1. Jänner 1916 den sogenannten -vc^c-Nahonvertrag, in welchem er England seine -cuglöse Beihilfe versprach, wofür ihm dieses die Oberherrschaft überfeinen zu schaffenden einheitlichen >reien Araberstaat oder über die selbständig ^machten

Araberstaaten versprochen hatte, welche ^. ^kn arabischen Provinzen der asiatischen Türkei b^den sollten. Auf Veranlassung Englands ^ dsrguf Hussein seine Unabhängigkeit von Türkei; England anerkannte ihn als selbstän- Nn?. ^2 von Hedschas und er forderte die s»?. Kampfs gegen die Türken auf. Seine ie Fejsal, durcheilten Arabien und noch in Paris, noch auch in Rom kennen. Sein Vater Hussein aber suchte Hilfe beim Völkerbünde, um England zur Einhaltung des Mac-Mahynver- träges zu verhalten und von freien

in Konstantinopel zum Tode verurteilt worden war, mit dem aller heute über Veranlassung derselben Entente die türkische Regierung verhandelt. Persien kämpft gleichfalls um Selbstbestimmungs recht und Unabhängigkeit. Hier hält England die wichtigsten Plätze besetzt und durch den am 9. Au gust 1919 mit der persischen Regierung abgeschlosse nen Vertrag, nach welchem England Persten finan zielle Hilft vel spricht, für sich aber ein militärisches, volkswirtschaftliches und politisches Aufsichtsrecht auSbedungen

hat, wird Persien tatsächlich eine eng' lische Kolonie. In Indien, wo früher England mit Hilfe der MoSlims die Hindu beherrschte, haben sich nunmehr MosltmS und Hindu vereint und streben eine politische und administrative Freiheit an. U« einer Empöruug vorzubeugen, verhieß die englische Neuerung Indien im Jahre 1917 die Selbständigkeit und Selbstverwaltung, wie sie Ka nada oder Australien besitzt, doch bis heute blieb das bisherige System unverändert. Die vereinigten MoZli«s und Hindus sandten daher Abordnungen

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Volksblatt
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Seite 1 von 8
Datum: 18.03.1922
Umfang: 8
ins Haus ganzjähr. L—.7v; mit Poswersendung im Inland: monatlich L1.55, vierteljährig 24.65, halbjährig L9.3V, ganzjährig L18.LV. Für Deutschösterreich, Deutschland und das übrige Ausland ganzjährig L 22.-—. Einzelne Nummer 2V Tentes,mi. Die Abnahme des Blattes, solange eine ausdruckliche Kündigung desselben nicht erfolgt, gilt als Abonnementsverpflichtung. Nr. 22 Bozen, Samstag, 18. März 1922 61. Jahrgang Steuerlasten. Deutschland — Frankreich — England. Die „Daily News' vom 2. März bringt un ter

der Überschrift „Die Zahlung für den Krieg' offenbar an der Hand authentischen Materials, das sie sich in verschiedenen Ländern verschafft hat, einige recht lehrreiche Vergleiche von Ein kommen und dessen Besteuerung in Deutschland» Frankreich und England. Das Blatt schickt die sen Vergleichen die Bemerkung voraus, daß die indirekte Besteuerung in Frankreich etwas grö ßer ist als in England, und daß sie in Deutsch land sehr viel stärker ist als in den beiden an deren Ländern, da in Deutschland

werden, ist aber die Besteuerung in Deutschland unver gleichlich viel schwerer als in Frankreich und England. Hierzu führt das Blatt die folgenden Beispiele prozentualer Steuerbelastung des Ein kommens an: 1. Junggeselle über 30 Jahre alt mit einem Arbeitseinkommen von 20.000 Mark — 4000 Frank — 90 Pfund jähr lich: Deutschland ... 8,8 Frankreich England 3,25 0,0 2. Mann mit Frau und 2 Kindern mit Ar beitseinkommen von 50.000 Mark — 10.000 Frank — 225 Pfund jährlich: Deutschland . . . 6,52 Frankreich ... 1.53 England .... 0.0

3. Mann mit Frau und 4 Kindern mit einem Arbeitseinkommen von 100.000 Mark — 20.000 Frank — 450 Pfund jährlich: Deutschland ... 14.06 Frankreich ... 3.0 England - . . . . 2.10 4. Mann mit Frau und 2 Kindern mit einem Arbeitseinkommen von 250.000 Mark — 50.000 Frank — 1123 Psukd jährlich: „ Deutschland . . . 25,20 Frankreich . . . 7,80 England .... 16.32 5. Junggeselle mit Renteneinkommen von 250.000 Mark — 50.000 Frank — 1125 Pfund jährlich: Deutschland . . . 31,70 Frankreich . . . 14,20 England

.... 23,40 ! 6. Junggeselle mit Renteneinkommen von 1 Million Mark 200.000 Frank — 4500 Pfund jährlich: l Deutschland . . . 44,05 i Frankreich . . . 26.80 - England .... 34,74 7. Junggeselle mit Renteneinkommen von 10 Millionen Mark — 2 Millionen Frank — 45.000 Pfund jährlich: Deutschland . . . 61.11 Frankreich . . . 59.75 England .... 54.75 Zur Erläuterung dieser Vergleichszahlen schreibt das Blatt folgendes: „Die Einkommen sind verglichen worden auf der Grundlage von 1 Frank — 5 Mark und 1 Pfund — 220

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Seite 2 von 8
Datum: 04.11.1876
Umfang: 8
, um die Eintracht zu erhalten. Nun wurde England der Störefried der Eintracht; es wies die Berliner Denk schrift zurück und zeigte durch Wort und That die Absicht, als Beschützer der Türkei aufzutreten. Was that nun Rußland? Es gestattete, daß England an die Spitze der Aktion trete. Und was geschah? Die englische Regierung, welche früher so türkenfreundlich sich geberdete, sah sich nun durch die öffentliche Meinung gezwungen, der Pforte wenigstens der Form nach energischer zuzusetzen , als Oesterreich

und Rußland gethan. England verlangte unter Anderem gebieterisch einen fünf- oder sechswöchentlichen Waffenstillstand, und Rußland schloß sich dieser Forderung bereitwillig an, obwohl es einsah, daß mit demselben nichts erreicht werde. Die Pforte that nun Etwas, wodurch England Vollkommen aufs Trockene gesetzt wurde; statt den sechswochentlichen bewilligte sie einen sechsmonatlichen Waffenstillstand unter Bedingungen, durch welche die Erreichung des Zweckes der europäischen Vermittlung geradezu vereitelt

wmde. Nun trat wieder Rußland in den Vorder grund und drohte mit einer kriegerischen Aktion, um wenigstms das zu erzwingen, was England vorgeschlagen hat. Darüber erhob die englische Presse ein Zorn- und Angstgeschrei. Wenn das britische Kabinet, nachdem es sich mit großer Mühe an die Spitze der Aktion gedrängt hat, sich jetzt von der Pforte mit leeren Versprechungen abspeisen ließe, so wäre dieses ja ein so klägliches entehrendes Fiasko, wie Englands Politik noch keines erlitten hat. Aber fürchtet

England vielleicht die russische Bundesgenossen schaft? Warum hat es dann, als Oesterreich an der Spitze der Aktion stand, die Resormnote deS Grafen Andrassy nur mit Vorbehalt und Klauseln angenommen, und so einen möglichen Erfolg derselben vollends vereitelt! In England lamentirt man, daß Rußland die orientalische Frage in seine Faust genommen hat; aber es ist doch offenbar, daß nicht länger mehr gesprochen und geschrieben sondern gehandelt werden muß, und wenn es die andern Mächte nicht thun, so muß

sich Rußland dazu entschließen, um ein schmachvolles Fiasko von sich und Europa abzuwenden. John Bull ärgert sich, daß die christlichen Völker des Orients sich in die Arme Rußlands werfen; aber sie werden ja dazu gezwungen, da man in Oesterreich nichts that, um sie anzuziehen, sondern Alles um sie abzustoßen, und da keine andere Macht sich thatkräftig ihrer annimmt. - Anfangs war England ?ünd-Deutschland damit einverstanden, daß Oesterreich und Rußland an der Spitze der Aktion schreiten. Später schob

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Seite 7 von 8
Datum: 17.05.1922
Umfang: 8
, denn es traten ziemlich viele als Mitglieder der neueu Südtiroler Sparkasse bei. Frankreich machtiger als England. In dem jüngst erschienenen Werke des deut schen Industriellen Arnold Rechberg: „Was Kostet der Friedensvertrag die Entente?', wird Anter andevm die diplomatische Niederlage, die Äloyd George bei dem Abschluß des Friedens vertrages von Versailles gegenüber Frankreich erlitten hat, die die gegenwärtige militärische Vormachtstellung Frankreichs und damit die «schwierige Lage des englischen Premiers

konnte. Das alles mag Lloyd George wenig bedenklich er schienen sein. Er hat sich daran gewöhnt, in Frankreich einen Staat zu sehen, dessen Gefolg schaft England gesichert war, und zwar aus dem Grunde, weil Frankreich, solange die deutsche Armee bestanden und die französische Regierung diese Armee als Gegner angesehen hat. tatsäch lich gezwungen war, einen Rückhalt an Eng land zu suchen. Lloyd George hat aber dabei vergessen, daß mit dem Verschwinden der deutschen Armee auch die Voraussetzungen

beseitigt wurden, die Frankreich gezwungen hat ten, sich dem Willen Englands anzupassen. Mit der Auflösung des deutschen Heeres wurde Frankreich gegenüber England nicht nur voll' ständig selbständig, sondern es mußte da rüber hinaus England in dem Verhältnis über legen werden, in dem die deutsche Armee aufge löst und verkleinert wurde. Die Wirkungen dieser Politik begannen langsam, aber sicher hervorzutreten. Es hat vorerst eine gewisse Zeit gedauert, bis Frank reich tatsächlich erktmnt

hat, daß es gegenüber dem gewaltigen England eigentlich überlegen geworden war. Noch im Jahre 1920 wurden französische Besatzungstruppen auf englischen Druck aus Frankfurt am Main zurückgezogen. Erst im Jahre 1921 wurde aus der Konferenz in Paris die Überlegenheit Frankreichs endgül tig besiegelt, und Lloyd George mutzte sich da mals schon dem Willen des französischen Kabi- nettes unterwerfen. Lloyd George mußte mit einem Male erkennen, daß er nicht mehr in der Lage war, der französischen Politik

auf dem europäischen Kontinent irgendwelchen Wider stand entgegenzusetzen, denn England könnte einen solchen Widerstand nicht bis zu einer äu ßersten Konsequenz, bis zu einem englischen Kriege gegen Frankreich, aushalten. Da die Armee Englands bis auf schwache Kräfte abgebaut wurde, könnte England eine ebenso Zahlreiche Armee, wie sie Frankreich besitzt, zu einem Kriege gegen Frankreich schon aus dem Grunde kaum aufstellen, weil Lloyd George dem englischen Volk seit Iahren eingeprägt hat, daß England Frankreich

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Seite 5 von 8
Datum: 03.02.1866
Umfang: 8
. Vor diesem Himmelskindlein . Erzittert Höll'uud Welt! Religiöse Streiflichter über Sonntagsfeier und Kirchen- Bauten :c., oder ein Paar Wahrheitspillen. - (Fortsetzung.) Noch eine Hochkirchler Kirche nahm ich in Augenschein, nämlich die uralte Westmünster-Abtei, ein Wunderbau der Angelsachsen. Ich ließ in seinem Anblicke die alten Zeiten Englands vor meinem Geiste aufmarschiren, die Zeiten, wo England noch ein Land der Heiligen und der großartigen Abteien war, der Abteien, die große gelehrte heilige Männer zu uns ans

der alten Abtei ernst ans den Vorüberwandelnden Herab. O das Westmünster machte auf mich den wehmüthigsten Eindruck in ganz England. Es bezeugt die ehemalige katholische Größe Englands^ es ist ein trauriger Prediger einer schönen christlichen Blüthezeit. Das fühlen wohl die Einsichtigeren Englands, sie kehren daher schaarenweise zur alten Kirche zurück, und einem Kardinal Wisemann war es möglich, neben dem alten Prediger seinen alten Bischofsstuhl wieder zurückzuerobern ; wenn auch fast ganz England

gegen ihn schrie. Schon redet man von einem zweiten Erzbischofs- fitze in England, da der Erzbischof von Westmünster seine 12 Suffragane nicht mehr übersehen kann. An dem eigentlichen England und Schott land, wo es meistens strenge verpönt war, eine Messe zu lesen, stehen jetzt Hunderte von katholischen Kirchen, in London allem 32; ja (hört!) es gibt sogar katholische Mönche und Nonnenklöster, und was das ärgste ist, Jesuiten. Mitten in London steht ein Kapuziner-Klösterchen. Und woher kotnmt

denn dieses Wachsthum der katholischen Kirche in England? Daher, daß alle Wahrheitssuchenden das Hohle des Pro testantismus erkennen und wieder zu dem Alten zurückkehren. Sie studireu die Wahrheit aus den alten Monumenten heraus, die noch als sprechende Zeugen dastehen. Die katholischen Missionen gehen von Engländern selbst aus, und meistens von hochgestellten gelehrten Männern, von denen viele anfangs eifrige Hochkirchler waren, dannPuseiten und Zuletzt entschiedene, energische Anhänger der katholischen Kirche

, ihre Porkämpfer wurden. . . ^ r VolMlalt' Nro, 10. Es ist zum Staunen, welchen Eifer und welche Zähheit die katho lischen Geistlichen in England entwickeln, ja dort geht der Stern der katholischen Religion wieder aus, während er in erzkatholischen Ländern, wie im Königreiche Italien und in Polen im Erdleichen ist. Ja der Herr stellt den Leuchter seines Glaubens wohin er will, er rückt ihn oft anderswohin. Immer erstehen in London neue katholische Kirchen. So sind schon die Gelder beisammen zu einer neuen

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