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Volksblatt
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Seite 6 von 8
Datum: 10.11.1923
Umfang: 8
und vereinbarten, daß die Feiheit der Meere von den Friedensverhandlungen ausge schlossen sein solle. Damit hatte England seine Weltsee Herrschaft behauptet und seine insulare Sicherheit gewährleistet. Amerika aber hatte das eigentliche Ziel seiner Teilnahme am Kriege verloren. „Konnte man von Amerika verlangen, daß es sich verpflichtet, England auf dem europäischen Kontinent zu verteidigen, wenn England sich weigerte, irgendeine Garan tie gegen die Gefahren einer Vorherrschaft zur See zu geben? Jetzt lag

die Gefahr für Amerika in England, nicht in Deutschland und man wollte, daß es sich mit England gegen Deutsch land verbündete?' Die weitere Konsequenz war. daß. nachdem England seine militärische Sicher heit verbürgt hatte, Frankreich denselben Anspruch machte und nunmehr seine Forderung der Rheingrenze und der dauerndenKnech- wng oder der Auflösung Deutschlands aufstellen konnte. Zunächst wurde darum noch heftig gekämpft, aber die Dinge haben ihre innere Folgerichtigkeit, die sich allmählich durchsetzt

. Das ganze Wirrsal. unter dem die Welt heute leidet, ist die Auswirkung jener ersten Abmachung Zwischen den beiden Staats männern der Westmächte. Amerika, um sei nen Siegespreis betrogen, hat sich tief gekränkt zurückgezogen und überläßt Europa seinem Schicksal. Frankreich, ganz erfüllt von der Wahnvorstellung, ein großes kriegerisches Volk wie das deutsche für alle Zeit würgend am Boden halten zu können, arbeitet sich immer tiefer, ohne von England daran gehindert zu werden, in eine Politik hinein

.' Die Franzosen berufen sich darauf, daß Deutschland den Vertrag von Versailles unter schrieben habe und sein Wort halten müsse. Ferrero hält ihnen entgegen, daß sie von 1871 bis 1914 den Grundsatz vertreten haben, daß ein erzwungener Vertrag die Völker moralisch nicht binde und sie selber den Frankfurter Frieden und die Abtretung Elsaß-Lothringens niemals anerkannt hätten. Man fragt jetzt vielfach in Deutsckland und in der Welt, weshalb England es sich ge fallen lasse, daß Frankreich seine Krieaspolitik

gegen Deutschland fortsetze, ohne sick um die mit dem Bundesgenossen getroffenen Vereinbarun gen zu kümmern. Die nächste Antwort ist, daß Lloyd George sehr kurzsichtig war. als er zuaab und mit daran arbeitete, daß Deutschland so vollständig entwaffnet wurde. Ferrero aber gräbt noch etwas tiefer. Er zeigt, daß das egoistische englische Interesse es war. welches Lloyd George so die Augen verblendete. Er dachte an nichts als an die englische Seeherr- schaft und sah nicht, daß. wenn er England die See sicherte

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 13.03.1915
Umfang: 8
werde den vollen Schutz dieser Interessen sichern. Wofür kämpft England? Die Londoner „Times' bringen einen längeren Artikel unter der Aufschrift „Wofür kämpft England?'. Der Artikel gibt zu, Bethmann-Hollweg habe recht, daß England an Frankreichs Seite getreten wäre, auch wenn Deutschland Belgiens Neutralität nicht verletzt hätte. Englands Ehre und Interessen, sährt das Blatt fort, zwangen eS, an der Seite Frank reichs und Rußlands zu kämpfen, da diese sicher aus die englische Mithilfe rechnen konnten

, England kämpfe in erster Linie für England selbst, für die traditionelle Politik des Gleichgewichtes der Mächte, sür die Fernhaltung einer auswachsenden Macht ge genüber der englischen Ostküste, sür die englische Weltherrschast gegen Deutschlands angebliches Ziel, England zu vernichten und eine eigene Weltherrschast aus Militarismus und Bureaukratie zu errichten. Englische Anstchten über die Behandlung Kriegsgefangener. Die britische Admiralität hat mitgeteilt, daß die gefangene Mannschaft

aufzuhenken seien. — So weit ist der wutspeiende Deutschenhaß in England nun schon gediehen. Sollten sich diese An» sichten überschnappte? Fanatiker in die Tat um setzen, wird Deutschland nicht zögern, die schärfsten Gegenmaßregeln zu ergreifen. Gefangene Engländer find ja in Hülle und Fülle in Deutschland, dstsrum esusso: Gott strafe England! Seite 5 Mahlnnrnhen in Italien. Aus Mailand wird gemeldet: Bei den Pro- vinzialratswahlen in Ronciglione in der Provinz Rom brachen in der Caprarola schwere Unruhen

-Dampfer der Counardlinie durch ein deutsches Unterseeboot torpediert wurde. Der Dampfer ist aber nicht gesunken, son dern wurde in den Hasen von Liverpool einge schleppt. Die Nachricht wird in England streng ge heim gehalten. Aus Rom wird der Frankfurter Zeitung ge meldet: Rußland gibt die Zahl der türkischen Kriegsgesangenen im Gegensatz zu früheren, viel größeren Zahlen nunmehr auf 337 Offiziere und 17.675 Mann an. In Rußland scheint man die Bevölkerung lang, sam auf einen ungünstigen Verlauf

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Volksblatt
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Seite 2 von 4
Datum: 27.04.1864
Umfang: 4
in der Eathedrale hielt, den St. Mauritius- und LazarnS- Orden überreichen gerade in dem Augenblicke, als er nach seiner letzten Predigt die Kanzel verließ. Freilich eine etwas fatale Bescheerung. seitdem der Gotteslästerer Renan und pflichtvergessene Priester ebenfalls denselben erhielten. (Salzb. Kbl.) England. (Die Katholiken) rüsten sich zu Gegendemonstrationen gegen Garibaldi. Am 17. d. fand in London eine Versammlung statt, in welcher über die weitereu Schritte berathen wurde

, welche gegen die jetzt an der Tagesordnung befindlichen Verwünschungen Roms und gegen die offen ausgesprochene Aufforderung es zu nehmen, zu thun seiui. Auch die Katholiken Liverpools haben bereits in einer großen Versammluug eiue ernste nnd feierliche Erklärnng gegen Garibaldi und den ihm gewidmeten Enltns abgegeben. (John Vulls schweifwedele! gegen Napoleon.) England gibt nach, ja bietet zuerst seiue Haud, um aus der Eonserenz einen europäischen Eongreß heransznwickeln aus purer Gefälligkeit gegen Napoleon. Ferners kündigt

nun England, welches seinen Enthu siasmus für die in Garibaldi verkörperte Revolution bis zur Ver rücktheit getrieben, dem hochgefeierten Gaste die Gastfreundschaft auf, und nöthigt ihn auf sehr höfliche Weise, England bald zn verlassen und dieses aus Gefälligkeit gegen Napoleon. Endlich entschließt sich das Kronprinzenpaar auf einen Besuch nach Paris zu kommen, weil eS der napoleonische Hochmuth so verlaugt. Was mag wohl dem John Bull über die Leber gekrochen sein, daß er sich gegen Napoleon so gefügig

zeigt? (Garibaldi in England.) Wir müssen hier noch ein paar Notizen sammeln über John Bnlls wahnsinnige Götzendienerei der in Garibaldi verkörperten Revolution. Den 16. Abends gab man im Krystallpalast zu Sydenham Garibaldi zu Ehren ein Eonzert, dem 25,000 Personen beiwohnten. Bei dieser Gelegenheit ließ Garibaldi wieder einige seiner berühmten Phrasen los. Alle in England auf haltenden Rothwühler verschiedener Nationen besucht Garibaldi und unterredet sich mit denselben lange. — Der englische Adel

selbst nun vor dem ganzen englischen Volk ossen erklärt und wiederholt England dasür gedankt, daß es seine Expedition gegen Sicilien und Neapel möglich gemacht und unterstützt habe, daß Eng land also der wahre Haupthelfershelfer zum Sturz des neapolitanischen Königthumes geworden sei. Daß durch diese Lobeserhebungen Garibaldi's die Verlegenheit der englischen Regierung nun vollständig aufgedeckt und vor allen ehrlichen Leuten an den Pranger gestellt ist, genirt die die englischen Staatsmänner nicht im mindesten

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 10.06.1916
Umfang: 8
habe aber in diesem Punkte einen schweren Stand, da Frankreich und England dasür seien, daß das serbische Heer sür seine Sache selbst kämpfen müsse. Auch in Italien habe Pafitsch wenn auch nur ganz geringe Zugeständnisse erhalten. Salandra und Barzilai seien sür gewisse serbische Aspirationen empfänglich gewesen, während Sonnino auch von dem kleinsten serbischen Hasen an der Adria nichts wissen wollte. Tagesneuigkeiten. Die Fünf Millionen-Armee Kitchener«. (Eine sensationelle Debatte im englischen Unter hause

Offizieren. Ferner sei der GesechtSwert schwarzer Truppen eine sehr unsichere Größe. Die Vorschläge Churchills hätten das Vertrauen der Feinde verstärkt. Die deutsche Presse habe bereits daraus gefolgert, daß England am Ende seiner Leistungsfähigkeit angelangt sei. — Churchill erwiderte in längerer Rede, in der er ausführte: Verwundete Osfiziere sollten bis zu ihrer Wiederherstellung indische und aftikanische Sprachen lernen. Von der britischen Armee stehe die eine Seite 3 Hälfte in England

außer jedem Verhältnis zu der eigentlichen Gefechtsstärke der Armee. Mit solchen Zahlen macht man den Deutschen keine Angst und die Franzosen glauben, England habe noch viel Truppen, die eS nicht ins Feld stellen wolle, England mache keine so großen Anstrengungen wie Frankreich, England habe zwar in diesem Kriege mehr getan als die Verbündeten zu erwarten berechtigt gewesen seien, aber von der Armee sei kein genügender Gebrauch gemacht worden. — Schatzkanzler Mc Kenna erklärte, das Verhältnis

der Gesamtstärke der Gefechtsstärke der Armee sei dasselbe wie bei den ursprünglichen Expeditionskorps. Man bekomme leicht einen solchen Eindruck, wenn man so viel Soldaten in England sehe, aber der größte Teil bestehe erstens aus Verwundeten und Genesenden, zweitens aus in der Ausbildung Be findlichen und Reserven, soaiie aus Truppen, die zur Landesverteidigung bestimmt seien. Man könne darüber streiten, ob die Zahl der letzteren verringert werden könnte, aber leren Zahl sei seinerzeit vom Kriegsamte

. Pre mierminister ASquith sagte, die Zahl von 5 Mil lionen, die er genannt habe, schließe alle Gefallenen und Kriegsbeschädigten ein. Sie sei die Gesamt ziffer aller Kräfte, die England aufgebracht habe. Der Minister verteidigte die Verwaltung KitchenerS. Der Antrag Herbert wurde abgelehnt. Die Zwaugsoffenfive a« der beff- arabische« Frost. Die „Neuen Züricher Nachrichten' erklären, die russische Offensive an der Ostfront ist offenbar durch einen, von London und Paris ausgeübten großen Druck

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 09.08.1922
Umfang: 8
über Deutschland gesprochen; diese Zeiten seien vorüber. ^ Es scheint, daß es in dieser Zeit des Wirrwarrs, der Auflösung, des wirtschaftlichen und moralisches Verfalls doch noch einen weitblickenden, einen wirk- ichen Staatsmann gibt und daß dieser in London seinen Amtssitz hat. Die englische Zeitung „Daily Chronicle' hebt im Anschluß an die Rede Lloyd' Georges den Gegensatz zwischen England und Frank reich in schärfsten Worten hervor, die große Beach tung verdienen. Es schreibt: „Frankreich ist mit Steuern

viel weniger über lastet als England. Während Großbritannien die militärischen Rüstungen soweit wie möglich vermin dert, unterhält Frankreich eine große Armee von schwarzen und Weißen Soldaten in Europa, gebe Millionen für den Bau von Unterseebooten aus und unterhalte auf französischem Boden Luftstreitkräfte, die den-englischen um das Sechs- bis Achtfache über legen sind. Gegen wen baut Frankreich Unterfeeboote, wenn nicht gegen uns?i Wenn es Millionen ausgeben kann für etwas, das den Weltfrieden bedroht

seine englischen Schulden zu erlassen und den Franzosen das viele Geld zu schenken, nur dami: sie noch mehr Flugmaschinen und Unterseeboote bauen können. Der Vollzugsausschuß des par lamentarischen Luftkomitees entwarf kürzlich in einer Denkschrift an den Premierminister folgende Schilderung über die zukünftigen Lust- Kämpfe. England habe seit 1918 auf seinen Lorbeeren ausgeruht: „Aber seitdem hat die Größe der Flugzeuge und die Pferdekraft ihrer Maschinen erneut zugenommen. Erst letzten Monat gab

würden. Man kann sie nicht nur mit hochexplosiven Stoffen, sondern auch mit konzentrierten Giftgasen und Pestbazil- len füllen. Es ist nicht nur möglich, sondern sehr wahr scheinlich, daß im Kriegsfall Geschwader, ja Flotten von Flugmaschinen, die in einer Höhe von 6000 Metern und mehr mit einer Schnellig' keit von 200 Kilometern die Stunde mit laut losen Maschinen flögen, in England einbrechen und London und andere Stdäte ^zerstören wür den. Abwehrgeschütze wären gegen einen solchen Angriff so gut wie nutzlos. Die Denkschrift prophezeit

weiter, daß alle großen Kriege der Zukunft mit schrecklichen Kämpfen in der Luft beginnen werden und daß der Sieger in dieser ersten Luftschlacht dann in wenigen Tagen die Häfen, die Eisenbahn knotenpunkte, die Munitonsfabriken und die Hauptstadt des Gegners zerstören wird, so dak sich diese erste Luftschlacht leicht als ents ch en dend für den ganzen Krieg erweisen kann. S)S konstatiert ferner, daß England heute nicht w der Lage ist, einen solchen Luftangriff erfolg' reich abzuwehren. Die Beunruhigung der englischen

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 21.04.1917
Umfang: 8
21. Lplil 2217 Tiroler LoUL5latt S-.lte S zias Versagen der Rekrutierung England. Daly Chronicle' meldet, daß die Rekrutierung in England nicht die gewünschten Ergebvisse liesere. weshalb an die Einberufung der Manner zwischen 40 und 50 Jahren geschritten werden müsse. In einer Sitzung deS englischen KriegSkomiteeS oab der Chef deS GeneralstabS, Lord Robertson, die Erklärung ab, daß England bis 1. Juli eine neue Armee in der Starke von mindestens «wer kalben Million Mann ausstellen müsse

. Man will deshalb auch einen großen Teil der MunitionS. arbeite? an die Front fch cken. Zürich. 16. April. (Privat.) Die „Humanitö' erhält von ihrem Londoner Sonderkorrespondenten eine Reihe von Informationen über die englischen Rüstungen. Danach habe England bisher ungesähr neun Millionen Mann mobilisiert. Der Wille des Kaisers zum Friede«. Björn Björnson ist dieser Tage bekanntlich vom Kaiser in Loxenburg empfangen worden. Darüber äußerte er sich zu einem Berichterstatter dcS „Az Est' wie folgt

beträgt nach den bisher aus Berlin vorliegenden Mel dungen, ohne die zum Umtausch angemeldeten älteren Anleihen, 12.770,000.000 Mark. Kleinere Beträge stehen noch aus. Die bisherigen 5 Kriegs anleihen ergaben die Gesamtsumme vor 47 Milliarden; diese Summe fetzte sich zusammen aus den Ergeb- rissen von der ersten Anleihe angefangen wie folgt (in Milliarden): 4V60. 9-0.0, 12101, 10.712 und 10590. Dazu kommt also die jetzige Höchstleistung Von 12-770 Milliarden. Kbensmittelnot in England. Die englische

Zeitschrift „Nation', der die eng- usche Regierung die Erlaubnis zum Versand in die neutralen Staaten entzogen hat, kündigt den Rück tritt Lloyd George? an, dessen Nachfolger der gegen wärtige Schatzminister Bonar Law werden soll. . »Times' veröffentlichen einen alarmierenden Artikel über die LebenSmittelnot in England, nament- uch über den Kartoffelmangel. Die Lage fei mehr als ernst, was die Bevölkerung nunmehr zu ver» stehen beginne. Ver;weif> „SvenSka Morgenbladet' protestiert gegen die Versuche

überzeugt» daß England und Frankreich den Krieg im jetzigen Maßstab nur noch zwei bis drei Monate fortsetzen können, da bis dahin der Seeverkehr der Westmächte durch oen deutschen H-Boot-Lrieg in einer Weise gestört sein werde, der eine energische Fortsetzung deS Krieges nicht mehr gestattet.

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Volksblatt
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Seite 4 von 8
Datum: 22.12.1917
Umfang: 8
' hatte, wie uns von der französischen Grenze berichtet wird, eine Unterredung mit Trotzki. Der Korrespondent schiidert den barschen, etwas feindseligen Empfang, den er bei Trotzki fand. Dieser erklärte dem Journalisten sofort: „Ich kenne und bewundere Frankreich, seinen Geist, seine Wis senschast und Kultur, aber ich Haffe die französische Politik und ich Haffe den „Matin'. Der Korrespon dent fragte Trotzki über seine Friedensaktion. Trotzki antwortete: „Unsere Agenten werden das Friedensmanifest in Frankreich, England und Ita

. Man spricht offen davon, daß man die erste Repressalie der Entente damit beantworten würde, sich aller Angehörigen der En- tentestaaten gewissermaßen als Geiseln zu bemäch tigen. Das Parlament hat jede Bedeutung in der öffentlichen Meinung verloren. Gegen die Cngtimder. Der Petersburger Korrespondent der „Mor- ning Post' berichtet über die Stellung der russischen Parteien zu England und kommt zu dem Schlüsse, daß es in Rußland keine Gruppe gibt, welche Eng land noch wohlgesinnt sei. Die konservativen

und reaktionären Kruppen können es England nicht ver zeihen, daß es die Revolution in Rußland ermög licht habe. Anderseiss entwickeln die liberalen und radikalen Gruppen geradezu Haß gegen England, weil dieses das Zustandekommen des Friedens ver hindere. Der Korrespondent berichtet des weiteren die Rede, welche Sir Georges Buchanan den russi schen Pressevertretern gehalten hat, wobei sich her ausstellt, daß Reuter diese Ansprache wesentlich ge kürzt und hiebei eine Reihe von Stellen unterdrückt hat, deren

Kenntnis von großem Interesse ist. Hier nach hat Buchanau in seiner Ansprache ausgeführt, daß es ohne England weder eine Revolution noch eine Emanzipation der Arbeiter tn Rußland gege ben hätte. Statt hiefür Dank zu ernten, Werse Eng land vsn der der heutigen russischen Regierung nahe stehenden Presse als der Feind Rußlands hingestellt. Lenin stellte die Engländer tiefer als die Türke». Die Lage der englischen Bürger in Rußland sei nichts weniger als beneidenswert. Wenn man dies alles sehe

, so könnte man glauben, daß nicht Deutsch land, sondern England der Feind Nußlands sei. Jas Gerücht vom Verrate bei Carzano. Die Abgeordneten Alois Rieger, Wolf, Pacher und Genossen haben an den Minister für Landes verteidigung eine Anfrage gerichtet, in der es heißt: Schon im September dieses Jahres, also zu einer verhältnismäßig viel günstigeren Zeit, als es jene war, da die Offensive gegen Italien einsetzte, war das Vsrgchen unserer Truppen geplant. Da machte ein höchst beklagenswertes Vorkommnis

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Volksblatt
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Seite 5 von 8
Datum: 09.05.1917
Umfang: 8
seiner Expansion im Mittelmeer gründen sich auf eine sichere Verbindung zwischen Spanien und der ge- aenüberliegenden afrikanischen Küste. Die einzige Verbindung mit dieser ist die Meerenge von Gib- raltar, aber darüber laßt unS England keine Sou- zzeränität ausüben. Ein Verbleiben in Marokko ohne den Besitz der Meerenge von Gibraltar ist sür Spanien unmöglich. Bezüglich der Stellungnahme Spaniens zum Weltkriege erklärte Redner: Man will uns auf heim tückische Weise mit in den Krieg verwickeln. Die jenigen

Staatsschuld Großbritanniens aus rund 900 Millionen Pfund und auch im ersten Kuegsjahre hat sie nach dem Budget vom 31. März erst die Höhe von 1045 Millionen Pfurd ^reicht. Heute teilte Bonar Law mit, daß die Höh öer Nationalschuld sich auf 3854 Millionen Psund bläust. Selbst wenn man h eoon die Vorschüsse, Welche England im Kriege an seine Alliierten und 'ie Kolonien mit 970 Millionen Pfand gewährte, abzikht, waS im vollen Ausmaße nicht unbedingt zulässig wäre, weil nicht alle diefe Vorschüsse sicher kirb

in glich sind, v?'bleibt die Nationalschuld Eng» lands allein mit 2884 Millionen Pfund. Die Summe bon 38 Milliarden Psund beträgt, nach der gesetz» iuhen Relation berechnet, 91 Milliarden Kronen. Eine Staatsschuld in dieser Höhe hat kein Staat der Erde und man kann ruhig sagen, daß der Kueg die Finanzen Englands auf lange Zeit hinaus Äuf daS Schwerste geschädigt hat Neue Steuern hat Bonar Law nur in be- MärZtem Maße vorschlagen können, denn die Steuerlast ist in England bereits derart angespannt

, die im Kriege eingeführt worden Tiroler Bolksblatt war, gesteigert. AuS dem Tabak und der Vergnü- gungssteuer werden 7^2 Millionen Pfund erwartet, wäbrend die Erhöhung der Kriegsgewinnsteuer 20 Millionen Pfund tragen soll. Die Deckung der riesigen KrieeSkosten erwartet England nach der Rede Bonar Laws nicht wehr aus eigener Krast, vielmehr legte er das größte Gewicht aus die Hilft Amerikas und erklärte, daß die amerikanische Regierung England helfen werde, die finanziellen Lasten der Alliierten zu tragen

. DaS ist daS Zugeständnis, daß England nicht mehr imstande sei, den Krieg allein zu finanzieren und aus die Mithilse der Vereinigten Staaten auch finanziell angewiesen bleibt. Trotz der Versicherung, daß kein Geldmangel daran hindern kön e, den Sieg zu erringen, ist die Rede Bonar LawS ein deutliches Bekenntnis der Schwäche. Ein Schweizer Ausruf zum Aus- tausch der Kriegsgefangenen. Bern, 6. Mai. Der von dem Komitee des internationalen Roten Kreuzes an die Kcieqführen- den gerichtete Ausrus zu Gunsten der Rückbeförder

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Volksblatt
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Seite 7 von 8
Datum: 20.08.1919
Umfang: 8
. Am 13. März 1916 schrieb Tirpitz in sein Tagebuch: Mit Oesterreich ist nichts zu machen. Die diplomatische' Vorbereitung für den Weltkrieg war unerhört. Zahlreiche Botschafter haben sich als unfähig erwiesen uud das gleiche sagt man von den Ministem. Wahrscheinlich hat vor dem Kriegs ausbruch nicht einmal eine Beratung zwischen der Regierung und den militärischen Führern stattge funden. Ueberall herrschte der blinde Glaube, daß England neutral bleiben wird. Das Oberkommando hatte keine Idee

, welches Gewicht England in die Wagschale werfen konnte. Unsere Gegner find wie die Hydra-Schlangen, denen man nie den Kopf ab schlagen kann. Die Zukunft ist dunkel; wir kämpfen gegen die ganze Welt und Amerika ist gegen uns. Ich sitze auf meinem Stuhle und kann mich nicht rühren. Unsere Flotte wird vollkommen falsch ver wendet, aber Müller (der Marinechef im kaiserlichen Kabinett) und Pohl (der Chef des Admiralstabes) sitzen ruhig auf ihren Posten. Wenn ich mit ihnen rede, kann ich ihnen nie meine Ansicht

beibringen. Es ist zum Verzweifeln. Heute sagte mir Müller, daß ihm der Gesandte von Stumm, der Vorstand der Abteilung für England im deutschen Außen- miuisterium, noch einige Tage vor dem Kriegsaus bruch versichert hkt, daß England niemals in den Konflikt eintreten werde. 22. März 1916: Gestern war ein schrecklicher Tag. Der Kaiser will überall großartige Siege sehen, wie ich glaube, um seine eigene Unruhe zu beschwichtigen. 23. März 1916: Der Chef des Admiralstabes Pohl will -nichts unternehmen

alle nach dem Einen (Kaiser) richten, der glaubt, MS nach seinem Kopf macheu zu können. Am 1. April 1916 schreibt Tirpitz, er sei für die Ernennung HindenburgS zum Reichskanzler au Stelle Bethmann-Hollwegs. Am 17. April nennt . Tirpitz die Zeppelw'Angriffe auf England Dum- heiteu. Pohl sagte ihm: Wir müssen London zer stören, weil es die Armee nicht kann. Die U-Boote, drücken England in ein paar Wochen auf die Kate. Ein solcher Mensch wurde von Müller zum Generalstabschef der Marine berufen! Heute ist er der Führer

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Volksblatt
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Seite 3 von 8
Datum: 28.02.1900
Umfang: 8
der in Kleinasien errungenen Vortheile zu bleiben. Dieser neueste Eroberungszug Deutschlands wird in England und Frankreich zweifellos tiefe Ver stimmung hervorrufen. Leider geht durch diese ueueste Wendung in der kleinasiatischen Frage sür Oesterreich- Ungarn auch die letzte Hoffnung zugrunde, den bereits gänzlich ve»lorenen Handel nach der Levante wieder zu erobern. (Parität in Preußen.) In Rothenburg a. Obra (im Posen'schen) hatten katholische Schulkinder am evangelischen Religionsunterricht theilnehmen

des Staatsanwaltes, der das Blatt mit 100 Mark Strafe belegt wissen wollte, freigesprochen werden. (ReichserbschaftS st euer als Flotten deckung.) In Deutschland ist man auf der Suche nach neuen Steuerquellen. Erhöhung der directen und indirecten Steuern und das Tabakmonopol wären zu unliebsame Gäste, daher ist man auf den Gedanken der Reichserbfchaftssteuer gekommen, wie sie in Oesterreich, England und Amerika in Geltung ist. Für eine Reichs- erbschastssteuer sührt Professor Neumann in Tübingen u. a. folgende

, und einen zweiten Wagen an der Grenzstation Chiasso angehalten. Gegen 5 Beamte der Internationalen Schlafwagengesellschast wurde die Untersuchung wegen Zollhinterziehung eingeleitet; die jetzt schon fällige Zoll-- strase beträgt 6000 Ltre. England. (Heeresreform.) Der englische Kriegsminister wusste neulich das Parlament dadurch zu trösten, dass gegenwärtig in England noch 409.000 Mann zur Verfügung stehen. Aber die englische Presse rechnet jetzt dem Kriegsminister vor, dass er sich ernst verrechnet

gilt, hat man erst im letzten Kriege wieder erfahren. Der „Morning Leader' behauptet, dass nicht die Hälfte der Freiwilligen Schießen verstehen. Woher soll man auch die Officiere nehmen. Der Kriegs- mimster hat serners auch statt der veralteten, neue Geschütze versprochen, und auch — Schießstände. Rufsland. (Die asiatische Frage.) Englische Kreise wenden jetzt auch ihre Aufmerksamkeit der asiatischen Frage zu. Jetzt sollen englische Consule dort wo England von Russland am meisten gefährdet

wird ihre segensreiche Thätigkeit entfalten. Anlafs zu dieser Erwägung gibt offenbar die bevorstehende Er richtung eines ruffischen Generalconsuls in Indien. England wünscht, Consuln in Taschkent, Baku, Tiflis, sowie in den Hauptplätzen des ganzen central-asiatischen Gebietes zu unterhalten. Dabei stößt es indessen auf den Widerstand Russlands. Russland lässt keine Consuln fremder Mächte in Centralasien, soweit seine Machtbe fugnisse es ihm erlauben, zu, und besonders mit den englischen Consuln

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Volksblatt
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Seite 2 von 10
Datum: 28.11.1908
Umfang: 10
gedrungen. Es enthält beiläufig folgendes: 1. Der Kaiser setzt dem amerikanischen Schriftsteller auseinander, daß Nordamerika in einem Kampf mit Japan auf die Sympathie Deutschlands rechnen könne, und daß es vielleicht gut würde, wenn zwischen dem Deutschen Reiche und den Vereinigten Staaten ein maritimes Ueber- einkommen zustande käme. 2. Da eine derartige Konvention in England und in Amerika als gegen England gerichtet aufgefaßt werden müßte, so hat der Kaiser seine bekannten Beschwerden

über die Politik Englands wiederholt, daß dieses alle seine Freundschaftswerbungen zurückgewiesen habe und angeblich eine deutschfeindliche Koalition zustande bringen wolle. 3. Mit dieser Politik werde sich jedoch England verrechnen, und wenn es zum Kampfe komme, werde Frankreich die Zeche bezah len.' Hiermit würde der Kaiser zwar nichts Neues gesagt haben; aber sür die Absichten Englands sind derartige Erklärungen so wertvoll als möglich. Sie halten im englischen Volk die törichte Furcht

vor den Angriffsplänen Deutschlands gegen England wach, wodurch die Bereitwilligkeit, die Kosten für die Verdoppelung der britischen Schlachtflotte zu tragen, nur gestärkt wird.> Sie geben der deutsch feindlichen Stimmung in Frankreich neue Nahrung und erhöhen die Verstimmung Rußlands. Sie bringen in Nordamerika gerade das Gegenteil von dem hervor, was der Kaiser beabsichtigt; denn die „gelbe Presse' wird nun um so mehr jede An näherung zwischen Nordamerika und Deutschland bekämpfen, da ja die Freundschaft

und der Handel mit England jedem Nordamerikaner doch stets an erster Stelle stehen. In Ostasien rufen diefe wie derholten Aeußerungen des Kaisers gegen die gelbe Rasse eine geradezu unausrottbare Feindschaft gegen Deutschland und dessen Handel hervor. Die „Augs burger Postzeitung' bemerkt hiezu des weiteren folgendes: „Die schlimmste Wirkung dieser kaiser lichen Aeußerungen dürfte jedoch darin bestehen, daß durch dieselben auch die Bundesgenossen Deutschlands kopss che u gemacht werden. Em angesehenes

Mitglied der österreichischen Ko- lonie in London sagte ihrem Berichterstatter, man möge doch endlich in Deutschland begreifen, daß die in Oesterreich und Ungarn tätigen Gegner des deutsch österreichischen Bündnisses gerade aus der nebelhasten Weltpolitik Kaiser Wilhelms die stärk sten Waffen gegen das Bündnis entnehmen. Der deutsche Kaiser denke und. rede nur von England, Amerika, Japan und Ostasien. Da sei es sehr leicht, am Wiener Hofe den Glauben zu erwecken, daß Deutschland seine Bundesgenossen

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Seite 2 von 4
Datum: 15.06.1864
Umfang: 4
an Terrain. (Frankreich hat einen mächtigen Triumph über England gefeiert), der eine Begeisterung hervorgerufen hat, welche Alle hinriß. Dieses geschah beim Pferderennen, wo ein französisches Pferd den Sieg über ein englisches davontrug. Der Eigenthümer desselben gewann den Preis von 100,000 Frcs. Darüber schreibt das „Vaterland': ,.Es war, als hätte man einen großen Nationalsieg über England erfochten, und als der englische Renner eine Pferdelänge später an dem Ziele ankam, da brach ein Beifallssturm

Ereigniß gewesen. England. ! ? > (N e l i g i ö se D ulduu g.) England, gilt.Vielen als das Land der Freiheit. Und dennoch, wer sollte es glauben? in diesem Lande der Freiheit steht die katholische Kirche noch gegenwärtig, unter der. grausamsten Tyrannei. Hinlänglich bekannt ist die Verhandlung, welche im Hause der Gemeinen über die Nothwendigkeit der Abschaffung jener ^Rechte gepflogen wurde, welche die englische Staatskirche im katholischen Irland besitzt, ^Dieser so gerechte Antrag

in Beschlag, genommen. Ueberdies hat sie Grund uns Boden mit einer Steuer belastet, welche zum Unterhalte der anglikanischen Geistlichen bestimmt, ist. Und diese Auflage beläuft sich auf enorme Summen jährlich. Dabei ist es nicht .nöthig zu sagen, daß England, die Dotationen des Seminars von Maynooth ausgenommen, nicht ein Pfd. St. bezahlt, sei es für die Abhaltung des kathol. Gottesdienstes, sei es für die Geistlichen. Daher sind 5 Millionen Jrländer nicht nur aus ihrenKirchen verjagtund der-> selben

zu erhalten. ^ Der Russe verfolgt den katholischen Polen, aber er nöthigt ihn nicht, die Kosten der griechischen Kirche zu tragen. — Man muß ins Land der Freiheit par exeellevee, nach England gehen, um solche Zustände i zu treffen. Und das englische Parlament hat noch im Jahre des Fort schrittes 1863 den Antrag verworfen, Irland Gerechtigkeit zu erweisen und einer großen Ungerechtigkeit zu steuern. Das ist also die eng lische Toleranz und Freiheit! Die Ungerechtigkeit, daß das ehemalige Kirchenvermögen

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Seite 3 von 8
Datum: 13.01.1923
Umfang: 8
hat aber als zu heikel keiner erwähnt, und doch ist er schließlich ein alter Grund, über dem sich Frankreich und England schon öfters in ihrer Ge schichte in die Haare geraten sind. England sah in Poincares Vorschlägen den Ausdruck einer Poli tik, die Frankreich die wirtschaftliche und politi sche Herrschaft über das festländische Europa ge ben soll. Im allgemeinen gleitet auch die Presse über dieses tiefste Motiv, das die englische Repa rationspolitik bestimmt, möglichst hinweg; doch wird es -in folgenden

, d«s insbesondere in der Luft rüste, „als ob es eine sofortige Invasion befürchte oder beabsichtige', und ihm vorhält, Deutschland Tiroler Volksblatt liefere nicht mehr „einen anständigen Vorwand' dafür. Man glaubte in England nicht, daß Frankreich mit dem Vormarsch nach Deutschland wirklich Ernst mache. Nun ccker» da Poincare seinen Rubi kon wirklich überschreitet u. ins Ruhrgebiet ein rückt, findet die englische Presse eine deutliche Sprache angemessen. Diese dürste die in Paris offenbar noch immer

^bestehende Illusion fchnell verschwinden lassen. England werde, wenn Frankreich handle, einfach bei Seite treten, und zwar mit „unabänderlicher herzlicher Gesinnung' Frankreich gegenüber. Es ist sehr bemerkenswert, wie schnell die Idee, mit der man in letzter Zeit in England kokettierte, die Idee England könne sich von Eurypa zurückziehen und seine ganze Aufmerksamkeit auf sein eigenes Reich und die übrige Welt konzentrieren, an Anziehungskraft verlor, mit dem Augenblick, wo sie eine Frage

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Seite 1 von 8
Datum: 02.02.1923
Umfang: 8
kehr in die Artusrunde der Entente rät, daß Italien keine Vermittlung zusammen mit England zwischen Frankreich und Deutschland vorgeschlagen hat, daß es auch kein Projekt einer Kontinentalallianz zwi schen Frankreich, Italien, Belgien und Deutschland in Paris—Berlin lanciert habe, daß also Italien ^eder eine Vermittlung noch eine Sonderallianz an strebe, sondern nur im Interesse der Abschwächung der Gegensätze sich bemühe und sicher sei, daß man nnes Tages auf das italienische Memorandum von London

, unerwidert ließ und kein Herein ertönte. Das hat in Italien verärgert, obwohl Deutschland durch einen sehr kluz überlegten Zug Italien von Frankreich dadurch abtrennte, daß es die Kohlen- lieferungen nach Mailand weiterrollen ließ. Wer täglich sieht, mit welcher ängstlichen Spannung man im italienischen Geschäftsleben aus den Kurs des Pfundes blickt, weiß auch, was für Italien diese Fortführung der KohlenlieseruNgen, die es sich sonst von England um den Preis seines Lirekurses kaufen 'müßte, bedeuten

. Ebenso ist für Italien die Lösung der Repara- tionsfrage im Vereine mit den Kriegsschulden ein Lebensinteresse. 20 Milliarden Lire stehen im italienischen Budget als Kriegsschuld an England, tväbrend Italien an Kriegsentschädigung so gut wie nichts erhalten hat. Mussolini war es, der in dem Londoner Memorandum ein Junktim zwischen Re parationsfrage und Kriegsschuld aufstellte: Eng land wünschte die Herabsetzung der Reparationslast Deutschlands, um den Markkurs zu heben und da mit das fatale Dumping

(Preisunterbietung für englische Industriewaren) zu beseitigen. Gut, dann soll England mindestens ebenso viel von der Kriegs schuld seiner Alliierten streichen, sagte Mussolini. Und mit Recht, sagt sogar Nitti. Die Ablehnung Ame rikas, seinerseits wieder England ein solches Opfer zu ersetzen, ließ damals den Plan scheitern, der aber sicherlich wieder auf dein Plane erscheinen wird. Denn weder Italien noch Frankreich können je diese Kriegsschulden zahlen uud werden nie in Engl lands Wunsch nach Befreiung

Deutschlands für die Zukunft den französischen Militarismus zn einer Angelegenheit Italiens machen würde, wie es der deutsche nie gewesen ist. Namentlich bei den Be ziehungen zwischen Paris und Belgrad. Mussolini ist ein zu guter Außenminister und hat auch zu vortreffliche Berater, als daß er auf eiue Karte setzen würde. Er gab auch klipp und klar im letzten Ministerräte zu, daß er sich deshalb nicht von Frankreich getrennt habe, weil auch England nicht aus seiner wohlwollenden Neutralität MANU iu deu

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Seite 1 von 6
Datum: 05.03.1862
Umfang: 6
Reklamationen find portofrei. t Jahrgang. Bozen. Mittwoch, S. März. «. Die Hauptträger der italienischen Revolution sind Napo leon, Victor Emanuel, Mazzini und seine Consorten und England. Victor Emanuel, der ländergierige Fürst, meint es mit dem einigen Italien ganz und gar nicht aufrichtig und würde, um das Uedrige zu bekommen, n.'H mehr an Napo leon verschenken, wenn eS anginge. Was Mazzini und seine Consorten beabsichtigen, darüber könnten uns die geheimen Gesellschaften haarsträubenden Aufschluß geben

lassen, wie ein einiges Italien es wäre. Italien als Großmacht (wenn aus Italien über- Haupt ein einiges werden könnte,) würde sich an England anschließen. Aus dieser Ursache meint es auch England mit dem einigen Italien am aufrichtigsten; dazu treibt es überdieß der Haß gegen dckö Papstthum, denn in einem ei nigen Italien findet natürlich der Kirchenstaat nicht mehr Platz. Und hätte England auch keinen andern Grund als den: weil Napoleon es nicht will, so wäre das schon für es Grund gpnug

. Die Rothen in Italien neigen-sich auffallend zu Eng land bin. Napoleon merkt daS gar wohl. Er weiß auch, wie thätig England in Italien schon seit vielen Jahren war, wie es ihm schon seit langer Ze»t immerfort entgegenarbeitete. Es kann in Italien noch letztlich zu einem Zusammenstoß zwischen Frankreich und England kommen. Wenn es so ist, wem Napoleon es mit dem einigen Italien nicht aufrichtig meint, warum hat er Viktor Emanuel als König von Italien anerkannt? Er that es, weil nicht viel daran liegt

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Seite 3 von 8
Datum: 03.05.1922
Umfang: 8
erlangen, wenn es nicht nur Steuermatz- noMn in sein Budget aufnehme, sondern auch Er- MMgen. Nicht vur die Industrie, sondern auch die Arbeiterschaft müsse Opfer bringen, andernfalls müsse Oesterreich zugrunde gehen. * Ein Mitarbeiter des „Temps' unternahm den Versuch, von den Vertretern der Kleinen Entente Aeußerungen über die Frake zu erlangen, welche Haltung diese Staaten im Falle einer Auflösung der Mgnts ooräial« zwischen Frankreich und England tivrrbmen würden. Der tschecho-slowakische Minister

- viüsident Dr. Bsnesch erklärte: Wir flehen die sranjösische Regierung an, unS nicht zu zwi!»acu, zwischen England und Frankreich wählen zu Nüssen. ^ * Die russischen Delegierten haben in der vorigen Woche eine Anzahl von Mitgliedern der deutschen Delegation zu einem Abendesien tnS Hotel de GvneS qeladen, n. a. den Reichskanzler Dr. Wirth, Reichs- mimker des Aenßern Dr. Rathenan und Reichs» viitschaftsminister Dr. Schmidt. Tfchitscherin begrüßte die Gäste als Vertreter des befreundeten Deutschen Reiches

, daß die Regierung von England kein Militärbündnis mit Frank« reich, wie es Frankreich verlange, dem Parlament gegenüber verteidigen könne, weil keine Zustimmung vom englischen Volke zu erwarten sei. Gerade die Folgen des letzten Krieges bätten die Volksmeinung so stark beeinflußt, daß die Regierung keine Pflichten übernehmen könne, durch die sie in fremde Kriege verwickelt würde. Der Krieg müsse durch die Friedenspolitik vermieden werden, bemerkte Lloyd George, und in dieser Beziehung sei man in Europa schon

so viel Schande bereitet, nicht ruhig schlafen.' Das Blatt fügt Hinzu, die alte Dame möge sich beruhigen, Tfchitscherin sei besser als fein vermeintlicher Ruf, gestern hätten ihm bei einem offiziellen Empfange die vornehmsten Damen herrliche Blumen überreicht und heute frühstücke er an der Tafel des Königs. Wer weiß> was morgen kommen werde. * Der anläßlich des Gewerkschaftskongresses in Rom weitende englische Arbeiterführer Thomas erklärte, gam England billige die Haltung Lloyd GeorgeS in Genua

eingeführt wird und von dort unter anderem Namen, auch als kubanischer Kaffee, weites verkauft wird.' Infolgedessen befürchtet mau eine allzu starke Kon kurrenz durch deu richtigen Kubakaffee. * In England ist eine Bewegung im Entstehen begriffen, die sich gegen die allzu freie Betätigung des weiblichen Geschlechts auf den vorwiegend der Männerwelt zukommenden athletischen Sportarten richtet. Die Beteiligung der Frauen au öffentlichen Wettkämpfen wie Reiten, Laufen, Fußballspielen, Schwimmen und Ringen

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Seite 3 von 10
Datum: 20.01.1900
Umfang: 10
« auch wieder aufgeworfen. Man will wieder die erste Vice- präsidentenstelle erlangen. Zu diesem Zwecke soll Hssrath Pientack polnischer LandSmannminister werden, womit sich der Polenclub einverstanden erklärt. Wenn die Linke einen gemäßigten Candidaten vorschlägt, dürften ihre Wünsche in Erfüllung gehen. Deutschland. (Krupp'sche Lieferungen für England.) Nach einer Nachricht der „Nordd. Allg. Ztg.' hat die Regierung die Firma Krupp „ersucht', an keine der kriegführenden Mächte Waffen, Geschütze oder anderweitiges

mit der englischen Regierung, sondern mit einem englischen Privaten als Mittelsmann. Das Caliber der in Arbeit befindlichen Stahlschrapnells führe nur Russland und England. Die vom Besteller eingesandten Zeichnungen trügen englische Maßzeichen. Die Patronenkammern seien nach der für Schrapnells für Sprengstoffladung — Lydditsüllung — üblichen Art konstruiert. Jeder mann auf den Kruppschen Werken, so schreibt das socialdemokratische Organ in Essen, ist auch überzeugt, dass diese Geschosse für England bestimmt

sind. „Ehe darüber etwas in der Presse verlautete, sprachen die Meister auch ganz unverhohlen von den englischen Geschossen. Jetzt sucht man den Arbeitern einzureden, man wisse nicht, für welchen Staat oie Geschosse bestimmt seien; für England seien sie nicht.' Das jetzt an die Firma Krupp gerichtete Ersuchen steht im Einklang mit der Haltung, die Deutschland im Jahre 1870 den eng lischen uud amerikanischen Waffenlieferungen an Frank reich gegenüber eingenommen hat. Völkerrechtlich aber besteht bisher

werden kann, während auf der andern Seite unbehindert England Munition aus deutschen Fabriken zugeführt würde. Italien. Während in Mailand bereits seit zwei Monaten über die sicilianische Maffia Gericht gehalten wird, hat, wie man der „K. V.' meldet, in Neapel dieser Tage ein Process gegen die Camorra begonnen, der ebenfalls interessant zu werden verspricht, da in ihn Personen aus der „besten' Gesellschaft ver wickelt sind. Auf die Aussage des fünfundzwanzig jährigen Federico Mele, dessett Vater einer der geach- tetsten Großkaufleute

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Seite 2 von 8
Datum: 27.10.1886
Umfang: 8
aufnehmen zu können. Ein entschlossener Schritt russischerseits werde mit einem Schlage die Sachlage zu Gunsten Rußlands wenden. Die Gegner Rußlands würden gezwungen sein, die ge heimen Intriguen aufzugeben und offen Farbe zu be kennen. Von Bulgarien könne sich Rußland nicht los sagen; wozu also zaudern? Das stehende Militär in England steht in gar keinen Verhältnisse mit dem Militarismus in den übrigen europäischen Staaten. Die faktische Stärke der Armee beträgt ohne Reserve und indische Truppen

nur 202.923 Mann. In Bezug auf die Fortdauer der englischen Besetzung in Egypten wird gegen England eine Aktion geplant. Man will die einseitige Behandlung Egyptens durch England nicht länger mehr gestatten. Es soll ein vollständiges Einvernehmen zwischen Frankreich und dem Sultan bestehen und sie sollen der Unterstützung Rußlands sicher sein, um die egyptische Frage nächstens auszuwerfen und bestimmte Erklärungen von England zu fordern, bis wann es Egypten räumen, eventuell diese Angelegenheit

, welche vertragsmäßig eine europäische ist, der einseitigen Behandlung durch England ent ziehen wolle. Amerika. Am 28. d. findet die Enthüllung des riesigen Standbildes statt, welches auf der kleinen Insel Bedloe in der Bai von New-Iork als Leuchtthurm errichtet wurde. Es stellt die „Freiheit' dar, welche mit /hocherhobener Fackel die Welt erleuchtet. Die Strahlen der Fackel und die Lichtstrahlen des Hauptes sind elektrisches Licht. Das Standbild selbst ist so groß, daß in dessen großer Zehe ein Mann bequem stehen

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Seite 4 von 8
Datum: 12.01.1916
Umfang: 8
als je: der Schutz der katholischen Kirche findet keinen Hort bei England, Frankreich und Rußland. Wenn England Neuerdings einen Gesandten beim römischen Stuhle beglaubigte, so geschah es nicht in ehrlicher Aner kennung drr Bedeutung des Papsttums, sondern lediglich als krämerhafter Schachzug sür platt ma terielle Interessen. Aus der einen Seite Anerken- nung der Souveränität des Papsttums, indem eS einen Gesandten beim Vatikan nach jahrhunderte. langer Unterbrechung neu schuf; auf der anderen Seite

die Weigerung, diese an sich anerkannte Sou veränität aus ihrem unvollkommenen, ungenügenden und ungesicherten Zustand heraus zu einer klaren und unanfechtbaren Souveränität fortzubilden. Das ist ein sonderbares, und — sügen wir eS gleich hinzu — nicht nur sür alle Katholiken, sondern auch sür alle ehrlichen und geraden Geister höchst betrübendes Bild. Wenn England nicht imstande War, eine solche schreiende Inkonsequenz zu ver> weiden, was kann man da von dem atheistischen Frankreich und dem schismatischen

mehr hat. Die Zentral mächte befinden sich in der günstigen Lage, daß ihr ganzes Geld im Lande bleibt, während die Entente ihren ganzen Bedarf einschließlich der Kriegsma terialien auS dem Ausland bezieht. AuS England liefen in jüngster Zeit Von drei Fronten Nachrichten ein. Vor allem die, daß die indischen Truppen auS Frankreich abtransportiert wurden, offenbar deshalb, weil sie das dortige Klima nicht Vertragen konnten. Aller Wahrscheinlichkeit nach wurden sie nach ihrer Heimat zurückgeschickt

versehen, den Kanal an irgendeiner Stelle erreiche und daS Ufer gründlich in die Lust sprengt. Die Wirkung wäre schrecklich, denn die Fahrzeuge müßten ganz Afrika umschiffen, was mit großem Schaden sür die Schiffahrt ver« bunden wäre. England will schließlich die allgemeine Wehr pflicht einführen, was auf die größte Entschlossenheit, den Krieg fortzusetzen, deutlich hinweist. Bisher gab eS Freiwillige genug, die Werbungen lieferten ge nügendes Material, jetzt aber werden neue Massen rekrutiert

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Seite 3 von 8
Datum: 18.08.1920
Umfang: 8
' sagt in seinem Leitartikel: Zum erstenmal seit August 1914 find wir verpflichtet, unseren Bedenken und unserer Sorge^ Ausdruck zu verleihen über eine Klus', die sich zwischen England und Frankreich austun will. Saint-Brice sagt im „Journal', die Affäre Wrangel sei nur eine Episode. Die Uneinigkeit zwischen Frankreich uud England liege tiefer. Sie beschränke sich nicht auf die russische Politik. Das ganze System von Versailles stehe auf dem Spiel. Seit Monaten schrecke man vor einer entschiedenen

Auseinandersetzung zurück. Würde man es jetzt wieder tun, dann würde man nur die Schwierig keiten vertagen. Millerand habe den Finger auf die Wunde gelegt. Er dürfe nicht vor der Heilung zurückschrecken. Bei einem Frühstück, das zu Ehren Lloyd Georges von den Führern der Koalition gegeben wurde, sagte der Premierminister, er hoffe uud vertraue darauf, daß nichts die Einheit zwischen England und Frankreich zerstören werde. Er fügte hinzu: Weun es sich um die Her stellung des Friedens handelt, ist es unsere lerste

Pflicht als Regierung, das Volk nicht in ein nicht zu rechtfertigendes Abenteuer hineinzustürzen. Ledig lich die dringendsten Forderungen der nationalen Ehre, Fragen der Selbständigkeit und der Freiheit könnten einen Krieg rechtfertigen. Auf diesem Ge biet ist kein Raum für Parteimauöver. Hier müßten die Nationen alle ihre Kräfte sammeln. Sehr viel hängt von England und seiner Einheit ab. Aus Warschau werden Demonstrationen vor der britischen Gesandtschaft gemeldet. Nach den letzten Londoner

in England gegen jeden Krieg ist; ebenso gewiß ist eS, daß Lloyd George entschlossen gegen die Kriegstreiber vorgeht und für die Erhclltung des Friedens arbeilet. Die Ursachen des Attentats gegen Venizelos. Die Tat der beiden jungen Leute, die in Paris Revolverschüsse auf Venizelos abgegeben haben, ist sicher kein zu billigendes Mittel für die Lösung der Schwierigkeiten, an denen die innere Politik Griechenlands krankt. Es darf aber anderseits nicht übersehen werden, daß diese Tat der verzweifelten

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Seite 3 von 10
Datum: 20.04.1907
Umfang: 10
annehm bare englische Vorschlag der Einschränkung der Rüstungen von Deutschland bekämpft, wie ja der deutsche Kaiser überhaupt der Religion der Kraft huldige. Titoni habe trotz seines in der Kammer gegebenen Versprechens, den englischen Vorschlag zu unterstützen, nunmehr nach der Unterredung mit Bülow in Rapallo sich entschlossen, dem deutschen Standpunkte beizutreten. Dies bilde ein fchmach- volles Blatt in der Geschichte der Politik Italiens. * England und die spanische Flotte. Wie jetzt bekannt

wird, galt die Zusammenkunft des Königs von England mit dem König Alfons von Spanien in Chartagena dem Plane des Wieder ausbaues der im spanisch-amerikanischen Kriege ver nichteten Flotte. England will den Spaniern in den spanischen Häsen eine neue Flotte um den Preis von 500 Millionen Pesetas erbauen. König Eduard verficht auf der Haager Friedenskonferenz die allgemeine Abrüstung und dann geht er nach Spanien und baut eine neue Flotte! Die neue spanische Flotte wird natürlich eine wertvolle Stütze sür

England und darum ist König Eduard so splendid. Obwohl im Jahre 1897, somit kurz vor dem Kriege mit Nordamerika, die spanische Flotte in zwölfter Stunde eiligst verstärkt wurde, konnte es in der kurzen Frist eines Jahres nicht mehr gelingen, die seit Jahrzehnten vernachlässigte Marine auf einen Stand zu bringen, daß sie dem Gegner mit Erfolg begegnen konnte. So kam es, daß bei Kriegsaus bruch (24. April 1898) die beiden einzigen neueren Schlachtschiffe „Emperador Carlos V.' und „Pe- layo' (9000 Tonnen

erst in den Spanten, und nur Schiffe dritten und vierten Ranges besaß Spanien eine reichliche Zahl, die je- doch für so einen ernsten Kampf wie der bevor stehende bloß als Auxiliarkräfte anzusehen waren und eine billige Beute des Feindes werden muß ten. Die Torpedoflottille zählte 14 Torpedokanonen boote, 6 in England gekaufte Torpedobootzerstörer, 13 Torpedoboote und 1 Unterseeboot. 14 Handels- dampser standen als Transportschiffe und Auxiliar- kreuzer zur Verfügung, um den Mangel an son stigen

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