190 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1899/18_03_1899/TIPOS_1899_03_18_1_object_7986940.png
Seite 1 von 14
Datum: 18.03.1899
Umfang: 14
nun wird die Gemeindevertretung mit einer „geheimen Sitz- Feuilleton. Ein drutschrr Äischok im Lulrer. (Den „Los von Rom"-Agenten in's Stammbuch.) Am 6 . März waren es 25 Jahre, dass der deutsche Bischof Mathias Eberhard von Trier in das Gefängnis geführt wurde. Die heutige Generation weiß es kaum -mehr, wie zur Zeit des Kulturkampfes das „Los von Rom"-Werk betrieben wurde und welche Verheerung es an gerichtet hat. Der Kulturkampf bezweckte ja auch nichts anderes, als die Katholiken von Rom loszutrennen und eine deutsche

National kirche zu gründen, deren Grundlage der eben in's Leben gerufene Altkatholizismus war. Kein Geringerer als Bismarck selbst war es, der das Ziel für erreichbar hielt, und er war es, der dem Kulturkampfminister Falk es über ließ, die Los- von Rom-Bewegung durch gesetz geberische Maßnahmen in Szene zu setzen. Klägliche Misserfolge hat diese Los von Rom- Bewegung erlitten; denn aus ihr ist die mächtige Gegnerbewegung „Hin zu Rom" entstanden. Der Kulturkampf ist kläglich gescheitert

, er musste aufgegeben werden, und die deutschen Katholiken sind zur stärksten Partei des deutschen j Reiches, zum ausschlaggebenden Faktor der deutschen Gesetzgebung geworden. Noch mehr! Die deutschen Katholiken haben durch ihre Treue gegen Nom und ihren glänzenden Sieg über die Kulturkämpfer die deutsche National kirche unmöglich gemacht und dafür im Gegen- theil das Ansehen Roms, des heiligen Stuhles und der Kirche selbst bei Freund und Feind zu erhöhtem Glanze erhoben. Dafür hat sich die damalige „Los von Rom

1
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1899/28_06_1899/TIPOS_1899_06_28_10_object_7987273.png
Seite 10 von 12
Datum: 28.06.1899
Umfang: 12
Uus aller Welt. Kardinal, Fürsterzbischos von Prag. Graf Schönborn, ist am 25. ds. in Falkenau an Lungenentzündung gestorben. Derselbe war am 24. Jänner 1844 in Prag geboren, studierte an der Prager Universität die Rechte, diente dann als Kavallerieoffizier während des Krieges 1866. Nach Ablegung der Staatsprüfungen 1868 studierte er in Rom und Innsbruck (1870—1874) Theologie und wurde vom Kar dinal Schwarzenberg zum Priester geweiht. In Rom wurde er 1875 zum Doktor der Theo logie promoviert

. Dann trat er in die Seel sorge ein, wurde 1883 Bischof von Budweis, 1884 eröffnete er in Rom das Collegium Bohemicum und wurde päpstlicher Thronassistent. Am 21. Mai 1885 folgte er dem Kardinal Schwarzenberg auf den erzbischöflichen Stuhl in Prag und wurde 1889 zum Kardinal er nannt. Als Erzbischof von Prag war er Primas des Königreichs Böhmen, Kanzler der theologischen Fakultät an der Karolo-Ferdinan- dea in Prag. Am 11. Dezember 1889 erließ er den Hirtenbrief gegen die von den Jung- czechen

veranstalteten Husssammlungen. Am 12. März 1890 gab er in der Schulkommission des Herrenhauses die Deklaration des Epis kopats in der Schulfrage zu Protokoll, was große Freude im katholischen Lager hervorrief. Die Aktion wurde leider nicht mit Energie fort geführt. Kardinal Schönborn war Geheimer Rath und Besitzer des Großkreuzes des Stephans ordens, sowie Herrenhausmitglied. Unbegreif licherweise ließ sich Schönborn von den liberalen Regierungskreisen zu einer Aktion gegen die Christlichsozialen in Rom

werden in derselben die in den von Verleumdungen und Lügen strotzenden, zu Hunderttausenden unter das Volk ertheilten „Abfall"-Flugschriften einer gründ lichen und niederschmetternden Widerlegung unterzogen. Dass es dabei den treibenden Kräften und Hintermännern der Abfallsbewegung und ihrem „Reformator" Luther nicht gut er geht, liegt in der Natur der Sache. Aus dem Titel ist der reiche Inhalt ersichtlich, weshalb wir hier die Titel der einzelnen Hefte anführen: 1. Heft: „Los von Rom." 4. Auflage 5 kr. — 2. und 3. Doppelheft: „Los von Rom

. Die Gemeindewahlen in Rom endeten mit vollständigem Sieg der „klerikalen"Kandidatenliste. Die Czarin wurde von einer Prinzessin ent bunden. England und Transvaal, sowie der ver bündete Oranjestaat rüsten zum Kriege. Die Königin von Spanien Unterzeichnete das Gesetz, betreffs der Abtretung der Karolinen-, Marianen- und Palou-Jnseln an Deutschland. Nach einer Meldung des Gouverneurs von Hongkong waren noch in der letzten Woche 109 neue Pesterkrankungen und 117 Todesfälle zu verzeichnen. EXSICCATOR« Uebertrifft

2
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1899/17_05_1899/TIPOS_1899_05_17_5_object_7987136.png
Seite 5 von 12
Datum: 17.05.1899
Umfang: 12
der Ablassstreit bereits der gefährliche Funke war, der den vor handenen Zündstoff entflammte, galt er in Rom noch immer als eine ungefährliche „Möuchs- streiterei", wie Papst Leo X. selbst sagte. Den Papst in diesem Glauben noch lange zu be lassen, betrachtete Luther als eine Hauptaufgabe. Denn er verhehlte sich die Gefahr nicht, die ihm drohte, falls bereits am Anfang seines Auftretens Rom gegen ihn mit allen ihm zn Gebote stehenden Mitteln vorgcgangen würde. Als man daher in Rom die Ansicht ausgab, dass

es nur ein Schulgezänke sei, und Luther die Aufforderung erhielt, binnen 60 Tagen zu widerrufen oder sich in Rom zur Vcrantwor- i tung zu stellen, da wirft es wahrhaftig kein günstiges Licht auf den Mann, der die Kirche reformieren wollte, dass er zu verwerflichen Auskunftsmitteln seine Zuflucht nahm. Er schrieb an seinen Freund Spalatin, Hofprediger des Kurfürsten Friedrich von Sachsen: er solle den Fürsten um einen Erlass bitten, wodurch er ihm das freie Geleite abschlüge; „so hätte ich den gerechtesten Vorwand

, in Rom nicht zu erscheinen." Dabei vergiesst Luther aber nicht, zu seiner größeren Sicherheit eine Fälschung des Datums zu empfehlen, nämlich die Zurück- Versetzung der Ausstellung vor den 23. August 1518. (Luth. Briefe De Wette 1, 133, 134.) Während Martin in Deutschland weiter den Brand schürte, seine Ansichten in Flugschriften aufrecht erhält und gegen den Papst bereits mit grobem Geschütz zu Felde zieht, schrieb er am 30. Mai 1518 in einem Briefe au Papst Leo X., in so übertrieben demüthiger

3
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1899/02_08_1899/TIPOS_1899_08_02_6_object_7987373.png
Seite 6 von 16
Datum: 02.08.1899
Umfang: 16
Verwahrung einzulegen (Beifall) gegen die Unbill, welche unserm Heiland, seiner Lehre, unserm Fürstbischof angethan wurde, um feierlich und entschieden Verwahrung einzulegen gegen die unheilvolle Bewegung, welche mit dem Rufe „Los von Rom" den Ruf „Los von Oesterreich" verbindet. Lassen Sie uns diesem Ruf stets und bis zum letzten Athemzuge mit der Devise beantworten: Treu und fest zu Rom, treu und fest zu uuserm Kaiser und zu unserem Vaterland. (Minutenlanger Beifall.) Die heutige Versammlung sei

blicke, in denen er redet, wie es ihm wirklich ums Herz ist. Ein solcher war im Oktober 1897 bei der Gründung des neuen liberalen Vereines. Dort sprach Dr. Erler nach liberalen Quellen in Innsbruck die denkwürdigen Worte: „Wo Rom herrscht, ist für das Deutschthum kein Platz." Meine Herren! ich mache auf merksam. diese Worte sind seitdem als der Aus spruch Dr. Erlers oft wiederholt und niemals widersprochen worden. Was heißen sie denn? Wo Rom herrscht — wo der katholische Glaube herrscht

der römisch-katholischen Kirche werden sie des deutschen Namens nimmer für würdig gehalten. Deutsche waren dafür jene Protestanten, welche die Schweden in's Reich gerufen, die da ärger hausten als Türken und Heiden, welche die größte materielle Noth, Verwüstung auf allen Gebieten, sittliche und geistige Verwilderung hervorgerufen haben. (Beifall.) An ihnen hatte Rom keinen Theil. Deutsche nach dem Herzen unserer Völkischen waren jene Reichsfürsten, die sich mit dem französischen Sonnenkönig und sogar

mit den Türken ver banden gegen das deutsche Reich. Rom herrschte nicht über sie. Ein Deutscher, im Sinne des Dr. Erler war jener preußische Friedrich, der Feind Maria Theresias, der große Freidenker; er umgab sich mit Franzosen, redete und schrieb

4
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1899/15_07_1899/TIPOS_1899_07_15_3_object_7987322.png
Seite 3 von 14
Datum: 15.07.1899
Umfang: 14
, aber er ahnte nicht, dass j er es stiftete. Seine Werke können also nicht | macht. Wer bisher geglaubt hat, dass Wolf und Schönerer die Urheber der „Los von Rom"- Bewegung seien, den belehren protestantische Blätter im Herzogthum Sachsen-Altenburg eines andern. Dieselben schrieben letzter Tage: „Ein neuer Beweis für die Durchtriebenheit der Je suiten überhaupt und des U. Abel 8. J. ins besondere sei die — „Los von Rom-Bewegung". Dieses sei nichts anderes als ein schlaues Werk des P. Abel, der sich bemüht

habe, eine Be wegung zu inscenieren, welche die schlechten Elemente aus den Reihen der öster reichischen Katholiken aus scheidet und ins protestantische Lager überführen soll, um die protestantische Kirche da selbst zu zersetzen." Wirklich ausgezeichnet! Dann wäre also Wolf der Agent des P. Abel, bemerkt die „Reichspost". So naiv diese Er klärung ist, so zeigt sie doch, wie wenig Respect der „Los von Rom"-Bewegung auch in prote stantischen Kreisen entgegengebracht wird. Sie zeigt aber insbesondere, dass

der 1545 von Luther verfassten Schrift: „Das Papstthum zu Rom vom Teufel gestiftet" ist Döllinger der Ansicht Prechts mit dem Unterschiede, dass er annimmt, Luther habe nicht im Wahnsinn, sondern berauscht von geistigen Getränken diese Schrift geschrie ben. Da aber die Schrift zu lange ist, als dass sie in diesem Zustande auf einmal hätte verfasst werden können, so musste Luther nach der Ansicht Döllingers meist dem Rausche ergeben gewesen sein. Uebrigens müssen seine Freunde diesen Zustand

von Rom"-Sippe. Dreyfusiade. Quesnay de Beaurepaire richtete an den General-Kommandanten des siebenten Korps, den Kriegsminister und den Minister präsidenten eine Eingabe, in welcher er Drey fus beschuldigt, seit mindestens zehn Jahren an verschiedene fremde Mächte geheime, die Sicher heit des Staates berührende Aktenstücke aus geliefert zu haben. Beaurepaire verlangt, dass man ihm gestatte, die seine Beschuldigung er härtenden Beweisstücke zu unterbreiten. — Eine Anzahl Budapester Jüden

5
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1899/08_07_1899/TIPOS_1899_07_08_6_object_7987301.png
Seite 6 von 14
Datum: 08.07.1899
Umfang: 14
hat. Als die Fackeln nach beendetem Zuge am Marktplatz auf einen Haufen geworfen waren, wurde plötzlich der Ruf laut: „Los von Rom!" — Bald darauf brüllte abermals eine echte Cognacstimme: „Los von Rom!" und die edlen Musensöhne pflanzten den Ruf im Chorus fort. Da die Heiloten einander in Bezug auf Kirchenhass zu über trumpfen suchen und ein Kloster oder eine Kirche bei diesen Leuten wie ein rothes Tuch auf den Stier wirkt, so schrien angesichts des Ursulinen- Klosters die sehr gebildeten Leute: „Pereat

ein offenes Schreiben an den hochwürdigsten Fürstbischof als Antwort auf sein in den Kirchen Innsbrucks verlesenes Hrrtenwort. Bezeichnend ist, dass der 2. Vize- Bürgermeister der Landeshauptstadt, Dr. Erl er, unterschrieben ist, jener Heilote, welcher hier in Innsbruck als erster den Ruf „Los von Rom" in einer Versammlung erschallen ließ. In dem Schreiben wird mit frecher Stirn behauptet, dass die Behauptungen des Bischofs nicht wahr seien und dass der katholischen Religion keine Unbill bei der Feier

, aber der Bischof soll nicht prote stieren dürfen gegen ausgestoßene Gottesläste rungen, gegen Beleidigungen der Religion. Der Oberhirt kann es ja nicht hindern, wenn Dr. Erler die „Los von Rom"-Bewegung fördert. Man kann den Wolf nicht hindern, dass er an der ihm von Naturgesetzen gewährleisteten „Fressfreiheit" Gebrauch macht. Was aber der Hirt thun kann, das ist, seine Heerde zu schützen, indem er von ihr den Wolf fern hält. Das Geheul der Bestie, welches uns aus dem Apo statenblatt entgegentönt

7
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1899/05_04_1899/TIPOS_1899_04_05_7_object_7987008.png
Seite 7 von 12
Datum: 05.04.1899
Umfang: 12
. Am 18. Oktober 1895, wo man gern christliche Stimmen fangen gieng, ist Herr Johann Laurenz Hofer aus der evangelischen Kirche aus- und in die katholische Kirche wieder eingetreten. Nun schreit er wieder wacker: „Los von Rom!", um zum dritten Mal seinen Glauben zu wechseln. Der Mann hat thatsächlich sehr feste Grundsätze. Dieser ganze „Abfall" besteht aus Leuten, welche ihre Religion wie ihr Hemd wechseln. Der Krieg aus Samoa. Auf Samoa geht es wieder drunter und drüber, und zwar sind es die Vertreter

höfen. Gasthöfen u. in Kaffehäusern zu verlangen. Die unwissenschaftliche Grundlage der „Los von Rom"-Bewegung. Die „Reichspost" schreibt: „Es ist bekannt, dass im Jänner l. I. anlässlich der überhandnehmenden „Los von Rom„-Bewegung in Oesterreich ein Preis von tausend Gulden ö. W. (von Herrn Benefiziat Engel in Hall) für den Nachweis, dass die katholische Kirche antideutsch sei, ausgeschrieben wurde. Man dürfte gespannt sein, wer etwa diesen Preis erringen werde, und da die „Los von Rom"-Bewegung

von Jntelligenzkreisen ansgeht, so sollte man glauben, es sei gewisser maßen Ehrenpflicht der betreffenden Kreise, die „Los von Rom "-Agitation wissenschaftlich zu begründen. Diese Begründung hätte aber nur dadurch geschehen können, dass die Deutschfeind lichkeit der katholischen Kirche bewiesen worden wäre. Andererseits scheint ein Austritt intelli genter Männer aus der katholischen Kirche ohne diese wissenschaftliche Begründung, auf die Wissen schaft derselben einen sehr düsteren Schatten zu

8
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1899/11_03_1899/TIPOS_1899_03_11_2_object_7986921.png
Seite 2 von 12
Datum: 11.03.1899
Umfang: 12
die Interessen der Stadt- als der Landbevölkerung in wohl- thuender Harmonie zu vereinigen versteht. Der II. Bauerntag hat zur Vertiefung der christlichsozialen Agrarbewegung sicher wieder ein gut Stück beigetragen, trotz des Wuth- geheuls und der Gegenanstrengung der ver bündeten Judokraten. Vir Drotrßvcrsammlung grgrn die Pa role „los von Rom". Die Abfallsbewegung schreitet selbst in dem Hauptherde derselben, in der westlichen Ecke Böhmens, wie uns die neuesten authentischen Mittheilungen besagen

zum Katholizismus übergetreten sind. Wenn von schönerianischer Seite Berichte mit hochübertriebenen Zahlen kolportiert werden, so geschieht dies nur um manchem Mnth zu machen. In Wien fand nun am 7. d. M. eine von ca. 2500 Personen besuchte Protestversammlung gegen die „Los von Rom-Hetze" im großen Musikvereinssaal statt, die sich zu einer mäch tigen Kundgebung christlichen Bewusstseins ge staltete. Wir erwähnen von den Anwesenden: Bürgermeister Dr. Lueger, Prinz Alois Liechten stein, die Abgeordneten

ein neuer Feind entgegen und iveil das Herz des christlichen Lebens in Rom pulsiert, habe er sich zur Parole auserwählt: „Los von Rom". Mit großem Geschrei werde dieser Ruf erhoben und die Macher dieser Bewegung seien nicht Juden, sondern Leute, die willig die Geschäfte derselben besorgen. Son derbar ist dieser Kampf, den Deutsche gegen Deutsche führen. Redner verwies auf die Zeit des Urgernranenthums, wo Deutschsein und Katholischsein nicht zusammenpasste; wenn aber heute die „Germanen" den Wotan

: „Die am 7. ds. im großen Musikvereinssaale ta gende Protestversammlung legt feierlich Verwahrung ein gegen die von glaubensloser und glaubensfeindlicher Seite ausgegebene Parole „Los von Rom" und gelobt dem heiligen Vater von Neuem Anhänglichkeit an die katholische Kirche und an den alten katholischen Christen glauben und erkennt weiters in den Feinden der Kirche auch die Feinde Oesterreichs. Sie gelobt dem Kaiser, sowie unserem theueren Baterlande Oesterreich unver brüchliche Treue und Anhänglichkeit

9
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1899/29_03_1899/TIPOS_1899_03_29_3_object_7986976.png
Seite 3 von 12
Datum: 29.03.1899
Umfang: 12
, und diese Forde rung werden die Katholiken Oesterreichs als ihr vorläufiges Schulprogramm ansehen, nach dem. wie Graf Serenyi erklärt hat, die kon fessionelle Schule jetzt nicht zu erreichen sei. Der rohe Fanatismus des natioualradikalen Oberbonzen Schönerer und seiner Adjutanten kehrt sich nun selbst gegen jene deutschnationalen Führer, die das wüste und für das deutsche Volk gerade jetzt dreifach schädliche Treiben des Rosenauer Schlossherrn, zumal dessen alberne „Los von Rom "-Hetze, zurückweisen

. In dem schönerianischen Parteiblatte für Westböhmen wurde jüngst von der intoleranten Heilo-Gesell- schast der Bann strahl auch gegen den Abg. Dr. Kaiser, einen Führer der deutschvölkischen Partei, geschleudert, weil derselbe die Los von Rom-Hetze der Schönerer-Wolf-Truppen in Troppau öffentlich als politisch verderblich und als Blödsinn zurückwies. Die radikalen Lakaien des Schloßherrn von Rosenau scheinen als po litische Kinder wirklich zu meinen, dass jeder Deutsche nur denken dürfe, wie ihr despotischer Gebieter

man daraus, dass die Hetzapostel selbst anti österreichische Reden unbehindert führen dürfen, während man katholische Blätter, die dagegen Stellung nehmen, wegen bloßer Wiedergabe solcher Sätze konfisziert. So durfte Wolf in Salzburg in öffentlicher Versammlung sagen: Es wäre besser, wenn unsere Mitschüler mehr von Luther und Bismarck hörten, als von der habsburgischen Dynastie. Die Stauracz'schen Broschüren gegen das „Los von Rom" wurden aber wegen Wiedergabe infamer antidynastischer Aeußerungen

beschlagnahmt. Die „Katholische Kirchenzeitung", deren jüngste Nummer ebenfalls wegen einer Grazer Korrespondenz über „Los von Rom" konfisziert wurde, bemerkte in ihrer vorletzten Nummer: „Die Todtengrüber Oester reichs können sagen, was sie wollen, obwohl sie längst hinter Schloss und Riegel gehörten." In Klagenfurt ist an der protestantischen Kirche ein Zettel angeschlagen, welcher die Einladung enthält, es mögen sich alle, welche zum Pro testantismus abfallen wollen, im Hause des Pastors melden

mit Extrazug über München, Innsbruck, Mailand, Genua, Florenz, Rom und Neapel an; am 2. April abends gegen 5 Uhr wird dieselbe 230 Mann stark hier ankommen. Eine seltene Ehrung. Es ist allbekannt, daß dem k. k. Grundsteuer-Evidenzhaltungs- Obergeometer Herrn Johann Kerausch von sämmtlichen Landesgemeinden seines Vermessungs bezirkes das Ehrenbürgerrecht theils schon ver liehen wurde, theils noch verliehen werden wird. Gegenüber einzelnen Versuchen, diese hinsichtlich ihrer Allgemeinheit so seltene Ehrung

10
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1899/21_06_1899/TIPOS_1899_06_21_3_object_7987244.png
Seite 3 von 10
Datum: 21.06.1899
Umfang: 10
. Sonnwend — „Los von Rom". In jeder Nummer des „Tiroler Tagblattes" wird für die sogenannte „Sonnwendfeier" Reklame gemacht. Wir würden den Herren Germanen ja gern dieses Vergnügen lassen und ebensowenig, wie gegen einen andern Faschingsulk, etwas einzu- wenden haben. Mögen jene, welche „Germanen blut" in ihren Adern rollen fühlen, sich in Büffelhäute kleiden oder in Ermangelung solcher mit dem bescheidenen Behänge eines Ochsenfellcs vorlieb nehmen, mögen die germanischen Damen, in ziegenhaarene

zur Propaganda dienen soll für die Ab fallsbewegung von Rom, wenn unter diesem unschuldigen Titel, diesem nichtssagenden Faschingsscherz die Schlange der Verführung lauert, um dem katholischen deutschen Volke den Glauben ihrer Väter zu vergiften! Deutsche Frauen und Mädchen werden einge laden — aber nicht alle, denn: „allen deutsch- bewussten Stammesgenosseu, aber nur diesen ist der Zutritt gestattet, da die Feier ein echt nationales Volksfest werden soll." So be- fichten die „Innsbrucker Nachrichten

" in ihrer Montagsnummer. Welcher Widerspruch in diesen Worten! Ein echt „nationales Volksfest" soll es werden, aber nur jene Deutschen haben Zutritt, welche radika l-n ation al sind, die also mit der „Los von Rom "-Bewegung sympathisieren. Wer darüber noch im Unklaren ist, welcher Geist diese Sonnwendfeier belebt und welcher Beweg grund sie aus der vorchristlichen Vergangenheit wieder einzuführen trachtet, dem sagt es die letzte Nummer des „Scherer". Ju einer wahr haft ekelerregenden Art und Weise grinst

und gegen den Christengott zum Ausdruck ge macht ist. Und das ist die Festnummer zur Sonnwendfeier! Sie muss und ist in dem leiste geschrieben, welcher die Veranstalter des Festes belebt. Wem das noch nicht genügt, den möge die für Sonntag auf einem Berge geplante Darstellung der drei Buchstaben L. y. R., h- »Los von Rom" belehren, welche in feurigen Lettern offen dem Tiroler Lande kund geben sollen, dass in seiner Hauptstadt der Wahnwitz sich breit zu machen sucht, mit hohlen Köpfen den Felsen Petri einzurennen

12
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1899/25_02_1899/TIPOS_1899_02_25_3_object_7986880.png
Seite 3 von 12
Datum: 25.02.1899
Umfang: 12
Herrn Rokitansky den Rath, seinen „christlichen" Bund „im Sinne seines Programmes" in einen „Deutschen Bauernbund" umzutausen. Man sieht, die Deutschnationalen verstehen sich sehr gut aus politisch-religiöse Lizitationsgeschäfte im Sinne ihrer Parole: „Los von Rom!" Das Wörtlein „christlich" n>ar für sie bloß eine Fuß angel für die katholische Bauernschaft, um ihr Vertrauen zu ergattern, damit sie ihre dunklen radikal-nationalen Zwecke besser erreichen kön nen. Nur wer katholisch handelt

und damit die wahren Ziele seiner Partei offen enthüllt hat. Das Volk wird sich danach zu richten wissen und wahr haftig, es wird sich nicht für die Apotheose des Schnapses, wie jüngst sehr richtig die „Los von Rom "-Bewegung genannt wurde, begeistern. Ein Minister bei den Waldviertler Haus- webern. Das Elend der armen Weber im niederösterr. Waldviertel ist ein unbeschreibliches; viele hunderte von Familien nagen am Hunger tuche. Die christlichsoziale Partei hat es sich sehr angelegen sein lassen, diesen Opfern

der modernen großkapitalistischen Produktion Hilfe zu bringen und hat durch die Laudesausschüsse Rüttelt nur an ihren LZuadern. Rüttelt nur und kreischet laut: „Los von Rom!" frechdreiste Raben, Stürmt nur an gen Thurin und wall; Mit zerschellten Köpfen sinkt ihr — Schmach und Schande eurem Fall! Altersschwach nennt ihr den Löwen, Leo hehr auf Petri Thron? — Löwenstark tönt noch sein Kampfruf, Tönt wie Siegsdrommetenton. Millionen sind's, die hören Auf des pirten heilig wort; peil Dir, Leo, unser Vater

dein Grab dir? war's nicht jene Unglücksstunde, wo dein Luther dir erstanden Und dir schlug die tiefe Wunde? Stolzes Deutschland, jählings sankst du, Fürstin einst vor andern allen — Glaubensbare auch, wie gleichst du, Lines Doms verlasfnen Pallen! Los von Rom! Wahnwitz'ge Thoren, Ruft es nur und brüllt es wild: Mb auch angekläfft von punden, Gleich hehr strahlt des Mondes Bild. wallt und wüthet, wilde wogen, Dräue Welt, ein tobend Meer: wie im Sündflutsturm die Arche, Schwebt die Kirche auf dir her

13
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1899/14_01_1899/TIPOS_1899_01_14_2_object_7986767.png
Seite 2 von 8
Datum: 14.01.1899
Umfang: 8
Lager noch viele Katholiken, welche mit der Haltung der katholischen Volkspartei weder in nationaler noch in anderer Beziehung einver standen seien. „Wenn Sie uns Nachweisen", fuhr Redner fort, „dass die Kirche — und diese spricht in den ökumenischen Concilien, den Dekreten der römischen Congregationen re. — sich gegen die deutsche Nation ausgesprochen hat, dann wäre Ihr Ruf „Los von Rom" begreiflich. Die Kirche Christi muss ihrer gött lichen Stiftung gemäß eine Welt- und Allkirche

in Deutschland, volle Actions freiheit. (Allgemeiner Beifall). Auf einen interessanten Widerspruch, den sich der Abgeordnete Böheim zu Schulden kommen ließ, müssen wir noch Hinweisen. In seiner Rede erklärte er sich als guten Katholiken, der sein religiöses Gefühl mit jedem Mitglied der katholischen Volkspartei messen kann — und nachträglich stimmte er im Prinzip mit ein in den Ruf: „Los von Rom!" Soll man das nicht als Komödie erklären, die zur Aufführung vor dem katholischen Volke Tirols bestimmt

war? Mit dem zweiten Ruf: „Los von Oesterreich!" haben die Herren diesmal noch zurückgehalten, besorgt um die Popularität ihrer Partei, die durch Enthüllung ihrer Endziele, in patriotischer Hinsicht, völlig verloren wäre. Der öfter, ostentativ von gewisser Seite, bei der Versammlung gebrauchte Ruf: „Los von Rom" fand bei den gemüßigten Deutsch nationalen keinen Anklang, es wurden im Gegen- theil auch von dieser Seite die Ausführnngen des Beniftciaten Engel, der seinen kirchlich- priesterlichen Standpunkt vollauf

befreundet, in nationaler Beziehung stehen wir gleich ihnen treu zu den Interessen unseres deutschen Volksthums, als Katholiken und Oesterreicher aber müssen wir ihre Gegner sein, da sie für die Devise: „Los von Rom" und „Los von Oesterreich" eintreten. r—r. Rundschau. Die Wiedereröfsnurg des Reichsrath es. Von einem Abgeordneten erhalte wir folgende Notiz: Für den 17. ds. ist der Reichsrath einberufen und am 16. ds. wird Herr SectionschefH alb a n - Blumenstock wieder einen sechswöchentlichen Geld

14
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1899/27_05_1899/TIPOS_1899_05_27_4_object_7987171.png
Seite 4 von 10
Datum: 27.05.1899
Umfang: 10
, wodurch den früheren Wählern ihr Recht zurückgegeben werde. Die hieraus angenommene Resolution haben wir ebenfalls bereits mitgetheilt. — Als vierter Redner sprach Herr Benefiziat Engel über die „Los von Rom "-Agitation. In glänzender Weise zerpflückte er die vorgeschützten Vorwände, unter denen die Hetze in widerlicher Weise betrieben wird. Ins besondere beleuchtete er die wohlwollende und unterstützende Haltung der katholischen Kirche in der Kulturarbeit der Deutschen, zeigte

, wie sie es war, welche Deutschland zum Widerstand gegen das Vordringen des Islam begeisterte und so die abendländische Kultur retten half. In breiten Zügen führte er die auch von Friedrich II. von Preußen, vom Generalissimus Moltke anerkannte Kulturmission der Kirche der Menschheit vor Augen. Hierauf zeigte er den undeutschen, tief unmoralischen Standpunkt der „Los von Rom "-Hetzer, welche ein frevelhaftes Spiel mit Glauben und Vaterland treiben. Wir Katholiken Tirols blicken zu unserem theuren Regentenhaus empor

als einem Schutz herrn der Kirche; es ist stets für sie ein getreten, wir wollen in der Treue ebenfalls nicht wanken. Wie Dr. Lueger, Oesterreichs O'Connell. gerade jetzt nach Rom gieng, um damit offen Die Treue als Katholik dem heil. Vater zu erneuern, so soll auch unser Ruf lauten: „Los von Wolf und Schönerer, Treue der Kirche". Das kaisertreue und katholische Volk Tirols muss sich zum zweiten Mal er heben angesichts dieser Agitation gegen unser Vater land. gegen die Kirche und den Glauben. Zum Schlüsse

seiner oft von Beifall unterbrochenen Rede hebt Herr Benefiziat Engel mit Genug- thuung hervor, dass der christlichsoziale Verein in Tirol als der erste feierlichen Protest gegen die „Los von Rom"-Hetze erhoben habe. — Nachdem noch einige Redner gesprochen, wurde die bereits mitgetheilte Resolution angenommen, worauf der Vorsitzende mit herzlichen Worten des Dankes über den so glänzenden Verlauf der Versammlung dieselbe schloss. Katholischer Arbeiter-Verein. Sonntag, den 28. ds. Ms., um 8 Ubr abends

15
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1899/15_03_1899/TIPOS_1899_03_15_4_object_7986935.png
Seite 4 von 8
Datum: 15.03.1899
Umfang: 8
trägt sich, wie die Spielbuben zweier Nachbars dörfer. Es mag am Dasein dieser Tugend wohl der kleine Numerus schuld sein; schuld sein mag auch Vinstgau's glaubensfrohes Volk, das einen „Los von Rom-Schrei" in „tentscher", gut verständlicher Art ahnen würde. Alle Achtung vor Dr. Lueger! aber diesmal wären wir für's Gegentheil von seinem erst jüngst gethunenen Ansspruche: Schönerianer werden nicht befördert. Nein, bei uns würden er klärte, rabulistische Schönerianer jedenfalls be fördert. (Verstehe

gegen Rom? „Zwei Herzen und ein Schlag" —wahrlich, beider Herz schlägt nicht für Rom! Wären da Vor arbeiten nicht am Platze, wie: Gründungen von Plauderstuben, Kasinos rc. in den größeren, verkehrsreicheren Orten? Soll nicht jetzt schon gerüstet werden? O, die Gemüthlichkeit, die alles auf die elfte Stunde verschiebt, die den Feind sich zuerst recht einnisten lässt, um ihn dann völlig nicht mehr hinauszubringen! O, Wotan, zürne uns! Bozen-Gries. (Ein Vortrag über Röntgen-Strahlen.) Im technischen Klub

von Rom-Bewegung. — Wolf über nationale Erziehung.) Wie ich höre, wollen hier 30 Familien und 100 einzelne Personen zum Protestantismus übertreten. Der protestantische Pfarrer hätte aber jeden Uebertritt aus Politik abgelehnt. Wacker! Wer eben aus Politik seine Religion wechselt, hat überhaupt keine. — K. H. Wolf sprach kürzlich in einer Versammlung über „natio nale Erziehung". Als drastisches Beispiel führte er an, man dürfe zu einem deutschen Knaben nicht sagen: „Du darfst nicht lügen

16
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1899/12_07_1899/TIPOS_1899_07_12_1_object_7987310.png
Seite 1 von 10
Datum: 12.07.1899
Umfang: 10
des ge meinen Witzblattes „Der Scherer", nicht schlafen, und so gieng er denn hin und ver brannte in Ermangelung einer Bannbulle den Hirtenbrief des Fürstbischofs von Brixen. Der abtrünnige Mönch that es angeblich, weil der Papst zu Rom seine ketzerischen Schriften hatte verbrennen lassen; Haber mann, weil der Oberhirt die Katholiken vor dem schmutzigen Handwerk des „Scherer" warnte, für das Habermann verantwort lich ist. Das „Tiroler Tagblatt", auch Organ des dummenKerls vonJnnsbruck genannt,nimmt sich des neuen

werden, so dürfen sich die hochwür digen „Vorgesetzten" nicht wundern, wenn die so Angegriffenen dann und wann zu einer Abwehr greisen, welche der akademischen Bildung (??) entsprechend, so scharf sie sein mag, immer noch ungleich anständiger ist wie die Speifluth der kleriGrlen Pressstimmen. Würde sich die klerikale Partei eines würdigen Benehmens den deutschen Volksgenossen gegenüber beflissen haben, dann gäbe es heute keinen so heftigen Kampf gegen ihre Partei, keine „Los von Rom "-Bewegung

der 4., 5. und 6. Nokturn, welche die kurze Leidensgeschichte des seligen Märtyrers enthalten, in Rom auf das gewissenhafteste und strengste, und zwar auf > Grund der vorhandenen geschichtlichen Quellen I geprüft wurden (accurate revisum atque examinatum), so haben dieselben das Gewicht eines öffentlichen Dokumentes und lasse ich sie deshalb hier in deutscher Ueber- setzung folgen. „Der selige Andreas, von frommen Eltern in der Nähe des Dorfes Rinn, Diözese Brixen, geboren, verlor schon im Anfänge seines Lebens

17
Zeitungen & Zeitschriften
Tiroler Post
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/TIPOS/1899/15_07_1899/TIPOS_1899_07_15_4_object_7987323.png
Seite 4 von 14
Datum: 15.07.1899
Umfang: 14
man sich, ob wir in der Türkei sind, wo die Muselmanen den katholischen Priester ebenso verfolgen. „Los von Rom". Diese Worte haben in der Nacht von Mittwoch auf Donnerstag ein oder mehrere Buben der Erlergarde auf die Thüre der hiesigen Ursulinenkirche geschrieben. Wahrscheinlich soll das der Dank sein, weil die Schwestern dieses Klosters unzahlbare große Verdienste um die Kindererziehung unserer Bürger sich erworben haben. Es ist bereits so weit gekommen, dass man anfängt unsere Kirchen zu entehren. Vielleicht gehen

zu sein scheinen, für das das entrüstete katholische Volk kämpfen wird. Glossen zur Sonnwendfeier. Wir erhalten unter Berufung auf § 19 des Press-Gesetzes folgende Berichtigung: „Es ist unwahr, dass ich neuheidnischer Gesinnung bin; dass ich mich an der „Los von Rom"-Bewegung betheiliget habe; dass ich mich gegen die katholische Kirche gekehrt habe; dass ich mit dem Blatte „der Scherer" in irgendwelcher Beziehung stehe. (Ich verweise diesbezüglich auf meine gleich nach Er scheinen der ersten Nummer des Scherer

abge gebene Erklärung in den Innsbrucker Nach richten.) — Wahr ist es dagegen, dass meine religiöse Anschauung unbedingt christlich, meine politische Gesinnung deutschvölkich ist; dass ich auf Ersuchen des Sonnwendausschusses eine Karte (Siegfried) gezeichnet und das lebende Bild (das deutsche Tirol) gestellt habe. Inns bruck, 12. Juli 1899. Alfons Siber. Die Tausenden Theilnehmer an der Sonnwendfeier, die vom „Scherer" im Vorhinein als „Los von Rom "-Veranstaltung stigmatisiert wurde

21