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Südtiroler Heimat
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Seite 2 von 8
Datum: 15.10.1926
Umfang: 8
. Auch der Vertreter der amerikanischen Völker bundliga, Dr. Marburg (Newyork), trat für diesen Vorschlag ein. Auch die Mitgliedsstaaten des Völker bundes müssen sich von Seite der Völkerbundligen- Union wie des Völkerbundes eine Kritik gefallen lassen und es sei Aufgabe der Völkerbundligen-Union immer und überall für die Gerechtigkeit einzutreten. Als letzter Redner ergriff Exzellenz G i a n n i n i das Wort. Er führte in im wesentlichen nur formaler Erörterungen aus, daß innerhalb der Federazione Jta- liana

, der Vereinigung der in Italien bestehenden ita lienischen, sowie der deutschen und slawischen Minori- täten-Bölkerbundligen Besprechungen über Deutsch-Süd' tirol bereits stattgefunden hätten. Er habe im übrigen seine Demission als Vorsitzender der genannten Fede razione Jtaliana gegeben und sei daher nicht im Stande, für diese oder für den neu zu wählenden Präsidenten eine Bindung zu übernehmen; er werde sich aber bemühen, auch auf den neu zu wählenden Präsidenten in dem Sinne einzuwirken, die Bemühungen

Bedarfes einer entschädigungslosen Beschlagnahme und Enteignung verfielen. Wir haben bereits seinerzeit anläßlich eines größeren Aufsatzes über die Rechtslage der Enteignung des reichs deutschen Eigentums in Südtirol darauf hingewiesen, daß die Begründung der Enteignung von Seite Ita liens mit Artikel 297 d des Friedensvertrages von Ver sailles durchaus ungesetzlich ist. Denn die neuen Pro vinzen Italiens sind zunächst nicht durch den Friedens- Vertrag von Versailles, sondern im Frieden von St. Germain

abgetreten worden. Der Vertrag von St^ Germain ist in Italien erst tmrcf) 1 Gesetz vom 26. Sep tember 1920, das am 15. Oktober 1920 in Kraft getreten ist, rechtswirksam geworden. Bis zu diesem Zeitpunkte bildeten die neuen Provinzen demnach kei nen „Bestandteil' des Königreiches Italien, sondern waren militärisch besetztes Gebiet außerhalb des ita lienischen Staatsterritoriums. Es ist daher vollkommen klar, daß die Bestimmungen des Artikels 297 b solche Gebiete nicht umfassen, die an Italien

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Südtiroler Heimat
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Seite 3 von 8
Datum: 15.03.1928
Umfang: 8
werde, aber nichts werde verhindern» daß diese Meinung zum Ausdruck komme. In einem weiteren Leitartikel über die Entwicklung des ita lienisch-österreichischen Konfliktes wegen der Jtalianisierung der Deutschen in Süotirol sagt der „Manchester Guardian', ein „neues Römertum' verstecke hinter den Schlagworten von „na- Mrlichen Grenzen' und „natürlicher Expansion' nur schlecht Er oberungslust und Cäsarenwahnsinn. Was Italien heute bei Südttrol beanspruche, werde es morgen bei Dalmatien verlangen, denn die Adria-Phrase sei ebenso

, als die grie chische Bevölkerung des Dodekanes genau den gleichen Leidensweg zu gehen habe. Italien habe keine Gnade und kein Erbarmen für die unter seine Herrschaft gelangten Völkersplitter, einerlei, ob es sich um Minoritäten oder um geschlossene Mehrheiten handle. Das traurige Los der Deutschen Südtirols sei gemein sam mit der reingriechischen Bevölkerung aus Rhodus und den anderen Inseln beä Dodekanes. Erst vor kurzem habe der ita lienische Generalgouverneur von Rhodus, Mario Lago, eine ganze Reihe

Südtirols ein Unrecht'. Alle holländischen Blätter widmen dem österreichisch-italie. nischen Zwischenfall längere Bettachtungen und standen dabei ohne Ausnahme auf der Seite Dr. Seipels. Der „Nieuwe Rotterdamsche Courant' bezeichnet die Haltung Ita liens gegenüber den Deutschen in Südtirol als ein Unrecht gegen das kleine und machtlose Oesterreich. Das sonst sehr zurückhaltende „H andelsblad' schreibt: Die Einverleibung des seinem We sen nach deutschen Südtirols war ein Unrecht, das man mit strate

eine Aenderung in der Verwaltung des Tiroler Gebietes eingetreten. Faschistische Funktionäre hätten in schlimmster Weise die deutsche Bevölkerung und die deutsche Sprache in diesem Gebiet unterdrückt. Die ita lienische Regierung dürfe sich nicht wundern, wenn die Unter drückung der Tiroler Bevölkerung einen Widerhall in Deutschland, Oesterreich und auch in der Schweiz fänden. Italien habe sich nun der internationalen Regelung der Minderheiten- politir durch den Völkerbund nicht angeschlossen. Tatsächlich

be deute jedoch die internationale Minderheitenkonvention, die Ita lien nicht unterzeichnet habe, einen doppelten Schutz sowohl für die Minderheitenbevölkerung als auch für die Negierung. Hier durch würde einerseits dem Uebererfer der Beamten, die in ihren Maßnahmen über die Instruktionen und Absichten der Regierung weit hinausgingen, gewisse Grenzen gesetzt. Mussolini würde kaum derarttge Schwierigkeiten haben, wie es jetzt der Fall sei, wenn er feine Minderheitenpolitit auf den Völkerbund stützen

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Südtiroler Heimat
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Seite 6 von 8
Datum: 01.08.1926
Umfang: 8
> wirtschaftliche Lage einen völligen Zusammenbruch er warten lassen hat auch den Artikel „Feindschaft Ita liens?' benützt, um seine gewohnten Fälschungen fort zusetzen. . s . Dr. Klein wendet sich daher in seiner Polemik gegen diese Zeitung und schreibt: „Der Aufsatz der D. A. Z. „Feindschaft Ita liens?' hat in der italienischen OeffentkchkeÄ vr- fteulicherwseise eine sehr interessante Aufnahme ge funden und man darf hoffen, daß dchei in Gang gebrachte Diskussion für die zukünftige Zusammen arbeit der fteibett

verfaßt ist. Ita lien habe, um den europäischen Frieden zu sichern, die Bürgschaft der Rheingrenze übernommen, ohne die- Bürgschaft' der Brennergrenze erlangt zu haben. Kurz, nach dem Abschluß des Vertrages von Locarno Habe- Deutschland den Südtiroler Feldzug gegen Italien be* ; gönnen* mit allen Mitteln und in allen Formen beä i Kriegszustands in der Friedenszeit: in der Presse* aus den Märkten«. sin den Vereinen, und heute auch aM I den Universitäten. Man habe einen wahren Md wirk-- : ! lichen

, was die Verträge für- ihn festgesetzt haben? Man dürfe sich keinen Illu sionen hingeben, Bayern, „dem ewigen Feinde Ita liens', werde es gelingen, Italien in der Südtiroler- Frage die Schwierigkeiten zu bereiten, die es ihm in der römischen nicht habe machen können. Dieb Frage des Alto Adige dürfe man nicht im gagenwär- tigen Augenblich da Deutschland besiegt sei, sonder« in der Zukunftz da sich Deutschland wieder erhoben^ habe und herausfordere, betrachten. ^ Raftignac droht nicht mehr, die .Fahnen Italiens

abgeschlossenen Verträge als einen „Fetzen: Papier' zu behandeln. Es sei leicht vorauszuseher^. daß weder Frankreich noch England geneigt se'* für ! Italien die Brdnnergrenze zu verteidigen, wie Italien für sie die Rheingrenze verteidige. Der Verfasser fragt ! dann zum Schluß: Soll Italien weiter den Rhoin ver- i Leidigen, nachdem Deutschland in die Feindschäst gegen i Italien eingetreten ist? Soll es zur Zulassung Dckatsch- lands in Genf beitragen, „das den Krieg gegen Ita liens sucht'? Glauben

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Südtiroler Heimat
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Seite 2 von 4
Datum: 17.12.1923
Umfang: 4
- torio Beneto zu machen und daun im Brusttöne der Überzeugung auszurufeu: „Wir mutzten diese . Rebellen vernichten!' Weil wir ihnen aber diesen Gefallen nicht tun, weil «an offiziell nichts gegen uns machen kann, darum eben müssen tzie be liebten Unverantwortlichen her, müssen die über- schäumende« Patrioten spielen» deren „fnror Ita liens' die Behörden nicht zu zügeln vermögen, müs sen über «ns herfalle« und «ns moralisch und phy sisch niederknüppel«.— Und die Verantwortlichen

keine Analphabeten gibt. reinen Falle vor Jahren geschehen ist, alle Südtiroler Schulen, alle Süd- Aber das ist es eben! Das soll nicht sein ! Das Volk s o l l unwissend werden! Ja, man täusche sich nicht: Die krasse U % to issenh eit breiter it a- lienischer Volksschichten darf nicht ein zig der Indolenz der italienischen Rasse zu ge schrieben werden: Sie ist ge- woltteS «nd angestrebtes Ziel der Machthaber Ita liens, die es wohl verstanden haben, daß ein unwissen des Volk leicht zu versklaven

, und diese entsprach völlig den Wünschen der Bevölkerung, die wohl wußte, daß ihre Kinder niemals unter den Ita lienern, sondern ausschließlich unter den Deutschen ihr Brot verdienen würden. Dieses Verhältnis hat sich durch die Abtretung Südtirols keineswegs verändert, denn Italien hat ja bekanntlich selbst Arbeitslose in Menge und denkt gar nicht daran, für Beschäftigung und Unter halt seiner neuen Staatsbürger zu sorgen. Das wußten die Laager und wollten, darum ihre deutsche Schule be halten

hervor. Selbst an der Sprachgrenze gibt es wenige Ita liener, die fließend deutsch sprechen, und den häßlichen Fremdakzent legt kaum einer von ihnen je ab. Und nun stelle man sich erst vor, welchem Deutschunterricht unsere deutschen Kinder von einem Lehrer — meinetwegen aus den Abruzzen! — zu gewärtigen haben! Nun, wir haben es hereits gesagt und wiederholen es: Es handelt sich nicht darum, daß die Südtiroler etwas lernen, es handelt sich um das Gegenteil! Das läßt sich leicht beweisen. Läge

auch von den in jener Gegend zerstreuten Ita lienern, namentlich aber von den Schülern mit Miß trauen und Widerwillen betrachtet werden. „Würdige Lehrpersonen'. In Auer wurde der aus Privatmit teln gegründete deutsche Kindergar ten gewaltsam in einen italienischen verwandelt. Als der Ortskarabiniere Nachsehen kam, wie es dort vorwärts gehe, fand er die italienische Kindergärtnerin allein und in Tränen aufgelöst. — Im Kindergarten zu Kurtatsch war's ungefähr dasselbe: Die Kinder kamen zwar, brachen aber gleich in Weinen

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Südtiroler Heimat
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Seite 6 von 10
Datum: 15.07.1928
Umfang: 10
, innerhalb deren nur Personen mit einer besonderen Erlaubnis wohnen dürfen. Heute ist die italienische Sprache im ganzen Lande obligatorisch, alle Post- und Elsenbahnbeoienstete sind Italiener, überall werden ita lienische Familien angesiedelt. Wir wollen 1000 Familien von früheren Soldaten dorthin als Kolonisten senden. Nach Meran haben wir 400 Familien gebracht und.100 in die Um gebung.' Jeder, der die Lage studiert hat, muß zugeben, daß der Teil, das „Trentino', südlich von Salurn, wirklich

, verwaltete Oesterreich das Trentino in italienischer, das übrige deutsche Südtirol in deutscher Sprache. Seit jenem Vertrage gehören beide Gebiete zu Ita lien und die Frage der italienischen Sprache beginnt in Salurn.' Das Heft wurde herausgegeben, als für eine italie nische Schule in Salurn «in Kredit von 300.000 Lire gewünscht worden war. Das Gebiet umfaßt 50.000 Quadratmeilen wü> hat 250.000 neue Untertanen Italiens. Um Salurn drücken sich beide Kulturen so deutlich aus, daß sie ein Reisender

sind. Das allein schon würde, wenn die faschistische Regierunlg sonst alles tüte, um die neuen Untertanen zu gewinnen, genügen, um einen Aufstand hervorzurufen. Man darf nämlich nicht vergessen, daß die in die neue Provinz Italiens entsandten italienischen faschi stischen Beamten «ine Vorbereitung erfahren, die nichts weniger als geeignet ist, sie gegenüber den deutschen Untertanen ver söhnlich zu stimmen. Das soll nicht sagen, daß man alles in Ita lien verwerfen muß, was geschehen ist, um das Regime Musso

, in den er mit seinen sonstigen Grundsätzen verfällt. Wenn er auf die deutschen und österreichischen Kundgebun gen zugunsten der Bewohner Südtirols anspielt, die in den zwei Alpenhochtälern, die sich bei Bozen zusammen schließen, wohnen und fast ausschließlich Deutsche sind, imd nur den Wunsch haben, mit einem deutschen Staate sei es Oesterreich! oder Deutschland, vereinigt zu werden, er klärt er, daß eine Einmischung in die innere Politik Ita liens absurd sei. Wenn es sich aber behufs Befriedigung der ungarischen Wünsche

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Südtiroler Heimat
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Seite 4 von 8
Datum: 15.10.1926
Umfang: 8
Seite 4, Folge 20 „Kölnische Zeitung,' 27. August: „Die Verwel- schung Südtirols, scharfe Durchführung der Namens- Krcherungen.' „Generalanzeiger Mr Elberfeld-Barmen,' 27. Aug.: „Die Verwelschungtztaktik in Südtirol, Italienische Na men auf Befehl des Präfekten.' „Fränkischer Kurier,' Nürnberg, 27. August: „Die Vergewaltigung deutscher Namen in Sudtirol.' „Berliner Börsenzeitung,' 27: August : „Die Um taufe der Deutschen in Südtirol, ein Dokument ita lienischer Kulturschande.' „Königsberger

Postzeitung,' 21. August: „Die ita lienischen Siedlungsdörfer in Deutsch-SWtirol.' „Badischer Beobachter,' Karlsruhe, 20. August: „Die italienischen Siedlungsdörfer in Deutsch-SWtirol.' „Fränkischer Kurier,' Nürnberg, 24. August: „Be- schlagnahme der Kindergärten des Vereines Wr das Deutschtum im Auslande in Südtirol.' „Augsburger Pvstzeitung,' 26. Augnst: „Professor Barnes über die Südtiroler Frage.' „Thüringer Allgemeine Zeitung,' Erfurt, 23. Aug.: „Deutschösterreich und Südtirol.' „Bremer Nachrichten

gleich.' „Münchner - Neueste Nachrichten,' 15. Aug.: „Der Kampf in Südtirol, die verhaßte deutsche Sprache.' „Hannoverscher Anzeiger,' 26. August: „Der ita lienische Wirtschaftskrieg — Südtirols Unterdrückung.' „Fränkischer Kurier,' Nürnberg, 26. Aug.: „Wan derung durch Südtirol.' „Hannoverscher Courier,' 18. August: „Südtirol' (Südtirol — Italien und — wir). Neueste Nachrichten,' Braunschweig, 26. August: „Eine Mahnung an die Weltbetrüger.' „Neueste Nachrichten,' Braunschweig, 26. August

: „Die italienische Knute in Tirol.' „St. Galler Tagblatt,' 2. September: „Italien und Deutschland vom Brenner zum Mittelmeer.' „Grenchener Dagblatt,' Grenchen, 9. September: „Versprechen und Halten' (ein Kapitel aus dem poli tischen Anschauungsunterricht). „Hochwacht,' Winterthur, 3. September: „Kleine. Schweizersklaven.' „Neue Züricher Zeitung,' Zürich, 1. Oktober: „Maßnahmen gegen Spionage in Südtirol.' „Berner Tagwacht,' Bern, 28. September: „Ita lien rüstet.' „Mühlhausner Volksblatt,' Mühlhausen, 31. Aug

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Südtiroler Heimat
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Seite 4 von 8
Datum: 01.11.1928
Umfang: 8
österreichische' Volksvertretung kann noch geltend gemacht werden. Ob die Nachricht wahr ist oder nicht., hat die Öffent lichkeit nicht erfahren. Die offizielle Behauptung aus Ita lien wurde in Oesterreich nicht offiziell dementiert. Die Frage nach der Rechtslage Südtjrols läßt sich so mit derzeit nicht beantworten. Sie ist für Volk und Staats- Wissenschaft Geheimnis . In der Zeitschrift „Das neue Reich' (Nr. 45 vom 4. August 1928) hat Prälat Dr. Schöpfer erklärt: ... „An der Sache

Herr Jnnerkofler (der bekanntlich bei der Innsbrucker Versammlung ebensowenig dabei war wie der Herr Lan deshauptmann. D. R.) gegen den König von Italien aus stieß, sind lächerlich gegenüber der geheiligten Majestät eines Königs, dem auch in Südtirol unvergeßliche Hul digungen (!) bereitet wurden.' Man erinnert sich noch, wie die Deutschen in Bozen anläßlich der Siegesdenkmal enthüllung durch ihre demonstrative Abwesenheit dem ita lienischen König „huldigten'. Herr Giarratana erörtert

in der Getreideschlacht erlitten hat. Auch die Getreide-„Schlacht' ist in gewissem Sinne mit der Schlacht bei Vittorio Veneto vergleichbar, wo die Ita liener bekanntlich den größten „Sieg' der Geschichte er fochten. Das faschistische Publikum ist allerdings in Ita lien geduldig und läßt sich vom Faschismus „Siege' ins Gedächtnis prägen, die niemals errungen worden sind. Und der Faschismus gibt sich zuftieden mit dem Glauben des Volkes an den immaginären „Sieg'. l Mussolini kündigt „gigantische Ereignisse' - an. ! Rom

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Südtiroler Heimat
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Seite 1 von 8
Datum: 15.04.1930
Umfang: 8
des Erzbischofs von Salzburg bezw. des Domkapitels von Brixen vonr Kaiser von Oesterreich erfolgte, führt heute der Papst allein die Ernennung durch. Er läßt sich hiebei weder vom Staate, noch vom Domkapitel noch von einer anderen Stelle beeinflussen. Eine Bitte des Domkapitels von Brixen, ihm das Terno- vorschlagsrecht zu belassen, wurde seinerzeit abgelehnt. Die italienische t.ung„besitzt.„seit^dem Lateranvertrag^der das /.exeqücrtur' und „placet' der' ita lienischen Regierung abschaffte

, zwar keinen unmittel baren Einfluß auf die Ernennung der Bischöfe m Ita lien. Da aber mit dar Inthronisation des Bischofs auch die Zuweisung staatlicher Zuschüsse verbunden ist und der Staat diese Zuschüsse allenfalls verweigern könnte, wo durch wieder der Vatikan in Verlegenheit käme, wird natur gemäß auf die Wünsche der Regierung Rücksicht genommen. Diese Rücksichten und Erwägmigen mögen der Grund gewesen 'sein, daß der Heilige Stuhl sich nicht für die Person des apostolischen Administrators Mutschlechner ent

- Brixen geschlagen' werden/ weil'diL»--^--^^':^^nn Provinzgrenzen mit den kirchlichen Grenzen tunlichst über einstimmen sollen. Dies ist etwa nicht nur ein Wunsch der Deutschem Südtirols, insbesondere der Diözesanen der zehn Deka nate, sondern dieser Wunsch wurde seitens der ita lienischen Regierung für ganz Italien geäußert und im Vertrage daher festgelegt. Es versteht sich- daß die Südtiroler ganz besonders auf die Erfüllung dieses Wunsches drängen, ist doch Erzbischof Epdrici, der Oberhirte

der zehn Dekanate um Bozen, stets ein fana tischer Italiener geblieben. Es hat sich wiederholt ge zeigt, daß dieser Kirchenfürst, der semprzelt uiiter der österreichischen Herrschaft die sprachlichen Rechte seiner ita lienischen Seelsorgskinder mit' großer Zähigkeit hervorzu heben verstand, nunmehr von seinen früheren NichtliMLN — Religionsunterricht einzig in der Muttersprache zulässig — abging und den Priestern die Weisung erteilte, >deir Wünschen der faschistischen Negierung entgegenzukoiiunÄ

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Südtiroler Heimat
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Seite 2 von 8
Datum: 15.09.1926
Umfang: 8
waren, welche Grenzen die Natur Italien gesetzt haben sollte, bewiesen seit Jahren blutrote Plakate in ganz Ita lien, auf denen in Riesenbuchstaben nur zwei Worte standen: „Trento e Trieste'. Das hieß mit anderen Worten: ,,Italiener, denkt dar an, daß in Trient und Triest „unerloste' lirridenti) .italienische Brüder unter Oesterreichs Herrschaft schmach ten, von dieser Fremdherrschaft erlöst und mit der Mutter Jtalia vereinigt werden wollen. Diese Er lösung war das seit mehr als 50 Jahren erstrebe Ziel

der irredentistischen Erlöser-Bewegung' Italiens, die „Jrredenta'. Doch! schmachteten nicht nur in Oesterreich „un- erlöste' Italiener nach „Erlösung', sondern auch in Frankreich (Nizza, Korsika), in der Schweiz (im Tes sin und einem Teile Graubündens) und sogar inner halb des britischen Reiches (auf den Maltainseln) und warten noch! heute darauf, mit dem Mutterlande Ita lien vereinigt zu werden. Oesterreich allein sollte zu nächst durch Abtrennung der Gebiete von „Trento e Triefte' die Kosten des „Jrredentismus

Sprachgrenze bei Deutsch-Metz (Mezzo-Tedesoo) oder wie die Ita liener diesen ihnen verhaßten Namen im Jahre 1902 abänderten „Mezzo-Corona' und bei Welschmetz ober Mezzolombardo. Zur Zeit des Konzils von Trient wird die Sprachengrenze bei Lavis, bei der Mündung des Avisioflusses in die Etsch angegeben. Noch heute haben die beiden Gemeinden auf den Bergen zwischen Etsch- und Avisotal, Truden und Altrei ihr Deutsche tum inmitten welscher Umgebung bewahrt. (Siehe Vvlks- zählungsergebnisse 1921 und 1924

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Südtiroler Heimat
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Seite 4 von 10
Datum: 15.07.1928
Umfang: 10
aufzuweisen sind. Wann und wo hat Ita lien einen Sieg errungen? Das letzte Aufgebot, 17jährige Burschen und 70jährige 'Greise hielten die vielfältige Uebermacht der italienischen Armeen in Schach. Wo blieb Italiens Sieg? Die Blätter der Geschichte sind leer geblieben. Die beschriebenen Blätter berichten dafirr von Ruhmestaten der österreichischen und Tiroler Truppenteile. Oder ist das Rauschen und das Brausen des Jsonzo, den nicht weniger als zwölfmal Hekatomben von Tiroler und feindlichem Blut röteten

in Rom ein, wo sie in gewohnter „faschistischer' Weise empfan gen wurden und am Sonntag, ben 1. Juli Gelegenheit hatten, Mussolini ihre „Ergebenheit' auszudrücken. Es wäre müßig, in diesem letzten Falle eines unerhörten Gewissenszwanges von neuem auf den inneren „Wert' dieser Kundgebung hinzuweisen. Der Duce und Giarratana wissen ebensogut wie wir, in welcher Weise die italienische und be sonders faschistische Gwßmut den deutschen Kriegsbeschädig ten aus Südtirol gegenüber zum Ausdrucke kam: daß Ita

lien den Kriegsopfern Südtiwls, den Tiroler Heldensöhnen von 1915 bis 1918, die wiederholt Gelegenheit hatten, zu schen, wie die Welschen vor ihnen Fersengeld gaben, im Ge gensätze zu den in dem Friedensvertrage übernommenen Verpflichtungen, die Gleichstellung mit den Invaliden Ita liens neun Jahre durch vorenthielten, nur der energischen Initiative der Trentiner und Triestiner fft die endliche Gleichstellung zu danken. Der Faschismus hat heute die Macht, die Südtrioler Kriegsopfer zur Parade

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Südtiroler Heimat
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Seite 2 von 8
Datum: 01.02.1928
Umfang: 8
. Wiederholt mußten diese von der Staatsbehörde aus die für dieses Gebiet er lassenen Verfügungen aufmerksam gemacht werden, wie derholt wurden sie, wenn sie sich nicht fügen wollten, vom Religionsunterrichte aus den öffentlichen Schulen formell ausgeschlossen. Immerhin gelang es den deutschen Seelsorgern, die in kluger Würdigung der Machtverhält nisse sich nicht zu unbedachten Handlungen hinreisten ließen, der vom Faschismus geplanten Ersetzung durch ita lienische Priester Widerstand zu leisten, sodaß

zum großen Teile vereiteln.' Der Kampf gegen die deutschen Ordensgesellschaften Südtirols hat sich vorläufig in der Verdrängung der Ser- viten im Wallfahrtskloster Maria Weißenstein durch ita lienische Priester dieses Ordens ausgewirkt. Außerdem hat sich der Kampf gegen die in den Händen der Ordensgeist lichen befindlichen Mittelschulen in Meran, Brixen und Bozen gerichtet, deren Betrieb heute nur mehr in zum Teil italianisierten Restklassen besteht. Innsbruck, 1. Februar 1928. Auch die deutschen

Pattiottsmus für unser Vaterland Ita lien schlägt.' Während Elena Castelloni sttahlenden Antlitzes ver zückt seinen Worten lauschte, ließ Conte Francani das wertvolle Geschenk der „Lega nazionale femminile Tren- - tina' in seiner Brusttasche verschwinden. * - j Zu gleicher Zeit hatte auch Vittorio Castelloni mit j einer italienischen Frau eine Begegnung. ! Er kam vom Sitze des „Großorients von Italien', wohin ihn Carlo mit einer Botschaft geschickt hatte. Da er seine Sendung wider Erwarten rasch erledigt

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Südtiroler Heimat
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Seite 2 von 8
Datum: 15.06.1930
Umfang: 8
, der ihn bedrohen könnte, abzu- wehren. . Dieser Eid, abgelegt vor Gott und seinem heiligen Evans- gelium, ist heilig und heilig will ich ihn halten, -solange ich die Geschicke dieser ehrwürdigen Diözese zu leiten habe. Wenn auch von deutscher Muttersprache, so werde ich doch «in guter, ita> lienischer Staatsbürger sein gemäß der Lehre der Kirche und dem Mahnwort Christi: „Gebet Gott, was Gottes ist, m:d * dem Kaiser, was des Kaisers ist!' Ich werde darum die staatliche Autorität hoch halten

Himmel Italiens Platz für alle gutgewillten Bürger und Ita lien, noch immer so vornehm und gastlich gegen alle Fremden, -wird Ltue.-.fii^.j^p.xg l.i che. mnd lia.bevolle Mutter sein für alle seine 'Kinder,'auch für uns, wie es das schon klar bekundet hat durch die Ziistimmung zu meiner Erneniiung und durch die ehrenvolle Teilnahme jener hohen Würdenträger an dieser Feier, die mit ganzer Seele von unserem tiefkathoi- lischen Volke empfunden wird. Dieses Volk, meine Herren, wird nie vergessen

, daß ich an keiner Verabredung teilN.ehmen und kei ner Beratung beiwohnen werde, die dem ita- ! lienischen Staate und der öffeNtl-ichen Ord- i nung Schaden bringen könnte und daß'ich met« j ner Geistlichkeit eine solche Teilnahme nicht , erlauben werde. Um das Wohl! und das Interesse des * italienischen Staates besorgt, werde ich trachten, jedeuScha- den zu verhindern, der ihn bedwhen könnte.' Unsere Meknmrg. < Zum Verständnis der Bischofsreden muß man sich ver gegenwärtigen, wie schwer in Italien der Druck der Staats macht

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Südtiroler Heimat
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Seite 2 von 8
Datum: 15.05.1929
Umfang: 8
Scircr 2. 'Ihr. 10. »i/ „Der Südtiroler' Hilfe gegen Napoleon holen. Soweit Hitlers und seiner Anhänger Auffassung. Nur 'beleuchtet soll abex an dieser Stelle das Kräfte verhältnis sein, in den, nach Hitler, und Co., Südtirol in die Wagschale geworfen werden wird. Deutschland -Ita lien — Ungarn — Bulgarien-Griechenland -Albanien — Türke! g e g e n Frankreich—England—Polen — Tscheche!— Rumänien — Jugoslavien—Belgien — Dänemark mit den Rückcndeckern Amerika und Rußland, denn ein hitlerisches

mit einem nichtfaschistischen Ita lien! Denn wir Südticoler kennen die Vorgänge hinter den Kulissen des offiziellen Italiens. Vorgänge, über die wir nach und nach gelegentlich in diesen Blättern berichten können, und — über die .das große deutsche'Publikusn nichts weiß! Wir erinnern nur an die Schüsse in den Ka sernen von Spezia zwischen-Militär und Miliz im Jahre 1927, an die zerrissenen Fahnen, an die am'Boden bluten den Offiziere der Schwarzhemden, an die Worte und die Stimmung innerhalb des Offizierkorps des Heeres

, Mailand, Brescia, Bergamo und Biella glimmt der Haß gegen den Faschismus, der nur kraft der Bajonette der Miliz niedergehalten wird. Wird dieses Ita lien dann der mächtige Helfer Deutschlands sein, oder gber, hat Deutschland 'wicjder einmal Politik mit einem Manne und nicht dessen Nachfolgers gemacht? Das möge Herr Hitler bedenken! Südtirol wird zur Bedeutung einer europäischen, viel- leicht einer Meltfrage werden! Südtiröl wird nicht als Schacherobjekt zwischen Luden- dorff und Mussolini

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Südtiroler Heimat
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Seite 2 von 8
Datum: 01.11.1927
Umfang: 8
Abge ordneten Baron Sternbach und Dr. Tinzl, die diesmal, im Gegensatz zur letzten Sitzung in Berlin von Italien die Ausreise-Erlaubnis erhalten hatten, die Slaven Ita liens durch Abgeordneten Dr. Josip Wilfan und Dr. Besednjak, den Präsidenten der Genfer Nationalitäten kongresse, die jugoslavische Bölkerbun liga durch Prof. Jbrovatz (Belgrad) vertreten. Tie Sitzung wurde mit einem Expbsee Sir W. Dickin- son's eröffnet, in dem er die Geschichte der Behandlung der Südtiroler Frage innerhalb

, während Italien durch keine solchen Verpflichtungen gebunden sei. Er lehne da her die Diskussion über die slavischlen Minderheiten Ita liens Jugoslavien gegenüber ab. Im weiteren Verlaufe seiner Erklärung behauptete Giannini, daß die ganze Minderheitenfrage nur ein verstecktes Spiel des Pan-Ger- manismus sei, das Italien me spielen werde. Italien werde de Alpengrenze bis zum letzten Italiener chatten. Eine weitere internationale Diskussion dieser Frage mü-te er mit dem Austritt der italienischen

ein Problem des Zurückgewinnes und der Sanierung einer un möglichen Lage, die vom scharf vordringenden Pangermanismus geschaffen wurde.' ./~ ir £ , * n üsto die vollständige Durchführung der ita- nemschen Gesetze über die Schule, Sprache, Staatsbürgerschaft, lowie die Revision aller Optronen, die zwar angeordnet, aber bisher nicht durgefuhrt worden ist. Das Rundschreiben des Präfekten Ricci an die Amts bürgermeister sieht für einige Orte Südtirols einen privile gierten Ausnahmszustand für zwei weitere

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Südtiroler Heimat
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Seite 6 von 8
Datum: 15.04.1926
Umfang: 8
auch das Mitglied des Bozner faschistischen Direktoriums der Textilhändler Fezzi. Ein anderes Mitglied der Bo- zener Stadtregierung ist ein gewisser Baron Alten burg her, ein Mann deutscher Abstammung, der anfäng lich eine längst züsammengebrochene In- und Exportfirma unter seinem Namen führte und jetzt wie so viele Ita liener eine Anstellung ^aus dem Bozner Stadtsäckel als Pächter des öffentlichen Plakatierungsdienstes erhielt. Er war es, der als faschistischer Emissär mit dem Bauernbund unterhandelte

und diesen zu einer andere Stellungnahme dem ^Faschismus gegenüber veranlassen wollte. Nicht zu vergessen ist die Faschistin Roma de Var da, eine Schwester des „berühmten' Ernesto de War da, des derzeitigen Regierungskommissärs in Kür tatsch. Uebrigens heißt die Familie gar nicht „de Varda', wie sie sich selbstherrlich nennt, sondern Varda von Wart- hof; doch verschweigt sie beharrlich ihr deutsches Adelprädi- kat. Fräulein de Varda ließ sich 1920 in Bozen als ita lienische Sprachlehrerin nieder, angeblich, um den Deut schen

. Unter den „Washington Observations' wird folgendes mitgeteilt: „Mussolini hat zwei schöne Fürsprecherinnen in Washington, die eins ist Frl. Vera Bloom, die talentierte Tochter des demokra tischen Repräsentanten Sol Bloom von Newyork, die andere ist die bekannte Rednerin über Tagesereignisse hier und im Auslande, Frl. Janet Richards. In den letzten zweß oder drei Jahren hatte Frl. Bloom in Rom verschiedene vertrauliche Unterredungen mit Mussolini. Frl. Richards! erhielt von Mussolini die Ehrenmitgliedschaft des ita

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Südtiroler Heimat
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Seite 7 von 8
Datum: 01.08.1926
Umfang: 8
Mit glieder, eine verschwindend kleine Zahl im Vergleiche zu den Tausenden von Mitgliedern des deutsch-öster reichischen Alpenvereines. Der d.-ö. Alpenverein hat es sich zur Aufgabe gestellt, möglichst viele Mitglieder zu Bergfahrten in unser Gebiet zu veranlassen. Die 36 Hütten unserer Vereinigung in Südtirol wiesen im Jahre 1923 eine Besuchszisfer von 16.932 Ita lienern und 18.152 Deutschen gegenüber einer Fre- - quenz von 13.381 Italienern und 6556 Deutschen nn Jahre 1924 auf. Das bedeutet

schließen. Einige der nachfolgenden Momentbilder aus dem Leben Südtirols dürften Aveifellos geeignet sein, die erhöhte Kampfesstimmung zu bestätigen. Der Wanderlehrer Andreatta brachte eines Tages! in die Schule zwei Fahnen mit, eine italienische Triko lore und eine österreichische. Zuerst nahm er die ita lienische, drückte sie an sein Herz und erklärte unter schauspielerischen Gesten: *,£), wie ich diese Fahne liebe'. Jedes Kind bekam darauf die Fahne in die Hand und mußte diese Worte nachsprechen

. Dann ergriff er die österreichische Flagge und apostrophierte sie mit einem dreimaligen „Pfui'. JAes Schulkind ferner Klasse mußte auch diesen theatralischen Akt wiederholen. Ita lienische Kultur! i Ein anderes Bild: Bor ungefähr zwei JahreN war es in den in St. Magdalena im Gsiefertale stationierten Finanziert plötzlich eingefallen- dem Fuß, ballsporte zu huldigen. Dabei konnten sie keinen ge eigneteren Platz finden als das unmittelbar neben der Kaserne gelegene Feld eines deutschen Lehrers mit Namen

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Südtiroler Heimat
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Seite 5 von 8
Datum: 01.11.1926
Umfang: 8
zu der Einsicht gelangt, daß diese niedrige Aktion des deutschen Klerus, der ein unerbittlicher Gegner Ita liens ist, auf etwas ganz anderes abzielt als auf die .ungehinderte Erteilung in der einen oder der an deren Sprache. Und sie sind längst jener Verführer (?) überdrüssig geworden, in deren Hand die Religion Nichts anderes ist als eine, wie sie glauben, wirksame Waffe zur Bekämpfung des italienischen Staates. Die sen Ueberdruß beweisen zahlreiche Briefe, die aus allen Teilen Südtirols an unsere Priester

Sprache zur Verfügung stünden. Die Bozner Waisenhäuser aber, irr denen sich einige wenige italienische Kinder befinden, sind ausschließlich mit deut schem Gelde errichtete Institutionen, die auch mit deut schem Gelde stets verwaltet wurden. Wenn sohin ita lienische Kinder darin Aufnahme finden, so sollten die Herren dafür dankbar sein, da sie zu dieser Wiohl- fahrtseinrichtung nichts beitragen. Aus dem ganzen Artikel kann aber eines klar ersehen werden: die Tendenz, auch mit Zuhilfenahme von Lügen

sich die Vorfälle wiederholen sollten. An diese Drohung schloß sich der strikte Befehl, nunmehr ita lienisch zu beten und ja nicht mehr „quel maledetto — bitt für uns.' „Ebenso legte er den versammelten Frauen und Mädchen nahe, ja nicht mehr aus die Anregungen des Kooperators und der „Weiber' wo mit die Präsektin der marianischen Kongregation Fräu lein Maria Amort gemeint war) achtzugeben. Der Koo perator, der sich gerade aus einem Versehgange zu einer Schwerkranken befand, mußte in Begleitung von Karabinier

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Südtiroler Heimat
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Seite 6 von 8
Datum: 01.05.1930
Umfang: 8
zu se-n, und wer blieb es mit größerer Tatkraft einst als die Tiroler?! Am 12. April rückte „Popolo d'Jtalia', das offiziöseste aller Organe des Faschismus, zum sranzösisch-deutsch-,ita- liemschen Verhältnis mit der offenen Sprache heraus. Wijc wissen heute, daß das italienische System der „Freundschaft' sich um jeden Preis über das französische System von „Locarno' schieben will. Deutschland soll sogar mit der Hoffnung auf eine Armee angelockt werden, die ihm die, „Freundschaft' Italiens bietet. Auf dem Wege

, dem gläubigen Willen zum Volksein und Freisein, was ein nick» dasselbe ist, erneuernden Indien. Auch das schon eingesargte, gekreuzigte Südtirol wird einmal auserstehen! Dr. O. R. Die Siidliroler-Frage. Der bekannte Abgeordnete Dr. Hölscher-Ulm hat in der „Süddeutschen Zeitung' einen Aufsatz veröffentlicht, der bei unseren Lesern Interesse finden wird. Der Verfasser ist be kanntlich rechts eingestellt. Er schreibt unter anderem: Natürliche Gegensätze zwischen Deutschland und Ita lien bestehen

vom Kindergarten bis zum Gymnasium. Oesterreich war sogar bereit, ihnen eine eigene italienische Universität zu geben, obwohl die Jrredentabewegung immer offener austrat. Die Italiener wurden sogar von der Ver waltung, wie auch die Slawen, auf Kosten der Deutsches verhätschelt. Tatsächlich bestand in Welschtiwl eine italie nische Autonomie. Im Weltkrieg verlangte Italien zuerst vorwiegend ita lienische Gebiete für seine Neutralität, trat dann aber in den Krieg ein, um die Brennergrenze zu gewinnen

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