2.143 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1913/24_10_1913/pub_1913_10_24_14_object_1019035.png
Seite 14 von 18
Datum: 24.10.1913
Umfang: 18
des Korvettenkapitäns Behnisch und des Kapitäns Gluth von der Zeppeliuwerst, sind tot. Aus Berlin eingetroffene Nachrichten über das furchtbare Uuglück besagen: Heute vormittag 10 Uhr 15 Minuten, kurz nach dem Ausstieg, ist daS Marine-Luftschiff L. 2. das seit einiger Zeit in der großen Zeppelivhalle in Johannis« tal lag, bei einer Uebungsfahrt über Adlershof explodiert. Sämtliche Insassen, 30 Mann, sind tot. In etwa 300 Meter Höhe schlug plötzlich eiue riesige Stichflamme anS dem Ballon heraus, der sofort

enthüllt worden. Unter einer unge heuren Beteiligung hat dieses Fest stattgefunden. Auf dem Deukmalplatze, auf dem die vieleu taufende Festteilnehmer Aufstellung genommen hatten, traf um 9 Uhr der Festzug der Univer sitäten ein, dessen Kolonne» 3000 deutsche, öster reichische und schweizerische Studenten bildeten. Kurz vor 10 Uhr traseu die ersten Ehrengäste ein, der Rat der Stadt und die Stadtverord neten. Um 10 Uhr begann die Anfahrt der Fürstlichkeiten. Als einer der ersten erschien

nach den sächsischen Prinzen Erzherzog Franz Ferdinand; kurz nach dem ErHerzog Groß sürst Kyrill von Rußland, danu der Kronprinz von Schweden, der Prinz-Regent vou Bayern, der König vou Württemberg und andere deutsche Fürsten. Um halb 12 Uhr fuhr Kaiser Wil helm, der kurz vorher im Leipziger Hauptbahn- Hof angekommen war, iu Begleitung des Königs vou Sachsen unter deu begeisterten Huldigungen des Publikums vor. Auf die Rede, die der Präsident des Deutschen Patri- otenbuudeS Kammerrat Klemens Thieme au deu König

, wo sich bereits versammelt hatten die österreichischen Generale und Offiziere, sowie eiue Militärkapelle deS Jns.'Reg. Nr. 37 uud die Aborduuug des Schwarzenbergscheu Maueu-Regiments. Kurz daraus erschien der Kaiser mit dem König vou Sachsen uud deu übrigeu Buudesfürsten. Von der Familie Schwarzenberg waren fünf Mit« glieder vertreten. Der junge Fürst Schwärzen berg hielt darauf eine Ansprache. Nach der Rede legte Erzherzog Franz Ferdinand einen Kranz am Deukmal nieder, während die Musit die österreichische

1
Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1884/05_09_1884/pub_1884_09_05_14_object_1023624.png
Seite 14 von 14
Datum: 05.09.1884
Umfang: 14
!' Der Nachtwächter König war eine populäre Persönlichkeit bei den Fabrikarbeitern, mit denen er allnächtlich in Berührung kam. Er war selbst ein fideleS HauS, und nur seiner Urgemuthlichkeit und weisen Zurückhaltung hatte man es zu ver danken, daß eS in dieser bewegteil Zeit — man stand kurz vor den Wahlen — hier rm Arbeiter viertel verhältnißmäßig ruhig herging. .Was haben denn die Mädchen?' fragte er nochmals.' „Ja. wir wifsen'S nicht, König,' erwiderte einer der Vurschln, „kommen daher ge rannt, sehen

Tochter,' fügte Solt- n'aiiil mit einem Blick auf den Kommissar hinzu. Etwold stand wie versteinert. Er glaubte seinen Ohren nicht trauen zn dürfen. „Meine Tochter — verhören?' stammelte er. „Das ist doch wohl —' „Unsere Pflicht,' erwiderte kurz der Kommissar. „So thun Sie, WaS — Sie müssen!' rief zornglühend der alte Herr, „^schimpfen Sie meinen durch IahihnnderiH vererbten ehrlichen Namcn, brandmarken Sie, mein Haus als eine Mörtcrköh'.e — immerhin! Ich werde aber nickt ermangeln, an höherer stelle

er, „und die Polizei im Haufe. Sie dürfen nur in die Keller hinabsteigen, nm zu finden —' Er brach kurz ab, als nach leisem Pochen di» unverschlossene Außenthür sich össnete nnd die Gestalt deS rothen MathieS, des nach seinen rothen Haaren so benannten PrivatkntscherS Etwolds, sich hereinschob. „Was wollt Ihr hier noch?' herrschte der Kommerzienrath ihn an. „Ich wähnte Euch schon aus dem Hause. Habt Ihr Euren vollen Lohn an der Kasse nicht ausbezahlt erhalten?' „Habe denselben ncch gar nicht erhoben ' sprach

2
Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1927/19_08_1927/PUB_1927_08_19_5_object_981408.png
Seite 5 von 8
Datum: 19.08.1927
Umfang: 8
Nr. 33 Pußertoler Boke'. Freitag. 19. August 1927 Seite S Strecken bis 600 Kilometer und IL Tage für mehr als 600 Kilometer. — Die deutsche» Ozeanflleger ge startet. — Der Flug aufgegeben. Am 14. August um 20 Uhr erfolgte in Deflau der Start der beiden Ozeanflieger auf der .Bremen' und der .Europa'. Aus dem Flugplatze hatte fich eine unübersehbare Menschenmenge eingefunden, die mit gespannter Aufmerksamkeit die letzten Vor« bereilungen zum Start verfolgte. Kurz nachdem die Nachricht

von dem Start bekannt geworden war. verfiel die vieltausendköpfige Wenge in einen beispiellosen Freudentaumel, der derart stürmische Formen annahm, daß die Polizei alle Mühe hatte, den Sturm der Menge auf die Startbahn zu verhindern. Das Flugzeug .Europa' war von Ristics und Edzard, die.Bremen' von Laupt- mann Koehl und Pilot Loose gelenkt. Der Start erfolgte sicher und rasch. Ueber Braunschweig und Lannover erreichten die Apparate die Nord« see. Kurz vor Mitternacht wurde durch Funk« spruch verlautbart

kalten Wassers kurz vor dem Zubettgehen getrunken werden. Personen, die leicht an ver dorbenen Wagen leiden oder morgens einen poppigen Geschmack im Munde haben, früh nichts genießen können oder an Stuhlgangver- stopsung leiden, werden häufig von ihren Leiden besreit, wenn sie fich daran gewöhnen, morgens ein Glas kalten Wassers zu fich zu nehmen. — Lehrer: Wenn du einen Knaben auf einem fremden Apfelbaum stehst, was hast du da zu tun?' Schüler: „Dabeistehen und aus ihn schreien, wenn ich sehe

3
Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1892/09_09_1892/pub_1892_09_09_2_object_993951.png
Seite 2 von 18
Datum: 09.09.1892
Umfang: 18
ab und ritt dann mit dem Herrn Erz herzog zum Hotel Post, wo das VI. Landes' schützen Bataillon eine Ehren-Compagnie auf gestellt hatte. Am gleichen Tage traf auch der Herr Landwehr-Brigadier Gcneral Kurz hier ein und stieg im Hotel Stern ab. Abends war im Hotel Post Generalstaftl. Am selben Abende ging über Bruueck eiu heftiger Ge witterregen nieder, welcher die gewünschte Ab kühlung brachte. Bon diesem Tage an spielte bci günstiger Witterung täglich Abends am Graben die Regimeutskapelle. ^ Freitag

des hiesigen Landesschützen-Baon. Die zweite unter dem Commando des Herrn Ober sten v. Smitarello. Samstag fanden die ersten Schlußmanöver und zwar zwischen Tuns, Dietenheim und Bru neck statt. Die Ostgruppe bestand aus den 6 Landesschützen-Bataillonen, 1 Gebirgsbatterie und Vz Escadron Dragoner. Dieselbe wurde vom Herrn General Kurz befehligt und hatte die Aufgabe die Höben von Luns zu verthei digen. Se. kais. Hoheit der Herr Erzherzog Franz Salvator war bei dieser Gruppe. Die Westgruppe bildete die ganze

. von Reicher seine Aufwartung und wurde von Se. Excel lenz in freundlichster Weise empfangen. Dienstag fand die Uebung auf dem Reischacher Mittelgebirge und zwar zwischen Stefansdorf, Rcischach statt. Die Ostgruppe bildete den Feind, bestand aus den 6 Landes- schützknbataillonen, 1 Gebirgsbatterie, Esca- dron Dragoner und wurde von Herrn Ge neral Kurz commandiert. Die Westgruppe com mandierte Se. Excellenz FML. von Handel- Mazetti und bestand aus der ganzen Division. Erstere sammelten sich hinler Reischach

4
Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1921/21_10_1921/PUB_1921_10_21_1_object_1017255.png
Seite 1 von 12
Datum: 21.10.1921
Umfang: 12
in deutscher Sprache hielt: «Gestatten mir Eure köaigl. Majestät. Tie beim Be tteten der ersten deutschen Stadt, des durch den Frie densvertrag von St. Termain zugewachsenen Gebietes des Königreiches Italien in gebührender Ehrfurcht zu begrüßen und bestens zu danken für die uns Deut schen durch den Mund Ihrer Regierungen wiederholt und in der feierlichsten Weife gegebenen Versprechun gen, unsere ererbte Sprache, Kultur und Sitte, kurz unser Volkstum zu schützen und zu wahren, unsere kulturelle

empfangen. Reden wurden keine gehalten. Das Königs paar besichtigte das Überschwemmungsgebiet, die Räumungsarbeilen, die Schäden usw. Räch beinahe einstündigem Aufenthalte erfolgte die Weiterreise nach Brixen. — Kurz vor 10 Uhr lraf der Sofzug mit den beiden Majestäten unter dem Geläute der Domglocken dort ein. begrüßt von der Feuerwehrmuflkkapelle Brixen und der St. Andräer Musikkapelle in National tracht. Dort hatten sich eingefunden hochwsl. Fürstbischof von Brixen, der eine geziemende Anspräche

^uäits Lst Vox l'ua, l^oma, parens'. Auf deutsch: „Bis hieher wird deine Stimme» Mutter Rom. gehört'. Der Ausenthalt am Brenner war sehr kurz» worauf in Gossensaß das Königspaar im Sotel Gröbmer das Gabelfrühstück einnahm ; in einem anderen Saale gab Exzellenz Eredaro dem Ge folge eine Tafel, worauf bei wolkenlosem Sim- mel die schöne Bergfahrt Über den Jausen vom König angetreten wurde. Die Königin begab sich mit dem Sofzug nach Meran. Mehr als 20 Automobile kamen nach Passeier und Meran wobei

8
Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1910/09_12_1910/pub_1910_12_09_3_object_992430.png
Seite 3 von 26
Datum: 09.12.1910
Umfang: 26
der Patrouille war es noch möglich, um Hilfe zu eilen. Derselbe langte zirka 4 Uhr abends in Cortina ein und bald war eine Rettungsabteilung vom dort stationierten Landesschützen-Bataillon Nr. 3/III, die besten Schifahrer, auf dem Wege ins Tra- venanzestal, welcher dann noch eine zweite Abteilung folgte, welche erst 3 Uhr morgens unter unsäglichen Anstrengungen auf dem Un fallorte anlangte, wo kurz vorher die erste Abteilung ganz erschöpft angelangt war. Oberleutnant Leon ließ die Mannschaften laben, worauf

zur Feuerwehr ist es zu danken, daß die Kienser-Feuerwehr heute über einen vorzüglichen Löschbark ver fügt und in ihrer Ausbildung auf der Höhe der Zeit steht. Er war ein langjähriges Mit glied derKienser-Gemeindevertretung und wirkte als solches mit Rat und Tat für die Hebung dieses Ortes. Stemberger war auch ein großer Förderer des Schießwesens, kurz wo es galt etwas Neues zu schaffen oder zu heben, war Anton Stemberger überall dabei. Kein Wunder wenn ganz Kiens um den Verlust dieses Mannes, welcher wohl

und das damit zusammenhängende Marktverbot alle Handels- und Gewerbetreibenden großen Scha den haben, braucht wohl nicht weiter erwähnt zu werden. Statt überfüllte — leere Gast häuser, statt Massenarbeit in den Verkaufs gewölben, die gewöhnliche Tagesordnung, kurz statt gute — schlechte Geschäfte, doch die Steuern gehen, gar nichts berücksichtigend, enorm in die Höhe. —Befihwechsel. Johann Mair, Nieder- mair in Dietenheim hat seinen Anteil der Stalleralpe in Defereggen um 38.000 Kronen an Simon Niederkofler, Peter Pallhuber

9
Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1922/15_12_1922/PUB_1922_12_15_1_object_1009044.png
Seite 1 von 12
Datum: 15.12.1922
Umfang: 12
an und wir werden bei den Siegerstaaten fast überall dasselbe Bild finden: sie streben nach Macht, nach Ausdehnung und vergessen dabei ganz, daß fie ihren inneren Salt verlieren. Es ist wie bei einem Bau: man kann schließlich ja auch ein Saus auf schlechtem Grunde bauen, sogar ein recht hohes. Aber die Garantie für den Bestand und die Dauerhaftigkeit dieses Baues wird kein Fach mann übernehmen, weil er weiß, daß der ganze Bau über kurz oder lang zusammenbricht, weil eben das seste, sichere Fundament fehlt. Wir haben schon früher

Gebiete auseinander, welche wirtschaftlich unzertrennbar waren und kurz, man spielte Schach mit Ge bieten. Menschen und Millionen. Aber es war ein recht ungeschicktes Spiel, das auch nicht die geringste Spur von Ileberlegung und Zu sammenhang auswies. Es war auch nicht not wendig. denn jedes Kind gewinnt ein Spiel wo kein Gegner ist. Und dann kamen die Folgen, welche wir so und oft schon aufgezählt haben. Nicht nur daß sich die Raubtiere um die Beute stritten, sondern die Beute erwies

gegenübertrat und kurz und bündig sagte: Ge nug des Spielest Das ist die Betrachtung in dieser Iulnacht: Daß es noch Völker gibt auf Erden, die stark genug sind, um dieses Joch abzuschütteln und der Nymbus des Alleinherrschers von der En tente gefallen ist. Das ist die Soffnung unseres Volkes in dieser Iulnacht: daß es den Weg zu sich selber findet und die Ketten sprengt, daß es. wie so oft schon, auch dieses Mal in schwerster Not den Rüllischwur tut: Wir wollen sein ein einig Volk von Brüdern

11
Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1896/27_03_1896/PUB_1896_03_27_22_object_2627047.png
Seite 22 von 54
Datum: 27.03.1896
Umfang: 54
vornherein die Segel zu streichen, und Herrn von Nothmühl hatte es sein ganzes Leben hindurch an nichts, auch nicht an der nöthigen Weisheit gemangelt. Kurz, Egbert konnte eigentlich thun, was er wollte, und daß er sich nicht noch thörichter betrug, als dies ohnehin schon der Fall, war vielleicht sein eigenes, sicher nie das Verdienst seiner Eltern. Als Egbert fünfundzwanzig Jahre alt war, starb sein Vater; eine heftige Lungenentzündung raffte den für seine Jahre noch auffallend kräftigen

, rüstigen Mann in wenigen Tagen dahin. Egbert zeigte die angemessene Betrübniß, wie sie einem guten Sohn zukam, der in seinem sonnigen Leben auch nicht eine Biertelstunde lang Ursache gehabt, sich über seinen Vater zu beklagen, und Frau Malvine hüllte ihre ganz schmale, blasse Person in dichte Wolken kohlschwarzen Crepes ein und veranstaltete ein Leichenbegängniß, bei dem sie Alles an Pomp entfaltete, was sich bei einer derartigen Gelegenheit anbringen ließ; kurz, es war Alles so, wie es sich gehörte

. Da war es früher viel leichter gew.sen, die Zeit aui aug?nehme Weise totzuschlagen. Da nar zu allererst der Dienst, und Egbert war stets ein guter Soldat, dann die Kameraden . hunderterlei Verbindungen, kurz, Egbert war nie in Vcrlegen- heit gewesen, was er mit sich anzufangen habe. Jetzt war das anders, ganz anders; Egbert l-atte keinen Begriff davon, was es hieß, sich selbst um die Bewirthschafinng der Güter zu bekümmern, er verstand nichts davon, absolut nichts, und er hatte keine Lust, jetzt mit dem Lernen

13
Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1896/27_03_1896/PUB_1896_03_27_45_object_2627114.png
Seite 45 von 54
Datum: 27.03.1896
Umfang: 54
war, zum Ueberfluß richteten sich auch jetzt noch Jfidores große Augen mit einem seltsam forschenden Ausdruck auf sein Gesicht. Heinz fühlte, daß er unter diesem Blick erröthete wie ein Backfisch, und eben daß er das fühlte, erhöhte nur seine Verlegenheit, er rückte auf seinem Stuhl etwas zur Seite und entschloß sich dann kurz, die Frage als einen Scherz aufzufassen und eben so zu beantworten. Er sah keck hinüber in die grauen Sterne und sagte lustig, freilich mit einer etwas gezwungenen Lustigkeit: „Ich finde

Mann; nun, kurz, ich habe Schulden, mehr Schulden vielleicht als Haare auf dem Kopfe, ich weiß nicht wie viel, denn ich habe das Rechnen längst aufgegeben. Natür lich stand es von jeher felsenfest bei mir, daß ich dereinst eine Geldheirath machen müsse; ein reiches Mädchen, das den schlechten Geschmack haben würde, sich in mich zu ver lieben, sollte das Glück haben, für den Besitz meiner Per sönlichkeit meine Schulden zu bezahlen und mir fernerweit ein angenehmes Dasein zu sichern. Es klingt

jämmerlich, wenn man das so unverblümt ausspricht, aber ich kann Ihnen die Versicherung geben, daß das etwas ist, was in unseren Kreisen nur allzu häufig vorkommt.' „Ich glaube Ihnen das auch ohne Versicherung', sagte Jsidore, und ihre Stimme klang seltsam rauh. Heinz war zu sehr von seinen eigenen Gedanken hinge nommen, um besonders darauf zu achten, er fuhr mit der Hand durch sein kurz gehaltenes, dunkles lockiges Haar, das sich nur schwer in den Zwang der n.ilitärischcn '.rächt fn^e, und sj'r.^ d'un

14
Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1896/27_03_1896/PUB_1896_03_27_19_object_2627038.png
Seite 19 von 54
Datum: 27.03.1896
Umfang: 54
darauf, daß Du mir etwas von Deiner Braut erzählst, aber Du bist merkwürdig zugeknöpft über diesen Punkt.' „Weil da wirklich nicht viel zu erzählen ist, liebster Heinz; oder hast Du erwartet, daß ich Dir von ihren Bor zügen vorschwärmen würde? In dem Fall hast Du Dich aller dings verrechnet, denn ebm diese Borzüge sind für mich selbst gänzlich terra Er lachte kurz auf, dänn ließ er die Peitsche einen weiten Bogen in der Luft beschreiben, daß die Pferde wie toll dahin- brausten. „Hm,' machte Heinz

Gangart verfielen und nur mit Mühe wieder beruhigt werden konnten. Dann fing Egbert an, unaufgefordert zu erzählen: „Du weißt, daß ich immer ein ziemlicher Taugenichts war —' „So wie ich,' warf Heinz trocken ein. „Nein, ich war schlimmer, viel schlimmer,' betheuerte Egbert ernsthast, als sei dies ein Vorzug, den er durchaus für sich in Anspruch nehmen müsse, „und ich fürchte, daß das Schlimmsein auch jetzt bei mir noch nicht der Ver- aangenheit angehört. Kurz, Mama, die gute, schwache Mama

war da nichts gethan, versetzen kann sich bekanntlich Jeder lassen. propos, Heinz, was ist denn aus dem siißen kleinen Weibe geworden?' „— Geworden —' brummte Heinz ärgerlich, „sie ist die bezaubernde Sirene geblieben, die sie stets war, und der Herr Gemahl wird nach wie vor am Narrenseil geführt.' „Wenn er sich's gefallen läßt —' Egbert zuckte die Achseln — „es muß auch solche Käuze geben, es sind der artige Angelegenheiten nur immer unter Kameraden so besonders delikat, und, kurz, ich that das Klügste

15
Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1896/27_03_1896/PUB_1896_03_27_24_object_2627052.png
Seite 24 von 54
Datum: 27.03.1896
Umfang: 54
vornherein die Segel zu streichen, und Herrn von Nothmühl hatte es sein ganzes Leben hindurch an nichts, auch nicht an der nöthigen Weisheit gemangelt. Kurz, Egbert konnte eigentlich thun, was er wollte, und daß er sich nicht noch thörichter betrug, als dies ohnehin schon der Fall, war vielleicht sein eigenes, sicher nie das Verdienst seiner Eltern. Als Egbert fünfundzwanzig Jahre alt war, starb sein Vater; eine heftige Lungenentzündung raffte den für seine Jahre noch auffallend kräftigen

, rüstigen Mann in wenigen Tagen dahin. Egbert zeigte die angemessene Betrübniß, wie sie einem guten Sohn zukam, der in seinem sonnigen Leben auch nicht eine Viertelstunde lang Ursache gehabt, sich über seinen Vater zu beklagen, und Frau Malvine hüllte ihre ganz schmale, blasse Person in dichte Wolken kohlschwarzen Crepes ein und veranstaltete ein Leichenbegängnis bei dem sie Alles an Pomp entfaltete, was sich bei einer derartigen Gelegenheit anbringen ließ; kurz, es war Alles so, wie es sich gehörte

- üllen. Da war es srükier viel leichter gewesen, die Zeit cm? angenehme Weise todt^uschlageu. Da n ar zu allererst der Dienst, und Egbert war stets ein guter Soldat, dann die Kameraden hunderterlei Verbindungen, kurz, Egbert war nie in Vcrlegeu- heit gewesen, was er mit sich anzufangen habe. Jetzt war das anders, ganz anders; Egbert iiatte keinen Begriff davon, was es hieß, sich selbst um die Bewirthschaf.nrg der Güter zu bekümmern, er verstand nichts davon, absolut nichts, und er hatte keine Lust

16
Zeitungen & Zeitschriften
Pustertaler Bote
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/pub/1896/18_09_1896/PUB_1896_09_18_19_object_2629147.png
Seite 19 von 24
Datum: 18.09.1896
Umfang: 24
Familienname. Ich erwartete den Brief eines amerikanischen Freundes. Ich sollte darin erfahren, ob sich drüben vielleicht etwas Neues in der Affaire Terre gezeigt hätte. War es nun, daß der Beamte mich nicht ganz deutlich verstand, oder sprach ich den Namen „Breitenberg' wirklich undeutlich aus, kurz, der junge Mann legte mir mit rascher Bewegung ein kleines Kouvert hin und schloß den Schalter wiederum. Auf den ersten Blick sah ich, daß ich einen falschen Brief in Händen hatte und nach näherer

begrüßten sich nur kurz, dann nahm Terre den Arm des jungen Mannes unter den seinen und schritt eilig davon. Den Weg zur Stadt schlug er zu Fuß ein, sich wie es schien, eifrigst unterhaltend. Der junge Mann entgegnete nicht viel, blickte sich jedoch öfters um. Hinter ihnen schritt keuchend ein vierschrötriger Bauer, auftder Schulter einen großen Sack mit Karloffelu schleppend. Mehr als einmal stieß er eineil kurreudeu Laut aus und spuckte verächtlich von sich. (Schluß folgt.) Kor 25 Jahren. Erinnerungen

mit der diese unglücklichen Gendarmen und Priester ins Ici^ seits befördert wurden. Die Barrikade der Rue des Amandiers war vom 174. Bataillon besetzt. Bon ihm verlangte man Verstärkung der Eskorte, was der Kommandant auch bewilligte. Nun begab sich der düstere Aufzug nach der Straße Msnilmontant; unterwegs schlössen sich Weiber, Kinder, Greise, kurz die Müssiggänger aller Gattungen (mir Ausnahme der guten), an. Man kam an der Seite der Kirche Notre-Dame-de-Lorette vorüber, die von der Commune in ein Zeughaus umgewandelt

17