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Seite 3 von 4
Datum: 26.04.1940
Umfang: 4
Hudson Lowe, nach Rußland, um mit dem Zaren Alexander über ein Bünd nis gegen Napoleon zu verhan deln. Auch Rußland leidet unter der Kontinentalsperre, da es seine Ausfuhrwaren im Ausland nicht absetzen kann. Das Bündnis kommt zustande. Im Sommer 1812 marschiert Napoleon mit einem bis dato noch nie dagewe senen Heer von über einer halben Million Streitern nach Rußland. Englands Hilfe an Rußland besteht in Versprechungen und schönen Worten. Dagegen sind die Verluste der anderen Krieg- führenden

ungeheuer. Nur ein kleiner Bruchteil der stolzen gro ßen Armee Napoleons kehrt aus dem russischen Winterfeld zug zurück. Im Jahre 1813 erfolgt die Er hebung Preußens, oas sich mit Rußland und später mit Oester reich gegen Napoleon verbündet. Inzwischen aber führt Herzog Wellington mit fremden Truppen den spanischen Flankenkrieg. Im Sommer 1813 marschiert der englische Feldherr mit Han noveranern, Braunfch weigern, Spaniern und Portugiesen über das Gebirge, um die französischen Truppen unter dem Kommando

auf 20 Jahre mit Rußland, Preußen Im Aufträge der Zivilisation ... Unser BW zeigt einen MG.-Schützen auf einem Dach zur Sicherung eines Straßen zuges in Jerusalem — („Weltbild") und Oesterreich zu schließen. — Zur Sicherung ides europäischen Friedens. „Die hohen Alliierten", meint der Engländer, „sind an Men schen reich. England dagegen an Gold. England will an feine Alliierten jährlich fünf Millionen Pfund Hilfsgelder zahlen." Die Diplomaten — Fürst Metternich für Oesterreich, Nessel rode für Rußland

der Verbündeten in Paris hat Napoleon abgedankt und befin det sich auf der Insel Elba — zwar als Souverän, in Wirklich- keit aber als Gefangener. In Wien tagen die Diplomaten und Fürsten von ganz Europa. Nach so vielen entbehrungsreichen Jahren tobt sich eine ungehemmte Lebenslust aus. Der Kongreß tanzt! Im Schatten der rauschenden Feste und Bälle spinnt sich hinter den Kulissen des Kongresses ein Netz von Intrigen. Lord Castlereagh wieder einmal im Hintergründe Zar Alexander von Rußland empfindet

Großzügigkeit können Sie sich verlassen. Diese Zahl würde genügen, zumal auch Oesterreich mindestens 150.000 Mann ausheben könnte." Preußen — ein Haupttrumpf in der englischen Karle So kommt ein Bündnis zwischen England, Oesterreich und Frankreich gegen Rußland und Preußen zustande. Allo gegen die Staaten, durch deren Opfer und Kampfeswille Napoleon gestürzt worden ist. Wieder einmal will England mit fremden Truppen seine Interessen verfechten. Aus dem infamen Intrigenspiel wird aber diesmal

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Seite 2 von 4
Datum: 14.11.1940
Umfang: 4
zu machen und den kommenden Kampf als Dreifrontenkrieg aufzuziehen. Die riesige französisch-englische Generals- und Admiralsabordnung hatte also wochenlang voll kommen umsonst in Moskau antichambriert. Alle Leitartikel und diplomatischen Noten mit Beteuerungen der unwandel baren Zuneigung zu Rußland waren umsonst geschrieben. Brüsk schlug die Tonart um. Wenn dieser „Umfall" Moskaus nicht wieder revidiert werden sollte, so hieß es drohend in London, werde Rußland schon sehen, was es davon habe. Von diesem Zeitpunkt

an hatte die englische Politik zwei Hauptziele gegenüber Rußland, entweder es doch noch auf die eigene Seite zu locken oder es zu verderben. Beides ver band sich deshalb so seltsam zu einer einheitlichen Grundein stellung, weil England ja auch in den Zeiten seines wärmsten iWerbens um Rußland nur einen geheimen Gegner, einen gefährlichen Nebenbuhler, einen kommenden Konkurrenten in Asien erblickt hatte. Auch die Bündniswerbungen verfolgten den Zweck, Rußland zu schwächen, ihm Feinde auf den Hals zu hetzen

, es dort unschädlich zu machen, wo man es fürchtete. Der alte jahrhundertelange englisch-russische Gegensatz wirkte bei alledem als Motor: bei dem Weltkriegsbündnis und in den Interventionskriegen, der ganzen Nachkriegspolitik mit ihren ewigen Schwankungen und dem Genfer Techtelmechtel, der Schürung japanisch-russischer Reibungen und der Haltung im Spanienkrieg. Immer und überall war Englands Gebot: Rußland in Konflikte und Schwierigkeiten verstricken, es zwar für die eigenen Zwecke ausnutzen

, aber vor allem nicht zum Bewußtsein seiner wahren Rolle, zur Nützung seiner Mög lichkeiten kommen lassen. 1925 wurde in Moskau eine Oper aufgeführt, „Der silberne Floh", die im Gewände eines alten Volksmärchens die Trei bereien John Vulls gegen Rußland aufzeigte. 1939, nach dem deutsch-russischen Nichtangriffspakt, hatte Moskau die Absich ten Englands, es zum Vorteil der reaktionären Westmächte in einen Krieg gegen Deutschland zu stürzen, durchschaut. Die Kriegstreiber wurden mit aller Deutlichkeit angeprangert

. Aber das hinderte England nicht, sein Spiel immer von neuem zu versuchen, stets zwischen Kriegsdrohungen und Werbungen abwechselnd. Als Rußland in Polen einrückte, begnügte sich England zwar mit Geschimpfe und mit etlichen diplomatischen Gesten, verzichtete aber auf die vorher gegen Deutschland pathetisch vorgeschobenen Vorwände zum bewaff neten Konflikt. Das war so kurz nach dem Kriegsausbruch die furchtbarste Selbstkompromittierung Englands, die schlimmste Offenbarung seiner Schwäche. Statt dessen wurden kurz

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Seite 1 von 4
Datum: 28.01.1942
Umfang: 4
Eingang zum Schwar zen Meer fand seit anderthalb Jahrhunderten keinen wirklichen Stillstand geschweige denn ein Ende. Tra ten Pausen ein in dem Ringen um die Machtposi tionen an den Dardanellen und am Bosporus, s» geschah es. wenn England oder Rußland etwas in den Hintergrund trat,'wenn eine der beiden Mächte oder alle beide gerade anderwellig stark „in An- S ch" genommen waren oder der türkische Staat t so stark war, daß es weder den Briten noch heu en ratsam schien, ihre Machtgelüste, hinsichtlich

um den Schlüssel der Meerengen immer nur als Objekt behandelt. wobei sowohl England als auch Rußland, das eins im Südollertz das ändere im Vorderer« Orient, nichts unversucht ließen» dem alten osmani- schen Vielvölkerstaat das Leben schwer zu machen, seine Position so'viel wie möglich zu schwächen. Ob nun das Zarenreich sein angebliches Interesse für dp Sicherheit - der orthodoxen' Kirche in den Balkan- ländern des Osmanenreiches vorschöb oder London von einer „Wahrung der Freiheitsrechte" der vorder

der Schwächung der Türket betrieb, um damit größere Chancen cim Bosporus zu haben, so versuchte Rußland die Hohe Pforte zu unterstützen und umgekehrt. Bestand aber die Gefahr, daß dritte Mächte,' z. V. Frankreich oder die alte österreichisch-ungansche Monarchie an den Meer engen Einfluß gewinnen konnten, dann fanden sich England und Rußland immer wieder zusammen. Ebenso trieb man Zusammenarbeit, wenn das tür kische Reich sich aus eigener Kraft eine starke Position geschaffen hatte oder sowohl Großbritannien

wie Rußland durch Kriege oder diplomatische Nieder lagen in eine schiefe Lage gekommen waren, so war es' für Rußland und England das kleinere liebest sich wrübergehend einander zu nähern. Die Basis dieser' Koalition war und b eb bis in unsere Tage das gegenseitige Mißtrauen und währte demnach auch nur kurze'Zeit. Nach diesen Stadien traten dann die alten Gegen sätze um so stärker hervor. Das war so 1806, wo' sich Rüssen und Briten zu gemeinsamem Vorgehen gegen, die Türkei gefunden batten, das blieb

, als sich die Pforte an Rußland um Hilfe wandte und der Zar nicht zögerte, sie zu gewähren. Im Jahre 1833 wurde ein russisches Ex peditionskorps von 6000 Mann an der astatischrn Küste des Bosporus ausgeschifst und russische Krieg schiffe gingen in den Meerengen vor Anker. In Lon don herrschte Alarmstimmung. Die britische Dipl matte versuchte verschiedene europäische Staaten au- einem Einschreiten gegen Rußland zu bewegen. Trotz aller brittschen Versuche, die Position des.siegreichen ägyptischen Vizezkömgs

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Seite 4 von 4
Datum: 13.09.1939
Umfang: 4
Rußlands genommen hat, geht daraus hervor, daß die russi schen Aufträge an die deutsche Industrie seit 1926 die Summe von über 4 Milliarden Reichsmark erreicht haben. Nicht zuletzt den deutschen Lieferungen, deren hohe Qualität von den Rus sen immer anerkannt worden ist, ist es zu danken, daß sich Rußland in so verhältnismäßig kurzer Zeit eine große Indu strie aufbauen konnte. Die russische MuitriMierimg Die russische Industrialisierung steht einstweilen ziemlich ein seitig im Zeichen einer Ausweitung

der Schwer- und Rüstungs industrie, in diesen Zweigen hat sie allerdings bedeutende Er folge aufzuweisen. So stieg die Kohleförde ru na von 29,1 Millionen Tonnen im Jahre 1913 auf 131,5 Millionen Tonnen im vergangenen Jahre. Während Rußland 1913 noch Kohle einführen mußte, ist es heute, trotz des gestiegenen In landsbedarfes, schon Ausfuhrland. Bei Erd öl stieg die russische Produktion von 9,2 Millionen Tonnen im letzten Jahre vor dem Weltkriege auf 32 Millionen Tonnen 1938. Sie soll bis zum Jahre 1942

Strom auf 75 Milliarden Kilowatt usw. erhöht werden. Voraussetzung, daß dieses Pro duktionsprogramm etwa annähernd erfüllt wird, ist die Bereit stellung von Maschinen und Facharbeitern. Obwohl Rußland in den letzten Jahren sehr bestrebt war, die Maschinenindustrie auszubauen, konnte die Produktion den Anforderungen nicht genügen. Zum Teil benötigte die Industrie hochwertige Spe zialmaschinen, die ein junges Industrieland naturgemäß noch nicht in der Lage ist, herzustellen. Dann aber auch ist ein gro

ßer Teil der in früheren Jahren eingeführten Maschinen stark abgenutzt und muß erneuert weren. So hat sich ein recht er ste bli ch e r Einfu h rb e d arf an Maschinen aufgestaut, der jetzt durch stärkere Bezüge aus Deutschland gemildert werden Die teutschen Maschinen in Rußland Deutschland war seit jeher der hervorragendste Maschinen lieferant der Sowjetunion, und unsere Maschinen erfreuen sich auch bei den Russen eines ausgezeichneten Rufes. Nicht zuletzt bevorzugte man unsere Maschinen

trische Kraftmaschinen usw. Es ist anzunehmen, daß gerade diese Maschinen künftig wieder stärker für die Ausfuhr nach Rußland in Frage kommen. Im Austausch dafür vermag Ruß land im wesentlichen Rohstoffe zu geben, vor allem Holz, Felle, Häute, Flachs, Erze, Gold, Phosphate und Erdöl. Bei einigen Produkten haben sich allerdings in den letzten Jahren die Aus fuhrmöglichkeiten verringert. So ging die Erdölausfuhr von 6 Millionen Tonnen am Jahre 1932 auf 2 Millionen Tonnen 1937 zurück. In den ersten neun

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Seite 3 von 4
Datum: 23.07.1941
Umfang: 4
(lüte Rechte Vorbehalten: Horn-Verlag, Berlin SW 11) ( 1 ) Volk dev $veiheit$kämpfev fmnlanh - Vuvopas Wocpoften im hohen lfloehen / Hon ttcnft Mofthace Mil deutscher Waffenhilfe die Freiheit erobert Als Finnland nach einem für Schweden unglücklich ver laufenen Krieg mit Rußland im Jahre 1809 zu einem Bestand teil des russischen Reiches geworden war, hatte es sechseinhalb Jahrhunderte unter schwedischer Herrschaft gestanden. Hungers nöte und Seuchen hatten es fast ununterbrochen heimgesucht

, und ständig diente es als Kriegsschauplatz für die Kämpfe zwi schen Schweden und Rußland um die Vorherrschaft in der Ostsee. Nun gehörte Finnland zu Rußland. Und da kam es zum ersten Male den Söhnen Suomis zum Bewußtsein, daß sie bei ihrem Kulturstand einen Anspruch auf politische Selbständig keit erheben durften. Zar Alexander I. sagte auch die Auto nomie zu, beließ es aber bei den schönen Worten. Ebenso hiel ten es feine Nachfolger. Aber sie verletzten auch nicht das eben erwachte Selbstbewußtsein

Finnlands. Erst unter Zar Alex ander III. begann Rußland eine andere Finnlandpolitik. General I. N. Bobrikow war das Werkzeug, die chauvini stischen Pläne Rußlands durchzuführen. Finnlands autonome Stellung ging völlig verloren, und verfassungswidrige Verhält nisse traten ein. Im Juni 1964 wurde Bobrikow von dem jungen Finnen Schaumann erschossen, allein erst ein Jahr später, nach der ersten russischen Revolution, erhielt Finnland sein Recht. Jedoch auch nur vorübergehend. Nur zu bald unter grub Rußland

die Autonomie Finnlands abermals. Der bolschewistische Aufruhr Bei Ausbruch des Weltkrieges empfand jeder national bewußte Finnländer mehr Sympathie für die Mittelmächte als für Rußland. Insgeheim begaben sich zahlreiche junge Finnen nach Deutschland, um sich hier militärisch ausbilden zu lassen. Als im März 1917 die russische Revolution begann, wurde f innlands Freiheitsstreben immer stärker. Nach zahlreichen useinandersetzungen mit den neuen russischen Machthabern proklamierte der finnische Landtag

schließlich am 6. Dezember 1917 die Unabhängigkeit Finnlands. Die Unabhängigkeit wurde ganz allgemein anerkannt, auch von Rußland. Doch Ende Jänner 1918 brach in Finnland ein kommunistischer Aufruhr aus, der vor allem durch das in Finnland noch verbliebene russische Militär angefacht worden war und von den Sowjet machthabern in Moskau auch mit allen Mitteln unterstützt wurde. So konnten die Bolschewisten schließlich ganz Süd finnland in Besitz nehmen. Da aber ersteht dem gequälten Land ein Mann

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Seite 1 von 4
Datum: 15.01.1940
Umfang: 4
der diplomatischen Beziehungen zu Rußland führt. Die Tatsache, daß verschie dene Artikel bis in Details militärische Feldzugpläne der Alli ierten gegen Rußland darlegen konnten, wird als Beweis da für angesehen, daß diese Kampagne systematisch organisiert ist und die Unterstützung der Pariser Regierung findet. Andern falls wäre auch nicht zu verstehen, wieso diese Artikel die Zen sur passieren könnten. Die Enthüllungen über diese Akttonspläne, die vor allem der „Temps" veröffentlichte und die ein kombiniertes

Laud- und Seemanöver sowohl im nördlichen Eismeer wie im Schwarzen Meer vorsehen, werden allerdings mit Skepsis ausgenommen. Man hält es für wenig wahrscheinlich, daß der französische Generalstab seine Pläne so freizügig im voraus bekanntgibt. Man sieht in den Kreisen der neutralen Beobachter darin vor allem einen Versuch, die öffentliche Meinung zu beeinflussen und sie auf eine neue Linie der französischen Außenpolitik gegen Rußland vorzubereiten. In einem Artikel schlägt der französische

Mttttärschrift- sleller General Duval einen «Kreuzzug- der Mlttelmeer- Völker (!) unter Führung Frankreichs gegen Deutschland und Rußland vor. da darin die einzige Möglichkeit liege, dem Krieg ein Aktionsfeld zu verschaffen. Dieser Artikel bestätigt erneut die Ansichten zahlreicher Pariser Beobachter, daß Frankreich im Gegensatz zu England weniger Wert auf ein Manöver in Nordeuropa legt und lieber den Südosten und den vorderen Orient zum Kriegsschauplatz wählen und die Völker dieser Länder für seine Pläne

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Seite 1 von 4
Datum: 24.11.1941
Umfang: 4
und Gelehrte wäh rend des Friedens heranzuziehen, damit das russische Volk der VortHle anderer Nationen teilhaftig wird, ohne selber etwas einzubüßen. IN. Rußland hat sich in alle europäischen Ange legenheiten und Wirren jeglicher Art einzu- Aschen, insbesondere aber in diejenigen Deutschlands, an dem es als nächstem Nachbarn auch das meiste Interesse hat. IV. ! Polen muß geteilt werden, indem man dort Unruhe und Eifersucht beständig wach st. Die Mächtigen müssen durch Geld ge wonnen, die Reichstage

und es dahin gebracht werden, daß es Rußland angreift, damit man dann Vorwand zu seiner Unterjochung hat. Zu diesem Zwecke sind Dänemark und Schwer den voneinander zu isolieren und sorgsam in gegenseitiger Rivalität zu erhalten. VI. Die Gemahlinnen der russischen Fürsten sind stets unter den deutschen Prinzessinnen zu wählen, damit durch die Vervielfältigung der Familienbeziehungen gleichzeitig auch die In teressengemeinschaft gefördert und auf diese Weise Deutschland selber geschadet

, unter der Hand aber die Eifersucht der Fürsten gegen es wachruft. Es ist dahin zu streben, daß der eine oder der andere Teil bei Rußland Hilfe sucht, damit so eine Art von Protektorat über Deutschland ausgeübt werden kann, das die zukünftige vollständige Beherr schung vorbereitet. XI. Oesterreich ist für die Versagung der Türken aus Europa zu gewinnen, indem man gleich zeitig seine Eifersucht wegen der Eroberung Konstantinopels dadurch wirkungslos macht, daß man ihm entweder einen Krieg mit den alten

europäischen Staaten auf den Hals lädt oder ihm einen Teil der Eroberung gibt, den man ihm später wieder abnimmt. XII. Alle nichtuniierten oder schismatischen Grie chen sowohl in Ungarn als auch in der Türkei und in Süd polen sind an Rußland anzuschlie ßen und um es zu scharen. Dieses muß ihr Mittelpunkt und ihre Stütze sein und sich für' alle Zeit als allgemeine Vormacht durch eine Art geisllichen Königtums oder Regiments gel tend machen. In jenen Griechen wird dann Rußland so viel Freunde

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Seite 2 von 4
Datum: 21.09.1939
Umfang: 4
Wie von amtlicher lettischer Seite mitgeteilt wird, sind im Laufe der letzten 24 Stunden auf lettischem Hoheitsgebiet eine ganze Reihe polnischer Heeresflugzeuge gelandet. Eine amtliche Zahl steht noch nicht fest, doch dürfte sie 20 wesentlich übersteigen. Die Flugzeuge wur den von den lettischen Behörden beschlagnahmt und die polnischen Besatzungen interniert. Rußland und die Neutralität Schwedens Wie die schwedische Presse meldet, hat die russische Regierung bei der Uebersendung der Note betreffend

. 32 Deutsche blieben in Haft. Unter englischem Zwang befindet sich . Aegypten bekanntlich „im Kriegszustand mit Deutschland". Lloyd George blamiert sich Der Pariser Rundfunk wies am Sonntagmittag auf einen Artikel hin, den Lloyd George im „Sunday Expreß" veröffentlicht hatte. Darin hatte Lloyd George die Annahme, Rußland werde in Polen einmarschieren oder sich überhaupt aktiv am polnischen Zusammen bruch interessieren, als „unsinnig" bezeichnet. Offenbar wurde durch das französische Propaaandaamt

wesentliche Hilfe leisten könnte. Nie mals, so erklärt Brown, sei eine verhängnisvollere Doktrin gepredigt worden. Wenn man auch über die Leichtgläubig keit von Leuten staune, die sieben Jahre lang die wirtschaft lichen Quacksalberheilmittel des Rooseveltschen New Deals schluckten, io müsse doch gestaunt werden, daß. dieser falsche Gedanke Wurzeln faßte. Brown erklärt, es sei schwierig, die Polen und Rußland prpd. Berlin. 21. Sept. Nur eine erhebliche Unkenntnis der nationalen, geographischen

zu bringen. Die deutsch-polnische Spannung der letzten Monate hat jene tiefgreifenden Gegensätze, die zwischen Rußland und Polen seit Jahrhunderten vorhanden sino, vielleicht vorübergehend überdeckt. Doch damit waren sie natürlich nicht verschwunden. Jahrhundertelang haben sich polnische Fürsten bemüht, die Ostgrenze Polens weit über polnisches Volkstumsgebiet hin aus in den russischen Volksraum vorzurücken. Die „historischen" Grenzen Polens vor der ersten Teilung 1772, die stets das Ziel polnischer

Chauvinisten waren, reichten weit nach West rußland hinein. Die sogenannten „historischen" Grenzen, die ihre zeitweilige kurzfristige Existenz den Raubzügen polnischer Fürsten und Schwächeperioden Rußlands verdankten, um faßten vorübergehend das ganze Baltikum mit Ausnahme des nördlichen Estland und erstreckten sich östlich weit über Kiew und den Dnjepr hinaus bis fast an den Donez. Smolensk hat zeitweilig sogar zum polnischen Staat gehört. Die sogenannte erste polnische Teilung 1772 und die zweite Teilung

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Seite 2 von 4
Datum: 02.10.1939
Umfang: 4
. Während des zweiten Fünfjahres- planes, 1933 bis 1937, benötigte die UdSSR, eine wesentlich geringere Einfuhr, wodurch die Wareneinfuhr aus Deutsch land sprunghaft zurückging. Betrug der Anteil Deutschlands an der russischen Einfuhr im Jahre 1931 noch 889.3 Millionen Reichsmark oder 37.2 v. H. der Gesamteinfuhr, so waren es im Jahre 1937 nur 95.8 Millionen Reichsmark ( = 14.9 v. H.), die Rußland in Form von Warenlieferungen aus Deutschland bezog. In gleicher Weise ist der Anteil Deutschlands an der rus sischen

eines Windesirahmens von ISO Millionen Reichsmark für das gegenseitige Bargeschäft der nächsten zwei Jahre einen deutschen Warenkredit von 2OO Millionen Reichsmark an die Sowjetunion vorsieht, bildet aber eine gute Grundlage für die Erweiterung der gegenseitigen Lieferungen. Für die Beurteilung der Aussichten des zukünftigen Handels mit Rußland ist es von Interesse, festzustellen, welche Waren gruppen bei der russischen Ein- und Ausfuhr und bei dem 'Warenaustausch Deutschlands mit Rußland zuletzt die Haupt rolle

, 189.5 Millionen Reichs mark auf Lebensmittel und Getränke, 483.6 Millionen Reichs mark auf Rohstoffe und halbfertige Waren und 152.8 Mil lionen Reichsmark auf Fertigwaren. Während bei der Ein fuhr also halbfertige Waren und Fertigwaren die entscheidende Rolle für Rußland spielen, sind es bei der Ausfuhr die Lebens mittel (Getreide) und die Rohstoffe, die ganz überwiegend im Vordergrund stehen. Betrachten wir nun Deutschlands Lieferungen im Jahre 1938, so kann man aus ihrer Aufgliederung trotz

des gerin gen Gesamtumsatzes deutlich erkennen, für welche Waren Rußland besonderen Bedarf hat. An erster Stelle standen 1938 unsere Lieferungen von Werkzeugmaschinen (einschtieß- Neue Besprechung Ribbentrop-Eiano Der italienische Außenminister berichtet dem Duce Berlin, 2. Okt. Am Montagvormittag um 11 Uhr fand eine weitere, abschließende Besprechung zwischen dem Reichsmini- sier des Auswärtigen vonRibbentrop und dein itatieni- scheu Außenminister Graf E i a n o über die europäische Lage statt. Graf

. Es kann allerdings angenwnmen werden, daß sich das Bild der Lieferungen bei einer Ausweitung des Handelsverkehrs zugunsten anderer Warengruppen verschiebt. I Die deutsche Einfuhr aus Rußland zeigte 1938 als wichtig, ften Posten Bau- und Nutzholz (18.6 Millionen Reichsmark), Kraftstoffe und Schmieröle (4.8 Millionen Reichsmark), Roh phosphate (3.1 Millionen Reichsmark), Manganerze (2.9 Mil- lionenReichsmark), Flachs, Hanf, Hartfasern u. dergl. (2.3Mil lionen Reichsmark). Es folgen schließlich Lieferungen

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Seite 5 von 6
Datum: 23.08.1939
Umfang: 6
in Rußland, das ja bis ins Jahr 1920 hinein versuchte, Estland der Sowjetunion anzugliedern. Verständlich, daß auch heute noch das Verhältnis zu Ruß land nicht rosig ist und ein Stacheldrahtverhau die Grenze ziert. Der Einfluß des großen russischen Nachbarn ist in Estland - so wie auch in Lettland — ein denkbar geringer. Ich fragte viele Balten, ob sie in Rußland gewesen seien, und erhielt immer wieder die Antwort: „Aber das ist ja unmöglich..." Auch fand ich in keinem Geschäft russische Waren ausgelegt

im Sowjetparadies — den Meerbusen auf dem Landwege zu umfahren ist also eine poli tische Unmöglichkeit. Ganz abgesehen davon, daß die Wege in Rußland so jämmerlich sind, daß sie einem „Aufruf zum Achsen bruch" gleichkommen. Ein Diplomat, der in Rußland mit dem eigenen Wagen reisen „durfte", hat das berichtet. Ansonsten weiß man weder in Estland noch in Finnland etwas über das Nachbarland jenseits des Stacheldrahtes. Es ist kaum anders, als wenn man einen Chinesen über die Verhältnisse in Pata gonien befragen

würde; er würde nicht mehr und nicht weniger Mir 300 Kilometer über den Nordatlantik wissen, als die Esten über Rußland, nämlich — nichts! Im Hotel „Kuld Löwi", was zu Deutsch recht bieder „Goldener Löwe" heißt, sind alle Aufschriften sechssprachig, nämlich estnisch, lettisch, finnisch, schwedisch, deutsch, englisch — aber Russisch fehlt, obwohl Rußland nur 200 Kilometer, England aber 2000 Kilometer ent fernt ist. „Russische Gäste?" frage ich den Portier; nein, nicht daß er sich erinnern könne... Ebenso

sind in der Hotelhalle Zeitungen aller möglichen und unmöglichen Länder vorhanden, aber keine einzige russische! Wo bleibt also Rußland? Hinter dem Stacheldrahtverhau! Nachdem es für die Nachbarvölker nicht möglich ist, nach Ruß land zu reisen, so scheidet das auch für uns aus. Also auf dem Seeweg über den Finnischen Meerbusen nach Helsinki. Es ist ja nur ein Sprung, vier Stunden dauert die Fahrt; drei Mark kostet das Billett, acht Mark der Kadett, der sich etwas ausruhen darf. Auf dem Boote .Aegna" „MhmLM 222

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Seite 2 von 4
Datum: 23.06.1941
Umfang: 4
. Die volle Sympathie der verantwortungs bewußten Menschheit steht auf Seite«der Soldaten des Reiches und seiner Verbündeten. Zum Marschbefehl des F ü h re r s gegen das bolschewistische Rußland schreibt der Direktor von „Jnformaciones", Victor de la S e r n a, u. a.: Mit einem Schlage wurde Europa heute früh geeint und ausgerichtet: gegenSowjetrußland! Das ist der Schlachtruf des ganzen Kontinents. Was bisher Als spontaner Ausdruck des Abscheues und des Zornes über den neuen Akt europäischer

. Der Verrat des Bolschewismus an Europa wird unnachsichtlich bestraft werden. Zu diesem Kreuzzug gegen die Sowjets erhebt sich niemand auf dem Kontinent mit größerer Berechtigung, glühenderer Begeiste rung und größerer Hingabe als Spanien. Es ist die Stimme unserer Gefallenen, mit deren Blut einer der dramatischesten Abschnitte der Geschichte besiegelt wurde. Niemand in Europa bringt für diesen Krieg ein so tiefes Verständnis auf wie Spanien. Heute wissen wir: England bereitete im Verein mit Rußland

einen gigantischen Verrat an Europa vor. Sowjet rußland sollte im geeigneten Augenblick dem Dritten Reich in den Rücken fallen. Dieses Spiel hat der Führer vereitelt. Schlagzeilen, wie sie dieschwedische Hauptstadt kaum je gesehen hat, melden das Ereignis, das wie eine Bombe in die Mittsommerstimmung Stockholms einschlug. Ein aufsehenerregender Leitartikel von „Aftonbladet" trägt die Ueberschrift „Europas Freiheitskrieg". Es heißt 'darin: Das von den Westmächten eingekreiste Deutschland hat seine Fesseln

, sondern die ihm vom Osten her drohende Gefahr zu beseitigen. Die nationalistische ..Tohokai" unter Führung von Seigo N a k a n o s gibt eine längere Erklärung zu der neu- geschaffenen Lage heraus und fordert, daß der Dreierpakt auch weiterhin maßgebend für die japanische Außenpolitik sein müsse. Japan. Deutschland und Italien hätten sich verpflichtet, sich gegenseitig politisch, wirtschaftlich und m i l i t ä r i s ch zu unterstützen. Rußland habe sich mit England zusammengetan und deshalb fei Rußland der gemeinsame

- und Freundschaftsvertrag hält, so unnachsichtlich trifft es jeden, der Verrat übt, Intrigen schmiedet und die Faust zum An griff erhebt. Das bolschewistische Rußland fühlt das jetzt unter der ganzen Wucht und Schwere der zuschlagenden deutschen Waffen. Wie immer, bildet die Luftwaffe dabei unseres Schwertes Spitze. Unsere Kampfgruppe, die seit der Rheinlandbefreiung, dem Einsatz im Protektorat, Oesterreich, Polen, Westfeldzug, bis zum harten England-Einsatz an jeder bedeutenden militärischen Aktion teilnahm

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Seite 3 von 4
Datum: 04.08.1941
Umfang: 4
So sicht es in Sowjet-Rußland aus Reiseeriimerungen aus dem Jahre 1935 — Von Dr. Fritz Mayer d) Das erste, was wir von den Sowjets sahen, war ein Unter seeboot im Morgengrauen. Wir standen, halb angezogen, am Bullauge unserer Kabine. Zum Greifen nahe schlich das U-Boot an der Bordwand entlang. Jetzt war es Zeit, an Deck zu gehen. Links und rechts sah man Fahrzeuge. Bald tauchten einige Torpedoboote auf. Wol kenfetzen und Sprühregen hüllten die See ein. Das nasse Leinenzeug klatschte

an der Reling. Russenwetter! Unser Ueberseedampfer, der auf der Linie nach Newyork heimisch ist, stampfte mißmutig mit halber Fahrt. Das war keine Gegend für ihn. Der finnische Meerbusen ist am Ende ein seichtes Gewässer, das nur durch künstliche Anlagen für Seeschiffe fahrbar gemacht worden ist. Die Umrisse des Hafens tauchten auf. Unabsehbare Kai mauern, an denen Frachtdampfer festgemacht hatten. Holz, Holz! — soweit das Auge reicht. Ich stand an der Reling und blickte zum ersten Male nach Rußland

ist der „Intourist", das staatliche Reise- und Fremden- iiiro der Sowjetunion. Jeden, der sich auf die Reise nach Rußland begibt, nimmt der „Intourist" liebevoll in die Arme und läßt ihn nicht mehr los, bis er wieder die Grenze über schreitet. Alle Ausländerhotels, die Ausländergeschäfte, die Sonderzüge der Eisenbahn, Schlafwagen, Speisewagen und Omnibusse, alles, was in Rußland für den Fremden vorhanden ist, das ist „Intourist". Unsere Reiseleitung hatte zuerst den Rat gegeben, die Photo kästen an Bord

: wer nicht arbeitet, bekommt kein Brot. Doch haben die Sowjets nicht ändern können, daß nach dem Willen der Natur die Kinder nur von Frauen geboren werden. So liegt auf der Sowjetfrau eine doppelte Bürde. Auf unserer ganzen Reise in Rußland haben immer die Frauen den be dauernswertesten Eindruck auf uns gemacht. Menfchenfchlangen Das erste Geschäft, das wir besuchten, war ein Brotladen. Innen herrschte dichtes Gewühl. Wir traten ein und sahen uns ein wenig um. Wenn unsere deutschen Hausfrauen

nur Rindfleisch, in einem anderen Bezirk erhalt man nur Schweinefleisch. Will nun einer gerade einmal Kalbfleisch, dann muß er schon eine feine Spür nase und sehr viel Zeit haben. Am knappsten sind in Sowjetrußland Kleider und Stiefel. Dabei könnte Rußland bei einer gesunden Wirtschaft unend liche Mengen von tierischen Häuten ausführen. (Fortsetzung folgt.) den Wald erschütterten, in dem wir lagen. Wir krochen in bessere Deckung. Unter dein stählernen Koloß waren wir vor dem gröbsten Splitterregen sicher

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Seite 2 von 4
Datum: 21.03.1940
Umfang: 4
an den Dachziegeln und Fensterläden des Bauernhauses, das von den Geschwistern Schlickmann bewirtschaftet wird. Längst ist Mitternacht vor über. Der jüngste Sohn der alten Frau, die man erst vor Jahresfrist hinaus auf den Dorffriedhof trug, schrickt plötzlich zusammen. Draußen pocht es dumpf gegen das Fenster. „Wer ist da?" Keine Antwort, und dann nach kurzer Pause wieder das seltsame Pochen. Dann eine heisere errege Stimme: „Bitte, öffne, hier ist dein Bruder Johann aus Rußland..." Dem Bauernsohn läuft es heiß

dann dem Heimgekehrten weinend um den Hals. Ja, es ist wirklich der Bruder. ursprünglich von Rußland vorgeschlagene Tauschgeschäft ab- fchlagen, hat alle im Herbst abgelehnten Abtretungen nunmehr ohne Gegenleistung zugestehen müssen und schwere Verluste zu beklagen. London und Paris werden auf weitere Versuche nicht verzichten. Mit ihrem Alarmgesckrei vor der angeblich größer gewordenen russischen Gefahr hoffen sie unter Schürung innerer Auseinandersetzungen in den skandinavischen Staaten eine Stimmung zu erzeugen

er scheint: im mittleren Asien und gegen Indien. Genau wie Frankreich seine heikelste Stelle nicht in Europa, sondern in Tunis besitzt, so bangt England heute mehr denn je um Indien. Der englisch-französische Mißerfolg im Norden be deutet daher gleichzeitig den Fehlschlag der Versuche, Rußland dort zu binden und sich selber eine günstige Angriffsmöglichkeit im Süden zu sichern. Nun, General Weygands vielberedetes Orientheer ist zwar, im Gegensatz zu dem mythischen Finnland-Expeoitions- korps der Herren

. Vor allem aber war die Süd flankenaktion eigentlich gedacht für einen Zeitpunkt im Früh ling, da Rußland noch im vollen Finnlandsfeldzug stecken sollte. Ein Offensivexperiment mit der Weygand-Armee ist da mit wesentlich problematischer geworden, zumal diese außer dem als internationale Schutztruppe für die englisch-franzö sischen Oelleitungen, für Indien und Französisch-Nordafrika, gegen Rußland und Italien gedacht ist. Trotzdem ist stets in Rechnung zu stellen, daß in England maßgebliche Einflüsse am Werke

noch immer nicht Len entscheidenden letzten Bruch mit Rußland, und des halb umwirbt es groteskerweise, ohne Rücksicht auf seinen Ver bündeten Frankreich, Italien. Aber der deutsch-italienische Kohlenoertrag und vollends die Brenner-Zusammenkunft zwi schen dem F ü h r e r und dem Duce waren ein harter Schlag für die englische Diplomatie, nicht minder hart als Scapa Flow für die englische Flotte. Nein, alle Ränke werden England nichts nützen. Keine Aussicht, die Initiative zu gewinnen. Kein Mittel

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Seite 1 von 4
Datum: 29.08.1939
Umfang: 4
und Gewehr bei Fuß der kommen den Ereignisse. Rumänien und die neue Lage „Adolf hikler — das politische Genie unseres Jahrhunderts- Bukarest, 29. Aug. In einem längeren Aufsatz im „Uni versal" wird zum erstenmal eingehend der N i ch t a n g r i f f s- vertrag Deutschlands mit Rußland erörtert. Der Verfasser, der ehemalige Gesandte Lugosianu, bestreitet, daß die Beistandspakte der Türkei mit England und Frank reich an den Abschluß eines dreiseitigen Beistandspaktes der Westmächte mit Sowjetrußland

gebunden seien, erklärt aber, es sei schwer, sich vorzustellen, daß unter den angegebenen Um ständen der Moskauer Nichtangriffsvertrag keinen Einfluß auf die alten Freundschaftsbeziehungen der Türkei zu Sowjetrußland haben solle. Im übrigen stellt Lugosianu fest, daß der Vertrag den Rahmen eines Nichtangriffsabkommens weit überschreite und sein Inhalt alle Voraussagen übertreffe. Polen könne nun auf keinen Fall, auch nicht durch Rüstungslieferungen oder Transittransporte durch Rußland unterstützt

werden. Art. 4 zeige klar, daß Sowjetrußland der sogenannten Friedens front nicht angehören könne und auch seine Verpflichtungen aus dem Völkerbundpakt hinfällig seien. Die Diplomatie der Westmächte habe zweifellos eine herbe Enttäuschung erfah ren, und wenn die Logik noch gelte, so sei ein englisch französisches Abkommen mit Rußland unmöglich, ja auch der französisch-sowjetrussische Beistandspakt habe wohl keine Geltung mehr. Das Deutsche Reich erhalte in Osteuropa volle Handlungsfreiheit, die bis dahin

, das sind etwa 55 bis 60 v. H. der polnischen Gesamtgrenze. Polens Nachbarn außer Deutschland sind im Norden Litauen und ein kurzes Stück von Lettland, im Süden ein Stück von Rumä nien und im Osten Rußland. Die großen Ausgänge für den Warenverkehr liegen für Polen praktisch nur nach Deutschland und nach Rußland. Dementsprechend ist auch Deutschland für den polnischen Außenhandel ein besonders gewichtiger Faktor. Großdeutschland ist mit rund 30 v. H. am polnischen Handels geschäft beteiligt. Erst in großem

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Seite 1 von 4
Datum: 11.03.1940
Umfang: 4
-französisch-russischen Verhandlungen verzichten werden, hat in der Pariser Presse großes Erstaunen ausgelöst. Man erklärt Chamberlain ganz offen, daß eine solche Hal tung reichlich seltsam erscheine. Man könne aus dem Verzicht auf die Herausgabe des Weißbuches schließen, schreibt das „Journal des Debats", daß in den diplomatischen Beziehun gen zwischen den Westmächten und Rußland keine Aenderung emtreten würde. Die französische. Presse habe jedoch zu wie- derholtenmalen den Abbruch der diplomatischen

Beziehun gen zu Rußland gefordert und darauf hingewiesen, daß ihre Aufrechterhaltung moralisch wie politisch unhaltbar und ge fährlich sei. Man müsse endlich eine klare Haltung einnehmen und mit der bisherigen Zweideutigkeit Schluß machen. Man könne nicht ewig versichern, daß Rußland ebenso wie das Deutsche Reich der Feind der Westmächte sei; man könne auch nicht ewig den Finnen eine energische Hilfe versprechen. Nichts sei schlimmer, als die Notwendigkeit einer Aktion anzu- eckennen und sie dennoch

nicht wirksam in Angriff zu nehmen. Die Ueberraschung, die das französische Blatt darüber äußert, daß London und Paris keine Aufklärung über ihre Verhandlungen mit Rußland geben wollen, erscheint reichlich naiv. Die Bedenken, die die Herren Chamberlain und D a l a d i e r gegen eine solche Veröffentlichung haben, sind vollauf verständlich, würde diese doch vor der ganzen Welt das Einkreisungsspiel bloßstellen, das die Westmächte in den letzten Monaten vor Kriegsausbruch getrieben haben und das im letzten

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Seite 1 von 4
Datum: 14.10.1940
Umfang: 4
— die „falsche Option" für England und gegen Rußland. Der junge Kaiser hatte das Bündnis mit Oesterreich-Ungarn von Anbeginn falsch verstanden. „Während Bismarck das Bündnis mit Oesterreich und den Dreibund als eine strategische Stellung bezeichnet hat, die man solange behalte, wie es nützlich sei, und im Gegenfall durch eine andere ersetze, betrachtete Kaiser Wilhelm II. dieses Bündnis als eine sakrale Angelegenheit zwischen den bei den Monarchen." So bemißtraute er R u ß l a n d, an das die Hoffnungen

der slawischen Völker in der k. u. k. habsburgischen „Monarchie" sich anlehnten, ließ Vimarck durch dessen Sohn zu verstehen geben, seine Politik sei „z u r u s s e n f r e u n d - li ch", behauptete aus wenig bedeutenden Konsulatsberichten eine Kriegsgefahr mit Rußland — und als in jener tragischen Stunde sich der Konflikt, der zu des Kanzlers Entlassung führte, zuspitzte, wollte es das Schicksal, daß der Boffchafter des Zaren Graf S ch u w a l o w am 17. März 1890 mitten in der Ent lassungskrise eintraf

, um den deutsch-russischen Rückver sicherungsvertrag zu erneuern. Dieser Vertrag bedeutete für den Fall, daß Deutschland von Frankreich an gegriffen wurde, die Neutralität Rußlands und im Falle, daß Rußland von Oesterreich-Ungarn angegriffen werden sollte, die Neutralität Deutschlands. Als dann Bismarck am Tag darauf gestürzt war, behandelten Wilhelm II. und sein neuer Reichs kanzler, der unbedeutende und liberalisierende General von C a p r i v i den Vertrag mit Rußland als Bagatelle. Richtig sagt Graf

zu Reoentlow: „Im Hintergrund dieses törichten, achtlosen Fortwerfens des Rückversicherungs vertrages mit der Großmacht Rußland waren für den deutschen Kaiser folgende Motive maßgebend: Persönliche Verstim- klirenabordnungdesdeutschenvauemtumsinverlin Feierlicher Empfang durch die Reichsregierung — Dank und Anerkennung für besondere Leistungen Berlin, 14. Okt. Wehr als 200 Frontbauern. Bäuerinnen und Landarbeiter sind im Laufe des Sonntags als eine Ehren- abordnung des gesamten deutschen Bauerntums

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Seite 2 von 4
Datum: 09.10.1939
Umfang: 4
ist jeder einzelne dieser wehrhaften Wache verbun- „Jm ganzen war also das Geschäft für Deutschland nicht schlecht?" „Nein, das kann man nicht sagen. In den Jahren 1930 bis 1933 waren die Russenaufträge sogar sehr bedeutend und haben viele deutsche Industrien in ihrer damaligen schwieri gen Lage über Wasser gehalten. Es gab in jener Zeit Werke, die fast 100prozentig mit Russenaufträgen beschäftigt waren." Aus mancherlei Gründen kam das Geschäft mit Sowjet rußland dann zum Stocken. Es war dann in Moskau fast

nicht sonderlich günstig, denn Rußland bezog von Großbritannien im Wesentlichen Roh stoffe, während es den Engländern daran lag, Fertigwaren zu verkaufen. Das führte 1937 zum Abbruch der wirt schaftlichen Beziehungen zwischen den beiden Staaten. Auch Amerika zog sich in dieser Zeit fast völlig vom Rußlandgeschäst zurück. Mit dem Abschluß des neuen Handelsvertrages, der unserer seits einen Kredit von 200 Millionen vorsieht, während die Sowjetrussen uns während derselben Bestellzeit für 180 Mil lionen

ditgeschäft dar. Darüber hinaus ist Rußland eine Verpflich tung eingegangen, uns innerhalb von zwei Jahren für 180 Millionen Waren liefern. Im Austausch gegen diese 180 Millionen beziehen die Russen von uns für etwa 120 Mil lionen. Ware kassamäßig. Die übrigen 60 Millionen werden nun zur Abzahlung laufender Wechsel aus vorherigen Kre diten bereitgestellt. In zwei Jahren werden diese 60 Mil- Kleiner Auslandspiegel Island löst sich vom englischen Pfund Wegen der fortgesetzten Kursschwankungen des englischen

, innerhalb der ersten zwei Jahre hauptsächlich Rohstoffe. Aus den jetzt schon vorliegenden An fragen und Aufträgen Rußlands können wir jedoch feststellen, daß unserseits sehr bedeutsame Lieferungen in Frage kom men. Rußland braucht schwere Maschinen, Dampfturbinen, Elektromotoren usw. Während man früher den Russen ein jedes Teil, das sie für die Industrialisierung brauchten, liefern mußte, sind sie zwar heute im Stande, alles selbst herzustellen, sie können aber nicht alles schaffen. Was wir heute

vielfach, daß dieser Vertrag der Beginn einer neuen Wirtschaftsepoche sei!" „Das kann man nicht bestreiten. Zwar wird dieser Vertrag wohl nicht ausreichen, um in Sowjetrußland bedeutende neue Industrien, zu schaffen. Es handelt sich nur um die allmähliche Ergänzung des vorhandenen Bestandes. Dazu kommt, daß das Verkehrswesen in Rußland noch nicht auf europäischem Niveau liegt. Doch arbeiten die russischen und deutschen In genieure schon seit vielen Jahren gut zusammen. Die sowjet- russische Industrie

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Seite 2 von 4
Datum: 11.10.1939
Umfang: 4
, den Macht habern in Polen gegeben wurde. Und es folgen die Gegenschläge des F ü h r e r s, der Freund schaftsvertrag mit Sowjetrußland, die militärische Erledigung Polens. Deutschland hat den friedlosen Zustand an seiner Ostgrenze beseitigt und durch seine Verständigung mit Rußland eine Kicherung des Friedens an diesem Punkte Europas erreicht. Dieser Friede entspricht allerdings den deutschen und russischen Interessen, aber er ist auch den Interessen Euro pas nützlich, denn es kann nur im Interesse

der inzwischen Meinung zum Inge Rußlands Fenster Der zwischen der UdSSR, und Lettland abgeschlossene standsvertrag ist einem ähnlichen Abkommen mit Estland, dein nördlichsten der brci baltischen Staaten, auf dem Fuße gefolgt. Für Rußland bedeutet die neue Regelung militärisch und wirtschaftlich einen bedeutsamen Schritt. Während der Sowjetunion für ihre Kriegs, und Handelsflotte bisher ein etwa 150 Kilometer langer Teil der Südküste des Finnischen Golfes — im äußersten östlichen Winkel der Ostsee

— zur Verfügung stand, kann Rußland jetzt den estnischen Hafen Baltrsch-Port am Eingang zum Finnischen Meerbusen — nahe der Hauptstadt Reval — und die beiden lettischen Häfen Libau und Windau benutzen und hat darüber hinaus mit den beiden Inseln Oesel und Dagö, die territorial bei Estland verbleiben, sowie mit Küstenbatte rien im Rigaer Golf die Möglichkeit, von See her drohende Gefahren von seinem Staatsgebiet und dem Hoheitsraum seiner kleinen Nachbarn abzuwehren. Estland und Lettland dagegen

haben die Versicherung, daß Moskau nicht an ihrer Souveränität rührt, sich nicht in die inneren Angelegenheiten dieser Länder einmischt, daß sie militärisch in jeder Weise geschützt sind und daß ein wirtschaftlicher Ausstieg die Folge sein wird^ Dieser friedliche Ausgleich lebensnotwendiger Inter essen läßt die alten Wirtschaftszweige, die nach dem Weltkriege, als Rußland von der Ostsee weggedrängt wurde, unterbrochen waren, wieder neue Bedeutung erhalten. Der Hasen von Libau, der zweiten Stadt Lettlands, verdankt

seine Bedeutung ebenso wie seine techni schen Handelsvoraussetzungen dem alten Rußland, das hier in den Jahren 1893 bis 1906 seinen großen Ostseekriegshafen errichtete. Libau war das wirtschaftliche Ausfälltor Rußlands. Von hier aus nahm das ukrainische Getreide — auf direkten Schienensträngen herangebracht — seinen Weg in die Industriestädte des Westens. Zwangsläufig machte sich die Unterbrechung der Verbindung mit dem Hinterland nach dem Entstehen Lettlands für Libau stark 'bemerkbar

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