in allen Anzeigen-Geschäften. — Erscheint : Dienstag, Donnerstag u. Samstag. avendS K Uhr. — Telephon 5!. Freitag, de« 3. April 1908 42 IchlM, Zu de« Gemeinde- und Äuroorstehnngs- Wahlen. M er an, 2 April. Aus de» Erinnerungen einer vergangenen Zeib taucht das Bild einer sogenannten Mittel partei auf, hört Man heute da und dort verein zelt d<m Ruf, nach, einer Wirtschaftspärtei. Sie war dereinst über Nacht entstanden, eroberte rasch, eine Anzahl Wähler und lebte scheinbar länger, als - sie tatsäMch bestand
, jener. Felskopf genommen werden muß; ihm! dünkt es vielleicht praktischer, auf andere Ziele los zugehen. Wenn der Sieg errungen, dann begreift er die. Anordnung der Schlacht. Und gleich wie der Soldat, kann der Wähler oft nicht beurteilen, wie auch.sein wirtschaftliches Gedeihen mitunter von der Politischen Schlacht abhängt. Es haftet jeder. Mitischen Partei auch, ein Stück wirtschaftlichen Lebens an. Wie der Freisinn unzertrennbar ist von allein', was Fort schritt heißt, auf allen. Gebieten, bahnbrechend
geschaffen, was sie schlecht gemacht haben — und welche Partei erreichte nur Gutes? — haben die Klerikalen nicht verhindert! Weil sie es nicht getan haben, so behagt es ihnen, die Schuld einzelner Sünder der gesamten Gemeindevertretung von sich ab zuwälzen und sie bezeichnenderweise nicht auf das Schuldblatt der gesamten Vertretung, sondern auf jenes einzelner Persönlichkeiten zu schreiben, die verntöge ihres Austretens .kaum eine Oppo sition fanden, weder im eigenen Lageri noch in den Reihen
der klerikalen Partei.' Der klerikale Wähler hat Disziplin. Was sein Mandätsträger auch schlecht gemacht, er wird darüber hinweggehen. Der klerikale Wähler hat gelernt, zu gehorchen. Der freisinnige Wähler dagegen gebraucht vor allem die Kritik gegen seine eigenen Leute, gegen seine selbstgewählten Führer. Da scheint es nun für viele jener Männer, die auf dem bekannten ehrenhaften Standpunkt stehen: „Ich sage nicht so und nicht so, damit nicht einer sagen kann, ich hätte so oder so gesagt'.', sehr verlockend
dann der Persönlichkeit die Kraft des Schaffens, die überwältigende Macht, nüi- sich herum selbst ein Ganzes M bilden, selbst eine Organisation zn gründen, dann stellt der bequemste Weg, der des Schlagwortes von der — Mittel- oder der Wirtschaftspartei sich ein. Schlagworte — ost gehört, scheinbar so wahr und doch innerlich gäirzlich falsch und unrichtig. Wie heißen sie doch, diese schöneir Redensarten jeder solchen Zwischen partei: „Keine Politik in der Gemeindestub^, nur wirtschaftlich denkende Männer