«rbeteu. Torrespondenzea ,c. sind an die Redaction zu richten. Nr. V«. Mittwoch, 17. August 1881. XV. Zahrg. Tirols Adfchiedsgruß. Se. Majestät der Kaiser haben ihr treues Land Tirol wieder verlassen, nicht aber ohne zuvor in munisizentester Weise der Armen und Nothleidtoden. der öffentlichen WohlthqtigkeitS- Anstalten, der Humanitären Stiftuogen u. s. w. zu gedenken. Die Liebe zu dem Kaiferhause wurzelt in jedem Tiroler Herzen so fcst. daß e» zur Erhaltung und Auffrischung derselben keines besonderen
äußeren Anlasses bedarf. Der Kaiser weiß daS, er trägt die Ueberzeugung in sich, daß alle seine Völker fcst zum Throne stehen» daß aber vor allen das Tiroler Volk der Fels ist, auf den sich Habs- bürg in jeder Noth, in jeder Bedrängniß ver lassen kaaNi Unser Volk steht in Manchem nicht auf der Höhe der Zeit. Während der Fortschritt jenseits der Tiroler Berge mit Sieben- meilenstieftlu marschirt, spielt bei un» daS tradi tionelle: »Immer langsam voran I' »och eive bedeutend« Rolle. Dagegen find Treue
, Ehr lichkeit und Gottesfurcht bei unS auch noch in einem Grade zu Hause, der manchem von der Kultur beleckten Ausländer lächerlich erscheinen mag, uoS aber die Sicherheit bietet, daß Ver« . irrur>ge», wie sie anderwärts zu den Alltäglich keiten gehören, bei unS nahezu unmöglich find. Der Tiroler ist eS nicht gewohnt, vor seinem Kaiser »in unterthänigster Loyalität zu «sterben.' gegen solche byzantinische Schweifwedeln empört sich sein Mann,»stolz, wohl aber ist er gewohnt, in der Stunde der Gefahr
für sein Kaiserhaus Gut und Blut dahinzugeben. Und so möge der Kaiser denn, begleitet von uus:rn SegenSwünschev, wieder i» seine stolze Burg in Wien einziehen. Wenn Kummer und Sorgen neuerding» au ihn herantreten, wenn sein klaret Auge sich trübt dunkle Wolken seine Stirne umschatt«», dann mag die. Eriuneruag an die Tage in Tirol in ihm wieder lebendig werden und der Trost seine Eeele füllen, daß dort, unberührt von Haß und NatloualitäteriHader, ein Volk lebt, dessen Treu» fest steht wie seine Berge, dessen Liebe
uoergiüud sich ist wie seine See» und dessen Opkermuth unendlich ist wie daS Firmament, da» sich in uuab sehdaren Weite» über diesem Land und seinem Unter Habsburg» Szepter sich glücklich fühlenden Volke wölbt.. . ' ' ^ - Hie Reise des Kaisers. Innsbruck hat eS verstanden, den Einzug d»S Landesherr» zu einem sehr feierlichen zu ge. stalten. « Unter Gleckengeläute und Salulschüss.i, umbraust vom -Zubel der Menge, betrat d.i Kaiser die Stadt. An der Ktadtgrevze, wo ein Triumphbogen errichtet