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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 13.02.1923
Umfang: 6
Ssit» » ««»»««. d« 1R. Ach«» 1ISS. war, könnte sie heute um so weniger billi gen oder unterstützen, wie geschehen würde, wenn es an der neuen Aufforderung teil nähme, die Frankreich an Deutschland rich ten will, bevor es zur Abtrennung der Ruhr schreitet.' Wenn sichs um Vermittlung han dele, verbäte sich Frankreich die fremde Ein mischung, wenn es sich darum handele, aus Deutschland einen Druck auszuüben, spreche Frankreich von den „Alliierten' und der „Entente', die heute

nur noch im Gedächtnis bestehe. Das sei ein merkwürdiges System. Der Ruhreinfall habe höchst ungünstig aus die Lage im Orient gewirkt, wo die Türken, durch die Haltung Frankreichs und die Un einigkeit Europas bestärkt, die milden Be dingungen abgelehnt hätten. Das „Nuovo Paese' schreibt: „Frankreich hat sein Unter nehmen von langer Hand her angelegt und geschickt ausgeführt. Es wäre Blindheit, nicht zu sehen, daß die Ruhrbesetzung die Frage des europäischen Gleichgewichts in allen ihren traditionellen

und geschichtlichen For men und die Kontinentalhegemonie auf das Tapet gebracht habe. Dies ist unleugbar und es hat keinen Wert, wenn Poincarö erklärt, Frankreich wolle die Ruhr nicht annek tieren. Wir sind heute endgültig außerhalb des Versailler Vertrages... Es wäre töricht, die Lösung von der Vermittlung des Völkerbundes oder der einen oder der anderen Macht erwarten zu wollen. Die Intervention der Mächte in der Frage könne nicht den Charakter der Vermittlung, son dern allein den de? Part/mahme

für die eine oder die andere der Kräfte, die im Kon flikt miteinander lägen, haben.' Die „Idea Nationale' erklärt heute offen: „Frankreich hat unleugbar das Gleichgewicht unter der Entente gebrochen, als es unter Mißbilli gung Englands und Italiens mit einem falschen wirtschaftlichen Alibi, aber mit mili tärischen Mitteln und politischen Zielen in die Ruhr eindrang und sie besetzte. Indem Frankreich das Gleichgewicht der Entente und Europas gebrochen habe, hat es selber alle Kräfte der Unruhe entfesselt.' Die Haltung

gebracht, das nach dem Urteile der italienischen Presse die Deutschen besser be- handelte, als die ehemaligen Kriegsverbün deten. Infolge der italienischen Kriegsschul den hat Italien mit Frankreich an den Re parationen ein gemeinsames Interesse und so gering dieses bei den zehn Prozent des italienischen Anteiles auch ist, man will nicht auf sie verzichten, ehe Italien nicht die Kriegsschulden erlassen sind, und versucht die Reparationen als ein Druckmittel gegen die angelsächsischen Gläubiger

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 10
Datum: 12.01.1924
Umfang: 10
verschaffen. Nu? -wenn man annimmt, daß Poin'vrs Deutschland zerstören wollte, Hatte der R-tchreinbruch einen Sinn. Daß er das bestrei kt, braucht m«ese Annahme nach inchi zu wider legen. Er hat auch zweifellos Deutschland um Jahrzehnte zurückgeworfen, aber Frankreich iuch. Uebsrdies rechnst die Weltgeschichte nicht Aich so kurzen ZeikspMnen. Dinrtschland eri- 'i!«rt und wird n>eiter existisren. und es ist so-- 'ar -MMnehmen, daß es sich auch von den schrecken des Jahres 1923 erholen

das 'kleine lPiemont ein sehr «lasti scher Staatskörpet war, als es Gefahr lief, bei cen ZwMgkeiten zwischen de»« Herrscherhäu sern Frankreichs und Oesterreichs zu Schaden zu «kommen«. Das von Cavour geschmiedete Königreich war politisch nicht viel anders ein gestellt,' es gab das Bündnis mit Frankreich auf und tauschte dafür den Dreibund ein. Kün digte dann diesen Vertrag und nahm an «der Seite des Verbandes mn Kriege gegen die Mit telmächte teil. Und ist schließlich doch wieder etwas abgerückt

von den Ententsmächten, um vielleicht morgen im Schöße einer Kräftegrup pierung Platz zu nehmen, die sich augenblicklich am Horizont nur in schwachen Umrissen erken nen läßt. Sieger und Besiegte machen sich, so hat es wenigstens den Anschein, das Feld strittig. Nur daß inzwischen einige Völkerschaften aus dem Lager der Besiegten in das der Sieger hinüber- geschwenikt sind, so daß sich die moralischen Grenzpfähle nicht unbeträchtlich verschoben! ha ben. Frankreich und England, die sich jedes mal zanken

der freien Hand würds aber Italien in die Lage versetzen, eines Tages, wenn die Weftmächte um die Unterstüt zung Italiens werben sollten, den Finger auf diese Wunde zu legen! und nur unter der Be dingung mit Frankreich und England gemein same Sache zu machen, daß diese in der Kolo- nialsvage etwas weitherziger, als es bisher der Fall war, sich erweisen. Es könnte jedoch auch der Augenblick reifen, da sich Italien mit den besiegten Völkern -verständigt, wenn die Bun desgenossen! vom Kriege her nicht hören

^Uchs» Freundschaft sprach und dabei dt« genaue Durchführung der Frik. densverträge im Auge hatte. Da wurde dem Diplomaten in der italienischen Presse erwidert, dag durch diese Pakte zwar >die politischen! und wirtschaftlichen Interessen Frankreichs gewahrt würden, aber nicht die Italiens. Deshalb lege denn auch Italien nicht so großen Wert, wie Frankreich, auf die unversehrte Anwendung die ser Verträge. Und es wurde wiederholt, daß sich Frankreich nunmehr eine neue große Basis für seine Industrie

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 06.06.1923
Umfang: 4
, mit dem französischen Volke üiberyaupt, könnten die Deutschen, nicht nur die deutschen Arbeiter, son. dern die Deutschen aller Klassen in erträglichen Beziehungen, leben, mit der jetzt in Frankreich am Ruder befindlichen Oberschicht niemals. Die Internationale Hat vollkommen recht, wenn sie lagt, daß die Herrschenden in Frankreich und die französischen Militaristen «in Haupthinder nis für die Verständigung zwischen Deutschen und Franzosen bilden, und daß, oas französische Volk nicht den Haß verdient

, der gegenwärtig In Deutschland gegen alles, was aus Frankreich kommt, emporschießt. Sie hat aber vollständig unrecht, wenn sie erzählt, es bestehe auch nur einen Augenblick Aussicht, daß eine neue große Revolution in Frankreich die jetzige herrschende Gesellschaft abschüttele und eine neue Führer schicht emporkomme, die dann mit Deutschland und der Welt ihren Frieden mache. >Ueber Poincarö kann noch so verächtlich im französi schen Volke gesprochen- -werden, er und Leute seiner politischen Woltauffasfung

sind die Män ner, die für absehbare Zeiten das Heft in Frankreich in der Hand behalten werden. Poincc'rä ist keine Größe, aber er ist bestimmt ein Typus, der Typ der Männer der Genera tion, die in unseren Tagen Frankreichs Namen groß gemacht haben, . groß wenigstens von, Standpunkt des französischen Voltes selbst aus. ?? Wt uns Deutschen kein Drehen und Deu- «ein: der Franzose, jeder Franzose, glaubt, daß er letzt Frankreichs größte Zeit erlebt, und er ehrt, ganz gleich, welcher Partei er angehört

, wird der Haß stwischsnl den beiden VAkern wachsen, wird Europa nicht zur Ruhe 'kommen. Deutschland hat auch keine Wahl. Es muß gegen Frankreich ebenso geschlossen auftreten, wie die Franzosen gegen Deutschland austreten. Die Hoffnung auf das neue Angebot. Besserung der Mark. Verl in. 6. Juni. Die deutsche Mark hat sich gestern auf allen Plätzen bedeutend gebessert. Ursache dafür ist, dak angenom men wird, daft das neue deutsche Repara tionsprojekt endlich die Einleitung von Ver handlungen und in der Folge

habe, well ihn der Knabe gehänselt habe. Den Weg durch die Niederwerfung Deutschlands gur Weltherrschaft, den die jetzige französische Regierung ihr >Volk führen will, mug für Frankreich ein Leidensweg werden, den man in den Augen der Welt nicht zu einem Triumph zug umlügen kann. Bringt dieser Marsch des französischen Heeres durch das Land der rauchenden Fabriken, vorbei an einer waffenlos und ha senden Bevölkerung den französischen Fahnen keinen neuen Ruhm, sondern er reißt in Frankreichs

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 05.03.1924
Umfang: 6
verpflichtet zurZahlung derBeijUgsgebü h» Nummer 55 Meran, Mklwoch, den 5. März 1924 56. Jahrgang Nochmals der Notenwechsel zwischen Atacdonald - Poincare. Der hochinteressante, bezeichnende Wortlaut der zwischen MacdonM und Poincare ausge tauschten Briefe, «aus denken wir vorgestern nur BvuchMcks brachten, und gestern wegen zu kur> ze? Gatzzoit zurückstellen muHtenj, holen wir nun nach: In Macdonaldis Schreiben! heißt es: .. In Gngllatnd Ist Uas >EmP!finden weit ver breitet, dah Frankreich entgegen

den Bestim mungen ldes Versailler Vertrages ein« Lage zu schaffen verlsucht, die ihm das verschaffen soll, was es wahrend der FrieVensvechandlungen zwtlischen dien Wkiertew nicht hat durchsetzen kön nen. Gewiß seien verschieMne Erwartungen Frankreichs enttäuscht >rr>vMn» Aber die De- Mkerung unseres Landes betrachtet mit Be sorgnis den nach Ihrer Meinung von Frankreich gefahlen Ves«Hluh. Deutschland zugrunde zu richten und auf dem Festlande zu herrschen ohne Rücksicht >aiu!f «unsere vernunftgemäßen

wünscht Sicherheit, das enigHche WoÄ eoenso. Während aber Frankreich an Sicherheit nur insofern denkt, daß sie ihm Schutz gegenüber DeutschÜaNd -allein gewährt, legt das britische Reich diesem Wort eine viel weiter reichende Bedeutung bei. Was wir wünschen, ist die Sicherheit vor neuen Kriegen. Nach meiner AHfasfung ist das Stcherhöi'tspvoblöm kein rein isvanMisches, es ist ein europäisches Problem. Es ist sehr leicht nOglich, dich im komm«nd!en Jahvzehnt We Menschheit die allgemeine Abrü stung

wird, in einem baSdigen Zeitpunkt «elöst wird, sd daß CnÄand aus die wirtschaftliche Stabili tät in Eitropa Aarf und Frankreich die Um die englisch-sranzöfische Freundschaft. Paris. S. März. „Pellt Parisien' meldet aus London: Macdonald oerfechte den Plan, in einer persönlichen Unterredung mit Poincare die schwebenden Fragen zu lösen. Der Zettpunkt der Zusammenkunft wird nächstens feslgeseht werden. Man müsse zunächst abwarten bis die Expertenkommission die Schlußfolgerungen dem Reparatlonskonntee übergeben

des Entgegenkommens einzutreten«. Die Interessen Frankreichs und Englands seien nicht unvereinbar. Poincare verwahrt sich dagegen, daß Frank reich bei der Vertretung seiner Interessen eng- herizig ssi oder an eine politische oder wirtschaft liche Vernichtung Deutschlands denke. Poincare weilst den Gedanken einer 'kontinentalen Supre matie Fvainkreichs zurück und versichert Mae- donalt», daß stein vernünftiger Franzose je daran gedacht halbe, «uch nur einen Kubitz?nitiineter deutschen Bodens Frankreich

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 12.07.1923
Umfang: 6
erschossen. Die Besatzung?- behörde hat die beiden Mörder verhaftet. Die Regierungserklärung Baldwins. London, 12. Iuli. In der heutigen Regierungserklärung wird Baldwin Deutsch- land den Rat geben» den pafsiven W i- derftandaufzugeben und die Sabo- tageakte (die von den Franzosen ausgesührt werden! D. Schrsllg.) zu unterdrücken, wo- rauf England sich dafür einsetzen wird, für Deutschland wesentliche Bedingungen für die Verhandlungen durchzusehen. Englands Angst vor Frankreich. London, 12. Juli. Reuler

und Baris als Grundlage, woraus denn Hervorgeht, daß Italien, , auch in dieser vielleicht entscheidungs vollen Phase diplomati scher Verhandlungen- möglichst selbständig ope riert und seine Politik nicht ans Schlepptau au» derer Mächte Hängen will. Wie uns von -mafz- gebenlder <veite versichert wird, ist Italien be strebt, durch eine 'direkte Aktion sowohl Eng« land wie Frankreich der italienischen, These zu nähern. Die italienische Presse legt Venn auch die plötzlich aus London kommende Meldung

, daß Mischen Lvrd Curzon und Vom Botschafter Italiens, dem Marchese ldella Torretta, eine Vereinbarung zustande gekommen sei, so aus, als ob sich das britische auswärtige Amt dem Standpunkt Mussolinis anbequemt habe. Jenem Standpunkt, daß die WIedergutmachun-gsfrage von jener der von den Verbündeten im Kriege .lemachten Schulden nicht getrennt werden könnte. Es heißt, die italienische Regierung sei bemüht, auch Frankreich zu dieser These zu be kehren. Sicher ist dies: Italien ist mit England voll ständig

einig, dein Regime, das dem Ruhrgebiet für den Fall vom Verhandlungen auferlegt werden soll, alle nötigen Sicl)erheiten zu geben: zugleich aber derselben Ansicht wie England, wenn es alle nötigen Bürgschaften verlangt, die geeignt sind, alle Versuche, im Herzen Europas politische Hegemonien und Jndustrismonopole aufzurichten, zu vereiteln. Mit Frankreich aber ist Italien darin einig, daß Deutschland wirklich bezahle. Das hat Mussolini wiederholt schon erklärt, es verdient aber noch einmal unter strichen

zu werden, weil jetzt Stimmen laut ge worden sind, die von anderen Absichten Italiens sprechen. Die von Frankreich geübte Politik der Ge- walt aefällt Italien gar nicht. -Elni-ge Blätter, die offiziös nicht belastet sind, meinen aller dings, Die italienische Regierung hätte Frank- rekch nicht so ruhig gewähren lassen sollen, als es In Deutschland! einmarschierte; auf keinen Fall hätte sie Ingenieure nach der Ruhr schicken dürfen. Andere Blätter erheben wiederum den Hauptvorwurs gegen die Angelsachsen

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Seite 2 von 4
Datum: 05.02.1923
Umfang: 4
ins Ruhr- gebiet. Die „Jdea Nationale' schreibt: „Auch die Winden erkennen heute, daß Frankreich nicht finanzielle, sondern politische Zwecke verfolgt und unter dauernder Ausschaltung einer oeutschen Revanche die absolute wirt schaftliche und politische Hegemonie in Europa zu erringen plant, wobÄ es sich um England und Italien oder die sehr klare Meinung der ganzen Welt nicht das ge- ringst« kümmert.' Im Interesse des euro päischen Gleichgewichtes und der eigenen Unabhängigkeit müsse Italien etwas tun

. Wer da Frankreick Italiens Zurückhaltung in der Ruhrfrage nicht im geringsten beachte, solle Italien wenigstens Frankreich einen Garantievertrag vorschlagen, um dadurch Frankreich von der Furcht vor der deutschen Revanche zu befreien und das europäische Gleichgewicht herzustellen. Sollte Frank reich ablehnen, so müßte Italien hieraus die Konsequenzen ziehen. Das offiziöse „Giornale di Roma' schreibt: „Frankreich hat die Maske der tech. mschen Kommisston abgeworfen und zeigt

gischen' Summen bezahlen könne, die ihm unter Wilson auferlegt wurden. Sollten die Franzosen das europäische Gleichgewicht tatsächlich stören, so seien „andere Umgrup pierungen' nötig, womit der „Popolo d' Italia' offenbar aus ein eventuelles Ab rücken Italiens von Frankreich anspielt. Die „Stampa' schreibt, die von den Fran zosen als Vorwand ihrer Aktion angeführte These der „Sicherheit gegen deutsche Re vanche' bedeute, daß vierzig Millionen Franzosen sechzig bis siebzig Millionen Deutscher

unterwerfen wollen, was kein europäisches Volk, das nicht Frankreichs Vasall sein will, hinnehmen werde. Indem Frankreich das Problem in ein französisch deutsches Duell umwandle, werde es schließ lich den kürzeren ziehen, denn früher oder später müsse das nuwerisch anschwellende Deutschland über Frankreich Herr werden, es sei denn, daß Frankreich, um das nume rische Gleichgewicht herzustellen, buchstabl^' 2V Millionen Deutsche totschlage. Frank reich könne das Rheinland, Westfalen, Bayern, Preußen

besetzen: es könne mit Hilfe gekaufter Subjekte, wie Smeets und Dorten, alle möglichen phantastischen Repu bliken ausrufen: es könne gar ein neues bayerisches Reich oder ein bayerisch-öster- reichisches Kaiserreich gründen, aber das alles seien nur Kartenhäuser, die zusammen, fallen. Der einzige Ausweg wäre die Bil dung eines gegenseitigen Sicherheitsbundes, an dem außer Frankreich, Italien und Eng land auch Deutschland teilnehmen müßte. Aber vorher müßte Frankreich seine deutsche und seine übrige

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Seite 2 von 6
Datum: 23.01.1924
Umfang: 6
nicht vorhanden war, während ander seits der Wille Frankreichs hier c.ls Fatalität bezeichnet Äivd. DaHsr ettgkfHe Kri-so, die zum Emporkommen der Arbeiterpartei führte, daher auch die Krise w Frankreich, die nach hiesiger Ansicht nicht allein finanzieller Art «ist. Mussolini hat sich aber nicht gebunden; weder an England, noch an Frankreich. «Er hat an der diplomatischen Katastrophe Englands nicht teil genommen und am Vorabend der von Frank reich angedrohten Ausdehnung «der Besetzung deutschen «Bodens

>dabei von griechenifeindMer Politik Italiens in der Zeit Sonninos und Or landos. woraus die italienische Presse erwidert, daß man allerdings nicht von italienisch-grie chischer >Freun!dschaft spmchsn konnte, so lange das Abkommen, das Tittoni, Sonninos Nach folger, auif «der Consulta im August 1919 aus klügelte, bestanden hat, jenes Abkommen, das von Frankreich und noch mehr von England dik tiert war und Itakien zu allerlei Liebesdiensten >im Epiirus. in Mazedonien, Trazien und Klein asien

>. Heiriot rechnete da«nn aus, daß von 950 MMonen GolidmarL, die im Jahre 1S2«2 an- Sajchjliie-fevuingen -angesetzt waren, Frankreich nur 273 empfangen« halbe. Es scheine eine Schwierigkeit für die Verwertung der Sach? -liisfe«mn>gen in Frankreich zu bestelhenl. Es sei un möglich, oiiiie Politik «dier Zahkmigen mit-einer Politik des. in!duil«riellen Protektionismus zu ver einigen. Es ikv-mme led-Wch darauf -an. wieviele GackMfelfMVen ch'er Sie«ger verwerten könne, -olhne «sich seMst zu «s'chaden«. Sieger

und Besiegte «seien heute diurch den -gleichen Strick zchammen- «gebunküen«. «Frankreich hätte es -wohl ermöglichen k-önnenj, im «veraaWen«en Jahre mehr Sachliefe- ru 'Nger« zui erhalten, «aber der ÜMtftrielle Protek tionismus halbe es daran gehindert. Die Ruhr» Besetzung weib>e die Repa-rationsfrage nicht lösen können!. (Poinc-a«re: „NatüMch nicht I Das habe ich 'seilst am Tage vor der Beisetzung er- Märtl' L>ärm «imd anhMender Beifall auf «der Linken.) Heriivt füjhrt dann aus, daß selbst jene PoMker

, die die RuhvbSsetzung «für notwendig hielten, sie jetzt nicht mehr als geniügenid« -ansehen^ Es müsse ali?o eine anders Politit eingeleitet wendien, -und zwar müsse ein Zusammenfluß ailler Wilertens erfolgen. Das Verhältnis zu England müsse intenPver gestMet «werden. Auch für d!re Annälherung «an Amerika lsei die Zelt günstig. Heriot kam endlich zu den Beziehungen gwi/schen Frankreich «nnvl Deutschland. Er sagte, Frankreich solle istch in die sepawatWsche Böwe- M«ng nicht eimnHchen. Mt einem der Anarchie

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 12.01.1923
Umfang: 6
noch !kommt, daß von einer vor sätzlichen Nichterfüllung nicht die Red« sein kann, vielmehr die NichterftUlunia zum nicht geringen Teile auf der Ablehnung oeuitscher Lieferungen seitens der französischen Regierunig beruht. ' Die von Frankrelich belieibten Maßnahmen werden seitens Deutschlands als «In Durch brechen des Verswiller Vertrages «angesehen, der damit gleichsam Aufgehoben wirk. Deutschland würde sich mithin Frankreich gegenüber wieder in dem Zustand befinden, der vor der Unter zeichnung

erfüllt ist, daß Frankreich, nachdem es sich der Gaarkohto und mit Hilfe Polens eines großen Teiles der ober- schlesischeni Kohle bemächtigt hat, nun durch die Okkupation des Ruhrgebietes das angestrebte europäische Kohlenmonopol zu verwirklichen droht, so scheint doch Bonar Law Lloyd Geor ges PMtik des Zurückwetichens vor Frankreich getreulich fortsetzen, und auch die „diplvlnwti schen Schntteder Union sind.bisher immer nur angekündigt, aber noch nie ausgeführt worden. Ms aber die vom Reichskanzler

der Fachmänner aller Welt geht Frankreich vor. Daß es bei diesen Ver suchen scheitern muß, ist unsere Ueberzeu- gung. Was geschehen konnte, um das Unheil abzmvendenj, haben wir versucht. Das herein gebrochene Unheil zu lindern, wird unser Den« ken und Tun sein.' Der Aufruf richtet dann! an alle Bürger die Ermahnung, eiser- nes Selbstvertrauen zu bewahren und das Los der am schwersten betroffenes Lands leute nicht noch zu erschweren. Er eirhebl den Protest gegen den Ariedensbruch seitens Frankreichs

, das sicher früher oder später selns Sühne finden werds. Die Proteste der deutschen Länder. Derlin. 12. Jänner. Gestern überreichten die Präsidenten der deutschen Länder die Pro teste gegen die französischen Gewaltmaßnahmek. Am Sonntag werden alle bürgerlichen Parteien ganz Deutschlands unter freiem Himmel gegen Frankreich pro testierend Am Montag soll im ganzen Reiche als Probst durch 15 biv20Mlnu- ten jsde Arbeit ruhen. Die Notenbeantwortung Deutschlands ^ Berlin, 12. Jänner. Die Reichsregiqrung

. Bekanntlich hat Frankreich in Italien nie beson ders große Sympathien genossen u!nd seit Tunis mit M den damit verbundenen Zwischenfällen konnte die Kluft zwischen den beiden Staaten nie ganz überbrückt werden und nur der Welt krieg Haid sie notdürftig zusammengekleistert. Es hat daher dio Meldung über die Zustimmung der italienischen Regierung Au den Entschließun gen von Paris in der Oesfentli ^keit stark ver stimmt und die Parteien haben mit Ausnahme der Faschisten und Nationalisten, die ja nicht geigen

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 14.06.1923
Umfang: 6
werden muß, daß Italien und Ru mänien immer ein unsicherer Faktor waren, so verfügten Deutschland und Oesterreich-Ungarn im Summer 1V14 über ein Friedensheer von I,239.0M Mann, Rußland und Frankreich über L,239.vl)v Mann, also über eine volle Million mehr! Frankreich hatte also nicht den mindesten Grund, sich vor 1914 von Deutschland bedroht zu fühlen. Ebenso find die Vorwürfe, Deulfchland habe den Gedanken der Abrüstung auf den Haager Konferenzen sabotiert, gegenstandslos, wie Graf Monteglas

werden müsse, war Frankreich bestrebt, sich noch inöalichst rasch „Sicherungen' nach eigenem Wunsche zn verschaffen. Foch verlangte den Rhein als Sicherheitsgrenze und Loucheur forderte die wirischastliche Kontrolle der RÜ-- stungs- und Mnnitionserzcugung, die lieber- machung der chemischen Industrie Deutschlands durch Ententeosfiziere und die absolute Koutrolle der rheinisch-westfälischen Kohlengruben sowie der abhängigen Metallindustrie. Deutschland nahm seine Entwaffnung an. Zwei Zeugnisse genügen

wollen.' Und am 14. Februar 191V erklärte derselbe als Außenminister in seiner Programmrede In Weimar, „die bindende Un terwerfung unserer Differenzen mit anderen Staaten unter eine Internationale Schiedsge richtsbarkeit mid den Verzicht auf eine Rüstung, die es erlauben würde, einen Nachbar mit Machtmitteln zu überfallen'. Der Vertreter eines Volkes, das auf Revanche sinni, hätte nicht so sprechen können. Aber Frankreich wollte keinen Frieden. Auf der Washingtoner Konferenz und In Genua l-chnte Frankreich

für sich alle Rüstungsbe schränkungen ab, ebenso ging es auf den von Lloyd George vorg/.schlagenen „Gottesfried' nicht ein. Inzwischen ist die deutsche Wehrmacht vollkommen zerschlagen, 'und eine Reihe von Ententekommissionen sorgt dafür und gibt die Gewähr, daß sie nicht wieder aufgebaut werden kann. Deutschland scheidet damit als militärischer Machtfaktor aus der europäischen'Politik aus. Die Rüstungsbeschränkungen könnten erfolgen, wenn eben nicht der Militarismus bei den an dern, vor allem bei Frankreich wäre

. Frankreich gab Deutschlands Nachbarstaaten trotz seiner angeblichen Armut militärische Riesenkredite, es hat Polen, die Tschechoslowakei, Rumänien und Jugoslawien In seine militärische Eiuflußzone gezogen, es untsrhälr das größte stehende Hesr der Welt und aller Zeiteu, «s nimmt im Ge^.-, fast znm Friedensverlraa Rekrutierungen iu d> Kolonien vor, die Technik' seines .>>ere^ - einzig in der Welt, ebenso seine Material.,,! rüstnng. und zu alledem gewährt ihm d. Volkerbund iwch Schutz. Seine Politik

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Seite 2 von 6
Datum: 01.03.1923
Umfang: 6
Lage Deutschlands trage nach Meinung des Dr. Kramarsch Lloyd George, der es bewirkte, daß die Reparationsfrage immer ungelöst blieb, immer verwickelter wurde und Frankreich schließlich zu den jetzi gen «Maßnahmen greifen mußte. Völlig un gerecht sei es, von einem französischem Im perialismus zu sprechen, denn diesen gäbe es nicht. Vom Kriege habe Frankreich nicht viel. Elsaß-Lothringen habe es wieder er halten, auf sein Mandat in Syrien verzichte es freiwillig. Man dürfe

es doch nicht als Imperialismus bezeichnen, daß Frankreich bei seinen offenen Grenzen ein größeres Heer erhalten muß, als es Deutschland an genehm ist. Frankreich habe nur «aus Rück sicht auf England, mit dem es nicht ausein andergehen wollte, so lange Geduld bewie sen. Deutschland aber rechnete damit, daß Frankreich infolge eines englischen Wider spruches sein Vorgehen im Ruhrgebiet werde einstellen müssen. Aus diesem Grunde habe es die Arbeiter und Beamten aufgeboten, um Frankreich zur Erhaltung seiner Militärmacht zu zwin

gen, um Zusammenstöße heraufzubeschwö ren und in England und Amerika gegen Frankreich agitieren zu können, damit dieses zur Abberufung seiner bewaffneten Macht aus dem Ruhrgebiet gezwungen werde. die Deutschen genau so 'geirrt, wie im 1914, als sie meinten, EnglarÄ werde in denn Krieg nicht eingreifen. Falfch sei die ^ hauptung, daß Frankreichs Vorgehen stisch widerrechtlich fei, denn der als Bewej. hierfür herangezogene Artikel 18 des > densvertrages enthalte nichts zur Bsgri^. dung

dieser Anficht. Uebrigens habe nich« Versailles Deutschland vernichtet, sondern dieses sich selbst durch seine Politik. Im Ver. hältnis zur Tschechoslowakei habe Deutsch, land zur Festigung der inneren Verhältnis viel zu wenig getan, es habe das Kapitg, nicht im gehörigen Maße belastet, es arbeite vielmehr auf die Verarmung hin. Die Steu ern in Deutschland- seien lächerlich niedrin die Tarife stünden mit denen der Tscheche in keinen, Verhältnis. Ein Vorgehen dez tschechischen Staates gegen Frankreich wäre

des englischen Kabinettes vielleicht früher ein treten, als man heute erwartet. Eine un mittelbare Kriegsgefahr bestehe allerdings nicht. Die gegenwärtige Tagung des Paria« mentes werde mehr Einfluß auf die Politil als auf die Personalfrage haben. Am Rhein stünden die Ehre «und die Interessen Eng' lands auf dem Spiel. ' Bonar Law hat die Pflicht, zu handeln. Wir können nicht, saßi „Observer' weiter, in einer hilflosen Lage bleiben, wie sie England niemals zuvor ge kannt hat. Frankreich hat nicht den Schatten

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Seite 1 von 6
Datum: 29.05.1923
Umfang: 6
und wirtschaftlich überlegenen Nachbarn erhoffen, die sie durch die Gewaltmaßregeln an Rhein und Ruhr nicht erreichen können. Me Frankreich selbst und Belgien im Westen, so sollen im Osten Polen und die Tschechoslowakei die Mauer bilden, die dem deutschen Handel lind dein deutschen Unternehmungsgeist den Weg zu den bisherigen Absatz-, Einkaufs- und Vetätigungsgebieten verschließt. Ob diese Staaten eine solche Aufgabe auf die Dauer übernehmen wollen und können, darf man freilich^ bezweifeln. Eigene

eingeschlossen, die eine Schwächung des Konkurrenten gern sahen, können in dem Augenblick an ihr keine Freude mehr haben, in den: sie nicht mehr ihnen selbst, sondern dorn erstarkenden fran zösischen Mitbewerber zugute konunt. Um- soinehr liegt Frankreich daran. Deutschland den Weg in jener Richtung zu verrammeln, nach der es dabei von England am wenig sten Behinderung zu gewärtigen hat und na.!. der h'n die Handelsbeziehungen, des lettischen Reiches um raschesten wieder aus lebte» und erstarken

als Durchgangslcinder die Schweiz und Oester reich. Frankreich sucht also diese seiner Vermchtungspolitik dienstbar zu machen und sie zunächst für seine Einfluß-Sphäre zu gewinnen. Der Schweiz gegenüber ist man naturge mäß Kr vorsichtig in der Andeutung sol- cher Ablichten. Gegen Oesterreich aber macht man daraus kein Hehl und dabei ver- rät sich doch gelegentlich auch ein wenig, wie man von den Aufgaben der Schweiz denkt -vor den Friedensverhandlungen verfolgte der französische Gesandte Allizee in Wien Mit großem

Geschick das Ziel. Oesterreich bmch Versicherungen besonderen Entgegen kommens wirtschaftlich und politisch ins Fahrwasser Frankreichs zu bringen. Aber die Industriellen und zum Teil auch Politi ker. die es mit großen Hoffnungen erfüllt hatte, wurden durch die harten Bestimmun gen von St. Germain schwer enttäuscht und zu dem im österreichischen Volk allein Herr- Ichendlen Gedanken des Anschlusses an das -Deutsche Reich zurückgeführt. Wie bitter Mm diesen Fehllchlag in Frankreich env- psand, hat sin

. Und ein ähnliches Bedauern haben gelegentlich, aber wieder holt, auch französische Politiker ausgespro chen. Es ist begreiflich: denn die Monar chie, wenn sie in das Fahrwasser Beusts und anderer Preußenfeinde gekommen wäre, hätte Frankreich auch jene Dienste leisten können, zu denen es nun suchen muß, eine Anzahl von Nachfolgestaaten zu bewegen. Dem heutigen Oesterreich aber stellt Dunan die klar umrissene Aufgabe, als unabhängi ger Staat die Beziehungen der Westmächte zu dein „Donau- und Balkan-Orient

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Seite 2 von 6
Datum: 16.01.1923
Umfang: 6
s« 4 Unter- seöboote und 4 Torpedojäger, «im Jahre 1928 ein leichter Kreuzer, 4 Twvpeidojäger und 2 Un° terssabo-ote kommen sollen. Uöber Vorschlag des Finanzmiiniiistiers wurde beschlossen, die Gesetze und Verordnungen be treffend die lleberkcagbarkeit und Psändbarkcik der GeHalter und Löhne auf die neuen Provinzen auszu dehnen. Die „Kontinentalsperre'. Bon unserem römischen Korrespondenten. Hw. Rom, 13. Jänner. Mussolini wiid der Plan zugeschrieben, ein Einverständnis zwischen Frankreich. Bel gien, Italien

einer wirtschaftlichen Annäherung zwischen Deutschland und Frankreich, an Loucheur u. Rathenau, und bemühten sich, se'bst aus den Worten Cunos am Vorabend der gegenwär tigen Phase der ReparationSsrage Ähnliche Wünsche herauszulesen. Man will dabei durchaus nicht die Schwierigkeiten, die sich entgegenstellen, hinwegesk-motieren. n igt je doch der Ansicht zu, diese wären bloß zu Be ginn des kühnen Werkes vorhanden Sic werden in politische und Wirtschaft ich' ge gliedert. In die erste Kategorie rci t man zunächst

, b?i I al en. Auf kei, en Fall g aul t man, Frankreich wolle sich im ofsen'n Ge gensatz zu England stallen, um e'wa unter völlig Verschiß e en Vovau.se un en einen antibritischen Kontinentalblo>! zu schmie den, wie er selbst dem großen Napoleon miß lungen ist. Es wird also gebremst um die u sprüi gl ch eng an s in licke 'Leseart durch eine miUe:e ab^e'ö'', wo ei natürlich auch der Umstand schwer in d e Wa-ischa e fäll^, daß Deutschland in jüng'er Zeit 'einen Grund mehr gchabi hat, sichs m.t England zu verderben

ische Intona tion niemandem mehr den Ko f verdreht, bloß als ein aufrichtiger Versuch nach Wie derherstellung des europäischen Friedens mit in Kauf genommen. In die'em Zusammen hang wird auch die Haltung der Negierung zum französ.-lel!'. Einmarsch in Deutschland beurteilt. Italien, sagt man, Ha5e recht ge tan, Frankreich n.cht zu verlassen, a er auch recht getan, ihm nicht blindlings bei einem Abenteuer zu folgen, dessen Ausgang ganz im Ungewissen liegt. Aber gerade diese Po sition sui generis erlau

will man Frankreich unbe aufsichtigt im Ruhrgel iet schalten und wal ten lassen; deshalb hat man der Expedition ein paar italienische Ingenieure mitregelen. Auch deshalb, pm Italien die beanspruchte Kohlenmenge zu gewährleisten. Und es ist für die Lage bezeichnend, daß man hinzu fügt: Italien würde sich an der französischen Kohle schadlos halten, wenn Deutschland in folge des französischen Einmarsches nicht mehr imstande sein sollte, seinen Ve^pf.ich- tui.gen nachzukommen. Italienisch-österreichische Verträge

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 17.02.1923
Umfang: 6
auch! für Frankreich aus. Nicht bloß die moralische Bilanz. Denn wie abgestumpft auch die Welt durch Weltkrieg und Nachkriegswchen sein mag, so läßt doch die Stellungnahme der öffentlichen Mei nung in allen Kulturstaaten, ja, sogar bei einem Teil des französischen Volkes, die schärfste Verurteilung des Ruhrterrors er kennen, wo Poincarös Sendboten mit dem Bajonett „moralische' oder wirtschaftliche Eroberungen zu machen suchen, uneingedenk des Wortes, das einst Fürst Schwarzen berg gesprochen hat: Bajonette

sind zu vie len Dingen gut, nur setzen kann man sich nicht darauf I Auch die Franzosen können es nicht, ob wohl sie im Ruhrrevier mit solcher Un geniertheit den Kriegszustand proklamiert haben, daß der Oberkommandierende, Gene ral Degoutte, seine Verfügungen mit der Ortsbezeichnung „Im Hauptquartier' ver ficht — ganz wi.e im Kriege. Wir sagten, daß die moralische Bilanz der Ruhrinvasion vernichtend für Frankreich ist, das denn auch ! längst Abstand davon genommen hat, seine Politik mit irgendeinem

man gegen die Bergarbeiter der Ruhr ein kriegsmäßig ausgerüstetes Heer in Be wegung, das Gewalttat und Bedrückung in ein friedliches, fleißig schaffendes Land trägt'. Aber die Ruhrbilanz ergibt, daß Frankreich in den nahezu fünf Wochen nur einen geringen Bruchteil der Kohlenmenge erhalten hat, die es vordem ohne Pfand be kam, und nicht anders wird es mit der j'yt verhängten Güterblockade ergehen, von der man sich soyar in Paris die gleiche Enttäu schung verspricht, wie mit der Kohlen sperre

, sondern unproduktives Mittel bleiben. Denn mit der Sperrlinie blockiert Frankreich zwar, zum Schaden der Mussolinis Politik der Vorsicht. Erklärungen Mussolinis. Rom. 17. Februar. Im Senat kam gestern der Vertrag von Santa Margherita und das Washingtoner Abkommen über die Abrüstung der Neutralen zur See zur Sprache Bezüglich des Vertrages von 'Santa Margherila wurde von mehreren Vertretern den« tiefsten Bedauern Ausdruck gegeben, daß das italienische Dalrna- tien durch diesen Vertrag an Jugoslawien über- gehe

glieder wohnten der Vorstellung bei. Aach dem Rütlischwur kam es zu einer spontanen natio nalen Kundgebung, die mit Absingung des Deutschlandliedes schloß. Aus dem Inhalte der heutigen Ausgabe. Streiks in Frankreich und Belgien. Zur Meldung der Ausländer. Tätigkeit de» Ientralpcopagandakomilecs. >!> »NIM >!>>I >»!«!» «»MI« gesamten Weltwirtschast, Deutschland, aber auch die umwohnenden Neutralen und sich selbst. Der einzige positive Gewinn, den die Ruhrbilanz ausweist, ist jedenfalls

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 20.01.1925
Umfang: 6
. Die Schweiz und Frankreich. Aus Zürich wird uns geschrieben: Durch den Weltkrieg und durch den für die Franzosen siegreichen Ausgang des Kampfes um die Vorherrschaft in Europa ist die Schwei,; wieder völlig in die Abhängigkeit der Weststaa ten geraten. Man braucht nur an die Zonen- frage zu erinnern; jeder gute Schweizer ist em pört m>er die Art, wie Frankreich in dieser An gelegenheit mit der Eidgenossenschaft seit Jah ren umgesprungen ist und noch umspringt. Gottfried Keller hat vor mehr als sechs Jahr

- zehnten geschrieben, daß wir in der Schweiz ein unsterbliches Geschlecht von Gaffern haben, die nach «Frankreich gaffen und nicht eher klug wer den, als bis sie ein« tüchtige Kell« voll Elend in den offenen Mund bekommen haben. Die tüchtige Kelle voll Elend baben tn der letzten Zeit alle Schweizer, auch jene, die nicht nach Frankreich gaffen, van Frankreich immer wie der bekommene Frankreich hat die einstige Bundesgenossen schlaft mit der Schweiz längst gänzlich vergessen Schon nach der glorreichen

Schlacht bei St. Ja- tob an der Birs schlössen die Eidgenossen mit Frankreich den ersten Kriegs- und Handelsver trag, den sie 1452 und 145S erweiterten. Er brachte Frankreich große Vorteile; in den Äah^ ren 1470, 1>475 und 1484 gelegentlich der bur gundischen Kriege traten sich die Schweiz und Frankreich noch näher. 1495, 1499 und 150V waren Franzosen und Schweizer Waffenbrüder geigen Äalim. ISIS schlössen sie nMt Gra-u-

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Seite 1 von 6
Datum: 18.01.1924
Umfang: 6
wird nur nach vorheriger Kontrolle und Genehmigung der Handelskam mern gestattet. Durch die Schaffung neuer Ein- nahmsauellen sollen weitere 4 Milliarden für den Staatssäckel hereingebracht werden. Ins gesamt glaubt die Regierung 7 Milliarden Mehreinnahmen zu erzielen. Gleich nachdem der Aimmzminister seine Pläne entwickelt hatte, ergriff Ministerpräsident poincare das Wort und führte unter ande- rem aus. daß Frankreich schon weit schwierigere eilen gesehen habe (!) als ös die jetzigen! sind, ich die! Tatsache

, daß Deutschland seinen Ver pflichtungen nicht nachkam^), hat Frankreich zu enormen Ausgaben gezwungen, die aber sicher wieder hereingebracht werden können. (Das ewig gleiche vorgehalten^ Zucker'll) Im übrigen seien! die Reserven Frankreichs immens; weil Frankreich diese Reserven niemals durch volttische oder militärische Abenteuer kam- pronmieren wird, so kann sich die Finanzlage nur bessern. (!?) Für eine solche Besserung lie gen schon sehr viele Anzeichen vor. Vor allem wurde der PaptergMnunlauf um 1SW

Mßlllo- nen reduziert. Seit Kriegsende sind die mili tärischen! Ausgaben ständig herabgesetzt worden. Von 4260 Millionen im Jahre 1S20 fei eine Verminderung auf Z425 Millionen im letzten Jahre vorgenommen worden. Frankreich sei daher weniger militarisiert, als die meisten an- deren Nationen, die relativ genommen, ihre Bergwerke Ztordfrankreich» erreichen nach und nach M auch wieder ihre Vorkriegsproduklion haben. Im übrigen Wien die Einnahmen ste« Degen. Trotzdöm (!) sei die Regierung ent flossen

, daß em blühendes Frankreich für nleman den eine Gefahr sein könne. Die befreiten Ge kurzer und die Kolonien tragen auch ihren Teil bei zu Frankreich» wirtschaftlicher Erstarkung. Frank- reich werde allen zeigen, daß es nur seine Schä- den gutmachen uns arbeiten wolle. Man werde auch verstehen lernen, daß an eine Abtren nung fremder Gebiete gedacht sei. wenn die Re- gierung die Durchführung des Friedensvertrages verlange. Den Schluß der Rede bildete die Er- kläruna. daß die Neuwahlen vor Mai nicht durchgeführt

die Arbeiten des Zlusschusfes gefährden könnte, weil man sich dann in Berlin auf den Stand« Punkt stellen würde, daß die amerikanischen De legierten die. Arbeiten der Sachverständigen da durch zu sabotieren suchen, daß sie Frankreich, vor der OesfenMchkeit kompromittieren. lAus Paris wird gemeldet, daß man dort darauf rechnet, daß der Ausschuß seine Arbei ten evst im April wird beenden Wonnen, daß er aber schon in der zweiten Woche eine Reise nach Berlin «antritt, um die Verhältnisse an Ort und Stelle

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Seite 2 von 6
Datum: 20.03.1923
Umfang: 6
von dritter Seite. pa r! s. 20. März. „Hasas' meldet: Der französischen Regierung ist von angeblichen Besprechungen mit fremden Regierungen zur Regelung der Reparattonsfraqe absolut nichts bekannt. Frankreich würde auch wei terhin jede Vermittlung als unfreundlichen Akt ansehen. Frankreich würde nur die Vor schläge einer Prüfung unterziehen, welche die deutsche Regierung direkt machen sollte. Washington. 20. März. Vom Staats sekretär wird bestätigt, datz der deutsche Mrtschasksrat Mit dem Staatssekretär

reich ohne oder gar gegen England rechnen, > sind auf demselben Holzwege wie sene, die F,re Zukui.ftspläne auf die Entzweiung zwi schen England und Frankreich einstellen. Zurzeit kommt eben bei den Geschäften Eng lands noch mehr heraus, wenn sie auf Kosten ' Deutschlands gemacht werden, und für John Bull gilt nun einmal das Wort: businef; ist i buisineß. , Das Geschäft Englands besteht aber vor allem darin, daß es seine Kohle auf Grund der Pfundvaluta an Deutschland verkaust, dein Frankreichs

rechtswidriger- und ver- trags'brücl'igerweise durch Krieg im Frieden Äie Ruhrkohle raubt. Allein für den Monat März bezieht Deutschland aus Enaland 1.6 Millionen Tonnen Kohlen, so daß John Bull mit seinen Pfund wuchern kann. In Frank reich mißgönnt man den Alliierten begreif licherweise das schöne Geschäft! die Pariser Bsätter stellen fest, daß die Ein- und Aus fuhr Englands sich bereits wieder den Zif fern des Jahres 1913 nähere, und daß in Frankreich seit Deginn der Ruhraktion ein Hockofen

nach dein andern ausgeblasen wird, während in EnglaiÄ 14 neue Hocböfen in Brand gefekt wurden. In der Tat, Eng land ist bei dem framiMch-Äeutschen Ruhr- konflitt der dritte, der sich freut, während neben Deutschland auch Frankreich das Nach? sehen hat: denn die Nuhraktion hat ihm bis her nur Unkosten verursacht und nichts ein gebracht. Daher die zunehmende Mißstim mung des Pariser Kabinetts, das aber trotz dem noch nicht gewillt ist, die Folgerungen aus dieser Erkenntnis zu ziehen. Auf der anderen Seite befürchtet

lähmt. Aber in! England wächst dis Opposition cwgen diese! Politik, welches über dem kurzfristigen dns! lan'-fristiae Geschäft versäumt, >das den durch! Frankreich verhinderten Wiederaufbau! Europas zur Grundlage hat. Alle Nachwah l lcn verstärken sowohl die Liberalen wie die! Labour Partn, so daß das konservative aiment kaum-vor den Neuwahlen bestehen wird. Freilich wäre es schlimm, wenn Deutschland bis dahin waxten müßte, und doch wird es sich in Gcdmd fassen müssen

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Seite 1 von 4
Datum: 18.01.1923
Umfang: 4
Bezugsgeblihr für volutaschwaches Ausland 1.6.—, für das Übrige Ausland 1.0.»^ Nummer 14 Aleran, Donnerstag, den 18. Zänner 1923 55. Zahrgang Aach der Vergewaltigung des Ruhrgebiets. »?. P «l r i s, 15. Banner 1923. Nie war in Paris und in ganz Frankreich d^r „ibourr^gie de crsno', -die Hirnverstopfung, die künstliche Stimmungsmacke, stärker als in diesen Tagen der endlich erreichten Vergewalti gung des Ruhrgebietes. Daudet redet in de'' „Acüon fran^aise' von „der N' hibesetzung, d!e unser Mindestprogramm

. Viel, fast alles wird abhängen von der lieber« legtheit und Konsequenz der deutschen Handlun- aen. Wer in Deutschland jetzt nicht imstande ist, sein politisches Handeln von jedem Stimmung s- einfluh frei und allein dem nüchternen Verstände unterworfen zu halten, der sollte feinem Vater lande den Dienst erweisen, passiv zu bleiben. Denn Frankreich! rechnet geradezu mit deutschen Unbesonnenheiten^ Vom 'dummen Volk — . in welches natürlich der große Haufe der National- blockOeputös einzurechnen ist — reden

zuvorkommen als leiden, lieber wüten, als ^Frankreich neuen Schaden aussetzen' — das ist das Programm, das Dauber der französischen Regierung zmvsiehlt. Und er sagt das wahrscheinlich nur, weil er weiß, daß ungefähr in diesem Geiste ge handelt werden wirb. Wie das im einzelnen geplant ist, das wissen die Vertrauensleute Poincarös in der Pariser Presse genau. Aber über halbe Andeutungen gebt keiner hinaus. Sicher ist. daß man bemüht sein wird, die mili» tärischen Operationen möglichst der Aufmerk samkeit

. Rom, IS. Zänner. (Gigenber.) Dem »Gior- nale d'Ztalia wird aus Paris telegraphiert, datz dem „Matln' au» Berlin Nachricht zugekommen sei, hinsichtlich der Hilfeleistung an Deutschland durch die Bolschewiken. (Eine französische Ente. D. Schr.) gere Heuchelei hat ja die Welt noch nicht ge sehen —aber sie verrät die beabsichtigte Taktik. Und England? Und Amerika? Sie wissen an scheinend nichts Besseres, als «Frankreich durch Deutschlands Schaden klug werden zu lassen und zur Beschleunigung der Rohkur

den 'Fran zosen selbst noch einigen Schaden zuzufügen. Mit dem Scheitern der Pariser Konferenz fiel zusammen ein kurzer Streit der einstigen Ver bündeten Uber die englische Absicht, die in Eng land befindlichen Goldbestände der Bank von Frankreich Mr Bezahlung der englischen Kriegs schuld In Amerika zu verwenden. Das wäre planmäßige Entwertung der französischen Va luta durch England. Heute kündigt man auf dem französischen Woll- und Tuchmarkt, auf den England bestimmenden Einfluß hat, eine Preis

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Seite 1 von 6
Datum: 20.03.1924
Umfang: 6
Geheimabkommen zwischen Frankreich und der Tschechoslowakei. Das wichtigste davon ift jenes in Varls am 2S. Jänner gleichzeitig mit den anderen bekannten Abkommen von Denesch und Polncare unter« zeichnete. Zm ersten Artikel wird vereinbart, das; die Tschechoslowakei im Falle eines Krie ges zwischen Deutschland und Frankreich sich mit all ihrem krlegsgut auf die Seite Frankreichs stellt. Zum gleichen Verhalten verpflichtet sich Frankreich im Falle eines Krieges zwischen Deutschland und der Tschechoslowakei

. Artikel 2 setzt fest, daß sich im Falle eines Krieges zwl- schen Deutschland und Bolen Frankreich und die Tschechoslowakei auf sie Seite Polens stellen. Artikel 8 bestimmt, daß vor Beginn eventueller kriegerischer Auseinandersetzungen zwischen der Tschechoslowakei und Ungarn Frankreich der scheren Sriensnmterial liefert. Artikel 4 seht fest, daß beide Kontrahenten in einem russisch polnischen Krieg neutral bleiben^ Artikel S be stimmt. daß im Falle einer neuen Anschluhbe- wegung in Oeslerreich

des tschechischen Heeres französischen Offizieren anvertraut werde. Frankreich gewähre dafür der Tschecho slowakei unbeschänkte Kredite zum Ausbau seiner Kriegsträfte. Welters vereinbarten die beiden Unterzeichner, sich gegenseitig ln den De« mühungen zu unterstützen. Jugoslawien zum Beitritt zu dem Mlitärabkommen zu bewegen. Paris. 20. MSrz. havas dementiert ener> glsa» die vom „Berliner Tageblatt' gebrachte Mitteilung über dle Gehelmavkommen. die als vollständig erfunden bezeichnet werden. Zn gleicher Welse

' in den Völkerbundsrat eintreten, wenn die Reihe an ihm ist, während die Großmächte be kanntlich ihre ständigen Sitze in ihm baben. Nachdem, was Reichsaußenmlnister Dr. Strese- mann vor einiger Zeit ausdrücklich erklärte, denkt DeutWand gar nicht daran, sich als Mit telstaat betrachten zu lassen. Mit seinen bv Mil lionen Einwohnern ist es immer noch größer als Italien oder Frankreich, beinah« so groß wie beide zusammen. Diese Detlassiemng Deutsch lands wurde den Eintritt in den Völkerbund von vornherein unmöglich

werden wird. Eine Ahnung davon geht schon durch die Londoner Blätter. Ganz anders verhalten sich die Amerikaner. Die große Hun- dertmillionen-Dollar-Anleihe schwebt nocy in der Luft und im Senat rührt sich die Opposition da gegen. Es ist kein Zufall, daß die amerikanische Negierung gerade in diesen Tagen am eine fran zösische Note vom 14. September 1SL3 zurück kommt, in der Frankreich die Gründung einer Art von Clearing-Haus für die Rückzahlung seiner Schulden beantragt hat. Es har sich d rbei aus bie amerikanischen

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Seite 1 von 4
Datum: 21.01.1924
Umfang: 4
heut^ mehr als fe vor dem Gedanken an einen Kriaeg und wünsche nichts, als mit allen seinen Kräften für den Frieden und die Herstellung der Eintracht unter den Völkern zu arbeiten. (Potncares Taten strafen ihn da tät lich Mgen. D. Sch-r,) Dazu gehört aber auch, daß die bestehenden Verträge durchgeführt wer den. (Die maßlos von Deutschland nicht einge hakten werden können. D. Schr.) Frankreich er- träume sich nichts, wünsche nur allen Völkern, besonders natürlich den Alliierten

^ aber auch den früheren Feinden alles Beste Ga wünschen!) Die Welt könne aus Frankreichs Ritterlichst (Schon zu oft das Gegenteil bewiesen!) verrrauen. Nur zwei bescheidene Wünsche möchte Frankreich vorbringen!, erstens den, daß es von niemandem dessen beraubt werde, was ihm versprochen wurde, und zweitens, daß es von niemandem mehr an der Gurgel (!) gepackt werde. Mancherlei Enttäuschungen! Verl in. LI. JSnner. Sei dem Smpfange der auvlündischen Presse erklärte gestern Außen- minister Dr. Skresemann

in den zevstärten Gebieten. Die UMerAchung hjat festgestellt, daß EntschadiMngövnispvUhe um das hundertfach« gesteigert wsrden sind. Darum D es allerdings Aus dem Inhalte der heutigen Ausgabe: Die ersten Ziviltrauungeu ia Merau. Ztalienisch-österreichischer Läaderwetlkampf. Rücktritt de» lettländifchen Sabiuells. politische Fragen Griechenland». kein Wunder, , /wenn Frankreich mit den von uns bewilligten Summen nicht zurecht kommen kann. Ein Geschoß Poinoares gegen MMerand wirkt gleichfalls sehr prkan

». Der „Fi garo' beschwert sich nämlich, über Intrigen, die de>r Präsident der Republik dauernd gegen sei nen Mmisterprüsldeniten anzettle. Än der franMMn Kammeio wurde am Samstag die Jnterpellatloinedebatte Uber die auswärtige Politik «fortgesetzt. Gleich zu Beginn ergriff Poiincaire das Wort, um auf einige Fra gen der Borredner der vergangenen Tage zu antworten. Poinoare rechtfertigte noch -tmnol die Ruhrbesetzung und versicherte, Frankreich hätte nichts getan, mn die deutsche Reichseinheit zu zertrümmern

. Frankreich lasse der Beodlke« ru-ng iin der Pfalz völlige Freiheit. Der Sozi Uist Uhry bemerkte, er habe Berichte Tirards gefe- hen^ die die Regierung zwingen! würden, den General» de Metz gu desavouieren. Poincare er widerte, ihm sei «on derartigen! Beriiichten nichts bsbainnt. Weitem wies Poinoare laus die nationa- iiistßchen Umtriebe hin, d-ie We Wrikung gehabt batten, daß die Pfailiz mehr und mehr zur politi schen Autonomie hinneige. Die Sozialisten Hät ten die Initiative ergriffen. Die Bauern

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Seite 1 von 6
Datum: 12.06.1923
Umfang: 6
. Für Nußland und' Frankreich ist man sich in der Feststellung politischer Beweggründe einig, ebenso für Italien und wohl auch für Rumä nien. Strittig liegen die Dinge bei Eng land. Auch heute noch stehen sich die An sichten scharf gegenüber. Man kann es auf die kurze Formel bringen: War es die putsche Kriegs- oder Handelsflotte, die England zu seinen Bündnissen und damit zum Eingreifen in das Völkerringen be- ^ Bündniisarnebot Chamberlains H^nn des Jahrhunderts an Deutsch land spricht für die erste

und Frankreich über dle Bedeutung einer gemeinsamen ! Verhandlung mit Deutschland einigen, köine ! britische Regierung könne jedoch dle Be setzung des Ruhrgebietes weder direkt noch indirekt billlgen. Da Frankreich sicherlich bei seinem Standpunkte verbleiben wird, so wird England das allgemeine Problem der französischen Sicherheit aufrollen müssen. Es wäre verhängnisvoll, wennn Frankreich weiterhin versuchen wollte, Deutschland zu knebeln oder zu vergewaltigen. Es sei klar, daß es in diesem Fall

ein französischer Posten eine Frau. rungen waren Vorwand für territoriale Machtansprüche. Man hat oft betont, daß Frankreich nichts mehr gefürchtet hat, als daß Deutschland seinen Verpflichtungen nachkommen könne. Der Geheimbericht Da rmes, des Vorsitzenden des Finanzausschus ses der Kammer, beweist es zwingend. Auch die Aussagen im Münchener Hochverrats prozeß über die Verhandlungen der Ange klagten mit dem französischen Oberstleutnant Richert zeigen, daß selbst Louchour, von Halls aus Großindustrieller

, und Rathenaus Vertragsgegner, beim Wiesbadener Ab kommen, doch im Grunde die Auflösung des Reiches und die Einverleibung der Rhein lande in Frankreich erstrebte. Damit ist für Deutschland die Situation geklärt. Bielleicht kann mau noch anfügen, daß man in Paris trotz dringenden Geld bedarfes nicht crbgeneigt ist, ein mehrjähri ges MoratoMim zu bewilligen, wenn man dafür die Ruhrbesetzung um diese Zeitspanne verlängern kann. Jedes deutsche Angebot war also damit ein politischer Akt: Die Zahlungen

sind eine Voraussetzung, nicht ein Zweck. Ihre Wirkung war einzig und allein auf England, Italien und' Belgien be rechnet, da man bei Poincarö auf jeden Fall, und mochte man hundert Milliarden garan- tkeren, auf Ablehnung gefaßt sein muß. Deutschlands sämtliche Gegner spüren die wirtschaftlichen Folgen ihrer verfehlten Po litik und drängen deshalb auf eine Lösung der für sie auch rein wirtschaftlichen Nepa- rationsfrage. Nur Frankreich sieht in ihr das Mittel, um die unverhüllten Annexions wünsche nachträglich

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Seite 1 von 6
Datum: 16.01.1923
Umfang: 6
zu» jeder Zeit erfolaen unter gleichzeitiger Anordnung von Neuwahlen. Italien und die europäische Lage. Eine Erklärung Mussolinis. j Rom. IS. Jänner. Gestern Nachmittag fand ein Ministerrat stall. Zu Beginn derselben be- richtete Ministerpräsident Mussolini über die neue politische Lage. Da« wichtigste Ereignis auf diesem Gebiete in der letzten Zeit sei das französische Einrücken ins Ruhrgebiet. Italien habe Frankreich dab^ nur politische und technische Solidarität gegeben^ Indem es auch Ingenieure

ln da« Ruhrgebiot schickte. Zta- lien konnte sich nicht isolieren, ohne einen schwe- ren Fehler zu machen, da es sich nicht von der Kontrolle ^nes KohlengebieVes ausschließen konnte, das von fundamentaler Wichtigkeit für die europäische und somit auch für die italieni- sche Wirtschaft ist. Die Gerüchte über den Vorschlag Italiens zur .Bildung eines Kontinentalblock» mit Ausschluß Englands seien vollkommen er funden. Italien habe nur Frankreich den Rat gegeben, den militärischen Charakter der Besetzung

des Ruhrgebietes etwas z u- rückzu drängen, um nicht ein Ueberein- kommen mit den Deutschen zu erschweren. Eine englische Warnung an Arank- reich. London, 16. Jänner. »Observer' schreibt, daß Frankreich mit seinem Plan Schiff bruch leiden und dann ZN ussolinislchvon ihm zurückziehen werde. Der gewaltige Wirtschaftskampf. den Stinnes und das ganze deutsche Volk gegen Frankreich führen, wird entweder mit dem deutschen Siege oder unent schieden enden. Frankreich wird seine Politik vollständig auf Washington

und London um stellen müssen. Der Kampf sei schwer und könne zu bedrohlichen Verwicklungen führen. oie wahren Pläne Frankreichs. Zweibrücken. 16. Zänner. Zm Stadtrat teilte gestern die sozialistische Fraktion mit, daß die Vertreter der wirtschaftlichen Organisationen durch die Besetzungsbehörde ersucht wurden, einen Tag zu bestimmen, an dem sie die An- gliederung der Rheinpfalz an Frankreich wünschen. Damit sind die eigentlichen Pläne Frankreichs autentisch sest- gelegt. Keine Kohlenlieferungen. Berlin

, 16. Zänner. BÄ der am Samstag stattgehabten Unterredung zwischen den franzö sischen Ingenieuren und den deutschen kohlen- industriellen des Ruhrgebiek« haben die Deut schen beschlossen, wenn die kohlenkommission Keine Einwendung macht, die Lieferung von kohlen an Frankreich und Belgien gegen Bezah lung Mieder aufzunehmen. Tlun hat abck die deutsche kohlenkommission die Lieferungen ver boten und die deutschen kohlenindustriellen haben ihre Zusage zurückgezogen, hierdurch sind die wirtschaftlichen

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