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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 6
Datum: 13.02.1923
Umfang: 6
Ssit» » ««»»««. d« 1R. Ach«» 1ISS. war, könnte sie heute um so weniger billi gen oder unterstützen, wie geschehen würde, wenn es an der neuen Aufforderung teil nähme, die Frankreich an Deutschland rich ten will, bevor es zur Abtrennung der Ruhr schreitet.' Wenn sichs um Vermittlung han dele, verbäte sich Frankreich die fremde Ein mischung, wenn es sich darum handele, aus Deutschland einen Druck auszuüben, spreche Frankreich von den „Alliierten' und der „Entente', die heute

nur noch im Gedächtnis bestehe. Das sei ein merkwürdiges System. Der Ruhreinfall habe höchst ungünstig aus die Lage im Orient gewirkt, wo die Türken, durch die Haltung Frankreichs und die Un einigkeit Europas bestärkt, die milden Be dingungen abgelehnt hätten. Das „Nuovo Paese' schreibt: „Frankreich hat sein Unter nehmen von langer Hand her angelegt und geschickt ausgeführt. Es wäre Blindheit, nicht zu sehen, daß die Ruhrbesetzung die Frage des europäischen Gleichgewichts in allen ihren traditionellen

und geschichtlichen For men und die Kontinentalhegemonie auf das Tapet gebracht habe. Dies ist unleugbar und es hat keinen Wert, wenn Poincarö erklärt, Frankreich wolle die Ruhr nicht annek tieren. Wir sind heute endgültig außerhalb des Versailler Vertrages... Es wäre töricht, die Lösung von der Vermittlung des Völkerbundes oder der einen oder der anderen Macht erwarten zu wollen. Die Intervention der Mächte in der Frage könne nicht den Charakter der Vermittlung, son dern allein den de? Part/mahme

für die eine oder die andere der Kräfte, die im Kon flikt miteinander lägen, haben.' Die „Idea Nationale' erklärt heute offen: „Frankreich hat unleugbar das Gleichgewicht unter der Entente gebrochen, als es unter Mißbilli gung Englands und Italiens mit einem falschen wirtschaftlichen Alibi, aber mit mili tärischen Mitteln und politischen Zielen in die Ruhr eindrang und sie besetzte. Indem Frankreich das Gleichgewicht der Entente und Europas gebrochen habe, hat es selber alle Kräfte der Unruhe entfesselt.' Die Haltung

gebracht, das nach dem Urteile der italienischen Presse die Deutschen besser be- handelte, als die ehemaligen Kriegsverbün deten. Infolge der italienischen Kriegsschul den hat Italien mit Frankreich an den Re parationen ein gemeinsames Interesse und so gering dieses bei den zehn Prozent des italienischen Anteiles auch ist, man will nicht auf sie verzichten, ehe Italien nicht die Kriegsschulden erlassen sind, und versucht die Reparationen als ein Druckmittel gegen die angelsächsischen Gläubiger

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 21.02.1923
Umfang: 4
und, mÄtärischetn Politik Frank« reichs feindlich. Dieses Gefühl muß natürlich in demselben Maße wachsen, in dem die Absichten Frankreichs mit ieldem Tage klarer werden, und in dem es sich offenbart, daß man in Paris nicht Reparationen, sondern die dauernde Vernichtung Deutschlands 'anstrebt. Man hört schon murmeln, daß Frankreich der Erbfeind Englands sei, und ohne Zweifel wird- die ungeheure Stärke der französischen Unterseeslotte und der Aeroplan- Schmadronen von denkenden! Engländern mit Mißtrauen

beobachtet. Wenn Frankreich seine unsinnigen Pläne niW aufgibt, werden diese Anschauungen immer wachsenderen Ausdruck finden. Vis jetzt ist!das sentimentale Band! der gemeinsamen Erinnerung an die Schlachtfelder in No.rdfrankrelch noch stark genug, um den meiste« Engländern eine und tolerante Haltung a>nizuratcii. Wer es besteht eine deut liche Kluft zwischen den Interessen der beiden Nationen, dne sich immer mehr erweitern muh, solange Frankreich seine gegenwärtige Politik verfolgt. Die Ruhrbesctzung

der großen Politik ist die Besetzungsaktion von größerer Bedeutung, als man im allgemeinen annimmt. England kann nicht ruhig dabeistehen und zusehen, wie Frankreich die Uebermacht in Europa an sich reißt. Früher oder späten wird« es.eingreisen und Frankreich zur Vernunft Mrückrufen müssen. Mr. Bönar Law hat eine schwierige Aufgabe, und es zu früh, um darüber zu entsckieiden, ob , ^_sen. Dieser Erfolg ist «nsbtL her versagt geblieben. Dardieu siebt schon jetzt das traurige Ende der Waffenbrüderschaft

im Kriege. Aus allen diesen Pressestimmen, wie aus zahlreichen anderen geht hervor, daß man in Frankreich mit wachsender Sorge einer Inter vention entgegensieht oder sich wenigstens so stellt, als ob man sich fürchtete. Französische Kultur. Essen, 21. Februar. Der norwegische Nassenblologe Dr. John Alfred lMlsen lst auf seiner Reise nach Köln bei Vohwinkel von den Franzosen angehalten worden. Wäh rend. die Beamten mit dem Vater verhan delten, verprügelten mehrere franiö- fische Soldaten die Tochter

und das Ruhrabenteuer. Der Vollzugsausschuß des englischen Arbeiter- Verbandes hat unter Mitfertigung einiger dreißig der angesehensten Arbeiterabgeoridne» ten, sowie des Führers der Opposition eine Kundgebung gegen das Ruhrunternehmen er lassen: Das Manisest geht davon aus, daß nun fest- - daß das Ziel der französischen Politik die sung der Rheingrenze für Frankreich und seine Politik oder die von Mr. Lloyd! George für den Frieden Europas besser ist. Für den Augen blick ?>ann man nur wahrheitsgemäß konstatie ren

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 20.02.1923
Umfang: 6
' Frankreich. Alex. Menne erinnert unter obigem Schlag- morde und dem Untertitel „Die französischen Hechte im europäischen Karpfenteich' an ein BismarckiWort vor 35 Jahren: „Gott hak uns in eine Situation gesetzt, in welcher wir durch unsere Nachbarn daran gehindert werden, ir- ! gendwie in Trägheit oder Versumpfung zu ge- ! raten. Er hat uns die kriegerischste und > unruhigste Na tion, die Franzosen, l an die Seite gesetzt. Die Hechte im europäischen l Karpfenteich hindern uns, Karpfen

nach, daß die Franzosen in der Tat die „Hechte im Karpfenteich', dieewigen Friedensstörer, die Europa nie zur ^ N uhe kommen ließen. Aus diesen Tabel len geht mit unbestreitbarer Sicherheit hervor, daß unter allen kriegführenden Nationen! der Neuzeit in bezug auf Zahl und Dauer der aus wärtige« Kriege <ohne Kolonialkriege) und der ausgekochtenen Kämpfe weitaus am stärksten ! beteiligt war: Frankreich. An zweiter Welle steht ! England, an dritter Rußland. Also eben diesel ben „harmlosen' Kriegsgenossen, die 1914

von den „Hunnen' so hinterlistig überfallen worden sind, und waren doch selbst so „ahnungslos!' Doch lassen wir die Zahlen für sich selber sprechen: I. Beteiligung der europäischen Staaken an aus wärtigen Kriegen. (Ohne Kolonialkriege!) SS « v N ti 5» o Ltv F F Sk 49 S6 vi « s o S 4K0 23» ISS x.« 107g--KS°/o ,Sg7--SN°/<> LS1-19°/o Kg 207--18°/o 1. Frankreich 14 2. England 12 S. Rußland 11 (seit 1700) 4. Deutschland S 21 (einschließlich Preußen) Fast drei Jahrhunderte lang hat „das fried liche «Frankreich

Ehina 4, Mexiko 1, Vereinigte Staa ten 1. Ein wahres Sündenregisterl Gegen Deutschland (Preußen) Hai Frankreich in besagter Epoche 13 Kriege geführt. Ebenso charakteristisch wie die aktive Gegen wehr gegen den notorischen Unruhestifter ist die Art und Weise, wie sich die anderen Völker Eu ropas gegen die räuberischen Ueberfälle des ge- ährlichen „Hechtes' vorbeugend zu schützen uchken. Das lehrt uns mit aller wünschenswer- en Deutlichkeit die Geschichte der II. Alltanzen der europäischen Staaken

(1616^1905). v Davon waren gerichtet geg. s «r: 8- uö « r» ZA A « «K w «Z. o K Z Z >2 e c: o L» s A L e>? v « K l. England 43 Sk — S — 2. Frankreich 40 — 12 s S Z. Nußland so IS 4 — s (seit 1700) 12 1 4. Deutschland 10 ' 1 — ! einschl. Preußen) 12 2 ü. Andere Staaten SS 1 1 Summe 186 71 19 o 7 Von waren fast die sämtlichen Allianzen Hälfte gegen das „friedliche' Frankreich ge richtet. Von den englischen Allianzen waren fast drei Viertel gegen das „friedliche' Frankreich gerichtet

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Seite 3 von 14
Datum: 07.03.1925
Umfang: 14
baut Frankreich eine Serie neuer Wugzeuigs, die eine Stundengeschwin- ^i^sit von 270 bis 280 Mometer entwickeln ^kspokUNANno^ntHlnen km Ar<In??ÄchI» Part«. 7. MärA. Mtdio-Eigendienst.) Die Knanzkommission der Kammer schlug au» Er- sparnisgrlwdeN einen Mbstckch von S0 Millionen Franks am lMvrinebudger vor. AranMsch-fpaulsche» Handeliadkommev. Paria. S. Mörz. (Radio-Gtgenidtenst.) Nach einer MMMma Herriots im frawWschen Mi- nisten>at«i »vtKd» da» Hcwdelsoib»aavnen mit Spanien unterzeichnet

inachen müssen, die für die Entwirrung nicht günstig waren und wiederholt zur Gefäh>rvung des Du, wesplanes führten. Damit waren offenbar seine Kräfte erschöpft. In der Feier der Köl ner Räumung verstand er sich dann zu einem Rückzug auf den Nationalismus, der jetzt wieder zur neiien Schür.Mng des Knotens geführt hat. Die Sicherheitsfrnge ist für Frankreich ja seit dem Waffenstillstand die wichtigste geworden, und Kwcvr in einem Maße, das wir nicht völlig > begreifen. Die Möglichkeit einer Leistung

das durch, aus und hat bei 'den Wahlen am 11. Mai durch die Niederlage des bloc national dieser Er kenntnis deutlich genug Artsdruck gegeben. In einer der letzten iKammerdebatten wurde fest gestellt, daß das Ruhr-Abenteuer nach Abzug der Unkosten und der belgischen Priorität mit einem Verlust für Frankreich von 1SS Millionen endete. Das läßt sich so ratsch nicht wieder gvtmachen. Hätte Ver damalige französische Ministerpräsident >auf die Ratschläge des Ban- kler-Kvngresses, der unter dem Borsitz Morgans im Sommer 1SLL In Paris

zusammentrat, ge hört, so wäre das Dawes-Gutachten zweieinhalb Jahre früher Gesetz geworden. Die Verluste aus dem Nuhrabenteuer wären ausgeblieben- und Frankreich hätte schon damals mit festen deut schen Zahlungen rechnen können. 4. Mir» Dz.) VW b»Wch« St» hat 8» SMH-W. «LPT - x««o u. Morgan, ionntag, 5Z7 Oer Llöclmer von I^Iotre Dame 5am»tag, LrmSMgungLßlv vrsnls ^ttglivctsr unel Inkadsr von psrmsnvniksrtsn Seslumelteo: lamw: i. 6.i5. S.Z0 M M5. MM: 7. 4.Z0. 7. S.Z0 W atlllz

kn en^lisäzen Unterhaus hingewiesen worden. Churchill bot «ine au»« weicl??nde Antrnvrt erteilt, aber er hat sich vor behalten, auf sie einzugehen, wenn ülv? di« Sch«ld «ntilgunn gesvrvck?«n werden würde. Di« Schulden sind es in erster Linie, die Frankreich drücken und die cn-ch den Franken niederhalten. Di« wichtigste Aufhake für Hernvt bleibt nach wie vor, Wer die Schuldentilgung mit seinen beiden HaliptiiliZubigern England und Amerika zu einem Einverständnis zu gelcmyen, wie es Baldwin für die englischen

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Seite 2 von 4
Datum: 05.02.1923
Umfang: 4
ins Ruhr- gebiet. Die „Jdea Nationale' schreibt: „Auch die Winden erkennen heute, daß Frankreich nicht finanzielle, sondern politische Zwecke verfolgt und unter dauernder Ausschaltung einer oeutschen Revanche die absolute wirt schaftliche und politische Hegemonie in Europa zu erringen plant, wobÄ es sich um England und Italien oder die sehr klare Meinung der ganzen Welt nicht das ge- ringst« kümmert.' Im Interesse des euro päischen Gleichgewichtes und der eigenen Unabhängigkeit müsse Italien etwas tun

. Wer da Frankreick Italiens Zurückhaltung in der Ruhrfrage nicht im geringsten beachte, solle Italien wenigstens Frankreich einen Garantievertrag vorschlagen, um dadurch Frankreich von der Furcht vor der deutschen Revanche zu befreien und das europäische Gleichgewicht herzustellen. Sollte Frank reich ablehnen, so müßte Italien hieraus die Konsequenzen ziehen. Das offiziöse „Giornale di Roma' schreibt: „Frankreich hat die Maske der tech. mschen Kommisston abgeworfen und zeigt

gischen' Summen bezahlen könne, die ihm unter Wilson auferlegt wurden. Sollten die Franzosen das europäische Gleichgewicht tatsächlich stören, so seien „andere Umgrup pierungen' nötig, womit der „Popolo d' Italia' offenbar aus ein eventuelles Ab rücken Italiens von Frankreich anspielt. Die „Stampa' schreibt, die von den Fran zosen als Vorwand ihrer Aktion angeführte These der „Sicherheit gegen deutsche Re vanche' bedeute, daß vierzig Millionen Franzosen sechzig bis siebzig Millionen Deutscher

unterwerfen wollen, was kein europäisches Volk, das nicht Frankreichs Vasall sein will, hinnehmen werde. Indem Frankreich das Problem in ein französisch deutsches Duell umwandle, werde es schließ lich den kürzeren ziehen, denn früher oder später müsse das nuwerisch anschwellende Deutschland über Frankreich Herr werden, es sei denn, daß Frankreich, um das nume rische Gleichgewicht herzustellen, buchstabl^' 2V Millionen Deutsche totschlage. Frank reich könne das Rheinland, Westfalen, Bayern, Preußen

besetzen: es könne mit Hilfe gekaufter Subjekte, wie Smeets und Dorten, alle möglichen phantastischen Repu bliken ausrufen: es könne gar ein neues bayerisches Reich oder ein bayerisch-öster- reichisches Kaiserreich gründen, aber das alles seien nur Kartenhäuser, die zusammen, fallen. Der einzige Ausweg wäre die Bil dung eines gegenseitigen Sicherheitsbundes, an dem außer Frankreich, Italien und Eng land auch Deutschland teilnehmen müßte. Aber vorher müßte Frankreich seine deutsche und seine übrige

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Seite 2 von 6
Datum: 18.11.1924
Umfang: 6
»N««« Z«»«!'. den ». Frankreich und Dänemark. Lon Egon Müller-Holstein. Frankreich hat im letzten Krieg sein Ziel nur zum Teil erreicht: Elsaß-Lochringen, da, es D»utschland schon einmal raubt«, hat es wie der, und daM ist fein zweiter Wunsch, die be waffnete Macht am deutschen Rhein, in Erfül lung gegangen, wenn es ihm vorläufig auch noch nicht glückt«, den Rhein als Grenze zu schalten. Ein» aber ist ihm nicht gelungen: Deutschland gang zu zerschlagen, um es auch wirtschaftlich in die Hand

, und wenn es sich im allge meinen auch von der europäischen Politik zurück gezogen hat, so ist es ja an Frankreich immer noch durch die Kriegsschulden interessiert. Frank reich hat sich deshalb in weitschauender Voraus sicht, die es stets ausgezeichnet hat, daß die Freunde von heute einmal Gegner oder .wenig stens an seinem Schicksal Uninterefsierte werden könnten, eine Reche von Vasallenstaaten ge schaffen, ldie sich naturgemäß um Deutschland gruppieren. Zu diesen gehört nun zwar Däne mark eigentlich nicht, im gewissen

Sinn« ist es aber doch auch noch dem Versailler Vertrag und durch diesen in ein engere» Verhältnis zu Frankreich getreten, als es vor dem Kriege be stand. Die Abtretung Nordschleswigs, die der frühere deutsche Reichstagsabgcordmte H. P. Hanssen im Auftrage Dänemarks in Paris durchsetzte, hat das klein« Dänemark zu Dank barkeit dem großen Gönner gegenüber ver pflichtet, und diese Dankbarkeit tritt bei jeder Gelegenheit in die Erscheinung. Mag es sich um eine Reise dänischer Offizier« nach Paris

handeln, die dann den obligaten Lorbeerkranz am Grabmal des unbekannten Soldaten nieder legen, oder mag es sich um ebnen französischen Kriegsschi-ffbesuch mit Bankett und DerbrÄe- rungsreden in Dänemark handeln, immer tritt die Sympathie Dänemarks für Frankreich kraß in die Erscheinung. Sogar in einer Werse, daß man von einer Verhimmelung Frankreichs sprechen kann, denn nicht nur, daß die Triko- lore überall wehte, auch die Mitwirkenden waren mit Schärpen, Blumen, Rosetten usw. in diesen Farben

geschmückt. Dänemark fürch tet eben für das geraubte Nordschleswig» das Deutschland «sich vielleicht eines Tages wieder holen könnte, und sucht nun in Frankreich ebnen starken Dundesgenossen an sich zu ketten. Selbstverständlich ist Frankreich, das Deutsch land ja gern mit einem ehernen Ring umgeben möchte, damit einverstanden. In letzter Zeit ist aber ein Umstand eingetreten, der Frankreich nicht recht in seine Pläne paßt. Dänemark trägt sich nämlich mit dem Plan, abzurüsten. Es will sein Heer

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Seite 2 von 6
Datum: 01.03.1923
Umfang: 6
Lage Deutschlands trage nach Meinung des Dr. Kramarsch Lloyd George, der es bewirkte, daß die Reparationsfrage immer ungelöst blieb, immer verwickelter wurde und Frankreich schließlich zu den jetzi gen «Maßnahmen greifen mußte. Völlig un gerecht sei es, von einem französischem Im perialismus zu sprechen, denn diesen gäbe es nicht. Vom Kriege habe Frankreich nicht viel. Elsaß-Lothringen habe es wieder er halten, auf sein Mandat in Syrien verzichte es freiwillig. Man dürfe

es doch nicht als Imperialismus bezeichnen, daß Frankreich bei seinen offenen Grenzen ein größeres Heer erhalten muß, als es Deutschland an genehm ist. Frankreich habe nur «aus Rück sicht auf England, mit dem es nicht ausein andergehen wollte, so lange Geduld bewie sen. Deutschland aber rechnete damit, daß Frankreich infolge eines englischen Wider spruches sein Vorgehen im Ruhrgebiet werde einstellen müssen. Aus diesem Grunde habe es die Arbeiter und Beamten aufgeboten, um Frankreich zur Erhaltung seiner Militärmacht zu zwin

gen, um Zusammenstöße heraufzubeschwö ren und in England und Amerika gegen Frankreich agitieren zu können, damit dieses zur Abberufung seiner bewaffneten Macht aus dem Ruhrgebiet gezwungen werde. die Deutschen genau so 'geirrt, wie im 1914, als sie meinten, EnglarÄ werde in denn Krieg nicht eingreifen. Falfch sei die ^ hauptung, daß Frankreichs Vorgehen stisch widerrechtlich fei, denn der als Bewej. hierfür herangezogene Artikel 18 des > densvertrages enthalte nichts zur Bsgri^. dung

dieser Anficht. Uebrigens habe nich« Versailles Deutschland vernichtet, sondern dieses sich selbst durch seine Politik. Im Ver. hältnis zur Tschechoslowakei habe Deutsch, land zur Festigung der inneren Verhältnis viel zu wenig getan, es habe das Kapitg, nicht im gehörigen Maße belastet, es arbeite vielmehr auf die Verarmung hin. Die Steu ern in Deutschland- seien lächerlich niedrin die Tarife stünden mit denen der Tscheche in keinen, Verhältnis. Ein Vorgehen dez tschechischen Staates gegen Frankreich wäre

des englischen Kabinettes vielleicht früher ein treten, als man heute erwartet. Eine un mittelbare Kriegsgefahr bestehe allerdings nicht. Die gegenwärtige Tagung des Paria« mentes werde mehr Einfluß auf die Politil als auf die Personalfrage haben. Am Rhein stünden die Ehre «und die Interessen Eng' lands auf dem Spiel. ' Bonar Law hat die Pflicht, zu handeln. Wir können nicht, saßi „Observer' weiter, in einer hilflosen Lage bleiben, wie sie England niemals zuvor ge kannt hat. Frankreich hat nicht den Schatten

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Seite 2 von 4
Datum: 04.05.1923
Umfang: 4
. doch werden sich die vereinigten Staaten in die ganze Angelegenheit nicht einmischen, da sie am Reparalionsproblem nicht direkt interessiert seien. Die voraussichtliche Entwicklung der Dinge. Berlin, 3. Mai. Die „Vossische Zeitung' erfährt aus Rom: Nach Ansicht gut informier ter Kreise wird sich, falls Frankreich nicht durch eine schroffe Ablehnung der deutschen Note die Situation brüskiert, die weitere diplomatische Entwicklung der Dinge so abspielen, daß die alliierten Kabinette zunächst m eine Unterhal tung

sendung der Gefangenen, die Rückkehr aller Ausgewiesenen und die Wiederherstellung der Staatshoheit in diesen Gebieten gefordert. Der Vorschlag ist eben ein Vorschlag, der die deutsch-französischen Beziehungen endgültig regeln soll. Schon mit Rücksicht auf die deutsche Anleihe, aber auch auf den Weltfrieden, wird von Frankreich Verzicht auf jede Sanktions und Pfändcrpolitik verlangt. Dies ist absichtlich so gehalten, daß noch Raum zu Verhandlungen bleibt. Man hat sehr viel Wert auf Elastizität gelegt

. Wenn Frankreich will, bieten sich ihm hier Gelegenheit, zu einem Akkord mit Deutsch land zu gelangen. Sieht man sich die Summe von 30 Milliarden an, so entspricht sie ungefähr dem Bonar Law- schen Vorschlag, der im Sommer 32 Milliarden vorsah, und den Loucheurschen Gedankengängen. Rechnet man hinzu, daß Deutschland bisher .^>8 Milliarden aufgebracht hat, zu denen drei Milliarden Besatzungskosten kommen, den Ver lust der Kolonien, die wirtschaftlichen Schäden und die verschiedenen durch den Ruhreinbruch

von Bohlen-Hnlbach beweist je denfalls, daß bis jetzt Frankreich seine Brutali tät noch zu überbieten sucht. Frankreich wird dock) nachdenklich? Paris, 2. Mai. Wenn auch augenblicklich das deutsche An gebot von der Pariser Boulevard-Presse mit einem wahren Wutgeheul .zurückgewiesen wird, so war gerade in den letzten Tagen eine alles eher als zuversichtliche Stbimnung allerwege erkennbar und, verlanate auch der „Temps' in einem recht skeptischen Artikel noch den Rücktritt Cunos, dessen Haupt offenbar

viel zu stark. Es ist daher ungeheuer wichtig, daß das deutsche Angebot den Engländern. Belgiern und Italienern zusagt. Das wird in den italienischen Blättern, wie der ..Stampa', und einer ganzen Reihe von englischen mit ganz besonderem Nachdruck unterstrichen. Wichtiger noch ist. daß man in Paris offen bar fürchtet, die drei Staaten könnten eine gemeinsame Grundlage bilden- und Frank reich in der Reparationsfrage überstimmen. Dabei droht Frankreich ein neuer Konflikt von besonderer Stärke. Nach dem „Echo

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Seite 1 von 6
Datum: 02.04.1924
Umfang: 6
würde. Sie Ist das Problem, das Frankreich seit den Tagen von «Versailles unausgesetzt beschäftigt, nachdem bei den Frlcldensvevhandlungen d»e weitgreifenden Pläne Clemenceaus -und Fochs an dem Widerstande der Engländer und Tlme- rikaner gescheitert waren. Eigentlich ist das für Frankreich beschämend. Ein Siegerstcrat steht schlotternd vor Angst und sieht nur aus den Ent waffneten, ob der sich vielleicht wieder erhöben lönnite. Selbstverständlich haben auch Bismarck .und Mottle nach dem Frankfurter Frieden

Überflügelt. Auch Deutschland trieb eine vorsichtige Vündnispoli- tik. Aber sie begann erst 1L79 mit der Ver ständigung mit Oesterreich-^UnMirn, der sich 1KK4 Italien Mm Dreibund anschloß. Diese BündmspoMk hat auch Frankreich bis her .getrieben. Es hat Belgien, Polen, Rumä nien, die Tschechoslowakei und zeitweilig Jugo slawien in seiner Gefolgschaft gehabt. Offiziell bestand und besteht die Entente noch. Und wenn sie auch in^sich brüchig geworden ist, durch die Schuld der Pariser Machthaber, deren

durch Deutschland Würde eine bewaffnete Gläu bigerversammlung zur Folge haben. An und für sich hat also Frankreich keinen Anlaß, das .wehrlose Deutschland zu fürchten. Seltsamerweise aber verträgt es sich mit der sonst so empfindlichen französischen Mre, immer ven Invaliden zu mimen, der sich nur mühsam von seinem Schmerzenslager erheben kann. Man begreiift in Paris n-icht, ode^ besser gesagt, man will In Paris nicht begreifen, daß das auf die Dauer etwas lächerlich wirkt. Vielleicht

nach ihren Löbensinter- essen und nicht nach aeschrieibenen Paragraphen. England war formell 1914 nicht zum Mitgehen verpflichtet und ging doch mit, um einen deut schen Sieg zu . verhindern. Italien und Rumä nien spramen aus ihren Bündnissen heraus, er klärten sich für neutral und traten schließlich Sur Gegenseite Wer. Es würde Frankreich mit diesen Garantlsvevträgen voraussichtlich die gleiche Erfahrung machen, wenn etwa ein brl- Aleran, Mlkwoch, den 2. April 1924 56. Jahrgang Das Urteil im Hiller-Prozetz. München

die Er klärung ab. er schäme sich über seinen Frei sprach wegen feines Ehrenkleides und seiner Ehrenzeichen. Diese Worte wurden vom Ge- richtsvorsihenden gerügt, von der Menge jedoch mit stürmischem Applaus aufgenommen. Das Ersuchen des Verteidigers Hitlers um stet morde». Jeder deutsche Hader bietet Lücken in die sich Frankreich hineinklcmmi. Selbstzer> sl,eischling der Deutsche,!, wäre die beste Garan tie für Frankreichs überragende Stellung. — Wähler, denk daran! Italien. Planes

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Seite 3 von 10
Datum: 09.05.1924
Umfang: 10
Ilwstrie- riung des ganzen Weltmmktes beitragen, beiläu fig kann man die Verlüde in Oesterreich allein aus und 4 Billionen Kronen. sin<d in Schweizer Franken rund 32,2iX).vtX), das >ist für das lkleine Oesterreich eine Summe, welche namentlich In der Zeit des reMen Wiederaus- baues ein großes Loch In die Wirtschaft reißt. Diese Summe ist für Frankreich Oatt nerdieni, d. b. nicht so sehr Kr Frankreich a>l>s für jene, welche dem Franken wIZdkr auf die Beine ge holfen haben!, nachdem sie iihn Äinftlrch

ist. Die Kredite, welche von Amerika und England an Frankreich gewährt wunden, sind nicht so lang fristig, d!aß sie ständige Stützen der Valuta sein könnten. Aber es steckt hier noch etwas anderes dahinter, was mich in Oesterreich Rückhalt gibt, nämlich das ausländische Kapital, welches in Frankreich liegt. Nicht nur daiß Frankreich die Kriegsschulden nicht bezahlt und nicht verzinst, es sind auch in der fricmMischjen Industrie aus ländische Werte, welche ganz beträchtlich auf das Wirtschaftsleben einen EinUuß

nehmen und nicht ^berücksichtigt bleiben können. Ein französi sche Senator berechnete, daß.sährl. vuNd 3 Ml« liarden an> Zinsen sur isländische investierte Kapitalien von Frankreich rejsp. von der fran zösischen Industrie und dem Handel gezahlt werden müßten und das gibt bei einem 'durch schnittlichen Zinsfuß resp. bei einer Dividenden- teklung von 7 Proz. ein Kapital von 33.3 Mil liarden ausländisches Kapital!, das heute in Frankreich investiert ist ohne die Krie>gssch>ulden, deren Zinsen noch nie

bezahlt worden sind und die Frankreich aus Re-parationskonto schreiben will. Der Frankenstuirz Mar ein künstliches Manöver, das die nachhaltigsten Folgen aus die Wirtschaft nach sich >zieht. Wie schon er wähnt, sind in Oesterreich allein namhafte Sum men verloren gegangen, desgleichen in Deutsch land, wo namentlich die Metallindustrie Ver pflichtungen eingegangen! ist, welche eine nicht unerhebliche Krise nach sich ziehen. In Italien ist die ganze Bewegung sehr ruhig vorüberge gangen. Es dütfte

im gwßen das Wirtschaftsbild wenig geändert haben, weil die Handelsbezie hungen mit Frankreich lange nicht in dem Maße sich verpflichten können als es etwa bei Amerika der Fall wäre. Es Ist eines der besten Zei chen von d!er Gesundung eines Landes, wenn die Valuta stabil ist. Der heiße Kampf der letzten Zeit dreht sich ja darum, ob Valorisiernng oder Stabilisierung auf einer annehmbaren Grund lage Mr die Wirtschast eines Landes das bessere sei. Und man ist zur Erkenntnis gekommen

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Seite 1 von 8
Datum: 07.07.1923
Umfang: 8
Vormarsch der Deutschen gegen Paris, begnügte sich Rußland noch mit der Neutralität Italiens, soferne sie eine sehr ungewiss,! Haltung darstellte. Da bot Frankreich Italien das Tren- >ino und Valona an, während Edward Greh scbseunigst Trieft hinzufügte. Paleologue, Frank- richs Botschafter In Petersburg, sprach davon vim italienischen Botschafter, Cartotti: aber das Angebot war in einem Tone gehalten, in dem Earlotti so etwas wie eine Drohung erblickte. Die Entente verstand sofort, daß sie den Ton wech

Im Norden und im Westen Dalmattens. Rußland lehnte sich dagegen energisch auf. Es fühlte sich als «Schutz. h»5?!»i s?les Slawen. Sssanvff wollte das mit!- Frankreich lehnt den Papstbrief ab. Erklärungen in der französischen Aammer. Pari». 7. Juli. In der Kammer ge langten gestern die Interpellationen Uber den Brief des Papstes an den kardinal- Staatssekretär Gaspari zur Behandlung. Der Abgeordnete Diimesville erklärte, das; im Briefe zwei Punkte enthalten seien, die unzulässig seien, u'id zwar erstens

und Frankreich abgeschlossenen Abkommen über Konstantiiiopel und die Meerenge erfahre. Aber Poincar«'' beruhigte den Zaren durch ein Tele grcimm vom 2Ä. April, in dem gesagt wird, die Intervention Italiens würde In keiner Hinsicht die bereits vereinbarten Punkte ändern können. So kam denn das Londoner Memorandum zu stände, wie aus der Korrespondenz l,entgeht. ! ohne besondere Begeisterung, abgesehen von Frankreich, dem cm großer St.'in vom y-.'rzen! gefallen war. Der Unterzeichnung des Londoner Vertrage

. 'Und doch ist es buchstäblich wahr und eine der wichtigsten Entdeckungen jüngster Zeit, daß Frankreich bereits seine Bedingungen stellte, als in Deutschland alle Gedanken einzig auf Abwehr und Einigung gerichtet waren. Am Tage vor Weißenburg (3. August 187DX unmittelbar na^,> dem Lull, Napoleon in der „siegreichen Schlacht' bei Saarbrücken seine „Feuertaufe' erhalten hatte, hat der Herzog von Gcamonr die franzö sischen Minimalsorderungen der Russen bekannt- gegeben. Zar Alexander II. aber stand damals

noch unter dem Eindruck der Emser Vorgänge und beeilte sich, die Bedingungen dem preußi schen Militürbevollmächtigten Oberst von Wer> der mitzuteilen. So kam es, daß Bismarck schon nm 15. August schwarz auf weiß hatte, was uns bevorstand, wenn Frankreich den Endsieg da vontrug. Ms Minimum forderte Gramont: Wiederherstellung Hannovers. Nassaus, Kur hessens, Frankfurts, Herausgabe Schleswig- Holsteins, Vergrößerung der deutschen Mittel- staaten auf Kosten Preußens, Abtretung des Saargebietes an Frankreich

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Seite 2 von 8
Datum: 29.07.1892
Umfang: 8
werden, ohne irgend einen Vortheil davon zu haben. Rußland habe Frankreich 1875 einen Dienst geleistet und es vor einem neuen Kriege ge schützt (?), Frankreich habe sich bis jetzt aber nicht erkenntlich gezeigt. In den Jahren 1854, 1863 und selbst noch 1889 habe Frankreich sich stets als Feind Rußlands erwiesen. Das alles dämpfe zwar nicht die nationalen Sympathien, es liefere ab.r den Beweis, daß Frankreich eine alte Schuld an Rußland abzutragen habe. Es sei daher lächerlich, wenn Frankreich immer neue Dienste

sich um sie drehe, und daß die europä ischen Interessen unlöslich mit einer fran- zösicheu Hegemonie über Europa verbunden seien. 2. Uebersehen sie, daß Rußland in seiner eigenartigen Großmachtstellung gute Be ziehungen sowohl mit Frankreich als mit anderen Mächten unterhalten müsse. Frankreich trage Verlangen nicht nur nach der Wiedererlangung Elsaß-Lothringens, sondern auch nach der Wiedererwerbuug der Hegemonie über Europa; Rußland aber bedürfe vor Allem des Friedens. Frankreich trage Ver langen

anders gewesen, da sei Rußland fast deutsch geworden. Jetzt wolle der „Figaro' Rußland französisch machen, der Czar sorge aber dafür, daß Rußland russisch bleibe. Zum Schlüsse fragt der „Grafhdanin', ob Frank reich dem Abschluß des Bündnisses auch nur einen Frank opfern würde, der allein russischen Inter essen diente. Die Antwort lanle „Nein!' Daher würde der Abschluß eines formellen Bündnisses lediglich Frankreich nützen, Rußland müsse sich dieFreiheit der Entschließung nach wie vor bewahren. Alis Gefecht

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Seite 2 von 6
Datum: 13.09.1923
Umfang: 6
- gebietes sein müsse. Für Deutschland sei es eine entscheidende Frage, die Souverän>ität des Rheinlanoes und die Befreiung des Ruhr- gebietes durchzusetzen. Für dieses Ziel sei nun Deutschland bereit, reielle Garantien zu bieten. Poincarö habe jüntzst erklärt. Frankreich könne sein Pfand nicht gegen allgemeine Garantien vertaufchen. Weiter habe er erklärt, daß zu den von der deutschen Regierung vorgeschlagenen Garantien auch die Hypotheken gehörten, und daher diese Garantien schon im Vertrag

An- leiiche zu erreichen wäre. Dadurch käme Frankreich auch zu sofortiger Be zahlung und damit wäre die Prämisse kür die Räumung der besetzten Gebiete und oie Herstellung des alten Verhält- nisses im Rheinlande gegeben. Unter diesen Umständen könnte auch die Aufgabe des pass!iven Widerstandes in Erwägung ge zogen werden. Doch müßten Garantien dafür geboten werden, daß die Häumung auch nach der Bezahlung sofort erfolge. Der Kanzler ap pellierte schließlich an die leitenden Staatsmän ner Frankreichs

, im Rheinland mit der.Errichtung eines selbständigen Rheinstaates vollendete Tatsache zu schaffen. Herr Dorten wurde mit schwerem Geüd gekauft, die Aus rufung der Rheinrepubliik schon damals, 1919, vorbereitet. Wilson behauptet, all diese Pläne zuschanden gemacht zu haben. Aber das ist wohl übertriebenes Selbstlob. Rheinstaates Rhein/, D»e Errichtung des scheMrlle an dem Willen der ^ änder! Wilson selbst hat nur Mißerfolge gehabt. Er hat Frankreich nicht verhindern «können, di- Rheinlandbesetzung

In der schroffsten Form durchzuführen. Er hat die Abtrennung des Saarlandes gestattet. Er hat entgegen seinen berühmten Grundsätzen Elsaß-Loth ringen ohne Ausübung des Sekbstbeftim- mungsrechtes, d. h. ohne Volksabstimmung, Frankreich ausgeliefert. Er hat sich in keinem Punkt für Deutschland erfolgreich verwendet. Wohl für Jugoslawien (gegen Italiens Anspruch auf FiumeX wohl für China gegen Japan, aber nicht für Deutschland, Aus seinen Papieren geht bervo., .. , bewußt war. wie sehr die Friedensbedingungen

. später Silber benüht werden. Russisches Getreide nach Frankreich. Polen und der Türkei. Moskau, IS. Sepi. <Ag. Br.) Amtlich wird mitgeteilt, daß mit Frankreich. Polen und der Türkei Verhandlungen über die Einfuhr russ. Getreides im Gange seien. . Eine bedeutsame Erklärung de» Reich»miuister« Sollmann. Wts wir schon lkurz -mtsever gestrigen Nummer mitgeteilt, bemerkte Reichsminister des Innern, Sollmann, gegeniüber einer Depu tation der internst. Frauewiga für Freiheit und Frieden, daß Deutschland

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Seite 2 von 6
Datum: 03.05.1923
Umfang: 6
. tnrs in der nationalen Miliz verwenden könne. Die Zeitungen fassen die Demission De Vvcchis als eine Maßregelung in Folge der «unglücklichen' Turiner Rede, die nahe zu in der gesamten Presse fckwrfste Kritik erfahren hat. auf. Ausland. Pressestimmen zur deutschen Note -- Frankreichs llnversöhnlichkcik. Varls. 3. Mai. Die Presse bezeichnet die Tlole als ein Llendwerk und eine kiinlcr- hältigkeil, auf die Frankreich nicht hinein fallen werde. Im französisäxm Auswärtigen Amte wurde bereits gestern

nicht gar zu ernst genommen werden. Keinesfalls teile Belgien die Anschau ungen Frankreichs bezüglich eines solchen An gebotes. Die franzosenfreunoliche „Daily News' nimmt mich bei dieser Gelegenheit wieder gegen Deutschland Stellung. Die „Weftiminfter Ga zelte' (liberal) erklärt, «Frankreich sei schon vor Überreichung des Angebotes entschlossen ge wesen. es abzulehnen. Ein praktischer Erfolg sei also nicht zu erwarten. Trotzldem habe aber Deutschland recht daran getan, Dorschläge zu unterbreiten

, 'denn letzten Endes werde die Welt Schiedsrichterin sein zwischen Deutsch land und Frankreich und ohne die Welt sei von ^ Deutschland .'eine Reparation zu erlangen. Nelchskanzler Luuo ln Urlaub. Berlin, 3. Mai. Reichskanzler Cuno be gab sich auf einen Erholungsurlaub in den Schwarzwald. Wiederaufbau durch deutsche Arbeiter. Das Pariser Geworkfchaftsblatt „Le Peuple' teilt mit: Ans Antra« des Büraer- meisters Coucedane hat der Generalrat des > Departements Aisne eine Entschließung an genommen

der 'Franzosen ist, Deutschland möchte irgend einen unbedachten Schritt tun, um Frankreich Gelegenheit zu geben, mit einem Schein des Rechts Kriegs' maßnahmen gegen Deutschland in Anwendung zu bringen. So schreibt der „Petit Parisien' unter anderem: „Ein Gewaltstreich der deutschen Nationali sten würde viel zur Klärung der Sachlage bei tragen.' lind „Oeuvre' gibt die Aeußerung eines Offiziers des französischen Generalstabes wie der: „Wenn die Deutschen uns angreifen wür. den, dann wäre unsere Aufgabe

einige Linien „milita risiert' und französischen Eisenbahnbeamten unterstellt sind, . .. eingetroffen sind. Dieser Mißerfolg französischer daß. die^Wunder aber nicht Gewalt-„SträtegIe' wird km „öeüvre' ' wie folgt bestätigt: Man könne noch so viel mit den Säbeln auf die Tische schlagen, der Eisen bahnverkehr komme deshalb doch nicht in Gang.' Die Beruhigungs- und Täuschungsmanöver lassen sich also in Frankreich nicht mehr länger ' ' ' ' 'von fort etzen trotz eines Trüvpenaufgebots rund 40l),0lX) Mann

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Seite 2 von 6
Datum: 02.11.1923
Umfang: 6
, um den Frieden vorzubereiten. Die europäische karte wurde umgezeichnet: jeder nahm sich, was er wollte, nur Frankreich nahm sich nichts — es bekam lediglich, was ihm immer gehörte und für einige Zeil geraubt wor den wart (Glaubt Po lineare so eine Geschichts- vevwirrung wirklich «selbst? Vergißt er die deut schen Kolonnen, Schliffe .usw., die sich Frankreich angeeignet, gank? D. Schr.) Einige Monate nack, dem Abschlüsse des Friedens siel das stolze Geoäude in Stauv zusammen (und vor diesem „Staub' schlottert

Poincare und fein Frankreich in Furcht! D. Schr.) Deutschland gewöhnte sich daran, damit zu rechnen, seine Verpflichtungen nicht erfüllen zu müssen (Verpflichtungen, die van vornherein 'bei beistem Willen nie erfüllt werden könnenl D. Schr,), weil d?- Alliierten nickt auf die Dauer die Solidarität würden auf« «cht «chMm 'SkASk 5?«?rÄch Habs durch »Nenn« 8 Iahre die besten Beweise seiner Geduld ltl) gegeben, es habe vergeblich darauf gewartet, daß Deutschland sich in die Lage versehe, seine Schulden

bezahlen zu können. (Warum geht Poincare dann Men Unier,haindlungscmgeboten Deutschlands zur Klärung der Loy« und zur Ermöglichuny der tiunilichM ^ Erfüllung seiner Wichten so 'konsequent absichtlich aus dem Weg«? D. Schr.) Statt dessen hat Deutsch- land systematisch seinen Bankerott eingeleitet und durchgeführt. (Svhin aus Bosheit Hegen das UnschuldÄand «Frankreich und aus Vergnü gen für stch «selbst 'gleichsam sich selbst umgebracht, da ist jeder KmwnenPar wohl überflüssig II Die Schr

die deutsche Regierung nicht den haß- uns Revanchegeist ein. der in den Schulen gegen Frankreich betrieben werde. (So schla gende BeispiM, w!ie umgelkehrt französische Schulbücher 'gegen Deutschland auswoüsen und wiederholt zitiert worden sind, Mich! Poincare «wohl in keinem deutschen! Lehrbuch! aufzustö- berin vermögen! D. Schr.) Die Reichswehr habe es auch noch nie auf den geforderten Stand punkt gebracht: zahlreiche geheime Organisatio- nen stellen eine ernste Gefahr dar. Vis jetzt hoffte Deutschland

sich die geförderte Ton nage Tag für Tag. Ein Industrieller nach dem andern komme zu Verhandlungen wegen der Wiederaufnahme der Arbeit (was noch viel rascher und erfoüqueicher gWqe, köninße si^ Poin^ care M Verhandlungen m'Id id!er dmtscken Re- BenuiniF selbst entschließen» D. Scl>tr.) Darum habe Frankreich keine Ursache, seine Haltung zu an dern. wir haben den Wunsch, die Revarations. frage einer «ndgültigen Regelung zuzu führen, doch können wir unstir keinen Um ständen dulden, daß Deutschlands Schulden

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Seite 2 von 4
Datum: 19.08.1925
Umfang: 4
offiziell bekannkgegebe«. Der englischen Dele gation wird angehören Thamberlain. der eng. in Brüssel und verschiedene Frankreich kam« zahlen. Londo»> Ist. Aug. (Sz.) Lord Drcidbur? hat dem „Sunday Expreß' ein Jntcrvkiu geben. In dem er einiges über die Grundlagen der kxi>orsk'henden technischen Schuldenver- Handlung mit Frankreich verrät. Er ist näm lich überM»gt, daß, ivemu Frankreich seine Fi- wanden richtig verwalten würde, es auch seine Gläubiger «bezahlen könnte, Frankreich sei heirte reicher

ms vor dem Kriege. Etwa öd Pro zent der Kriegsvenvüstungen seien wieder aus- gÄxmt. Selbst wenn FrÄrkreich von Deutsch land gar nichts erhalten sollte, würde es seine Verpflichtungen leichter erfüllen und auch trans ferieren können, als Deutschlcrnd zahlen könne. Um den Franken zu schonen, schlagt Bradbury vor, daß Frankreich während der ersten zehn Jakre nur geringe Zahlungen zu leisten haben solle, die leichter gesteigert werden könnten. Feniv? sollten Zins- und Amortisationsbedin gungen so gehalten

werden, daß Frankreich prachtisch einen Schuldermachlaß von 4V Pro zent erhalt im Vergleich zu ksn W Prozent, die England von Ameriika erhalten Habe. Dadurch würde Frankreich sein« englischen Schulden aus W0 Millionen Pfund verringern. Begrüßenswerte Works Amerika». In der amerikanischen» Presse wird anläßlich der Londoner Verhandlungen Über den Sicher et zum AuSdrnck gebracht, daß derartige chungen bei «dein gegenwärtigen Stand in Europa wohl einen aber keinenPriede gültige Abmachungen 7ö Wa ffe? n ergeben könnten

< enstillstand, können. End- . . . „ erst getroffen werden, wenn Deutschland und Rußland wieoer stellt iseien und iwsnn Frankreich nicht er meyr die aberragende Machtstellung auf dem Kontinent besitze. Die deutsche Politik, die auf eine Revision seiner 'Ostgrenzen hinauslaufe, sei vollständig berechtigt. Kein deutscher Staats mann könne mehr unterschreiben^ als dag keine Ostreoision darch einen Krieg suche. Einspruch der Türkei. «onsta»tlaopel. IS. «ngnst. (Teilevh. Emenbericht.) Da« Kabinett von Aagora

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Seite 5 von 8
Datum: 18.09.1914
Umfang: 8
können wir darüber grübeln, welche politischen Folgen ein durchs schlagender und alle Selbsttäuschungen Ver nichtender Sieg der deutschen Armee haben würde. Die Unzufriedenheit mit den Ver bündeten müßte durch eine schwere Nieder lage aus der geistigen Oberschicht, wo sie gewiß schon jetzt empfunden wird, sich tiefer hinuntersenken und dort verbreiten. Es kann nicht sein, daß erleuchtete Köpfe in Frankreich, wo die Klarheit stets als höchste Nationat- tugend gepriesen wird, die Trivialität fau chender russischer

Schlachtberichte hinnehmen, ohne von ihr abgestoßen und zum Wider spruch gereizt zu werden. Die französische Bündnispolitik ist auf dem Schlachtfelds hin fällig geworden. Während die französischen Truppen sich oerbluten, ist von den zahllosen Divisionen, über die der mächtige Bruder in Petersburg verfügt, keine einzige, sage keine einzige, in i Frankreich Auch nicht in Ostpreußen. Der Generaloberst 0. Hindenburg hat sie hinaus geprügelt, uni> die Hoffnung des französischen Äeneralstabs, datz Stöße ins deutsche

Gebiet den Vormarsch in Frankreich hindern könn ten, ist bisher in nichts zerstoben. Das fran zösische Volk muß bereits spüren, daß es schändlich hintergangen worden sei. Es wollte nicht, daß die russische Hauptmacht sich gegen unsere Monarchie wende; es hat damit ge rechnet, daß Rußland den wahren Feind, der zerbrochen werden müsse, nicht in unserer Armee, sondern in der deutschen erkenne. Frankreich M von Rußland ohne jede Scham gefoppt woroen, und diese nicht mehr zu ver hüllende Schlechtigkeit

muß eine der bitter sten Kränkungen der so hart geprüften, von moskowitischer List umgarnten und ins Ver derben gezogenen Nation sein. Wenn die deutsche Armee sich in einem zermalmenden Siege durchsetzt und Frank reich endlich merkt, daß es ruchlos hinter gangen worven sei, wird es seine Armee nicht länger für Rußland hinschlachten lassen. Der Generalstab in Paris wollte, daß die russische Armee deutsche Kräfte von Frankreich abziehe, und jetzt zeigt sich die merkwürdige Verdreh ung dieses Klanes

, indem die französische Armee deutsche Kräfte von Rußland abzieht. Frankreich kämpft bis zur Preisgebung. des eigenen Landes, um zu verhüten, daA eine größere Zahl Von deutschen Korps sich gegen Rußland wende. Es hat zwanzig Milliarden geborgt, um sich eine große Armee auszu leihen, und gibt sich jetzt dazu her, die rus sische Hauptmacht in Galizien vor Störungen aus Deutschland zu schützen, statt von ihr geschützt zu werden. Das französische Volk erlebt den häßlichsten Verrat, der jemals be gangen worden

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Seite 1 von 18
Datum: 01.02.1883
Umfang: 18
«« ,c. sind an die Redaction zu richten. 1. Februar 1883. XVII. Frankreich und die Monarchie. Die französische Republik renommirt angesichts der letzten monarchische» Kundgebungen gewaltig mit ihrer Festigkeit und Dauerhaftigkeit. Wir halten dafür, daß solches Betonen und Betheuern der Ställe nicht ganz frei von etwaS Furcht ist, zumal in Frankreich, wo so ziemlich jede Re gierung erfahrungsgemäß kurz vor ihrem Sturze fich den Anschein gab, als ob ihr Bestand für Zeit und Ewigkeit gesichert sei. ES soll damit mcht gesagt

sein, daß der Republik momentan damit Gefahr drohe von den Anhängern der Monarchie, aber eS würde andererseits Mangel an historischem Sinn und Unkenntniß der poli tischen Naturgeschichte der Franzosen bekunden, wenn man die Möglichkeit einer monarchischen Restauration rundweg leugnen wollte. AlS einer der Hauptgründe für die Aussichtslosigkeit der monarchischen Schildnhebuogen wird vielfach der Umstand angeführt, daß Paris durchaus republika nisch gesinnt wäre, und da Pari« Frankreich sei. so würde auch letzteres

keinen Augenblick, daß daS Gleiche auch für die Zukunft der Fall fein wird. Hier mit nähern wir unS aber auch gleichzeitig dem Punkte/ den wir für den entscheidende« bei der ganzen Frage, ob Republik oder Monarchie, halten, nämlich die Stellungnahme der Armee, sobald eine politische Krise auSbricht. Ai» und für sich erscheint eS schön als ein bedenklicher Widerspruch, daß eine R.publik ein so ungeheures stehendes Heer unterhält^ wie dieS in Frankreich der Fall ist. Dies-S Heer dient vor der Hand der Republik

bedenklich im Abnehmen begriffe» ist. Die Re» publik hat von all' ihren schönen Versprechungen^ Frankreich glücklich, reiH und mächtig zu macheu» nur einen Bruchtheil eingelöst; in dieser Hinficht enthält daS Manifest PlonplonS viel Wahrheiten, welche ein geschickter Präsident recht erfolgreich verwerthen, könnte. ES kommt ferner in Betracht, daß die inneren, Verhältnisse deS Landes nichts weniaer als zu» friedenstellende oder nur als consolidirte gegen können, ganz abgesehen von dem geringen Ansehen

,, in welchem der eigentliche Souverän, daS Par». lament, überall steht. Mit diesem vielköpfigen Souverän hat Frankreich seither keine glänzenden^ Geschäfte gemacht und schließlich geht auch die? republikanischste Geduld zu Ende, wenn jede?! Jahr mindesten? einen, gewöhnlich ader mehrere Ministerwechsel bringt. Zudem ist. Grevy ein- alter Mann, und mit Gambetla ist trotz alle» schönen Worte von der Unsterblichkeit der Republik der einzige Politiker verschwunden, der im Stande gewesen wäre, die bunte Gesellschaft der demo

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Seite 1 von 16
Datum: 05.02.1887
Umfang: 16
-egoistischen m so beweisen die Gegenrede deS Herrn I^vsessor Kaizl und die Schmähungen deS Vaterland', daß seine Erklärung berechtigt sei. Bismarck im deutschen Reichstage die Erklärung abgegeben, Deutschland denke nicht daran, Frankreich anzugreifen und werde in keinen Krieg eintreten, zu dem es nicht gezwungen werden Für wen diese Worte gesprochen wurden, ist nicht einzusehen, wenn sie nicht einmal für die Osficiösen bindende Gültigkeit haben, wie der Artikel der Berliner „Post' beweist, der tele

graphisch im Auszuge verbreitet, seit drei Tagen Deutschland und Frankreich in Aufregung ver setzt. Man hat sich im auswärtigen Amte doch gewiß keinem Zweifel darüber hingegeben, daß derselbe im höchsten Maße beunruhigend und aufreizend wirken müsse. Wie reimt sich also die ossiciell versicherte Friedensliebe zu solche» osficiösen Brandartikeln; denn seit jener Reichs- tagssitzung hat sich in den Beziehungen Deutsch lands zu Frankreich gar nichts veränoert. An geblich bilden die von der französischen

Regierung an der deutschen Grenze erbauten und . sür die Ausnahme 'von Truppen bestimmten Baracken die Hauptschwierigkeit der jetzigen Spannung zwischen Deutschland und Frankreich, welche Deutschland als eine feindselige Action auffaßt. Da diese Hütten, früher nicht existirten und nicht als nöthig erachtet wurden und da deutschn? feits kein Grund zu deren-Er5ichtüng-yegeben wurde, so sieht die deutsche Militärbehörde in jenen Hütten eine provocatorische Handlung Frankreichs. „Natürlich, so schreibt Pas

gegen den französischen Kriegs minister ist gewiß nnr danach angethan, die Zahl seiner Freunde in Frankreich, die bisher noch keineswegs dominirend in der öffentlichen Meinung war, zu vermehren. Boulanger hat eigentlich nichts gethan, was ihm Frankreich verübeln könnte. Er rüstet zum Kriege und behauptet dabei, den Frieden zu wollen gleich anderen Staaten. Mit demselben Rechte könnte Frankreich den freiwilligen Rücktritt Bismarck's oder Moltke'S.fordern. Auch Oesterreich wird sich neuerdings um die Erhaltung

. „Deutschland sei über Rußlands Haltung im Falle eines deutsch französischen. Krieges nicht beruhigt nnd hätte Oesterreich eingeladen, sich entsprechend vorzu-? sehen. Moltke's und Waldersee's Meinung wäre, - jetzt sei der günstige Augenblick, um Krieg mit Frankreich zuführen, später wärm die Chancen - nur mehr gering. Diese Meinung hätte auch den Kaiser Wilhelm und den Hos beeinflußt. - Schon im letzten December, als der baierische Regent' in Berlin war, habe Oesterreich, von den Absichten Deutschlands

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Seite 1 von 8
Datum: 20.07.1882
Umfang: 8
französische Republik macht daS ver logene Wort deS dritten Napoleon zur Wahrheit, indem sie alS ihre Devise, aufstellt: Ro- xüblicius, o'est 1s xsi»!' . ^ . England aber fühlte sich durch den fran» höfischen Minister, und Systemwechsel vuq von einem Alp befreit.Nicht nur wären bei eiver Cooperation mit Frankreich die collidireuden z Interessen' beider Staaten -^sofort;,hervorgetreten, sondern England hätte auch da» Odium auf sich ^ nehmen müssen, welches jedeS energische Hervor- ?treten Frankreichs

, bei den Ostmächten und Italien hervorrufen mußte. England für sich allein darf Pch nach der heutigen Weltlage etwas ganz anderes erlauben, alSEnglaud und Frankreich im Bunde. Der Dorn im Auge deS Ostens ^mit Italien) wäre die Herstellung der west» «ächllichen Allianz. Hat doch selbst Rußland gegenüber dem Bombardement Alexanvrien'S durch die englischen Kriegsschiffe beide Augen zugedrückt, da durch die Trennung der West mächte, die leidige Erinnerung au den Krimkrieg aus der Welt geschafft worden. Aeußert

, der sich a'.S Chef der national-arabischen Partei ausspielt, unter allen Umständen beseitigen, und wir glauben, diesen letzteren Punkt wird eö durchzusetzen wissen. Frankreich will aber von türkischer Interven tion auS guten Gründen nichts hören, da eS ihm wesentlich um seine Position zu Lande; um die Neutralisation jedeS islamitischen Einflusses auf Tunis und Algerien zu thun ist. Der Khedive ist ihm gleichgültig, mit Arabi Bey möchte eS am liebsten Paktiren, wie auS den bekannt ge wordenen Aeußerungen

-deS Barons de Ring aufS klarste hervorgeht. ES thut sich da ein Gegensatz der Ansichten und Interessen zwischen England und Frankreich hervor, der jede gemeinsame Action an der Quelle vergiften mußte, nnd deßhalb trieb die englische Politik auf ein isolirteS Vorgehen hin, bei dem Frankreich daS Zusehen hatte. Dabei gewinnt nun die Aeußerung deS deutsche» Reichskanzlers, er fürchte bei einer westmächtlichen gemeinsamen Aetion einen Conflict zwischen Frankreich und England, eine ganz eigenthümliche

Illustration. WaS da alS warnende Meinung erschien, zeigt sich jetzt im Lichte der Thatsächlichkeit beinahe als Zweck. England und Frankreich find verfeindet, vermuthlich auf lauge Zeit, und daS Cabinet Freycinet bekommt die Schläge, denen Gamhetta auS dem Wege ging. Nicht England ist isolirt, sondern Frankreich, welche? noch dazu unter Mithilfe Rußlands, deS permanenten eventuellen Alliirten, in Schach gehalten und unter dem Jubel Italiens zur Regungslosigkeit verurtheilt wurde. ' Die englischen

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Seite 5 von 6
Datum: 22.03.1871
Umfang: 6
Jahre darin zu kouzentriren und unterzubringen. Ebenso versichert man, daß Paris, um nicht auf Hilfe von Außen rechnen zu müssen, innerhalb seines Umkreises ausreichende Räumlichkeiten haben wird, um verschanzte Lager zur Bildung unh Einübung zahlreicher und mächtiger Armeen er? richten zu können.' z Gegen den namentlich in England erhobenen Vorwurf, daß die Frankreich auferlegten Friedens^ bedingungen zu hart seien, bemerkt die „Prov.- Korr.': Wohl mag es den Franzosen vorweg schon hart angekommen

Nothwehr. Selbst das jetzige Oberhaupt Frankreichs, Herr Thiers, sah sich genöthigt, laut anzuerkennen, daß der jüngste Krieg ohne jeden Grund erklärt worden sei. Die Gerechtigkeit der jetzigen Buße tritt aber vollends in das rechte Licht, wenn man erwägt, daß Frankreich nicht zum erstenmale, sondern in zwei Jahrhunderten zum zwanzigstenmale Deutsch land mit ungerechten, willkürlichen Kriegen über fallen hat. Unserer Regierung, wie dem deutschen Volke liegt jeder Gedanke an bloße Nachsucht fern

; — aber politische Großmuth zu üben wäre eine Versündigung an unsern eigenen höchsten Volksinteressen und an unserer Zukunft gewesen; die'Großmuth wäre um so weniger angebracht, als Frankreich, wie die Vergangenheit und die Gegenwart gleichmäßig lehren, für jede Groß- müth unempfindlich ist und jeden Schritt der Milde oder Hochherziger Rücksichtnahme nur als Schwäche deutet. Alle Stimmen aus Frankreich verkünden, daß man sich jetzt zwar dem Unver meidlichen füge, d?.ß aber der Friede nnr als ein Waffenstillstand

zu betrachten sei und daß Frankreich sich sowohl kür seine Niederlagen, wie für die Friedensbedinzungen Revanche holen werde, sobald es dazu im Stande sei. Darm würde die höchste Großmuth von unserer Seitq nichts ändern; denn alle Großmuth, die in den Jahren 1314 und 1313 zu Gunsten Frankreichs und auf Kosten Deulschlands geübt worden, hat nicht verhindert, das; dennoch die Rache für Waterloo seitdem daS populärste Feldgeschrei aller Parteien in Frankreich war. Graf Bismarck hatte deßhalb von vornherein

erkannt nnd ange kündigt, daß gegen die Wiederkehr solcher An grisse, wie wir sie wiederholt von Frankreich er fahren haben, nur die ausgi.bigsteu materielle» Bürgschaften uns schützen könnten, daß eben, weil die Franzosen gleich nach dem Friedensschlüsse nur auf die Gelegenheit sinnen würden, uns mij einem neuen glücklicheren Kriege zu überziehe»! die einzige richtige Politik sei, Frankreich auf lange Zeit hinaus zur erfolgreichen Kriegführung unfähig zu mache». Das halbamtliche B!atf schließt

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