2.875 Ergebnisse
Sortieren nach:
Relevanz
Relevanz
Erscheinungsjahr aufsteigend
Erscheinungsjahr absteigend
Titel A - Z
Titel Z - A
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/08_03_1923/MEZ_1923_03_08_1_object_673649.png
Seite 1 von 6
Datum: 08.03.1923
Umfang: 6
- !cn Gewitter des Weltkrieges, der nach den Gefühlen aller übrigen Sterblichen noch ange nicht beendet ist, in wund erbarer Weise >erum. England muß über den Optimismus eines Ministers und des Foreign Office wirklich erfreut sein. Ja, sogar Frankreich ann darüber nicht unzufrieden sein. Frankreich ist auf dem Wege zun: Kriege egen Deutschland und schreitet am Rande !es Abgrundes dahin, wie die Lucia eines Dante in der göttlichen Kommödie, tanzend und springend und Blumen pflückend. Der. Tag

wird aber nicht mehr ferne sein, wo es den Sprung ins Dunkle macht. Dann wird Europa erst so recht >gewÄhr werden, um ivas es sich handelt. Frankreich oerfolgt in Mtten eines Europas, das ein kaum mehr M graphischer Ausdruck geworden ist, einen miheimlichen Plan von Macht und Größe. Während'alle Staaten, die aus dem Kriege hervorgegangen sind, wetteiferten, ihre Heere M reduzieren und Wilson die, diesbezügli chen Staatshaushalte als ebenso viele in Konkurs geratene Firmen vorstellten, und um zu zeigen

, daß sie die Auslagen für die Heere wirklich aus den Voranschlägen ge strichen haben, blieb Frankreich in voller Kriegsrüstung, Gewehr bei Fuß, während es den Einfältigen noch immer vormachte, !>aß die Niederlage Deutschlands den letzten Krieg der Zivilisation gegen die Barbarei darstelle. Ndachdem es so allmählich unter den Großmächten allein mit einem mächtigen Heers in vollster Kriegsausrüstung dastand, begann es seine Machtpolitik allmählich zu erMsitöM. Am Gefolge Englands in den nsten zwei Jahren

des Vormarsches ins Ruhrgebiet. Einer starken Negierung schien niemÄs weder die Mittel noch die Gelegenheit, um irgendeiner Aktion den Archetyp des Rechtes zu geben. Nach dem Falle der dwi Kaisermächte von Ruß land, Deutschland und Oesterreich war in EuwpÄ ein Posten zur Einnahme frei und Frankreich hat genügend imperialistischen Geist und zögerte nicht einen Augenblick, die sen Posten auch ei-iMnehmen. Wer hätte es daran muh hindern können? Gewiß nicht Englands das in seinen Grundfesten durch Irland

und Indien bedroht war: noch Italien, das von der weisen Umsicht der Pa- Weitere Absonderung Englands von Frankreich. Erklärungen im englischenAnterhanse. London, 8. März. Im Laufe der Debatte Uber die Ruhrbesetzung erklärte der Arbeiter führer INacdonald. daß er vom belgischen Sozialistensührer Vandervelde und vom Führer > der französischen Arbeifer die Zustimmung für! dle von ihm ergriffene Initiative zur Einsetzung einer interparlamentarischen Kommission zwecks Regelung der Ruhrfrage erhallen

1
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/12_05_1923/MEZ_1923_05_12_1_object_677449.png
Seite 1 von 8
Datum: 12.05.1923
Umfang: 8
. l. 1S.90. Monatliche Bezugsgebülir fi» valutaschwaches Ausland —, für das übrige Ausland — Kummer 108 Meran, Samstag, den 12. Mai 1923 55. Jahrgang Frankreich wirbt um Italien. Als im Vorjahre etliche deutschen Waren- lransporte auf den französischen Markt gelang- len, schrie die ganze französische Presse Zeter und Mordio, daß die deutsche Industrie wieder zu arbeiten beginne und hieraus Frankreich die Gefahr drohe, daß die Deutsche könnten. Italien sich an idie Seite der Deutschen stellen.' formelle Antrag

ist also bereits gestellt' .Der Der Mord in Lausanne. Yen, wirtschaftlich gestärkt, sich wjeder erholen könnten. Än ganz Frankreich konnte man keine einzige Stimme »inen, die die Erhebung der deutscii-en Industrie »on dem Gesichtspunkt aus, daß dadurch die Deutschen !n die Lage kommen wurden, die nussteyende Reparation bezahlen zu können, mit Freuden begrüßt hätte. Es hat sogar den Anschein, als wäre den Franzosen die Bezah lung der Reparation gar nicht erwünscht, weil jie fürchten, ein zahlungsfähiges Deuts6

)land weroe Uber die Reparationen hinaus, ihnen mich noch etwas anders zurückzaylen. Als Deutschland mit Rußland das Handels- iibereinkommen in Rapallo abgeschlossen hatte, rief die französische Presse wieder um Hilfe und stellte ein einfaches Handelsübereinkommen, das sowohl fiir Deutschland wie für Rußland eine ^ebensnotwendigkeit bedeutet, so -hin, als ob es direkt gegen Frankreich gerichtet sei. Als Eng land und Amerika die Besetzung des Ruhr gebietes durch die Franzosen grundsätzlich

und theoretisch für rechtswidrig erklärten, beschul digte die französische Presse sofort beide des Treubruchs und sah schon in ihren papierenen Erklärungen eine tatsächliche Unterstützung 'der Deutschen. Es ist kein Wunder, wenn jene Franzosen, die in ihrer Angst gegen jeden mißtrauisch sind, der sich nicht unbedingt ihrem Willen unter- wirst, nun auch mit dem Verhallen Italiens »»zufrieden find. Selbst wenn Italien mit Frankreich in Irgend einer 'Frage überein- stminit, so betrachten 'die Franzosen

sich die Pariser „Libre Pa role' in diesem Sinne mit den zwischen Frank reich und Italien geführten Verhandlungen über eine Regelung des Verhältnisses dieser beiden Staaten zu einander. Dabei fiel von ita lienischer Seite folgende unbequeme Aeußerung, die nach Meinung des „Lkbre Parole' dein französischen Publikum viel zu wenig bekannt geworden sei: „Frankreich und Italien haben gemeinsame Bedürfnisse und Interessen, welche sich gegenseitig ergänzen könnten, statt gegen- Mander zu stoßen. Dies ist ganz richtig

2
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/21_02_1923/MEZ_1923_02_21_2_object_672772.png
Seite 2 von 4
Datum: 21.02.1923
Umfang: 4
und, mÄtärischetn Politik Frank« reichs feindlich. Dieses Gefühl muß natürlich in demselben Maße wachsen, in dem die Absichten Frankreichs mit ieldem Tage klarer werden, und in dem es sich offenbart, daß man in Paris nicht Reparationen, sondern die dauernde Vernichtung Deutschlands 'anstrebt. Man hört schon murmeln, daß Frankreich der Erbfeind Englands sei, und ohne Zweifel wird- die ungeheure Stärke der französischen Unterseeslotte und der Aeroplan- Schmadronen von denkenden! Engländern mit Mißtrauen

beobachtet. Wenn Frankreich seine unsinnigen Pläne niW aufgibt, werden diese Anschauungen immer wachsenderen Ausdruck finden. Vis jetzt ist!das sentimentale Band! der gemeinsamen Erinnerung an die Schlachtfelder in No.rdfrankrelch noch stark genug, um den meiste« Engländern eine und tolerante Haltung a>nizuratcii. Wer es besteht eine deut liche Kluft zwischen den Interessen der beiden Nationen, dne sich immer mehr erweitern muh, solange Frankreich seine gegenwärtige Politik verfolgt. Die Ruhrbesctzung

der großen Politik ist die Besetzungsaktion von größerer Bedeutung, als man im allgemeinen annimmt. England kann nicht ruhig dabeistehen und zusehen, wie Frankreich die Uebermacht in Europa an sich reißt. Früher oder späten wird« es.eingreisen und Frankreich zur Vernunft Mrückrufen müssen. Mr. Bönar Law hat eine schwierige Aufgabe, und es zu früh, um darüber zu entsckieiden, ob , ^_sen. Dieser Erfolg ist «nsbtL her versagt geblieben. Dardieu siebt schon jetzt das traurige Ende der Waffenbrüderschaft

im Kriege. Aus allen diesen Pressestimmen, wie aus zahlreichen anderen geht hervor, daß man in Frankreich mit wachsender Sorge einer Inter vention entgegensieht oder sich wenigstens so stellt, als ob man sich fürchtete. Französische Kultur. Essen, 21. Februar. Der norwegische Nassenblologe Dr. John Alfred lMlsen lst auf seiner Reise nach Köln bei Vohwinkel von den Franzosen angehalten worden. Wäh rend. die Beamten mit dem Vater verhan delten, verprügelten mehrere franiö- fische Soldaten die Tochter

und das Ruhrabenteuer. Der Vollzugsausschuß des englischen Arbeiter- Verbandes hat unter Mitfertigung einiger dreißig der angesehensten Arbeiterabgeoridne» ten, sowie des Führers der Opposition eine Kundgebung gegen das Ruhrunternehmen er lassen: Das Manisest geht davon aus, daß nun fest- - daß das Ziel der französischen Politik die sung der Rheingrenze für Frankreich und seine Politik oder die von Mr. Lloyd! George für den Frieden Europas besser ist. Für den Augen blick ?>ann man nur wahrheitsgemäß konstatie ren

3
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/28_05_1923/MEZ_1923_05_28_2_object_678368.png
Seite 2 von 4
Datum: 28.05.1923
Umfang: 4
, die sich Frankreich im Ruhrgebiet hott und ldie ganze gesittete Welt kmm nur ein Em-p finden, des Äbschoues und des Ekels vor dieser degenerierten, sadistischen Nation haben. Em Aufatmen gelzt auch durch Oester reich und Ungarn. Ungarn ist auf dein besten Woge, sich mit der Reparationskom mission zu verständigen. Die Generalpfand- recljte, idie >die Alliierten auf Gnuid des Friedensvertrages Ungarn miferlegt l)aben, sollen anfgohobe»r werden Mkd an ihre Stelle soll leiddglich eine Finanztontrolle, eine An leihe

Weiterungen sichren könnte. Italien. Der „Relsemarschall.' Von unserem römischen Korrespondenten. Mit größter Aufmerksamkeit hat Italien die Neise des Marschalls Foch nach der Tschecho slowakei und nach Polen verfolgt und jede Phase des Triumphes genau gebucht. Desgleichen die Fahrt des Generals Lerond nach Rumänien und Jugoslawien. Aber eigentlich nichts Neues aus der Wetterkarte abgelesen. Es wäre denn die von Paris aus in die Welt geletzte Deutung, daß Frankreich, das arme, unschuldige und ewig

an gegriffene Frankreich Poincarös, auch diesmal nichts weiter hat tun wollen, als sich zu vertei digen, zumal England es darauf abgesehen habe, Italien in seine Netze zu ziehen. Schade, daß die Italiener solchen Auslegekünsten nicht mehr auf den Leim gehen! So wurde denn hier registriert, daß der Mar schall bei den Tschechoslowaken eine sehr reser vierte Aufnahme gefunden hat, hingegen bei den Polen mit ungewöhnlichem Jubel empfan gen worden ist, und dag in Warschau aus den Maueranschlägen zu lesen stand

mochte. Zudem Wuchtete eines der führenden jugoslawischen -ölaiier ganz ungescheut, daß die -Beweggrunde i sur die „militärischen Inspektionen' Fochs und i Leronds in der politischen Gruppierung der ! europäischen Staaten zu suchen seien,- Frankreich bleibe eben nichts anderes mehr zu tun übrig, als sich, nachdem England und Italien eigene Wege zu gehen belieben, so enge wie nur mög lich an die Kleine Entente anzuschließen. Die Frage könnte jetzt nur mehr die sein, ob es an gehe, deu kleinen Verband

als geschlossenen cn sich ziehen oder bloß einzelne von d:ss:n M:dsrn. 2a5ei wurde Tenesch erwähnt, der angeblich nicht recht wisse, ob er Frankreich oder England sein Herz sanken solle. Das jugoslawische Eingeständnis, daß es Frankreich daraus ankommt, den Kleinen Ver band an sich zu ziehen, wird um so wertvoller, wenn man sich folgende Tatsachen vor Augen hält: Fach hat in Warschau genauen Ausschluß erhalten über die Stärke der polnischen Streit kräfte! Lerond bleibt ungefähr einen Monat in Jugoslawien

4
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/10_01_1923/MEZ_1923_01_10_1_object_670178.png
Seite 1 von 6
Datum: 10.01.1923
Umfang: 6
für valutaschwache« Ausland 1.6.—, für das übrige Ausland I.V.— Nummer 7 Aleran, Mttwoch, den 10. Zänner 1923 65. Zahrgang Wohin? Wohin führt der Weg. den Frankreich nach Abbruch der Pariser Konpvenlz lim Einiverstönd- nis Mit Belgien u. Italien Ä, Ueberfftürgung be- onnen hat? So fragt sich heute wohl die ganze ' «schichte und vernünftige Welt. Die ganze We.lt backte au!f PmÄs «Unit» «schoMe 'ch>ch bis zum letzten Augenblick, daß die Munde Vernunft und sogar das ureigenste Interesse Frankreichs über das ivilde

zu werden. Um aus dem deut schen Reiche die Blutmilliarden herauszupressen, genügt die Besetzung des Ruhrgebietes und auch noch weiterer Teile des Deutschen Reiches nicht; die Alliierten müßten ohne Weiteres das ganze Deutschland besetzen. Das, was heute Frankreich und seine Mitläu fer verlangen, ist. nicht mehr eine Kriegsentschä- zigukrg, sondern eiiin Tribut, arnld M Tribut von diesem Ausmaße kann durch -keine Gewaltmittel eingetrieben werden, am allerwenigsten in einem Staate, wie die deutsche Republik, die non

^ Deutschland steht heute der Entente gegen- Wer, wie ein splitternackt ausgezogener Mensch !?a, dem man noch die Tausche umdrehen will. Kein Zweifel kann bestehen, daß auch die fran zösischen Politiker im Innersten nicht mehr ^aran glauben können, die von ihnen geforder ten Reparationen zu erhalten, Frankreich denkt vielmehr daran, Deutschland zu zerreißen und so zu dem zu gestalten, was es vor der großen Einigung war, ein Gebilde von zahlreichen kleinen Staaten, die nicht fähig sind, eine selb« Politik

. in welcher sie erklärt, daß eine isolierte Aktion Frankreichs Äs «in Gewaltakt betrachtet werden würde. Die Parteien scharren sich immer enger um die Regierung. Da» Organ Die französische Gewaltpolitik. linken und rechten Ein Aufruf des Reichspräsidenten. Derlln, 10. Jänner. In einem Aufrufe des Reichspräsidenten an die Bevölkerung des Ruhr- gebietet heißt es. daß Frankreich mit seiner Gewaltpolitik alle Men schenrechte mit Füßen tritt und die letztes Maßnahmen einjön Ueberfall dar« stellen, der das Unrecht

. Die' diplomati schen Beziehungen mit diesen Staaten sollen auf ein Mindestmaß herabgesetzt werden, wenn sie auch nicht offiziell ganz abge brochen werden. Aus Paris ist der dcutsch 6 Votschafter bereits abgereist. Der Anschluß Englands von den Alliierten erhofft. Paris, 11. Jänner. Da» auswärtige. Amt schreibt in seinem Zirkular, daß sich Frankreich, Italien und Belgien über die zu treffenden Maßnahmen vollständig im klaren sind und daß zu hoffen sei, daß sich auch England den an deren Alliierten anschließen

5
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/25_01_1923/MEZ_1923_01_25_2_object_671137.png
Seite 2 von 4
Datum: 25.01.1923
Umfang: 4
der gesamten, europäischen Politik und den Beginn einer neuen Epoche. Er ist der Abschluß der Versuche, das Ver- hälvnis Europas auf der durch den Bersailler Vertrag geschaffenen Grundlage und in fried licher Weise zu regeln. Er ist der Beginn der Epoche, in der der Kampf um die Hegemonie ' Europas mit den Mitteln der Gewalt entschie den werden wird. Der Frieden ist zu Ende, der Krieg beginnt. Nicht bloß zwischen Deutschland und Frankreich, zwischen denen so nur ein Siegen oder Unterliegen

, aber kein Versöhnen und Werstehen mehr gibt, son dern auch zwischen Frankreich und England, die jetzt erst zu ringen haben werden um die Ent scheidung, wer 1918 der wahre Sieger war. Vorerst wird dieser Kampf noch nicht geführt mit den Waffen. Aber niemand weiß, wie nah oder wie entfernt die Welt einem neuen Kriege steht. Man weiß noch nicht das wann und das wo und das wie, aber man erkennt das daß und man rüstet sich darnach. Frankreichs Armee ist stärker, als sie in Friedenszeiten war? es braucht diese Soldaten

, mit dem. «» den Kampf um die Früchte de» Siege» zu bestehen hat. Gegen England richtet sich der Zug ins Ruhrgebiet, wie sich gegen England richten die Mündungen der schweren Batterien von Calais. Was Frankreich im Ruhrgebiet will, ist die Grundsteinlegung seiner wirtschaftlichen Hege monie in Europa. Frankreich besitzt das meiste Eisen. Sein Erzreichtum ist größer als der aller übrigen Länder. Was ihm fehlt, bisher ehlte, sind die Kohlen. Das Saargebiet hat es chon in seinen Händen. Ein Narr, der glaubt, laß

es in fünfzehn Jahren freiwillig zurückgege ben wird. Die oberfchlesischen Gruben verwaltet sein Vasall und seine Ingenieure beuten sie aus. Fehlte noch das Ruhrgebiet. Das soll jetzt ihm zufallen. Wieder ein Narr, der glaubt, daß Frankreich freiwillig daraus zurückgeht. So wenig die fehlenden Telegraphenstangen und Kohlenmengen die eigentliche Ursache des fran zösischen Einmarsches gewesen sind, so wenig wird ihre Lieferung jetzt den Franzosen zum Rückzug bewegen. Erz und Koble vereinigen

der Reparationsfrage gemacht, Vorschläge, die politisch auf der Grund lage standen, daß wir den Krieg verloren Haiden — schon des Rheinlands wegen — und leisten müssen, was wir leisten -können, die wirtschaft lich auf langwierige Verhandlungen mit den Vertretern der Wirtschaft! und schließlich aus ihre einmütige Unterstützung gegründet waren. Frankreich hat erwirkt, oaß diese Vorschläge gar nicht zur Erörterung kommen, weil es ihm eben nicht auf eins Erörterung über die Erfüllung seiner finanziellen Wünsche

6
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1925/20_01_1925/MEZ_1925_01_20_2_object_646954.png
Seite 2 von 6
Datum: 20.01.1925
Umfang: 6
^La Demokratie nouvelle^ drmHe un längst einen Artikel de« Generals Cordon- nier. de« ehemaligen Kommandanten der fran zösischen Orientarm««. Er spricht darin bereit» von einem künftigen Kriege und behandelt die 1663 schlössen die katholi schen Eidgenossen einen neuen gemeinsamen Bund mit Ludwig XV. Bi» zum Ausbruch der großen Revolution hörten die Schweizer nicht auf, Kriegsdienst» mr Frankreich zu leisten. Schon frich hatten Ii« für Frankreich geblutet. Al« «inst Lmwoi» im Beisein L-udwig XIV

. dem Schweizer General Stupxa ins Gesicht sagte, daß man vom Gold und Silber, da» die Schwei zer aus Frankreich bezogen, die Straße von Pa ri» bi» Basel pflastern könnte, erwiderte ihm der Schweizer treffend, daß man au» dem für Frankreich vergossenes Schweizer Blut von Pa ri» bis Basel «wen schiffbaren Kanal errichten könnte. Für Frankreich sind nahezu 7V0.000 Schweizer gefallen, 12.000 unter Ludwig XI., KL.lXX) unter Karl VIU., 97.000 unter Ludwig XII., 146.000 unter Frau» l., 82.100 unter Hein rich

II., 48.700 unter Karl IX., 52.200 unter Heinrich III., «.660 unter Heinrich IV., 63.700 unter «Ludwig XUI., S0L00 unter Ludwig XIV., S1.0W unter Ludwig XV. Auch im Weltkriege sind viel« Schweizer in die framSsische Armee eingetreten, obwohl den Eidgenossen durch das Bundes««setz vom 30. Juni H85S der Eintritt in fremd« Trupp«Mörper verboten ist. Di« „Gazette oe Lausanire berichtete vor einiger Zeit, daß in den Reihen der Fremdenlegion S000 Schwei zer ^während des Weltkrieges für Frankreich ge- vkrtet

hoben. Nach einer Meldung des „Oeu vres' sind in der französischen Armee von S800 schweizerischen Kriegsfreiwilligen 1467 gefallen. Auch in Wort urü> Schrift «sind noch immer viel« Schweizer lsbhaft Gr Frankreich tittig. Dafür wild diesen Eidgenossen, di« zur größeren Ehre Frankreichs wirken, massenhaft von der französischen Regierung das rot« Bündchen ver liehen. Wer im Kriege und nachher die Sache Frankreichs vertreten hat, wird zum Ritter der Ehrenlegion ernannt; wenn er bisse für einen Schweizer

anraten; denn niemand zwei- s«t an ihrer militärischen Machtlosigkeit.' Man sieht, daß Gottfried Keller recht hatte, als er schrieb, daß Frankreich der Schweiz nichts g«b«n, sondern nur nehmen kann. Das unsterb liche Geschlecht der eidgenössischen GWer, die nach Frankreich gaffen, wird freilich auch durch solcke Kellen voll Elend, die sie in d«n offenen Mund bekommen, kaum eines Besseren belehrt werden. Meder die Sicherheitsfrage. toadon .LV. Jänner. Mg. Br.) Auffallend ist. daß in maßgebenden

7
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/23_06_1923/MEZ_1923_06_23_1_object_679861.png
Seite 1 von 8
Datum: 23.06.1923
Umfang: 8
dunli Pos, l 5 5», durch Austr^, I. K,K0. vierteljährl. l. lki,80, 'Lioiuuüche Bezugsgcbii' ' ' valutaschwaches Ausland k.i>.—, für das übrige Ausland 55. Jahrgang Kroatien und Frankreich. Don besonderer Seit«. In Oesterreich ist man noch immer bei nahe ausschließlich mit den großen Fragen des inneren Wiederaufbaues beschäftigt, so das; sich die Öffentlichkeit nur wenig mit den inneren Fragen der Nachbarstaaten be faßt. das Deutsche Reich ausgenommen, d s> sen ungemein schwierige, mit der Ruhrbe

berechtigung mit den Serben, so daß das Interesse der Kroaten an guten Beziehungen zu Deutschland, Oesterreich, Italien und Amerika gewahrt wenden könne. Diese kroa- tvsche Orientierung richtet schon ihre Spitze gegen Frankreich. In der letzten Zeit setzte Radic seine außenpolitische Auseinandersetzimg gegen die Politik der Belgrader Regierung fort. In seinem Agramer Blatts, dem „Slobodui Dom', veröfentlicht er einen Aufsatz: „Die kroatische Nation gsgenliiber Frankreich', der mit der Erinnerung

an die Tatsache be ginnt, daß Frankreich früher aegenübcr Kroatien eine andere Rolle ge>pieit Hab?, als jetzt. Das war zu Der Zeit, als die sran- zMche Regierung den Grasen Degoui zu ihm entsendet habe, um sich über die Forde rungen Kroatiens zu unterrichten. Das heu tige Frankreich habe jedoch kein Interesse mehr fiir Kroatien, sondern stimme voll ständig mit der Belnrader Reaierumi in d'r Meinung überein, die Meinungen Belgrads seien für Frankreich maßgebend. Die fran zösische Regierung selche ihre Generale

um her und das rege im tiefen Frieden ganz Europa auf. Im Herzen Europas, in War schau, Prag und Belgrad, bereite Frankreich wie in einer französischen Kolonie in Afrika den Krieg vor. Dieser französischen Politik stellte Radic die englische geaeniiber, die d-'iii französischen Einflüsse nicht nachgebe. ZVr Aufsatz des kroatischen Führers schliefst mit folgenden Sätzen: „Wir Kroaten sind ein kleines Volk und zählen kaum vier Millio nen Seelen. Mit denen, die ebenso denken

Volkes eine derartige Aktion einleiten, daß jemandem Französische Taktik. Scheinbares Nachgeben. Berlin. 23. Juni. Die Pariser Presse verfolgt jetzt die Tendenz, den Anschein zu erwecken, als ob Frankreich zu einer loyalen I.ersiändlgung mit Deulschland bereit sei. Die Mäßigung in der Presse ist geradezu auffallend. Man will offenbar den Anschein erwecken, das. Frankreich zu großen Zuge ständnissen bereit stk, De»ischland aber übecaii geoße Schwi, rigkrik'u mache. Die Dresse erklärt, der kiwu-lis

8
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1915/22_07_1915/MEZ_1915_07_22_6_object_639018.png
Seite 6 von 12
Datum: 22.07.1915
Umfang: 12
und uns belehrt, daß wir alle das wahre Frankreich nicht! gekannt haben.. Die Voraus setzung. unter der wir den Krieg mit Frankreich begonnen haben, und aus der sich die deutsche Stimmung gegen Frankreich erklärt, ist hinfällig geworden. Es ist kein Geheimnis, welche Vor aussetzung das war: Trotz allen Erfahrungen von vier Jahrzehnten hat man bei uns in Frankreich eigentlich bloß das Opfer seiner Ver pflichtungen gegenüber Rußland und der eng lischen. Selbstsucht erblickt. Wir wollten

doch nichts von Frankreich: was also sollte uns ein französischer Krieg! Unnatürlich war es gewiß, daß ein Land, dessen Bevölkerung nicht wächst, seit Jahrzehnten, .nicht zufrieden, selbst unge heueren Kolonialbesitz zu erwerben, dem wach senden deutschen Volkstum die koloniale Aus dehnung nicht gönnte und sich mit England verband, um den englischen Machtspruch, der sie verwehren wollte, zu bekräftigen. Aus dieser unnatürlichen Politik war der Marokkokonflikt entstanden. Hat Sir Edward Grey den Nachhall davon

zu vernehmen geglaubt, als Fürst Lich- nowski ihm erklärte, daß Deutschland, salls England neutral bliebe, Frankreichs Integrität nicht antasten werde — aber auf die Frage, ob sich diese Erklärung auch aus die französischen Kolonien erstrecke, zu keiner Antwort ermächtigt war? Das englische Blaubuch ist so offenherzig, zu verraten, däß auch diese Antwort noch erteilt worden ist. Der Legende vom Überfallenen Frankreich steht die Tatsache gegenüber, daß Deutschland, wenn die englische Einmischung unterblieb

, zu der beispiellosen Zusage bereit war, den Krieg mit Frankreich, den es nicht wollte und brauchte, auf sich zu nehmen» ohne Frankreich dafür , büßen zu lassen. Für diese Zusage ist — auch Deutschlands Feinde wissen heute, daß keine Furcht sie der deutschen Re gierung abpressen konnte — bloß eine einzige Erklärung' möglich: die deutscht Regierung dachte und empfand zu Ende Juli 1914 genau so^ wie im Grunde die meisten unter uns ge dacht und empfunden haben daß die deutsche Nation noch einmal den Kampf von 1370

—-71 auskämpfen, müsse, damit er endgültig entschie den sei: mit keinem anderen Kampfpreis, so lange bloß Frankreich und Rußland im Spiele waren, als die Anerkennung jener . Entschei dung ein für allemal durchzusetzen und damit den Grund des französisch-russischen Bünd nisses, das Deutschland ewig biedrohte, zu be seitigen. Wenn die Weltgeschichte das. Welt gericht sein .soll» so mag es auch da Instanzen geben. Das Urteil, das nach den Befreiungs kriegen Elsaß-Lothringen Deutschland vorent halten

9
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1920/12_02_1920/MEZ_1920_02_12_2_object_686657.png
Seite 2 von 10
Datum: 12.02.1920
Umfang: 10
. Aber es wäre auch möglich, daß der nationale. Widerstand gegen die Demütigung Deutschlands zu stark wurde, daß eine Militärdiktatur die Gewalt in Deutschland an sich risse, vor dem Konflikt mit der Entente nicht zurückschrecken würde und General v. Sedlitza (von Polen): Admiral v. TirpiH (von England): > Fürst v. Wittenstein (von Frankreich): Prinz Ernst von Sachsen (v. Belgien); der 'verstorbene GFM. Graf Haeselxr von Frankreich): GO. v. Hausen (von Belgien u. Frankr); Talaat Pascha (von England

): B e t h m a n n Hollw e g (von Belgien): Botschafter v. S ch o e n (von Frankreich): . General v. Falkenhayn (v. Frankreich); General v. Falkenhaus en (v. Belgien); General v. Fran?ois (von Frankreich): Prinz Eitel Friedrich von Preu ßen (von Frankreich): General v. Gallwitz (von Jugoslawien); der Großherzog von Hessen (von Frankreich); ^ Prinz A u g u st und Prinz Eitel Fried rich von Hohenzollern (von Frankreich); General Sixt v. Arnim (von England) : General Fritz v. Below, der inzwischen verswrben

ist (von Frankreich): General Otto v. Below (von Italien): General v. Bes eler, inzwischen verstorben, (von Polen): zwei Grafen von Bismarck werden von Frankreich und Belgien verlangt: General v. Bothmer (von England); General, v. Kirch dach (von Polen und Belgien): General v. Linsingen (von Polen); General v. Ludendorff (v. Frankreich): der Herzog von Mecklenburg (von Frankreich): der Prinz von Ratibor (von Frankreich). Ein Appell an die deutsche Bevölkerung. Der Oberbefehlshaber Noske erläßt fol gende

die Verhandlungen nach Paris verlegt. . Deutschland steht vor furcht baren Entschlüssen. Es ist aber anzunehmen, daß es, was oann auch immer kommen mag, bei der Abweisung des Auslieferungsbegehrens beharren wird. Der Heilige Stuhl und Frankreich. Aus Rom wird dem „Matin' gemeldet, daß der Papst die großen Richtlinien der Politik gegen Frankreich in' einem „Offenen Brief' festgelegt habe, die befolgt wer den sollen, sobald die diplomatischen Bezieh ungen wieder aufgenommen seinen. Diese Politik bew ege

. Einer der mit Zuchthaus bestraften uiü» späterhin befreiten Attentäter wird die Festrede halten. Ml. Die Kriegslage in Polen. 'Aus Warschau wird berichtet: Minister Pate? erklärte, daß Frankreich für die weitere Kriegführung, Erstand dagegen für einen

10
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/26_05_1923/MEZ_1923_05_26_1_object_678248.png
Seite 1 von 8
Datum: 26.05.1923
Umfang: 8
Bezugsgebühr siir oalutaschwaches Ausland , fiir das übrige Ausland >.!>,- Mmmer 119 Italien, England und Frankreich. Die englische und italienische Regierung haben die deutsche Regierung eingeladen, hinsichtlich der Reparationsfrage neue Vorschläge zu machen, welche den Alliierten geeigneter er scheinen sollten, um Verhandlungen auf ernst licher Grundlage einleiten zu können. Es ist bis icht nicht bekannt geworden, wie die beiden Re gierungen sich die deutschen Vorschlage eigentlich imrstellen

zum Abgrund Einhalt gebieten wollen, wenn sie d'e natiomil'- stischen Gruppen Frankreichs im Zaume ba> e» »nd zurückdrängen wollen, wenn s>'e n>'s',me» sind, jede Illusion auf Erreichung einer Wieder gutmachung auf dem van Frankreich eingesl>la- flenen Wege aus der Welt zu schaffen, so >' üssen sie zweifellos dag ganze Problem offen und ehr lich und mit aller Energie, ohne 5i>ntergedan- ken und in Würdigung der wirklichen politische' »nd wirtschaftlichen Lage Deutschlands anfassen und einer Lösung

entgegenfahren. Frankreich verlangt Sicherheiten gegen deutsche Revanche- ideen. Nun wahlan! Die italienische und eng lische Regierung brauchen nur auf die von Deutschland bereits gebotenen Garantien zurück greifen und die Sicherheit Frankreichs erscheint durch den van Deutschland angebotenen Frieden ans 'wei Menscl'enalter binaus unter der ^a- rniilie aller Mächte nottauf gegeben. Leider scheinen diese Gedanken, besonders in den eng lischen Negierungskreisen noch in welter F^rn- z» liegen. An Italien

, als daß ^e wirksich unbeeinflußt für einen gerechten Frie- den eingetreten wären, der auch Frankreich narieilhafter gewesen wäre, als das in Ver sailles ausgearbeitete Diktat. Die fast einziae eurnpciische Macht, welche aus dem Weltk-Ieae c'lne 'edwede Fnrhl vor der deutschen Macht borvaraegnngen ist, war zweifellos England: d-'tin die mächtige deutsche Flotte war von den Meeren verschwunden. Die Engländer konnten nicht wie die 'Franzosen von gewissen Angst gefühlen für die Zukunft erfüllt, an den Ver

, die Möglichkeit als Basis für die Lösuug aller Probleine zu dienen. In jenen Vorschlägen wurde leider die Frage der Wiedergutmachun gen ohne irgend einen Zusammenhang mit der Frage der Sicherheiten für Frankreich geprüft und Frankreich sah in ihnen die von ihm ver langten Garantien, die in Cannes im Projekt von Lloyd Georges aufgestellt wurden, vollstän dig schwinden. Lord Curzon hielt dann in einer Rede am 2V. April die Vorschläge des Pnmiers aufrecht und erklärte, dak die Frage der Sicher heiten erst später

11
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1920/12_02_1920/MEZ_1920_02_12_4_object_686665.png
Seite 4 von 10
Datum: 12.02.1920
Umfang: 10
, welche die alpha betisch geordnete Liste der Auszuliefernden ent hält, befinden sich außer den schon in unserer Sonntagsnummer vom 8. ds. Vermeldeten u. a. folgende Politiker und Generale: Admiral v. Scheer (von England); General o. Sedlitza (von Polen): Admiral v. TirpLtz (von England): Fürst v. Wittenstein (von Frankreich): Prinz E r n st v o n S a ch s e n (v. Belgien) ; der Verstorbene GFM. Graf Hae sH l>er von Frankreich): GO. v. Hausen (vonBelgien u. Frankr.); Talaat Pascha (von England); Bethmann Hol

l w e g (von Belgien); Botschafter v. S ch o e n (von Frankreich):. General v. Falkenhayn (v. Frankreich); General v. Falkenhaufen (v. Belgien); General v. Fran? ois (von Frankreich); Prinz Eitel Friedrichvon Preu ßen (von Frankreich); General v. Gallwitz (von Jugoslawien): der Großherzog von Hessen (von FrankreW: , Prinz August und Prinz Eitel Fried richvon Hohenzollern (von Frankreich): General Sixt v. Arnim (von England) : General Fritz v. Below, der inzwischen verstorben ist (von Frankreich): General Otto

v. Below (von Italien): General v. Beseler, inzwischen verstorben, (von Polen): zwei Grafen von Bismarck werden von Frankreich und Belgien verlangt: General v. Bothmer (von England): General, v. Kirchbach (von Polen und Belgien): General v. Linsingen (von Polen); General v. Ludendorss (v. Frankreich): der Herzog von Mecklenburg (von Frankreich): der Prinz von Ratibor (von Frankreich). Ein Appell an die deutsche Bevölkerung. Der Oberbefehlshaber N o ske erläßt fol gende Kundgebung: ^ „Würde bewahren

. Deutschland steht vor furcht baren Entschlüssen. Es ist aber anzunehmen, daß es, was dann auch immer kommen mag, bei der Abweisung des Auslieferungsbegehrens beharren wird. Der heilige Stuhl und Frankreich. Aus Rom wird dem „Matin' gemeldet, daß der Papst die großen Richtlinien der Politik gegen Frankreich in einem „Offenen Brief' festgelegt habe, die befolgt wer den sollen, sobald die diplomatischen Bezieh ungen wieder aufgenommen seinen. Diese Politik bewege sich in den bewährten Tradi tionen Leos XIH

bestraften und späterhin befreiten Attentäter wird die Festrede halten. HM Die Kriegsfrage in Polen. Aus Warschau wird berichtet: Minister Pate? erklärte, daß Frankreich fiir die weitere! Kriegführung, England dagegen für einen

12
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/26_10_1923/MEZ_1923_10_26_3_object_608805.png
Seite 3 von 6
Datum: 26.10.1923
Umfang: 6
mit den Kommunisten. Generalstreik der Berliner Buchdrucker. Verl in. LS. Oktober. lAg. Br.) Da die Reichsregierung der Aufforderung, das verbot der kommunistischen „Roten Fahne' aufzuheben, nicht nachgekommen ist, haben die Buchdrucker Berlins beschlossen, mit heutigem Tage in den Generalstreik zu treten. Die „Times' gegen Frankreich. „Manchester Guardian- schreibt: Es bestehe kein Zweifel, dah Frankreich die Separatisten bewegung im> Rheinland ermutige. Eine allge- meiine Erklärung zugunsten der Rheinischen

eine weit über einen Höflichkeitsakt hinausgehende politische «Bedeutung. Es soll das Interesse der Kleinen Entente an dem franzö- sisch-englischen Bündnis unterstrichen sein. Auch l'egt die Dermlutung nahe, daß die länzst vor bereitete Militärkonventton Mischen Frankreich und der Tschechoslowakei in Paris besiegelt urd mit Wein begossen werden soll. Nicht umsonst bewilligte Frankreich der Tschechoslowakei einen Rüstungskredit von 100 Millionen Franken. Die Worte, die Präsident Masaryk

, denn Frankreich sei der erste Patron dieses Landes gewesen. Deshalb dürfe Frankrsich in Gutem und in Bösem stets auf die Tschechoslo wakei rechnen. Masaryk hofft, daß so wie nach 1870/71 auch nach dem Weltkrieg Europa ein mindestens SOjahriger Friede beschieden sein weide. Die Tschechoslowakei werde an den Frie densverträgen festhalten, weil diese im ganzen gerecht (I) seien. Auch steht die Tschechoslowakei hinter Frankreich und dessen Forderung auf Einhaltung der Friedensverträge und de: Cnt- Mgungen

durch Deutschland. Bei dem Wie- eraufbau Europas, an dem die« Tschechoslowakei tätigen Anteil nehme, stell« sich dieser Staat unter das Protektorat und die Führung des „generösen Frankreich'. Man sieht, Masaryk hat es an Huldigungen für Frankreich nicht kehlen lassen. Ob nicht allzu viel Freundschaft dem einen gegenüber als Feindschaft dem andern gegenüber ausgelegt -werden kann? Die „Bc>- Henna' verweist gleich der „Deutschen Post' mit Recht auf die politische Bedeutung des Masaryk- besuches und vertritt

die Meinung, ein solch po litischer Akt hätte vor das Prager Parlament gehört. Masaryk über Frankreich und Deutschland. Wien, 22. Oktober. Der Präsident der tsche choslowakischen Republik, Masaryk, hat sich während seines Aufenthaltes in Territed am Genfer See zu einem Interviewer über die Be ziehungen zwischen der Tschechoslowakei und Frankreich und -über die Lage in Deutschland geäußert. Präsident Masaryk sagte unter anderem, daß eine Reise nach Paris keinerlei direkten Zu- ammenhang -mit den großen

13
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/03_02_1923/MEZ_1923_02_03_2_object_671664.png
Seite 2 von 8
Datum: 03.02.1923
Umfang: 8
sein, daß die Okkupation des Ruhrgebietes wirtschaftlich auf einen toten Punkt führen werde. Aber er will Frankreich erst mürbe werden lassen. Und wenn Deutschlands Wirtschaft dabei sabotiert wird? Nun, unter dessen verkaufen die Engländer ihre Kohle zur Pfundwäyrung an Deutschland. Geschäft U Geschäft! . Ebenso wie England hält sich die ameri kanische Union noch zurück, wenn auch in folge der Agitation des Senators Borah si^ dort ein starker Stimmungsumschwung aeaen Frankreich vollzogen hat. Endlich scheinen

auch die von neutraler Seite auf eine Vermittlung des gegenwärtig in Paris tagenden Völkerbundrates gesetzten Hoff nungen ziemlich gegenstandslos zu sein. Merkwürdigerweise versichert zwar gerade die „Agenoe Havas', daß dem Völkerbund- rat vielleicht eine Resolution unterbreitet werden würde, die eine Bereitwilligkeit zur Nebernahme einer Vermittlungsaktion zum Ausdruck bringe. Auch dies deutet darauf hin. daß man in Frankreich am Ende doch nicht ganz abgeneigt wäre, einen Ausweg aus der Sackgasse zu akzeptieren

der Franzosen . . . kein Zurückweichen vor dem fran zösischen Vernichtungswillen. Aus Be rlin, 30. Jänner, wird uns geschrie ben.- Poincarö hat zu französischen Journalisten geäußert, die Ruhrbesetzung« würde so lange dauern, bis Deutschland seine Reparationen be zahlt habe. Eine Bestätigung dafür, daß Frank reich von vornehereinen eine Loslösung dieses Gebietes vom Reich gedacht hat. Zu allem Ueberfluß bestätigt eine Aeußerung des französi» scheu, Arbeitsministers, daß Frankreich von dem Kohlendistrikt

, auf die wir immer wieder zurückkommen müssen, anzunehmen. Wir riskieren auch mit unsere« Politik gar nichts, denn -wir wissen von vorneherein, daß w'-r das Gebiet auch bei einer nachgiebigen Haltung ver loren hätten. Der Reichsaußenminister, von Ro denberg, der noch einmal die Festigkeit des Ka- binettes betonte, hat einem Vertreter der „Base ler Nachrichten' mit Recht gesagt, es sei bc- Mchnend für Frankreich, daß es weigen eines Minus von anderthalb Prozent bei den Holz- und Kohlenlieferungen das Abenteuer

unter nommen hätte, für 8000 Goldmark Kohlen hätte Frankreich innerhalb 14 Tage beschlagnahmet, während es in der Tat anderthalb Millionen Goldmark Kosten verursacht, ungerechnet den ge- waltigen wirtschaftlichen Schaden, den es auch selbst zu tragen hat. Aus französischen Blättern erfahren wir, daß der schwedische Ministerpräsident 'Branting eine längere Unterredung, mit PoincarS hatte. Diese Presse teilt triumphierend mit, daß die Frage der Reparationen von Branting nicht vor den Völkerbund gebracht

14
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/05_05_1923/MEZ_1923_05_05_2_object_677059.png
Seite 2 von 8
Datum: 05.05.1923
Umfang: 8
^- ^« ; 5 -5 --> '. .^' .fU« -I t' .!'' s»n» s .Mna«n Z«»wng' Oam-tag d«nMai 1??^ Nt.. >''' ' d ' v 'i>< - '> G, M /, ! » 'M ib-'i 'i!'i «!'. s' Ii ! 1,t >t . >li - ^ Ä- . 'l, i i 'H jl !> >j .!» ' > „1,! Älh' ! i ' t » :,i ?». . .»- >^k . ' '. i'.- ^ . l'.' i'.' ^. 'i^h. »k - /K.' K ^ i !ul'! '> k 'p-z A 5'Z !, ^i' ig:' l^L) i. , ^»!. l.x< !, ' ^ >z ' '! k k,, Frankreich auf dem Kriegspfad. V>.m Erich Lili e n t h a l. Trotz aller gegenteiligen Äcnicheningcn all die Fraiyosen heute wie ie dns

und ihn nicht mit Redensarten be mannten. Die Franzosen waren viel ilu- ger. Ihr Militallsimu) war teme Stotmehr. Er gedieh als reiner militärischer Angriffs geist, als Wer^eng für Eroberungen, als Machtmittel für Landcsenverb Mr Bereiche rung, aus Eitelkeit lind ans Ruhmsucht. Frankreich unternahm seine Kriege nicht mit dem Choral von Lenthen, nicht mit dem niederländischen Dankgebet, nicht mit Herz klopfen und dem Gefühl, daß wieder einmal das Dasein des Landes mif dem Spiel stand, sondern »i'it wilkmil Jubel. Trommeln

ununterbrochen zwanzig Jahre sang Schlachten schlagen müsse. Er konnte nirnmls zu einem richtigeil Frieden lom- mcn, weil man so töricht war. seinen Sol daten nicht das le^te .s)emd zu geben. Der dritte Napoleon verkündete auch vathetisch, das dritte Kaiserreich bringe den Friede», >und dann ging die Schießerei umgehend los. Anatole France, der größte lebende Dichter Frankreichs, klagte schon vor Iah- rein warum kann Frankreich nicht in sei nem schönen Garten bleiben? Warum ver zettelt es seine Kräfte

in kriegerischeil Aben teuer», gliedert sich riesenhafte Kolonien an, in denen doch sv e>ut wie keine Franzose» wohnen wel'den, da ja Frankreick» nicht ein mal geniig! Menscheil für dre eiaene Erde Hobe. Die Analole France sind in Frankreich weiße Nabeil, und die Paincarös in der Mehrzahl. Dieser kriegerischeste .Minister präsident in der neuesten Geschichte Frank reichs schreit dauernd die Betonernnzen seiner Friedlichkeit in die Welt. Frankreich kämpft für den Flieden, nisü-t für den Frie den und schiebt

Propaganda,, innerhalb und außerhalb Deutschlands dumm machen las sen. Frankreich versucht durch seine Provo- lationspolitik gegen die Rnhrarbeiter die Deutschen zu Unbesonnenheiten zu veran lassen. Es will und braucht einen Kriegs- grnnd. Man soll sich doch klar machen, welch ungeheurer Vorteil es für Frankreich heute wäre, wenn es einen einleuchtenden Bor- wand für eine Kriegserklärung hätte. Frankreich weiß, daß diesmal, umgekehrt wie im Kriege, die Zeit für Deutschland arbeitet. Der Verfailler

15
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/06_06_1923/MEZ_1923_06_06_1_object_678884.png
Seite 1 von 4
Datum: 06.06.1923
Umfang: 4
, mit dem französischen Volke üiberyaupt, könnten die Deutschen, nicht nur die deutschen Arbeiter, son. dern die Deutschen aller Klassen in erträglichen Beziehungen, leben, mit der jetzt in Frankreich am Ruder befindlichen Oberschicht niemals. Die Internationale Hat vollkommen recht, wenn sie lagt, daß die Herrschenden in Frankreich und die französischen Militaristen «in Haupthinder nis für die Verständigung zwischen Deutschen und Franzosen bilden, und daß, oas französische Volk nicht den Haß verdient

, der gegenwärtig In Deutschland gegen alles, was aus Frankreich kommt, emporschießt. Sie hat aber vollständig unrecht, wenn sie erzählt, es bestehe auch nur einen Augenblick Aussicht, daß eine neue große Revolution in Frankreich die jetzige herrschende Gesellschaft abschüttele und eine neue Führer schicht emporkomme, die dann mit Deutschland und der Welt ihren Frieden mache. >Ueber Poincarö kann noch so verächtlich im französi schen Volke gesprochen- -werden, er und Leute seiner politischen Woltauffasfung

sind die Män ner, die für absehbare Zeiten das Heft in Frankreich in der Hand behalten werden. Poincc'rä ist keine Größe, aber er ist bestimmt ein Typus, der Typ der Männer der Genera tion, die in unseren Tagen Frankreichs Namen groß gemacht haben, . groß wenigstens von, Standpunkt des französischen Voltes selbst aus. ?? Wt uns Deutschen kein Drehen und Deu- «ein: der Franzose, jeder Franzose, glaubt, daß er letzt Frankreichs größte Zeit erlebt, und er ehrt, ganz gleich, welcher Partei er angehört

, wird der Haß stwischsnl den beiden VAkern wachsen, wird Europa nicht zur Ruhe 'kommen. Deutschland hat auch keine Wahl. Es muß gegen Frankreich ebenso geschlossen auftreten, wie die Franzosen gegen Deutschland austreten. Die Hoffnung auf das neue Angebot. Besserung der Mark. Verl in. 6. Juni. Die deutsche Mark hat sich gestern auf allen Plätzen bedeutend gebessert. Ursache dafür ist, dak angenom men wird, daft das neue deutsche Repara tionsprojekt endlich die Einleitung von Ver handlungen und in der Folge

habe, well ihn der Knabe gehänselt habe. Den Weg durch die Niederwerfung Deutschlands gur Weltherrschaft, den die jetzige französische Regierung ihr >Volk führen will, mug für Frankreich ein Leidensweg werden, den man in den Augen der Welt nicht zu einem Triumph zug umlügen kann. Bringt dieser Marsch des französischen Heeres durch das Land der rauchenden Fabriken, vorbei an einer waffenlos und ha senden Bevölkerung den französischen Fahnen keinen neuen Ruhm, sondern er reißt in Frankreichs

16
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/20_02_1923/MEZ_1923_02_20_1_object_672678.png
Seite 1 von 6
Datum: 20.02.1923
Umfang: 6
zurückzuführen, dort nicht -abwesend zu sein, wo praktisch die Frage der Kohlenliefe rungen, die der italienischen Industrie un- ! entbehrlich seien, entschieden werde. Die Haltung der italienischen Regierung läßt sich heute ebenso wie gestern als „wach same Neutralität' kennzeichnen. Sie will weder Frankreich bewaffneten Widerstand entgegensetzen, noch ihre guten Dienste als Vermittlerin aufdrängen. Aber vor wenigen Tagen hat Mussolini dennoch ein neues Ele ment zur Geltung gebracht, als er sagte

und bei der Italien vorher das Pro blem der Beziehungen zu Frankreich gelost sehen will, wird zweifellos, außer, dem Gang der Ereignisse auf deutschem Boden die Haltung Englands ihre Rolle „Die Ruhraktion muß scheitern.' Die Ruhrdebatte im englischen Unterhause. London. 20. Februar. In der gestrigen Unterhaus-Sitzung kam der gemeinsame An. trag der Liberalen und Ttationalliberalen auf Abänderung der Adresse zur Thronrede zur Beratung. Im Antrag wird verlangt, daß der Völkerbund aufgefordert werde, an gesichts

der französischen Aktion sofort eine Sachverständigen. Kommission einzusehen, welche die Zahlungsfähigkeit Deutschlands festzustellen und den besten Weg der Zah lung vorzuschlagen hätte. An dieser Kom mission sollen sich auch die Vereinigten Staaten von Amerika beteiligen. Vor Er öffnung der Debatte wurde Donar Law auf gefordert. einige Erklärungen über die letzt hin zwischen England und Frankreich ge pflogenen Verhandlungen abzugeben. Der Ministerpräsident erklärte, daß die englische Regierung bestimmte

Vorschläge gemacht habe aber bis jetzt aus Paris keine Antwort vorliege. Vor Eintreffen dieser Antwort wäre es nutzlos und unzweckmäßig, die An. getegenheit zu besprechen. Der Abgeordnete Aisher forderte, daß die Kommission von Sachverständigen die wirkliche Zahlungs fähigkeit Deutschlands feststelle, damit Frankreich jeder Vorwand zu neuem Ein schreiten genommen werde. Lloyd George erklärte, daß kelne englische Regierung allen Dummheiten der Pariser Regierung freund lich gegenüber st ehen könne

Stunden. Die Ruhr- atlion soll er nur ganz kurz gestreift haben. Den Mitgliedern des Ausschusses wurde das strengste Stillschweigen auferlegt. Ein Kommunique über die Beratungen wurde nicht ausgegeben. Die Besprechungen wer den am Donnerstag fortgesetzt. Poincarä empfing gestern nachmittags eine Abord nung lothringischer Landwirte und besprach mit diesen die Ruhraktion. Wie lange diese dauern und was sie einbringe, könne er noch nicht sagen, sicher sei nur. daß sie s ü r Frankreich von Erfolg beg

17
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1925/07_03_1925/MEZ_1925_03_07_3_object_651062.png
Seite 3 von 14
Datum: 07.03.1925
Umfang: 14
baut Frankreich eine Serie neuer Wugzeuigs, die eine Stundengeschwin- ^i^sit von 270 bis 280 Mometer entwickeln ^kspokUNANno^ntHlnen km Ar<In??ÄchI» Part«. 7. MärA. Mtdio-Eigendienst.) Die Knanzkommission der Kammer schlug au» Er- sparnisgrlwdeN einen Mbstckch von S0 Millionen Franks am lMvrinebudger vor. AranMsch-fpaulsche» Handeliadkommev. Paria. S. Mörz. (Radio-Gtgenidtenst.) Nach einer MMMma Herriots im frawWschen Mi- nisten>at«i »vtKd» da» Hcwdelsoib»aavnen mit Spanien unterzeichnet

inachen müssen, die für die Entwirrung nicht günstig waren und wiederholt zur Gefäh>rvung des Du, wesplanes führten. Damit waren offenbar seine Kräfte erschöpft. In der Feier der Köl ner Räumung verstand er sich dann zu einem Rückzug auf den Nationalismus, der jetzt wieder zur neiien Schür.Mng des Knotens geführt hat. Die Sicherheitsfrnge ist für Frankreich ja seit dem Waffenstillstand die wichtigste geworden, und Kwcvr in einem Maße, das wir nicht völlig > begreifen. Die Möglichkeit einer Leistung

das durch, aus und hat bei 'den Wahlen am 11. Mai durch die Niederlage des bloc national dieser Er kenntnis deutlich genug Artsdruck gegeben. In einer der letzten iKammerdebatten wurde fest gestellt, daß das Ruhr-Abenteuer nach Abzug der Unkosten und der belgischen Priorität mit einem Verlust für Frankreich von 1SS Millionen endete. Das läßt sich so ratsch nicht wieder gvtmachen. Hätte Ver damalige französische Ministerpräsident >auf die Ratschläge des Ban- kler-Kvngresses, der unter dem Borsitz Morgans im Sommer 1SLL In Paris

zusammentrat, ge hört, so wäre das Dawes-Gutachten zweieinhalb Jahre früher Gesetz geworden. Die Verluste aus dem Nuhrabenteuer wären ausgeblieben- und Frankreich hätte schon damals mit festen deut schen Zahlungen rechnen können. 4. Mir» Dz.) VW b»Wch« St» hat 8» SMH-W. «LPT - x««o u. Morgan, ionntag, 5Z7 Oer Llöclmer von I^Iotre Dame 5am»tag, LrmSMgungLßlv vrsnls ^ttglivctsr unel Inkadsr von psrmsnvniksrtsn Seslumelteo: lamw: i. 6.i5. S.Z0 M M5. MM: 7. 4.Z0. 7. S.Z0 W atlllz

kn en^lisäzen Unterhaus hingewiesen worden. Churchill bot «ine au»« weicl??nde Antrnvrt erteilt, aber er hat sich vor behalten, auf sie einzugehen, wenn ülv? di« Sch«ld «ntilgunn gesvrvck?«n werden würde. Di« Schulden sind es in erster Linie, die Frankreich drücken und die cn-ch den Franken niederhalten. Di« wichtigste Aufhake für Hernvt bleibt nach wie vor, Wer die Schuldentilgung mit seinen beiden HaliptiiliZubigern England und Amerika zu einem Einverständnis zu gelcmyen, wie es Baldwin für die englischen

18
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1924/18_11_1924/MEZ_1924_11_18_2_object_641293.png
Seite 2 von 6
Datum: 18.11.1924
Umfang: 6
»N««« Z«»«!'. den ». Frankreich und Dänemark. Lon Egon Müller-Holstein. Frankreich hat im letzten Krieg sein Ziel nur zum Teil erreicht: Elsaß-Lochringen, da, es D»utschland schon einmal raubt«, hat es wie der, und daM ist fein zweiter Wunsch, die be waffnete Macht am deutschen Rhein, in Erfül lung gegangen, wenn es ihm vorläufig auch noch nicht glückt«, den Rhein als Grenze zu schalten. Ein» aber ist ihm nicht gelungen: Deutschland gang zu zerschlagen, um es auch wirtschaftlich in die Hand

, und wenn es sich im allge meinen auch von der europäischen Politik zurück gezogen hat, so ist es ja an Frankreich immer noch durch die Kriegsschulden interessiert. Frank reich hat sich deshalb in weitschauender Voraus sicht, die es stets ausgezeichnet hat, daß die Freunde von heute einmal Gegner oder .wenig stens an seinem Schicksal Uninterefsierte werden könnten, eine Reche von Vasallenstaaten ge schaffen, ldie sich naturgemäß um Deutschland gruppieren. Zu diesen gehört nun zwar Däne mark eigentlich nicht, im gewissen

Sinn« ist es aber doch auch noch dem Versailler Vertrag und durch diesen in ein engere» Verhältnis zu Frankreich getreten, als es vor dem Kriege be stand. Die Abtretung Nordschleswigs, die der frühere deutsche Reichstagsabgcordmte H. P. Hanssen im Auftrage Dänemarks in Paris durchsetzte, hat das klein« Dänemark zu Dank barkeit dem großen Gönner gegenüber ver pflichtet, und diese Dankbarkeit tritt bei jeder Gelegenheit in die Erscheinung. Mag es sich um eine Reise dänischer Offizier« nach Paris

handeln, die dann den obligaten Lorbeerkranz am Grabmal des unbekannten Soldaten nieder legen, oder mag es sich um ebnen französischen Kriegsschi-ffbesuch mit Bankett und DerbrÄe- rungsreden in Dänemark handeln, immer tritt die Sympathie Dänemarks für Frankreich kraß in die Erscheinung. Sogar in einer Werse, daß man von einer Verhimmelung Frankreichs sprechen kann, denn nicht nur, daß die Triko- lore überall wehte, auch die Mitwirkenden waren mit Schärpen, Blumen, Rosetten usw. in diesen Farben

geschmückt. Dänemark fürch tet eben für das geraubte Nordschleswig» das Deutschland «sich vielleicht eines Tages wieder holen könnte, und sucht nun in Frankreich ebnen starken Dundesgenossen an sich zu ketten. Selbstverständlich ist Frankreich, das Deutsch land ja gern mit einem ehernen Ring umgeben möchte, damit einverstanden. In letzter Zeit ist aber ein Umstand eingetreten, der Frankreich nicht recht in seine Pläne paßt. Dänemark trägt sich nämlich mit dem Plan, abzurüsten. Es will sein Heer

19
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/12_01_1923/MEZ_1923_01_12_1_object_670317.png
Seite 1 von 6
Datum: 12.01.1923
Umfang: 6
noch !kommt, daß von einer vor sätzlichen Nichterfüllung nicht die Red« sein kann, vielmehr die NichterftUlunia zum nicht geringen Teile auf der Ablehnung oeuitscher Lieferungen seitens der französischen Regierunig beruht. ' Die von Frankrelich belieibten Maßnahmen werden seitens Deutschlands als «In Durch brechen des Verswiller Vertrages «angesehen, der damit gleichsam Aufgehoben wirk. Deutschland würde sich mithin Frankreich gegenüber wieder in dem Zustand befinden, der vor der Unter zeichnung

erfüllt ist, daß Frankreich, nachdem es sich der Gaarkohto und mit Hilfe Polens eines großen Teiles der ober- schlesischeni Kohle bemächtigt hat, nun durch die Okkupation des Ruhrgebietes das angestrebte europäische Kohlenmonopol zu verwirklichen droht, so scheint doch Bonar Law Lloyd Geor ges PMtik des Zurückwetichens vor Frankreich getreulich fortsetzen, und auch die „diplvlnwti schen Schntteder Union sind.bisher immer nur angekündigt, aber noch nie ausgeführt worden. Ms aber die vom Reichskanzler

der Fachmänner aller Welt geht Frankreich vor. Daß es bei diesen Ver suchen scheitern muß, ist unsere Ueberzeu- gung. Was geschehen konnte, um das Unheil abzmvendenj, haben wir versucht. Das herein gebrochene Unheil zu lindern, wird unser Den« ken und Tun sein.' Der Aufruf richtet dann! an alle Bürger die Ermahnung, eiser- nes Selbstvertrauen zu bewahren und das Los der am schwersten betroffenes Lands leute nicht noch zu erschweren. Er eirhebl den Protest gegen den Ariedensbruch seitens Frankreichs

, das sicher früher oder später selns Sühne finden werds. Die Proteste der deutschen Länder. Derlin. 12. Jänner. Gestern überreichten die Präsidenten der deutschen Länder die Pro teste gegen die französischen Gewaltmaßnahmek. Am Sonntag werden alle bürgerlichen Parteien ganz Deutschlands unter freiem Himmel gegen Frankreich pro testierend Am Montag soll im ganzen Reiche als Probst durch 15 biv20Mlnu- ten jsde Arbeit ruhen. Die Notenbeantwortung Deutschlands ^ Berlin, 12. Jänner. Die Reichsregiqrung

. Bekanntlich hat Frankreich in Italien nie beson ders große Sympathien genossen u!nd seit Tunis mit M den damit verbundenen Zwischenfällen konnte die Kluft zwischen den beiden Staaten nie ganz überbrückt werden und nur der Welt krieg Haid sie notdürftig zusammengekleistert. Es hat daher dio Meldung über die Zustimmung der italienischen Regierung Au den Entschließun gen von Paris in der Oesfentli ^keit stark ver stimmt und die Parteien haben mit Ausnahme der Faschisten und Nationalisten, die ja nicht geigen

20
Zeitungen & Zeitschriften
Meraner Zeitung
/tessmannDigital/presentation/media/image/Page/MEZ/1923/21_02_1923/MEZ_1923_02_21_1_object_672758.png
Seite 1 von 4
Datum: 21.02.1923
Umfang: 4
ost 'Aonlokorrent Einzelne Nummern 25 cts. mnMerZkMng ^ Deutsches Taablatt MM Redaktion: Wasierlauben 1» !. Stock; wterurb. Telephon» Vir. 274. Verwaltung (Expedition, Abonnements» und gnseraten-Annahme): Wasserlauben 1; Telephon-Nr. 374». Vertretung: Bozen. Stlbergass« 11: Telephon-Nr. S70 ummer 42 kritische Stimmen aus Frankreich. Die „Ere Nouvelle' veröffentlicht einen Ar» tikel des Sorbonnepro5essors Victor Bäsch über die „course ö l'Mime. Die sich häufenden 'kriti schen Stimmen

verwerflich erscheinen muß, weil sie sich mit Sorgen fragen, wie man mit Deutsch land je in ein normales Verhältnis werde kom men können, wenn man die einzigen deutschen kreise, von denen man Loyalität erwarten könnte, vor den Kopf ftohe. Wasch «gibt zwar chne weiteres zu, daß die Verdächtigungen, Frankreich -gehe auf eine Zerstückelung des Rei tzes aus, ungerecht feien, und daß die Abficht ier Regierung ohne Zweifel nur die set. einen Druck auf Deutschland' auszuüben. „Aber es ift :in schwerer Fehler

in das Ruhrge biet werden von Wasch kritisiert, ebenso das neue Ausfuhrverbot. Neue Maßnahmen werden fol gen: „Die Welt, welche diesem ungleichen'Duell zwischen einem militärisch starken Frankreich und einem entwaffneten, schwachen Deutschland zuschaut, wird sich mehr und- mehr mit Mitleid und Sympathie unserm Feind von gestern zu wenden und erklären, daß wir die guten Schüler des Herrn von Vissing und daß wir heute die Boches' sind.' Wasch weist darauf hin, daß die Welt sich von Frankreich abkehre

und verweilt bei der Stel lung der englischen „Labour Party' und der für Frankreich »verächtlichen Protektion' Musso linis; er verschwelgt al'er, daß es besonders in England auch andere Stimmen gibt. Die offene uder versteckte Feindschaft der ganzen Welt gegen Frankreichs Politik steht ihm fest, und er glaubt, daß die offiziellen Stellen darum zu zwei Sophismen greifen, um ihre Unterneh mung zu rechtfertigen. Einerseits behaupten sie, die Intensive Propaganda Deutschlands ent fremde Frankreich

, daß das Gegenteil richtig ist, und daß die Verfechter und Ausführer der Ruhrexpedi- tion die volle Verantwortung tragen würden, sollte sich unglücklicher- und! unmöglicherweise die Prophezeiung des „Temps' > erfüllen und ein neuer Krieg ausbrechen. Man! 'soll bei dieser Kritik Bäschs nicht ver sessen, daß auch er, wie seine -frangöfischen Ge sinnungsfreunde, damit nur die von Poincarö eingeschlagene Methode kritisieren und nicht das Prinzip, das für Frankreich ein Lebensprinzip ist: von Deutschland

21