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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 28.05.1923
Umfang: 4
, die sich Frankreich im Ruhrgebiet hott und ldie ganze gesittete Welt kmm nur ein Em-p finden, des Äbschoues und des Ekels vor dieser degenerierten, sadistischen Nation haben. Em Aufatmen gelzt auch durch Oester reich und Ungarn. Ungarn ist auf dein besten Woge, sich mit der Reparationskom mission zu verständigen. Die Generalpfand- recljte, idie >die Alliierten auf Gnuid des Friedensvertrages Ungarn miferlegt l)aben, sollen anfgohobe»r werden Mkd an ihre Stelle soll leiddglich eine Finanztontrolle, eine An leihe

Weiterungen sichren könnte. Italien. Der „Relsemarschall.' Von unserem römischen Korrespondenten. Mit größter Aufmerksamkeit hat Italien die Neise des Marschalls Foch nach der Tschecho slowakei und nach Polen verfolgt und jede Phase des Triumphes genau gebucht. Desgleichen die Fahrt des Generals Lerond nach Rumänien und Jugoslawien. Aber eigentlich nichts Neues aus der Wetterkarte abgelesen. Es wäre denn die von Paris aus in die Welt geletzte Deutung, daß Frankreich, das arme, unschuldige und ewig

an gegriffene Frankreich Poincarös, auch diesmal nichts weiter hat tun wollen, als sich zu vertei digen, zumal England es darauf abgesehen habe, Italien in seine Netze zu ziehen. Schade, daß die Italiener solchen Auslegekünsten nicht mehr auf den Leim gehen! So wurde denn hier registriert, daß der Mar schall bei den Tschechoslowaken eine sehr reser vierte Aufnahme gefunden hat, hingegen bei den Polen mit ungewöhnlichem Jubel empfan gen worden ist, und dag in Warschau aus den Maueranschlägen zu lesen stand

mochte. Zudem Wuchtete eines der führenden jugoslawischen -ölaiier ganz ungescheut, daß die -Beweggrunde i sur die „militärischen Inspektionen' Fochs und i Leronds in der politischen Gruppierung der ! europäischen Staaten zu suchen seien,- Frankreich bleibe eben nichts anderes mehr zu tun übrig, als sich, nachdem England und Italien eigene Wege zu gehen belieben, so enge wie nur mög lich an die Kleine Entente anzuschließen. Die Frage könnte jetzt nur mehr die sein, ob es an gehe, deu kleinen Verband

als geschlossenen cn sich ziehen oder bloß einzelne von d:ss:n M:dsrn. 2a5ei wurde Tenesch erwähnt, der angeblich nicht recht wisse, ob er Frankreich oder England sein Herz sanken solle. Das jugoslawische Eingeständnis, daß es Frankreich daraus ankommt, den Kleinen Ver band an sich zu ziehen, wird um so wertvoller, wenn man sich folgende Tatsachen vor Augen hält: Fach hat in Warschau genauen Ausschluß erhalten über die Stärke der polnischen Streit kräfte! Lerond bleibt ungefähr einen Monat in Jugoslawien

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 07.08.1867
Umfang: 4
also früher der übrigen Departements (von 36) noch 73 gab, ist diese Zahl jetzt (unt r 39) aiif 46 heruntergesunken. Das ist immerhin erfreulich, wenn man erwägt, wie sehr iin Argen trotz, .alldem in.' Frankreich 'noch' Hie^VolMildunzvlnAHmd wie bitter-? wenig cc ^bedeuten will, wenn man so'4inenHonskWiönspflichtigenl Ulster 'die'Zahl der -WsssMen 'aufnimmt, der^ein^paar Sachen leseN! und KÄHdü^ftiA^aufd ^Papier niäken ^kann. Wie üMefähr die weib^ liche 'Bevölkerüttg sichzur männlichen stellt

hat, und den sie noch'weiter- zu machen im Begriff ist. Allein in den mehr als 32,000 Schulen l für Erwachsene, welche also nicht die eigeNt^iche'/Schülsuzend? lehren, gab es im verfiossenen^ Winter 829,555 Schüler; das'ist ersreulich. Daß aber fast die Hälfte dieser erwächsenen'Franzosen, nämlich 357,000 mit dem ABC und dem Einmäleins ihre Stu dien anfangen mußten, das ist die tranrige Seite. - Wir hatten Gelegenheit, den Stand der Volksbildung im östlichen und nördlichen Frankreich aus eigener Anschauung kennen

zu lernen. Es ist unglaublich, wie häufig män selbst hier unter oer ältern Bevölkerung selbst angesehenen Leuten begegnet, welche des Lesens und Schreibens unkundig sind. Und doch ist gerade Ost- und Nordfrankreich das Paradies der französischen Schulbil dung. Im günstigsten Falle sind die Kenntnisse gering. Freilich weiß so ein Franzose, der das ABC nicht kennt, viel mehr aus sich und seiner Unkenntniß zu machen, als der noch so gut geschulte deutsche Bauer. Wer sich in Frankreich — d. h. auf dem Lande

„eines namhaften Oesterr'ei- chers« eine Zuschrift, der wir folgende Stellen entnehmen: „Wenn man in dieser Zeit in Frankreich lebt, Und rings um sich her den Kommentar zu der Sprache der Zeitungen sich zu bilden in den Stand gesetzt ist, so wird man nach und nach bis znr größten Un geduld erfüllt von Sorge und Betrübniß über die Irrthümer, denen man sich jenseits des Rheins hingiebt. Will unser liebes Oester reich eine Allianz mit Frankreich eingehen, so spielt es dabei die Rolle weiter, welche eben ein edler

Prinz unseres Kaiserhauses in ' erschütternder Weise ausgespielt hat, d. h. es läßt sich wieder und wieder aus's neue von Frankreich blenden und täuschen? Warum sucht Frankreich Oesterreichs Allianz? Deutschland hat einen un- gemein großen Triumpf gefeiert, und steht in diesem Augenblicke Frankreich gegenüber in dem von den Franzosen selbst getheilten Bewüsüsein' vollkommener Unabhängigkeit und Ebenbürtigkeit. Die« ses Ziel ist erreicht worden aus Kosten der Theilnahme Oesterreichs

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 25.01.1923
Umfang: 4
der gesamten, europäischen Politik und den Beginn einer neuen Epoche. Er ist der Abschluß der Versuche, das Ver- hälvnis Europas auf der durch den Bersailler Vertrag geschaffenen Grundlage und in fried licher Weise zu regeln. Er ist der Beginn der Epoche, in der der Kampf um die Hegemonie ' Europas mit den Mitteln der Gewalt entschie den werden wird. Der Frieden ist zu Ende, der Krieg beginnt. Nicht bloß zwischen Deutschland und Frankreich, zwischen denen so nur ein Siegen oder Unterliegen

, aber kein Versöhnen und Werstehen mehr gibt, son dern auch zwischen Frankreich und England, die jetzt erst zu ringen haben werden um die Ent scheidung, wer 1918 der wahre Sieger war. Vorerst wird dieser Kampf noch nicht geführt mit den Waffen. Aber niemand weiß, wie nah oder wie entfernt die Welt einem neuen Kriege steht. Man weiß noch nicht das wann und das wo und das wie, aber man erkennt das daß und man rüstet sich darnach. Frankreichs Armee ist stärker, als sie in Friedenszeiten war? es braucht diese Soldaten

, mit dem. «» den Kampf um die Früchte de» Siege» zu bestehen hat. Gegen England richtet sich der Zug ins Ruhrgebiet, wie sich gegen England richten die Mündungen der schweren Batterien von Calais. Was Frankreich im Ruhrgebiet will, ist die Grundsteinlegung seiner wirtschaftlichen Hege monie in Europa. Frankreich besitzt das meiste Eisen. Sein Erzreichtum ist größer als der aller übrigen Länder. Was ihm fehlt, bisher ehlte, sind die Kohlen. Das Saargebiet hat es chon in seinen Händen. Ein Narr, der glaubt, laß

es in fünfzehn Jahren freiwillig zurückgege ben wird. Die oberfchlesischen Gruben verwaltet sein Vasall und seine Ingenieure beuten sie aus. Fehlte noch das Ruhrgebiet. Das soll jetzt ihm zufallen. Wieder ein Narr, der glaubt, daß Frankreich freiwillig daraus zurückgeht. So wenig die fehlenden Telegraphenstangen und Kohlenmengen die eigentliche Ursache des fran zösischen Einmarsches gewesen sind, so wenig wird ihre Lieferung jetzt den Franzosen zum Rückzug bewegen. Erz und Koble vereinigen

der Reparationsfrage gemacht, Vorschläge, die politisch auf der Grund lage standen, daß wir den Krieg verloren Haiden — schon des Rheinlands wegen — und leisten müssen, was wir leisten -können, die wirtschaft lich auf langwierige Verhandlungen mit den Vertretern der Wirtschaft! und schließlich aus ihre einmütige Unterstützung gegründet waren. Frankreich hat erwirkt, oaß diese Vorschläge gar nicht zur Erörterung kommen, weil es ihm eben nicht auf eins Erörterung über die Erfüllung seiner finanziellen Wünsche

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Meraner Zeitung
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Seite 4 von 10
Datum: 12.02.1920
Umfang: 10
, welche die alpha betisch geordnete Liste der Auszuliefernden ent hält, befinden sich außer den schon in unserer Sonntagsnummer vom 8. ds. Vermeldeten u. a. folgende Politiker und Generale: Admiral v. Scheer (von England); General o. Sedlitza (von Polen): Admiral v. TirpLtz (von England): Fürst v. Wittenstein (von Frankreich): Prinz E r n st v o n S a ch s e n (v. Belgien) ; der Verstorbene GFM. Graf Hae sH l>er von Frankreich): GO. v. Hausen (vonBelgien u. Frankr.); Talaat Pascha (von England); Bethmann Hol

l w e g (von Belgien); Botschafter v. S ch o e n (von Frankreich):. General v. Falkenhayn (v. Frankreich); General v. Falkenhaufen (v. Belgien); General v. Fran? ois (von Frankreich); Prinz Eitel Friedrichvon Preu ßen (von Frankreich); General v. Gallwitz (von Jugoslawien): der Großherzog von Hessen (von FrankreW: , Prinz August und Prinz Eitel Fried richvon Hohenzollern (von Frankreich): General Sixt v. Arnim (von England) : General Fritz v. Below, der inzwischen verstorben ist (von Frankreich): General Otto

v. Below (von Italien): General v. Beseler, inzwischen verstorben, (von Polen): zwei Grafen von Bismarck werden von Frankreich und Belgien verlangt: General v. Bothmer (von England): General, v. Kirchbach (von Polen und Belgien): General v. Linsingen (von Polen); General v. Ludendorss (v. Frankreich): der Herzog von Mecklenburg (von Frankreich): der Prinz von Ratibor (von Frankreich). Ein Appell an die deutsche Bevölkerung. Der Oberbefehlshaber N o ske erläßt fol gende Kundgebung: ^ „Würde bewahren

. Deutschland steht vor furcht baren Entschlüssen. Es ist aber anzunehmen, daß es, was dann auch immer kommen mag, bei der Abweisung des Auslieferungsbegehrens beharren wird. Der heilige Stuhl und Frankreich. Aus Rom wird dem „Matin' gemeldet, daß der Papst die großen Richtlinien der Politik gegen Frankreich in einem „Offenen Brief' festgelegt habe, die befolgt wer den sollen, sobald die diplomatischen Bezieh ungen wieder aufgenommen seinen. Diese Politik bewege sich in den bewährten Tradi tionen Leos XIH

bestraften und späterhin befreiten Attentäter wird die Festrede halten. HM Die Kriegsfrage in Polen. Aus Warschau wird berichtet: Minister Pate? erklärte, daß Frankreich fiir die weitere! Kriegführung, England dagegen für einen

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 6
Datum: 28.08.1924
Umfang: 6
für den WahMmpf. Das Zentrum hat auf Veranlas« ' ^ von Marx bereits die Vorbereitungen in die Hand genommen und auch die Sozialdemo kraten haben für Freitag ihren Parteiausschuh einberufen. Än Frankreich hat Herrtot gestern einen neuen Erfolg erstritten. In der Nachtsitzung der Kam mer, oi« sich bis 2 Uhr movgens ausdehnte und in der er felW mit einer graben. Rede in den Bordergrund trat, wurde der Lausanne? Ver trag mit 41V gegen 171 Stimmen angenom men. Das ist ein« gewaltige Mehrheit und Herrtot dürft

zur Beobachtung der Handels-oer- träge, die in Europa abgeschlossen werden. Das richtet sich ganz deutlich gegen Frankreich und Deutschland und Hat Mch das nötige Aussehen erregt. Für diesen Posten nennt man Lord Coleyn oder Lord Aberconway. Der erstere ist Präsident zahlreicher Industrie- und Finanz- gesellischaften, der letztere steht an der Spitze metallurgischer und Schiffahrtsgesellschaften. Zwischen England und Frankreich. Ein« wlrtschastspolitische Betrachtung. Von unserem Pariser Korrespondenten

. Paris, 24. August. Der letzte Akt des Konferensfpieles ist im Gange: di« Parlamentsdobatten Vor der Rati fikation der ireuen Verträge. Die Zeit bis zu ihrem Abschluß fei der Tatfachensammwng ge widmet, damit wir für das gerüstet seien, was hinter der Ratifikation der Londoner Proto kolle kommt, die für Frankreich so gut wie fest steht. Das sind die Wirtschaft»- mch Handels- Verhandlungen mit Frankreich, die stattfinden werden -- Herr Snowden hat es offen gesagt — unter der mißtrauischen Beobachtung

der Saar- ! kohle schon vor dem Kriege in gewissem Umfang geübt wurde. Aber von da bis zur industriel len Verwertung im Groden ist noch ein Weg. Einstweilen hat Lothringen bei den allermeisten seiner Eisenhütten keine Kokereien und auch die Bauart der lothringischen Hochöfen ist auf Ruhrkoks, nicht aus Saarkoks zugeschnitten. Es bleibt also schon richtig, daß in der Kohle- Eisen-Frage, soweit sie nicht durch die Repa- rationsabmachungen einstwellen erledigt ist, Frankreich Deutschland nötiger braucht

, als die- > ses die Franzosen. In den neuen Reparations plänen ist nun aber ein Punkt, von dem aus Frankreich versuchen kann und wohl auch früher oder spater versuchen wird, diese Unterlegenh.'it auszugleichen. Es ist nicht ausgeschlossen, das, die Reparationszahlungen, die aus Gründen der Wechselkurspolitik bei der Reichsbank hin^ terlegt bleiben, in Deutschland zu Aktienkursen zugunsten der Reparationsglcurbiger verwendet werden. Frankreich könnte so, allerdings in Geineinschaft mit England

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Meraner Zeitung
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Seite 3 von 6
Datum: 26.10.1923
Umfang: 6
mit den Kommunisten. Generalstreik der Berliner Buchdrucker. Verl in. LS. Oktober. lAg. Br.) Da die Reichsregierung der Aufforderung, das verbot der kommunistischen „Roten Fahne' aufzuheben, nicht nachgekommen ist, haben die Buchdrucker Berlins beschlossen, mit heutigem Tage in den Generalstreik zu treten. Die „Times' gegen Frankreich. „Manchester Guardian- schreibt: Es bestehe kein Zweifel, dah Frankreich die Separatisten bewegung im> Rheinland ermutige. Eine allge- meiine Erklärung zugunsten der Rheinischen

eine weit über einen Höflichkeitsakt hinausgehende politische «Bedeutung. Es soll das Interesse der Kleinen Entente an dem franzö- sisch-englischen Bündnis unterstrichen sein. Auch l'egt die Dermlutung nahe, daß die länzst vor bereitete Militärkonventton Mischen Frankreich und der Tschechoslowakei in Paris besiegelt urd mit Wein begossen werden soll. Nicht umsonst bewilligte Frankreich der Tschechoslowakei einen Rüstungskredit von 100 Millionen Franken. Die Worte, die Präsident Masaryk

, denn Frankreich sei der erste Patron dieses Landes gewesen. Deshalb dürfe Frankrsich in Gutem und in Bösem stets auf die Tschechoslo wakei rechnen. Masaryk hofft, daß so wie nach 1870/71 auch nach dem Weltkrieg Europa ein mindestens SOjahriger Friede beschieden sein weide. Die Tschechoslowakei werde an den Frie densverträgen festhalten, weil diese im ganzen gerecht (I) seien. Auch steht die Tschechoslowakei hinter Frankreich und dessen Forderung auf Einhaltung der Friedensverträge und de: Cnt- Mgungen

durch Deutschland. Bei dem Wie- eraufbau Europas, an dem die« Tschechoslowakei tätigen Anteil nehme, stell« sich dieser Staat unter das Protektorat und die Führung des „generösen Frankreich'. Man sieht, Masaryk hat es an Huldigungen für Frankreich nicht kehlen lassen. Ob nicht allzu viel Freundschaft dem einen gegenüber als Feindschaft dem andern gegenüber ausgelegt -werden kann? Die „Bc>- Henna' verweist gleich der „Deutschen Post' mit Recht auf die politische Bedeutung des Masaryk- besuches und vertritt

die Meinung, ein solch po litischer Akt hätte vor das Prager Parlament gehört. Masaryk über Frankreich und Deutschland. Wien, 22. Oktober. Der Präsident der tsche choslowakischen Republik, Masaryk, hat sich während seines Aufenthaltes in Territed am Genfer See zu einem Interviewer über die Be ziehungen zwischen der Tschechoslowakei und Frankreich und -über die Lage in Deutschland geäußert. Präsident Masaryk sagte unter anderem, daß eine Reise nach Paris keinerlei direkten Zu- ammenhang -mit den großen

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 8
Datum: 03.02.1923
Umfang: 8
sein, daß die Okkupation des Ruhrgebietes wirtschaftlich auf einen toten Punkt führen werde. Aber er will Frankreich erst mürbe werden lassen. Und wenn Deutschlands Wirtschaft dabei sabotiert wird? Nun, unter dessen verkaufen die Engländer ihre Kohle zur Pfundwäyrung an Deutschland. Geschäft U Geschäft! . Ebenso wie England hält sich die ameri kanische Union noch zurück, wenn auch in folge der Agitation des Senators Borah si^ dort ein starker Stimmungsumschwung aeaen Frankreich vollzogen hat. Endlich scheinen

auch die von neutraler Seite auf eine Vermittlung des gegenwärtig in Paris tagenden Völkerbundrates gesetzten Hoff nungen ziemlich gegenstandslos zu sein. Merkwürdigerweise versichert zwar gerade die „Agenoe Havas', daß dem Völkerbund- rat vielleicht eine Resolution unterbreitet werden würde, die eine Bereitwilligkeit zur Nebernahme einer Vermittlungsaktion zum Ausdruck bringe. Auch dies deutet darauf hin. daß man in Frankreich am Ende doch nicht ganz abgeneigt wäre, einen Ausweg aus der Sackgasse zu akzeptieren

der Franzosen . . . kein Zurückweichen vor dem fran zösischen Vernichtungswillen. Aus Be rlin, 30. Jänner, wird uns geschrie ben.- Poincarö hat zu französischen Journalisten geäußert, die Ruhrbesetzung« würde so lange dauern, bis Deutschland seine Reparationen be zahlt habe. Eine Bestätigung dafür, daß Frank reich von vornehereinen eine Loslösung dieses Gebietes vom Reich gedacht hat. Zu allem Ueberfluß bestätigt eine Aeußerung des französi» scheu, Arbeitsministers, daß Frankreich von dem Kohlendistrikt

, auf die wir immer wieder zurückkommen müssen, anzunehmen. Wir riskieren auch mit unsere« Politik gar nichts, denn -wir wissen von vorneherein, daß w'-r das Gebiet auch bei einer nachgiebigen Haltung ver loren hätten. Der Reichsaußenminister, von Ro denberg, der noch einmal die Festigkeit des Ka- binettes betonte, hat einem Vertreter der „Base ler Nachrichten' mit Recht gesagt, es sei bc- Mchnend für Frankreich, daß es weigen eines Minus von anderthalb Prozent bei den Holz- und Kohlenlieferungen das Abenteuer

unter nommen hätte, für 8000 Goldmark Kohlen hätte Frankreich innerhalb 14 Tage beschlagnahmet, während es in der Tat anderthalb Millionen Goldmark Kosten verursacht, ungerechnet den ge- waltigen wirtschaftlichen Schaden, den es auch selbst zu tragen hat. Aus französischen Blättern erfahren wir, daß der schwedische Ministerpräsident 'Branting eine längere Unterredung, mit PoincarS hatte. Diese Presse teilt triumphierend mit, daß die Frage der Reparationen von Branting nicht vor den Völkerbund gebracht

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Meraner Zeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 21.08.1923
Umfang: 4
Kolonien zu ver schwinden.' Diese Worte Garveys haben in Frankreich keine freudigen Gefühle erweckt, ein mal, weil man m Paris aus eine gewisse Dank barkeit der Neger gerechnet hatte, Hie man mährend >des Krieges bis zur Groteske um schmeichelt Hatto, dann aber auch, weil die Haupt- agitatoren Gan>eys frühere Angehörige der französischen Elitetruppen, der Scilegalschützen, sind, auf die man glaubte, Felsen- bauen, zu können. „Wer hat den Krieg gewonnen?' fragte ein Redner auf dem letzten Negerkongreß

und ant wortete unter stürmischen 'Beifall selbst: „Das Blut der Schwarzen auf Den Schlachtfeldern der Weißen!' Heute legen die Farbigen ihm Rech nung vor. Laut erschallt von Gibraltar bis zum Kap der guten Hoffnung der Ruf: „Afrika <den Afrikanern!' Wie sollte Frankreich eine solche Losung willkommen^ sein, jetzt, da Deutschland ja keine Kolonien mehr besitzt Frankreich selbst aber in, Asrika viel zu- verlieren hat? In den letzten Monaten ist ein Negerflugblatt in Massen in der ganzen Wekd verbreitet

gegen ^die Weißen, ja zu ihrer Aus-rot- > tun^>, zum Angriffskrieg, znr Erobeni-ng Europas ! und zur Vernichtiling der Zivilisation der Weißen ! auf — in den Köpfen der Neger eine heillose ^ Verwirrung -anrichten muß. Es ist -Frankreich, das -mit seiner Farbigen-- politir die Hauptschuldigen- an dem reißenden 'Anwachsen der äthiopischen Bewegung Garveys trägt, indem es ihre UeberhMichkeid ldurch die! Gleichstellungs-politik während des Krieges syste matisch nährte und zahllose Farbige mit moder nen Waffen

ausbildete. Auch heute noch hat Frankreich seine schwarzen Söldner, es ver wandte sie —was der Dummheit die Krone auf- j setzte — als Wächter und Herren am Rhein, es ^ verwandte sie zur Vergewaltigung und Aus peitschung der Deutschen-, die auf solche Weise ' schamlos entehrt werden sollten. Ist es ein Wun der, wcnin der Uebcnnut der Farbigen- wächst? Was geschah und noch geschieht, muß sich einmal rächen, und wird es vielleicht eher, als manche olauben. Dann wird Frankreich die Früchte seiner Saat ernten

. Dieser kommende Nassen- kampf wird für Frankreich ein unerbittliches Weltgericht und das Ende einer Herrlichkeit sein, die auf Negerschultern thront. Der Fels, aus dem das afrikanische -Frankreich -steht, wankt. In Paris beginnt man es mit Schreiten zu er kennen. Deutschlands Anspruch auf Wiedergutmachung. Aus London wird gemeldet: Der „Manchester Guardian' veröffentlicht eine Zusciirift von dem großen Rechtsgelehrten Lord Parmoor, der darauf hinweist, daß die britische Erklärung der Illegalität

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Meraner Zeitung
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Seite 1 von 8
Datum: 11.08.1923
Umfang: 8
an Frankreich. Englands Arkeil über die französische Reparattonspolink. London, 11. August, heule wird die eng lische Antwortnote Frankreich überreicht. Am Montag erfolgt sodann die Veröffentlichung aller Dokumente über die letzten Verhandlungen zwi- schen Paris. Brüssel und London. In der Ant wortnote wird hervorgehoben, daß England bei der europäischen Krise nicht weniger leide wie Frankreich während oes Krieges in seinen ver- »viisteten Provinzen Leiden durchzumachen gc- habt habe. Seit vem

Wassenstillstande wurde an Arbeitslosenunterstühungen I» England über 400 Millionen Pfund Sterling ausbezahlt, wel cher Betrag hingereicht hätte, die zerstörten Ge biete Frankreichs wieder vollkommen aufzu bauen. Mit Dodauern müsse Englands Regie rung feststellen, daß Frankreich absolut nichts unternehme, um seine zer- störten Gebiete wiederherstellen zulassen, sondern den größten Teil der Reparationenzu neuen Rüstungen verwende. Es wird semer in der Note dar auf hingewiesen, daß die oberste englische

Justizbehörde in der Ruhrbesehung einen Widerspruch mit dem Vertrag von Versailles festgestellt hat. Frankreich wird vorgestellt, die Auhrbeschung auf zu- lassen oder deren Zweckmäßigkeit einem internationalen Schiedsgericht zur Entscheidung zu überlassen. Die Note kommt außerdem auf die internationale Schuld zu sprc» chen und wird betont, daß England seine Ver pflichtungen gegenüber den Vereinigten Staaten tilgen müsse, und zwar aus eigenem Bestände und «ms den Reparationen, aber auch aus den Guthaben

habe nur in den Zeiten des Elends eine Existenzberechtigung und sei nur eine krankhaste Erscheinung. In normalen Zei ten würde sie sehr rasch wieder verschwind»!n, da Kommunismus und Bolschewismus Deutschland nicht liegen. Wenn Deutschland trotzdem in diese Dinge hineinkäme, dann verdanke es dies der Politik der Großmächte. Noch einmal wieder hole er seine schon früher geäußerte Warnung, auf einen Zwiespalt zwischen England und Frankreich zu rechnen. Selbst wenn eine Regie rung den Bruch wollte, werden die Völker

ihn nickt mitmachen, nachdem sie gemeinsam den Krieg geführt hätten. Und dann folgte eine ausgezeichnete Abrechnung mit Frankreich. Wenn der „Temps' sich heute beschwerte, daß wir die Gowanleche auflegten, so sei das nichts würdige Heuchelei, denn Frankreich habe ia immer verlangt, daß wir die Währung -stabili- Streits und Unruhen. Berlin, 11. August. Die Kommunisten glau- l»e»> offenbar, ihre Stunde sei gekommen. Gestern verteilten sie zahllose Fiugzeltel, in denen die Tätigkeit der Regierung

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Seite 2 von 6
Datum: 23.01.1924
Umfang: 6
nicht vorhanden war, während ander seits der Wille Frankreichs hier c.ls Fatalität bezeichnet Äivd. DaHsr ettgkfHe Kri-so, die zum Emporkommen der Arbeiterpartei führte, daher auch die Krise w Frankreich, die nach hiesiger Ansicht nicht allein finanzieller Art «ist. Mussolini hat sich aber nicht gebunden; weder an England, noch an Frankreich. «Er hat an der diplomatischen Katastrophe Englands nicht teil genommen und am Vorabend der von Frank reich angedrohten Ausdehnung «der Besetzung deutschen «Bodens

>dabei von griechenifeindMer Politik Italiens in der Zeit Sonninos und Or landos. woraus die italienische Presse erwidert, daß man allerdings nicht von italienisch-grie chischer >Freun!dschaft spmchsn konnte, so lange das Abkommen, das Tittoni, Sonninos Nach folger, auif «der Consulta im August 1919 aus klügelte, bestanden hat, jenes Abkommen, das von Frankreich und noch mehr von England dik tiert war und Itakien zu allerlei Liebesdiensten >im Epiirus. in Mazedonien, Trazien und Klein asien

>. Heiriot rechnete da«nn aus, daß von 950 MMonen GolidmarL, die im Jahre 1S2«2 an- Sajchjliie-fevuingen -angesetzt waren, Frankreich nur 273 empfangen« halbe. Es scheine eine Schwierigkeit für die Verwertung der Sach? -liisfe«mn>gen in Frankreich zu bestelhenl. Es sei un möglich, oiiiie Politik «dier Zahkmigen mit-einer Politik des. in!duil«riellen Protektionismus zu ver einigen. Es ikv-mme led-Wch darauf -an. wieviele GackMfelfMVen ch'er Sie«ger verwerten könne, -olhne «sich seMst zu «s'chaden«. Sieger

und Besiegte «seien heute diurch den -gleichen Strick zchammen- «gebunküen«. «Frankreich hätte es -wohl ermöglichen k-önnenj, im «veraaWen«en Jahre mehr Sachliefe- ru 'Nger« zui erhalten, «aber der ÜMtftrielle Protek tionismus halbe es daran gehindert. Die Ruhr» Besetzung weib>e die Repa-rationsfrage nicht lösen können!. (Poinc-a«re: „NatüMch nicht I Das habe ich 'seilst am Tage vor der Beisetzung er- Märtl' L>ärm «imd anhMender Beifall auf «der Linken.) Heriivt füjhrt dann aus, daß selbst jene PoMker

, die die RuhvbSsetzung «für notwendig hielten, sie jetzt nicht mehr als geniügenid« -ansehen^ Es müsse ali?o eine anders Politit eingeleitet wendien, -und zwar müsse ein Zusammenfluß ailler Wilertens erfolgen. Das Verhältnis zu England müsse intenPver gestMet «werden. Auch für d!re Annälherung «an Amerika lsei die Zelt günstig. Heriot kam endlich zu den Beziehungen gwi/schen Frankreich «nnvl Deutschland. Er sagte, Frankreich solle istch in die sepawatWsche Böwe- M«ng nicht eimnHchen. Mt einem der Anarchie

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Seite 1 von 14
Datum: 10.10.1925
Umfang: 14
liegen. 2ll>gesehen von der besonder» bedeutungs vollen »rag« ver Artik«l IS und IS d«s Pakte» (polnisch« Frag« und Aenderuna des VersaMer Vertrag««) st«h«n j«tzt zur Bera tung: dt« Schi»d»v«rträg« zwischen Frank reich, BÄgien. Polen und d«r Tsch«choslo- wakei einers«!t» und Deutschlands ander- seit», der «nglisch-französisch-belgifch-deutsch« Rheinvakt, der Garantievertraa zwischen Deutschland und Frankreich für deutsch, polnisch« und deutsch-tschechisch,.' Verträge, die Räumung der besehen Gebiete

her vor. Der Präsident des französischen Frie- denskartells, Lucien Le Foyer, der den Pa riser Weltfriedenskongreß von Anfang September einberief und organisierte, geht sogar so weit, in Taillaux' Zeitung „L'Ere Nouvelle' zu schreiben, „der versailler Ver trag bietet für Frankreich überhaupt keine Sicherheit. Er hat in, Gegenteil alles in sich, was deren Aufkommen verhindern kann'. Die Stellung von Stresemann in Locarno mag die interessanteste der verschiedenen bier zuscunmengetommenen

Außenminister lein, aber die von Briand ist vielleicht die schwerste: Er hat sich vor Ver wuchtigen Macht einer neuen Europa-Atmosphäre, deren Entstehen man zum Teil auch ge wissen Schichten in Frankreich verdankt, zu beugen und damit viel gegen sich selbst zu kämpfen. Fred Lobert-Karn. NuSlanb u.der Garanttevsrtrag Nach russischen Quellen, von Karl Fretherrn von Werkmann. Der polnische Außenminister Skrzynski versicherte in diesen Tagen bei einer in Warschau stattgehabten Zusammenkunft sei nem mMchen

: England in teressiert sich für den Frieden an der deut schen Westgrenze, für deutsch-französische Beziehungen, die Frankreich den Vocwand zu fortwährender Rüstung nähmen, Frank reich interessiert sich für dir französisch- deutsche Grenze unmittelbar, die deutsche Ostgrenze mittelbar. Diese Einstellung der ^Großmächte hat für Polen nichts Erfreu liche» an sich. Polen erleichtert nun seine all- gemeine politische Lage und stärkt seine Po sition gegenüber Frankreich und England, stellt e» sein« Grenze

Willen und infolge der gegenseitigen geographischen Beziehung gen Mischen Rußland und dem englischen Imperium. Frankreichs Rüstungen sind gegen Eng land gerichtet. Frankreich glaubte zuerst wirtlich, daß Deutschland tro;>> Versailles noch ein militärisch gefährlicher Gegner sei, und gab diesen Glauben schließlich vor, um unter diesem Deckmantel gegen England rüsten zu können. England hofft, diesen Rüstungen Ciichalt tun zu können, wenn es Frankreich jeden Aonvand nimmt, der sich auf das svlcinge

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Seite 1 von 4
Datum: 13.08.1923
Umfang: 4
gestern um kl Uhr nachmittags in Paris überreicht. Poincar6, der «mißverstandene Rechtsvertreter'. Paris, 18. August. Bei Kriegerdenkmal enthüllungen in ZNerville und in Denain hat poincarS gestern wieder zwei Reden gehalten. In Denain verteidigte er sich gegen die Anschul digung, daß Frankreich Deutschland zerstören und sich deutsches Land aneignen wolle. Er wie derhole nun zum weiß Gott wie vlelten Male allen denen^ seien sie nun einfältig oder bös willig, die den deutschen Einslüsterungen erlagen

(wohl auch die englische Regierung, deren Zlole heute In Paris überreicht wird. D. Schr.), daß Frankreich keinen Zoll Bodens von Deutschland wolle, sondern nur die „gerechte Wiedergut machung' (die es langst, wie auch die englische Note bestätigt, hätte haben können. D. Schr.) In Merville sprach poincars hauptsächlich über den passiven Widerstand der Deutschen und die Drohung des Reichskanzlers Cuno, der ver langte. daß der passive Widerstand bis zum siegeeichen Ende für Deutschland durchgeführt

wird. Darüber könne Frankreich nur mitleidig lächeln, da. weil es sehr trastbewußt, die Rech nung nur Deutschland zu bezahlen haben werde. Wenn Deutschland glaube, daß es ungestraft den von ihm unterschriebenen .Vertrag von Ver sailles brechen' könne, wenn es glaube, daß Frankreich aus eigener Tasche das zerstörte Ge- biet wieder aufbaue (Hat Deutschland nie ver- langlt!) und eher aus dem Ruhrgebiet abziehe, als die Reparationen bezahlt sind (die Arank- reich aus diese Weise immer weniger erhält

man recht, darüber zu klagen, aber nicht in Frankreich. Das ist Poincarö seit dem Ruhreinbruch vorausgesagt worden. Jede Ver blendung muh büßen. Eine deutsche Kapitu lation würde unter allen Umständen bedeuten, daß Frankreich nichts bekommt, und das ist gut so. Jeder Gläubiger hütet sich, seinen Schuld ner zu erwürgen. Macht er es doch, so verliert er damit jede Aussicht, jemals Zahlung zu er halten. An 'Frankreich dürfte sich die wahn witzige und verbrecherische Politik seiner Machl. Haber sehr bald

rächen. Belgien spürt es schon. Verzweifelt wehrt es sich gegen den Franken sturz und zwar mit Mitteln, die wir auch erprobt Aus dem Inhalte der heutige», Ausgabe: Das Siidbahuabkommen. Schweres Touristenungltick im Orller. haben. Ihm bleiben unsere Erfahrungen nicht erspart. Verständlich genug, daß Brüssel aus rasche Aufnahme von Verhandlungen drängt. Je stärker der Druck auf die kleinen Staaten ist, um so iiiehr werden sie auf Frankreich drücken. Das gilt nicht nur von Belgien

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Seite 2 von 6
Datum: 16.01.1923
Umfang: 6
s« 4 Unter- seöboote und 4 Torpedojäger, «im Jahre 1928 ein leichter Kreuzer, 4 Twvpeidojäger und 2 Un° terssabo-ote kommen sollen. Uöber Vorschlag des Finanzmiiniiistiers wurde beschlossen, die Gesetze und Verordnungen be treffend die lleberkcagbarkeit und Psändbarkcik der GeHalter und Löhne auf die neuen Provinzen auszu dehnen. Die „Kontinentalsperre'. Bon unserem römischen Korrespondenten. Hw. Rom, 13. Jänner. Mussolini wiid der Plan zugeschrieben, ein Einverständnis zwischen Frankreich. Bel gien, Italien

einer wirtschaftlichen Annäherung zwischen Deutschland und Frankreich, an Loucheur u. Rathenau, und bemühten sich, se'bst aus den Worten Cunos am Vorabend der gegenwär tigen Phase der ReparationSsrage Ähnliche Wünsche herauszulesen. Man will dabei durchaus nicht die Schwierigkeiten, die sich entgegenstellen, hinwegesk-motieren. n igt je doch der Ansicht zu, diese wären bloß zu Be ginn des kühnen Werkes vorhanden Sic werden in politische und Wirtschaft ich' ge gliedert. In die erste Kategorie rci t man zunächst

, b?i I al en. Auf kei, en Fall g aul t man, Frankreich wolle sich im ofsen'n Ge gensatz zu England stallen, um e'wa unter völlig Verschiß e en Vovau.se un en einen antibritischen Kontinentalblo>! zu schmie den, wie er selbst dem großen Napoleon miß lungen ist. Es wird also gebremst um die u sprüi gl ch eng an s in licke 'Leseart durch eine miUe:e ab^e'ö'', wo ei natürlich auch der Umstand schwer in d e Wa-ischa e fäll^, daß Deutschland in jüng'er Zeit 'einen Grund mehr gchabi hat, sichs m.t England zu verderben

ische Intona tion niemandem mehr den Ko f verdreht, bloß als ein aufrichtiger Versuch nach Wie derherstellung des europäischen Friedens mit in Kauf genommen. In die'em Zusammen hang wird auch die Haltung der Negierung zum französ.-lel!'. Einmarsch in Deutschland beurteilt. Italien, sagt man, Ha5e recht ge tan, Frankreich n.cht zu verlassen, a er auch recht getan, ihm nicht blindlings bei einem Abenteuer zu folgen, dessen Ausgang ganz im Ungewissen liegt. Aber gerade diese Po sition sui generis erlau

will man Frankreich unbe aufsichtigt im Ruhrgel iet schalten und wal ten lassen; deshalb hat man der Expedition ein paar italienische Ingenieure mitregelen. Auch deshalb, pm Italien die beanspruchte Kohlenmenge zu gewährleisten. Und es ist für die Lage bezeichnend, daß man hinzu fügt: Italien würde sich an der französischen Kohle schadlos halten, wenn Deutschland in folge des französischen Einmarsches nicht mehr imstande sein sollte, seinen Ve^pf.ich- tui.gen nachzukommen. Italienisch-österreichische Verträge

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Seite 3 von 16
Datum: 04.09.1915
Umfang: 16
SamZtag, 4. September 1915 fische,, auch sehr patriotisch gesinnte Familien, denken setzt! nicht, mehr an die Vernichtung des deutschen MUitärkolosses', ihre ganze Sehn sucht konzentriert sichnur noch auf ein baldiges Ende des furchtbaren Krieges. Der ökonomische Ruin des Landes beschäftigt alle Gemüter. Die Fabriken feiern, der. inneres Handel ist zu sammengeschmolzen, 'der, äußere stockt voll ständig^ Frankreich exportiert gär nicht und impomert sehr wenig, weil es das.Gold um jeden Preis

im Lande behalten wA. Wenn bei einem Reisenden bei der Grenzrevision auch nur ein Goldstück gefunden wird, zahlt er 150 Franken . Strafe^ Im Verkehr steht man etwas Silber, mehr Nickel; Kupfermünze wird häufig durch? Gutscheine ersetzt. Jede Stadt in Frankreich hat ihre GMcheine. Die Preise der Lebensmittel sind sehr gestiegen^ Pferdefleisch ist sehr gesucht. Die Armensursorge ist sehr schlecht organisiert. Das Verhältnis der Fran zosen zu den Polen, welche russische Unter tanen sind, war anfangs

sehr gut, aber bei alledem anerkennt Frankreich keine Polen, nur Russen. Q'exists pas', aber — trösten .sich die Franzosen — es wird schon einmal werden. Irrtümlich ist die Meinung, daß Frankreich für die polnische Sache irgend ein Interesse bekundet. Die Franzosen, sind egoistisch, verstehen nur ihr eigenes Interesse und für die- anderen haben sie nur Phrasen. Beweis dafür ist die Geschichte der polnisch französischen Legion. Die Legion wurde zum Teil in den Kämpfen in den Argonnen aufge rieben

nach dem Hauptkriegsschau- platze und nach seinen entschewenden Punkten war im Frieden geplant und strategisch richtig ins Auge gefaßt. Wir konzentrierten dort so schnell wie möglich alle sofort verfügbaren Kräfte, aber die höhere Kriegführung war fest August 1914 nicht glänzend. Wir verstärkten die Streitkräfte in Frankreich, aber alle^ anderen Maßnahmen des Kabinetts zeigen deutlich das Fehlen des militärischen Genius. Die Unfähigkeit der Munitionslieferung, der Versuch, die Wehrpflicht einzuführen^ der Miß erfolg

in Antwerpen, die Expeditton nach den Dardanellen waren sämtlich schwere Fehler.'deren schlimme Wirkung noch nicht erschöpft ist. Wir wurden, grob Msagt, strate gisch nicht geführt, sondern ließen uns treiben: Wenn , die verfügbaren Truppen im Sommer nach Frankreich, geschickt worden wären, so hatten wir auf einen aktiveren,, vielleicht ent scheidenden Anteil an der Offensiv? der Fran zosen rechnen können. Die Expedition nach den Dardanellen war eine ernste, aber sekun däre .Operation

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Seite 1 von 4
Datum: 23.08.1923
Umfang: 4
Angst vor Deutschlands Arbeitsfleiß. pari». ZZ. August, thälk eine Rechtser« en Die Note an England hält etne Rechtfertigung der französischen olitik und erklärt, daß Frankreich niemals die . istische Pol den. Ferner wird gesagt, da» Frankreich die ?eil li F bficht hatte, eine egosstische Politik zu betrci Ferne nde Ar gelassen . Indern. Die Note führt dann eine lange steigende Arbeitslosigkeit in England nie äußer Acht gelassen habe und immer besorgt war. sie Icht zu mi Reihe von Konzessionen

an. die Deutschland gewährt worden seien und sagt, daß jede Kon zession eine neue Nichterfüllung zur Folge hatte. Bis zum Jahre 1V22 habe Deutschland nichts ge tan um seine Finanzen zu ordnen. Es habe immer liefere Transportpreise gehabt als seder andere Staat. Anstatt zu zahlen erbaute es sich eine Flotte, welche nun der englischen und sran- jsischen Konkurrenz mache. Es erbaue weiter elevhonlinien zum Schaden Frankreichs und Englands und kümmere sich nicht um Bezahlung seiner Schulden. Frankreich mußte

also die Ruhr besehen, weil Deutschland S Jahre seinen »eil Deutsc Verpflichtungen nickt nachgekommen sei und die Revarationskommlssion Fr Reparationskommission Frankreich überdies das Recht zur Besetzung eingeräumt habe. Die Note besagt sodann, da Innerlo erst keineswegs Annexions- oder Z löste bezgl. des Deutschen Reiches nur ' könne nicht anders, als Deuts« Maßgabe der geleisteten Iahlungen räumen. Frankreich betone, daß es selbst auch Schulden kabe und diese nur zahlen könne, wenn Deutsch land ihm zahle

hier erheblich überschritten sieht — aber d öhrzahl der neutralen Staaten Frankreich in einer Politik unterstützen würden, „bis sie von er deutschen Zahlungsbereitschaft bis an die äußerste Grenze seiner Zahlungsfähigkeit über zeugt werden könnte.' Wer alle, mit denen er sprach, haben diese Verpflichtung anerkannt und Bereitwilligkeit der Regierung, diese unterstrichen Sie erwarten nur,'daß sähigkeit auch wirtlich nicht übersteigt und daß die Bedingungen auch solche sind, unter denen das Volk arbeiten

: Wenn Frankreich wirklich Geld von Deutschland er- wartet, so muß es nicht theoretisch eine Zah lungsfähigkeit festsetzen, sondern eine Repara tionsziffer nenlnen, die das deutsche Volk glaubt bezahlen zu können.' Und' welches ist die Summe, die das deutsche Volk auch glaubt bezahlen z» können? Noyes glaubt — die Summe, versichert er, hat ihm kein Deutscher vorgeschlagen — an öv Milliarden Goldmark. Im Einzelnen denkt er sich die Lösung folgendermaßen: 1. zweijäh riges Moratorium, aber 2. Fortführung

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Seite 1 von 4
Datum: 30.08.1923
Umfang: 4
, zum Teil auch auf prwaÄechMcher Grundlage (z. B. KeimburgiiMomMen zwischen Stbnmes und Lülbersar) ergänzten die Wiesbadener Verein barungen. Frankreich hat die Möglichkeit, auf diese Weise rasch und zweckmüßig Reparations zahlungen zu ergangen, in einem lächeMch ge. ringen Umfange ausgenützt. Mein 1922 tonnte Frankreich aus Grund der beistehenden Abkom men Sachlieferungen im Werte von SSV Millio nen GoWimiari beanspruchen. Es hat nur für 209 Millionen abgerufen. 1919 und 1920 nahm Deutschland

einen seinen Waldbeisdand auf das 'schwerste schädigenden MchreinlWag von Holz «um die Lisferringen ausWhren zu können'. Das Holg mußte anderweitig vertagst werden, wM Frankreich die Abnahme verwehgertel Kaum geniiigenid ibgkannt ist die^himmeilfchreiende Tat sache, daß auf Beffeihl der Reparationskommission deutsche und engWche Kohle zwischen England, Deutschland und Frankreich spazieren Maihven lwnrde, nur weil Frankreich sich weigerte, von DemAchland in England lgeikauffte KoHe unmit- delübar als ReparadionskoPe

anzrtniohn^en. Die- seGe Kohle, die von England nach Deutschland uNd dann nach Frankreich geleitet wurde, wurde dann von Frankreich, da es Äber «seinen Bedarf belzog, wieder weiteroerkmift, sogar an Luxem burg und — DsulWaNd! UiÄ> Frankreich steckte den Provisionsgewbnn ein. der «sich aus der Differenz des Preises zwischen Reparairons- kohle und freier Kohle ergab. Es ist verdienistvoll, in diese ldnn-kven Zusam menhänge einmal hineinzuileuchten. lbssonders verd!ienstvoll, wenn man bedenkt

, daß dieses gleiche Frankreich das friedliche Ruhrgebiet nur deshalb überfallen hat, weA Deutschland nicht genügend —' Sachlieferungen >gelätigt hat! Wäre der Vorwvnd nicht tatsächlich gebraucht worden, man müßte thw für einen grotesken Witz halten. Alle aber, die aus falschoerstan- denier Objektivität oder aus Mistiger Bequem lichkeit Deutschland in der Weilt schmähen, soll ten sich etwas eingehender mit dem Studium dar Tatsachen bsschMtigelu. Die Ergebnisse wür den überraschend sein »md dem Wohle der «schwer

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Seite 1 von 8
Datum: 07.07.1923
Umfang: 8
Vormarsch der Deutschen gegen Paris, begnügte sich Rußland noch mit der Neutralität Italiens, soferne sie eine sehr ungewiss,! Haltung darstellte. Da bot Frankreich Italien das Tren- >ino und Valona an, während Edward Greh scbseunigst Trieft hinzufügte. Paleologue, Frank- richs Botschafter In Petersburg, sprach davon vim italienischen Botschafter, Cartotti: aber das Angebot war in einem Tone gehalten, in dem Earlotti so etwas wie eine Drohung erblickte. Die Entente verstand sofort, daß sie den Ton wech

Im Norden und im Westen Dalmattens. Rußland lehnte sich dagegen energisch auf. Es fühlte sich als «Schutz. h»5?!»i s?les Slawen. Sssanvff wollte das mit!- Frankreich lehnt den Papstbrief ab. Erklärungen in der französischen Aammer. Pari». 7. Juli. In der Kammer ge langten gestern die Interpellationen Uber den Brief des Papstes an den kardinal- Staatssekretär Gaspari zur Behandlung. Der Abgeordnete Diimesville erklärte, das; im Briefe zwei Punkte enthalten seien, die unzulässig seien, u'id zwar erstens

und Frankreich abgeschlossenen Abkommen über Konstantiiiopel und die Meerenge erfahre. Aber Poincar«'' beruhigte den Zaren durch ein Tele grcimm vom 2Ä. April, in dem gesagt wird, die Intervention Italiens würde In keiner Hinsicht die bereits vereinbarten Punkte ändern können. So kam denn das Londoner Memorandum zu stände, wie aus der Korrespondenz l,entgeht. ! ohne besondere Begeisterung, abgesehen von Frankreich, dem cm großer St.'in vom y-.'rzen! gefallen war. Der Unterzeichnung des Londoner Vertrage

. 'Und doch ist es buchstäblich wahr und eine der wichtigsten Entdeckungen jüngster Zeit, daß Frankreich bereits seine Bedingungen stellte, als in Deutschland alle Gedanken einzig auf Abwehr und Einigung gerichtet waren. Am Tage vor Weißenburg (3. August 187DX unmittelbar na^,> dem Lull, Napoleon in der „siegreichen Schlacht' bei Saarbrücken seine „Feuertaufe' erhalten hatte, hat der Herzog von Gcamonr die franzö sischen Minimalsorderungen der Russen bekannt- gegeben. Zar Alexander II. aber stand damals

noch unter dem Eindruck der Emser Vorgänge und beeilte sich, die Bedingungen dem preußi schen Militürbevollmächtigten Oberst von Wer> der mitzuteilen. So kam es, daß Bismarck schon nm 15. August schwarz auf weiß hatte, was uns bevorstand, wenn Frankreich den Endsieg da vontrug. Ms Minimum forderte Gramont: Wiederherstellung Hannovers. Nassaus, Kur hessens, Frankfurts, Herausgabe Schleswig- Holsteins, Vergrößerung der deutschen Mittel- staaten auf Kosten Preußens, Abtretung des Saargebietes an Frankreich

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Seite 1 von 6
Datum: 31.07.1924
Umfang: 6
vor. bei dem außerordentlich viel gefeilscht,wird. Herriot hat gestern — und das scheint uns das bemerkenswerteste zu sein — erklärt, daß die Räumungsfrag« nur zwi schen Frankreich, Belgien und Deutschland erör tert werden so Nie, da sie die Amerikaner und Engländer de facto nichts angehe. Der Grund tst einfach. Herriot möchte mit Deutschland unter Ausschluß der anderen verhandeln und nur mit Deutschland den Kaufpreis vereinbaren. Aus unserer Seite wird man «der demgegenüber zu betonen haben, daß die Räumung de» Ruhr

, als di« französischen Barmers die Frage, ob die deutsche Awewe in Frankreich gezeichnet werden würde, unbedingt verneint haben. In zwischen wird auch außerhalb Londons oerhan» Der Kuhhandel in London. Die französischen Sachverständigen, Militär. Ingenieure und Diplomaten, denen stch auch mehrere Ilaliener,zugesellt haben, hoben einen von den Franzosen eingebrachten Vorschlag über den Plan der Räumung de» Ruhrgebiete» ange nommen. Dieser Plan ist von demselben Geiste beherrscht, wie der bereu» von der Konferenz

Vorschlag al» einen diplomatischen Kuhhandel großen Stil». Herriot soll «m» Angst vor der Opposition sich die militärische Räumung de» Ruhrgebiete» möglichst teuer abkaufen lassen »nd die größten wirlschastllchen Zugeständnisse dafstr erreichen. Diese Zugeständnisse sollen Frankreich die Handhabe bieten, bei den in Aussicht genom menen Handel«verkragsbesprechungen zwischen Frankreich und Deutschland recht gut abz». schneiden. Verschärfter Widerstand der amerit. Finanzwelt. Zn der gestrigen Sitzung

- den sich die Amerikaner aus eine rein passive Rolle auf der Konferenz beschränken. Der Vor schlag der Bankier» besteht darin, daß der Repko da» Recht der ersten Instanz gewährt bleibe, wenn gegen ihre Entscheidungen von irgend einer Seite Berufung eingelegt werde, fo soG ein sünfgliedrige» Schiedsgericht entscheiden. Da» Schiedsgericht soll von Frankreich, England, Ita lien. Japan vnd den Vereinigten Staaten ge stellt und von Ihren Regierungen auf Lebenszeit ernannt werden. E» ist vorauszusehen, daß die Franzosen

' eingeschränkt werden. Die Pariser Presse zum neuen Kompromiß. pari» «. Zu«. Die meisten pariser Blät- ter scheinen fich mlt der Londoner Entwicklung abzufinden, sogar der statin' erklärt sich im großen uud ganzen mit der in Aussicht genom menen Regelung einverstanden, die Frankreich nicht nur ei« Sicherheit, fouder« auch die Sa- aieruag seiner Finanzen garantiere uud die sich auf die Formel zusammenfassen lasse, daß die großen angelsächsischen Mächte eine formelle für den Frieden «nd die wirtschaftlich

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Seite 1 von 6
Datum: 20.01.1925
Umfang: 6
. Die Schweiz und Frankreich. Aus Zürich wird uns geschrieben: Durch den Weltkrieg und durch den für die Franzosen siegreichen Ausgang des Kampfes um die Vorherrschaft in Europa ist die Schwei,; wieder völlig in die Abhängigkeit der Weststaa ten geraten. Man braucht nur an die Zonen- frage zu erinnern; jeder gute Schweizer ist em pört m>er die Art, wie Frankreich in dieser An gelegenheit mit der Eidgenossenschaft seit Jah ren umgesprungen ist und noch umspringt. Gottfried Keller hat vor mehr als sechs Jahr

- zehnten geschrieben, daß wir in der Schweiz ein unsterbliches Geschlecht von Gaffern haben, die nach «Frankreich gaffen und nicht eher klug wer den, als bis sie ein« tüchtige Kell« voll Elend in den offenen Mund bekommen haben. Die tüchtige Kelle voll Elend baben tn der letzten Zeit alle Schweizer, auch jene, die nicht nach Frankreich gaffen, van Frankreich immer wie der bekommene Frankreich hat die einstige Bundesgenossen schlaft mit der Schweiz längst gänzlich vergessen Schon nach der glorreichen

Schlacht bei St. Ja- tob an der Birs schlössen die Eidgenossen mit Frankreich den ersten Kriegs- und Handelsver trag, den sie 1452 und 145S erweiterten. Er brachte Frankreich große Vorteile; in den Äah^ ren 1470, 1>475 und 1484 gelegentlich der bur gundischen Kriege traten sich die Schweiz und Frankreich noch näher. 1495, 1499 und 150V waren Franzosen und Schweizer Waffenbrüder geigen Äalim. ISIS schlössen sie nMt Gra-u-

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Seite 1 von 6
Datum: 27.02.1924
Umfang: 6
der Wirffchaftsverflechmng ist noch nicht stark genug vorgedrungen, um diese Bedenken zu überwinden. Die Rache hat auch an die Türen des Quai d'Orsey und des Elys6e geklopft. Während der deutschen Inflation mit all ihren Nebenwirkun gen, wie vor allem der Kapitalflucht, hat man in Frankreich nur 'Deutschlands bösen Willen vor das Weltforum gezerrt. Es mar der Schwin del ebnes Schuldners, der -sich seinen Verpflich- tungen entziehen wollte. Das haben Palmare und die Seinen immer wieder verkündet. Tak tisch war das außerordentlich

, daß Oesterreich bereit ist, tn Sow jetruhland die normalen diplomatischen B«ie» Hungen wieder herzustellen» und die Sowjelre- söhnung und Annäherung der Geister zu Frankreich war niemals von Vorurte genüber Oesterreich erfüllt. Vor dem ordern, len ge- chreckli- ierun auer genommen. daher de jure anerkannt ist. Die Mos- egierung hat diese Note zur Kenntnis Dr. Pohl ist zum Geschäftsträger Heiner Forderung nach Erhöhung der Tonna zurückgezogen habe, fei erfunden. Der Schlug- bericht. ver dem Völkerbunde vorgeht

als gesichert, da hinter ^ der Rentenmarik bereits die Goldmark sichtbar wird. Zur gleichen Zeit sinkt der französische Frank, ohne sich durch Herrn Poinoare darin de irren zu lassen!. Frankreich ist ein reiches Land, und an und für sich liegt für einen Währungs verfall gar keine Ursache vor, denn mit dem Ver kauf einiger Kolonien allein könnte es seine Schulden bezahlen. Aber sein Imperialismus bringt es um seinen Kredit. Seiire eigenen Rü stungen wie die der von ihm bezahlten Ostoölker erschüttern

den Etat. Das ist der eine Grund, der andere eine Politik, deren Unfruchtbarkeit und Gefährlichkeit für die Zukunft klar zu Tage tritt. Auch der französische Rentner sagt sich, daß Frankreich eines Tages dank dieser Politik in einen neuen Krieg verwickelt werden könnte, und daß es dann geratener wäre, in einem sol chen Fall Pfunde und Dollars im Kasten zu haben als Franken. Diese rein wirtschaftliche Fr inzwischen Politik schlägt Mk zurück. Frankreich nm Folgeerscheinung! der natürlich au? die c zurua

. Frankreich muh von Deutschland 'bekommen, um leben zu können, und muh, um von Deutschland GM» bekommen zu können, eine Politik aufgeben, die den Schuldner dauernd zahlungsunfähig erhält. Deutschland stobst hat darüber hinaus — das muh offen aus gesprochen werden —gar kein Interesse an dem Sinken des Franken, denn die für dieses uner wünschte Folge wäre nur, daß die französisch« Konkurrenz überall unterbietend auf dem Welt markt gegen Deutschland auftritt. Den 'Deutschen genügt es, wenn >der Frank

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Seite 2 von 6
Datum: 13.09.1923
Umfang: 6
- gebietes sein müsse. Für Deutschland sei es eine entscheidende Frage, die Souverän>ität des Rheinlanoes und die Befreiung des Ruhr- gebietes durchzusetzen. Für dieses Ziel sei nun Deutschland bereit, reielle Garantien zu bieten. Poincarö habe jüntzst erklärt. Frankreich könne sein Pfand nicht gegen allgemeine Garantien vertaufchen. Weiter habe er erklärt, daß zu den von der deutschen Regierung vorgeschlagenen Garantien auch die Hypotheken gehörten, und daher diese Garantien schon im Vertrag

An- leiiche zu erreichen wäre. Dadurch käme Frankreich auch zu sofortiger Be zahlung und damit wäre die Prämisse kür die Räumung der besetzten Gebiete und oie Herstellung des alten Verhält- nisses im Rheinlande gegeben. Unter diesen Umständen könnte auch die Aufgabe des pass!iven Widerstandes in Erwägung ge zogen werden. Doch müßten Garantien dafür geboten werden, daß die Häumung auch nach der Bezahlung sofort erfolge. Der Kanzler ap pellierte schließlich an die leitenden Staatsmän ner Frankreichs

, im Rheinland mit der.Errichtung eines selbständigen Rheinstaates vollendete Tatsache zu schaffen. Herr Dorten wurde mit schwerem Geüd gekauft, die Aus rufung der Rheinrepubliik schon damals, 1919, vorbereitet. Wilson behauptet, all diese Pläne zuschanden gemacht zu haben. Aber das ist wohl übertriebenes Selbstlob. Rheinstaates Rhein/, D»e Errichtung des scheMrlle an dem Willen der ^ änder! Wilson selbst hat nur Mißerfolge gehabt. Er hat Frankreich nicht verhindern «können, di- Rheinlandbesetzung

In der schroffsten Form durchzuführen. Er hat die Abtrennung des Saarlandes gestattet. Er hat entgegen seinen berühmten Grundsätzen Elsaß-Loth ringen ohne Ausübung des Sekbstbeftim- mungsrechtes, d. h. ohne Volksabstimmung, Frankreich ausgeliefert. Er hat sich in keinem Punkt für Deutschland erfolgreich verwendet. Wohl für Jugoslawien (gegen Italiens Anspruch auf FiumeX wohl für China gegen Japan, aber nicht für Deutschland, Aus seinen Papieren geht bervo., .. , bewußt war. wie sehr die Friedensbedingungen

. später Silber benüht werden. Russisches Getreide nach Frankreich. Polen und der Türkei. Moskau, IS. Sepi. <Ag. Br.) Amtlich wird mitgeteilt, daß mit Frankreich. Polen und der Türkei Verhandlungen über die Einfuhr russ. Getreides im Gange seien. . Eine bedeutsame Erklärung de» Reich»miuister« Sollmann. Wts wir schon lkurz -mtsever gestrigen Nummer mitgeteilt, bemerkte Reichsminister des Innern, Sollmann, gegeniüber einer Depu tation der internst. Frauewiga für Freiheit und Frieden, daß Deutschland

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