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Lienzer Zeitung
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Seite 1 von 36
Datum: 24.06.1911
Umfang: 36
und ängstlich inbezug -auf die Wege, welche ihnen bei Wahlen zum Siege .'verhelfen sollten; den Gipfel der Skruppellosig Feit in dieser Beziehung haben aber die Patent- Christen, die Christlichsozialen, erklommen. Wir 'sprechen an anderer stelle vom Wahlaufruf der 'Partei in der Brixener Chronik. Hier wollen wir Ans die Erfolge des Generals in den einzelnen Wahlorten und seine Helfershelfer betrachten. Be kanntlich hing für die Christlichsozialen alles da- ^von ab, für die Stichwahlen eine größere Anzahl

, ihm und dem Bischöfe zu Liebe in der Stichwahl für den christlichsozialen Kandidaten eintreten sollen. Und solchen eindringlichen War nungen gegenüber verschwand die Wut der Kon servativen gegen die Christlichsozialen. Kurze Zeit vorher hatten diese die Konservativen in einer Flug schrift der ärgsten Lügen bezichtiget, ihnen unter Anderem vorgeworfen, daß „56.vl1iZ Tiroler mit Abscheu vou der konservativen Partei sich abge wendet haben und-die Konservativen ihre Anhän ger bald in einem Stellwagen Platz finden

ist im Kurortewahl kreis gegen den Bürgermeister Rohracher mit einer Mehrheit von 33 Stimmen gewählt worden. Be weist schon diese geringe Differenz, wie wackelig das Mandat für die christlichsoziale Partei über haupt ist, so wird doch der Erfolg der Partei und des Mandatträgers um so geringer, wenn man einerseits die Mittel betrachtet, welche angewendet ^Verden mußten, um zum Ziege zu kommen, an derseits die Wähler abwägt, welche dem Herrn Athanas Folge geleistet haben. Die Klerikalen waren niemals wählerisch

sehen', daß „die Tiroler Konservativen im Vereine mit Juden, Freimaurern, Sozi, Tod und Teufel gegen die Christlichsozialen kämpfen'. Sie forderten „das Volk von Tirol' auf, sich nicht wieder an den Herrschaftswagen der Konservativen spannen zu lassen, der freie Bauer, der freie Wähler lasse sich nicht mit Lügen und Verleumdungen gängeln und leiten! Sie wärmten den alten, längst verlassenen Kohl auf, daß die Christlichsozialen beabsichtigen, im Lande die Privilegien des Adels und der Prä laten

Brüder fanden sich! Aber nicht überall! In Oberinais, in Gries und Zwölfmalgreien leisteten sie den Christlichsozialen wackeren Beistand in ihren Stichwahlnöten — in Brixen, dem Stammsitze beider Parteien, trennten sie sich und ein nicht geringer Perzenlsatz gab seinem Eckel vor solcher schamloser Verunglimpfung dadurch Ausdruck, daß die Stimmen dem versehmten, angeblich religions feindlichen Kandidaten zugewendet wurden. Frei lich war dies zugleich ein Protest gegen die Ge waltherrschaft

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Lienzer Zeitung
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Seite 7 von 32
Datum: 22.07.1911
Umfang: 32
und so schwere Anklagen und Beschuldigungen er hoben, daß eine Partei, die auch in politischen Fragen aus Anstand hält, nicht hätte ruhig blei ben dürfen. Die Christlichsozialen haben aber bis heute noch nicht den Mut gefunden, die vehementen Anschuldigungen zu entkräften zu versuchen. In der deutschfreiheitlichen Wähler schaft jedoch fordert man die Annullierung des Mandates, von dem man sagt, daß es durch ungesetzliche Mittel erworben wurde und man glaubt, daß General v. Guggenberg

die Ver sammlung mit einer herzlichen Begrüßung, ver wies auf den Zweck der Versammlung und forderte zur Wahl eines Präsidiums auf, das von der Versammlung Dr. Schlesinger und Bürgermeister Traunsteiner übertragen wurde. Das Referat erstattete Kurdirektor Meiß ner -Gries, der auf die groben Pressionen zu sprechen kam, denen die Christlichsozialen ihren Wahlsieg verdanken. An der Hand eines rei chen Materials schilderte er die mannigfachen Mittel, welche diese Partei zur Anwendung brachte. Es sei dafür

der Christlichsozialen, die in jedem Lande ein anderes Gesicht zeigen, und überdies auch vor dem ärgsten Terrorismus nicht zurückscheuen. Dieses Verhalten habe aber dazu geführt, daß nun endlich die Sterbestunde dieser Partei ge schlagen habe. Landtagsabgeordneter Förch er-Mayr konstatierte, daß General v. Guggenberg in den verflossenen vier Jahren im Abgeordneten-

Zweite Beilage zu Nr. 29 der „Lienzer Zeitung' vom 22. Juli 1911. Line äeutscksrejlleMicke Protest- Versammlung. Bekanntlich haben bei den jüngsten Reichs ratswahlen die Christlichsozialen alle bisher in Tirol und Vorarlberg innegehabten städti schen Reichsratsmandate verloren, bis auf jenes der Südtirolischen Städte und Märkte, das sogenannte Kurortemandat, welches der Bru der des Obmannes der christlichsozialen Ver einigung im Tiroler Landtage und Landes

kulturratspräsidenten Dr. v. Guggenberg, der zugleich Bürgermeister von Brixen ist, der pen sionierte Generalmajor Athanas v. Guggenberg im Jahre 1907 mit 3473 Stimmen gegen bloß 1460 deutschfreiheitliche und 1107 sozialdemo kratische Stimmen eroberte. Die Sache ist nun die, daß General v. Guggenberg nur der Kandidat seines sehr einflußreichen Bruders war, bei der Wählerschaft keine Sympathie genoß und in einer christlichsozialen Vertrau ensmännerversammlung in Franzensfeste bei nahe die Aufstellung eines Professors als Kan didaten

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Seite 1 von 24
Datum: 02.12.1913
Umfang: 24
und das christlichsoziale Christentum. Nun wollen wir einmal diese beiden letz ten Verkünder zu Worte kommen lassen, in dem wir die Nr. 274 des „Tiroler Anzeiger' vom Freitag den 23. November und die der „Neuen Tiroler Stimmen' vom Datum des 29. November uns als Vorlage nehmen. Der „Tiroler Anzeiger' benutzt die Gele genheit den ersten Gedenktag der Inthronisa tion des hochw. Fürstbischofes von Brixen zu bejubeln und kommt dabei auf das Verhält nis der christlichsozialen Partei zur konser vativen Partei in Tirol

auf hören als eigene Partei zu existieren und sich mit Sack und Pack von den Christlichsozialen einstecken lassen. Das ist die Forderung des Ar tikelschreibers und er kleidet dieses Ansinnen in die etwas eigentümliche Form eines — Huldi gungsartikels an den hochwst. Fürstbischof zum ersten Gedenktag seiner Thronbesteigung. Die konservative Partei und die konservative Presse hat lange geschwiegen und sich viel gefallen las sen, um die so erstrebenswerte Verständigung mit der christlichsozialen Partei

nicht zu stören, aber die Taktlosigkeit, welche einen Gedenktag des hochwürdigsten Oberhirten zur Gelegenheit nimmt, um der katholisch-konserv«tiven Partei zu sagen, daß der Friede in Tirol nur möglich ist, wenn sie kapituliert und ihre Presse ausliefert, . fordert ein Wort der Abwehr. Die Christlichsozialen haben gelehrt, daß der Bischof in politischen Dingen nichts zu sagen habe und sind ihren Weg gegangen. Jetzt be rufen sich aus einmal dieselben Herren auf den Bischof und sie versichern

einer solchen Partei an dererseits als mmdcr gute Katholiken zu betrach ten oder zu bezeichnen. Hiemit hat der klarblik- kende greise Oberhirte die wesentliche Grundlage für die Einigung der politisch getrennten Katho liken bereits geboten, da ja unwesentliche poli tische Meinungsverschiedenheiten keinerlei Grund bilden können zu einer dauernden politischen Scheidung, um so weniger, weil diese, wie eine vieljährige bittere Erfahrung lehrt, unvermeidlich doch immer die Quelle der gegenseitigen Herzens verbitterung

uns, daß der Bischof die aufrichtige politische Vereinigung wünsche. Freilich die aufrichtige. Aber ist das aufrich tig, wenn der andere Teil von unserer Partei einfach - Kapitulation und Abdankung fordert ? Ist das aufrichtig, wenn der Artikelschreiber im selben Atem wieder die Verleumdung ausspricht, daß wir die Anhänger der anderen Partei „als minder gute Katholiken betrachten und bezeich nen.' Gegen diese Verleumdung protestiert die konservative Partei mit aller Entschiedenheit. Das ist nicht wahr

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Seite 13 von 32
Datum: 11.05.1907
Umfang: 32
Dritte Beilage zu Nr. 19 der „Lienzer Zeitung' vom 11. Mai 1907. Wahlversammlungen in Lienz. Die im Zeichen der Reichsratswahl von der christlichsozialen und konservativen Partei auf den vorigen Sonntag, 5. ds. M., in dem Gasthofe zur „Traube' einberufene Wählerversammlung war sehr gut von allen Parteien besucht. Namens der Einberufer begrüßte Herr Altbürgermeister Franz Rohracher die Erschienenen, insbesondere den Wahlwerber Herrn Generalmajor a. D. v. Guggenberg und dessen Bruder . Herrn

Besitzer mit ergiebigen Abschreibungen geholfen hätte. Er kritisiert dann die chrisllichsoziale Wirtschaft in Niederösterreich nnd Wien und erörtert die Ar beiterfrage. Man könne nicht alle Stände retten, wie die Partei des Kandidaten vormache. Auch der Sozialdemokrat Jdl wendet sich gegen den Kandidaten als „alten General'. Herr Gene ralmajor v. Guggenberg bespricht die Feindschaft gegen die Christlichsozialen. Diese Partei ist noch nicht in die Lage gekommen, viel auszurichten, weil sie zn jung

aus Galizien die Wirkung der Kapital ansammlung gegen die produktiven Stände zu erklären und dann den Unterschied zwischen der sozialdemokratischen und der christlichsozialen Welt anschauung zu erörtern, forderte gute Schulbil dung und fachliche Ausbildung auch für die Land- wirschaft, ging anf die notwendige Organisation der Berufe und die Entlastung im Steuenvesen über und erörterte schließlich kurz die Kranken-, Unfall- und Jnvaliditäts-Versicherung. Dann brach Redner plötzlich ab und überließ

die Quoteufrage denke nnd was er zur Trennung von Ungarn sagt'. Nun trat Herr Bürgermeister Dr. Otto v. Guggenberg in die Debatte ein. Er legitimierte sich zuerst als Obmann-Stellvertreter der christlichsozialen Parteileiinng und sagte dann zum Ausgleich, daß wir Mittel und Wege haben, einen guten Aus gleich zu erzwingen, wenn wir nicht nachgeben müssen. Der Hr. Kandidat ergänzte, wenn Un garn absolut die Trennung haben wolle, so werde man auch vor dieser nicht zurückschrecken, er könne aber nicht daran

eine Ablösung des Zollerträgnisses durch das Reich erhalte. Herr Landesgerichts-Rat v. Gezzi bemerkte noch, jeder Bauer werde die Aufhebung wollen uud nachdem diese ein Zugeständnis für Ungarn sei, so werde Ungarn auch eine Gegenleistung bieten müssen. Nnn meldete sich der Sozialistensührer Herr Mar cher zum Worte. Er erinnerte die christlichsoziale Partei an die Versprechungen, welche sie dem Gewerbestande gemacht und an die Unzufrieden heit, welche gerade in Wiener gewerblichen Kreise» wegen

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Seite 3 von 4
Datum: 03.05.1919
Umfang: 4
und die Christ lichsozialen haben nur zwei Stimmen weniger, als die Sozialdemokraten — aber regieren tun die Roten. In Deutschösterreich besteht die zweite Koalitionsregierung: das gute Ge richt vor dem Ausland verlangt es so — aber Macht und Kommando liegt ganz bei den Roten; die zwei Bauernsührer und die drei Doktoren aus dem Bereich der christlichsozialen Partei beeinträchtigen nicht die Macht der Marxisten, die zur Mitregierung von vorn herein verlangten, was ihnen nicht gefährlich

«inigen sich zum Bezixks-S t ä n d e r a t^ dieselben wählen sich 'die BezirKsftändevor- standschast und den Bezirks - Ständevollzugs ausschuß. . ^ 9. In gleicher Weise werden auch der Kreis- und der Landes-Ständerat gebildet. 10. Der Sitz des Landes-Ständerates ist der Ort der Landesregierung. . Iie Chrißlijsozialell M KgierunßWtei. Bekanntlich haben sich die Sozialdemo kraten mit den Christlichsozialen vereinigt, um gemeinsam die Negierung Deutschösterreichs zu bilden. Die widernatürliche

Vereinigung wurde von den Christlichsozialen damit begründet, daß es doch besser sei, Einfluß in den Regier ungs-Aktionen zu besitzen, als schmollend bei Seite zu stehen. Wie dieser Einfluß nun aussieht, das beleuchten Stimmen aus dem eigenen Lager der Christlichsozialen. Im „Neuen RM', einer über alle Zeitfragen sich verbreitenden christlichsozialen Wochenschrist, schreibt der Schriftleiter Dr. Eberls: »In der National versammlung Deutschösterreichs haben zwar die NichtMarxisten die Mehrheit

schmähliche Pamphlete gegen Habsburg, gegen Oesterreich und seine Geschichte und die Christlichsozialen schweigen im Parlament. Die Christlichsozialen arrangieren die Vermögens konfiskation des Hauses Habsburg und es wird ihnen nicht entgegnet, daß es zunächst doch aktueller und einträgsicher wäre, das Vermögen jener Finanzkönige Rothschild, Reitzes, Gutmann usw. zu konfiszieren, die sich im letzten Halbjahrhundert darin gefielen, in Oesterreich Großräuber zu spielen.' In dem Tone geht es fort

. Die Sozialdemokraten regieren und die Christlichsozialen schweigen »nd lassen gewähren. Im weiteren Verlause des Aufsatzes sagt Dr. Eberle: Wir sehen der zeit einen internationalen Narrenstrom im Be griff und Beginn zu Herostratenarkeit größten Stils — sollen wir ihn, im Interesse der Ver meidung augenblicklicher Ungemächlichkeiten und Blutopfer schrankenlos walten lassen? . . Wollen wir heute allseits von grimmigen Feinden umringt, uns justament von unschlüssiger Gelehrtenart anführen lassen? Volksführer

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Seite 4 von 24
Datum: 13.06.1903
Umfang: 24
erschienen, die nied,-österr. Statthalter«, die Hoch schule für Bodenkultur waren vertreten, die Volks halle des Rathauses war dicht gefüllt — aber von den Herren dieses Rathauses, den Christlich sozialen, war weit und breit Niemand zu sehen. Alle deutschen Parteien des Abgeordnetenhauses nahmen an dem Tage teil, außer der Bauern partei des Abgeordneten Peschka die deutsche Volks partei, die Fortschrittspartei, die Alldeutschen, das Zentrum — die Christlichsozialen fehlten gänzlich. Von der deutschen

»slmdsW. Wie es mit der Bauernfreundschaft der Christlichsozialen aussieht, da» zeigte der Allgemeine österreichische Bauerntag. der im Anschlüsse an dieland-undforstwirtschaftliche Woche am Himmelfahrtstage in Wien stattfand. Aus allen Gegenden Oesterreichs waren Delegierte der Bauernschaft erschienen, um über die Lebens frage des eigenen Standes zu beraten, die Re gierung hatte aus drei Ministerien Vertreter geschickt, in ansehnlicher Zahl waren Mitglieder des Herrenhauses und des Abgeordnetenhauses

Volkspartei allein waren neun Abgeordnete anwesend — Haider, Herzmansky, Kaiser, Kattinger, Lemisch, Luksch, Tscharre, Winter, Zimmer — von den christlich sozialen Abgeordneten hatte es nicht ein Einziger der Mühe wert gefunden, in dieser Bauernver sammlung zu erscheinen. Obwol die Versammlung im Wiener Rathause stattfand, ließ sich weder der Bürgermeister Dr. Lueger, noch sonst ein Vertreter der Gemeinde blicken. Für die Bauern haben die Christlichsozialen keine Zeit, wenn es sich nicht etwa um Wahlen

handelt. Ja. dann Bauer, ist es was anderes! Da wird er umschmeichelt, da wird ihm das Blaue vom Himmel herunter versprochen und da darf der Bauer schließlich auch die Kandidaten wählen, die ihm von den Herren des Wiener Rathauses hinaufdisputirt worden sind; aber wenn die Bauern dann an die Arbeit gehen, sich zu organisiren uni endlich durch den Zusammschluß aller Land wirte ihre Existenz, auf der ein so schwerer Druck lastet, zu verbessern, dann sind die Christlichsozialen nicht zu sehen

. So ist die Bauernfreundlichkeit der Christlichsozialen in Wirklichkeit beschaffen! Für die Wiener Maulhelden sind die Bauern ja doch nur die „Provinztrottel', die „Land Pomeranzen', welche Beschimpfungen von Wiener christlichsozialen Abgeordneten bäuerlichen Ver tretern im Abgeordnetenhause zugerufen wurden; und christlichsoziale Abgeordnete waren es, welche die studierenden Söhne deutscher Bauern erst kürzlich, als die Studeuteustreitigkeiten im Par lament zur Sprache kamen, „Lausbuben aus der Provinz' nannten

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Seite 1 von 16
Datum: 18.06.1912
Umfang: 16
und Anzeigen werden ent gegengenommen in der Buchdruckerei I. G. Mahl in Lienz, wohin auch Briefe und Gelder zu adressieren sind. — Jedes Inseraten-Bureau des Ja- und Auslandes nimmt Aufträge entgegen. Nr. 4S Lienz, Dienstag, den 18. Juni 191Ä. 27. Jahrg. Hack äen Semeinäewalllen. Die mit den heutigen Wahlen des I. Wahlkörpers abgeschlossenen Gemeindewahlen in Lienz haben von 24 Ausschußmännern 19 Vertreter der Deutschfreiheitlichen Partei, 4 So zialdemokraten und einen Christlichsozialen

und mit Blind heit geschlagen waren die Christlichsozialen, als sie ihren wahnwitzigen Feldzug gegen alles, was die letzte Gemeindevertretung getan, eröff neten, als sie insbesondere in der Schulfrage und hier wieder gegen drei leitende Männer der herrschenden Partei mit den gehäßigsten Mitteln austraten und die Bevölkerung zum Kampfe gegen diese Verderber ausriefen. Sie schnitten das Tischtuch, an welchem sie bisher gemeinsam mit den Deutschfreiheitlichen gesessen, entzwei und machten jede Verständigung

während der Unterbrechung über Mittag bewachen zu lassen, gesellte sich zu ihrem gan zen Gehaben noch der Fluch der Lächerlichkeit. So, wie die Christlichsozialen in den letz ten Monaten, Wochen und Tagen mit der bis herigen Gemeindevertretung und mit der nicht- christlichsozialen Bevölkerung von Lienz, mit ihren Steuerträgern und Wählern umgegangen oder umgesprungen sind, geht man einfach mit verständigen und urteilsfi-higen Leuten nicht um. Diese maßlösen Kampfmittel mögen die Wiener Partei-Kollegen am Platze finden

, von 12 Ersatzmännern 10 der Deutschfreiheitlichen Partei und 2 Sozialdemokraten in die Gemein devertretung berufen. Di? deutschfreiheitliche Par tei, welche seit zwölf Jahren das Gemeindere giment führt, hat auch in der neuen Vertretung die übergroße Mehrheit, in freiheitlichen Fra gen noch verstärkt durch die Sozialdemokraten, während die christlichsoziale Partei, welche mit solcher Vehemenz in den Wahlfeldzug einge treten ist und insbesondere journalistisch mit den gehäßigsten Mitteln gegen die Deutschfrei

heitlichen gearbeitet hat und die Gemeindeoer- waltung an sich zu reißen suchte, mit einer Stimme vertreten bleibt. Welche Ironie des Schicksals! Es hätte nicht notwendigerweise so kom men müssen. Die Christlichsozialen haben einen nicht unbeträchtlichen Teil der Bevölkerung hin ter sich und verfugen auch über Männer, welche in der Gemeinde Ersprießliches leisten können. Der Bürgermeister war der erste, welcher dies noch vor drei Monaten im Kreise des Gemein derates anerkannte unter der Betonung

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Seite 2 von 4
Datum: 25.10.1919
Umfang: 4
mit der christlichsozialen Partei nicht gerade wohlerging, ist ja hinlänglich bekannt. Alles nützte den Deutschnationalen nichts. Wo die Christlichsozialen über dieschran- Ken4ose Herrschast verfügen, sind sie mit Erfolg bestrebt, die Deutsch nationalen unter keinen Umständen aufkommen zu lassen. Man erinnere sich nur an die Tatsache, daß die Christlichsozialen in inniger Gemeinschaft mit den Sozialdemokraten in der niederösterreichischen Landesverwaltung die national gesinnten Bauern in den Bauer nrätennicht vertreten

nur bis ein schließlich Sonntag, vormittags zur Einsichtnahme auf und es ist insbtsondere den hinsichtlich der Aufenthaltsdauer Begünstigten, wie den Heim kehrern, sehr zu empesehlen, daß sie sich von ihrer Aufnahme in die Wählerverzeichnisse überzeugen. Verein der Deutschfreiheitlichen. Der Verein hat in den letzten zwei Donners» tagen je eine Versammlung unter guter Beteiligung abgehalten und hiebet die Wahlwerberliste für die Gemeindewahlen aufgestellt. Eine Anregung seitens der christlichsozialen Partei

zu einem Kom promisse hat sich bei den ersten unverbindlichen Besprechungen wegen der Unmöglichkeit, auf die Forderungen der Christlichsozialen hinsichtlich der Auswahl der Kandidaten der deutschfreiheit lichen Partei einzugehen, zerschlagen. Aus der Gemeindestube. Die Boranschläge sämtlicher städt. Fonde für 1S2V mit Ausnahme des Stadtkammerfonds liegen zur Einsichtnahme im Gemeindeamte auf. Leichenbegängnis Dr. Mayrs. Die Bestattung der irdischen Reste Dr. Josef MayrS hat am Sonntag

die Organisation der Bürgerrate als eines ihrer Mittel zur Erreichung der chnstlichsozia- len Parteizwecke benützen, die, wie bekannt, mit den nationalen Interessen nur wenig ge mein haben, ihnen aber in sehr wichtigen Punkten geradezu entgegenstehen. Es ist ja wieder möglich, daß die. Deutschnationalen sich bei den bevorstehenden Wahlen, die von den Christlichsozialen nach Möglichkeit nähergerückt werden sollen, mißbrauchen lassen wollen. Daß es den Deutschnationalen bei jedem Zusam mengehen

sein lassen wollen! So verstehen sie die an» geblichen „gesamtbürgerlichen Interessen', die sie jetzt, wo sie gerne Wahlen haben möchten in den Vordergrund rücken lassen ... Es wird notwendig sein, daß die Nationaldemo» kraten überall aus das alte Doppelspiel der Christlichsozialen verweisen und vor ihm war» . nen. Die politische Verwirrung in den Wäh» lerschasten ist schon so groß, daß sie durch eine neue Gemeinschaft mit den Christlichsozialen unter dem Deckmantel der Bürgerräte und an geblicher

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Seite 1 von 24
Datum: 25.10.1912
Umfang: 24
. Einspinner dar gelegte Programm über die wirtschaftliche Kräfti gung des Gewerbestandes erfreulicherweise mit dem der christlichsozialen Partei decke. Ein Mann aus den? Nationalverbande vertritt doch nicht sein eige nes, sondern das gesamte Programm. Ein Tod feind des Gewerbestandes erklärt das Blatt ist die Großindustrie und das Großkapital. Umgerechnet diesen Satz auf die tirolischen Verhältnisse sehen wir den Großbetrieb der „Tyrolia', aus dem das Blatt ja hervorgeht, im schärfsten Konkurrenzkampfe

sich der Haushalt des Landes um Hun derttausende und ebensoviele flösse» agrarischen Operationen zu, denn man mußte seine Wähler ja bei guter Stimmung erhalten. Daß man den Herren der christlichsozialen Partei die Gewerbe rettung in den Städten nicht anvertrauen wollte, bewiesen die Wahlen im Zum des Vorjahres. Nur sehr naive Leute werden an dem Umstände, daß der Direktor des grvßindustriellen Betriebes der ,Tyrolia', der Obmann des Tiroler Gewerbe- .bundes ist, nichts besonders finden, es ist jedoch

. Die Schriftleitung. WstlWzick GeUrberetttrei. Das . führende Organ der Christlichsozialen in Tirol, der „Tiroler Anzeiger', gibt in seiner Mittwochmimnier an leitender Stelle endlich dar über Ausschluß, wer an dem Umstände die Schuld trägt, daß seit dem Einzüge der „Junisieger' in das Parlament der Gewerbestand noch nicht aus seiner prekären Lage errettet sei. Weil im Nati- onalverbande das Großkapital, der jüdische Groß handel und die Großindustrie tonangebend sind, also alles das, was dem Gewerbestand totfeind

gegenüber seinen verwandten Berufen und mehr als ein Toter ist in diesem Kampfe gegen dieselbe am Platze geblieben und bildet, ein lehrreiches Kapitel, wie man die Hebung des wirtschaftlich Schwächeren in die Hand zu nehmen hat. Zu diesem Argument paßt der schöne Satz, den das Blatt prägt, daß einzig und allein die christlich soziale Partei es ist und war, welche für den Gewerbestand mit allen erdenklichen Mitteln ein getreten ist. Auch das Großkapital spielt eine ganz bedeutende Rolle bei den Herren

christlich sozialen Gewerberettern, das beweist in erster Linie das treffliche Finanzgenie eines Schraffl, die Bankgründungen, die einzig und allein ihren Zweck darin haben, die Träger des christlichsozialen Ge dankens auch wirtschaftlich an sich zu fesseln und davon abhängig zu machen. Die Ausweise der christlichen Banken in Tirol sprechen eine ebenso beredte Sprache, wie die „kolossalen' Zuwendun gen, die der Tiroler Gewerbestand im Laufe der letzten Jahre aus dem Landeshaushalte bezog. Wohl verteuerte

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Seite 21 von 36
Datum: 10.06.1911
Umfang: 36
heitlichen Partei uud den -s-s-s' Sozialdemokra ten den Garaus zu bereiten. Eine nahezu 40A ^ köpfige Menge konnte der Einberufer Herr Franz Henggi jun. begrüßen, jedoch nicht eine solche, die einer Gesinnung war. Man sah so manchen „Reichsratswähler' in ihren christlichen Reihen, der noch nicht zwanzig Lenze zählte. Der Kan didat der christlichsozialen Partei Herr Athanas von Guggenberg eröffnete mit seinem Tätigkeits bericht den Abend. Ein umfassendes Bild ent rollte er über seine Tätigkeit

. G> öbner; vis Christlichsozialen hatte», geärgert darüber, daß sie selbst kein Ver sammlungslokal für ihre Wahliverber bekommen -hatten, die Parole ausgegeben, zu streiken und es waren nur etwa dreißig Anhänger Rohrachers -anwesend, welche von den 'Ausführungen des Wahl werbers sehr befriedigt waren. Der Vorsitzende ersuchte in seiner Schlußrede, im Interesse des Lurortes, kräftigst sür die Kandidatur einzutreten. — In Sterzing waren über hundert Wähler ^verschiedener Parteien erschienen; den Vorsitz

lach. Auch zu dieser hatten sich zumeist in der Zahl von nahezu hundert nur Angehörige der Parteirichtung des Wahlwerbers eingefunden. Dazu kam der Kandi dat der Konservativen für den Landgemeindenwahl- ' bezirk Brnneck, Herr Gemeindevorsteher Mntsch- Zechner von Toblach, der seiner Freude Ausdruck -gab, die geistige Elite Hochpustertals in Toblach ^versammelt zu sehe» und in seiner Rede jede Spitze gegen den nicht seiner Partei angehörigen Wahliverber des Kurortewahlkreises vermied

Hochpnsterlal für Roh- racher eintreten wird. Aläklerverlammlung in Liens. Am 7. ds. M. hielt der Wahliverber der deutfchfreiheitlichen Partei, Herr Bürgermeister Josef Rohrach er im „Lienzer Hofe' eine Ver sammlung ab. Der Besuch derselben war sehr gut und waren etwa 209 Wähler verschiedener Parteien anwesend. Herr k. k. Notar Dr. Trot ter eröffnete namens der Einberufet die Versamm lung und wurde auch zum Vorsitzenden gewählt. Als Schriftführer fungierte Herr Videbauer. Der Wahliverber erörterte zu Beginn

seiner Rede die Geschichte der von ihm nicht gesuchten Kandida tur und besprach dann kurz die allgemeine Un zufriedenheit mit dem heimgeschickten „Volkshaus' und besonders mit der Partei des bisherigen Ver treters des Kurortewahlkreises im Parlamente, welche von ihrer Bruderpartei in einer Weise Gekämpft werde, die in der Geschichte der Partei- Mmpfe einzig dasteht. Dann ging der Wahliver ber auf die Vorlagen über, welche das neue Par lament erwarten und unterzog die Sozialversicher- Angsvorlagen

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Seite 2 von 4
Datum: 26.07.1919
Umfang: 4
und an den erwerbenden Ständen vor der Vernichtung, „vor der roten Flut und dem Bolschewismus'. Es war ja zu vermuten, daß die Partei der .L. N.' die Fortführung der Geschäfte durch die deutschfreiheitliche Mehr heit als ein Kleben an der Macht bezeichnen werde. Der Altbürgermeister Rohracher wollte doch den Christlichsozialen die Bürgermeisterstelle überlassen, er sagte es doch offen, daß er ihnen diese Last herzlich gegönnt hätte — sie taten jedoch keinen Schritt dafür und erklärten

sich für den Regierungskommissär! Echt demokratisch, echt volksherrlich gedacht! Diese Ehre mußte ab gewendet werden. Daß nun bei der Neuwahl des Gemeinderates auch die Minderheiten be rücksichtigt wurden, sollte man der deutschsreiheit lichen Partei doch als Gerechtigkeitssinn anrech nen. Sie wählte ja nicht nur einen Sozialde mokraten in den Gemeinderat, sondern auch einen Herrn, den sie nach dem Austritt aus ihrer Partei als Anhänger der Chriftlichsozialen be trachten mußte, Herrn Oberhueber, welchem die Christlichsozialen

, jetzt christlichsozialen Partei in den Lienzer Schulfragen und in diesen wird die Partei auch weiter mit den Sozialdemokraten zusammen gehen, wenn die Christlichsozialen ihre gehässige einseitige Haltung nicht ändern. Wir erblicken auch in den Lienzer Sozialdemokraten, denen mindestens 75°/g aller 2700 Angehörige zählenden Eisenbahner angehören, keine Bolschewiken und Kommunisteu, sondern einen so bedeutenden Faktor-im wirtschaftlichen Leben unserer Klein stadt, daß wir mit demselben auch in der Zukunft rechnen

werden. Wir werden in freiheitlicher Be ziehung in den Sozialdemokraten von Lienz weiterhin einen Kampfgenossen erblicken und die kleine deutschfreiheitliche Partei wird berufen sein, den Regulator zu bilden, damit weder die christlichsozialen Reaktionsbäume in den Himmel wachsen, noch die sozialdemokratischen Utopien träume, die in Lienz auch kaum in die Erschei nung treten werden, in Erfüllung gehen. Der Musterbezirk Lienz. Die Jlmsbrncker Zeitungen bringen einen Aus weis über die Strafen, welche seit 1. Janner bis 30. Juni

bei der Bürgermeisterwahl ihre drei Stimmen gaben, was sie in den Berichten ihrer Zeitungen zuerst verschwiegen! Wie dies kam wissen wir nicht. Vielleicht hat Herr Oberhueber die Ehre der ausgesprochenen chriftlichsozialen Mitgliedschaft doch dankend ab gelehnt und betrachtet sich als »Wilden'. Uebri- gens, was das Kompromiß mit den Sozialdemv» traten betrifft, so wurde die deutschfreiheitliche Partei zu demselben schon seit mehr als zwei Jahrzehnten gedrängt durch die Unduldsamkeit der klerikalen

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Seite 2 von 26
Datum: 31.03.1906
Umfang: 26
des modernen Japan. I>ie Marokko-I^onkeren?. Durch das amerikanische Amendement in der Polizeifrage ist ein günstiger Abschluß der Konferenz nähergerückt, doch sind noch Schwierigkeiten in anderen Fragen zu über winden. Nachrichten aus Tirol. Gemeinckeivaklen. Bei den Wahlen im III. Wahlkörper am 28. ds. sind s e ch s Ausschußmitglieder und drei Ersatz männer der christlichsozialen Partei, zwei Ausschüsse und ein Ersatzmann der fort schrittlichen Partei aus der Urne hervorgegangen. Die Gewählten

. In der Minder heit blieben von der christlichsozialen Partei Lang Johann mit 225, Ro h räch er Franz, Antiquar mit 223 Stimmen, Marchetti Engelbert als Er satzmann mit 221 Stimmen, von den Fortschritt lichen Bürgermeister Rohracher und Waldner Josef mit je 225, von den Ersatzmänner-Kandi daten Tschurtschenthaler Josef mit 221 Stimmen, ferner die Sozialdemokraten Marcher Matthias, Schuhmachermeister und Innig Johann, Ober kondukteur mit je 208. Ludl Johann, Oberkon dukteur mit 203, Vonach Ferdinand

, Gaimberg, Nußdorf, Dölsach, Tristach, Amlach und Leisach sind abgegeben worden und wenn man hievon ein Dutzend Heller Köpfe für die fortschrittliche Partei rechnet, so verbleiben noch immer mehr als 4V Stimmen, mit welchen die Christlichsozialen ihre Sitze in der Gemeindestube eroberten. — Gleichwohl wäre das Ergebnis für die Fortschrittlichen weniger ungünstig aus gefallen, wenn nicht unter den Wählern der Stadt selbst eine Reihe von „Umfallen' und „Abfällen' lahmer „fortschrittlicher

' Gesinnungsgenossen zu verzeichnen gewesen wäre. Die Christlichsozialen nützten auch besonders das Kompromiß der Fort- schrittlichen mit den Sozialdemokraten aus. um die Wähler zu harranguiren, ferner den seit nahezu einem Jahre bestehenden Konsum-Verein. Daß sie ferner im Stimmenfang im Allgemeinen rück sichtslos vorgingen, braucht bei den bekannten Praktiken dieser Partei kaum besonders betont zu werden. Einzelne Fälle werden vielleicht noch die Oeffentlichkeit beschäftigen. Besonders be merkenswert

sind: Ansschußmäuner: D i e Christlichsozialen: Solderer Eduard, Kaufmann mit 254 Stimmen, Meirer Michl, Gutsbesitzer 237, Ober st einer Jakob, Haus besitzer 234, Walchegger Romed, Maschinführer 233, VeiderJohann,>Schmiedmeister231,Henggi Johann 228, di e Fort s ch rittlich en: Unter rohn e r Alois 23V, Wimmer Josef 228 Stim men. Ersatzmänner: Die Christlichsozia len: Sailler Josef juu., Wachszieher 236, Fuchs Alois, Hausbesitzer 232, Glieder Johann, Trödler 23V, der Fortschrittliche: In Winkl Karl 225 Stimmen

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Seite 2 von 16
Datum: 18.06.1912
Umfang: 16
der christlichsozialen Partei: Solderer Eduard, Kaufmann, mit 217 Stimmen. Meirer Michl, Gutsbesitzer, mit 210 Stimmen. Walchegger Romed, Lokomotivführer, mit 205 Stimmen. Glieder Joh., Schuhmacher, mit 201 Stimmen. Fuchs Joses, Zementwarenerzeuger, mit 199 Stimmen. Müller Johann, Müller, mit 195 Stimmen. Rohracher Franz, Antiquar, mit 189 Stimmen. Ortner Alois, Maurermeister, mit 188 Stimmen Ersatzmänner: Lang Johann, Privat, mit 203 Stimmen. Fuetsch Alois, Orgelbauer, mit 197 Stimmen. Schlemmer Jos., Kaufmann

. Guggenberger Franz, Privat, mit 55 Stimmen. Köster Peter, Gastwirt, mit 50 Stimmen. Der Kandidat der christlichsozialen Partei:' Solderer Eduard, Kaufmann, mit 48 Stimmen. Als Ersatzmänner: Die Deutschfreiheitlichen: Glanzl Josef, Fleischhauermeister, mit 58 Stimmen. Geiger Raimund, Getreidehändler, mit 54 Stimmen. ' Ladstädter Konrad, Uhrmachermeister, mit 52 Stimmen. ; Kawrza Franz, Hafnermeister, mit 54 Stimmen. In der Minderheit bliebm die Kan didaten der christlichsozialen ^Partei: Dr. Molinari

, bei dem sich Freiheitliche und Sozialdemokraten im Kampfe gegen die Christlichsozialen befanden, gab vor Beginn der Mittagspause ein Führer der Chriftlichsozialen der Wahlkommisson bekannt, daß er von seiner Partei beauftragt sei, in der Mit« tagspause die Urne zu bewachen. Man muß nun wissen, daß die Wahlurne während dieser Zeit unter doppeltem Verschlusse liegt und daß dm

in Sonder-Aus- gaben mitgeteilt haben. Im III. Wahlkörper, welcher am 15. ds. M. wählte, haben von 601 Wähler 539, also 90°o, persönlich oder durch Vollmacht ab gestimmt und es wurden gewählt: Die Kandidaten der deutschfreiheitlichen Partei: Rohracher Josef, Bürgermeister, mit 350 Stimmen. Dr. Mayr Josef, Rechtsanwalt, mit 313 Stimmen. Flögel Joses, Südbahn-Revident, mit 335 Stimmen. Unterraßner Alois, Schneidermeister, mit 355 Stimmen. Die Kandidaten der sozialdemokratischen Partei: Adolf Homann

, mit 44 Stimmen. Zojer Josef, Gastwirt, mit 39 Stimmen. Der Kandidat der Deutschfreiheitlichen Josef Steidl mit 44 Stimmen. Bei der heutigen Wahl des I. Wahl körpers sind von 50 Wählem 36 an der Urne erschienen und es wurden gewählt: Die Kandidaten der deutschfreiheitlichen Partei: Oberhueber Hans. Kaufmann, mit 32 Stimmen. Dr. Trotter, k. k. Notar, mit 24 Stimmen. Winkler Johann, Kunstmüller, mit 24 Stimmen. Egger Josef, Kaufmann, mit 31 Stimmen. Vergeiner Alois, Gastwirt, mit 26 Stimmen. Dr. Hölzl Josef

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Seite 7 von 36
Datum: 24.06.1911
Umfang: 36
kirchner in beiden Bezirken, in denen er kandidierte, durchgefallen ist, und zwar in dem einen gegen den Deutschliberalen Baron Hock, in dem anderen, und zwar in seinem alten Stammbezirk, gegen den sozialdemokratischen Redakteur der Arbeiterzeitung Winter. Der Obmann der parlamentarischen Grup pe der Christlichsozialen, der eigentlich der wirk liche Leiter der ganzen Partei war, Dr. Geß- mann, ist in Mistelbach gegen den deutsch freiheitlichen Kandidaten unterlegen. Der letz tere wurde

.) Bozen-Meran. Gewählt wurde der Deutschfreiheitliche Emil Kraft mit 1865 Stimmen. In der Minderheit blieb der Kompromißkandidat der Christlichsozialen und Konservativen Karl Huber Mit 1393 Stimmen. (In Meran erhielt Kraft 776 (516) und Huber 619 (611) Stimmen; auf den Sozial demokraten Snoy waren am 13. Juni 262 Stimmen entfallen.) (In Bozen bekam Kraft 1089 (758), Hu ber 779 (587) Stimmen; Snoy hatte 380 -erhalten. Insgesamt erhielt bei der Haupt- -wahl Kraft 1278, Huber 1198.) Welschtirol

(d.-n.) 2493, Eich (fd.) 2182. — Wolfsberg: Pongratz (d.-n.) 3557, Walcher (chr.) 3434.— Feldkirchen; Hofer (d.-n.) 2505, Gabriel (fd.) 2060. — Villach: Dr. Angerer (d.-r.) 2233, Riese (fd.) 3442.— Spittal:Dr. Steinwender (d.-n.) 3277, Ebner (chr.) 2217. ^ » -i- 4-» Das Hauptinteresse nimmt der Ausgang der Stichwahlen in Wien in Anspruch. Die letzten Stichwahlen haben nämlich die voll ständige Beendigung der Niederlage der christlich sozialen Partei in Wien ge bracht. Diese Niederlage ist so groß

, daß sie auch nach den Erwartungen, die man schon nach dem Ausgang der Hauptwahlen hegen mußte, ganz überraschend kommt. Die Christlichsoziale Par tei hat von den 33 Wiener Mandaten bisher 20 besessen. Es ist ihr in diesen Wahlen ge lungen, nurvier davon zu behaupten, und auch unter den vier gewählten Christlich - sozialen befindet sich einer, der Abgeordnete Dr. Heilinger, der gegen den Willen der Parteileitung gewählt worden ist. Die Christlichsozialen haben daher bei den beiden Wahlen in Wien 16Kandidatenver- loren

. Noch größer erscheint die Niederlage der Partei durch den Umstand, daß sämtliche Parteiführer endgültig durchge fallen sind. In Währing ist der Partei- chefPrinz Li echten st ein gegen einendeutsch- freiheitlichen kleinen Beamten unterlegen. Der Präsident des Abgeordnetenhauses Dr. P a t tei ist in Mariahilf endgültig durchgefallen, ebenso Bürgermeister Dr. Neumayer, Vizebürger meister Hierhammer, ferner Oberprokura tor Steiner. Sensationell ist ferner die Tat sache, daß der Handelsminister Dr. Weis

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Seite 8 von 24
Datum: 14.06.1912
Umfang: 24
Wahlaufruf wegen seiner ExPensen als juridischer Vertreter der Ge meinde in der Elektrizitätswerk- und Kaseriibaufrage. Von mehreren Rednern wurde kritisiert, daß die Christlichsozialen keinen ihrer Führer in die Versammlung gesandt hatten- Schließlich gab der Bürgermeister die Kan didaten der deutschfreiheitlichen Partei bekannt und forderte unter dem Hinweise, daß die Christlich- sozialen bei der Bezirkshauptmannschast um Gen- darnikritüberwachung am Wahltage angesucht haben, auf, das Gesetz

ei« Erfoidernis von 729.000 X beanspruchte. Herr Tr. Mayr sprach zur Mädchenschulfrage uud setzte auseinander, daß die ganze Agitation gegen dieselbe nur darauf hin ausgehe, durch die Eroberung der Gemeiudestube mit Hilfe eines gefügigen Landesschulrates die weltliche Mädchenschule wieder aus der Welt zu schaffen, weshalb alles daran gesetzt werden müsse, die Gemeinde nicht den Christlichsozialen zu über lassen. Zur Schulfrage sprechen weiters die Her ren Marcher, Hutter und Jdl in gleichem Sinne. Sodann

nimmt der Bürgermeister wieder das Wort, um zum II. Punkte der Tages-Ordnung: „Aufgaben der künftigen Gemeindevertretung' zu sprechen, nicht im Austrage seiner Partei, sondern nur nach eigenen Ideen. Tie Haupttätigkeit werde wieder auf baulichem Gebiete sich entwickeln. Beim allg. össentl. Krankenhause seien Anbauten not wendig, um den Ansprüchen der Sanitätsbehörde zu genügen und endlich auch eine ausgiebige Er höhung der Verpflegstaxe zu erlangen. Die wich tigste Aufgabe werde die Errichtung

einer Mittel schule sein, für welche schon der gegenwärtige Ge- meindeausschuß Studien beschlossen habe. Die Ge meinde werde sich aber auf bedeutende Opfer hiefür gefaßt machen müssen und es sei nur erfreulich, daß auch die Christlichsozialen in ihrem Programm eine Mittelschule wollen. Auch ein neues Post amtsgebäude vielleicht in Verbindung mit der Sparkasse oder dem Gemeindeamt? dürste, in der nächsten Periode zur Erbauung gelangen. Die For deruugen der Christlichsozialen nach der Jseltal- und Bergbahn

die Vermietbarkeit der Häuser für Sommer Parteien Rücksicht geiionimru werden. Der Wnnsch der Christlichsozialen nach einer modernen Hebung der Bauweiie sei sehr schön, aber bei den Verhältnis sen von Lienz und der hiesigen Bauherren mußte immer zuerst auf das Praktische und Billige gesehe» werden, um die Baulust nicht zu hemmen. Der Bürgermeister wandte sich dann noch gegen ein zelne Ai würfe des christlichsozialen Wahlaufrufes, insbesondere wegen Zinsheller und Wassertaxe und lud die Versammlung zu Aenßerungen

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Seite 1 von 12
Datum: 24.02.1914
Umfang: 12
so verfahren war, daß man es gar nicht wagte, noch eine Schluß sitzung anzuberaumen, weil man befürchten mußte, daß sie in irgend einer Form zum Ausdruck bringt, daß im christlichsozialen Landtag die «alles bezwin gende Kraft der christlichsozialen Idee' an Nationa lismus und Egoismus erstickt ist.' So ist es auch. Dieses schöne Kulturbild, wo eine Partei ohne Skrupel mit blutigen Steuergeldern sich die Macht im Lande von den eigenen Gesinnungsgenossen erkaufte, die ihr Deutschtum verrät an die ärgsten

in erbittertem Kampfe miteinander lagen, ist es anläßlich der bevorstehenden Neuwahlen für den Tiroler Landtag zu einem Kompromiß abschluß gekommen, das den Konservativen 6 Mandate überläßt. Bei den letzten Wahlen war die früher alleinherrschende konservative Partei vollständig unterlegen und hatte alle Mandate an die Christlichsozialen abgeben müssen. Das Wahlkompromiß zwischen Christ lichsozialen und Deutschnationalen in Wien gescheitert. Die Verhandlungen zwischen den Christ lichsozialen

Christlichsozialen ür Jahre hinaus die staatlichen Zuschüsse, also Millionen, den Italienem zuschanzen wollten. Die Folge wäre eine sehr erhebliche Steigemng der Landesumlagen gewesen. So wurde dieser Kuhhandel glücklicher weise sistiert, ehe noch weitere Hunderttausende als Wahlgelder an bedürftige Landgemeinden hinausgegeben wurden. Die „Volks-Zeitung' gibt dieser heilsamen Vertagung folgendes wahre Geleitwort: „Es ist diesmal ja nicht bloß eine Session geschlos sen, sondern die Legislaturperiode für beendet

erklärt. Einen solchen Anlaß lassen die Christlichsozialen nicht ohne zwingenden Grund ungenützt verstreichen, denn er gibt den Führern Gelegenheit, sich gegenseitig we gen der vollbrachten Leistungen zu loben, den Wunsch auszusprechen, daß die Wahlen wieder einen so ar beitsamen, einsichtigen und kenntnisreichen Landtag ergeben mögen und schließlich ist so eine feierliche Schlußsitzung auch der geeignetste Moment, nach oben in einem Kaiser- und Papsthoch seinen Patriotismus und seine Religiosität

z: ^Kennen. Mit dem Ver zicht auf die Schlußs-gunz ha'^en sich die Christlichso zialen also um die Möglichkeit gebracht, ihre eigenen ^ Leistungen zu lobpreisen, die Papst und Kaiser treue zu dokumentieren. Da dies die Lieblingsbeschäs- > tigungen der Neuklerikalen sind, soll nun wer behaupten ! oder wer glauben, daß der Verzicht auf die Schluß- ! sitzung ein freiwilliger war! Die Wahrheit ist viel- i mehr die, daß der von den deutschen und italienischen ^ Christlichsozialen gelenkte Landtagskarren

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Seite 2 von 4
Datum: 05.04.1919
Umfang: 4
. Privilegien ver- schwnnden seien. Die große Menge des Volkes, die nicht aus Graduierten aller Art besteht, em pfand dies mit Befriedigung und es macht sich auch bereits in verschiedenen Richtungen die De mokratisierung bemerkbar. Nicht nur die sozial demokratische und die deutschfreiheitliche Partei, sondern auch die unter dem Namen der Tir. Volks partei segelnden Parteien der Christlichsozialen und Konservativen haben wie früher auch bei den letzten Wahlen in Nordtirol eine Reihe von Kan didaten

Sie werden vielleicht einmal selbst, wenn sich die Unmöglichkeit der Erhaltung deS Lienzer Bezirke» unter ihrer klerikalen Herrschaft in Tirol herausstellen sollte, auf die Idee: .Lienz und Oberkärnten mit Salzburg zu Bayern' aus wirt schaftlichen Gründen zurückkommen; was aber dann wirtschaftliches Interesse wäre, muß eS auch heute sein! Darum sind eS nicht die Deutschfreiheitlichen, welche Parteizwecke halber die Heimat „verscha chern' wollen, sondern die Christlichsozialen

zu können, einer eingehenden Aufklärung und langen Vorbereitung bedarf. Sollten denn die Bezirke Spittal und Kötschach, welche sich nicht nur seit 400 Jahren, sondern seit 1W6 Jahren, insolange die Geschichte ein Herzogtum Kärnten überhaupt kennt, bei Kärnten befinden, hierdurch etwa weniger Gefühle der Zusammengehörigkeit mit Kärnten gewonnen haben, als die Bauern deS Lienzer Bezirkes in der gemeinsamen Geschichte der letzten 4V0 Jahre der Zugehörigkeit zu Tirol? Freilich die Partei, der die Herrschaft

über alles Andere geht und welche die Gefühle des Vol kes für das engere Band zu ihren eigenen Herr» schaftszwecken auszunützen sucht, die Klerikalenz unter denen jedes Pfarrwidum feine Macht und seinen Einfluß innerhalb der klerikalen Herrschaft Tirols besser gewahrt fühlt, als außerhalb Tirols, diese herrschsüchtige Partei ist in Kärnten nicht am Ruder und werden daher die Interessen der Bevölkerung gegen bloße Gefühle leichter zum Durchbruch kommen,—falls sich nicht etwa das ganze Kärnten entschließen

den wiederholten Behauptungen der Christlichsoziale«, daß der Rücktritt deS Herrn Bürgermeisters Oberhueber durch die bekannte Ent schließung deS Gemeindeausschusses verursacht wor den sei, müssen wir einmal Folgendes feststellen: Herr Oberhueber hat schon vor der Wahl vom 16. Februar dem Parteiobmanne der Deutschfrei heitlichen erklärt, daß er mit einem Punkte der (in der Landesversammlung in Innsbruck vom Bürgermeister Greil abgegebenen, im Wahlaufrufe der Lienzer Partei enthaltenen) programmatischen

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Seite 1 von 14
Datum: 06.06.1913
Umfang: 14
, welche die frei heitliche Partei im Vorjahre bewogen, den so viel gehaßten Sozi Wahlhilfe zu leisten. Da nun in Wien und in den Sudeten ländern zwischen Christlichsozialen und Deutsch nationalen Wahlbündnisse geschlossen wurden, um beiderseits verlorene Mandate den Sozial demokraten wieder abzunehmen, da finden wir auf einmal, wie hörbar das christlich-deutsche Herz zu schlagen beginnt, wie ungemein volks bewußt sie werden können, wenn es gilt ver lorene Positionen zurückzuerobern. Die Tiroler

Christlichsozialen sind eine -eigene Spezies aus dem Troß des christlich sozialen Heerbannes, Gesinnungsbustarde, denn sie sind christlich nur dort, wo sie es sein müssen, und national, wo es vonnöten ist. Christlich sind sie in erster Linie in der Aus übung der Nächstenliebe. Beweis: Die ständi gen persönlichen Anflegelungen Andersdenken der ohne Unterschied der Parteizugehörigkeit. Längst hätten wir in Tirol den Frieden, wenn die das wirkliche Christentum vertretende Kon servative Partei in Tirol

schimpfender Christlichsozialer. Wenn die „Nachrichten' als Sprachrohr der christlichsozialen Partei in Lienz sich so in dieser journalistischen Rüpelei weiter entwickeln i wie bis jetzt, so werden sie das eine sicher er- i reichen, daß wir auch in Tirol ein christliches ^ „Wastl-Organ' erhalten, für jene Leser, die ! sich wie die Schreiber des Blattes, gerne ! im Unräte wälzen. Wir nehmen auch kei nen Anlaß ihnen dieses billige Vergnügen zu stören. Seitdem jedoch die Tiroler Christli^z?- alen

die Ueberzeugung gewänne, daß sie es wirklich mit überzeugten Chri sten zu tun hätte. Das Christentum, welches die Führer der Christlichsozialen im Lande predigen, ist in der Bauernbibel auf zwei Seiten niedergelegt: „Geld gegen hohe Verzinsung' auf der einen Seite und auf der anderen Seite: „Bauer, unterstütze die Preß-Zentrale der ,Tyrolia' und lies deren Blätter.' In Orten, wo dieses christliche Evangelium auf unfruchtbaren Boden fällt wie in Lienz, da werden andere Hebel angesetzt, der Kampf

in-Lienz verbrauchen oder in Umsatz bringen, davon erzählen die „Nach richten' wohlweislich nichts, denn Wirtschafts politik ist nicht ihr Metier. Man nimmt laut Geschäftsprinzip das Geld vom Sozi und schimpft darüber. Das ist so Brauch und Ätte. Wir haben uns nie mit dem Partei-Programme der Sozialde mokraten identifiziert, weil uns unüberbrück bare Gegensätze trennen, wir werden ober als heimisches Lienzer Blatt, auch dem ausschlag gebenden Faktor und das sind in unserem Wirtschaftsleben die Sozi

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Seite 1 von 24
Datum: 07.10.1913
Umfang: 24
hat. Alle christlichsozialen Bezirksblätter haben den Leitartikel wenigstens auszugsweise nachgedruckt und so fanden wir unsere Forderung, daß diese Reformvorlage niemals Gesetz werden und es darüber keine Verhandlungen geben dürfe, selbst im entferntesten Lokalblatte, im Mußerferner Bote', verewigt. Ueber das Machwerk der Brixener Bera tungen des ständigen Wahlreformausschusses ist auch tatsächlich von den Parteien nicht mehr verhandelt worden, wohl aber über die For derungen, welche der deutschfreiheitliche Partei tag

ebenfalls in Brixen aufgestellt hat, und die Christlichsozialen sind auf mehrere dieser For derungen, mit größerem oder geringerem Wider streben, eingegangen, was sie auch umso leich ter tun konnten, da ihr eigener Parteivorteil hiebet nicht ausgeschlossen ist. Wovon sie aber nichts wissen wollen, das ist die Trennung der zweimännigen Wahlkreise Ober- und Unterinntal, sowie Pustertal und Eisacktal, wie je zwei einmännige Wahlkreise. Sie haben sogar die Stime in ihren Blättern zu behaupten

eigenartigen Interessen iWÄn Landtag zu entsenden, nicht einen BertreterMn Brizens oder Griesens Gnaden! Die siebeM Wahlorte des Pustertals haben über 16 OlMÄnwohner und können unter jedem Gesichtspunkte, auch jenem der Steuerleistung, einen Menen Ver treter verlangen. Die immer von GWchtigkeits- sinn triefenden Christlichsozialen ^Mollen aber die Trennung des zweimännigen MlZahlkreises aus dem offen zugegebenen GruAe., nicht zu geben, weil sie die Eroberung des Pustertaler .Wahlkreises befürchten! ÄÄr

und an diesem gemachten Verlan gen des Pustertales darf die Wahlreform nicht scheitern! Politische Rundschau. Seperreick-Ungarn. Stremitzer der Abtrünnige. Die Brixener Bürgermeisterwahl am 3. Oktober wirst interessante Streiflichter auf die sen christlichsozialen Turm Babylon, der in mitten Tirols so keck sich in die Wolken hebt. Während von seinen höchsten Zinnen ein Dr. Schöpfer und Michl Mair das christlich-soziale schon etwas leck gewordene Parteischifflein len ken, das heute oder morgen schon

stets hochgeachteten christlichsozialen Parteimann. Die eigenen christlichsozialen Par teifreunde ließen Herrn Stremitzer abfallen, um den Sohn des Herrn Bürgermeisters auf den Bürgermeisterstuhl zu heben. Des Vaters Sohn, ein Guggenberg, gehört darauf, ob er nun fähig oder nicht fähig ist deA Amtes' zu walten. Die in den verschiedenen Tyrolia-Gazetten ge priesene vollkommene Übereinstimmung zwi schen Konservativen und Christlichsozialen be kommt gerade in Brixen (siehe Reichsratswahl 1911) stets

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Seite 1 von 22
Datum: 08.06.1912
Umfang: 22
drei Revol verschüsse abgefeuert, ohne diesen zu treffen, und sich dann selbst durch zwei Revolverschüsse lebensgefähr lich verletzt. Er ist seinen Verletzungen bereits erlegen. Vor äen Hemeinäewaklen. Die Christlichsozialen in Lienz sind sehr ungehalten darüber, daß ihnen bei den bevor stehenden Gemeindewahlen in Lienz von den Deutschfreiheitlichen keine Stellen in der künf tigen Gemeindevertretung angeboten werden. Natürlich! Als die Patentchristen, für die ihre Partei sich ausgibt, verlangen

sie, daß man ihnen auch die linke Wange reiche, wenn sie die rechte geschlagen haben. Seit fünfviertel Jahren führen sie einen heftigen Kampf gegen die Ausschußmehrheit wegen der städtischen Mädchenschule, seit einem halben Jahre haben sie ein eigenes Organ gegründet, um die früher, in anderen christlichsozialen Blättern erschiene nen Kampfartikel gegen die herrschende Partei zu konzentrieren und seitdem sind Anwürfe, Verdächtigungen und persönliche Verunglimpf ungen unserer Parteimänner an der Tagesord nung und nun erwarten

sie von unserer Par tei, daß sie höflich eingeladen werden, neben so unfähigen Leuten, wie sie in der jetzigen Ausschußmehrheit angeblich sitzen, künftig zum Wohle der Gemeinde mitzuarbeiten und eine Anzahl sitze in der Gemeindestube einzuneh men, um bei irgend einer Gelegenheit wieder mit der Sprengung der Sitzung drohen oder Beschlüsse der Mehrheit durch den gefügigen parteiischen Landesausschuß in Frage stellen Zu können! Die deutschfreiheitliche Partei sollte alle Gehässigkeiten

keiten, die öffentlichen Herabsetzungen unserer Stadt und ihrer Vertreter als eine Gemeinheit, als eine Schädigung derselben, als eine Störung des durch die Verhältnisse gebotenen bürgerli chen Zusammenlebens und Zusammenwirkens, für welche einzig und allein die Gegner die Schuld tragen. Die Frage nach einem Kom promisse mit den Christlichsozialen, ausgewor fen von demjenigen, der am wenigsten Ursache zu einem solchen hat, hat weder im Ausschusse noch in der Generalversammlung ein Echo ge funden

für die durch Rück tritt freigewordenen Mandate des Baron Eyrl und des Dr. Karl v. Grabmayr wurden mit sämtlichen abgegebenen 79 stimmen der frühere Präsident des Tiroler Landeskulturrates, Alfons Freiherr von Widmann, und der Advokat Dr. Paul von Grabmayr, ein Neffe des Dr. Karl v. Grabmayr, zu Tiroler Landtagsabgeordneten gewählt. Christlichsoziale Leichenschänder. Den Christlichsozialen ist ein sehr böser Fall passiert. Am 6. Jänner ds. I. ist bei Zell am See der sozialdemokratische Reichs- ratsabgeordnete

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Seite 1 von 30
Datum: 08.04.1911
Umfang: 30
nicht zurückgestellt. — Bestellungen und Anzeigen werden ent gegengenommen in der Buchdruckerei I. G Mahl in Lienz, wohin auch Briefe und Gelder za adressieren sind. — Jedes Inseraten-Bureau des In- und Auslandes nimmt Aufträge entgegen. Nr. 14 Lienz, Samstag, den 8. April Ä6. Jahrg. Politische Rundschau. Oeperreick-Ungam. Die Tiroler Christlichsozialeu und die Konservativen. Tie Tiro!er Konseroalioen hatten als Bedin gung der Fusion mit der christlichsozialen Landes- Partei die Aufnahme kirchenpolitischer

, daß sie eine Abänderung des Reichsparteiprogrammes vom Jahre 1907 nicht als' zweckmäßig erachtet und 'daß es im übrige« de» christlichsozialen Reichs- ratsabgeordneten ans Tirol freisteht, auch im Reichsrate jene Grundsätze zu vertreten, die im Landesprogramm enthalten sind. Damit gibt man zn, daß das Reichsprogramm nur «in Rahmenprogramm ist. Die Tiroler Konservativen gegen die Wiener Christlichsozialen. Das Blatt der konservativen Partei in Tirol, °die „Neuen Tiroler Stimmen,' setzen sich gegen M Entscheidung

und Steiermark, die bis her durch Sozialdemokraten vertreten waren, eigene Kandidaten aufstellt. Ihre Bewerber treten als gemeinsame Kandidaten der deutschfreiheitlichen Parteien auf. Auch die Schönerianer werden Kan didaten aufstellen. Das Manifest der Christlichsozialen. Die C h r i st l i ch s oz i a l e Partei ver öffentlichte am 31. März eine Manifest an ihre Wählerschaft, in dem betont wird, daß die Sozialdemokraten und die Tschechen das erste Volkshans zerstört haben, indem sie dessen Tätigkeit

Grundsätze jn das Parteiprogramm gefordert. Ueber eine Anfrage erklärten die steirische und die oberöster- Treichische christlichsoziale Parteileitung, es sei jetzt nicht erforderlich oder ratsam, das Parteiprogramm Hu ändern. Das Christlichsoziale Rahmenpro gramm- Die christ li ch sozi a le Reich spar tei le i tun g hat an die Tiroler Landesparteilei- ^ung einen im Sinne der Ausführungen der Partei leitung von Oberösterreich und Steiermark gerich teten Brief geschrieben, worin es heißt

der Wiener Reichs- Parteileitung zur Wehr und betonen, diese Entscheidung bedeute die vollständige Ausrot tung der kons erva tiven P ar tei in T irol. „Die Tiroler Christlichsozialen lassen das Land Von Wien aus kommandieren. Immer schauen ^ie nach Wien, was die dortigen Parteihänpter Vollen. Die Konservativen glauben aber, daß 5as Land sich selber regieren soll und auf auswärtige Kommando nicht zu hören braucht. Heute wehren wir uns gegen das fremde Kom mando, wenn wir aber einmal eine einheitliche

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