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Innzeitung
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Seite 1 von 4
Datum: 24.02.1866
Umfang: 4
geglaubt, in Tirol gebe es eine liberale und eine klerikale Partei, und beide zusammen machen — als auch ich, der damals achtjährige Sohn eines im Kriegs-Ministerium beschäftigten, früh verwitweten Subalternbeamteu, mir meine Sporen als Geheim polizist 6ü miniature verdiente. Die Erinnerung an das Blut, was daran klebt, erfüllt noch heute das umpanzerte Herz des gestählten Beamten mit Entsetzen. Ich habe den großartig'tragischen Erfolg meiner damaligen, mehr instinctiven als berechneten Thätig keit

glücklich beseitigt, wie wird er es anstellen, daß er auch die übrigen Liberalen aus dem „Volke' verbannen kann? Wäre die liberale Partei auch noch beseitiget, so bliebe natürlich nichts mehr übrig, als die Ultramontaneu, und die sind beileibe keine Partei, sondern nichts mehr und nichts weniger, als das leibhaftige „Volk'. ; Der Oberinn- thaler hat sich an die Lösung dieses Problems nicht gewagt; diese Aufgabe war einem Jnnsbrucker Pfiffikus vorbehalten, das Resultat seiner Forschung liegt

Landtag nur die Vertreter des Volkes bilden, und somit die Ver treter der Handelskammern und des Großkapitals eigentlich P arteiVertreter sind.' Der Oberinnthaler Korrespondent scheint die „Parteien' recht originell einzutheilen. Nach seiner Logik gäbe es in Tirol eine Priefterpartei, eine Adelspartei- eine Prosefforenpartei, eine Handels und Gewerbepartei, eine Bürgerpartei, eine Bauern partei, eine Partei des großen Kapitals und folge richtig auch Bettler-, Schnapsbruder-, Dörcher- und Gott weiß

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Innzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 18.07.1865
Umfang: 4
, beinahe eirrem einfachen Bauer unterlegen, der in jenem Dorfe Niederbrechen wohrrt, wo die Klerikalen eine liberale Wahlversammlung gesprengt haben. In dem streng katholischen'Wahl bezirk Hadamar unterlag ein sehr einflußreicher urrd vormals liberaler Mann, der Großhändler Joseph Siebert, der sich erst in neuester Zeit den Klerikalen in die Arme geworferr, einem von der Fortschritts- Partei aufgestellten Bauer. Die 13 liberaler: Abge ordneten, Lang, Brarrn, Naht, Scherrk, Born, Knapp, Mohr> Bausch

vollständige Nachrichten über die gestern in den 24 Wahlbezirkerr des Landes vorgenommenen Wahlen zur Zweiten Kam mer vor. Vor vierzehn Tagen schrieb ich Ihnen: vierzehn Sitze sirrd den Liberalen sicher, vier der: Kle rikaler:, um die übrigerr sechs wird gekämpft. Heute kann ich hinzufügen: dieser Kampf ist überall zu Gunsten der Liberalen entschieden. In der neuen Kam mer verfügt die Fortschritts-Partei jetzt über 20, die klerikale nur über vier Stimmen. Die Gorrverne- mentalen, für die namerrtlich

, — und wie sie alle weiter heißen, die gefürchteten und gehaßten „Einsylbigerr' — sind alle wieder gewählt und noch sieben weitere Liberale dazu. Ende dieser Woche werden die Wahlen zur Ersten Kammer Statt finden. Sie werden ohne ir- gerrd eine Ausnahme auf Liberale fallen. Was dann? „Eine noch schrecklichere Wiederholung der schreckli chen Katastrophe von 1848' heult die officielle nassau- ische Landeszeitung, indem sie zugleich für die nächste Zukunft zur ungcmeinen Belustigung des biederen Matrosen begleiteten ihn. Nachdem

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Innzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 10.08.1864
Umfang: 4
hat zu entscheiden zwischen unseren Rechten und den seinigen Und wenn ich der Angeklagte bin. so darf man mir das heilige Recht, mich zu vertheidigen, durchaus nicht schmälern. Wie? Man schleppt mich vor die Schranken des Gerichts im Angesicht? des Landes, und ich sollte nicht das Recht haben, ein wenig lebhaft und empfindlich zu werden? , - . . Ich komme auf das Berathungs-Komite zurück. Wir hielten es für nothwendig, die liberale Partei vor Stimmenzersplittcrung zu warnen, und wir niußten die Warnung in Form

von Cirkularen au die Provinzen versenden, denn die unabhängige liberale Presse ist ! längst todt, ausgelöscht und spurlos verschwunden aus unserm öffentlichen Leben : konnten wir also auf anderm Wege die Verleumdungen widerlegen, die von den Regie rungsblätter gegen die liberalen Kandidaten geschleudert wurden?' Carnot erzählt, daß er der liberal-demokratischen Partei angehöre, sich mit mehreren gleichgesinnten Per sonen vereinigte, um über die Wege und Mittel zu berathen, die genommen werden sollten

, aber die Situation, in der wir uns befinden, ist eine solch trostlose und verzweifelte, daß ich sagen kann, nicht wir sollten unsauf der Anklagebank befinden, sondern der Staatsanwalt. Der Präsident ermähnt den Redner zur Mäßigung, und der Staatsanwalt droht ihm, von seinem Rechte Gebrauch zu machen. Garnier-Pages fährt nach dieser Unterbrechung fort: „DerStaatsanwalt brüstet sich auf seinem erhöhten Sitze, droht, von seiner Gewalt Gebrauch zu machen, und doch ist er nur Partei hier. Das Tribunal

, um ihrer Partei zum Siege zu verhelfen. Mehrere wollten in der Anzahl von fünfundzwanzig zusammentreten, ohne sich an den Artikel 291 zu kehren, vermeinend, die Immunität, die sie als Deputirte genießen, sei genügend zu ihrer Sicherheit; Andere wollten, um jede Kollision mit dem Gesetze zu vermeiden, sich aus zwanzig und weniger beschränken. Das Konnte organisirte sich schließlich und veröffentlichte das erste Cirkular, das einen ge harnischten Artikel des Moniteur hervorrief. Nach diesem Artikel hätte Carnot

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Innzeitung
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Seite 2 von 4
Datum: 10.01.1863
Umfang: 4
liberalen Blättern Oester reichs zur Genüge erörtert, und es ist nicht nöthig, hier darauf zurückzukommen, um zu untersuchen, wie viel die Sache der Freiheit durch den Eintritt Wildauers in den tirolischen Landtag gewonnen hätte. Wir schreiben diese Zeilen nicht aus Leidenschaft, sondern um das Resultat der letzten Jnnsbrucker Land tagswahl ins rechte Licht zu stellen. Den siegreichen Kandidaten der liberalen Partei, Herrn Dr. Blaas, kennen wir nicht, und haben daher über die Hoffnun gen, zu denen

er berechtigt, vorläufig gar keine Ansicht. Nur müssen wir aus dem Umstände, daß der liberale Blaas dem „liberalen' Wildauer gegenüber gestellt wordewist, schließen , daß die Haltung des Ersteren wenigstens zu keiner Deutelei Anlaß gegeben hat. Und dieß ist das Wichtigste, worauf ein Repräsentanten körper zu achten hat, wenn er seine Würde bewahren will. und selbst der Regierung müßte ein aufrichtiger Feind viel lieber sein als ein unaufrichtiger Freund. /Doch mit der Feindschaft hat es keine Gefahr. Blaas

Auftreten einiger radikalen Führer zugeschrieben wird. Trotz dieser früheren Schroffheit, und trotz der ent schiedenen Majorität, welche die Fortschritts-Partei un ter der Wahlmannschaft hatte, machte das Komite der selben dem Komite der altliberalen Partei den Vorschlag, sich über einen gemeinsamen Kandidaten aus den Reihen der letzteren zu verständigen. Das Komite der Alt liberalen gieng hierauf ein, und that seinerseits einen entgegenkommenden Schritt, indem es einen etwas vor geschrittenen

Kandidaten, der bereits früher Abgeord neter gewesen war, in Vorschlag brachte. Derselbe trat indeß, nachdem er vom Komite der Fortschritts- Partei bereits acceptirt war, aus zwingenden Familien- Rücksichten zurück, und da bei der Kürze der Zeit ein anderer geeigneter Mann aus den Reihen der Partei nicht mehr aufgestellt werden konnte, traten die Kon stitutionellen selbst mit dem Vorschlage hervor, einen gemäßigten Fortschrittsmann, den Kaufmann Laßwitz; zu wählen. Bei dem Wahlakte fanden sich nur vier

zehn , die das Interesse ihrer Partei über das gemein same Interesse aller Verfassungstreuen stellten und sich der Abstimmung enthielten.' Wie die Br. Ztg. vernimmt, ist der Abgeordnete Justizrath Karsten aus Waldenburg in der gegen ihn schwebenden ehrengerichtlichen Untersuchung wegen Be leidigung des Ministers v. d. Heydt vom Ehrenrath der Rechts-Anwalte freigesprochen worden. Berlin, 6. Jänner. Offiziöser Mittheilung zufolge wurde die Neujahrsadesse der Berliner Stadtverord neten dem Könige

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Seite 1 von 4
Datum: 14.10.1864
Umfang: 4
. Im gegenwärtigen Ausschuß werden nun nach diesen Ergänzungswahlen 25 Liberale und nur 8 von der konservativen Partei Gewählte sitzen, ja wir möchten zweifeln, ob diese sämmtlich ganz unbedingt zu den letzter» zählen. Der herbste Verlust für die Gegner ist wohl des Probstes Bruder, der sich selbst die Grube schuf. Er dachte sich zum Bürger meister wählen zu lassen, um dann — Herrn Anton Kappeller diesen Platz einzuräumen. (Aus einem zweiten Schreiben, das uns aus Bozen zugeht, ersehen wir, daß die Klerikalen

' um eilf Stimmen den Kürzeren, heute im ersten Wahl körper war ihre Niederlage vollends entschieden. Der gegenwärtige Bürgermeister, gegen den man so viel Staub aufwirbelte, ist in die Gemeindevertretung wieder gewählt, alle vier Kandidaten, welche die Liberalen auf ihren Listen hatten, drangen mit mehr als absoluter Majorität durch. Die Diplomaten der Gegenpartei schrieben, sobald sie davon Wind bekamen, ihre Wahl zettel um, und setzten lauter Liberale darauf mit Aus nahme — eines Einzigen

im dritten Wahlkörper nur dadurch zu siegen verniochten, daß sie mit Ausnahme des der feinsten „Vaterlands'-Partei ungehörigen Baron von Giovanelli nur solche Kandidaten aus ihre Liste setzten, welche Theils der „gemäßigten konservativen','Theils der „gemäßigten liberalen' Partei angehören. Jn^, Lager der Frommen sollen die Wahlen im ersten und- zweiten Wahlkörper einen großen moralisch.politischen Katzenjammer verursacht haben. „Denken Sie sich', schon. Was das für penetranten Geruch erzeugt! Der Staub

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Seite 1 von 4
Datum: 05.10.1864
Umfang: 4
mit dem Bundestags-Gesandten, Herrn v. Savigny, nach Baden-Baden, wo derselbe beim Könige mehrere Tage verweilen wird. (N. Fr. Pr.) Wiesbaden, 28. September. (Auch eine schöne Gegend.) Die Auflösung der nassauischen Kammern, in welchen die gemäßigt liberale Partei die Majorität hat, ist noch nicht erfolgt, aber bald zu erwarten. Die durch Heranziehung der Regirungsgewalt mächtige klerilale Partei, dringt lebhaft darauf, so wie auf gleichzeitige „Säuberung' der Regierung von den sogenannten „Oraniern,' das heißt

es sein Interesse erheischt, die klerikale Partei für sich zu gewinnen, wird er dem Turiner—oder dem Florentiner Kabinet, muß man wohl sagen, — die übernommene Pflicht einschärfen, nichts gegen die päpstlichen Besitzungen zu unternehmen. Sobold er dagegen einen Druck auf Oesterreich ausüben oder die Sympathien der Demo kratie versöhnen will, wird er die italienischen Patrioten in ihren unfehlbaren Versuchen, Rom dem Papste zu entreißen, gewähren lassen und sich darauf berufen, daß vom Jahre 1866 an Frankreich

den altnassauischen Beamten, die sich nicht unter die klerikale Herrschaft beugen wollen. In Erwartung, daß sie die Auflösung des Landtages durchsetzt, hat die klerikale Partei bereits die Wahlagitation in die Hand genommen. Sie hält wöchentlich mehrere Wahlversammlungen, in welchen der Direktor Werren die Parade abnimmt. Sogar die Anwesenheit der Kaiserin Eugenie konnte das harmlose Bad Schwalbach nicht vor einem solchen „großen Meeting' der Geistlichen, Beamten, Lehrer, Bürgermeister, Hmssiers und sonstigen

kommen. Am vorigen Sonntag hatten sich einige Notabcln dieser Partei ein Rendezvous nach Bad Ems gegeben. Schon am Tage vorher eilte ein Assessor der Wiesbadener Polizei «Direktion, deren Wirksamkeit durch das Gesetz auf das Weichbild dieser

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Seite 3 von 4
Datum: 01.08.1865
Umfang: 4
berechnet, daß die Liberalen, auch nach Abzug der Sitze, die in Folge von feindlichen Petitionen wieder verloren gehen mögen, im neuen Parlament eine Majorität von 70 Stimmen haben werden. Die numerische Verstärkung der liberalen Partei im Untcrhause erscheint den Reformfreunden fast we niger bedeutsam, als ihre moralische Kräftigung. Jene schlaffen Politiker — sagt „Daily News' —, die vor einigen Wochen noch prophezeiten, daß das neue Haus der Gemeinen dem alten merkwürdig ähnlich

als eine absolute zur Tagesordnung hinweggegangen. Ueber Lord Palmerstons Verdienste und Fehler wird die unparteiische Geschichte urtheilen, natürlich nicht ohne zu berücksichtigen, wie weit seine Schwächen auch die seiner Zeitgenossen gewesen sind. So weit liberale Interessen durch Personen vertreten werden, sind — wie auf jedem Hustings anerkannt wurde — der Charakter ' und die Tendenzen Mr. Gladstone's von unendlich größerem Gewicht als die des ehrwürdigen Edelmannes, der dem Namen nach an . der Spitze

nur die Nothwendigkeit einer Parlamentsreform aner kannt , soildern das liberale Programm um einen wichtigen Punkt bereichert. Die Zeit ist gekommen, die religiöse Gleichberechtigung als vierten Zielpunkt einer liberalen Politik hinzustellen. Italien. Florenz, 24. Juli. Der Umstand, daß der Kö nig-seinen Aufenthalt hier verlängert und daß so häufige Ministerberathungen statt finden, gibt zu allerlei Gerüchten Aulaß. Es ist merkwürdig uiib verdient hervorgehoben zu werden, wie Italien sich mit optimistischen

gebraucht. Von dort wird der französische Gesandte seine Urlaubsreife nach Frank reich antreten. — Lord Wcstbury, der sich jüngst einem Mißtrauens - Votum Seitens des englischen Oberhauses ausgesetzt hat, befindet sich augenblicklich hier und hat schon einigen Ministern seinen Besuch abgestattet. Spanien. Madrid, 28. Juli. General Prim ist hier an- gekonunen. Die progressistische Partei wird bei ihrer Politik der Enthaltung verharren. Die amtliche Zeitung veröffentlicht ein Dekret der Königin

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Seite 2 von 4
Datum: 01.04.1865
Umfang: 4
ab, ob überhaupt ein streng parlamentarisches Regiment in Oesterreich eine Möglich keit ist, ob es möglich ist, gerade immer nach der Majorität zu regieren, und ob es überhaupt möglich ist, sogenannte MajoritätSministerien zu bilden oder nicht. Ich will nur die moralische Wirkung der soge nannten Majorität eines Hauses auf die Entschlüsse der Regierung kennzeichnet. Da kann ich mir denn nun sehr gut denken, daß eine Regierung, der eine geschlossene Partei entgegensteht, eine Partei, die ein bestimmtes Programm

hat, eine Partei, in deren Mitte sich Männer befinden, mit der gehörigen Sach- kenntniß, mit der gehörigen Leitungsgabe ausgerüstet, nun auch wenn sie berufen werden, die Zügel der Re gierung zu ergreifen, im Interesse einer geregelten Der- waltung zu wirken — da kann ich mir sehr gut denken, daß eine Regierung moralisch verpflichtet sei, den Wünschen, den AuSsprüchen einer solchen Partei Rech nung zu tragen , sich ihr möglichst zu akkomodiren. Ich bitte aber zu entschuldigen, wenn ich, was diesen Punkt

betrifft, der Meinung eines Redners aus Sieben bürgen mich anschließe, der heute es ausgesprochen hat, daß solche feste Parteien in diesem Hause nicht existiren, und daß insbesondere jene Partei, welche sich Seiner Majestät gefreueste Opposition nennt, von uns in der That nicht als eine Partei mit einem festen Programme betrachtet werden kann. Das Verhältniß ist vielniehr dieses, daß viele sicher nur von ihrer Ueberzeugung geleitete Männer sich vorübergehend zusammengefunden haben, die'in

den allerwichtigsten Fragen ganz diver- girende Ansichten haben, die wir daher nicht als Partei betrachten können, denn diese Partei besteht nur darin, daß gegen die Regierung Opposition gemacht wird. Und dieser Partei können wir nicht entscheidendes Ge wicht beilegen, welches nach unserer Meinung als moralisches Gewicht einer vollständig gebildeten Partei in die Wagschale fallen würde. Das möge uns nicht übel genommen werden. Und deshalb möge es uns auch nicht verargt werden, daß, wenn auch die Voten

angedeihen lassen; — auch nur aus innerster Ueberzeugung — möchte ich nur die eine Bitte richten, daß auck sie zu einem eigentlichen Parteistandpunkte endlich gelangen, daß sie eS als die Nothwendigkeit eines jeden parla- mentarischen Lebens erkennen, sich unter einer gewissen Fahne zu rangiren, und dann im ganzen und großen das Ziel ihrer Politik im Auge zu behalten.und in kleineren und untergeordneten Fragen vielleicht ihre partielle Selbständigkeit aufzugeben. So allein wird es dieser Partei möglich

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Seite 4 von 4
Datum: 02.08.1864
Umfang: 4
und Schießen nach dem Hause des Bräutigams, wo sie die kirchliche Trauung und alle üblichen Hochzeits-Ceremonien nach ahmen. In diesem Nothstandsjahre allein sollen in Bekes-Komlos dreißig solche ungesetzliche Heiraten vor gekommen sein. (Ein neuer Erberschleichungsprozeß zu Gent,) wo die Jesuiten wieder mehr als eine Million, auf Kosten einer dürftigen Schwester des unlängst verstorbenen schwachsinnigen de Ryckere, sich erobert, ist der klerikalen Partei in Belgien augenblicklich sehr unwillkommen

. Trotzdem sie die Vorsicht gebraucht, die bürgerliche Hospitalverwaltung als Haupterbe für das im Ver hältniß unbedeutende Jmmobilarvermögen einsetzen zu lassen, während ein gewisser de Hemptinne, welchen der Testator nie gesehen oder gesprochen, den Löwen antheil erhielt, hat dieser für ihre geistliche Habgierde ersonnene liberale Fallschirm den Jesuiten nichts ge fruchtet. Der berühmte Advokat d'Elhoungue entwarf vor der Rathskammer in öffentlicher Sitzung eine Schilderung der von den Jesuiten

angewandten Mittel, welche die Widerpartei verstummen machte. In Gent brachte die Verhandlung einen solchen Eindruck hervor, daß die katholischen Advokaten jetzt in einem Brief an das liberale „Genter Journal' durch Leugnen und Beschönigung den Effekt abzuschwächen suchen. (Napoleon auf einem Soldatenball.) Der Kaiser soll sich, wie Privatberichte aus Vichy melden, durch aus idyllischen Genüssen hingeben und, wenig mit hoher Politik beschäftigt, sehr zurückgezogen leben. Jüngst besuchte

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Seite 1 von 4
Datum: 28.10.1864
Umfang: 4
Liberaler den höllischen Schwefelpfuhl, durch jene der „Gutgesinnten' aber die Freuden des Para dieses eröffne? — Gut gebrüllt hatte der Löwe, aber leider viel zu früh, gute dritthalb Monate zn früh. Er hatte sich eben in der Zeit verrechnet, seine eigenen Leute hatten ihm unbewußter Weise diesen Streich gespielt. In den Wählerlisten erschienen nämlich etwas zu einem halben Dutzend Namen, von denen es zweifellos war, daß sie bei der Wahl sich entschieden auf die liberale Seite schlagen

würden. Dieselben hatten 1861 ganz anstandslos ihr Wahlrecht ausgeübt, Niemand machte il.npn hößfelhe m fipfh’pjtpn t Or& sollte dies aber Heuer anders kommen. Die klerikal reaktionäre Partei, an ihrer Spitze die Herren I. M. Längte und der Exbürgermeister Paul Deiöböck, denen als dritter im Bunde unbegreiflicher^) Weise der Herr Reichsrathsabgeordnete Wohlwend sich anschloß, suchten in den Wahllisten mit bewunderungswürdigem Eifer nach liberalen Namen, deren Wahlrecht anzufechten möglich wäre. Wer sucht, der findet

zugesendet erhielten, und bisher ■ der Vereinfachung halber ihre Steuern unter dem Namen ihnen nahestehender dritter Personen *) Räthselhast ist eS allerdings, daß Herr Wohlwend in Feldkirch mit einer Partei geht. der er in Wien entschieden gegenübertritt. Allein da Herr Wohlwend die Interpellation gegen die Jesuiten unterschrieben, gegen den Artikel V. der Strafnovelle gestimmt, und im parlamen tarischen Feldzug für Schleswig-Holstein mit den Reso lutionisten votirt hat. so scheint ein wirklicher

Anschluß an die klerikale Partei wohl nicht denkbar; wahrscheinlich erheitert es ihn, die Klerikalen an der Nase zu führen Die Redaktion entrichtet hatten. Wie der Jude im „Kaufmann von Venedig' aber beharrlich auf seinem „Scheine' besteht, eben so zähe und krampfhaft hielten die Klerikalen an dem Wörtchen sie fest und verlangten, daß das halbe Dutzend aus der Wählerliste verschwinden müsse, weil die Steuerliste wohl die Namen derer enthalte, welche die Steuer des halben Dutzend mit ihrer eigenen

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Seite 3 von 4
Datum: 09.05.1865
Umfang: 4
mit Zuversicht erwarten könne. ES sei möglich, daß der ReichSrath den Vermittler machen werde durch die Erklärung, daß die Eröffnun gen der ungarischen KonstilulioneUen verständig und gerecht seien. Aber weit wirksamer würde eine vom Kaiser selbst ergriffene Initiative zur Versöhnung mit Ungarn sein. JtviirsS. Turin, 2. Mai. Von allen Seiten lausen schon Nachrichten ein, daß die Parteien sich rüsten zu dem bevorstehenden Wahlkampfe. Während die kirchliche Partei im Stillen wirkt, trifft die liberale

Anstalten zu Versammlungen, um ihr Programm zu vereinbaren. Der Natur der Sache gemäß bildet die Frage wegen der Aufhebung der Klöster das Schiboleth der Parteien. Die klerikale Partei will der Regierung wie den Libe ralen gefährliche Schachzüge durch Ausbeutung des partikularistischen Interesses und des Sondergeistes, namentlich auf Sizilien, bereiten. Man wird sich darauf gefaßt machen müffen, in der nächsten Kammer eine Schaar Schwarzer sich um die Fahne von Ondes- Reggio und Cantu sammeln zu sehen

entstünde, und dieselbe gute Meinung haben wir auch von unsern politischen Gegnern. Es kann eben in derlei Angelegen heiten — mit rühmlicher Ausnahme der „Tir. St.' — keine Partei geben, sondern nur Mitbürger. Um so taktloser war es daher, den Antrag — welcher den „Tir. St.' nur nicht behagt, weil er von M. Meyer gestellt wurde, — zu bekämpfen. Denn derselbe enthielt keine falschen Angaben; es war darin nicht gesagt, wer zuerst, sondern nur, daß die Feuerwehr sehr schnell bei der Hand

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Seite 3 von 4
Datum: 02.08.1865
Umfang: 4
den; wir hoffen darauf mit Zuversicht, so wahr unser König sein Volk liebt.' So dürfen in Preußen ver- fassung-feindliche Blätter ungestraft schreiben, während die vorn Volke gewählten Abgeordneten, welche in der .Kammer die vorn.König feierlich beschwvrene Ver fassung in Schutz nahmen, mit Prozessen bedroht werden. Und doch sind die verfaffungs- und eid brüchigen preußischen Minister erzkonfervative Männer, nicht etwa Liberale, vor welchen man an gewissen Orten fast ein Kreuz schlägt, wie vor dem Gottsei

, durch welchen den Befehlshabern frei stand, Schrift steller vor-daö Kriegsgericht zu stellen, deren Artikel der Treue oder Disciplin der. Truppen gefährlich er? achtet worden waren. Die Progressisten werden bei den nächsten Wahlen in geschlossenen Reihen auf dem Kampfplätze erscheiuen; Prim und Olozago rüsten sich zur Heimkehr nach Madrid, nur die Wahlver sammlungen ihrer Partei zu leiten. Die Kamarilla betrachtet diese Männer als notorische Verschwörer, die auf den Sturz der Dynastie loögehen. O'Donnell bewegt

sich zwischen so scharfen Extremen bis jetzt mit seiner altbewährten Virtuositär. Der Telegraph von Barcelona meldet, daß n:an dort einen Brief des Generals Prim erhalten habe, in welchem er an zeigt, daß er den 30. Juli in Madrid eintreffen werde. Er fügt hinzu: „Hört damit auf, Commen tare über die Haltung der progressistischen Partei zu machen; was das Eeutral-Komitä entscheidet, muß gelten. Nichts Anderes:' Neueste Post. Wien, 31. Juli. Wir glaube» gut unterrichtet zu sein, wenn wir Herrn Baron von Hübner

wird bezweifelt. (N. Fr. Pr.) Altona, 31. Juli. Die Freilassung May's ist fortwährend aussichtslos. Das Vertrauen in Oester reich, welches eigentlich das energische Auftreten der augustenburg'schen Partei veranlaßte, ist erschüttert, obwohl Herr v. Halbhuber den beschwerdeführenden Deputationen seinen Beistand zugesagt hat. (N.F.Pr.) Petersburg, 31. Juli. Einer Meldung des „Rus sischen Invaliden' zufolge hat General Tschnernajeff am 28. Juni Taschkent» eingenomnien. Sein Ver lust betrug 25 Zotte

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Seite 2 von 4
Datum: 05.10.1864
Umfang: 4
holen lassen. Sie kamen zu spät. Die Liberalen, für welche wohl diese Zieraten bestimmt, waren bereits fort. Uebrigens wird die liberale Partei ihre gesetzlichen Rechte faktisch wahren, schon allein zu dem Zwecke, um vor dem Volke und den übrigen deutschen Regierungen öffentlich den Beweis zu führen, wie weit das gegen wärtige Gouvernement in Nassau geht. Deriin, 30.Sept. (Adelig und nicht adelig.) Nach der kürzlich erschienenen Rangliste für 1864 zählt das preußischeKriegSheer überhaupt 7988

einen Werth darauf legten, sondern nur, weil die Iankees so viel daraus legen.' Und an einer andern Stelle: „Das Uebelste an der Geschichte ist, daß sie gerade im letzten Augen blicke eingetreten ist, um noch die Lincoln-Partei im Norden vom sonst unvermeidlichen Untergänge zu retten ' Dies letztere ist auch die Ansicht der Demokraten im Norden und sie machen daher über den Sieg Sher- mans sehr trübe Gesichter. Ihr Kandidat M'Clellan, wohl begreifend, daß er sich todt

machen würde, wenn er in einem solchen Augenblicke sich zu der Forderung einer „sofortigen Einstellung der Feindseligkeiten' bekennen wollte, wie der National-Convent seiner Partei sie ausgesprochen hat, hat seine Annahme der Kandidatur in einem Schreiben erklärt, welches das demokratische Parteiprogramm geradezu auf den Kopf stellt. „Die Herstellung der Nationaleinheit', sagt er, „ist der einzige Zweck des Krieges. Die Union, wie sie vorher war, mit vollster Gewährleistung aller ver fassungsmäßigen Rechte der Einzelstaaten (Sklaverei) muß

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Seite 1 von 4
Datum: 17.02.1863
Umfang: 4
Regimes viel in Gemeinschaft genannt zu werden. Indessen die Sache ist doch zu ernst, um sie mit einer solchen Bemerkung abzuthun. Es ist lächerlich anzunehmen, oder sich den Schein zu geben als ob man annehme, daß Oesterreich — selbst das jetzige liberale Oesterreich — für die Revolution, wo es auch sei, in der Nähe oder Ferne, Partei nehme. Selbst im ameri kanischen Bürgerkriege, an dessen Anschürung russische Agenten mitgeholfen haben, hat sich die österreichische Regierung unzweideutig

Erscheinung, die Sympathien, welche das liberale Oesterreich mit der polnischen Re volution haben soll. Wir könnten uns solchen Abgeschmacktheiten gegen über darauf beschränken zu sagen, daß man Oesterreich da wo es seine Freunde sucht, keinen besseren Dienst thun kann als indem man es vom russischen und preu ßischen Standpunkt aus in der polnischen Sache angreift. Wir wünschen in der That in dieser Angelegenheit so wie in den meisten übrigen weder mit Rußland noch mit dem Preußen des jetzigen Berliner

auf die Seite der legitimen Staatsgewalt gestellt. Um wie viel weniger wird Oesterreich für eine Revolution Partei nehmen, welche unmittelbar an seiner Grenze vor sich geht, und man wird von unserer Regierung doch wohl nicht voraus- setzen, daß sie erst durch Berliner-Zeitungsartikel über die Verlegenheiten aufgeklärt werden müsse, die aus dem polnischen Aufstande für sie selbst entspringen kön- \J e J* ~~ Nein! — dadurch daß Oesterreich liberal, a-ch knjj es konstitutionell geworden, ist es nrch

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Seite 3 von 4
Datum: 29.12.1862
Umfang: 4
- und eine unsichtbare Partei. Die zwei sichtbaren sind die Whigs, d. i. Progressisten, und die Tories, d. i. Konservative. Die Whig-Partei wird durch Lord Palmerston, die Tory-Partei durch Lord Derby vertreten. Beide sind in einem zweihundert- jährigcn Kampfe alt geworden; sie haben einander ab genutzt und ließen zwischen ihnen eine dritte Partei, von Gladstone und Cobden vertreten, entstehen. Diese Partei heißt die Schule von Manchester; ihr Organ ist die „Times', der Riese der europäischen Presse

seinen Kandidaten auf und der Name des Prin zen Alfred erscholl durch Griechenland, überall wo der griechische und englische Handel seine Repräsentanten hatte. Die Politik wurde gänzlich umgangen; Alles hatte die Schule von Manchester gethan ohne Lord Palmerston. Folgendes ist also der Entschluß der Partei, welche in diesem Moment die englische Politik handhabt. Das Ministerium entschuldigt die Kandi datur des Prinzen Alfred mit derjenigen des Prinzen von Leuchtenberg von Seite Frankreichs und Rußlands

, in denen sie sich befinde, zu befreien. Die päpstliche Partei zeigt sich dem'Kaiser gewogener.' So meldet aus Rom; 16. Dezember, das legitim- stische Mrseiller Telegraphen-Bureau. Zunächst wird der römischen Curie zu Gelde zu verhelfen sein. Dem Journal des Debats wird aus Rom geschrieben: „Laut einem kürzlich dem Vatican durch den Finanz- Minister erstatteten Berichte über den päpstlichen Schatz werden nach Ablauf von drei Monaten alle Geldquellen erschöpft sein, und es wird versichert, der Papst

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Seite 3 von 4
Datum: 29.01.1866
Umfang: 4
. Und welche Sympathie können wir braven Deutsch tiroler mit so verstickten Menschen haben, denen „Moyses und die Propheten' nichts gelten? Am besten wäre es vielleicht, man gäbe ihnen zur Strafe einen eigenen Landtag und ließe sie laufen. Wenn sie dann dem politischen und religiösen Verderben anheim fallen, so hätten sie es ihrem eigenen Starrsinn zuschreiben. Und was wird Hr. v. Dallatorre thun? Nun er wird zweifelsohne sein Mandat niederlegen. Denn seine Partei hat den Grundsatz aufgestellt, daß ein Abgeordneter

Freiheit! Wien, 26. Jänner. Die Gcn.-Corr. meldet, daß in Folge der Abstellung der Paßrefision an der ReichSgränze künftighin die Paßvisumsertheilung seitens der österreichischen Gesandtschaften unb Consulate selbst dann entfällt, wenn die Partei eine Visirung wünscht, ansgenonunen bei Frankreich , der Türkei, die Donaufürstenthümer irrbegriffen, und Rußland. — Preußen hat auf Anrufen Rußlands durch seinen Gesandten in Rom die Vermittlung in der Ange legenheit des Hrn. v. Meycndorff übernommen

gefalle. Niemand wird bezweifeln, daß dasselbe dadurch sein politisches Ansehen nicht im Mindesten stärke, noch aber dau ernden Einfluß auf die innern Verhältnisse des Landes gewinne, vielmehr ist zrr befürchten, daß noch einiges, was von dem grrten alten Rufe parlamenta rischen Taktes seit 1861 geblieben, nun verscherzt werden könne. Und dennoch haben diese Partei kämpfe insoweit Interesse, als dieselben bei den Ab stimmungen deutlich die Parteigruppirung erkennen lassen. Denn daß die Verschmelzung

wartete Veränderung bevorstehen, indem sich die Deak- und Beschlußpartei dermaßen geeinigt, daß eine Fusion, wenn auch in ganz anderem Sinne erfolgen und die Rechte mit einem Theil des rechten Cen trums zu einer conservativen Partei unter der Füh rung des Grafen Apponyi sich umbilden werde, aber dennoch solle vermittelnd zwischen beiden die Partei Denk stehen. Wahrlich so nebelhaft der Tag sein wird, den dieser Ausgleich gebären soll, so räthsel- haft ist auch die Dämmerung und Morgenröthe

alle Parteien bem Eintritte der siebenbürgischen Abgeordneten entgegen, denn höchst wahrscheinlich, wird durch dieselben die konservatirte Partei die größte Verstärkung erhalten, da die Mehrzahl der Abgeordneten Romanen und Sachsen sein werden, die sich ihren Traditionen getreu, nur dieser, als der zukünftigen Regierungs- partei anschließen können, welche, wie man sagt, den Ausgleich „um jeden Preis' will. Ganz das Ge gentheil dieser bildet jene Fraktion der äußersten Linken, welche sich von dem allgemeinen

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Seite 2 von 4
Datum: 29.12.1863
Umfang: 4
und auch nach Verdienst gerichtet! Die Zeit ist aus. wo wir, wie bisher, einen scheinbar hoffnungslosen Kampf führen müssen. Immer gewaltiger erhob sich diese Zwingburg liberaler Centralisation — immer höhnender spottete das liberale Philistertum der Kolonnen der „Geistes armen', die mit der Losung: „Gott und unser Recht' in ungeschwächtem Muth dem modernen Goliath entgegen traten . der Freiheit verhieß , während er Knechtung brachte, und der seinem Opfer höchstens das gestattete, daß es laute Klage führen dürfe

, mährend er es entehrte und beraubte!*) Unserm Bergvolk gebührt der Ruhm, daß es von jeher diesen Liberalismus als das erkannte, wag er ist. daß es mit ureigener Kraft diesen Vampyr von seinem Herzen ferne zu halten strebte, damit es, durch ihn zum politisch armen Bettler geworden, dann um die Brosamen seiner Freiheit flehend vor seiner Thüre erscheine I' Hier wird die Wahrheit recht eigentlich mit Füßen getreten. Wo blüht der Egoismus in so unerhörter Ueppigkeit, wie in der klerikalen Partei

dürfenden „Tiroler Stimmen,' die respektablen Staatsbürger, die ..voni Schweiße des nrniPti Volkes' fett werden, gehören glücklicherweise nicht zur liberalen Partei. Hingegen war es allerdings der Liberalismus, welcher das gewisse „Bergvolk', das die Feudalklerikalen zum „politisch armen Bettler' schon gemacht hatten, von der Schmach erlöste, „um die Brosamen seiner Freiheit flehend' vor der Thüre der feudal-klerikalen Partei stehen zu müssen. Daß das „Bergvolk' eine bessere Vertretung im Landtage bekam

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Seite 2 von 4
Datum: 26.04.1865
Umfang: 4
' beim heiligen Vater bezeichnet hat. — Aus Spanien kommen noch immer unangenehme Nachrichten von Befürchtungen wegen einer Revolution und man sagt, die Bewegung solle von der iberischen (unionistischen) Partei ausgehen, die jetzt damit umgehe, den Prinzen Ferdinand, den Vater des jetzigen Königs von Portugal, auf den Thron von Spanien zu setzen. Jtolies. Turin, 19. April. Der Papst hat, wie der „Köln. Ztg.' geschrieben wird, an den König Viktor Emanuel ein eigenhändiges Schreiben gerichtet

, das großes Auf sehen bei Hofe erregt. Der heil. Vater beklagt in dem- selben die Unglncksfäüe, welche die Religion getroffen, und er sagt in seinem Briefe, daß er sich vorzüglich an den Katholiken und nickt an den König von Italien wende. Er spricht seinen lebhaften Wunsch aus, diesen betrübenden Zustand geändert zu sehen, und inSbeson- dere erfülle es seine Brust mit Betrübniß, daß mehr denn zwanzig bischöfliche Sitze zum großen Nachtheile für die Religion unbesetzt sind. Vegezzi, dessen liberale

Gewähr, als das Versprechen des Unternehmers, welcher in dieser Sache zugleich Partei und Richter ist. Wir haben gegen die Ehrenhaftigkeit des Hrn. Sallmayer nicht das geringste Bedenken, wir glauben gern, daß er seinen Versprechungen nachkommen wird, gereicht es doch ihm selbst offenbar zum Nutzen und zur Ehre; allein eS bleibt doch immerhin ein bloßes Versprechen.wclches einzuhalten ihn nöthigenfaUsNiemand zu zwingen im Stande wäre. Wir haben dieses Be denken im Publikum mehrfach äußern gehört

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