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Haller Lokalanzeiger
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Seite 2 von 4
Datum: 30.04.1937
Umfang: 4
, daß ich euch führe, denkt daran, was ich gesagt habe: Ich verlange Gehorsam von euch!" Churchill sprach als erster. „Rum Leute, was habt ihr dazu zu sagen?" „Ich bin für Herrn Christian!" rief Smith. Alle Meuterer gaben ihrer Zustim mung laut Ausdruck, ausgenommen Thomp son und Williams; aber als Christian durch Erheben der Hände ab stimm en lidß, hoben auch diese die Hand. „Noch eine Angelegenheit muß geklärt werden", führ Christian fort. „An Bord dieses Schiffes befinden sich Männer

, die sich uns nicht angeschlossen haben. Sie wä ren mit Bligh gegangen, wenn es ihnen möglich gewesen wäre . . . ." Zurück nach Tahiti. Er fragte uns sodann der Reihe nach, ob wir zur Mitarbeit gewillt seien, solange wir uns auf der „Bounty" befänden. Mit Goung begann er. „Für mich hat das Schicksal die Frage entschieden, Herr Christian", antwortete dieser. „Ich hätte Ihnen nicht geholfen^ das Schiff in Besitz zu nehmen, wenn ich wach gewesen wäre, aber jetzt erkläre ich mich mit allem einverstanden. Ich habe keine sonderliche

Lust, nach England zurück zukehren. Auf mich können Sie rechnen, wohin immer Sie sich wenden." Es war der Einzige von uns, der diese Entscheidung traf. Wir anderen ver sprachen nur, den Befehlen zu gehorchen, un seren Pflichten an Bord wie bisher nach- zukommen und keinerlei Verrat zu üben^ so lange wir auf der „Bounty" seien. Was hätten wir auch sonst tun sollen? Insge heim wußte Christian sicherlich, daß wir das Schiff verlassen würden, sobald sich uns eine Gelegenheit dazu böte. Programm

, daß ich mich und meine Leute davor bewahren muß, gefangenge- nommen zu werden." Wir gingen sogleich an die Arbeit. Ein Teil der großen Kajüte wurde als Wohnraum für Christian hergerichtet, und er ließ die Waffenkiste dorthin schaffen. Er benutzte sie als Bett und ttug die schlüssel dazu immer bei sich. Einer der Meuterer stand Tag und Nacht bei der Kajütentüre Wache. Christian speiste allein und sprach nur selten mit jemandem, außer wenn er Befehle zu erteilen hatte. Der Ka pitän eines Schiffes führt immer ein einsa mes

Leben, aber nie hat einer einsamer gelebt als Fletcher Christian. Trotz des bitteren Gefühls, das ich ihm gegenüber zu dieser Zeit verspürte, tat mir das Herz weh, wenn ich ihn bei Tag und auch oft bei Nacht, Stunde um Stunde, auf dem Quarterdeck auf- und abgehen sah. Alle Fröhlichkeit war von ihm gewichen; nie mals war die Spur eines Lächelns auf sei nem Antlitz zu sehen — nur der Ausdruck finsterer Melancholie. Die „Bounty" hatte ihren Kurs ge ändert und segelt mach Südosten. Das Schiff kehrte

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 2 von 4
Datum: 24.04.1937
Umfang: 4
-deutsche Turnerschaft „Al penrose" Hall. Am Sonntag den 18. April wurden in Hall die Ausscheidungswett kämpfe im Geräteturnen für die Tiroler Turnerschast ausgetragm. Um halb 10 Uhr erste, sich etwa bietende Gelegenheit ergrei fen würden, um das Schiff wieder in ihre Gewalt zu bekommen. „Sie Haben doch sicherlich keinen An teil an dem, was hier vorgeht?", fragte mich Fryer. „So wenig, wie Sie selbst. Stur"', antwortete ich. „Herr Byam hat nichts damit zu tun", bestätigte Christian. „Herr Puv- cell

—" Fryer unterbracht ihn. „Um Gottes willen, Herr Christian, was tun Sie da? Begreifen Sie denn nicht, daß Sie uns alle ins Verderben stürzen? Machen Sie dieser Tollheit ein Ende und ich verspreche Ihnen, daß wir alle Ihre Interessen vertteten werden. Lassen Sie uns nur erst England errei chen und —" „Es ist zu spät, Herr Fryer", sagte Christian kalt. „Ich habe während der letzten vier Wochen in einer Hölle gelebts, und ich denke nicht, dies länger zu -er tragen." „Ihr Zerwürfnis mit Kapitän Bligh gibt

Ihnm nicht das Recht, uns alle ins Unglück zu stürzen." „Schweigen Sie, Sir!" entgegnete Christian. „Herr Purcell, geben Sie Ihren Leuten die Weisung, die Balken und Bob- Zen für den großen Kutter heraufzuholeni. Geben Sie dem Zimmermann eine Wache mit, Churchill!" „Haben Sie am Ende die Absicht, uns auszusetzen?" fragte Fryer. „Wir sind höchstens neun Meilen vom Lande entfernt", entgegnete Christian. „Die See ist so ruhig, daß Herr Bligh keine Schwierigkeiten haben wird, das Ufer zu erreichen

." „Herr Byam, ich weiß, daß Sie bei dieser Sache die Hand nicht im Spiele ha ben. aber Sie sind — oder waren — Herrn Christians Freund. Ersuchen Sie ihn, Ka pitän Bligh die Barkasse zu geben. Der Kutter ist morsch und wird niemals das Land erreichen", wandte sich Purcell an mich. Ich wußte, daß dem so war. Der Kutter war so wurmig und leck, daß er kaum zu verwenden war. Purcell wollte Christian den Wunsch nicht selber vortra- gen, weil er glaubte, dieser sei ihm niich'k gut gesinnt

. „Mir würde er die Bitte nie mals erfüllen", sagte er. „Die Fahrt im Kutter würde für Kapitän Bligh und albe, die mit ihm gehen dürfen, fast den sicheren Tod bedeuten." Ohne Verzug trug ich Christian das Ersuchen des Zimmermanns vor. Mehrere Meuterer umringten uns, um zu hören, was ich zu sagen hätte. Christian war so gleich einverstanden. „Gut, er solle die Barkasse haben", sagte er. „Sagen Sie . dem Zimmermann, er möge sie bereit ma chen." Dann rief er: „Hört auf mit dem Kutter, Iungens. Räumt die Barkasse

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 1 von 4
Datum: 24.04.1937
Umfang: 4
ten der allgemeinen Verwirrung gingen wir ein wenig achtern, und als wir uns der Stelle näherten, wo Bligh stand, hörte ich Christian sagen: „Werden Sie schwei gen, Sir, oder soll ich Sie dazu zwingen? Ich habe jetzt auf diesem Schiff zu befehlen, und, bei Gott, ich werde mir Ihre Beleidi!- gungen nicht länger gefallen lassen." Schweiß perlte auf Vlighs Stirn. So laut er konnte, hatte er gebrüllt: „Mord! Verrat!" „So, du befiehlst auf meinem Schiff, aufrührerischer Hund!" heulte

er jetzt. „Ich werde dich hängen lassen! Ich werde dich blutig peitschen lassen! Ich werde —" „Halten Sie den Mund, oder Sie sind in diesem Augenblick des Todes!" Christian richtete die Spitze seines Bajonetts auf Blighs Brust, und der Aus druck seiner Augen verhieß nichts Gutes. „Schlagt den Hund tot", rief jemand. Andere riefen: „Werft ihn über Bord! Füt- tett die Haifische mit dem Halunken!" Erst jetzt, glaube ich, erkannte Kapitän Bligh in Wahrheit die Lage, in der er sich befand. Einen Augenblick lang stand

er schweratmend da und blickte sich ungläubig um. „Christian, lassen Sie mich sprechen", bat er mit heiserer Stimme. „Denken Sie auch jene, die den Genuß, des Reifens noch nicht kennen lernten. Die Bahnen müssen ganz was Neues bieten, dann werden sie wieder ziehen. Sie müssen ein fahrender Vergnügungsraum werden, wie die Schiffs. Und sie müssen so billig und sicher fahren. , daß man dieses Vergnügen jedem anderen vorzieht. Wenn man bei uns diesen Weg ernstlich weiter gehen will, dann wird die Bahn

haben soll." „Ihr Wort ist wertlos, Sir", entz- gegnete Christian, „wären Sie ein Mann von Ehre, so hätte sich dies nie ereignet." „Was gedenken Sie mit mir zu tun?" „Erschießen werden wir dich, du blu tige Bestie!" rief Burkitt. mit seiner Mus kete vor dem Gesicht des Kapitäns hin- und herfuchtelnd. „Erschießen ist zu gut. Lassen Sie ihn die „Katze" schmecken, Herr Christian!" „So soll es sein. Gebt ihm sein eigenes Gift zu schmecken!" „Zieht ihm die Haut ab!" „Ruhe!" gebot Christian streng, dann zu Bligh gewandt

gewinne., Auch Ministerpräsident van Zeeland wünschte eine solche Entscheidung,, darum stellte er sich Degrelle in der Wahl schlacht gegenüber. Die Entscheidung brachte dem Faschismus eine ganz große Niederla ge: Degrelle erhielt nur 20 Prozent, van druck vor Bligh herum, daß die Spannung sogleich nachließ. Die Leute begannen, ihm Beifall zu klatschen. „Hurra, Tommy! Also du bist auch auf unserer Seitei, Junge?" „Lassen Sie mich den Kapitän bewa chen, Herr Christian", rief Ellison

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Haller Lokalanzeiger
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Seite 1 von 4
Datum: 30.04.1937
Umfang: 4
liefe, und andererseits Verwünschungen gegen Christian und seine Leute ausstietz. Fryer rief zu uns herauf: „Im Na men Gottes beschwöre ich Sie, Herr Chri stian, geben Sie uns Waffen und Muni tion! Denken Sie daran, wohin wir gehen! Geben Sie uns eine Möglichkeit, unser Lei ben zu verteidigen!" Wir riefen Christian herbei und baten ihp, Bligh einige Musketen und die nötige Munition zu geben. „Niemals!" sagte er. „Sie dürfen keine Feuerwaffen haben." „Dann geben Sie ihnen wenigstens ein paar

Schutzsäbel, Herr Christian", bat Morrison nunmehr, „sonst werden sie im gleichen Augenblick ermordet, wo sie an Land kommen." Damit erklärte sich Christian einver standen. Auf seine Weisung hin brachte Churchill vier Säbel, die in das Boot hin abgelassen wurden. „Ihr Feiglinge!" rief Purcell zu den Meuterern hinauf. „Nur diese paar arm- leligen Waffen wollt ihr uns geben?" „Sollen wir am Ende die ganze Waf- lenkiste hinunterlassen, Zimmermann?" höhnte Brown. „Pfeffert ihnen ein paar blaue Boh- land

. Aber selbst, wenn der eine oder der andere dem Tode von der Hand der Eingeborenen entgangen wä re, welche Aussicht hatte ein so winziges Fahrzeug, je einen zivilisierten Hafen zu erreichen? Bis in die Tiefe meiner Seele erschüttert, wandte ich meinen Kopf von dem Boot ab, das auf dieser riesigen Was serfläche so klein und hilflos erschien. Aus den Reihen der Meuterer ertönte der Ruf: „Auf nach Tahiti!", als Christian den Befehl gegeben hatte, die „Bounty" Volk im Zustande der Aufregung und der Furcht bleibe. Würde man die Zeit zu Anstrengungen

zunächst in einer Teilstrecke von rund 16 Kilometern zwischen Neudorf und der steiermärkisch-burgenländischen Landes fahrtbereit zu machen. Während Ellison, McCoy und Williams am Fockmars das Bramsegel beisetzten, standen die anderen bei der Brustwehr und blickten der Bar kasse nach, die immer kleiner und kleiner wurde. Auch Christian blickte schweigend auf das Meer hinaus. Seine Gedanken zu enträtseln, war mir unmöglich. Der Ge danke an das Unrecht, d!as ihm seitens Bligh widerfahren

später war es vollends verschwunden, als habe das Meer es verschluckt. Die „Bounty" nahm westnordwestlichen Kurs. Es war begreiflich, daß wir, die wir uns an der Meuterei nicht beteiligt hatten, von den anderen mit Miß trauen betrachtet wurden. Als einige Leute eine drohende Haltung gegen uns einnahmen, und es aussah, als werde es zum Handgemenge kommen, bei welchem wir zweifellos den kürzeren gezogen hätten, legte sich Christian gleich ins Mittel. „Geh an deine Arbeit, Tompson", herrschte

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Seite 1 von 4
Datum: 17.04.1937
Umfang: 4
, was die Konsumenten und was die Unter nehmer von dieser Tätigkeit des Kommiif- särs? Die Absicht der Regierung dürfte allen klar erscheinen: In der letzten Zeit stiegen die Preise einiger Industrieprodukte bis zu 30 Prozent Md die Konsumenten Nie lange besinnen, das Leben ist nicht lang genug dazu. Wilh. Raabe. Meuterei auf der Kouuty. Latsachenbericht nach einer alten Eeemannschronik von C. Nordhoff und J.Hall. Nach dem gleichnamigen Metro-Goldwyn-Mayer-Film. 3) (Nachdruck verboten.) Christian und Bligh

, was an Bord vorging, sah ich währmd meiner sonntäglichen Besuche, manches hörte ich von Christian: die Mannschaft begann wieder gegen dm Kapitän zu murren. Jedermann an Bord hatte unter den Eingeborenen einen Freund, der es für sei ne Pflicht hielt, seinem Taio häufig Ge schenke in Gestalt von Nahrungsmitteln zu Nachm. Die Seeleute betrachteten diese natürlich als ihr Eigmtum. Aber Bligh bestimmte, datz alles, was an Bord kam, dem Schiff gehöre und nach Gutdünken des Kapitäns zu verteilm sei

. Es war ein har ter Schlag für einen Matrosen, dem sein Taio ein fettes Schwein geschickt hatte, wenn das Tier den Schiffsvorräten einver leibt wurde, und er selbst sich mit einer Portion schlechtm Schweinefleisches begnü gen mutzte, das Herr Samuel ihm zuteilts. Eines Morgens war ich an Bord der ,,Bounty", um Bligh Bericht zu erstattm. Als meine Unterredung mit dem Kapitän M Ende war und wir aus seiner Kajüte wieder an Deck kamen, trafen wir auf dem Gang Christian, der gerade Geschenke mt- vermuteten

die Berechtigung oder Nichtberechtigung des Preises feststellm kann. Sobald er sich von der Richtigkeit der Kalkulation überzeugt hat, ist seiste gegennahm, die ihm Maimiti, di>e per sönlich über viel Grund und Boden ver fügte, geschickt hatte. Bligh warf einen Blick auf die Matten und Vorhänge, die Christian gerade hinuntertragen wollte. „Herr Samuel", befahl er. „nehmen Sie diese Kuriositäten an sich. Sie können uns beim Tauschhandel auf anderen Inseln von Nutzen sein." „Einen Augenblick, Sir!" widersetzte

sich Christian, „diese Gegenstände wurden mir für meine Freunde in England ge schenkt." Statt einer Antwort wandte sich der Kapitän verächtlich ab. Maimitis Diener übergab Christian ein kleines in Tapatuch gehülltes Paket. „Perlen", sagte der Mann in der Lan dessprache. „Meine Herrin sendet sie dir. auf datz du sie deiner Mutter in England bringst." „Sagte er — Perlen?" warf Bligh ein. „Lassen Sie mich sehen!" Widerwillig wickelte Christian aus der Umhüllung ein paar Perlen, die so grotz

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Seite 3 von 4
Datum: 29.05.1937
Umfang: 4
Sattel ihrer Vollendung ent gegen und wurde der neuzeitliche Ausbau der Stratze Velden—Villach bereits be schlossen. Es wird nunmehr ein Stück vor der italienischen Grenze derzeit hergerichtet. Ich: „Hörten Sie, als Sie auf Deck kamen und mich mit Herrn Christian spre chen sahen, etwas von dem, was gesprochen wurde?" Fryer: „Nein, Herr Byam. Es war. . ." Lord Hood unterbrach ihn. „Sie müs sen die Fragen des Angeklagten beantwor ten, indem Sie sich an den Gerichtshof wenden", sagte er. Fryer

: „Ich kann mich nicht erinnern, von dem Gespräch etwas gehört zu Ha lm." Ich: „Hatten Sie Anlatz zu glauben, daß ich für Herrn Christian Partei nahm?" Fryer: „Nicht im geringsten." Ich: „Gesetzt den Fall, man hätte Ihnen erlaubt, an Bord zu bleiben, und Cie hätten versucht, das Schiff zurückzu erobern, wäre ich dann einer von denen gewesen, die Sie ins Vertrauen gezogen hätten?" Fryer: „Er wäre einer der ersten ge wesen, mit dem ich gesprochen hätte." Der Gerichtshof: „Haben Sie be merkt. datz während Ihrer Wache

in der Nacht vor dem Aufstand Christian und der Angeklagte Byam auf Deck zusammen kamen?" Fryer: „Nein. Herr Byam war wäh rend meiner ganzen Wache auf Deck, wäh rend sich Herr Christian überhaupt nicht Zeigte." Der Gerichtshof: „Schien Byam er regt, nervös oder verstört zu sein?" Fryer: „Nicht im geringsten." Ich war Fryer zutiefst dankbar, nicht nur wegen des Tatsächlichen seiner Aus lage. sondern auch wegen der Art, in der er sie vorbrachte. Der Gerichtshof mutzte klar erkennen, datz

- Meuterei nur vier Leute bewaffnet gesehen zu haben. Christian. Burkitt, Summer und Quinta!. Wahrscheinlich dachte er sich: „Die Meuterei ist schon so lange her: wie kann ich heute noch wissen, wen ich mit Waffen in der Hand sah? Nur an vier erinnere ich mich in Sicherheit. Den anderm Burschen soll mein schlechtes Gewissen zugute tomr men. Weiß Gott, sie können das brauchen!" Als nächster wurde Purcell, der Zim mermann, verhört. Er war noch der gleiche bärbeißige Geselle, der am Morgen des Aufstandes

in der Hand gesehen hatte; darunter befanden sich Ellison, Vurkitt und Millward. Der Gerichtshof fragte: „Sie haben ausgesagt, daß Sie Herrn Byam ersuchten, bei Christian zu erwirken, er möge den Kutter durch die Barkasse ersetzen. Warum sprachen Sie darüber mit Byam? Hielten Sie ihn für einm der Meuterer?" Purcell: „Keineswegs. Aber ich wutzf- te, daß er mit Herrn Christian befreundet sei. Mich konnte Christian nicht leiden und hätte mich niemals angehört." Der Vorsitzende fragte den Zeugen Purcell

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Seite 3 von 4
Datum: 24.04.1937
Umfang: 4
be sucht. Leider konnte P. Igo Mayr S. I. wegen plötzlicher Erkrankung nicht kom men, doch beantwortete sein Stellvertre ter P. Weber S.I. die Frage in ausge Das Deck war jetzt voll mit Menschen, aber Christian achtete darauf, daß die, wel che nicht zu seinen Anhängern gehörten, sich nicht zusammenrotteten. Sobald die Bar kasse frei gemacht war, befahl er dem Boots mann, sie hinabzulassen. Wir müßten ihm dabei helfen, denn die Meuterer selbst wa rm zu vorsichtig, um ihre Waffen beiseite zu legen

. Als Erster wurde Samuel in das Boot kommandiert, dann folgten Haywatd md Hallet. Beide weinten und baten um Gnade, man mutzte sie ben Gang entlang beinahe tragen. Hayward ergriff beschwö- reitb Christians Hände. „Was habe ich getan, Herr Christian, um eine solche Behandlung zu verdienen?" rief er aus. „Um Christi willen, erlauben Sie mir, auf dem Schiff zu bleiben." „Wir können Sie hier entbehren", entgegnete Christian grimmig. „Ins Boot alle Beide!" Dann kam die Reihe an Purcell. Bei ihm bedurfte

es keiner Gewaltanwendung. Er wäre sicherlich lieber gestorben, als auf dem Schiff zu bleiben, nun^ da es in der Gewalt der Meuterer war. "Seine wenigen Werkzeuge wurden ihm von dem Boots mann, der als nächster folgte, hinab ger eicht. Sodann befahl Christian, daß Bligh her eingeführt werde. Die Hände des Kapitäns wurden von den Fesseln befreit. „Nun denn, Herr Bligh, hier ist Ihr Boot. Sie können sich glücklich schätzen, die Barkasse, und nicht den Kutter erhalten zu haben. Steigen Sie sogleich ein, Sir." „Herr

Christian", sagte Bligh, „zum letzten Male bitte ich Sie, zu überlegen, was Sie tun. Ich gebe meine Ehre zum Pfands, daß Sie nicht zur Rechenschaft gezogen werden, wenn Sie sich eines Besse ren besinnen. Denken Sie an meine Frau und meine Kinder." „Nein, Herr Bligh; an Ihre Familie hätten Sie früher denken sollen, und wir wissen, was Ihre Ehre wert ist. Besteigen Cie das Boot, Sir!" Da Bligh einsah. daß alles Bitten nutzlos sei, gehorchte er, gefolgt von Herrn Peckover und Norton, dem Quartiermeister

. Dann ließ Christian einen Sextanten und eine nautische Tabellen enthaltendes Buch hinunterreichen. „Ihren Kompaß haben Sie, Sir. Die ses Buch genügt allen Ansprüchen, und der Sextant ist mein eigener. Sie wissen, daß er gut ist." Jetzt, wo er seine Hände frei hatte, und wieder ein Fahrzeug befehligte, wenn es auch nur eine Barkasse war, wurde Bligh wieder er selbst. „Ich weiß nur, daß Sie ein verfluchter Schurke sind", brüllte er, Christian mit der geballten Faust drohend. „Aber ich werde mich rächen

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Seite 3 von 4
Datum: 17.04.1937
Umfang: 4
zu bezahlen, herb ei geführt wird. Der § 11 des Gesetzes lautet: „Die Ein Freundschaftsdienst für Herrn Christian. Es war gegen 1 Uhr geworden, und außer der Wachmannschaft und mir war niemand auf Deck. Nun stieg jemand die hintere Treppe empor. Es war Chttstian. Nachdem er einige Male das Deck abgs- fchritten hatte, sah er mich zwischen den Geschützen stehen. „Ah, Sie sind es, Byam?" Er kam auf mich zu. stellte sich neben mich und stützte die Ellenbogen auf das Geländer. Seit dem peinlichen Auftritt

am Nachmit tag hatte ich ihn nicht mehr gesehen. Noch nie in meinem Leben hatte ich einen Menschen in so hoffnungsloser Ver zweiflung gesehen. Er machte den Eindruck eines Mannes, der eine schwere Last nicht wettertragen kann. Ich empfand, daß er das dringende Bedürfnis hatte, einem Ver trauten gegenüber sein Herz auszuschütten!. „Cr hat uns alle in der Hand", sagte Christian mit einem finsteren Blick, „er betrachtet uns als Hunde, die man einmal schlägt und ein anderes Mal streichelt, me man gerade

das zuviel Mühe?" „Gewiß nicht", antwortete ich. „Während der letzten Unterredung mit Meinem Vater wünschte er. daß ich mit je mandem an Bord der „Bounty" eine sol che Abmachung träfe. Ich versprach es ihm, Und nun habe ich die halbe Reise vergehen lassen, lohne mein Wort zu halten. Jetzt, wo ich mit Ihnen gesprochen habe, fühle ich mich erleichtert." „Sie können auf mich rechnen", sagte ich mit einem Händedruck. „Gut denn, das wäre abgemacht!" „Sieh da» Herr Christian, Sie sind noch spät

auf!" Wir fuhren herum und sahen Bligh vor uns stehen. Keiner von uns beiden hatte ihn kommen hören. „Jawohl, Sir", entgegnete Christian kalt. „Und Sie auch. Herr Byam, können Sie nicht schlafen?" „Uns ist es zu heiß, Sir." „Ein richtiger Seemann kann auch in einem Ofen schlafen, wenn es sein mu!ß, oder in einem Eiskeller." Er blieb einen Augenblick stehen, als erwartete er eine Antwort. Dann wandte er sich unvermittelt ab und schritt zur Treppe. Tinkler. der im Schatten «einer der Kanonen gelegen

es selbst dann nicht mit Ihnen aufnehmen können, wenn sie unb«s- waffnet gewesen wären. Ich dachte sogleich an Christian, der ebenso rasch einen Ent schluß zu fassen wie zu handeln verstand!, aber ich konnte nicht hoffen, daß er sich noch in Freiheit befände. Er befehligte an diesem Morgen die Wachmannschaft und war zweifellos überwältigt worden!, noch ehe die Meuterer sich des Kapitäns bemächtigt hatten. Wir kleideten uns rasch an, dann befahl uns Churchill, vor ihm her die vordere Treppe hinaufzusteigen. Der nächste Bewaffnete

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Seite 2 von 4
Datum: 17.04.1937
Umfang: 4
bekannt. Der Kapitän hatte wohl eine Wachmannschaft mitgegeben, aber den aus drücklichen Befehl erteilt, daß von der Waffe kein Gebrauch gemacht werden dürf te. Die Eingeborenen umringten uns und kaum hatten wir mit unserer Arbeit be gonnen, als sie sich anschickten, den Hollz- fällern die Ärte aus der Hand zu reißen-. Christian ging mit Kaltblütigkeit vor. Nur ihm war es zu verdanken, daß wir — ich gehörte ebenfalls zu dem Kommando — von den Wilden, die uns wohl fünfzigfach überlegen

waren, nicht überwältigt wurden. Es gelang uns. das Wasser und Holz an Bord der Boote zu bringen, ohne daß es zu Kämpfen gekommen war. Aber als wir die Abfahrt vorbereiteten, glückte es den Wilden, sich in den Besitz des Enterhakens zu setzen. An Bord der „Bounty" meldeten wir unseren Verlust. Kapitän Bligh geriet in Wut und beschimpfte Christian mit Worten, an der körperlichen und geistigen Ertüch tigung der österreichischen Jugend. Auf 438 Turnstätten und 270 Freiturnplätzen wurden 97.610 Turnzeiten abgehalten

zu ma chen?" fragte Christian Bligh. Bligh fuhr fort, Christian mit einer solchen Flut von Beschimpfungen zu über schütten, daß dieser sich plötzlich umdrehte und das Deck verließ. Peinliche Szene mit verhängnisvollen Folgen. Wenn sich der Kapitän wieder einmal -auf solche Weise hatte gehen lassen, dann folgten mehrere ruhige Tage, an dmm er kaum mit jemandem sprach. In diesem Falle aber geschah es. daß sich am nächstens Tage eine ähnliche Szene ereignete, die für uns alle die verhängnisvollsten Folgen

, in noch größere Wut versetzte. Schließlich kam er zu Christian. „Und nun, Herr Christian, möchte ich gmau wissen, wie viele Nüsse Sie für eijgtt- nen Gebrauch gekauft haben?" „Das weiß ich wirklich nicht, Ser", mtgegnete Christian, „doch hoffentlich hal ten Sie mich nicht für geizig genug, um Sie zu bestehlen." „Doch, Sie Halunke! Dafür halte ich Sie! Sie müssen welche von meinen ge stohlen haben, sonst könnten Sie mir einen bm zu nehmen, indem er sich am Handge lenk die Schlagader öffnm wollte. Er wur

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Seite 2 von 4
Datum: 15.05.1937
Umfang: 4
Anschuldigung. „Gestatten Sie mir, weiterzusprechen", sagte der Arzt, als er bemerkte, daß ich ihn unterbrechen wollte. „Ich werde Sie mit Vergnügen anhören: aber zunächst möchte ich Sie darüber unterrichten, wie schwer die Anschuldigungen sind, die gegen Sie erhoben wurden. Eine Einzelheit wird Ihnen beweisen, wie schwer Sie belastet sind. In der Nacht, ehe sich die Meuterer der „Bounty" bemächtigten, überraschte Sie Kapitän Bligh persönlich bei einem ernsten Gespräch, das Sie mit Herrn Christian führten

. Kapitän Bligh versichert, daß er hörte, wie Sie zu Christian sagten: „Sie können auf mich rechnen" oder Worte ähn lichen Inhalts." Ich war einen Augenblick lang sprach los. So klar ich mich auch des Gesprächs mit Christian erinnerte, so war diese wich tige Einzelheit meinem Gedächtnis doch vollkommen entschwunden. Die Aufregun gen, die unmittelbar darauf folgten, wa ren vermutlich daran schuld. Nun begriff ich sogleich, daß es um meine Sache sehr schlecht stand und daß Bligh berechtigt

aus dem Reiche in Halb Wie wir knapp vor dem Druck erfahren,, kommen Pfingstsonntag um 10 Uhr vormit tags 170 Gäste aus Wasserburg am Inn nach Hall. Sie werden von der Stadt ! empfangen und im Kurpark am Militär- ! konzert teilnehmen. Nachmittags dürsten ^ sie im schönen Badlgarten am Gartenkon- zert teilnehmen. Das weitere Programm steht bei Redaktionsschluß noch nicht fest. rungen zu ziehen. Was sonst konnte er glauben, als daß ich Christian meiner un bedingten Gefolgschaft bei der Besitznahme des Schiffes

die Erzählung selbst nicht für zu vollkommen und deshalb für konstruiert halten? Die belastenden Worte, die Sie an Christian richteten, sind ein wandfrei erklärt. Daß Sie unmittelbar vor der Abfahrt der Barkasse das Deck verließen, ist gleichfalls aufs glaubhafteste erklärt. Jeder der Kapitäne, die über Sie zu Gericht sitzen werden, wird sich denken: .Das ist genau die Erzählung, die ein schlauer Kadett, der sein Leben retten will, erfinden würde.'" „Aber wie ich Ihnen bereits sagte, Sir, hat Robert Tinkler

mein Gespräch mit Christian mit angehört. Er kann jedes Wort meiner Aussage bezeugen." „Ja, ich hoffe, daß Tinkler Sie ret ten wird. Ihr Leben liegt in seiner Hand." „Norton, der Quartiermeister, könnte für mich zeugen." * Sturz mit dem Rad. Josef Wirten- b erg er aus Ab sam stürzte am Mo ntag mit seinem Fahrrad lauf der Halltaler Straße. Er erlitt eine Gehirnerschütterung und Rißguetschwanden am Schädel und wurde in das Krankenhaus überführt. * Abschluß der Winterhilfe der Stadt Hall. Dem Winterhilfswerke

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Seite 3 von 4
Datum: 19.06.1937
Umfang: 4
hatte ich nur jemanden gesehen, der ihm glich?" „Wer sind Sie?" fragte ich. „Mein Name ist Christian", antwor tete er. Eine Stimme in meinem Inneren schrie so laut, daß ich glaubte, die mich Umstehenden müßten es hören: „Du hast ihn gefunden — den Zufluchtsort der „Bounty"!" Ich hatte den Sohn meines Freundes Fletcher Christian vor mir; er war Christian, wie ich ihn vor 20 Jahren gekannt hatte, so ähnlich, daß ich mich darüber wunderte, den Zusammenhang nicht gleich begriffen zu haben. Dieselben dunk len Augen

und dasselbe tiefschwarze Haar; dieselbe kraftvolle Gestalt, dieselbe Stim me, dasselbe lebhafte Minenspiel; nur die düstere, launenhafte Seite von Christians Charakter fand in diesem jungen Menschen keinen Ausdruck. „Ihr Vater ist auf der Insel?" fragte ich rasch. „Mein Vater ist tot, Sit. Er hieß Fletcher Christian." Auf die gleiche unbe fangene, offenherzige Art fuhr er fort, mßr zu erzählen, daß er keine Erinnerung an seinen Vater, der vor vielen Jahren ge storben sei, bewahrt habe. Es war halb zwei geworden

, sie seien trotz der Verschiedenheit der Namen Brü der; aber bald erkannte ich, daß sie nicht ihre wirklichen Väter meinten. „Wir meinen Alexander Smith", sagte der junge Christian. „Der ist jetzt unser Vater." „Hat Alexander Smith euch auch le sen gelehrt?" fragte ich. „Ja; er und Edwards Vater gemein sam. Als Edwards Vater starb, unterrich tete uns Alexander Smith allein." „Welche anderen alteren Männer le ben bei euch?" „Keiner: unser Vater ist der einzige"» entgegnete Christian. Ich war begierig

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Seite 3 von 4
Datum: 06.08.1949
Umfang: 4
gelegene Jakobska pelle zur Vermeidung jeglicher Veruneh rung außer der Zeit der Gottesdienste im mer geschlossen bleiben müsse. Schon seit der Einweihung der Doppel* kapelle hatte die Bürgerschaft von Hall die sog. Gruftmesse halten lassen, für die am 17. Mai 1330 folgende Stiftung er richtet wurde: Christian Füger (Fieger) hatte von seiner Schwester Mechtild der Hänsln Haus und Hofstatt zu Hall, ge legen in dem Zagei zwischen Christian des Zukken Haus und Konrads desSwey* gers Haus, gekauft

. (Der „Zagei”, mhd. gleich Schwanz, oder das Zagglgassl befand sich zwischen dem Kronenwirts* haus una der Eselmühle (Scheighofermühle) neben der „Langen Steige” auf der Nord* seite und den gegen Ende des 17. Jahr hunderts abgetragenen gegenüberliegenden Häusern.) Christian Fieger verpflichtete sich, seiner Schwester von dem genann ten Hause einen jährlichen Zins von 25 Pfund Berner zu zahlen. Nach ihrem. Tode fiel der Zins „in den new chappelle (neue Kapelle) zu der messe oder zu wen man sein bedarf

nach der purger rat (der Bürger Rat). Überdies hatten Christian Fieger oder seine Erben zu der Messe und der Kapelle ein Kapital von 25 Mark in jährlichen Raten von 50 Pfund Berner zu erlegen. Die Urkunde ist auch für die Stadtgeschichte von Wichtigkeit, denn in ihr werden als Zeugen elf von den für das Jahr 1330 gewählten zwölf Geschwo renen der Stadt genannt: Heinrich der Scherer, Gottschalk aus Melles (das ist Mols im Wattental, wo Gottschalk ein Eisenbergwerk besaß), Albrecht der Schrempf, Heinrich

der Tagdiller, Ge* runch der Zürl, Walcher der Slechel (Schlögl), Chüntzel Konrads Sohn, Kon* rad Gottschalks Sohn, Christian der Schop pe, Ulrich ab der Tünt, Heinrich der Schüler. Stadtrichter war Konrad der Ge sinde, der, da es damals noch keinen Bür germeister gab, auch das Oberhaupt der Stadt war. Die Gruftmesse, die als sol che noch 1489 unter den Stiftmessen an geführt wird, wurde später wegen der großen Besucherzahl in die Pfarrkirche verlegt und „der Bürgerschaft Frühmesse” genannt. Neun Bischöfe

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Seite 2 von 4
Datum: 26.06.1937
Umfang: 4
mit dieser Bestrafe ten. Es war der 23. Januar 1790. Von dem Tage an bis zum September 1808, als Kapitän Folger mit der „Topaz" her kam, haben wir kein fremdes menschliches Wesen mehr gesehen." „Wie viele wart ihr, als ihr hier an kamt?" fragte ich. „Neun Leute von der „Bounty" und sechs Indios. Außerdem zwölf Frauen von Tahiti: macht alles in allem siebenund- zwanzig. Gleich im Anfang teilte Herr Christian die Insel in neun Telle, einen für jeden Mann von der „Bounty". Dm Indios war das nicht recht

nicht Mt ausgehen. Die Sache fing an, als Williams Frau von einem Felsen hinab stürzte und getötet wurde. Da wir nicht mehr genug Frauen hatten, nahm sich Williams einfach dife Frau eines der Männer aus Tahiti. Herr Christian, Herr Doung und ich wollten es nicht erlauben, aber sie waren ihrer sechs gegm unser drei. Da konnten wir nichts machen. So fing es an. Während der nächsten 6 Jahre war diese Insel eine Holle auf Erden! Wir hatten nicht nur untereinender Streit, sondern auch alle Indios gegm

uns. Die Eingeborenen schmiedeten Rachepläne. Die mißlangen zuerst, weil wir von den Frauen gewarnt worden waren; aber die Leute beruhigten sich nicht mehr. Eines Tages — das war im Jahre 1793 — bemächtigten sie sich einiger Mus keten; Arte hatten sie ja schon. Es gelang ihnen, uns zu überrumpeln, und an einem einzigen Tage, Sir, wurden Herr Christian, William Brown und Martin Mills er mordet. Sie wollten uns alle umbringen, aber Mc'Coy und Quintal flüchteten in die Wälder, und Herr Doung wurde von einer der Fraum

versteckt. Ich erhielt einen Schuß in die rechte Schulter, aber es ge lang mir, zu entkommen. Herr Christian war der beste Freund der Eingeborenen ge- wesm, und sie wußten es auch. Doch wußten sie auch, daß Herr Christian die anderen rächen müsse, deshalt erschossen sie auch ihn." Die Indios oder wir. Mehr will ich nicht sagm, nur das eine noch: von dem Tage an hieß es: die Indios oder wir! Einer nach dem anderen von ihnen wurde niedergemacht. Am 3. Oktober desselben Jahres

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Seite 3 von 4
Datum: 16.06.1951
Umfang: 4
VON DR. ERICH EGG in den Jahren 1465 und 1466 war Hans Frey von Schwaz Stadtbaumeister. Er hatte sich durch den Umbau des Schlosses Freundsberg und der Marienkirche in Geor genberg einen Namen gemacht. Dann folgte, nachdem der bekannte bayrische Meister Hans von Nußdorf (der Erbauer der Kirche in Wörgl 1479) 1466 eine Absage gegeben hatte, der Berchtesgadner Christian Inzinger 1467 bis 1472 als Stadt* baumeister. Er hat vorher und nachher für die Klöster Reichenhall und Berchtes* gaden Kirchen und Häuser

gebaut. In Hall errichtete er den mächtigen Agrams* türm, der als städtisches Zeughaus diente. Als 1468 ein Stück der Stadtmauer ein* stürzte, holte man den Ulmer Stadtbau meister zum Ratschlag, weil dort ein ähn licher Unfall vorgekommen war und weil man es sich leisten konnte. 1476 wurde Christian Nickinger zum Stadtbaumeister bestellt. Er kam aus dem damals noch bayrischen Rattenberg, hatte aber bereits um 1470 die Rattenberger Bau* hütte der tirolischen Haupthütte ange schlossen. Da er schon

Marmorsäulen der Orgel empore in der Pfarrkirche und vor allem die elegante Barbarasäule am unteren Stadtplatz. Sie wurde 1486 von den Berg knappen der Lafatscher Blei* und Silber* gruben gestiftet und 1489 von Nickinger vollendet. (Nach der Urkunde erhielt „Christian Nickinger stainmetz von Ratern* berg 1489 an seiner arbait des martrer* pildnus zu Hall 50 Gulden“). Die im Relief gemeißelten Figuren stellen die Kreuzigung, die Auferstehung, die Hl. Barbara und den Herzog Sigmund mit dem österreichischen

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Seite 3 von 4
Datum: 03.04.1937
Umfang: 4
es dem Schif fer gegenüber als ungenießbar. Fryer er stattete Bligh über diese Beschwerde Be richt. Der Kapitän geriet in furchtbare Wut und befahl, daß die Besatzung ent weder das Fleisch von Teneriffa essen oder gar nichts bekommen werde. Die Mann schaft warf den größten Teil des Flei sches über Bord — Vlighs Ärger wurde dadurch nicht herabgemindert. Als wir von Teneriffa ab fuhren, teilte Bligh die Mannschaft in drei Wachen und übergab Christian das Kommando über die dritte Wache. Er erlangte

lich, denn er traute keinem seiner Unter gebenen. In einem der Fässer fehlten zwei Käse im Gewicht von 50 Pfund. Bligh bekam wieder einmal einen seiner Wut anfälle. „Verflucht, die Käse sind gestohlen worden", brüllte er. „Vielleicht erinnern Sie sich, Sir", wagte der neben dem Leutnant stehende Böttcher Hillbrand einzuwenden, „däß in Deptford das Faß auf Ihre Weisung hin geöffnet und die Käse an Land getvagm wurden." „Unverschämter Halunke, halt dm Mund!" Christian und Fryer befanden

Käse sind ge stohlen worden. Sorgen Sie dafür, daß keine Käserationen mehr ausgegeben wer den — auch an die Offiziersmesse nicht, wohlverstanden — ehe das Manko einge bracht ist!" Fryer und Christian waren tief verletzt. Die Leute erkannten, woher der Wind blies, und als das nächste Mal nur But ter ausgeteilt wurde, wiesen sie diese müt der Begründung zurück, Butter ohne Käse anzunehmen sei ein stillschweigendes Eiw- geständnis des Diebstahls. John Williams, einer der Matrosen, erllärte, daß er diä

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