Gesammelte Werke ; Bd. 1
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Autor:
Schönherr, Karl / Karl Schönherr. Hrsg. von Vinzenz Chiavacci jun.
Ort:
Wien
Verlag:
Donau-Verl.
Umfang:
XXIX, 752 S. : 1 Portr.
Sprache:
Deutsch
Anmerkungen:
Enth.: Allerhand Kreuzköpf. Aus meinem Merkbuch. Schuldbuch. Tiroler Bauernschwänke. Bühnenwerke
Signatur:
II 61.345/1
Intern-ID:
503233
Das aus der Schule Ibsens kommende gesellschaftskritische Moment darf man hier ebensowenig erwarten wie die psycho logische Verfeinerung, die dem großen Magier aus dem Norden zu danken ist. Von diesen Errungenschaften profitierten erst die Stücke Arthur Schnitzlers und die Komödien Hermann Bahrs. Sie galten zum größten Teil Kreisen der Wiener Gesell schaft, und unverkennbar hafteten ihnen die Züge an, die die Generation der Impressionisten auszeichneten. Durch die beiden genannten Dichter wurde
wieder Wien und seine Ge sellschaft fast ausschließlich ins Gesichtsfeld der österreichi schen Literatur geruckt. Allein in seinem „Franzi', dem dra matischen Lebensbild Stelzhamers, ist Bahr der Tradition des alten Österreichischen Volksstückes gefolgt. Er hat sich sonst als Fortsetzer des Wiener Gesellschaftsstückes von Bauernfeld gefühlt, aber wie hatten sich inzwischen diese Ge sellschaft und noch mehr die Darstellungsmittel geändert, die ihre Kritiker anwandten. Auch bei Schnitzler
war es, mit der einzigen Ausnahme der „Liebelei', die Welt der gesellschaft lichen Oberschichten der Großstadt, die auf die Bühne ge bracht wurde, und dies in einer Weise, wie es einem schon europäisch gewordenen Stil für das Konversationsstück ent sprach, Nur der Neuromantiker tiofmannsthal hielt noch Ver bindungen aufrecht zum alten Wiener Volkstheater mit seiner bieder meter sc hen Begniigsamkeit sowohl wie seinen Zauber ambitionen, Es geschah bewußter und stärker in seinen Qpern texten; solche Elemente zeichneten
