Dienstag, de» 26, April 1321 Dr. Reut-Nikolussi verweist darauf, daß gerades i,n italienischen Senta von uns Deutschen als den „Barbaren' gesprochen werde. Und donnert in die Versammlung hinein: „Wenn wir Barbaren sind, was muß dann das Volt von Italien sein, wenn es diese Leute als seine erlesensten Vertreter in die schönen Gaue Südtirols entsendet! Und nun möchte ich die Haltung de? Regierung besprechen: Können Sie sich erinnern an jenen 13. Äuni, an dem die königlich italienische Regierung
zu schützen, sondern diese Lausbuben und Mordbrenner. Den ganzen Tag haben die ttÄienijchen Offiziere mit diesen Lausbuben frater nisiert. Die italienische Regierung, welche über die sen Truppen steht, ist mitschuldig an der Bluttat j von gestern... ^ Sie kennen vielleicht den ersten Staatsanwalt Cilli nicht von Angesicht zu Angesicht. Wohl aber , Wissen sie, welchen Mut er gehabt hat, die össent- ^ liche Meinung von Bozen zu knebeln uiü> auch die ' l>i r.nk s^ste Bemerkung unserer Zeitungen
ihre Maschinengewehre und Trabanten vor den Kirchen Bozens ausgepslanzt hat, um Spaziergän ger nach Hause zu treiben, welche nicht anderes be absichtigten, als sich die Höhenfeuer anzusehen und das in aller Ruhe. Dieselbe Regierung hat ganz genau gewußt von dem Einfall der Fascisten. Sie war mehrere T«^e vorher nicht bloß außeramtlich, sondern auch amtlich verständigt worden, daß Hun derte von Fascisten heraufziehen, um hier womög lich ein Blutbad anzurichten. Und dieselbe Regie rung hat keinen Finger gerührt
, um die Morder, 'ne mit Bomben, Pistolen und Totschlägerrr bewaff net waren, in Verona oder Ala oder Trient aufzu halten. Dieselbe Regierung hat keinen Finger ge rührt. um ihnen beim Aussteigen in Bozen die Waffen abzunehmen. Die köniAlche Regierung ist mitschuldig an der Bluttat von gestern. Noch mehr ist geschehen: Das Zwilkonnnissariat hat offiziell Kenntnis bekommen von Depeschen, die von hier aus nach Italien hinuntergegangen sind, vm fascistischen Sukkurs zu erbitten. Das Zivilem- rnissariat
über die ? schwersten Mißstände zu ui,-erdrücken. Dieser erste Staatsanwalt von Bozen hat au? die AuffordsrmH, ^ er solle doch diese Mörder verhaften lassen, bloß die ' Achseln gezuckt und erklärt: er kenne nicht» mache»». - Doch noch mehr: Fascisten, die mit Bomben in der ' Tasche den Behörden übergeben wurden, ließ man ^ lachend ihres Weges lausen! Die Regierung ist die ? D^ahtzieherin dieses ganzen Unternehmens ge« ? wesen.' Redner verweist nun auf die verschiedenenen Ver, ^ sprechungen irnd zum Erbrechen