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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 6
Datum: 24.08.1922
Umfang: 6
Oester- ! reich, so wird ein Wirbel entstehen, so dessen ! Allen auch die Nachbarstaaten zu überflu- im drohen. Nicht um die Rettung Oester- j reichs allein handelt es sich, sondern um die Entscheidung in Prag und Rom und im «iteren Verlaufe auch in Paris und Lon don. ob die Lenker dieser Staaten einsichts- M genug sind, die Frage, die vom sterben den Oesterreich an sie auch um ihre Existenz gestellt wird, mit tatkräftigem Beistand zu beantworten. Und bräche Oesterreich zu sammen

, so hat es als Träger und Erbe mitteleuropäischer Kultur ein letztesmal Europa zur Selbstbestimmung aufgerufen. Ziach seinem Untergange wird niemand mehr > sein, der im wilden Umsturz eine europäische ^ llti' - er' bt. sondern es wc ^ n nur noch j die Kampf-, Hetz- und Vernichtungsrufe eines ! tollgewordenen Nationalismus durch Europa ! gellen. Oesterreich hat seine Mission erfüllt. Das zum Krüppel geschlagene, besiegte, aus gehungerte Oestereich, ruft die Siegerstaaten ' «r das Forum der ganzen Welt und sie wer

- j den antworten müssen — ja müssen — denn j ihr Schicksal und ihre Zukunft liegt bei ^ Oesterreich. Sollten das die Regierung?- ! mäimer in London. Paris. Rom und Prag ' nicht wissen? Sollten sie nicht bedenken. > daß Oestereich hiemit eine ethische und kul turelle Kraft aufzeigt, die im Verlaufe der Ereignisse über alle Gewalt siegen wird. Sol- ' len sie nicht erwägen, dag sie. die Oesterreich > biz in den Untergang hinein besiegt haben. ! eben durch diesen Untergang selbst besiegt »erden

— einmal in einer Zeit, die gar nicht ferne liegt. 5 Die Regierung Seipel hat erklärt: Sind ^ die Nachbarstaaten oewü 't. Oesterreich finan- > zielle Hilfe zu gewähren, oder sind sie ge- willt einer Neuorientierung Oesterreichs I durch Anschluß an einen Nachbarstaat oder s an eine Mächtegruppe keine Schwierigkeiten zu machen? Im verneinenden Falle werde Oesterreich die Regierung niederlegen. Es müssen also die unnatürlichen Schranken , Zwischen den Nachbarstaaten fallen. , Wird Oesterreich finanzielle Hilfe

ge- > vährt, oder behält sich Oesterreich die Be- j Mgungsfreiheit vor, Anschluß an einen ! der Nachbarstaaten zu suchen? Nach Meldun gen aus Prag scheint allerdings, al' ob Dr. Benesch — es nimmt nicht wunder — auf die Fragen Seipels nicht bestimmt antwor ten könne oder wolle und es macht den Ein druck. als wäre die Flüssigmachung des Re stes des tschechischen Kredites an Oesterreich eine Ausflucht aus der prinzipiellen Stel lungnahme. Wir vermögen in diesem Zu sammenhange die Kreditnachzahlung nicht uls

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 30.01.1906
Umfang: 8
Serbiens nach Oesterreich-Ungarn erreichte in den fünf Jahren 1839—1303 jährlich die Höhe von durchschnittlich dö 1 Millionen Kronen oder 33'6U Prozent der Gesamtausfuhr, die einen Wert von durch schnittlich 66 Millionen Kronen erreichte. Also rund 84 Prozent der Gesamtaus fuhr Serbiens sind auf Oesterreichs Ungarn angewiesen. Was die Viehaus- suhr, welche Lö Prozent des Gesamtexportes Serbiens ausmacht, allein anbelangt, so stellt sich das Verhältnis noch ungünstiger für Ser bien, indem sogar

37 Prozent des ausge führten Viehes nach Oesterreich-Un garn importiert wurden. Da nun Serbien wegen seiner geographischen Lage für sein Vieh einen anderen Abnehmer als unsere Monarchie nicht finden kann, so ist es klar, daß der Schaden der Grenzsperre sür Serbien unge heuer sein muß. In fachlichen Kreisen Ser biens selbst hält man einen Schaden von 16 bis 29 Millionen im ersten Jahre der Grenzsperre sür wahrscheinlich. Tie Folge- Erscheinungen machen sich sür Serbien denn auch schon bemerkbar

, indem das Agio aus Gold münzen (Franksstücke) auf 25 Centimes stieg. Die Maßregel der Grenzsperre beantwortete Serbien mit der Ausweisung der österreichisch- ungarischen Reisenden und es drohte auch mit der Grenzsperre sür österreichische Industrie- Erzeugnisse. Da aber Oesterreich im ganzen um über 2V0O Millionen Kronen jährlich aus führt. davon aber nur um 27 Millionen Kronen nach Serbien, so riskiert Oesterreich- Ungarn nur anderthalb Prozent der Gesamt- ausfuhr durch den Konflikt mit Serbien, Oesterreich

-Ungarns Schaden ist also gegen über dem Serbiens im Prozentverhältnisse ausgedrückt I V-l!O. Da ist es also nicht mehr als lächerlich, wenn man in Serbien glaubt, Oesterreich-Ungarn werde den ersten Schritt zur Verständigung unternehmen, da unsere Monarchie Serbien in dieser Frage tat sächlich ganz in der Hand hat. Wir hatten in der letzten Mittwoch-Num mer ausgeführt, daß es gar nicht so unwahr« scheinlich sei, daß hinter dem unbegreiflichen, von Größenwahn zeugenden Verhalten Ser biens der — Magyare

mit der — mindestens moralischen —Unterstützung der magyarischen Oesterreichfeinde gegen Oesterreich, um sein langersehntes Ziel zu erreichen. ES hat ein mal eine Zeit gegeben, wo di« Serben ihre Zukunft und Rettung von Oesterreich erwar teten und, wenn wir uns recht erinnern, im Jahre 1815 ihre Führer Oesterreich sogar baten, Serbien in den österreichischen Staats- verband auszunehmen, und zwar mit der un möglichen Bedingung, daß sie aber ja nicht mit Ungarn vereint werden, sondern unmittelbar

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 6 von 16
Datum: 22.10.1904
Umfang: 16
Seite 6 .Der Tiroler' 22 Oktober Mittel fand in Oesterreich einen bereits vom Man- chestertum und dem wirtschaftlichen Liberalismus zu sehr geschwächten Organismus vor. Im Anfang Mai 1870 wurde die Weltausstellung eröffnet und am gleichen Tage brach die wirtschaftliche Krisis herein, die in ganz Oesterreich taufende bürgerlicher Existenzen vernichtete, Hunderte großkapitalistische Schwindelunternehmungen, bei denen die Juden die Hauptmacher waren, mit einem Federstriche hinweg fegte und große

— hatte man doch auf den politischen und wirtschaftlichen Liberalismus alle Hoffnungen gesetzt, ihm alle Vollmacht gegeben, sich in Oesterreich einzunisten und hoch und nieder vor seinen Triumphwagen zu spannen. Aene Wemiihungen, dem siech gewordenen Liöeratis- mus auf die Weine zu helfe«. Als man die zahlreichen Ruinen wirtschaftlicher Existenzen nach dem Jahre 1873 nicht mehr dem Auge der Oeffentlichkeit verschleiern konnte und derLauf der Zeit auch jenen Recht gab, die prophezeiten, die wirtschaftliche Krise werde ein halbes

Menschenalter sich geltend machen und nicht in wenigen Jahren behoben sein, da lenkte der Judenliberalismus in neue Bahnen, um seine Vorherrschaft im Staate zu erhalten. Um die Oeffentlichkeit vom inneren Elend ab zulenken, konstruierten die österreichischen Staats politiker die Frage von Bosnien und Herzegowina. Es hätte nicht viel gefehlt und die Inszenierung dieser Aktion hätte Oesterreich in eine neue ver« Heerende Verlegenheit gestürzt. Ter Tapferkeit unseres Heeres war es beschieden, die Fehler

unseres Diplomatenkorps auszumerzen. Ob in Zukunft Bosnien und Herzegowina uns aber zurückersetzen wird, was Oesterreich an Gut und Blut für diese Provinzen geopfert hat, das werden unsere Kinder und Kindeskinder erfahren. In der Gegenwart sehen wir nur, daß das Volk Israel an der Okkupation von Bosnien und der Herzegowina seinen Rebbach macht. Die Völker Oesterreichs aber auch im Innern zu beschäftigen und sie vom Allernächstliegenden ab zuhalten — mit dem Judenliberalismus gründlich aufzuräumen

und sich die manchesterliberale Welt anschauung aus dem Kopse zu schlagen —, inszenier ten die Preßjuden und politisierenden Juden den Nationalitätenkampf in Oesterreich. In Böhmen waren es tschechischsprechende Juden, die die Angriffe gegen die Deutschen formulierten. In Wien waren es die deutschsprechenden Juden — meist Einge wanderte aus Ungarn und Galizien —, die die Abwehr markierten. Juden da und Juden dort als Rufer im Streite und man sah hochadelige Tschechen und hochadelige Polen, — oie dem deutschen Adel in Oester

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 16
Datum: 22.03.1913
Umfang: 16
Seite 2 „Der Tirol e r.' Samstag, den 22. Aiärz IlM. Aber lassen ivir einnial dies? Erwägnilgen bei Seite. Wenn schon Oesterreich ein versehltes Ziel gewählt, so bäüe es vielleickn doch nicht so übleFol gen gezeiiigi, ivenn mindisteus dieses m i: Be I, a r r- lichkeit im Ange behalten worden iväre. Acanch- inal ivurden doch ivieder die Freiheitsbesirebnngcn der Balknnchristen unterstützt. To kain es, daß wir schließlich kein e n Freuild inehr halten, .111 e ivur- den von Mißtrauen

-ser großsprecherischen, zu allem eher als zur Einlösung von Versprechungen fälligen (Ge sellschaft zuliebe sah man ruhig zu, wie die A!- banesen, für die Oesterreich und sein Kaiserhans so vieles geopfert. hingeschlachre: wurden, Da wäre der richnge Augenblick gewesen, wo Oesterreich hätte eingreifen sollen. Mit dem unbeug samen nachdrücklichen Verlangen nach voller Autonomie Albaniens haue Omerrnch sol- gendeS erreicht: die unbedingte Gefolgschaft der Al- banesen - jetzt hat sich gezeigt

gewesen, so mit unferer Attthilfe die Türkei aufzulösen. Was tun ivir denn l>eute? Hat nicht Oesterreich nach dem ersten Siegen der Bulgaren selbst dieses Legitimitätsprinzip feier lich zu Grabe getragen? Ist jetzt etlva die Sache ge rechter geworden'? Nur der Unterschied besteht, das; jetzt nach den Siegen der Serben und Bulgaren uns dieses Zugeständnis als Schlväche ausgelegt wird, während uns im letzten Sommer noch dasselbe Vor gehen dauernde Sympathie und materiellen Gewinn gebracht hätte, wahrscheinlich

. Eines jedoch möge man endlich glauben 1 mit fortwährendem Säbelgerassel lassen sich bei den auf strebenden Balkanvölkcrn leine Sninpathien gewin nen. Und diese Sympathien brauchen wir wirtschaft lich und politisch wie das tägliche Brot. Wir brau chen keinen Zoll breit Lairdes ans dem Balkan, wir haben an Bosnien vollauf genug, wobl aber brauchen wir Sbinparhien ans dem ganzen Balkan. Oesterreich fordert von Monte negro Genugtuung! Die Montenegriner gebärden sich geradezu >vahu- witzig

. zeigt wohl ein flüchtiger Blick in die russischen Blätter, wo im Ceinnier Stimmuugsdc- richke gan z offen erklärt wird, wenn Oesterreich Un garn in der Frage von Skutari nicht bald einlenke so werde Nönig Nitita Oesterreich-Ungarn ganz einfach den Krieg erklären. Aber all diese Schändlichkeit«.'!: waren den un- zivilisierten Montenegrinern nicht genug, sie schiene), es sogar auch noch extra darauf abgesehen zu Hab?!?, einmal einen rech: kräftigen Beweis dafür zn iii fern, >vie unendlich genug

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 31.05.1921
Umfang: 8
Veite S rem Vertreter gegenüber die Lage für Oesterreich durch die fortgesetzte Anschlußagitation als sehr ernst geworden bezeichnet und betont, daß es bei dieser Sachlage schwer sein werde, für Oesterreich günstige Resultate zu erzielen. In der weite ren Verfolgung dieser offiziellen Aeußerungen möchte ich anführen, daß im Foreign Office darauf hingewiesen wurde, daß Oesterreich mit Suszeptibiläten rechnen müsse, jenen Empfindlich keiten, die durch die Plebiszite hervorzurufen

nicht im Interesse Oesterreichs sein könne. Am 18. ds. wurde im Auswärtigen Amt in Rom darauf verwiesen, daß die Sanierungsaktion für Oester reich nicht mehr eine finanzielle, sondern eine p o- litis che Frage geworden sei. Seitens der fremden Vertreter wurde auch auf die Rede des serbischen Ministerpräsidenten aufmerksam ge macht, in welcher mit der Besetzung Kärn tens im Falle des Anschlusses gedroht wurde. Der englische Gesandte erklärte, seine Regierung werde keine direkte Aufforderung an Oesterreich richten

ich nochmals auf die Re de des Ministerpräsidenten Pasic zurückkommen, in welcher er auf die Notwendigkeit der Rückge winnung des Kärntner Abstimmungsgebietes bis zur Drau aus strategischen Gründen verwies und diese Forderung, die bei den Ententemächten jetzt neuerlich gestellt worden sei, damit begründete, daß Zugvslavien nach Norden zu eine feste Grenze haben müsse, weil sich Oesterreich an Deutschland anschließen wolle. Die serbische Presse geht aller dings viel weiter und verlangt als jugoslavisches

des Ausschusses und zeigte in ihnen Anhaltspunkte dafür, daß mit der konkreten Möglichkeit einer Besetzung österreichischen Ge bietes im Falle der Fortdauer der Ans6>lus;k«nd- gedungen gerechnet werde!« müsse, einer Möglich keit, die noch dadurch verstärkt werde, daß in Ver bindung mit der Anschlußbewegung so weit ge gangen werde, Oesterreich direkt als ein Element der Unordnung in Mitteleuropa zu bezeichnen. Was die Stellung des offiziellen Deutschland anbelangt, so erklären die deut schen amtlichen Stellen

Kreisen der Reichsregierung nahestehenden Berliner „Germa nia' anzuführen, deren Wiener Korrespondent über die Anschlußagitation folgende Sätze schreibt: „Wir haben des öfteren unsere Ansichten Aber die Unzweckmiißigkeit einer Anschlußegitation im gegenwärtigen Zeitpunkte dargelegt. Leider steht aber Oesterreich trotz der einleuchtenden Gründe, die zur Zeit gegen eine solche Agitation sprechen, noch immer im Zeichen einer solchen. Die Quelle der Bewegung ist die alldeutsch gestimmte Presse

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 12
Datum: 27.04.1901
Umfang: 12
, seiner Stimme in dem Beifallsorkane Geltung zu verschaffen.) ' Ich mochte chm sagen, fährt der Burgermeister unter erneuertem Beifallssturme mit erhobener Stimme fort: Bleibe hart, Erzherzog Franz Ferdinand, bleibe hart und unbarmherzig und schütze uns, die wir hier in Oesterreich leben, dass eS uns endlich vergönn- sei, in Oesterreich Oesterreicher.sein zu dürfen und auch zu bleiben. (Endloser Beifall.) Wenn Schönerer, Wolf und wie sie alle heißen, nur im zehnten Theil das in Deutschland und Preußen

gegen Deutschland und Preußen treiben würden, was sie hier in Oesterreich gegen Oesterreich treiben, sie wären längst unschädlich gemacht, Dieses preußisch stramme Regiment hat Preußen groß gemacht, und so verlangen wir hier in Oesterreich ein österreichisch strammes Regiment. Damit diese Leute ihre Schand- und Schmutz Interpellationen unterbringen können, haben sie dem Präsidenten mit der Obstruction gedroht, und er hat capituliert. Im österreichischen Abgeordnetenhause kann geschimpft

werden über den Erzherzog, über unser Vaterland Oesterreich, es rührt sich keine Hand zur Vertheidigung. Weil aber ich einmal dem kleinen Malik nicht schlecht auf seine Infamie geantwortet habe, hat man mich zur Ordnung gerufen und hat sich gedacht: Der Dr. Lueger ist ein guter Oesterreicher, der lässt sich das schon gefallen. Wir lassen uns das aber nicht mehr gefallen. Wir wollen dem Ministerium Muth geben, damit es endlich einmal gegen die Oesterreich feindlichen Elemente auftritt. Der erste, der diese Probe

. Und so werden wir auch weiter kämpfen, unbeirrt durch die Beschimpfungen unserer Gegner. Die Gegner haben nicht soviel Schmutz, dass sie den reinen Schild unserer Ehre zu beflecken imstande find. Wir werden stets rein dastehen, weil wir immer und nur bedacht waren aus.daS Wohl des Volkes. Ich schließe mit den Worten: Unser liebes Vaterland Oesterreich lebe hoch! (Brausende Hochrufe, nicht endenwollender Beifallssturm.) . E ZZilduug allein thut's nicht. Die 36 Personen umfassende Gesellschaft von Kölner Lebemännern s ja Sternberg7

Alexandrowna, der Schwester des Kaisers, zum Besten det Petersburger katholischen Vereine aufgeführt wurde. Beide Oratorien sind be reits im Verlage von dem berühmten Verlagshaus Ricördi in Mailand erschienen, welches alle Rechte daran erworben hat. Hoffen wir nur/ dass die Werke unseres'hochbegnadeten Landsmankes auch bald bei uns in Oesterreich Eingang finden werden, was ja durch die meisterhafte Uebertragüng ins Deutsche seitens des als Dichter rühmlichst bekannten „Bruder Willram' (Caplan Anton Müller

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 15.06.1907
Umfang: 12
. Man wird diesen Wein allerdings nicht unter dem Namen.Natur-' oder „Original'- wein verlausen dürfen, aber die Konsumenten find nicht gewohnt, .Natur'wein oder „Origi nal 'wein zu begehren, sie begehren nur „Wein' und erwarten dabei allerdings ,Lriginal'wein zu erhalten. Wie so oft, wenn in Oesterreich gesittetere Verhältnisse geschaffen werden sollen, stellen sich Bedenken und Hemmungen von Ungarn ein. So auch in Bezug aus das Weingcsctz. Ungarn hat kein solches Weingesetz und wie Stimmen behaupten

, die die Verhältnisse in Ungarn kennen, wird sich Ungarn hüten, uns in dieser Beziehung zu folgen. Wohl spricht man davon, daß ungarischer Wein, wenn er nach Oesterreich kommt, in Zukunft eine Kontrollstation wird passieren müssen. Was nützt die schönste Kontroll- station, wenn die Chemiker bezüglich deS Wein- pantschcns so außerordentlich geschickt und die Kontrollchemikcr sz schwer zuverlässige Urteile geben können? Selbst den Fall, Ungarn gebe seinen Weinhändlern und Weinproduzenten ein im Wortlaute gleiches

Gesetz, wie Oesterreich geschaffen hat, so wäre dies sür Oesterreich noch immer keine Garantie sür gleiche Verhältnisse. Oesterreich steht auf einer höheren Kulturstufe als Ungarn, daher ist man diesseits der Leitha ernster in der Handhabung der Gesetze, während jenseits der Leitha noch halbasiatische Verhält nisse herrschen, wo selbst die Beamtenschast noch nicht sich zu voller mitteleuropäischer Lebens auffassung durchgerungen hat. Eine Oberflächlichkeit des Gesetze» ist es auch, von .anerkannten

anzumelden hat. ES schlt auch eine klare Bestimmung im Gesetze, wie die aus dem Auslände »Ungarn) na h Oesterreich kommenden Weine zu behandeln sind. Ungarn gestattet heu.e noch den Zusatz von raffiniertem Spiritus und Kognak. Kommt nun solcher Wein nach Oesterreich, so wäre dieser nach unserem neuen Weingesetz als .ver fälschter' Wein 'oder Weinmost zu behandeln. Ob sich die Sache in der Praxis aber so glatt wird machen lassm, ob diese Lücke des Gesetzes nicht von den professionellen Weinpantschern

benützt werden wird, zum Schaden des öster reichischen Weinbauern und des reellen Wein handels, wird sich noch zeigen. Es wird vielleicht zu Prozessen kommen, die dann eine desinitive Auslegung den gelehrten Richtern überlassen werden. Leider haben wir in Oesterreich aber oft und oft die Erfahrung gemacht, daß unsere tüchtigsten Juristen den Geist der Gesetze tot schlugen^ so daß anfänglich ganz gut gedachte, scheinbar sogar recht präzise Gesetze für ihren wahren Zweck unbrauchbar wurden

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 4
Datum: 19.05.1915
Umfang: 4
archie vollzog. Diese Annäherung bereitete Bismarck vor und Andrassy hat ihr die Wege in Oesterreich geebnet. Sieht man die geographische Lage Ita liens an, so sieht man die volkswirtschaftliche Notwendigkeit eines Hinterlandes für Italien. Italien braucht für seine Bodenprodukte ein sicheres Absatzgebiet. Dieses bieten ihm Deutschland und Oesterreich in einer Größe und Zuverlässigkeit, wie kein andervr Staat Europas. Italiens überseeischer Verkehr ver mag sich an dem Warenverkehr, den Oesterreich

und Deutschland pflegen, einen guten Auftrag geber zu erhalten. Die militärische Sicherheit des Reiches ist an seiner adriatischen Grenze gesichert, soferne Italien Oesterreich zum Bun desgenossen hat. Oesterreichs friedliebende Politik hätte es Italien erspart, seine Nord grenze zu schützen. Nie hätte Mailand von außenher eine Gefahr zu fürchten gehabt. Leider sind gewisse Kreise Italiens nicht zu bewegen gewesen, der Bündnispolitik ihrer Staatsmänner zu folgen. Die mnerpolitischen Verhältnisse Italiens

haben es auch verhin dert, daß man die bündnisseindliche Bewegung hätte eindämmen können. In Italien selbst ist der unruhige Geist des Volkes gegen ruhige, vernunftgemäße Ent wicklungen eingenommen. Diese Charakter eigenschaften des italienischen Volkes benutzten jene, denen ein Schutz- und Trutzbündnis zwi schen Oesterreich, Deutschland und Italien ein Dorn im Auge war. Als die Zeit der deutschen Kolonialgrün düngen anbrach, hat auch Italien das Bedürf nis gefühlt, nach Kolonien zu streben. Seine ersten Schritte

waren keine glücklichen. Weil man in Italien immer gern improvisiert — das liegt schon so im Volkscharakter — so hat man auch Hals über Kopf sich in Kolonial unternehmungen gestürzt, die man nicht aus eigener Kraft zu halten vermochte. Da er innerte man sich gar gerne an die moralische Stütze, die man an Oesterreich und Deutschland finden konnte. Heute glaubt Italien, seine Kolonial wünsche erfüllt und auch deren Zukunft gesi chert zu haben und nun setzten seit Ausbruch des großen Krieges

wieder jene — ohne von der offiziellen Regierung hieran gehindert zu werden — mir der Hetze gegen Oesterreich- Deutschland in ungezügelter, von Erwägungen der Vernunft nicht beengter Leidenschaft ein. Die Leute, die es zu einem Widerstreite mir unserer Monarchie und damit auch zu ei nem Widerstreite mit Deutschland kommen se hen möchten, bilden eine bunte Gesellschaft. Ehrgeizige Militärs, spekulierende Kaufleute und Militärlieferanten, nach Einfluß lechzende Advokaten, politische Agenten, die die Politik als persönliches Geschäft

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 05.01.1922
Umfang: 8
Gemeinden der neuen . Provinzen. i c. Rom, S. Jänner. Am Samstag findet hier eine Sitzung der Spezialkommifsion der Spar- nnd Darlehenskassa statt: sie wird sich mit der Frage de» Kredites an die Gemein den der neuen Provinzen befassen. Meran soll ein Darlehen von weiteren S Millionen erhalten. Neue Abkommen zwischen Oesterreich und der Tschechoslowakei, y. Prag, 4. Jänner. Un Verfolg der poli tischen nnd wirtschaftlichen Vereinigungen wird zwischen Oesterreich und der Tschecho slowakei

ein Zusatzabkommen zu dem Han delsvertrag vereinbart werden. Oesterreich hat erreicht, dich alle Prozesse wegen der Vorkciegsschulden bis Ende dieses Jahres ruhen und Inzwischen ein Übereinkommen zum Zwecke des Ausgleiches dieser Schulden getroffen wird. Ein kohlenabkommen beseitigt die doppel te Besteuerung der Steinkohlen, die aus Oberschlesien nach Oesterreich durchgeführt werden nnd bringt für Oesterreich einen günstigeren Transitverkehr. Oesterreich und Jugoslawien, y. Wien. S. Jänner. Die »Neue Freie

presse' erfährt aus Belgrad: In polltischen Kreisen Belgrads hält man den Abschluß eines Uebereinkommens mit Oesterreich nach dem Muster des tschechischen für rötlich und wahrscheinlich. Dem Umstände. daß der ehe- malige Vertreter im Außenamte. Popovic, nach den orthodoxen Feiertagen seinen Po- sten In Wien antreten wird, wird besondere Bedeutung beigelegt. Die österreichische Re- gierung hat der jugoslawischen Regierung prinziell bekannt gegeben, daß sie bereit sei. mit Jugoslawien In ein ähnliches

aus, daß Oesterreich zu einem baldigen Zusannnenbruch verur teilt sei, für welchen Fall das Land sich oor Ueberraschungen sichern müsse. Am o?r- breitetsten ist die Vorstellung, das; Tirol im Vereine mit den übrigen Alpenlcindern eine gewisse Anlehnung an Bayern sinken tonn te. Freilich hat der tirolische Plan in Salz burg und Kärnten wenig G'gonli.be gesun den und es wird daraus zurückzuführen sein, daß einige Kreise In Tirol eine Zeitlang da ran dachten, im Pinzgau und in Kärnten eine Bewegung für den Anschluß

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 12
Datum: 05.10.1907
Umfang: 12
in den Fragen des Glaubens und der Religion! Wenn es schon die alte konservative Presse für die wichtigste Aufgabe in Oesterreich hält, daß sie im Lande Tirol snst allein nsaz fortlebe auch ohne größere Gruppen von Anhängern, so steht ihr ein ganz nützliches Feld sür ihre Tätigkeit in der nur erwünschten sachlichen Kritik der sozialpolitischen Tätigkeit der Christlichsozialen offen. Das Christentum, worüber die kirchlichen Behörden allem zu urteilen haben, lassen sie gefälligst in Ruhe, sonst gibt sie Anlaß

und man würde der Aus- gleicherei recht gern den Rücken kehren, wenn nicht so wichtige staatliche und wirtschaftliche Interessen zu vertreten wären. Seit^ die alte Habsburgische Monarchie in den Doppelstaat Oesterreich-Ungarn umgewan delt worden ist, find die wirtschaftlichen Ver hältnisse alle zehn Jahre nach gleichen Grund sätzen in beiden Staaten zu regeln. Deal hat ganz genau abzuschätzen verstanden, inwieweit er sich bei Beibehaltung der wirtschaftlichen Gemeinsamkeit einlassen darf, um Ungarn die Erlangung der vollen

Selbständigkeit auch auf diesem Gebiete zu ermöglichen. Leider fanden die großen Aufgaben des 67er Jahres in Oesterreich ein kleines Geschlecht. Die Ungarn konnten schon bei den ersten Verhandlungen auf eine in sich geschlossene Volksvertretung hinweisen. Sie verstanden es vorzüglich, die miserablen politischen Verhält nisse in Oesterreich zu ihrem Vorteile mii einem Raffinement sondergleichen auszunutzen. Durch die ununterbroc! en günstige politische Kon stellation ha: man sich in Ungarn in den Wahn

Oesterreich zum Austritte aus dem deutschen Zolloerbande be wegen. Ungarn könnte mit Oesterreich ein einheitliches Wirtschaftsgebiet bilden, denn eS sei innerhalb der Wirtschastsverewigung mit Oesterreich Raum genug zur Entwicklung der ungarischen StaatZidee, der Errichtung deS Nationalstaates könne der wirtschastliche Zu- sam menschluß nicht hinderlich sein. So Kossuth Vater; was sagt und tut Kofsuth Sohn? Franz Kossuth, der seinen Vater wohl an Körpersülle, aber gewiß nicht an Geist über trifft, Hai

bei den letzten ReichSratöwahlen die Legionäre der Unabhängigkeitkpartei mit der gefährlichsten Waffe gegen die ungarische Selbst cndigkeit in den Kampf geschickt: Ein- tretung sür die völlige LoStrennung von Oesterreich! Ter Ruf verfing bei den sanati- sierten Wählern. Die Durchführung desselben bedeutet aber den rollständigen Ruin Ungarns. melnde Bau und alle seine lauschigen Räume — im elektrischen Licht. So ist Altes und Neues verewigt. Selbst die Glnhkörper richten sich nach ihrer stilvollen Umgebung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 8
Datum: 16.05.1915
Umfang: 8
wird, als selbstverständlich hinnehmen, alles anstau nen, was andere leisten, und darüber ^>ie Vor züge des eigenen Volkes vergessen, dagegen schwarz in schwarz auftragen, wo immer bei uns ein Fehlgriff geschieht, oder Zustände herrschen, die vielleicht nicht ganz ideal erscheinen. Außerhalb Oesterreich ist jedes Volk be strebt, die eigenen Errungenschaften und Lei stungen hervorzustreichen, immer von diesen, nicht von fremden zu sprechen: so wächst dort das Selbstbewußtsein und das Selbstvertrauen und das Bestreben

, immer Größeres zu leisten, während das Selbstverkleinern bei uns nach und nach lähmend wirken muß. Diese Zustände hatte jüngst mit Rücksicht auf die Leistungen der Oesterreicher im gegenwärtigen Krieg und deren Selbsteinwertung der Wiener Abgeord nete Dr. Mataja in seiner Rede, die er im christlich-deutschen Herrenklub Jung-Währing hielt, im Auge. Er führte aus: „Oesterreich hat in diesem Kriege etwas geleistet, was weder der mieselsüchtige Patriot, noch der wirkliche Optimist je vorausgesehen hätte

und ist unseren Feinden nicht jede Ver nunft abhanden gekommen, so werden wir in nicht zu ferner Zeit dem Frieden entgegenge hen. Jetzt ist für unsere Gegner keine Aussicht mehr, uns mit Waffengewalt niederzuringen. Jetzt ist auch die Hoffnung mit der Aushunge rung vorbei. Man hört leider selten Worte der Anerkennung über das, was Oesterreich in die sem Kriege geleistet hat. Wohin führt dieses System des Verkleinerns? Das Endergebnis ist, daß die schlechte, abfällige Kritik an den Leistungen Oesterreichs

hat sich auf geschichtlicher Grundlage herausgebildet, sie ist geschichtlich fest begrün det. Oesterreich hat diese Aufgabe durchgeführt mit einem Erfolg, von dem ich meine, daß an dere ihn noch nie übertroffen haben. Die große Machtprobe ist gelungen! Wir Oesterreicher müssen von unseren Er folgen und Verdiensten reden und nicht immer vom Rückzug in Serbien und vom Fall Prze- mysls! Reden wir von den Erfolgen in Ga- lizien, von der Karpathenschlacht, der größten Schlacht der Weltgeschichte! Die Oesterreichel müssen

den Weg zueinander, den Weg zum staatlichen Bewußtsein und österreichischen Selbstbewußtsein finden. Wir müssen als selbstbewußte, swlze, auf ihr Vaterland ver trauende Oesterreicher aus diesem Kriege her vorgehen! Und wenn die Zeit des Friedens wieder eintritt — dieses Miteinanderleben, wie es bisher in Oesterreich war, muß ein Ende haben! Wenn wir nicht die vereinigenden Punkte suchen, und die trennenden lassen, dann ist das österreichische Blut in diesem Kriege umsonst geflossen! Wir haben eine Hoffnung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 18.08.1914
Umfang: 8
und Oesterreich-Ungarn wenig freundliche Haltung ein nimmt, hat der italienische Geschäftsträger in Ber lin den Auftrag erhalten, diesen Gerüchten entgegen zutreten. Der italienische Geschäftsträger hat das Auswärtige Amt ersucht, diese Ausstreuungen für unwahr zu erklären. Bulgarien macht Kriegsvorbereitungen. Sofia, 1-t, August. Das bulgarische Amtsblatt veröffentlicht eine Verordnung, womit die Ausfuhr von Nahrungsmitteln, Vieh, Pferden, Mauleseln, Eseln, Mehl, Kleie, Getreide, Kartoffel, Gemüse, Butter

in Nußland. Personen, welche aus Odessa nach Oesterreich zurückgekehrt sind, bezeugen, daß der Krieg gegen Oesterreich-Ungarn in Südrußland höchst unpopulär ist. Die Bevölkerung entschließt sich nur mit dem größten Widerstreben, gewöhnlich erst nach An drohung von Strafen, den Verpflichtungen zu Kriegsleistungen nachzukommen. An mehreren Or ten sollen sich Fälle von Widersetzlichkeiten ereignet haben, die einen fast revolutionären Cha rakter haben. Der Geist im Militär ist nicht gut; die Soldaten

. Vom Offizierskorps waren öirka 30.000 erkrankt. Bemerkenswert ist das um fangreiche statistische Material des Moskauer Psy chiaters Dr. Posorow, der feststellt, daß im Gegen- >°de zu den Armeen Deutschlands und Oesterreich ungarns das russische Heer alljährlich eine Steige- ^lng der Selbstmordfälle zeige. Wie die Lemberger Matter berichten, sind zahlreiche Flüchtlinge aus Piussisch-Polen in Brody und Zlozow angekommen. ^ Flüchtlinge erzählen, daß die Stimmung unter °en Russen äußerst gedrückt sei. In Dubus

gestellt, die aber an sol chen „Hilfstruppen' bald genug hatten und sie schleu nigst abschubten. Leider sind die Garibaldiner 1K70 unseren Veteranen noch rechtzeitig entwischt, hoffent lich holen die Söhne nun nach, was damals nicht nanz gelungen und stäuben die „Rothemden' gründ lich aus. Verlängerung des Moratoriums auch in Oesterreich. Die „Wiener Zeitung' verlautbart eine kaiserliche Verordnung über die Verlängerung des Morato riums, die bestimmt, daß privatrechtliche Geldforde rungen

von 4000 Kronen und zwar je zur Hälfte für das Rote Kreuz und für sonstige charitative Kriegszwecke gespendet. — Das Erzherzogspaar Karl FranzJosef spendete 70.(XX) Kronen für das Rote Krenz in Oesterreich und Ungarn, sowie für die Familien der Einberufe nen in Oesterreich-Ungarn und Bosnien. Im Pfarramt zu Oberhollabrunn in Nied.-Oest. sind in drei Tagen beinahe 100t) goldene Ringe und andere goldene Schmucksachen abgegeben wor den. Aus sehr vielen Gemeinden außerhalb des politischen Bezirkes

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 8 von 12
Datum: 18.03.1922
Umfang: 12
'. Das Gi- nerallommissariai in Trieni hat sich nun doch endlich entschlossen, ein« Anmeldung aller Schul den und Forderungen gegenüber Oesterreich durchzuführen. Neben der Handelskammer hat auch der.ZirÄer' immer und immer wieder S:e Forderung erhoben, datz diese Anmeldung end lich durchgeführt werde, nachdem wiederholt be tont wurde, dah die seinerzeitige Anmeldung?- fr ist vom 12. bis 14. (!I) April 1921 viel zu kurz war. Inzwischen war ja auch in Oe st erreich selbst eine solche Anmeldung bis 2V. Oktober 1SZ! zusammen

: mit den österreichischen Schuldner beziehungsweise Gläubiger kämen die Neuitaliener gor nicht in Berührung. Umgekehrt müßten die österreichischen Schuldner ihre 200 ! Millionen Kronen in d e u:s ch ö st e r r e i ch i- j schen Kronen an ein von Oesterreich errichtetes Abrechnungsamt zahlen: daraus erhielten imi zunächst die österreichischen Gläubiger von 20 Millionen Kronen ihre Forderungen in Nominale 20 Millionen dvutschöstcrrcichi'chen Kronen be zahlt. Bleibt noch ein Rest von IM Millionen d.-ö. Kronen beim

österreichisä>en AbrechnungZ- amtr. Diese 180 Millionen würde Oesterreich zur Aufbesserung des Prozentsatzes der neuiwlieni- schen Gläubiger zur Verfügung stellen. 180 Mil lionen Kronen machen nach dem heutigen Kurs stände (1 Lire 400 Kronen) aber bloß 450,001 Lire aus, so daß sich der Prozentsaj; der neu italienischen Gläubiger unter Bcibehalumxi des obigen Beispieles aus etwa S.K6 Prozen,: crhöh.n würde. Wir haben sin Beispiel gewählt, welches das auhcrordcatlich mißliche Ergebnis

eines solchen Abrechnungsver^ahrens für unsere Südtirolcc Gläubiger besonders kraß zeigt. Wir wissen nicht, ob die italienischen und österreichischen Unter händler bei der gegenwärtigen Namkonferenz tat sächlich ein Abkommen unterzeichnen werden, diz ein Clearingversahren im obkien Sinne vorfiel'!. Soviel bekannt wurde, hat die italienische Reg!.'» rimg in Wahrung der Interessen i!>rer nei^'l Bürger bei den vorjährigen Äerhmidl'.ingen aut Oesterreich erklärt, sie könne sich aus ein Clcarii? nur einlassen

der Niu- italicner-Schuldner elnqehen; die MlSubioer er hielten dann nicht S.68, sondern 28,-l Lire prs 100 Kronen Guthaben, wozu noch fünf Acht,! Promill aus dem österreichischen U oberschuh kämen. Me groß ist nun dies« wichtige Differenz? Hit Neuitalicn tatsächlich mehr Forderungen geg^a Oesterreich — wie wir in unsern bisherigen Bei spielen airnahmen — oder umgekehrt? Die ge nauen Zissern sind wohl überhaupt noch nicht ermittelt, wenigstens nicht für Südtirol und das Trentino: dieser Ermittlung

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 5 von 8
Datum: 18.02.1924
Umfang: 8
bieten gegen die grimmige Winterkälte. Auch in dieser Well abgeschiedenheit dachte Hofer immer noch an die Rettung seines Heimatlandes. Htoch im mer unterhielt er, wenn auch mit einer ge wissen Lorsicht, einen Botendienst hinaus nach Oeslerreich. Von seinen lreuesten und verläßlichsten Freunden, die allein von seinem Alisemhall wußten, erhielt er von Zeit zu Zeit Nachricht, wie es steht in der Heima:, was vorgeht draußen in der Welt, vor allem in Oesterreich. Diese vermittelten ihm wohl

die ivehinülhige Stimme und das im mermährende Worn Ach! welches Elend! machet ineine Seile betrübt, die vor Linderung dieses beiränt'.en Joches nicht fröhlich seyn wird. Denn auf Haus Oester reichs Zuspruch und Hosfnnng Ihre Heere in unserem Lande als Beriheidigungs-Mitbrü- der zu zählen, sprach ich meinen Waffenbrü dern zu: ..Haus Oesterreich vertagt uns nicht ' imd aus diesem Grunde ruslen wir im Tonner der Kanonnen und kleinen Geschütz: ..Auf, auf Brüder! und luftig.' der edlen Religion und dem sanfte

!! Sceprer Haus Oesterreichs zu Lieb!' Ja selbst der Spruch feindlicher Mächte herschel in Tirol. Tiroler Tapferkeit ist die Urs ach. Oesterreichs so lan ger Bestand heil, und unserer Truppen Schwachheit, sie. diese Fein de wünschen Tiroler Herzen an sich zu bin^ den, und drohen dem edlen Haus Oesterreichs gewogene Tiroler seine Hüte über sein Haupt einzuäschern, und ihm seiner Güter und Le bens zu berauben, wenn er Oesterreich nichr vergessen will, und doch erschüttert er sich nicht, er erschräket

: „Du bist die Ursach unsers Unglücks,' aber auch dieses wollte ich gerne ertragen, nur das strenge Gericht Got tes, wo ich Rechenschaft über ineine Unterge bene werde ablegen mühen, befürchte ich. weil bei? dieser feindlichen Regierung nicht nur allein das Zeitliche, sondern auch das Ewige verlobren ist. nehmlich die Sellen so vieler Tausenden, die durch allerhand Laster und Sünden ein Opfer des Teufels werden, und aus diefem Grunde, da ich zwar ohnehin nicht sicher nach Oesterreich kommen kann, fällr

es mir schwer, Tirol zu verlaßen. Daher wenn Sr. k. t. Hochheit wie auch Sr. k. k. Majestät dem Kaiser von Oesterreich an Tirol gelegen ist, wenn Sie unser Biul sür Oesterreichs Be- standheit annehmen wollen, so bitte ich im Nahmen aller gutgesinnien Tiroler, uns nur eine rieine Hilse an Truppen zu senden, und ich werde nachKräften meine gutgesinnten Milbrüder (welche täglich zum Streiten bereit sind, und Ruhe wünschen) in Waffen haben, und vereint mir Oesterreichs Heer zu streiten. den Feind zu schlagen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 3 von 8
Datum: 10.07.1906
Umfang: 8
, die in dem Wirtschaftsleben des serbischen Volkes eine förmliche Revolution hervorrufen muß, wenn nicht die serbischen Staatsmänner früher zu Kreuz kriechen und die österreichischen Forde rungen annehmen. — Die Ursachen der von Oesterreich-Ungarn verfügten Grenzsperre gegen Serbien sind folgende: Oesterreich.Ungarn hat für 7 l Posten des Zolltarifs Herabsetzung oer langt, Serbien habe jedoch nur bei 11 Posi tionen Ermäßigung eintreten lassen. Die For derung auf Bestellung von Skoda-Kanonen hat die Regierung fallen

gelassen, dagegen die Lieferung von Eisenbahnwagen, Lokomotiven, Munition und Petroleum verlangt. Da 90 Pro- zenl der ferbifcten Ausfuhr nach Oesterreich- Ungarn gehen, sind die Gegenforderungen selbstverständlich vollkommen berechtigt ge wesen. Serbien Hai schon während des Zoll- Provisoriums Erleichterungen für die Viehein suhr gewünscht, die von oeterinärpolizeilichen Bedenken waren. Da gerade jetzt die Haupt saison sür die Vieheinfuhr ist, hätte Serbien während des Provisoriums sein Hauptgeschäft

gemaa t und indessen seine Kanonen dei Creu- zol veftelu. Für oen Abschluß des definitiven Vertrages hätte Laim Oesterreich Ungarn sür dieses Zahr keine Waffe mehr in der Hand gehabt und Serbien hätte ruhig sür ei« Jahr die Grenzsperre riskieren können. Es ist klar, daß Oesterreich-Ungarn auf ein solches Spiel nicht eingehen konnte, daß es ablehnen und zu den schärisien Zollmaßregeln greifen mußte. Serbien hoffte zweifellos, die Unterstützung Ungarns sür seinen Zollkampf gegen „Wien' zu finden

zwischen Oesterreich und Ungarn', aus der Feder dcS ReichSratS- ab^eordneten Dr. Schöpfer. Der die Arotek der HöeröAerreicher gegen Serwirtschaftuug der Monarchie. Tie oberösterreichischen Zentrumsmit zlieder in der österreichisben Delegation stimmten gen das HeereSer'orderniL. Ter Grund >ür diese Haltung wird im „Linzer Volksvlatt' in fol gender Weise klar dargetan: „Jns^lg? der Vor- gänge in der inneren Politik, die sich dadurch charakterisieren, daß die gemeinsame Regierung sich vor dem Andringen der Ungarn

stimmten gegen die Militärkredite. Ach, wie rückständig find doch die „Freisinnigen' in Oesterreich! Während sie mittels des Vereines „Freie Schule' die Religion aus der Schule drängen und so die Schule konfessionslos machen wollen, wurde im fortgeschrittenen Deutschland soeben ein Ge setz zum Schutze der konfessionellen Schule geschaffen. ES ist nämlich das neue Volksschulunterhaltungsgesetz in der vom Ab geordnetenhause beschlossenen Fassung vom Herrenhause endgültig angenommen worden

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 2 von 8
Datum: 08.07.1913
Umfang: 8
zu versichern, das; Bulgarien nichts unterlas sen wolle, um mit Rumänien in gutnachbarlichen Be ziehungen zu verbleiben. Bei diesen Verständigungsversuchen bestrebt sich Oesterreich-Ungarn zu Gunsten eines Aus gleiches zu v e r m i t t e l n, mit welchem Erfolg, ist noch nicht bekanni. Die Wiener „Politische Kor respondenz' veröffentlicht eine hochosfiziöse Kundge bung, die sich mit der Hallung Oesterreich-Ungarns gegenüber Rumänien und Bulgarien beschäftigt. Es heißt darin! Oesterreich-Ungarn

hat seine Bemühun gen stets dahin gerichtet, anf die rumänisch-bulgari schen Beziehungen in einer Weise Einsluß zu neh men, das; Rumänien ohne Schädigung seiner Inter essen der Notwendigkeit enthoben wäre, an einem etwaigen Balkankonflikl teilzunehmen. Diese Ak tion Oesterreich-Ungarns ist auch noch derzeit im Gange und es kann mit Befriedigung konstatiert >verden, das; sowohl Rumänien als auch Bulgarien die Geneigtheit zeigen, hierbei die sreundschaftlichen Dienste Oesterreich-Ungarns in Anspruch zu nehmen

. Rußlands diplomatische Schlappe. In Rußland cinpsindet man den Ausbruch des Krieges unter den Balkanverbüudeteu als eine di plomatische Schlappe und als eine noch fatalere po litische Unannehmlichkeit. Der Balkanbund, den man vach dem türkischen Kriege dauernd gegen Oesterreich aufzurichten gedachte, hat ein einziges Lebenszeichen von sich gegeben, nämlich das eine, das; er mit sel tener Einmütigkeit sich um Rußlands Willen nicht kümmerte und selbst die Autorität des angerufenen Zarcnschiedsrichters

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 12 von 20
Datum: 21.05.1921
Umfang: 20
. Nun begann Napoleon seine glänzende Feld herrnlaufbahn. Er schritt wie ein Halbgott von Schlacht zu Schlacht, von Sieg zu Sieg. Mit un glaublicher Schnelligkeit rückte er bis Mantua vor — und nach Einnahme dieser Festung bis Leoben in Steiermark. Dort diktierte er Oesterreich den Vorfrieden, dem dann der wirkliche Friede von Campo Formio folgte (September 1797). So war der erste Koalitionskrieg, in welchem sich Oe sterreich. Preußen, England. Spanien. Sardinien und Neapel verbündet

hatten, durch das Eingrei- sen Napoleons zugunsten Frankreichs entschieden. Oesterreich muhte Belgien und die Lombardei an Frankreich abtreten. Dieser ungeheure militärische Erfolg verschaffte Napoleon zugleich eine sehr hohe politische Macht. 1799 stürzte er, zurückgekehrt von seiner Expedition von Aegypten die unfähige Di- rektorialregierung in Paris und ließ sich zum er sten Konsul wählen. Tatsächlich war er damit be reits Diktator. Durch seinen entscheidenden Sieg liler die Oesterreicher bei Marengo in Italien

) die Oester reicher und Russen entscheidend. Es folgte der Preßburger Friede, (26. Dezember) in wel chem Oesterreich ganz Tirol an Bayern, das sich aus Seite Napoleons gestellt hatte und Venetien an das neu zu bildende Königreich Italien ab rieten mußte, als dessen König er sich selbst erklär te. während er in Neapel seinem älteren Bruder Josef als König einsetzte. Damit schmeichelte er den Italienern, obgleich das neue Königreich bloß die Lombardei, Venetien und die Emilia umfaßte. Sie sahen hierin

einen wichtigen Ansang der nationalen Einigung. Im vierten Koalitionskrieg (1KV6/V7) wurde durch die furchtbare Niederlage Preußens bei Je na und Auerftädt dessen Eioßmachtstelluiig vernichtet, indem es im Tilsiter Frieden (1897) alle Gebiete westlich der Elbe, serners alle polnischen Gebiete an Napoleon abtreten mußte. Hierauf hielt e> 1898 zu Erfurt einen glanzvollen Fürstentag ab, auf dem ihm die meisten deutschen Fürsten huldig ten. 1899 unterlag auch Oesterreich im Kampfe ge gen den gewaltigen Korsen

von ganz Europa. Doch lange dauerte das friedliche Verhältnis zwischen ihnen nicht, 1812 kam es zum Bruch. In diesem Jahre unternahm Napo leon einen großen Fcldzug nach 5°kchland, um auch dieses Reich sich unterwerfen und so die Herrschaft über ganz Europa zu erlangen. Seine Herrschsucht war wirklich fast grenzenlos. Dieses militärische Unternehmen, bei welchem ihm Oesterreich und Preußen Gefolgschaft leisten mußten, endete aber mit einer furchtbaren Niederlage. Die Russen wi chen nämlich

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 8
Datum: 22.02.1922
Umfang: 8
L. 3.—. Für Bozen zum Abholen monatl. L. 4.—. Zustellgebühr monatl. Bozen A) Cent, silr Gries. Neutsch. Boznerboden KV Cent. Nummer 4Z Am«, Mittwoch, de» W. Februar IM 41. Zabrglmg Oesterreich am Wendevuntt. Mon unserem Wiener T.-Mitarbeiter.) Bei der Kreditaktion. die gegenwärtig im Sange ist. ist es notwendig, zwischen den einzelnen Krediten einen Unterschied zu ma chen. Der tschechische Kredit ist ein Konsum tionskredit und er kommt für die Stabili sierung der österreichischen Krone und für die Sanierung

, wenn auch über die Bereitwilligkeit Italiens zur Kredit- Ue nicht zu zweifeln ist. In diesem Zu sammenhang kann nebenbei gesagt werden, daß allem Anschein nach aus der Konferenz von Genua der französische Einfluß wieder «orherrschen wird: aus dieser Einstellung lassen sich manche Schlüsse auch für Oester- mch ziehen. Zum italienischen Kredit ist noch zu bemerken, daß das Kreditanerbieten von Italien aus freiwillig erfolgt ist: über hie Zarantien, die Frankreich und Italien von Oesterreich zu gewähren fein

werden, ist noch nichts bekannt. Gerüchtweise verlautet, daß Italien viel Interesse an den österreichi schen Wasserkräften, Frankreich hingegen lebhafte Anteilnahme für die Bundesbahnen Zeigt. Sowohl der französische als auch der ital. Kredit stehen danach noch in weiterer Ferne: aktuell ist augenblicklich nur der englische Kredit, der sofort ausbezahlt werden kann, sobald der Wechsel auf ihn von Oesterreich unterschrieben ist. Es fragt sich nur, wer den Wechsel unterschreiben wird? Die Eng länder knüpfen

an die Kreditgewährung u. a. wch eine Personenfrage. Sie sagen: Wir wollen in Oesterreich eine Regierung haben, die das Vertrauen des österreichischen Volkes und das des Auslandes genießt: diese Re gierung muß uns die Garantie bieten, daß das bolschewistische Chaos in Oesterreich endlich einmal aufhört. Die Engländer sagen veiter: Unter diesen Bedingungen erhaltet ihr vorerst einen Vorschuß, der euch in Stand setzen soll, d-ie österreichische Währung eini- Sermaßcn zu stabilisieren, bei welcher Auf gabe

51 und Oesterreich mit den restlichen Prozenten beteiligt sein wird. Es Handel! sich für Oesterreich nun darum, ^uie Regierung zu finden, die unter allen umständen das Vertrauen des In- und Aus- genießt und die auch parlamentarisch ^Mgt ist. die großen Ausgaben zu lösen. °>e üb-r die nächste Zukunft Oesterreichs '»»scheiden: Die Stabilisierung der Krone die Gründung einer neuen Notenbank. Regierung Schober hat bekanntlich im Amonalrat nur eine Mehrheit von drei Hammen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 4 von 12
Datum: 22.10.1908
Umfang: 12
oder sie müssen zu neuen Konflikten führen. Wenn die Frage der Durchfahrt der russischen Kriegsschiffe durch die Meerenge in direkten Verhandlungen zwischen Nußland und der Türkei erledigt werden soll, und wenn über die Kretafrage die vier Schutzmächte allein entscheiden wollen, so kann auch Oesterreich über die nominelle Aendernng der bosnischen Verwaliung mit der Türkei allein verhandeln. Es bleibt also nur noch die bul garische Frage, bezw. die Festsetzung der von Bulgarien an die Türkei und die Orientbahn

- gesellschast zu zahlenden Geldentschädigung, wozu man doch nicht erst den Apparat einer großen internationalen Konferenz braucht. Neue Konflikte dagegen wird die Konferenz schaffen, wenn sie über die an Serbien und Montenegro zu bewilligenden Entschädigungen be schließen soll. Die Türkei lehnt es ab, diesen beiden Staa^n aus ihrem StaatLkörper „Koni- Sensationen' zu gewähren, Oesterreich Ungarn wird derartige .^nnimungcn noch nachdrücklicher zurückweisen. Deutscherseits erklär: man es sür vollständig unSg

'.'fchlossen, daß andere Groß mächte Oesterreich zwingen könnten, den beiden genannten Lalkcmstaaten irgend welche Zuwendungen zu machen. Wollen diese Saiden Staaten von Oesterreich envas haben, so haben sie sich bittend an das auswärtige Amt iu Wien zu wenden, nicht aber an „Eu ropa'. Glauben sie etwas mit Gewalt ertrotzen zu tonnen, so mögen sie versuchen, ob ihre Machtmittel dazu ausreichen. Eine „Vermittle luug' können die übrigen Großmächte zwischen Oesterreich nnd dessen augenblicklichen Gegnern

. > Eine große FZallonwettsahrt. Am l l.d. fand eine große internationale Luftballonwett- fahrt bei Berlin statt. 22 Aerostaten, ge führt von erprobten Kämpen der Luftschiffahrt aller Länder, stiegen auf in den klar-blauen Nether des herrlichen Herbsttages. Deutsch land, Oesterreich, Belgien, Spanien, Amerika und Frankreich beteiligten sich an dieser Fahrt. Dabei hatten mehrere Ballons Unglück und gingen zu Grunde. Ter amerikanische Ballon „Conqneror' verunglückte schon beim Ausstieg. Die Gondel

, waren halb erstarrt und ohne LrbenSmi'.tll ' Die Zeitung „Hroh-Hellerreich' ^ ein- gestellt. Ter Herausgeber der Zeitung „Groß- Ocsterreich' teilt mir, daß er gezwungen wnrde, da? Erscheinen seines Blattes einzustellen, da die finanziellen Schwierigkeiten sür das Blat: zu groß wurden: den Abonnenten der Zeitung wird die gefinnungsoenvandte „TänzersArmee- zeitung' zugestellt werden. Die ..Reichspost' bemerkt: Tiefes Ende des Journals „Groß- Oesterreich' ist in mehrfacher Hinsicht zu be klagen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 4
Datum: 15.09.1914
Umfang: 4
Kr.Tiroler' erscheint täglich in Äu-uabme der auf Sonii- xH Feiertage solgendcn Tage, «ezugsvrcise: Zir Oesterreich-Ungarn mit Poftveriendung: -zszjährig . . . K IS.— t-lbjädrig .... 9,20 »iitteliährig . . , 4.70 SÄ iwzcn samt Zustellung: -uizjälirig .. . K 1»!.— i-!!jährig ... , S.— nirltliährig . . . 4.20 Hür alle anderen Länder unter Dülchnung der höheren Post gebühren. ?,j nur wöchentlich dreimaliger Mellung bleiben die Preise wie bisher. Sinzelne Nummern 10 Ii. i»»!inde Bemgsanmeidungen

, unsere Linie zu durchbrechen, durch kluge Taktik rechtzeitig, ein Riegel vorgeschoben wer- und mußte. Wiederum zeigt >es sich, daß gerade unsere Trup pen aus dem schwersten Posten stehen, da sie den vol ler? Stoß der russischen Hauptmassen- auszuhalten hakir. Aber darum könnte auch nur ein unverstän diger Mensch herumzunörgeln versuchen an dem Um- !Ald, daß unsere Armeen sich bisher mit Teilerfol gen, wenn anch glänzenden, abfinden mußten. Mir inniger Freude verfolgen wir Oesterreich«? bic

glorreichen Siege unserer »rackeren deutschen Bundesgenossen in West und Ost, und wir feiern ihre Tiege gerade so, als ob sie auch unsere Siege vären — und das sind sie hinsichtlich des Erfolges Mch wirklich. Ebenso werden sich gewiß anch die Teuricheu draußen sreueu über unsere Erfolge. Zu- Äcich aber versteht mau in Deutschland gar wohl, u> welch ungünstiger Position sich Oesterreich bcfin- dn. Einmal zählt das russische Heer ohne Vergleich Vehr Soldaten wie Oesterreich; man bedenke, Rusz- lvld

hat um Ivo Millionen mehr Einwohner wie Oesterreich, und zudem hat Rußlaud, wie jetzt auf J-Tüp'elel)eu nachgewiesen ist, seine Mobilisie rung bereits mehrere Wochen früher als Oesterreich Hon begonnen, weshalb es in der Lage war, gleich Ifangs mit ungeheuren Massen aufzurücken. Die- Umstand setzte denn auch Rußland in den Vor teil einer großen zahlenmäßigen Nebermacht; und ^ese Uebermacht ist es in Verbindung des außer ordentlich zähen russischen Volkscharakters denn auch, welche es den Russen

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Der Tiroler / Der Landsmann
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Seite 1 von 4
Datum: 31.01.1917
Umfang: 4
einzelne Nummern lv K. Bezugspreise! i Ke Oesterreich-Ungarn mit) >' Postversenduug: ^uiiihrig . . ? LS.- Wilhrig .. . . lt.— - - iemlMrsg . . «. S.V0 .«uillich ... ». 2.^ I ßv Boz«u samt gustellung: . . ^ 18.40 . . „ 9L» . . . 4.K» ... .1^» »um Abholen:. . . IL.— - .. «.— .. .. 1.40 SU -g WSvattlch ! 'zu B->z-n «ijlAng -jaldWrig . . BrmIiSdrig '^lallich - lallte Bezugmmnelduogen pltiii bi, »ur ilbsage. Schriftlettnng «nd Verwaltung: Bozen, Musemnstraße Nr. 42. — Telephon Nr. 4S. ,Der Tiroler

Oesterreich geschmuggelt werden. Sofort wurde Untersuchung> eingelotet, an der N außer Grenzpolizei auch Detektive der Staatspolizei beteiligten. Wie nun aus Neu- Hinsel gemeldet wird, wurde festgestellt, daß Getreide im Werte von 12 Millionen Kronen über die österreichische Grenze gefuhrt wurde. Insbesondere auf der Eisenbahnlinie Neuhäu- sel-^knitra rollten viele mit Weizen gefüllte - WllWons. Auf den Aufgabescheinen wurden jedoch von den Aufgebern Zeinentwaren und - Rotz!« sia insii angegeben

im Jahre Mk mehrere hundert Waggons GetreZde mit . Transportzertifikaten nach Oesterreich schafft wurden. Das hwnusgeschmuggelte Getreide gelangte aus d?n Städten Neuhäussl Neutra über Oesterreich und die Schweiz ^ Italien. . Der stellvertretende Chef der Preßburger yre»Mliz»i Oberleutnant Horoath erklärt fol- Send?s: Die Nachricht von dem Getreideschmug- «s. ivahr. Leider ist das Getreide derzeit in Italien. Wir. konnten den Schmuggel nicht urehr verhindern. Es ist aber ein Verdienst

. Es sind Quittun gen darüber vorhanden«, daß er 240 Kronen per Meterzentner zahlte. An das ungarische Mi nisterium des Innern wurde von der Grenz- volizer das Ersuchen gestellt, in Oesterreich auf Grund der aufgetauchten Verdachtsmomente Recherchen führen zu di'rrfen. Der höhere Beamte für Lebensmittel versorgung. Die Fäden der ganzen Schwinidlerbainde laufen außerordentlich weit auseinander. Der Polizerchef für Bosnien und Herzegowina be gab sich nach Wien und Budapest, wo er mit Hilfe der dortigen Behörden

die Schmugglerge- schichte aufdeckte. In Wien wurde zunächst ein Großkaufmann, der in Oesterreich die „Trans aktionen' dur^efiihrt hatte, sowie mehrere seiner Agenten in Haft genommen. Den Ab schluß bill^te im Laufe des 25. Jänner eine Hausdurchsuchung, die in Budapest in ei ner im Hause Andrassystraße Nr. 83 befindli chen Wohnung vorgenommen wurde. Hiev wohnte bis vor Kurzem ein höherer Beamter der bosnischen Landesregierung, dem in der Lebensmittelversorgung der annektierten Pro vinzen eine einflußreiche

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